Zitate
und Merkwürdigkeiten (30)
1)
Die „Katholische Fakultät“ an der LMU (Ludwig-Maximilians-Universität) in
München lud drei iranische Islamgelehrte ein (Muhamed Legenhausen, Sharam
Pazouki und Sayyed Mihanned Ali Abtahi), um über das „Gottesbild im Islam“ zu
sprechen. Nathan Kalmanowicz, Vizepräsident der israelischen Kultusgemeinde
München, forderte „eine Ausladung der Emissäre dieses Regimes als politisches
Signal“, dem die Leitung der LMU nachkam, „weil durch die im Vorfeld
entstandene politischen Irritationen eine objektive wissenschaftliche
Diskussion nicht mehr möglich sei.“
Georg Wiesholler unter Hinweis auf die „Süddeutsche Zeitung“ vom
10.12.2008, S. 42
2)
„Aus heutiger Sicht sagt Otto von Habsburg über (den Freimaurer Eduard) Benesch,
er sei ein ‚Genius des Bösen’ gewesen. Anthony Eden und Eduard Benesh waren (in
den Augen Otto von Habsburgs) ‚Menschen, von denen man sagen kann, sie sind von
Grund auf schlecht’.“
Die Aula – November 2008 zit. Alfred Bäcker („Der Völkermord an
den Sudetendeutschen“)
3)
„Die Geschichte ist kein Rechtsobjekt. In einem freien Staat steht es weder dem
Parlament noch der Judikative zu, die historische Wahrheit festzulegen. Die
Politik des Staats ist, auch wenn sie von den besten Absichten beseelt ist,
nicht die Politik der Geschichte.“
Aus dem Gründungsaufruf der
französischen Vereinigung „Liberté pour l’Histoire“ Ende 2005
Anmerkung: Die Liste der Gründer der
Vereinigung liest sich wie ein „Who’s who“ der französischen Historikerzunft
(NZZ vom 22.10.2008). Zwischenzeitlich haben sich auch zwei kürzlich
pensionierte Bundesverfassungsrichter in diesem Sinne für eine Streichung des §
130 Abs. 3 StGB ausgesprochen!
4)
„Eines muss man aber doch sagen: Jüdisches Leben gibt es in Deutschland seit
mehr als 1000 Jahren. Noch nie haben Juden hier so frei und so würdig leben
können wie heute.“
Dieter Graumann vom Zentralrat der Juden (FAZ vom 10.11.2008)
5)
„Ich habe die jungen Leute damals auch verteidigt, gerade auch gegenüber meinen
Kollegen, die teilweise entsetzt waren und den Verfall der Sitten beklagten.
Die pauschalen Vorwürfe trafen und treffen auch heute nicht zu. Einige
Studenten der sozialwissenschaftlichen Fakultät in Bochum wollten
beispielsweise über alternative Lehrkonzepte diskutieren, fanden in ihrer
Fakultät aber keine Resonanz. Ich stellte ihnen einige Uni-Räume zur Verfügung
... Nach mehreren Tagen Diskussion kamen die Studenten zu der Erkenntnis, dass
man über wissenschaftliche Wahrheiten nicht basisdemokratisch abstimmen kann –
eine wichtige Einsicht.“
Kurt Biedenkopf über seine Zeit als Bochumer Uni-Rektor Ende der
sechziger Jahre (DER SPIEGEL 5 / 2008 / 44)
6)
„Die Studenten waren damals in ihrer großen Mehrheit keine Radikalinskis. Sie
haben Fragen gestellt, unbequeme Fragen. Das war folgerichtig in einer Phase
des Umbruchs. Von einer unkontrollierbaren Revolution, die die
gesellschaftliche Ordnung bedroht hätte, waren wir weit entfernt.“
Kurt Biedenkopf über seine Zeit als Bochumer Uni-Rektor Ende der
sechziger Jahre (DER SPIEGEL 5 / 2008 / 44)
7)
„Echte Autorität setzt immer Erklärungsaufwand voraus, den Verweis auf künftige
Notwendigkeiten. Es reicht nicht aus, sich auf die Tradition zu berufen. 1968
entlud sich ein aufgestauter Generationskonflikt. Die Nachwachsenden wollten
von ihren Eltern wissen, wie es zum Nationalsozialismus und seinen Verbrechen
kommen konnte und was das für Deutschlands Zukunft bedeutete. Die Älteren
blieben die Antwort weitgehend schuldig. Die jungen Leute spürten die
Verkrampfungen, die aus der deutschen Katastrophe rührten. Und sie gingen
dagegen an.“
Kurt Biedenkopf über seine Zeit als Bochumer Uni-Rektor Ende der
sechziger Jahre (DER SPIEGEL 5 / 2008 / 45)
8)
„Ich habe immer versucht zu unterscheiden: Gibt es eine Unruhe, deren Ursache
begründet ist, dann ist sie vielleicht schrecklich unbequem. Aber es hat keinen
Zweck, sie zu unterdrücken. In der Regel entsteht dabei etwas Produktives.
Widerstand belebt das Geschäft genauso wie Wettbewerb. An Widerstand wächst
man. Streit ist der Vater des Fortschritts.“
Kurt Biedenkopf über seine Zeit als Bochumer Uni-Rektor Ende der
sechziger Jahre (DER SPIEGEL 5 / 2008 / 45)
9)
„Treffen die Anschuldigungen (der Brüder Bernd und Helmut Breuer) zu,
dann lieferte der Fall HDO (High Definition Oberhausen) ein Zeugnis über
den Filz eines Bundeslandes (NRW), das 39 Jahre lang von derselben
Partei (SPD) regiert wurde; in dem sich Genossen wie Beamte über
Vorschriften und Gesetzte hinwegsetzten; in dem die Regierenden Steuermillionen
für ein wirtschaftlich unsinniges Prestigeobjekt verpulverten; und in dem das
Parlament und zwei Untersuchungsausschüsse belogen wurden. Wolfgang Clement,
der Spiritus Rector von HDO, will sich zu den Vorwürfen, wie auch die übrigen
seinerzeit Verantwortlichen unter Hinweis auf das ‚laufende Verfahren’ nicht
äußern.“
DER SPIEGEL 5 / 2008 / 46 („Getäuscht und reingelegt“)
Anmerkung: Es geht um eine Schadenersatzklage
über 13.394.813,49 Euro aus Amtspflichtverletzung. Vielleicht kann die SPD bei
Abschluss des Prozesses ganz froh sein, dass Clement zwischenzeitlich sein
Parteibuch zurückgab. Bei Rotary International fühlt Clement sich wohl besser
aufgehoben.
1)
„Wir sitzen auf einem Pulverfass. Uns drohen Zustände wie in den Vorstädten von
Paris.“
Winrich Granitzka – CDU-Fraktionschef im
Kölner Stadtrat und ehemaliger Polizeipräsident (DER SPIEGEL 5 / 2008 / 50)
2)
„Wir haben zu viele kriminelle Ausländer.“
Roland Koch – CDU-Ministerpräsident in Hessen
Ende Dezember 2007 (DER SPIEGEL 5 / 2008 / 50)
3)
„72 Prozent der in Deutschland lebenden Türken, die mit rund 1,7 Millionen die
größte Ausländergruppe darstellen, haben keine qualifizierte Ausbildung. 40
Prozent der Jugendlichen aus Ausländerfamilien gehen weder zur Schule noch
machen sie eine Lehre. Sie jobben, hängen rum, sie stellen einen
überproportionalen Anteil an Gewalttätern.“
DER SPIEGEL 5 / 2008 / 50 f
4)
„Die Schule (der Lehrerberuf) zieht Personal regelrecht an, das nur mit
verminderter Kraft arbeiten will.“
Udo Rauin – Professor für empirische Schul-
und Unterrichtsforschung an der Universität Frankfurt am Main im
SPIEGEL-Interview 5 / 2008 / 52
5)
„Für uns ist Israel die eigentliche Gefahr, weil es arabisches Territorium
besetzt und Friedensangebote ausschlägt. Israel, das selbst über Atomwaffen
verfügt, sollte seine Nuklearanlagen den Uno-Kontrolleuren öffnen und den
Atomwaffensperrvertrag unterschreiben.“
Abd al-Rahman al-Attija – Generalsekretär des
Golf-Kooperationsrates (DER SPIEGEL 5 / 2008 / 95)
6)
„Entweder Wahlen, oder wir machen eine Revolution“, meldet sich Umberto Bossi
von der Lega Nord. „Die Waffen werden wir finden, früher oder später.“ Keiner
ruft den Nervenarzt.
DER SPIEGEL 5 / 2008 / 96 („Die Stunde der
Clowns“)
7)
„In einer anderen Welt kollabieren gerade die Börsenkurse. In Rom leistet sich
die politische Klasse das Schauspiel der Selbstzerfleischung.“
DER SPIEGEL 5 / 2008 / 97 („Die Stunde der
Clowns“)
8)
„In Italien, einem der Gründungsländer der EU, wackelt die Regierung, weil der
Richter von Santa Maria Capua Vetere einem angesehenen Bürger (der zufällig
auch Justizminister ist) Günstlingswirtschaft vorgeworfen hat und die Gattin
unter Arrest stellen ließ, tief unten in Kampanien, jener Provinz, die gerade
am eigenen Müll erstickt.“
DER SPIEGEL 5 / 2008 / 97 („Die Stunde der
Clowns“)
9)
„Der christdemokratische Präsident der Region Sizilien, Totò Cuffaro, ist
gerade zu fünf Jahren Haft wegen Begünstigung der Mafia verurteilt worden. Kaum
jemand hat den Rücktritt verlangt. Cuffaro setzt auf die zweite Instanz und lud
nach dem Urteil erst einmal zum Feiern mit sizilianischen Leckereien. Er hatte
wohl mit Schlimmerem gerechnet.“
DER SPIEGEL 5 / 2008 / 97 („Die Stunde der
Clowns“)
10)
„In den 20 Monaten seiner Regierung hat Prodi den Versuch unternommen, ein
wenig Vernunft in die italienischen Zustände zu bringen. Das hatte etwas
Tragisches, von Anfang an.“
DER SPIEGEL 5 / 2008 / 97 („Die Stunde der
Clowns“)
11)
„Zweimal gelang es Prodi, seinen Antipoden Silvio Berlusconi in Wahlen zu
besiegen, zweimal sanierte er die Finanzen, zweimal wurde er durch
Hinterzimmer-Scharaden seiner Verbündeten aus dem Amt gejagt. Das ist bitter.“
DER SPIEGEL 5 / 2008 / 98 („Die Stunde der
Clowns“)
12)
„Hartnäckig leugnet Präsident (Václav) Klaus den Klimawandel und hetzt
gegen die EU. (...) Den Treibhauseffekt gibt es gar nicht, das Wetter ändert
sich alle paar hundert Jahre mal, der Mensch kann nichts dafür und den
Klimawandel schon gar nicht aufhalten.“
DER SPIEGEL 5 / 2008 / 104 („Gewiefter
Eiferer“)
Anmerkung: Seit geraumer Zeit hängt sich DER
SPIEGEL zu weit aus dem Fenster. Natürlich hat Klaus sowohl mit seinen Thesen
zum Klimawandel, als auch mit seiner Ablehnung der EU-Verfassung bzw. des
Vertrages von Lissabon recht. Nur geistig Minderbemittelte oder Mitläufer der
Hocheingeweihten behaupten etwas anderes. Ich befürchte, nach dem Ausscheiden
von Aust als Chefredakteur wird DER SPIEGEL massiv an Auflage einbüßen. Der
typische SPIEGEL-Leser will umfassend informiert aber nicht manipuliert werden.
Wer letzteres wünscht oder erträgt, mag in die Glotze starren, vorzugsweise ins
ZDF („Im Zweiten lügt man besser!“ – Satire darf alles).
13)
„Weite Kreise der Bevölkerung teilen ... Umfragen zufolge die Meinung, dass die
NS-Zeit längst ausreichend häufig thematisiert worden sei.“
DER SPIEGEL 5 / 2008 / 141 („Wegschauen oder
Hinschauen“ – Brief Martin Doerry an Martin Walser vom 7.11.2007)
Anmerkung: Auch wir protestieren gegen eine
„Dauerpräsentation unserer (deutscher) Schande“. Die endgültige und
vollständige Historisierung des Nationalsozialismus’ ist längst überfällig.
Unbeeindruckt Canossasüchtigen sei die Lektüre von „Die Schatten der Vergangenheit“,
1990 herausgegeben von Uwe Backes/Eckhard Jesse, Rainer Zitelmann empfohlen.
Die kritische Durchleuchtung der Geschichte der letzten anderthalb Jahrhunderte
– befreit von allen Lügen und Halbwahrheiten der Siegermächte beider Weltkriege
– ergibt ohnehin ein von heutigen Dogmen diametral abweichendes Bild. Für den
Verfasser dieser Zeilen persönlich gilt: Ich bin 1948, über drei Jahre nach dem
Ende der Naziherrschaft geboren. Bezüglich der vor dem 8. Mai 1945 verübten
Verbrechen bin ich weder schuldig noch verantwortlich. Auch meine Eltern,
Großeltern und Urgroßeltern haben sich nicht an Verbrechen des Regimes
beteiligt. Ich vermisse eine hinreichend intensive Auseinandersetzung mit den
Verbrechen der Briten, der USA, des Kommunismus (mit geschätzten 100 Millionen
Opfern) und Israels.
14)
„Als die DDR 1989 implodierte, hinterließen Männchens geheime Truppen
Zehntausende Tonbänder. Ihr Inhalt, sagt ein ehemaliger Westgeheimdienstchef,
war so schrecklich, dass sie ohne Auswertung sofort vernichtet wurden.“
DER SPIEGEL 5 / 2008 / 150 (Nachruf auf
Stasi-Generalmajor Horst Männchen)
15)
„Die Verfassungsrichter (Bundesverfassungsgericht) halten den Abdruck
von Gegendarstellungen nur dann für zwingend, wenn sie sich auf die im Text
enthaltenen ‚eindeutigen’ Tatsachenbehauptungen beziehen. Es reiche nicht aus,
dass sich der Betroffene durch eine mögliche Interpretation nachteilig
dargestellt fühle. Sonst bestünden ... ‚erhebliche Risiken für die Presseberichterstattung’.
