"Feinde des deutschen Reiches"

 

Ungeachtet des pathologischen Judenhasses der Nationalsozialisten, ist bemerkenswert, was Henry Piker zur Frage der Endlösung geschrieben hat: »Nach der offiziellen Kriegserklärung des organisierten Welt‑Judentums, des Welt-Zionistenkongresses, an Deutschland vom 5. September 1939 (Jewish Chronicle vom 8. September 1939) proklamierte Hitler >die< Juden kollektiv zu >Feinden des deutschen Reiches<, die nach Völkerrecht zu internieren seien, soweit sie in seinem Herrschaftsbereich angetroffen würden. Über Schacht versuchte er sodann 1940/41 noch einmal wie bei der Evian-­Konferenz von 1938, ihre Massenauswanderung nach Madagaskar oder nach einem sonstigen (nicht auf arabischem Gebiet zu errichtenden!) >jüdischen Nationalstaat< zu bewerkstelligen. Als das ergebnislos blieb, weil die jüdisch beeinflußten Weltbanken die Vorfinanzierung und Großbritannien das freie Geleit für die Auswandererschiffe versagten, fand im Interpol‑Polizeigebäude in Berlin‑Wannsee am 20. Januar 1942 unter der Leitung des Chefs des Reichssicherheitshauptamtes, SS‑Obergruppenführer Reinhard Heydrich, die berüchtigte >Wannsee‑Konferenz< statt, wo erstmals über eine >Endlösung< der Judenfrage im Hitlerschen Herrschaftsbereich im Sinne einer Massendeportation der westeuropäischen Juden nach dem Osten beraten wurde.«

 

Piker, Henry, Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier, München 1979, S. 305

 

Quelle: "Das schwarze Reich" von E.R. Carmin, München 2000, S. 618

 

Anmerkung: Über eine weitere „Rechtsgrundlage“ für die Absonderung der Juden aus dem deutschen Reich berichtet der Beitrag www.luebeck-kunterbunt.de/Favoriten/Kopenhagener_Manifest.htm .