Nürnberger Prozeß
Die Grundlage für den
Nürnberger Prozeß, jene, die man nicht zu nennen
gewagt hat, dürfte wohl, so sorge ich mich, nichts anderes sein als Furcht: Der
Anblick der Ruinen versetzte die Sieger in Panik. Die anderen müssen Unrecht haben. Sie müssen, denn, man bedenke nur, wie die Welt aussähe, wenn sie etwa keine Ungeheuer sind. Man
bedenke, wie schwer dann diese zerstörten Städte und die Tausende von
Phosphorbomben auf ihr lasten würden. Der Schrecken, die Verzweiflung der Sieger
sind das wahre Motiv des Nürnberger Prozesses. Sie haben ihr Angesicht verhüllt
vor dem, was sie tun mußten, und um sich Mut zu
machen, haben sie ihr Blutbad in einen Kreuzzug verwandelt. Hinterher haben sie
sich ein Recht zum Blutbad im Namen der Menschlichkeit gezimmert. Während sie
eigentlich Totschläger waren, machten sie sich zu Polizisten. Wir wissen, daß
jeder Krieg zwangsläufig von einer gewissen Totenzahl
an zu einem Krieg des Rechts wird. So ist ein Sieg also nur vollständig, wenn
man nach der Bezwingung der Zitadelle auch die Gewissen bezwingt. Von daher
gesehen ist somit der Nürnberger Prozeß nichts weiter
als eine besondere moderne Kriegsmaschine, die man beschreiben muß, wie man
etwa einen Bomber beschreibt.
Quelle: "Nürnberg oder das gelobte Land" von Maurice Bardèche, 1948 (Einleitung)
Anmerkung: Bardèche war französischer
Universitätsprofessor. Wer das Rakowski-Protokoll gelesen hat, weiß, dass bei
objektiver Betrachtung in den Nürnberger Prozessen die Rollen zwischen
Anklägern und Angeklagten hätten getauscht werden müssen; so sieht es jedenfalls Gerold Bernert in "Der Schlesier" vom 13.12.2002 (vgl. www.luebeck-kunterbunt.de/Geschi/Rakowski-Protokoll.htm).