Die Medien könnten ‚mit Gegendarstellungsansprüchen überhäuft und in der Folge
zu einer starken Zurückhaltung veranlasst sein’, ... Das sei aber mit der
Pressefreiheit ... nicht vereinbar.“
DER SPIEGEL 5 / 2008 154 („Rückspiegel“)
Anmerkung: Das Bundesverfassungsgericht hat
damit die Entscheidungen der Vorinstanzen (offenbar Landgericht und
Hanseatisches Oberlandesgericht Hamburg) aufgehoben.
16)
„1993 kam heraus, daß Thomas Manns älteste Tochter, Erika Mann (mütterlicherseits
jüdischer Abstammung), ab 1940 im Auftrage des FBI Hitleremigranten
bespitzelt hatte. (...) Unfassbarerweise bespitzelte sie sogar den eigenen
Vater. (...) Nach Kriegsende zog Erika Mann in US-Uniform ‚siegreich’ in
Deutschland ein. Ab 1952 lebte sie ‚herrisch wie eine Amazonenkönigin’
(Reich-Ranicki) in der Schweiz.“
David Korn in „Wer ist wer im Judentum“,
München 2003, S. 306
17) „Golo
Mann (mütterlicherseits jüdischer Abstammung) war 1933 aus Deutschland
exiliert und kam 1945 als US-Umerzieher zurück. Einst Leitbild der
Linksbourgeoisie in Deutschland, eckte der Historiker und Publizist seit den
70er Jahren immer häufiger an. Er forderte eine schärfere Gangart gegen roten
RAF-Terror, machte sich für die Begrenzung des Asylantenzustroms stark ... und
empfahl sogar ... die NS-Bewältigung endlich als abgeschlossen zu betrachten.
Dem Bundespräsidenten von Weizsäcker riet er von einem weiteren ‚Bußgang nach
Polen’ anlässlich des 50. Jahrestages des Kriegsausbruchs 1989 ab. Im selben
Jahr bezeichnete Mann die Begründer der ‚Frankfurter Schule’, Adorno und
Horkheimer, als ‚Lumpen’, die ihn als angeblich ‚heimlichen Antisemiten’ beim
damaligen hessischen Kultusminister angeschwärzt hätten, damit er keinen
Lehrstuhl in Frankfurt erhalte.“
David Korn in „Wer ist wer im Judentum“,
München 2003, S. 307
18)
„Ein glamouröser und exzentrischer Kunsthändler (der Teppichhändler Eberhart
Herrmann) wird mit der Diagnose Hypomanie gebrandmarkt, einem Begriff, mit
dem das halbe Showbusiness in psychiatrischen Gewahrsam genommen werden kann.“
Franz Eisenried im SPIEGEL-Leserbrief 2
/ 2009 / 9
19)
„Zweimal hatte (Bundespräsident Horst) Köhler, der ein ‚unbequemer
Präsident’ sein will, die Unterschrift nach ausführlicher Prüfung verweigert,
er hatte sogar externen Rat von Rechtsexperten eingeholt. Im Fall der
strittigen Neuregelung der Erbschaftssteuer verzichtete Köhler auf externe Expertisen
und berücksichtigte auch nicht die Warnungen von Experten, etwa von
Staatsrechtler Ulrich Battis und dem ehemaligen Verfassungsrichter Paul
Kirchhof. Sie halten die Neuregelung für verfassungswidrig.“
DER SPIEGEL 2 / 2009 / 11 („Köhlers Heiliger
Abend“)
20)
„Während des Kalten Kriegs hat die bundesdeutsche Justiz Kommunisten ungleich
härter verfolgt als ehemalige Nationalsozialisten. (...) Die Zahl der zwischen
1951 und 1968 gefällten Urteile gegen Kommunisten lag fast siebenmal so hoch
wie die gegen NS-Täter – obwohl die Nazis Millionen Menschen ermordet hatten,
während man westdeutschen Kommunisten politische Straftaten wie Landesverrat
vorwarf.“
DER SPIEGEL 2 / 2009 / 13 („Politische
Justiz“)
Anmerkung: Am Bundesgerichtshof saßen in der
Spitze 75 Prozent Altnazis. In Schleswig-Holstein waren es fast 90 Prozent der
Staatsjuristen mit „brauner“ Vergangenheit. Die USA und Großbritannien
verfolgten mit ihrer Umerziehung des deutschen Volkes verschiedene Ziele.
Selbstverständlich sollte dabei auch von der eigenen bitterbösen Rolle im
Vorfeld beider Weltkriege abgelenkt werden. Die Einführung eines
pseudodemokratischen Systems analog den Vereinigten Staaten sollte etabliert
werden. Da zwischenzeitlich – wie beispielsweise aus den Untersuchungen des
Kommunistenjägers Joseph McCarthy ersichtlich – ein militanter Antikommunismus
in den 1950er Jahren in den USA Einzug gehalten hatte, war es naheliegend, daß
derartiges auch im Vasallenstaat BRD praktiziert wurde; dies um so mehr, als
der andere Teil Deutschlands staatssozialistisch und ein Gegner im Kalten Krieg
geworden war. Selbst der Freimaurer und Kriegsverbrecher Winston Churchill
sagte bereits 1945, man habe „das falsche Schwein geschlachtet“, was eben nicht
für die Höhe seiner eigenen Einweihung spricht oder aber nur als Nebelkerze
dienen sollte. Die Generation der Enkel hat die Lügen und Halbwahrheiten der
Siegermächte weitgehend verinnerlicht. Darin hat eine differenzierte, den
Nationalsozialismus, das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg
wissenschaftlich redlich und historisierende Betrachtung keinen Platz, da alle
Nazis böse, böse, böse und Hitler die Inkarnation des absolut Schlechten,
Schlechten, Schlechten waren. Auf der anderen Seite gibt es einige Dumpfbacken,
die heute noch mit Hitler und seinem Führungspersonal eine Art Ikonenverehrung
betreiben und dabei mehr oder weniger die unglaublichen Verbrechen ausblenden,
die in den dunklen Jahren geschahen. Dazwischen gibt es relativ wenige
ernsthaft um Objektivität Bemühte, die u.a. viele der Lügen und Halbwahrheiten
der Siegermächte ausgemacht und analysiert haben. Sie werden durch
strafrechtliche Forschungsverbote (z.B. § 130 Abs. 3 StGB), gesellschaftliche
Stigmatisierung, berufliche Existenzvernichtung und sonstiges
staatsterroristisches Mobbing mundtot gemacht oder ins Exil vertrieben oder
rastlos mit internationalen Haftbefehlen um den Erdball gejagt. Wer heute in
diesem Land zu einigen kritischen Themen die Wahrheit sagt, wird – fast
reflexartig (also ohne nachzudenken) – als Rechtsradikaler und/oder Antisemit
denunziert. Nur schwach ist der Trost, der aus der Geschichte durch geniale
Forscher wie Kopernikus, Kepler und Galilei zu uns hinüberschimmert, die in
einem Kernpunkt das Weltbild der katholischen Kirche auf den Kopf stellten.
Fast verzagen möchte man, wenn man bedenkt, daß die katholische Kirche 200
Jahre benötigte, um vom hohen machtvollen Ross auf die schlichte und banale
Ebene der Tatsachen herabzusteigen und daß es erst Joseph Ratzinger war, der
Galilei strafrechtlich rehabilitieren ließ.
21)
„Herr (Henryk M.) Broder ist ein bildungsbürgerlicher Kulturchauvinist.“
Marc-Sebastian Löhken im SPIEGEL-Leserbrief
50 / 2007 / 15
22)
„Schuld am Untergang des Abendlandes ist natürlich die Demokratisierung der
Medien. Denn dadurch kann sich nun auch jede arbeitslose Klofrau amüsieren, wo
Lachen doch anscheinend ausschließlich intellektuellen SPIEGEL-Journalisten
vorbehalten werden sollte. Lasst die Leute doch einfach lachen, solange sie
noch lachen können.“
Rolf Daum im SPIEGEL-Leserbrief 50 / 2007 /
15
Anmerkung: Der altrömische Grundsatz „De
gustibus non est disputandum“ (Über den Geschmack lässt sich nicht streiten)
gilt selbstverständlich auch in Sachen Humor. Da sollte man keine
intellektuelle Hybris herankommen lassen. Ich habe beispielsweise dem
englischen Humor nie etwas abgewinnen können, ich habe nicht verstanden,
worüber sie lachen, bis ich merkte, die Briten haben eben einen ganz andere Art
von Humor. Ist doch schön so, Hauptsache, es macht ihnen Freude. Natürlich ist
der feine Humor eines Loriot eine kulturelle Spitzenleistung, aber so richtig
„bepisst vor Lachen“ habe ich mich bei „Werner I“, „Ein Herz und eine Seele“
und manchmal auch bei ziemlich albernen Klamotten von Didi Hallervorden. Ich
bin halt ein schlichtes Gemüt und leicht zu erheitern.
23)
„Wir haben an die Forscherinnen und Forscher appelliert, die ethisch
unbedenkliche Forschung an sogenannten adulten Stammzellen voranzubringen. Sie
hat gerade in jüngster Zeit bemerkenswerte Erfolge erzielt. Im Übrigen sollten
die – freilich zum großen Teil uneingelösten – Hoffnungen auf Therapien und
Heilung nicht für ethisch fragwürdige forschungspolitische Interessen
instrumentalisiert werden. Bisher haben sich die hochgesteckten Erwartungen in
die Heilung mit Hilfe embryonaler Stammzellen keineswegs erfüllt.“
Kardinal Karl Lehmann – Mainzer Bischof und
seinerzeit Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz im SPIEGEL-INTERVIEW 50
/ 2007 / 19
24)
„Union und SPD ist das Grundgesetz, das ein Hauptstadtgesetz zwingend
vorschreibt, offenkundig zu wenig wert.“
Gregor Gysi
Anmerkung: Das erinnert uns an den Ausspruch
des damaligen Kronjuristen der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag Adolf Arndt
(wie Gysi jüdischer Abkunft), der einst sinngemäß sagte, für einige sei das
Grundgesetz so heilig, daß sie es nur an hohen Feiertagen anwenden möchten.
25)
„Manche glauben, sie (die 16 Geheimdienste der USA) hätten, womöglich
mit Billigung des Verteidigungsministers und Ex-CIA-Chefs Robert Gates, (durch
die Veröffentlichung ihrer Erkenntnisse, Iran habe schon 2003 das Programm zum
Bau einer Atombombe eingestellt) einen Krieg gegen Teheran unmöglich machen
wollen.“
DER SPIEGEL 50 / 2007 / 114 („Das Beben von
Washington“)
26)
„Wir konstatieren, dass sich Regierungsinstitutionen dem Weißen Haus
widersetzen“, sagt er (Ray Takeyh vom Council on Foreign Relations). In
einer völligen Rollenumkehr würden heute Geheimdienste und Generäle dem
Präsidenten die Politik vorgeben: „Das legt nahe, dass Bush nicht mehr viel zu
sagen hat.“
DER SPIEGEL 50 / 2007 / 114 („Das Beben von
Washington“)
Anmerkung: Natürlich sind Israel-Lobby und
CFR stocksauer, daß die US-Geheimdienste ihre Rolle eingenommen haben, dem
US-Präsidenten politische Vorgaben zu erteilen.
27)
„Hinter den Kulissen kracht es zwischen Washington und Jerusalem. Die Israelis
fühlen sich von der CIA vorgeführt ... ‚Wir hatten gehofft, die Amerikaner
würden das mit dem Militärschlag gegen die iranischen Anlagen übernehmen’, sagt
ein enger Vertrauter des Regierungschefs zum SPIEGEL: ‚Jetzt stehen wir allein
da’:“
DER SPIEGEL 50 / 2007 / 114 („Das Beben von
Washington“)
Anmerkung: Die USA wissen, daß sie die
Loyalität ihrer Verbündeten mit den Kriegen gegen Serbien, im Irak und in
Afghanistan reichlich strapaziert haben. Mit Hilfestellung bei einem
möglicherweise einen Weltbrand auslösenden Schlag gegen Iran können sie kaum
rechnen, dies um so mehr, als sich Iran völkerrechtskonform (und nur
machtpolitisch unbotmäßig) verhält. Außerdem hat Rußland Iran umfangreich
moderne Verteidigungswaffen verkauft, so daß jeder Waffengang mit einem
erheblichen Risiko verbunden ist. Die US-Geheimdienste fragen sich lebensnah,
warum der militärische Komplex ihres Vaterlandes eins ums andere Mal für
jüdische Interessen die Kastanien aus dem Feuer holen soll, währenddessen die
USA allmählich wirtschaftlich vor die Hunde gehen. Dies um so mehr, als sich
Israel in seinem irrationalen Auserwähltheitswahn allen erdenklichen
Friedensbemühungen im Nahen Osten widersetzt.
28)
„Es ist ein Sinnbild für internationale Kriegsverbrechen: das Massaker der
Japaner im chinesischen Nanjing (früher: Nanking). (...) In Nanjing ist
die Vergangenheit allgegenwärtig, hier hat fast jeder Ort seine politische Symbolik.
