Erdogans Schizophrenie
Kurden werden zwangsassimiliert aber die Türken in Deutschland sollen als integrationsunwilliger Staat im Staate verharren
Am
10.2.2008 warnte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan im
Kölner Fußballstadion vor 16.000 jubelnden Parteigängern die Türken und
Türkischstämmigen in Deutschland davor, sich zu sehr anzupassen und beschwor
sie, ihre Kultur und Identität zu bewahren.
»Assimilierung
ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit«.
Das war seine Botschaft an die mehr als 1,7 Millionen Türken in Deutschland.
Es
sei zwar wichtig, Deutsch zu lernen, die türkische Sprache dürfe aber nicht
vernachlässigt werden: »Man kann von Euch nicht erwarten, Euch zu assimilieren!«
Dabei
ist die Türkei selbst »Vorreiter in Sachen Zwangstürkisierung und
Zwangsassimilierung«, wie Tilman Zülch, der Generalsekretär der Gesellschaft für bedrohte Völker, Erdogan
vorwirft. Zwölf Millionen Kurden in der
Türkei können ein Lied davon singen. Noch vor Jahren war das Wort
»Kurde« in der Türkei ein Unwort. Bis in die 80er Jahre war es kurdischen
Eltern sogar bei Strafandrohung untersagt, in den eigenen vier Wänden mit den
Kindern kurdisch zu sprechen. Kurdische Vornamen waren verboten. Erst 2002
lockerte die Türkei auf Druck der EU das Sprachverbot. Erdogan fordert
türkische Schulen in Deutschland, an denen Lehrer aus der Türkei unterrichten
sollen, aber Kurdisch ist bis heute an staatlichen Schulen in der Türkei eine
verbotene Sprache. Wer Kurdisch gebraucht, kommt schnell mit dem Gesetz in
Konflikt: Zur Zeit laufen mehrere Strafverfahren gegen einige Bürgermeister in der Südosttürkei, weil sie in ihren
Verwaltungen Bürgerservice auf Kurdisch anbieten - ein Verstoß gegen den
Strafrechtsparagraphen 222, der Türkisch
zur alleinigen Amtssprache bestimmt.
Seine
in der Türkei wahlberechtigten Landsleute rief er bei dieser Wahlkampfveranstaltung mitten in
Deutschland dazu auf, ihr dortiges Wahlrecht in Anspruch zu nehmen.
Wann entscheiden die Türken die deutschen Wahlen?
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er oder sein Nachfolger bei demnächst
in der BRD anstehenden Wahlen ihre hier wahlberechtigten Landsleute auffordern
werden, eine türkischen Interessen verpflichtete Partei zu wählen, um damit
die deutsche Innen- und Außenpolitik zu beeinflussen - in Köln betonte Erdogan
ausdrücklich den Anspruch seines Landes auf eine volle EU-Mitgliedschaft, und
er wird seine Wahlempfehlung von der Haltung der bundesdeutschen Parteien zu
dieser Frage abhängig machen.
Diese
Rede des türkischen Ministerpräsidenten schließt sich nahtlos an die
Zukunftsvisionen für unser deutsches Schicksal an, die türkische Vordenker
schon vor ihm äußerten:
»Das,
was Kanuni Sultan Süleyman 1529 mit der Belagerung Wiens begonnen hat, werden
wir über die Einwohner, mit unseren kräftigen Männern und gesunden Frauen,
verwirklichen.«
Vural Öger, seit 2004 für die SPD im Europaparlament
Wenn die Politiker in Deutschland nicht endlich wach
werden, ist das Volk, jeder Einzelne von uns in seiner Verpflichtung gegenüber
unseren Kindern und Enkeln gefragt, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten,
sonst sind eines Tages wir die »Kurden« in Germanistan!
Quelle:
UNABHÄNGIGE NACHRICHTEN 2 / 2008 / 3 („1526 vor Wien, 2008 in Köln: Erdogan
formiert seine Truppen“)
Anmerkung:
Interessante Dinge zu den Hintergrundverbindungen des Recep Tayyip Erdogan
findet der geneigte Leser unter www.luebeck-kunterbunt.de/Favoriten/Sufi-Bruderschaft.htm