Das gilt auch für das Haus von John Rabe, dem ‚guten Nazi’ von Nanjing, der
Tausende Zivilisten vor den japanischen Peinigern schützte. Der
Siemens-Vertreter und zeitweilige NS-Ortsgruppenleiter errichtete damals
zusammen mit anderen westlichen Ausländern eine Sicherheitszone für rund
250.000 Einwohner – und trotzte dort praktisch als Bürgermeister, Polizeichef
und Oberster Richter den Japanern. Die Chinesen verehren den Deutschen als
‚Lebenden Buddha’. (...) Vor allem Rabes Tagebücher sind für China von hohem
Wert: Der frühere Siemens-Mann ist ein wichtiger ausländischer Kronzeuge in der
Debatte über die japanischen Kriegsgreuel.“
DER SPIEGEL 50 / 2007 / 124 f („Kollektiver
Blutrausch“)
29)
„Als der Maler Paul Gauguin 1903 mit 54 Jahren auf der Südseeinsel Hiva Oa
starb, warfen die Einheimischen den nutzlosen Teil seines Besitzes in den
Brunnen hinter seinem Haus. (...) Im Brunnen stieß die Expertin (Caroline
Boyle-Turner) ... auf schmerzstillenden Tigerbalsam, zwei Ampullen Morphium
und eine Spritze. Der Künstler litt unter anderem an der Syphilis, war
herzkrank und zudem bettelarm – was ihn freilich nicht hinderte, in ‚La Maison
du Jouir’, seinem Haus der Wonne, kurz vor seinem Tod eine 14-Jährige zu
schwängern.“
DER SPIEGEL 50 / 2007 / 142 („Backenzähne im
Brunnen“)
30)
Fossile Energiereserven in Milliarden Tonnen Kohlenstoff: Kohle 675 / Öl 160 /
Erdgas 96 / Gas aus Hydraten 3000
DER SPIEGEL 50 / 2007 / 145 („Menetekel am
Ozeangrund“ – Auswertung einer Graphik – Quelle: Energy Outlook 2007, Archer
& Buffet)
31)
„Als Unterströmung der Aufklärung scharten sich am Ende des 18. Jahrhunderts
viele Bürger in Geheimlogen. Illuminaten und Somnambulisten trafen sich in
Hinterzimmern. Goethe und Lessing, aber auch George Washington waren
Freimaurer. Besonders dunkel ging es bei den Rosenkreuzern zu, die sich
als Auserwählte fühlten. Aus Mystik, Jesusglauben und jüdischer Kabbala war
ihre Lehre gemischt.“
DER SPIEGEL 50 / 2007 / 148 („Der okkulte
König“) über den Preußenkönig Friedrich Wilhelm II.
32)
„Einer der mächtigsten Männer Europas (Preußenkönig Friedrich Wilhelm II.) war
von einer abergläubischen Kamarilla (von Rosenkreuzern) umgeben und –
unheimlicher noch – ihr durch einen Eid zu strengstem Gehorsam verpflichtet.
Entsprechend sah die Regierungsarbeit aus. Schon bald erließ (Christoph)
Wöllner (als Justizminister) ein Zensuredikt, das jede Kritik an der
Kirche verbot. Immanuel Kant wurde aufgefordert, sich von christlichen Fragen
fernzuhalten. Der gehorchte: ‚Ich ersterbe in devotestem Gehorsam’.“
DER SPIEGEL 50 / 2007 / 150 („Der okkulte
König“) über den Preußenkönig Friedrich Wilhelm II.
33)
„Ihre Sätze haben sich in mein Gehirn gebrannt. (...) Ich glaube, sie schreibt
die schönsten Sätze, schönere Sätze als jeder lebende amerikanische Autor.“
Susan Sontag über Elizabeth Hardwick (DER
SPIEGEL 50 / 2007 / 182 – Nachruf)
34)
„Wie die Agrarpolitiker der reichen Welt Afrikas Bauern ins Elend stürzen, das
beschreibt Michaela Schießl in ihrem erschütterndem Report ‚Not für die Welt’.“
DER SPIEGEL 50 / 2007 / 186 („Rückspiegel“
zit. aus der Begründung der Jury zur Verleihung des Otto-Brenner-Preises für
kritischen Journalismus)
35)
„Keine Auskunft geben zu wollen ist indes nicht allein eine chinesische
Spezialität. Gleich zweimal versuchten Anwälte in der vergangenen Woche (im
Januar 2008) SPIEGEL-Berichte aus Deutschland zu verhindern – und zwar noch
bevor die Recherche überhaupt zu Ende war. Den SPIEGEL-Redakteuren ... waren
Unterlagen aus dem Innern der rechtsextremen NPD zugespielt worden ...
Anschließend, so gebietet es die journalistische Sorgfaltspflicht,
konfrontierten sie die NPD-Spitze mit den Ergebnissen. Als Reaktion erhielten
sie Unterlassungserklärungen von zwei Parteifunktionären. (...) Der andere Fall
betrifft die Berichterstattung des SPIEGEL über den sogenannten sächsischen
Sumpf, eine Affäre um mutmaßliche Verbindungen von Justiz, Polizei und Politik
in die Halbwelt. SPIEGEL-Redakteur Steffen Winter, 38, hatte schon mehrfach
über den Verdacht geschrieben, dass Landesmitarbeiter sich in Bordellen
vergnügten – und dadurch erpressbar waren. Nun beschuldigen ehemalige
Prostituierte sogar einen hohen Richter. Winter konfrontierte den Betroffenen
mit dem Vorwurf – und prompt ging dem SPIEGEL das nächste Unterlassungsbegehren
zu. In beiden Fällen gilt: Es gibt an der Aufklärung ein öffentliches Interesse
– und folglich auch eine Geschichte im SPIEGEL.“
DER SPIEGEL 4 / 2008 / 5
Anmerkung: Das Verhalten der beiden
NPD-Funktionäre und des Richters lassen tief blicken. Der Betroffene hat doch
die Möglichkeit, die Journalisten mit seiner Version zu versorgen, weitere
Recherchen („Beweiserhebungen“) anzuregen und die Glaubwürdigkeit der
Informanten zu erschüttern. Wer diese Möglichkeiten nicht nutzt, macht sich
eher verdächtig.
36)
„Natürlich gehen auch Richter in den Puff, ich kenne in Stuttgart diverse,
ebenso Staatsanwälte.“
Frank Fahsel – von 1973 bis 2004 Richter am
Landgericht Stuttgart in einem Leserbrief („Süddeutsche Zeitung“ vom 9.4.2008)
37)
„Die versuchten Putsche und Revolutionen von 1919 waren nicht die
einschneidenden Erlebnisse dieser Zeit, sondern die alle treffende
Inflation von 1923, diese hohe Zeit der Spekulanten, das Brot, welches plötzlich
pro Laib eine Million Mark kostete.“
Ehlert Puvogel im SPIEGEL-Leserbrief 4 / 2008
/ 8
Anmerkung: Da ist wohl was dran. Mein Vater
berichtete, wie damals ein Haus im Lübecker Stadtteil St. Lorenz Süd für
umgerechnet vier (!) US-Dollar zwangsversteigert worden sei. Meine Großmutter
mütterlicherseits lag mit einer Bauchhöhlenschwangerschaft in der Klinik und
mein Großvater, der als Zollamtsleiter nicht schlecht verdiente, karrte sein
Monatsgehalt sofort zur Krankenhausverwaltung, bevor das Geld weiter an Wert
verlor. Und wer dann noch Rolf Winters „Hitler kam aus der Dankwartsgrube“
gelesen hat, weiß, warum auch die Unterprivilegierten NSDAP wählten, obwohl sie
zuvor eingeschworene Kommunisten oder Sozialdemokraten waren.
38)
„Millionen Spießer und Kleinbürger mit autoritärer Persönlichkeitsstruktur
sahen in Hitler die Ausnahme ihrer selbst. Jemanden, der es wagte, die
eingeimpfte Demutsstarre zu überwinden und das Establishment herauszufordern.
Das faszinierte die Massen, und darum wählten sie ihn.“
Martin Voss im SPIEGEL-Leserbrief 4 / 2008 /
12
39)
„Der Bürger will keine Glatzenpartei und keine NSDAP wählen.“
Sascha Roßmüller – stellvertretender
Bundesvorsitzender der NPD (DER SPIEGEL 4 / 2008 / 36 + 38)
40)
„Die Linkspartei insgesamt ist nicht verfassungsfeindlich und muss deshalb
nicht beobachtet werden. (...) Der Verfassungsschutz hat Besseres zu tun.“
Dieter Wiefelspütz – MdB und innenpolitischer
Sprecher der SPD-Fraktion (DER SPIEGEL 4 / 2008 / 44)
Anmerkung. Auch wir halten die Beobachtung
der Linkspartei für nicht hinnehmbar. Der Verfassungsschutz wird so sein
Negativimage nicht los, ein Organ für den Machtmißbrauch durch die
Systemparteien abzugeben, um unliebsame politische Gegner klein zu halten. Wir
sind auch nach wie vor für die Abschaffung des Verfassungsschutzes auf Bundes-
und Länderebene und fragen uns unverdrossen, wer schützt die Verfassung vor dem
Verfassungsschutz. Die letzte große Ohrfeige hat sich der VS in NRW vom
Bundesverfassungsgericht bezüglich der Beurteilung der JUNGEN FREIHEIT in
diversen Verfassungsschutzberichten eingefangen; nur, da sitzen Beamte auf
Lebenszeit mit einer betonharten Beratungsresistenz.
41)
„Der Saarländer (Oskar Lafontaine), der 2009 in seiner Heimat als
Ministerpräsidentenkandidat ins Rennen gehen will, wird die Schließung seiner
Akte (beim Verfassungsschutz) nicht nur still genießen. Für die
Einstellung seiner Beobachtung wird schon eine launige Begründung verbreitet:
Kein saarländischer Beamter wolle es riskieren, seinen künftigen Chef zu
observieren.“
DER SPIEGEL 4 / 2008 / 44 („ABK für
Schlapphüte“)
Anmerkung: DER SPIEGEL veröffentlichte in 2 /
2009 / 16 f Ergebnisse demoskopischer Erhebungen zu den im Jahre 2009
anstehenden Wahlen. Für die Landtagswahl im Saarland werden prognostiziert: CDU
38%, SPD 25%, FDP 6%, Grüne 5% und Linke 23%.
42)
„Mehrere gutausgebildete Steuerfahnder, die mit ihren Vorgesetzten wegen
dienstlicher Angelegenheiten über Kreuz lagen, hat das Land Hessen mit Hilfe
psychiatrischer Gutachten zu pensionsberechtigten Ruheständlern gestempelt –
teilweise schon im Alter von 36 Jahren.“
DER SPIEGEL 4 / 2008 / 50
43)
„Betuchte Anleger hatten in den neunziger Jahren mit Hilfe ihrer Bankberater
diskret Vermögen ins Ausland geschafft, um der deutschen Zinsabschlagsteuer zu
entgehen. Bei Durchsuchungen in den Geldhäusern beschlagnahmten die Fahnder
daraufhin massenweise Unterlagen zu diesen Transfers. ... und leiteten Tausende
von Verfahren ein. Doch plötzlich fühlten sich Fahnder im zuständigen
Finanzamt V der Bankenmetropole Frankfurt auf ihrer erfolgreichen Jagd nach
Schwarzgeld-Sündern von der eigenen Verwaltung ausgebremst. Eine umstrittene
Verfügung der Behördenspitze sorgte dafür, dass die Spezialtruppe Mitte 2001
einige tausend noch unbearbeitete Fälle abgeben musste – an die Finanzämter am
Wohnsitz der Verdächtigen.“
DER SPIEGEL 4 / 2008 / 50
44)
„Seit Monaten sabotiert er (Ehud Barak) Olmerts Zugeständnisse an die
Palästinenser. So ist Barak als Verteidigungsminister zuständig für die in der
internationalen Roadmap vorgeschriebene Räumung illegaler jüdischer Außenposten
im Westjordanland. Olmert nannte sie vergangene Woche eine ‚Schande’, Barak
hingegen versprach Siedlerführern, einige davon zu ‚legalisieren’. Selbst
Parteifreunde kritisieren ihn als selbstgerecht: ‚Ich verstehe Barak nicht’,
sagt Parteigeneralsekretär Eitan Kabel. ‚Er ist von einem bösen Geist
befallen’, behauptet gar Ex-Minister Mosche Schachal.“
DER SPIEGEL 4 / 2008 / 89 („Alle gegen
Barak“)
45)
„Nicht nur die Weiterverwendung der durch die Nationalsozialisten gebrauchten
Begriffe, sondern vor allem die ‚Nazi-Vergleiche’ offenbaren nach Ansicht der
Sprachforscher (der Universität Düsseldorf) das gestörte Verhältnis der
Deutschen zu ihrer NS-Vergangenheit: Einzigartige Geschichtsereignisse würden
in inflationär gebrauchten Vergleichen ... relativiert. Wer auf sich aufmerksam
machen wolle, sei mit der Hitler-Metapher rasch zur Hand. Im gesellschaftlichen
Streit um die rechten Worte sehen die Wissenschaftler allerdings auch Gutes:
‚Es gibt keine Deutungshoheit, ein einheitlicher Sprachgebrauch existiert nur
in totalitären Gesellschaften’.“
DER SPIEGEL 4 / 2008 / 115 („Nazi-Begriffe im
Alltag“)
Anmerkung: Ich bin Deutscher, habe aber keine
NS-Vergangenheit, weil ich 1948 geboren wurde! Es sollte in der Tat keine
Deutungshoheit geben, weil wir keine totalitäre Gesellschaft sein wollen;
allerdings wird eine solche massiv und unübersehbar vom Zentralrat der Juden in
Deutschland beansprucht, von dem einst ein Vorsitzender als „moralische
Instanz“ gepriesen wurde, obwohl er vom Landgericht Dresden zu zwölf Jahren
Zuchthaus verurteilt worden war.
46)
„Robert James Fischer, Spitzname Bobby ... Intelligenzquotient 184, gewann 1972
in der isländischen Hauptstadt Reykjavik die Weltmeisterschaft gegen den
Sowjetrussen Boris Spasski ... Der Schulabbrecher, der mit 13 die ‚Partie des
Jahrhunderts’ gegen Donald Byrne gewann und dreimal in Folge den Schach-Oscar
erhielt, bestritt nach dem WM-Sieg 20 Jahre keine Turnierpartie mehr. (...) Er
leugnete den Holocaust (obwohl selbst jüdischer Herkunft) und begrüßte die
Terroranschläge auf das World Trade Center.“
DER SPIEGEL 4 / 2008 / 150 (Nachruf)
47)
„Was die Mauer betrifft, so lassen wir uns nicht deren Schutzfunktion ausreden
– ganz einfach, weil wir den Schutz spüren vor all dem, was hinter der Mauer
jetzt an brauner Pest wuchert.“
Ulrich Junghanns im Juli 1989 in der
DDR-Zeitung „Bauernecho“ (DER SPIEGEL 4 / 2008 / 152). Junghanns war in der DDR
als Blockparteimitglied Funktionär der DDR-Bauernpartei und im Zeitpunkt der
SPIEGEL-Veröffentlichung Parteichef der brandenburgischen CDU.
Anmerkung: Angela Merkel – früher
FdJ-Sekretärin und heute Mitglied im Rotary-Club – sollte bei den diversen 2009
anstehenden Wahlen nicht allzu heftig mit Schmutz auf alte SED-Kader in der
Linkspartei werfen; da könnte einiges zurückfliegen, was die CDU im
Beitrittsgebiet als Wendehalspartei erscheinen lassen könnte. Immerhin sind
einige ehemalige DDR-Bürger wegen des Schießbefehls an Grenze und
„antifaschistischem Schutzwall“ verurteil worden.
48)
„Peer Steinbrück ... Bundesfinanzminister und Urgroßneffe des
Deutsche-Bank-Gründers Adelbert Delbrück, hat ... Vertretern der Zunft seines
berühmten Vorfahren gehörig die Leviten gelesen. ‚Seien Sie versichert’,
donnerte der Politiker mit sichtbarer Genugtuung vom Rednerpult den rund 300
geladenen Gästen bei einer Veranstaltung der Dresdner Bank in Berlin entgegen,
‚mein Respekt für Ihren Berufsstand ist mittlerweile auf dem gleichen Niveau
angekommen wie ihr Respekt für meinen.’ Über den spontanen Applaus zeigte sich
Steinbrück beim anschließenden Stehempfang verwundert. ‚Ich wusste gar nicht,
... dass Banker so masochistisch veranlagt sind’.“
DER SPIEGEL 4 / 2008 / 153
49)
„Kugeln treffen oder treffen nicht.“
Pervez Musharraf – seinerzeit Präsident
Pakistans auf die Frage des SPIEGEL nach seiner Angst vor einem Attentat (DER
SPIEGEL 3 / 2008 / 3 + 105)
50)
„Frankreich, Großbritannien, Belgien, die Niederlande – überall gescheiterte
Integration und Jugendgewalt, und natürlich sind perspektivlose junge Männer
die Ersten, die Radau machen.“
Nadim Karkutli im SPIEGEL-Leserbrief 3
/ 2008 / 8
Anmerkung: Die offenbar gleichförmigen
Erfahrungen über gescheiterte oder abgelehnte Integration sollten zu der
Überlegung Anlass geben, ob diese zu teuer, kaum möglich, überwiegend von
beiden Seiten nicht gewollt oder gewünscht ist und deshalb von der Agenda zu
streichen sei. Zur Wiederherstellung des sozialen Friedens bietet sich eine
Rückführung der gewalttätigen und/oder nicht integrationswilligen Migranten an.
Einerseits unter Ausschöpfung der Möglichkeiten zur Beendigung der
Aufenthaltserlaubnis und andererseits durch lukrative Anreize. Rudolf Augstein,
Helmut Schmidt, Angela Merkel, Edmund Stoiber und viele andere mehr haben das
Projekt einer multikulturellen Gesellschaft „parteiübergreifend“ für gescheitert
erklärt. Wann folgen den Worten endlich Schlussfolgerungen und Taten?
51)
„Privatisierung bringt dem Bürger dann Vorteile, wenn sie konsequent
durchgeführt wird. Wer aus einem Staatsmonopol ein ‚Privatmonopol’ macht, der
treibt den Teufel mit dem Beelzebub aus.“
Rudolf Hege im SPIEGEL-Leserbrief 3 / 2008 /
10
52)
„(Bundesjustizministerin Brigitte) Zypries hatte zunächst eine Frau als
Nachfolgerin des scheidenden Vizepräsidenten (des Bundesverfassungsgerichts)
Winfried Hassemer favorisiert. Offenbar konnte die SPD aber keine geeignete
Kandidatin finden.“
DER SPIEGEL 3 / 2008 / 13 („Philosoph wird
Präsident“)
53)
„Aber es lässt sich auch nicht leugnen, dass ein Teil der Mitglieder der
Vereinten Nationen, jedenfalls in ihrer tatsächlichen Verfasstheit, nicht den
Anforderungen der europäischen Rechtsstaatlichkeit genügen. Dann können Sie natürlich
auch von der Völkerrechtsordnung nicht genauso viel erwarten.“
Hans-Jürgen Papier – Präsident des
Bundesverfassungsgerichts im SPIEGEL-GESPRÄCH 3 / 2008 / 26
54)
„Weimar ist gescheitert wegen Versailles und Moskau.“
Otto Braun – sozialdemokratischer preußischer
Ministerpräsident
55)
„Wir wollen keinen Rückfall in die Schuldenmacherei.“
Peer Steinbrück – Bundesfinanzminister (DER
SPIEGEL 3 / 2008 / 71)
56)
„Mit (Martti) Athisaari haben wir uns 18 Monate lang auseinandergesetzt,
wobei sich uns der Eindruck aufdrängte, dass für ihn das Ergebnis von Anfang an
feststand – die Unabhängigkeit des Kosovo.“
Vuk Jeremic – serbischer Außenminister im
SPIEGEL-Interview 3 / 2008 / 101
57)
„Die Entsorgung der atomaren Wiederaufarbeitungsanlage in Karlsruhe (WAK) wird
um weitere 239 Millionen Euro teurer als bisher angenommen. Das geht aus einer
neuen Kostenrechnung des Bundesforschungsministeriums hervor. Zu Beginn des
Projekts 1991 waren die Gesamtkosten auf umgerechnet über eine Milliarde Euro
beziffert worden, 2005 war bereits von knapp zwei Milliarden Euro die Rede.
Eine neue Schätzung kommt nun auf Kosten von über 2,2 Milliarden Euro. (...)
Die WAK war von 1971 bis 1990 in Betrieb und sollte ein eigenes deutsches
Programm zum Recycling von Atommüll begründen; das Vorhaben scheiterte jedoch.“
DER SPIEGEL 3 / 2008 / 110
58)
„In seinen Büchern enttarnte (Philip) Agee, der den Geheimdienst (CIA)
1969 verlassen hatte, Hunderte zum Teil noch aktive Agenten.“
DER SPIEGEL 3 / 2008 / 142 (Nachruf)
59)
„Im Zuge der vom Pariser Premierminister angekündigten Bewertung aller
Kabinettsmitglieder durch eine private Unternehmensberatung soll (Kulturministerin
Christine) Albanel unter anderem daran gemessen werden, wie sich die Zahl
der Besucher in 14 französischen Nationalmuseen entwickelt ...
Einwanderungsminister Brice Hortefeux etwa soll nach der Zahl der ausgewiesenen
Ausländer bewertet werden ...“
DER SPIEGEL 3 / 2008 / 144
60)
„Bei Anne Will schilderte die Chefin einer kleinen Leipziger Bäckerei, warum
ein gesetzlicher Mindestlohn den Ruin ihres Unternehmens bedeuten würde. Doch
die Will’sche Choreographie hatte ihr nur die Rolle einer Pausennummer
zugedacht. Der Moderatorin bot sich die einmalige Chance auf einen Ausflug in
die Wirklichkeit, die sie leichtfertig vergab.“
P.T. MAGAZIN 1 / 2008 / 4
61)
„Der Tarifvertrag der Post ist kein Mindestlohntarifvertrag, sondern ein
Wettbewerbsverhinderungsvertrag zu Lasten Dritter. Wenn per Gesetz einer
Branche Löhne aufgezwungen werden, die 30 Prozent über den Durchschnittslöhnen
der Wettbewerber liegen, kann von einem Mindestlohn keine Rede sein.“
Dieter Hundt – Arbeitgeberpräsident (P.T.
MAGAZIN 1 / 2008 / 7)
62)
„Es gibt praktisch keine goldgedeckten Währungen mehr. Schon nach dem Ersten
Weltkrieg kaufte das 1913 von den Finanzgruppen Rothschild und Rockefeller
gegründete private Federal Reserve System in den USA die Goldreserven der Welt
auf. Viele nationale Währungen weltweit konnten daraufhin ihren Goldstandard
nicht halten und brachen in den Deflationen der ersten Weltwirtschaftskrise
zusammen.“
P.T. MAGAZIN 1 / 2008 / 8 („Das Trojanische
Kalb“)
63)
„80 Prozent aller verfügbaren Dollars sind inzwischen außerhalb der USA
gebunkert.“
P.T. MAGAZIN 1 / 2008 / 8 („Das Trojanische
Kalb“)
64)
„But
the U.S. government has a technology, called a printing press (or, today, ist
electronic equivalent), that allows it to produce as many U.S. dollars as it
wishes at essentially no cost.” (Zu
Deutsch: “Die US-Regierung verfügt über eine Technologie, genannt Druckerpresse
(oder heute ihr elektronisches Äquivalent), die ihr die Produktion so vieler
US-Dollars erlaubt, wie sie wünscht – und das ohne Kosten.“)
Ben S. Bernanke – FedRes-Präsident am
21.11.2002 vor dem National Economists Club, Washington D.C.
65)
„Nach einer bundesweiten Razzia gegen illegalen Cannabis-Anbau ... gerät nun (Februar
2008) ausgerechnet ein Vorsitzender Richter des Verwaltungsgerichts Minden
in Erklärungsnot. Wie aus einem internen Bericht der Staatsanwaltschaft Aachen
hervorgeht, trafen Polizisten den Mann im ausgebauten Dachgeschoss seines
Hauses nebst elf mit Cannabis-Blüten und Pflanzenteilen gefüllten
Marmeladengläsern an.“
DER SPIEGEL 6 / 2008 / 14
Anmerkung: Der eine Richter hat Haschischpflanzen
im Arbeitszimmer, in Stuttgart gehen Richter und Staatsanwälte in den Puff, in
Sachsen angeblich sogar in Kinderbordelle; Wolfgang Neskovic hatte also Recht,
als er schon vor vielen Jahren schrieb, die angeblich hohe Moral der
Richterschaft sei ein Mythos. Auch „Die Rechtsbeugermafia“ zeugt von schier
unglaublichen „Fehlleistungen“ der Schwarzkittel und um sich einen auch
repräsentativen Überblick über die Verkommenheit der „Rechtspflege“ zu
verschaffen, orientiere sich der interessierte Leser an der Bibliographie
„justizkritische Bücher“ auf dieser Weltnetzseite.
66)
„Die Fronten im hessischen Landtag sind auch deshalb so verhärtet, weil die
maßgeblichen Politiker sich in jahrelangen beinharten Auseinandersetzungen angewöhnt
haben, weniger mit- als übereinander zu reden – und das am liebsten schlecht
und öffentlich.“
DER SPIEGEL 6 / 2008 / 18 (Matthias Bartsch:
„Verhärtete Fronten“)
67)
„Der Bundeslandwirtschaftsminister (Horst Seehofer) hat im vergangenen
September (2007) auf dem CSU-Parteitag in München den Kampf um den
Parteivorsitz gegen (Erwin) Huber verloren. Unter Huber, das war
Seehofers Argument, werde die CSU zur Bayernpartei schrumpfen. Man hat nicht
den Eindruck, dass er diese Einschätzung inzwischen korrigieren möchte.“
DER SPIEGEL 6 / 2008 / 31
68)
„Moskauer Mönche wollen ein Kloster in der Uckermark gründen – mit Putins Segen
und in freundlicher Nachbarschaft zur Datsche von Angela Merkel. (...) Damit das
Kloster in der hügeligen Uckermark auch weithin zu sehen ist, soll direkt neben
dem Schloss (Götschendorf) noch ein Kirchenneubau mit einem knapp 30
Meter hohen Turm entstehen. Mit Protesten der Bevölkerung ist nicht zu rechnen.
‚Wir sehen hier lieber einen Zwiebelturm als ein Minarett’, sagt eine ältere
Bewohnerin auf der Dorfstraße ...“
DER SPIEGEL 6 / 2008 / 41
69)
„Lediglich ein Viertel der Ukrainer befürwortet derzeit einen Beitritt zum
Nordatlantikpakt.“
DER SPIEGEL 6 / 2008 / 77 („Riskanter
Reformkurs“)
Anmerkung: Überall werden hochkarätige
politische Entscheidungen gegen das Volk getroffen, ob es die
EU-Osterweiterung, die EU-Verfassung, der Vertrag von Lissabon oder der
Nato-Beitritt der Ukraine ist. Welche Heuchelei, daß JENE gleichwohl von
morgens bis abends die Selbsteinschätzung als „Demokratie“ im Munde führen. Für
„unpopuläre“ Entscheidungen haben JENE ja die Lobby und korrupte
„repräsentative“ Parlamentarier installiert.
70)
„Das italienische Parlament hat immer schon über einen erhöhten Grad an
Vulgarität verfügt. Das jetzt auch gespuckt und mit Champagner gespritzt wird,
ist allerdings neu ...“
Marco Travaglio – Kulturkritiker aus Turin
(DER SPIEGEL 6 / 2008 / 78)
71)
„Ich liebe die Vereinigten Staaten. Nur ihre Außenpolitik nicht.“
Mohammed Ibn Raschid Al Maktum – Herrscher
von Dubai (DER SPIEGEL 6 / 2008 / 84)
72)
„Adolf Hitler war ein hochbegabter Politiker. Das darf man auch mal sagen.“
Hans Magnus Enzensberger – Ende Januar 2008
gegenüber der Schweizer „Weltwoche“ (DER SPIEGEL 6 / 2008 / 142)
73)
„So soll US-Außenminister Henry Kissinger auch zugestimmt haben, als Suharto
1975 die frühere portugiesische Kolonie Osttimor Indonesien einverleibte.
Geschätzte 200.000 Menschen bezahlten dieses mit dem Leben.“
DER SPIEGEL 6 / 2008 / 146 (Nachruf auf
Suharto)
74)
„Wieso haben alle gegenwärtigen deutschen Staatsbürger den Tod jüdischer und
anderer Nazi-Opfer ‚verschuldet’? Wieso ist der Tod eines Menschen die
‚Schande’ eines anderen Menschen, obgleich dieser den Tod weder verursacht noch
gebilligt hat? Haftet jeder Mensch für die Untaten der Sippenverwandtschaft
seiner Vorfahren? Wer ist aufgrund welcher Ermächtigung befugt, die Frage, ob
Unschuldigen eine Kollektivschuld und/oder Kollektivschande auferlegt werden
kann, verbindlich für die Menschheit zu beantworten?“
Alfred Berghoff im SPIEGEL-Leserbrief 8 /
2008 / 10
Anmerkung: Diese – rhetorischen – Fragen
werden leider viel zu selten gestellt. Man konnte die hirnrissige
Kollektivschuldthese nicht länger aufrechterhalten, so daß JENE auf die Begriffe
„Verantwortung“ und „Schande“ auswichen. Aber auch das ist nicht
gerechtfertigt. Man denke doch nur an die Tausende von Deutschen, die es unter
dem Risiko schwerster Strafen auf sich genommen haben, Juden zu helfen, durch
Fluchthilfe, Lebensmittelversorgung oder Gewährung eines Verstecks. Der gesamte
– üblicherweise erheblich unterschätzte – Widerstand gegen das Naziregime hat
sich nichts vorzuwerfen; wer als Christ, Sozialdemokrat oder Kommunist selber
im Gefängnis, Zuchthaus oder Konzentrationslager einsaß, ist frei von Verdacht
und Makel. Gleiches gilt für Deutsche, die vor der Machtergreifung nicht NSDAP
gewählt haben. Und selbst unter denen, die vor 1933 NSDAP gewählt haben, haben
sich fast alle täuschen lassen oder sahen in Hitler die einzige realistische
Chance für sich und Deutschland. Die jüngeren Jahrgänge sind ohnehin
exkulpiert; mit der Einführung einer Sippenhaft würde man sich auf die gleiche
Stufe mit totalitären Regimen wie dem Nationalsozialismus stellen. Der
Schlussstrich ist ebenso überfällig wie die Historisierung des Dritten Reiches
und die Streichung des verfassungswidrigen § 130 III StGB, wie sie von der
seriösen Strafrechtswissenschaft ebenso gefordert wird wie von zwei kürzlich
pensionierten Richtern am Bundesverfassungsgericht.
75)
„In dem Bericht (Die Hamburger CDU setzt auf die Grünen) brachten Sie (DER
SPIEGEL) es zuwege, den Namen des sozialdemokratischen Kandidaten
konsequent zu verschweigen, während der seines Gegners nicht nur ein Dutzend
Mal genannt, sondern durch ein Bildchen gefeiert wurde. Hätte ich es noch mit
Journalismus-Studenten zu tun, dann würde ich diesen Artikel als ein
Paradebeispiel der Pseudo-Objektivität plakatieren, die es erlaubt, auch jede
Spur von journalistischer Fairness zu beseitigen.“
Klaus Harprecht im SPIEGEL-Leserbrief 8 /
2008 / 11
Anmerkung: Man sieht, woher beim SPIEGEL seit
geraumer Zeit der Wind weht! Grundsätzlich ist es natürlich zu begrüßen, daß
Ronald Schill aus der Politik (und Justiz) verschwunden ist, aber viele hätten
es sich inniglich gewünscht, daß er mit entsprechendem Medienecho vollständig
ausgepackt hätte, was gegen den Rotarier Ole so alles vorliegt. War es nicht
die Clubfreundin aus der Uckermark, die ihn vor weiterer Unbill beschützt hat?
76)
„Der Trend der letzten Jahrzehnte, einseitig Mädchen und Frauen zu fördern,
sorgte wie erwartet dafür, dass Jungen komplett vernachlässigt wurden.“
Simone Holzhäuser-Sutter im
SPIEGEL-Leserbrief 8 / 2008 / 12
77)
„Jungen sind Schulversager, weil sie das deutsche Schulsystem dazu macht.“
Kai Erdbrink im SPIEGEL-Leserbrief 8 / 2008 /
12
78)
„Glaubwürdigkeit ist unser Erfolg, dadurch unterscheiden wir uns von den
anderen Parteien.“
Politisches Credo von Oskar Lafontaine für
die Linkspartei (DER SPIEGEL 8 / 2008 / 34)
79)
„Mit seiner Kölner Rede hat der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan
versucht, die Deutsch-Türken zu Geiseln ihrer Abstammung zu machen.“
DER SPIEGEL 8 / 2008 / 46 (Thomas Darnstädt:
„Identität als Gefängnis“)
80)
„Assimilation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Sie sollten sich
dessen bewusst sein.“
Recep Tayyip Erdogan türkischer
Ministerpräsident im Februar 2008 vor knapp 20.000 Deutsch-Türken in der
Köln-Arena
Anmerkung: Da ein Großteil der Migranten aus
der Türkei mehr oder weniger integrationsunwillig ist, scheint die Lösung des
Problems – wenn Assimilation ein Verbrechen sein soll – nur in der Rückführung
zu liegen.
81)
„Das Tragen von Kopftüchern ist in Ankaras Schulen verboten – in Berliner
Schulen nicht.“
DER SPIEGEL 8 / 2008 / 46 (Thomas Darnstädt:
„Identität als Gefängnis“)
82)
„Es gehört für uns als katholische Kirche zu den verbindlichen Strukturen, dass
Jesus Christus nur Männer zu Aposteln berufen hat. Der Priesterberuf und das
Amt des Bischofs bleiben dem Mann vorbehalten.“
Erzbischof Robert Zollitsch
Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz im SPIEGEL-GESPRÄCH 8 / 2008
/ 55
83)
„Mit dem Kommunisten Gennadij Sjuganow an der Spitze zieht die größte
Oppositionspartei in die Präsidentenwahl. Die Verteidiger der Sowjetmacht
arbeiten dem Kreml direkt in die Hand.“
DER SPIEGEL 8 / 2008 / 114
84)
„Zwar gilt noch ein Parteitagsbeschluss (der KPdSU) von 2005, der Putins
‚bonapartistischem, bürokratischem Regime’ einen ‚volksfeindlichen Charakter’
bescheinigt. Doch unter vier Augen sind der Präsident (Wladimir Putin),
der die Sowjethymne wieder einführte, und der KP-Boss (Gennadij Sjuganow) per
du.“
DER SPIEGEL 8 / 2008 / 115
85)
„Im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR war (Gerhard) Neiber
der Mann für die ‚nassen Sachen’, für Geheimdienstoperationen, bei denen Blut
fließt. So brachte er es zum Stellvertreter des Ministers, zum Generalleutnant
... Das trug ihm später Strafverfolgungen wegen Beihilfe zum Mord (an einem
entflohenen Grenzpolizisten) und wegen Sprengstoffverbrechen ein; verurteilt
wurde er nicht.“
DER SPIEGEL 8 / 2008 / 166 (Nachruf)
86)
„Unser Heimatland scheint in der Auflösung befindlich zu sein – offen nach
allen Seiten, grenzenlos, mithin ein Auslaufmodell, wie alle europäischen
Staaten. Politiker, Banken und die dahinter stehenden plutokratischen Kräfte
plündern die arbeitenden Völker aus, wirbeln sie durcheinander und verhindern
mit ihrer Aufspaltungspropaganda jeden wirksamen gegnerischen Zusammenschluß.
Mit den Schutzgrenzen und Schutzgesetzen schwinden auch die Abwehrkräfte gegen
internationale kriminelle Banden, deren Bekämpfung ohnehin politisch oft nicht
gewollt ist, da sonst die Verknüpfungen zwischen kriminellen, wirtschaftlichen
und politischen Strukturen offenkundig würden. Der rechtschaffene, ehrliche
Bürger ist allen sich ausbreitenden Machenschaften ausgeliefert. Die Politik
ist wider jegliche Vernunft und somit ohne Hintergrundkenntnisse nicht mehr
nachvollziehbar.“
Beatrix Ullrich in „Der freie Mensch“ Heft
11/12 – 2008, S. 3
87)
„Wir haben es nicht nur mit einer Krise auf den Finanzmärkten zu tun, sondern
auch in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Demokratie, was zum Teil noch
geleugnet wird. Oskar Lafontaine hat am Mittwoch darauf hingewiesen, daß der
von Ihnen zunächst berufene und dann wieder zurückgetretene Tietmeyer erklärt
hatte, daß die Finanzmärkte die Politik beherrschen. Heute sagen Sie, daß Sie
zu diesem Gesetz (Finanzmarktstabilisierungsgesetz) gezwungen sind.
Damit räumen Sie ein, immer noch beherrscht zu werden.“
Gregor Gysi am 17.10.2008 im Deutschen
Bundestag
88)
„ ... Joschka Fischer (Ex-Außenminister und Ehrenjude der Gemeinde in
Saloniki) von den Grünen hat erklärt, man könne nicht gegen die
Finanzmärkte regieren. Gerhard Schröder ist Tony Blair gefolgt – und zwar gegen
Oskar Lafontaine – und hat gesagt: Wir müssen die Freiheit der Finanzmärkte
schaffen. Herr Steinbrück, ich darf Sie ausnahmsweise zitieren. Sie haben am 4.
Mai 2006 auf der Euromoney Germany Conference Folgendes wörtlich erklärt:
Obwohl wir mit unseren Reformanstrengungen noch keineswegs am Ende sind, zeigen
sie doch erste gute Ergebnisse. Nicht zuletzt ist Deutschland heute eine der am
meisten liberalisierten und deredulierten Wirtschaften in Europa. Darauf
waren Sie stolz. Das Ergebnis sehen wir jetzt. – Entschuldigung, die SPD hat
Hedgefonds zugelassen, die Sie dann als Heuschrecken bezeichnet haben. Die SPD
und die Grünen haben Leerverkäufe zugelassen.“
Gregor Gysi am 17.10.2008 im Deutschen
Bundestag
89)
„Das von den Neokonservativen eingenommene Bush-Regime und die von den Israeli
besetzten Medien fuhren die ahnungslose Welt in Richtung Atomkrieg.“
Paul Craig Roberts – US-amerikanischer
Kolumnist / unter Präsident Reagan stellvertretender Finanzminister gegenüber
der Schweizer Wochenzeitung „Zeit-Fragen“ (26.8.2008)
90)
„Tatsächlich aber hat diese Parlamentsdebatte aus dem Jahre 1900 (ausgelöst
am 10.12.1900 durch den damals noch fast unbekannten jungen Rechtsanwalt David
Lloyd George mit der Aufdeckung der Verstrickung der Familie Chamberlain in
Rüstungsgeschäfte) die Wurzeln jenes Systems aufgedeckt, aus denen die
britische Oberschicht ihre Macht entfaltet hat. Denn England ist politisch
gesehen das Parlament, aus dem wieder das Kabinett hervorgeht. Das Parlament
aber ist nicht eine Vertretung des Volkes, wie es das Schlagwort der Demokratie
glauben machen will, sondern ein von hundert bis zweihundert Familien
beherrschter Clan, in dem sich die ganze ungeheure Handels- und Finanzmacht
Englands, ja des britischen Weltreiches mit der Ausübung der politischen Macht
verbindet. Ein Weltreich führt Krieg – für hundert Familien. Das ist keine
propagandistische Redensart, als die es auf den ersten Blick erscheinen mag.
Das ist die Wirklichkeit. Plutokratie – das ist die Alleinherrschaft der
Finanzgewaltigen in einem Volk.“
Beatrix Ullrich zit. (in „Der freie Mensch“
Heft 11/12 – 2008, S.78 f) Giselher Wirsing: „100 Familien beherrschen das
Empire“
91)
„Die Bekämpfung von Organisierter Kriminalität ist politisch nicht gewollt.“
Hans-Ludwig Zachert – ehemals Präsident des
Bundeskriminalamtes (BKA)
Anmerkung: Unglaublich, aber wahr!
92)
„Die politische Einflussnahme auf Verfahren wird immer stärker. Ich beobachte
die Politisierung der Strafverfolgung.“
Hans-Ludwig Zachert – ehemals Präsident des
Bundeskriminalamtes (BKA)
93)
„Es wird bis in die höchsten Spitzen verhindert, daß wir gegen Prominente
ermitteln. Der Staat ist unter die Räuber gefallen.“
Ein Oberstaatsanwalt aus Berlin („Der freie
Mensch“ Heft 11/12 – 2008, S. 84 / Besprechung von Jürgen Roth: „Ermitteln
verboten“)
94)
„Wissen Sie, in welchem europäischen Land das öffentliche Zeigen der
offiziellen Landesflagge inzwischen als Diskriminierung moslemischer Zuwanderer
gesehen wird und von der Polizei mit einem Bußgeld belegt werden kann?“
Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland –
die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte
95)
„Wissen Sie, in welchem europäischen Land eine christliche Kirche seit dem
Sommer 2008 Schutzgeld an Moslems zahlt, die als ‚Bodyguards’ arbeiten, damit
Kirchgänger nicht länger von Jugendlichen anderer Kulturkreise angegriffen
werden?“
Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland –
die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte
96)
„Wissen Sie, in welchem europäischen Land die wachsende Zahl von
Vergewaltigungen durch Mitbürger aus dem islamischen Kulturkreis mit dem
‚Klimawandel’ begründet wird?“
Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland –
die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte
97)
„Wissen Sie, in welchem europäischen Land Muslime in arabischer Sprache darüber
aufgeklärt werden, daß die Einheimischen nicht Menschen zweiter Klasse sind,
sondern auch Menschenrechte haben?“
Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland –
die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte
98)
„Wissen Sie, in welchem europäischen Land laut einer von der Regierung in
Auftrag gegebenen Studie, 25 Prozent aller dort lebenden Muslime Gewalt gegen
andersgläubige Mitbürger in ihrer neuen Heimat als ‚legitim’ erachten?“
Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland –
die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte
99)
„Wissen Sie, in welchem europäischen Land Gefängnis-Toiletten umgebaut wurden,
weil Muslime auf Toiletten weder mit dem Gesicht noch mit Rücken gen Mekka
gewandt sitzen dürfen?“
Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland –
die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte
100)
„Wissen Sie, in welchem europäischen Land 70 Prozent der inhaftierten
Straftäter Muslime sind?“
Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland –
die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte
101)
„Wissen Sie, in welchem europäischen Land 2008 drei muslimische Mitbürger, die
auf Polizisten geschossen hatten, vom Richter sofort wieder ohne Verfahren auf
freien Fuß gesetzt wurden, weil man Angst vor ‚Rassenunruhen’ hatte?“
Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland –
die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte
102)
„Wissen Sie, in welchem europäischen Land im Dezember 2006 zum ersten Mal eine
vollverschleierte Muslima in einem bekannten Privatsender eine alternative –
islamische – Weihnachtsansprache an die Bevölkerung verlesen durfte? Wußten
Sie, daß diese Frau die Christen als ‚Ratten’ bezeichnete?“
Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland –
die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte
103)
„Offenbar muss wieder einmal Kaiser Wilhelm II. als Sündenbock herhalten,
diesmal sogar für Oktoberrevolution und Gulag – eine geradezu aberwitzige
Theorie!“
Wolfgang Müller im SPIEGEL-Leserbrief 51 /
2007 / 8 zur SPIEGEL-Titelgeschichte „Wie Kaiser Wilhelm II. Lenins
Oktoberrevolution finanzierte – Die gekaufte Revolution (Nr. 50/2007)
Anmerkung: Rudolf Augstein – der historisch
Beschlagene – hätte vermutlich einen solchen Artikel nicht durchgehen lassen,
dem das antideutsche Ressentiment auf die Stirn gemeißelt steht. Fangen wir
damit an, daß es britische Freimaurer unter maßgeblicher Mitwirkung des
Thronfolgers waren, die sich schon 1887 anschickten, Mitteleuropa neu zu
ordnen, so, wie es 1945 dann auch aussah. Daß es Freimaurer waren, die im
Hintergrund unter geschickter Ausnutzung einer nationalistischen Bewegung auf
dem Balkan mit der Ermordung des österreichischen Thronfolgers das Streichholz
in das Pulverfass warfen, um den Ersten Weltkrieg auszulösen. Daß die
Unterstützung der bolschewistischen Revolution durch die amerikanische Ostküste
(und die wird weder im Artikel, noch in der Leserbriefauswahl erwähnt!) viel
wirkungsvoller war als die deutsche Hilfe, von der Kaiser Wilhelm II. erst aus
der Zeitung erfuhr. Und daß die Schwächung der russischen Militärwalze für das
Überleben des Deutschen Reiches in einem Zweifrontenkrieg eine unabweisliche
Notwendigkeit war und ideologische Bedenken selbstverständlich zurückgestellt
werden mussten. Übrigens hieß der deutsche Geheimdienstchef seinerzeit
„Warburg“; klingelt es jetzt?
104)
„Ihr Cover (Titelbild DER SPIEGEL Heft 50/2007 mit Lenin und Wilhelm II.) suggeriert
einen inhaltlichen Konnex zwischen der Finanzierung Lenins seitens des
Auswärtigen Amts und Kaiser Wilhelm II. Andererseits schreiben Sie selbst, dass
der deutsche Monarch von Lenins Reise (von der Schweiz durch Deutschland und
Schweden nach Rußland) erst aus der Zeitung erfuhr.“
Yves Dubitzky im SPIEGEL-Leserbrief 51 / 2007
/ 8
105)
„Es ist ein Skandal, dass eine so antiquierte Methode wie das Ankreuzverfahren,
das lediglich lexikalisches Wissen, aber keine Problemlösungskompetenz prüft,
über das Studienschicksal von Menschen entscheidet und für den Arztberuf
hervorragend geeignete Personen scheitern lassen kann.“
Heinz Joseph im SPIEGEL-Leserbrief 51 / 2007
/ 12
106)
„Der ‚Erfolg’ der Band Tokio Hotel begann erst mit der permanenten
Berichterstattung in der ‚Bravo’ und basiert immer noch darauf. Mit
persönlicher Leistung hat dieser künstlich konstruierte Erfolg nichts zu tun.
Es ist nur eine einzige Marketingblase.“
Manfred Stengel im SPIEGEL-Leserbrief 51 /
2007 / 15
107)
„Obwohl die Mitgliederzahlen der Kirchen sinken, hat Religion für die Deutschen
noch beträchtliche Bedeutung. Selbst 31 Prozent der Nicht-Kirchenmitglieder
seien ‚durchschnittlich’ religiös, 2 Prozent sogar ‚hochreligiös’ – so eine
Erhebung der Bertelsmann Stiftung ...“
DER SPIEGEL 51 / 2007 / 19
108)
„Die Linke plagt sich mit einem skurrilen Streit um die Europa-Abgeordnete
Sahra Wagenknecht. Die Vorzeige-Kommunistin wurde bei einem opulenten
Hummer-Essen in Straßburg fotografiert – und löschte später die Fotos.“
DER SPIEGEL 51 / 2007 / 20
Anmerkung: Wenn sich der Vorgang so
abgespielt hat, wie DER SPIEGEL ihn schildert, kann man die Linkspartei nun
auch nicht mehr wählen. Eine Partei, die solche Leute ins Europaparlament
entsendet ...
109)
„Deutschland driftet auseinander. Während sich Topmanager Millionengagen und
–abfindungen genehmigen, wären viele Bürger schon froh, wenn sie von ihren
Löhnen leben könnten. Nie erschien ihnen ihr Land ungerechter als in Zeiten der
Berliner Republik.
DER SPIEGEL 51 / 2007 / 22 („Der große Graben“)
110)
„Renditeziele allein machen noch keine gute Unternehmensführung. Sozialer
Frieden ist allemal ein wichtiger Standortvorteil Deutschlands.“
Bundespräsident Horst Köhler (DER SPIEGEL 51
/ 2007 / 24)
111)
„Wir akzeptieren unverschämte Managergehälter nicht. Die Beschäftigten
erarbeiten die Unternehmenswerte.“
Berthold Huber – IG-Metall-Chef (DER SPIEGEL
51 / 2007 / 24)
112)
„Wenn aus dem Gehalt eines Menschen mehr als hundert Arbeitsplätze finanziert
werden könnten und gleichzeitig in demselben Unternehmen aus Kostengründen
Arbeitsplätze abgebaut werden, sprengt das jede Vorstellung von Gerechtigkeit.“
Wolfgang Huber – EKD-Ratsvorsitzender (DER
SPIEGEL 51 / 2007 / 24)
113)
„Wenn Nieten mit hohen Abfindungen abgeschoben werden, ist das ein Skandal.“
Michael Glos – CSU-Wirtschaftsminister (DER
SPIEGEL 51 / 2007 / 24)
114)
„Manchmal habe ich den Eindruck, es wird sogar Misserfolg besonders vergütet:
Wenn der Vorstandsvorsitzende eines Unternehmens erst den Aktienkurs in den
Keller fährt und dann um eine zweistellige Millionenabfindung streitet, fehlt
mir jedes Verständnis.“
Peer Steinbrück – SPD-Finanzminister (DER
SPIEGEL 51 / 2007 / 24)
115)
„Die Grenze verläuft nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen oben und
unten.“
Parole auf der Außenwand des „Köpi“ – linkes
Kulturprojekt in Berlin, Köpenicker Straße 137 (DER SPIEGEL 51 / 2007 / 54)
116)
„Für das Erste und das ZDF war das Jahr 2007 gemessen an der Zuschauergunst
aller Voraussicht nach das erfolgloseste ihrer Geschichte.“
DER SPIEGEL 51 / 2007 / 107
117)
„Für Nicolas Sarkozy geriet der fünftägige Staatsbesuch von Muammar al-Gaddafi
in Paris zur Woche der Peinlichkeiten.“
DER SPIEGEL 51 / 2007 / 115
118)
„Unser Land ist keine Fußmatte, auf der ein Führer seine Füße vom Blut seiner
Verbrechen reinigt.“
Rama Yade – französische Staatssekretärin für
Menschenrechte zum Staatsbesuch von Gaddafi (DER SPIEGEL 51 / 2007 / 115)
Anmerkung: Woher nimmt Madame die Chuzpe, so
über Gaddafi herzuziehen? Ist ihr die französische Geschichte nicht bekannt,
angefangen bei den absolutistischen Exzessen gewisser Monarchen, über den
Blutrausch des Terrors der Revolution bis zu den ungesühnten Verbrechen
gegenüber Algerien und den Algeriern? Wer im Glashaus sitzt, soll sich
bekanntlich im Dunkeln ausziehen und Madame sollte vielleicht nicht alles
glauben, was ihr aus angelsächsischen Geheimdienstkreisen über den Herrn Oberst
zugetragen wurde. Und selbst wenn etwas Wahres daran wäre, muß sie sich fragen
lassen, ob sie gegenüber dem Mörder George W. Bush eine ebenso dicke Lippe
riskieren würde?
119)
„Die Verwendung der von den Nazis missbrauchten Rune ist bei den Finnen nicht
ungewöhnlich. Die einstigen Waffenbrüder des Deutschen Reichs im Krieg gegen
den sowjetischen ‚Bolschewismus’ verwendeten das Hakenkreuz zwischen 1939 und
1944 ganz offiziell als Symbol für die finnische Armee, auf den Tragflächen der
Flugzeuge ihrer Luftwaffe prangte es – Blau auf weißem Grund – zum ersten Mal
schon 1918. Bei der Verwendung von Nazi-Insignien sind die Finnen auch sonst
nicht zimperlich.“
DER SPIEGEL 51 / 2007 / 116
120)
„Auch das Hakenkreuz, das als das Symbol des Nationalsozialismus heute zu
zeigen fast überall verboten ist, reicht mit seiner symbolischen Vergangenheit nicht
nur tief in die Mythologie des Urmenschentums hinein, sondern auch in die
Geschichte des jüdischen Volkes. Ihm ist es ebensowenig fremd wie anderen
Völkern des assyrisch babylonischen Kulturkreises und den Vorderasiaten,
denen allen es eine kosmische Bedeutung anzeigt. Als sein Ursprung kann hier
das Aleph, der erste Buchstabe des jüdischen (hebräischen) Alphabets, angesehen
werden, der am eindeutigsten unter den Lettern der Völker das Hakenkreuz
demonstriert. So findet sich das Hakenkreuz denn auf einer Münze auch bei den
Juden, nämlich auf dem Schekel des Königs Hiskia von Juda um 700 vor der
Zeitenwende.“
Dietrich Bronder in „Bevor Hitler kam“, 2.
Auflage, Genf 1975, S. 228
121)
„Das Verhältnis zwischen Jerusalem und der NS-Opferorganisation (Jewish
Claims Conference) ist erheblich vorbelastet. Rentenminister Eitan hatte
eine Studie in Auftrag gegeben, die der Claims Conference vorwirft, sie habe
Holocaust-Überlebenden Gelder in Millionenhöhe vorenthalten.“
DER SPIEGEL 51 / 2007 / 117
122)
„(Christoph) Blocher ist getrieben vom Wunsch, den Schweizer Staat
umzubauen und das Land von der EU fernzuhalten, er spricht immer gern von
seinem ‚Auftrag’. (...) In seinem Departement senkte er die Kosten, setzte
Justizreformen durch und verschaffte der Schweiz eines der härtesten
Asylgesetze der Welt.“
DER SPIEGEL 51 / 2007 / 123
123)
„Die Fundamentalisten mögen viele Fehler haben, aber sie sind nicht käuflich
und nicht korrupt. Es gibt hier dieses ganz starke Gefühl im Volk, ebenso wie
in der Armee und im Geheimdienst, dass wir mit dem Wolf tanzen und den falschen
Krieg für die Amerikaner kämpfen, die doch unsere Feinde sind. Pakistan hat
ganz andere Interessen als die USA.“
Hamid Gul – ehemaliger Geheimdienstchef
Pakistans im SPIEGEL-INTERVIEW 51 / 2007 / 127
124)
„Desinformation und Sensationshascherei sind leider auch in Kreisen jenseits
der ‚politischen Mitte’ weit verbreitet.“
Beatrix Ullrich in „Der freie Mensch“, Heft
9/10 – 2008, S. 3
125)
„Wenn wir in ständiger Furcht vor einem Weltkrieg gehalten werden, gegen den
wir ohnehin nichts tun können, so lähmt diese Furcht unsere Tatkraft, die wir
doch dringend benötigen, um uns hier in unserer Heimat gegen Unrecht und
Willkür, gegen Fälschungen und Lügen, gegen Angriffe auf unsere Gesundheit, auf
unsere Kinder und unser Seelenheil zur Wehr zu setzen.“
Beatrix Ullrich in „Der freie Mensch“, Heft
9/10 – 2008, S. 3
126)
„Die damalige KfW-Chefin Ingrid Matthäus-Maier entschuldigte das kollektive
Versagen der KfW im Falle IKB / Subprime mit Hinweis ‚auf die hohe Komplexität
der Geschäfte’. Manche Verträge seien 400 Seiten dick und schwer zu
durchschauen. Das kennen wir ja schon, von den Cross-Border-Leasing-Verträgen
und vom EU-Vertrag!“
Beatrix Ullrich in „Der freie Mensch“, Heft
9/10 – 2008, S. 4
127)
„Auf offener Straße, mitten in der Kölner Fußgängerzone, wurde heute um ca.
15.00 Uhr der 67jährige Rentner und pro-Köln-Ratsherr Hans-Martin Breninek
brutal zusammengeschlagen, so daß dieser in ein Krankenhaus eingeliefert werden
mußte. Drei jugendliche Zuwanderer mit Kampfhund schlugen mit den Fäusten auf
Hans-Martin Breninek ein, als dieser sich gerade nach den von ihnen
heruntergestoßenen Flugblättern bückte. Der pro-Köln-Ratsherr, der auch
jahrelang als ehrenamtlicher Schöffe bei Gericht tätig war, schlug daraufhin
mit dem Hinterkopf auf den Bordstein auf und blieb bewusstlos liegen.“
Aus der Presseerklärung von Pro Köln am 22.
August 2008 zit. nach „Der freie Mensch“ Heft 9/10 – 2008, S. 6
128)
„ ... die Errichtung einer neuen ‚Ordnung aus dem Chaos’ sollten wir nicht den
Plutokraten und ihren Logenbrüdern überlassen!“
Beatrix Ullrich in „Der freie Mensch“, Heft
9/10 – 2008, S. 6
129)
„Vom gesunden Menschen, auch Pflanzen und Tieren, kann die chemische
Großindustrie nicht leben, sie braucht die Krankmenschen.“
Richard Ungewitter in „Kranke Menschen als
Geldquelle“, 1956 (!)
130)
„Wenn jetzt (nach der „Gesundheitsreform“ mit Einführung des sog.
Gesundheitsfonds) dort Anreize da sind, innerhalb der GKV (Gesetzlichen
Krankenversicherung) die Pathologisierung quasi, also die Krankmachung in
den Vordergrund zu stellen, dann wäre das ein Anreiz, der natürlich völlig nach
hinten losginge.“
Gesundheitsökonom Professor Gerd Glaeske
131)
„So werden Millionen Versicherungsdaten auch von uns – das gebe ich offen zu –
durchanalysiert. Es wird geguckt, könnte man den – könnte man einen Zuschlag
bekommen, wenn man an kleinen Schrauben dreht. Das ist pervers, um es mal ganz
offen zu sagen.“
Professor Jörg Saatkamp – Vorsitzender BKK
Landesverband Bayern
132)
„Weiterhin haben wir die Möglichkeit betrachtet, daß hinter beiden – offenen
und geheimen revolutionären Gesellschaften – ein verborgenes Zentrum der
Führung existiert. Schließlich haben wir wahrgenommen, daß gegenwärtig viele
Linien der Untersuchungen eine Verbindung dieser Gruppen und dem Grand Orient
enthüllen, oder richtiger, zu einem unsichtbaren Zirkel, der hinter jener
großen freimaurerischen Kraft verborgen ist.“
Nesta H.
Webster in „Secret Societies and Subversive Movements“, 1924
133)
„Dreihundert Männer, von denen jeder jeden kennt, leiten die wirtschaftlichen
Geschicke des Kontinents.“
Walther Rathenau im Jahre 1909
134)
„Nach Aussagen von John Coleman, einem ehemaligen Mitglied des englischen
Geheimdienstes MI6, besteht dieses (Committee of 300) seit 1897 und
stellt die höchste Geheimgesellschaft der supranationalen Revolution dar.“
„Der freie Mensch“ 9/10 – 2008, S. 16 zit.
Politonline.ch vom 08.03.2008
135)
„Es ist sinnlos, dies (die Herrschaft der Geheimgesellschaften) abzuleugnen,
denn man kann es nicht mehr verbergen, daß ein großer Teil Europas, ... ganz zu
schweigen von anderen Ländern, ... von einem Netzwerk dieser
Geheimgesellschaften beherrscht wird, ... Was sind ihre Ziele? Sie wollen keine
konstitutionelle Regierung ... Sie wollen die Staatsform dieses Landes
verändern. Sie wollen die gegenwärtigen Landbesitzer vertreiben und das
kirchliche Establishment beseitigen.“
Benjamin Disraeli – 1868 und 1874 bis 1880
britischer Premierminister (und zur Anglikanischen Kirche konvertierter Jude)
136)
„Wissenschaft ist der ernsthafte planmäßige Versuch zur Ermittlung der
Wahrheit.“
Definition des Bundesverfassungsgerichts
137)
„Am 29. August (2008) wurde im BRD-Staatssender ARD ‚zur besten
Sendezeit’ (zur Geisterstunde) (23.30 Uhr) ein Interview mit dem
russischen Premierminister Wladimir Putin gebracht, in einer gekürzten
Ausführung, die man nur als Verstümmelung bezeichnen kann. Dies fiel auf, weil
das Interview im russischen Fernsehen in voller Länge gesendet wurde. Als das bekannt
wurde und die ARD-Redaktion mit Zuschauerreaktionen zugeschüttet wurde,
dementierte man die Absicht einer Zensur durch Weglassen und behauptete, es sei
üblich, ‚redaktionelle Fassungen’ zu senden.“
„Der freie Mensch“ 9/10 – 2008, S. 37 f („Demokratisches
Kürzen ist keine Zensur!“)
Anmerkung: Die oben zitierte Zeitschrift hat
das genannte Interview Roth / Putin in voller Länge abgedruckt und die Weglassungen
kenntlich gemacht. Es ist ein Skandal, da es sich keinesfalls um eine
redaktionelle Überarbeitung handelt, sondern um eine Zensur offenbar aus Putin
/ Rußland feindlicher Intention. Man sollte die Glotze entsorgen und bei der
GEZ nur noch für das Radio bezahlen! Allerdings hat sich auch DER SPIEGEL sehr
schwer getan mit der Wahrheit um den Georgienkonflikt, hat dann aber doch die
entscheidenden Tatsachen zur Beurteilung des verbrecherischen Hasardeurs aus
Tiflis gebracht, währen die Lügenbolde vom Potomac und unsere Ex-FdJ-Sekretärin
eine Platte mit einem Sprung aufgelegt haben, die immer nur brabbelte, der
Gegenschlag der Russen sei unverhältnismäßig gewesen. Für derartige Taten hat
die „westliche Wertegemeinschaft“ sich Milosevic mit später nicht eingelösten
Versprechen von Serbien ausliefern lassen und ihn vor Gericht gestellt, wo er
in einem zum Scheitern verurteilten Prozeß einen merkwürdigen Tod in der
Untersuchungshaft starb. Frau Merkel, wann erklären Sie uns, wann der Hasardeur
aus Tiflis in Den Haag antreten muß oder hat Ihnen Rotary International die
Beantwortung auch dieser Frage untersagt.
138)
„Jetzt zu einem anderen Gut – der Pressefreiheit. Sehen Sie sich an, wie diese
Ereignisse in den Medien der USA, die zu den Leuchtfeuern der Demokratie
gehören, und auch in Europa dargestellt werden. Ich war in Peking, als dieser
Konflikt (in Georgien) entfacht wurde. Es begann schon der massive
Beschuß von Zchinwali, es gab schon Bodenoperationen der georgischen Truppen,
viele Opfer – und niemand hat etwas von den Vorfällen berichtet. Die ARD
schwieg und auch alle amerikanischen Sender schwiegen, als wäre nichts passiert
– Stille. Kaum hatten wir den Aggressor zurückgedrängt, ihm die Zähne
ausgeschlagen, kaum hatte er seine amerikanische Bewaffnung fallen gelassen und
ist überstürzt geflüchtet – haben alle sich sofort an internationales Recht und
an aggressives Rußland erinnert. Alle hatten sofort ein Gesprächsthema.“
Wladimir Putin – russischer Ministerpräsident
im Interview
Anmerkung: Wo er recht hat, hat er recht. Es
gibt viele gleichartige Beispiele. So haben deutsche Medien immer wieder
ausführlich berichtet, wenn eine Hand voll Teilnehmer von ungenehmigten
Demonstrationen in Moskau von Sicherheitskräften unsanft behandelt wurden,
während das Schweigen des Waldes ausbrach, wenn Tausende in Washington gegen
den Irak-Krieg demonstrierten und auf die Teilnehmer eingeprügelt wurde. Es
gibt ja auch schon Reporter, die wegen dieser manipulativen Gängelung im
deutschen Staatsfernsehen hingeschmissen haben. Die Verlogenheit der
Strippenzieher ist einfach zum Kotzen und man kann nur hoffen, daß möglichst
viele Zuschauer diesen Schwindel durchschauen. In den sog. Printmedien ist es
auch nicht besser. Die Presseleute bekommen die Notwendigkeit des Lügens und
Manipulierens heutzutage ja schon auf der Journalistenschule beigepult. Pfui,
schämt Euch!
139)
„Beherzt ohne Wenn und Aber greifen die wahren Staatsbürger aus der Schafherde
der Noch-Steuerzahler, dem Edel-Prekariat der Banker zinslos unter die klammen
Arme – eine interessante Variante des Sozialismus.“
Klaus Staek – Präsident der Berliner Akademie
der Künste, zur aktuellen Finanzkrise
Anmerkung: Viele schon etwas angegraute
Zeitgenossen – nicht nur aus der 68er Bewegung – werden erinnern, wie Klaus
Staek sich seinerzeit todesmutig dafür einsetzte, daß dem deutschen Arbeiter
nicht seine Villa im Tessin entrissen wurde.
140)
„Erst auf Anfrage teilte die Staatsanwaltschaft Flensburg mit Schreiben vom
25.1.1968 unter dem Aktenzeichen 2a Js 475/68 S mit, daß das gegen Professor
Spanner geführte Verfahren eingestellt worden sei, ‚nachdem die Ermittlungen
ergeben hatten, daß seinerzeit Seife aus Menschenleichen im Anatomischen
Institut der Medizinischen Akademie in Danzig nicht hergestellt worden
ist.“
„Der freie Mensch“ Heft 9/10 – 2008, S. 76
zit. Die „Verseifungslüge“ aus „Kommentare zum Zeitgeschehen“ April 2008
Anmerkung: Das Ermittlungsverfahren geht
letztendlich zurück auf den sowjetischen Ankläger bei den Nürnberger Prozessen,
Oberjustizrat Smirnow, der am 19. Februar 1946 behauptet hatte, im Anatomischen
Institut in Danzig sei aus jüdischen Leichen Fett gewonnen worden. Über die
Behauptung und die Ermittlungen wurde groß und breit berichtet, von der
Verfahrenseinstellung nicht.
141)
„Daß man mit der Vergangenheit anders umgehen muß, hat man in der ehemaligen
sowjetischen Besatzungszone beim KZ Ravensbrück erkannt. Dort ist nicht nur
eine Gedenkstätte für die im Dritten Reich dort Inhaftierten und Gestorbenen
vorhanden, es gibt auch eine entsprechende Einrichtung für die von den
„Befreiern“ dort eingesperrten und umgebrachten Menschen. Schließlich hat
Rußland als einzige Siegermacht wirklich seine Archive geöffnet, hebt die
Militärstaatsanwaltschaft fast 95 % der Urteile gegen angebliche Nazi- und
Kriegsverbrecher auf, weil sie Unrechtjustiz darstellten. Solches gibt es aber
im „Westen“ bis heute nicht. Das Vorgehen der Amerikaner in Dachau läßt auch
Zweifel an Rechtsstaatlichkeit aufkommen. Auch sollte man endlich die ganze
Wahrheit über die dort vorhandenen Gebäude offenlegen, die erst von
Kriegsgefangenen unter amerikanischer Aufsicht errichtet wurden, deren Erbauer
dann aber liquidiert wurden. Die Rechtsstaatlichkeit der BRD hat hier ihre
Nagelprobe.“
Leserbrief
von Dipl.-Ing. Reinhart Jahnke, Gärtnergasse, Lübeck an den
„Bayernkurier“
142)
„Natürlich wird der Bürger nicht nur vor Wahlen, sondern noch häufiger zwischen
den Wahlen getäuscht; am meisten durch das Verkünden von halben Wahrheiten,
manchmal auch durch blanke Lügen. Nicht jeder treibt es so unverfroren wie die
hessische SPS-Frau Andrea Ypsilanti vor der Landtagswahl 2008. ‚Niemals mit den
Linken’ verkündete sie in zahllosen Veranstaltungen. Sprach’s ... und sprang
nach der Wahl in Richtung rot-grün-rotes Bett. Nur sprang sie etwas zu kurz ...
Ihre Rechtfertigung: ‚Ein Wortbruch hat viele Facetten’. So wurde aus einem
Wahlversprechen eine facettenreiche Null-Aussage. Fazit: Weibliche Politiker
sind anders – nicht besser.“
143)
„Das mit dem Lügen war ja nur noch eine Binsenweisheit. Doch warum immer die
rote Dame aus Hessen? (...) Der größte Lügner und sein Anhang leben immer noch:
Kohl, sein Finanzminister Waigel und dessen Staatssekretär Köhler, der nun
offenbar auch Butterbrotpapier unterschreibt. Der Anschluß der Ostzone (DDR)
sollte doch ohne Steuererhöhungen stattfinden. Tatsächlich: zweimal
Erhöhung der Mehrwertsteuer, Anhebung der Versicherungssteuer etc. Darunter
leidet der Staat noch heute. Und die Medien halten brav den Mund!“
Reinhart
Jahnke aus Lübeck im Müller-Vogg-Blog
am 09.01.2009
144)
„Nach Berechnungen des Landesrechnungshofes könnte die Hansestadt (Lübeck) ihre
Haushaltsmisere mit einem Schlag nahezu beseitigen. In der jüngsten
Untersuchung der Lübecker Verwaltung rieten die Finanzwächter, dass die Hansestadt
die Grundstücke (an die entsprechenden Erbbauberechtigten) zu deutlich
günstigeren Konditionen abgeben sollte. Dann würde sie 390 Millionen Euro
einnehmen.“
145)
„Ist die Bundestagsabgeordnete Anke Eymer faul?“
146)
„Die tut nix!“
CDU-Funktionär
Klaus Schlie über die Lübecker CDU-Bundestagsabgeordnete Anke Eymer
Anmerkung: Es gibt da solche Stimmen, die
behaupten, Anke Eymers Einsatz im Bundestag für Lübeck sei zwar minimal aber
für die Interessen der Israel-Lobby und die Visionen ihrer LIONS-Clubfreunde
würde sie sich „die Beine ausreißen“.
147)
„Im Ernst: Ist es nach 18 Jahren Anke Eymer Zeit für einen Wechsel?“
Lübecker
Nachrichten vom 7./8. September 2008 im
Sonntags-Interview mit dem Lübecker CDU-Kreischef Frank Sauter
148)
„Der Standort Lübeck kann bei den neuen Medien im Konzert der Großen nicht
mithalten, eine schicke Location reicht eben nicht aus.“
Dirk
Gerdes – Chef des Koordinierungsbüros
Wirtschaft in Lübeck (KWL) über den Auszug der ISNM aus den Media Docks
(Lübecker Nachrichten vom 19.6.2008)
149)
„Jetzt wird schwarzer Filz in roten umgewandelt.“
Antje
Jansen – Fraktionsvorsitzende der
Linkspartei in der Lübecker Bürgerschaft (Lübecker Nachrichten vom 19.6.2008)
150)
„Zwischen Bürgermeister (Bernd Saxe / SPD) und Fraktionschef (Peter
Reinhardt / SPD) ist das Tischtuch zerschnitten.“
151)
„Ich bin menschlich enttäuscht von (Bürgermeister Bernd) Saxe.“
Peter
Reinhardt – Vorsitzender der
SPD-Fraktion in der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck (Lübecker Nachrichten
vom 18.6.2008)
152)
„Das wichtigste Erbe jedes Menschen ist seine genetische Konstitution, und der
größte Schatz der Menschheit ist das in Jahrmillionen vormenschlicher und menschlicher
Evolution selektierte menschliche Genom. Dieses wird durch eine Vielzahl
zellulärer Reparaturmechanismen vor den Konsequenzen ionisierender Strahlung
geschützt, aber es gibt keinen Anlass, irgendeine Strahlendosis als belanglos
zu qualifizieren. Daher kann man im Interesse künftiger Generationen nichts
Weiseres tun, als die Gesamtbelastung mit mutationsverursachenden Einflüssen so
gering wie möglich zu halten.“
Thomas
Berleth –Professor für
Molekulargenetik an der University of Toronto im SPIEGEL-Leserbrief 49 / 2007 /
12
153)
„Zur Ernüchterung empfehle ich den Anhängern des Atomglaubens den Besuch des
Tschernobyl-Museums in Kiew, das mit Original-Asservaten und Tausenden
Porträtaufnahmen verstorbener Mitglieder der Aufräumkommandos aufwartet. Ein
garantiert bedrückendes Erlebnis, das zum Nachdenken anregt!“
André
Lohfink im SPIEGEL-Leserbrief 49 /
2007 / 12
154)
„Axel Filges, der Präsident der Bundesrechtsanwaltskammer, hat im Namen der
‚Deutschen Anwaltschaft’ Bundespräsident Horst Köhler gebeten, ‚das Gesetz zur
Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung nicht auszufertigen und zu
verkünden, weil dieses Gesetz in Teilen verfassungswidrig ist’.“
DER
SPIEGEL 49 / 2007 / 20 („Bitte um
Veto“)
155)
„Es geht um Machterhalt, weniger um Machtgestaltung. Merkel ist einen langen
Weg gegangen, und sie will noch einen langen Weg gehen. Also baut sie ihre
Macht aus wie ein Basislager vor der Nordwand ...“
DER
SPIEGEL 49 / 2007 / 35 (Christoph
Schwennicke: „Die Herrin von Schloss Ungefähr“)
156)
„Merkel ist entschlossen, die Sozialdemokraten weiter zu Tode zu kuscheln. Weil
die SPD nach links rücke, müsse die CDU nachrücken, sagte sie ... im Kreis von
Vertrauten. Damit jedem klar war, was sie meinte, fügte die Kanzlerin hinzu:
‚Wir müssen bis zum linken Rand der Mitte gehen’.“
157)
„Das Grundgesetz sagt aber nicht, der Regierungschef habe die
Möglichkeitskompetenz. Der Bundeskanzler bestimme ‚die Richtlinien der Politik
und trägt dafür die Verantwortung’ – und trägt dafür die Verantwortung, steht
da.“
DER
SPIEGEL 49 / 2007 / 37 (Christoph
Schwennicke: „Die Herrin von Schloss Ungefähr“)
158)
„Die sogenannte Agenda 2010 (...) ist nur ein Anfang und enthält mitnichten
alles, was Deutschland bis 2010 für einen erfolgreichen Weg braucht. Wer den
Menschen etwas anderes erzählt, führt sie an der Nase herum. Vor Deutschland
liegen noch mindestens acht bis zehn Jahre Reformen. Ich finde, dass es vorbei
sein muss mit den kleinen Lebenslügen, die wir aus Angst vor der Wahrheit mit
uns herumschleppen. Die Situation ist sehr ernst, weil vieles in Deutschland zu
langsam geht. Schröders Agenda 2010 ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Vor und liegen aber tausend Schritte.“ Hat alles Angela Merkel gesagt,
damals nach Schröders Reformcoup.
DER
SPIEGEL 49 / 2007 / 37 (Christoph
Schwennicke: „Die Herrin von Schloss Ungefähr“)
Anmerkung: Jeder halbwegs klardenkende Bürger
fragt sich, warum diese Ex-FdJ-Sekretärin aus dem Rotary Club diese
vollmundigen Verheißungen nicht tagtäglich von der Opposition im Bundestag um
die Ohren gehauen bekommt. Das einzige, was sie abgeschlossen hat, ist die
„Gesundheitsreform“ und das ist ein erbärmlicher Krüppel mit weiterhin
steigenden Kosten für die gesetzlich Versicherten geworden.
159)
„Eine Regierung müsse ‚eine Regierung sein und keine Reagierung’, hat (Wolfgang)
Schüssel einmal gesagt. Wiedergewählt wurde er allerdings nicht.“
DER
SPIEGEL 49 / 2007 / 38 (Christoph
Schwennicke: „Die Herrin von Schloss Ungefähr“)
160)
„Sozialismus gibt’s leider in allen Parteien.“
Wolfgang
Schüssel – von 2000 bis 2007 österreichischer
Bundeskanzler (DER SPIEGEL 49 / 2007 / 38)
161)
„Angela Merkel registriert, dass sie unter den Druck der Enttäuschten gerät.
‚Machen wir jetzt 22 Monate nichts mehr?’, entfuhr es in kleiner Runde unlängst
Peter Ramsauer, dem Chef der CSU-Landesgruppe. Die organisierten
Mittelständler, immerhin 133 Kopf stark, maulen in der Unionafraktion.“
DER
SPIEGEL 49 / 2007 / 41 (Christoph
Schwennicke: „Die Herrin von Schloss Ungefähr“)
162)
„Merkels Gegner sitzen nicht in der SPD, das hat auch die SPD erkannt, die
weiter versuchen wird, Merkel sozialdemokratisch aufzupumpen, bis es der eine
oder andere in der Union nicht mehr aushält.“
DER
SPIEGEL 49 / 2007 / 42 (Christoph
Schwennicke: „Die Herrin von Schloss Ungefähr“)
163)
„Mit Hilfe von DNA-Tests werden in den USA alte Gerichtsurteile überprüft – mit
schockierendem Ergebnis: 208 Justizopfer mussten bereits freigelassen werden,
15 davon aus der Todeszelle.“
DER
SPIEGEL 49 / 2007 / 144 („Die
Unschuldigen befreien“)
164)
„Der vergangene Woche (48. KW 2007) in Berlin verhaftete frühere
georgische Verteidigungsminister Irakli Okruaschwili, 34, hat in Deutschland
Asyl beantragt. (...) Dem Ex-Minister werden in seiner Heimat Amtsmissbrauch,
Untreue und Geldwäsche vorgeworfen. Er bestreitet dies. (...) Bürgerrechtler
... vermuten hinter den Ermittlungen (in Georgien) den Versuch des
derzeitigen Staatschefs Micheil Saakaschwili, vor den Präsidentenwahlen am 5.
Januar (2008) politische Gegner aus dem Weg zu schaffen. Okruaschwili,
früher Generalstaatsanwalt, dann Innen- und Verteidigungsminister, war nach
seiner Entlassung zur Opposition übergelaufen. Er hatte den Staatschef der
Korruption und Anstiftung zum Mord beschuldigt und ihn sogar als ‚modernen
Adolf Hitler’ bezeichnet. Nach einigen Tagen Haft widerrief er seine
Anschuldigungen.“
165)
„Wenn Sie Fleisch kaufen, fragen Sie den Metzger wohl kaum, was sich abends in
seinem Bett tut.“
Danielle
Mitterand – Witwe des 1996
verstorbenen französischen Staatspräsidenten Francois Mitterand, angesprochen
auf dessen Parallelfamilie inklusive unehelicher Tochter (DER SPIEGEL 49 / 2007
/ 236)
Anmerkung:
Wir vertreten nach wie vor die antiquiert erscheinende Auffassung, daß ein
Politiker – um so mehr, wenn einer an der Staatsspitze steht – einen makelfrei
integeren Charakter haben muß. Davon kann nicht nur bei Francois Mitterand
nicht die Rede sein. Er war hinterhältig und rachsüchtig und spionierte Freund
und Feind in großangelegten Abhöraktionen aus, die man nur im Ostblock oder
anderen totalitären Staaten für möglich gehalten hätte.
166)
„Als Gymnasiast im niedersächsischen Stade begegnete SPIEGEL-Chefredakteur
Stefan Aust ... zwei Protagonisten der Linken, ‚konkret’-Chef Klaus Rainer Röhl
und dessen Ehefrau Ulrike Meinhof – weil Aust mit Röhls Bruder Wolfgang für die
Schülerzeitung schrieb. Danach, als ‚konkret’-Redakteur, lernte er viele
kennen, die der Studentenbewegung nahestanden, aber doch so unterschiedliche
Wege gingen: Er traf spätere RAF-Mitglieder wie Jan-carl Raspe und Horst
Mahler, die Anwälte Hans-Christian Ströbele und Otto Schily sowie Rudi Dutschke
und erhielt tiefe Einblicke ins Milieu. Seither lässt ihn die Geschichte der
RAF nicht mehr los.“
DER
SPIEGEL 37 / 2007 / 3 (Hausmitteilung)
Anmerkung: Dann kann Aust an sich kaum
verborgen geblieben sein, daß die erste RAF-Generation an den Strippen des
Mossad hing; ebenso wie übrigens die italienischen „Roten Brigaden“ mit ihrem
blutigen Terror.
167)
„Es gibt viele Anhaltspunkte dafür, dass die Todesnacht von Stammheim quasi
unter staatlicher Aufsicht stand.“
DER
SPIEGEL 37 / 2007 / 55 (Stefan Aust /
Helmar Büchel: „Der letzte Akt der Rebellion“)
168)
„Das ist ja nun ein ganz heißes Stück, eine ganz heiße Kiste. Die Probleme und
Schwierigkeiten, die es damals gegeben hat in der besagten Nacht, das waren
schon ein paar größere Dinge. Die hab ich eigentlich noch nirgendwo richtig
gelesen. Und da hab ich immer gedacht, irgendwann kommt mal einer dahinter.“
Ein
leitender Kriminalbeamter aus der Abteilung 8, dem Staatsschutz des
Landeskriminalamtes Baden-Württemberg, der damals direkt mit Stammheim zu tun
hatte und nicht genannt werden möchte (DER SPIEGEL 37 / 2007 / 55)
169)
„Die erste Partei, deren Politiker den Bürgern keine falsche Sicherheit mehr
vorgaukeln und stattdessen ihre eigenen Unsicherheiten bei der
Entscheidungsfindung gestehen, würde einen Riesenerfolg haben ... sie könnte
mit einem Schlag das Vertrauen in die Politik neu begründen.“
Gerd
Gigerenzer – Professor am Berliner
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (DER SPIEGEL 37 / 2007 / 184)
170)
„Es gibt keinen Gegensatz zwischen Vernunft und Bauchentscheidung, sondern sie
ergänzen sich. Logik und Intuition sind zwei Werkzeuge aus der gleichen Kiste.“
Gerd
Gigerenzer – Professor am Berliner
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (DER SPIEGEL 37 / 2007 / 184)
171)
„Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.“
172)
„Eine der aufregenderen Lektionen Gigerenzers handelt davon, dass
Finanzexperten und Börsenanalysten ihr Geld nicht wert sind und einen
offensichtlich nutzlosen Job verrichten.“
173)
„Es gibt gesicherte Zahlen, dass die absolute Sterblichkeit von Frauen mit oder
ohne (Mammografie-) Screening absolut gleich bleiben wird. Die Politiker
ignorieren die Ergebnisse und versprechen durch die Brustkrebs-Früherkennung
falsche Sicherheit.“
Gerd
Gigerenzer – Professor am Berliner
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (DER SPIEGEL 37 / 2007 / 185)
174)
„Bei klarem Verstand hätte (Wolf) Biermann niemals Stalin, Ulbricht,
Erich Mielke, Markus Wolf, Honecker, Krenz, Gysi und Biski ‚in einen Topf
geworfen’. Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!“
Friedrich
Dettmer im SPIEGEL-Leserbrief 47 /
2007 / 14
175)
„(Wolf) Biermann irrt mehrfach. Es ging bei der Programmdebatte (Hamburger
Parteitag der SPD) nicht darum, den Demokratischen Sozialismus wieder aus
irgendwelcher Mottenkiste zu holen, sondern darum, ob man ihn aus dem
SPD-Programm streichen soll, in dem er seit 1959 steht. Es war nicht Kurt Beck,
sondern die Parteibasis, die mittels einer Antragsflut zum ‚Bremer Entwurf’
seine Beibehaltung erzwang. Der Demokratische Sozialismus hat weder mit dem
DDR-Sozialismus noch mit dem Nationalsozialismus etwas gemein. So ist er auch
kein Gesellschaftsmodell, sondern die Vision einer gerechteren Gesellschaft,
der man mittels der Ausgestaltung der Sozialen Demokratie näherkommen will.“
Dr.
Jost F. Noller – Pressesprecher
SPD-Kreisverband Lörrach im SPIEGEL-Leserbrief 47 / 2007 / 14
176)
„Ein typischer (Wolf) Biermann, einseitig, eifernd, überheblich und
arrogant, der die Sehnsucht vieler Menschen nach einer besseren Welt verhöhnt,
weil er Sozialismus und Kommunismus mit den erlebten totalitären
Erscheinungsformen gleichsetzt.“
Klaus
Schepull im SPIEGEL-Leserbrief 47 /
2007 / 14
177)
„Die Amerikaner sollten mehr Milch statt Cola trinken, dann werden sie auch
wieder größer!“
Dr.
Hans Martin Schmid im
SPIEGEL-Leserbrief 47 / 2007 / 14
178)
„Oh, Leute! Das mit dem ‚Nazometer’ (TV-Sendung ‚Schmidt & Pocher’) war
witzig. Es war auch geschmacklos. Aber so sind Witze mitunter. Es verharmloste
nichts und verhöhnte niemanden, zumal man allmählich ein bisschen
durcheinanderkommt mit den vielen Nazi-Vorwürfen. Eva Herman? War doch
die mit dem Mutterkram und den Autobahnen, oder? Kardinal Joachim Meissner ist
zuletzt der Begriff ‚entartet’ in eine Predigt gerutscht. Und als Michel
Friedman zuletzt für das Polit-Magazin ‚Vanity Fair’ mit dem alten Neonazi
Horst Mahler debattierte – wer war einem da am Ende peinlicher? Mal
abgesehen davon, dass der reflexhafte NS-Verharmlosungs-Vorwurf das eigentlich
Verteidigte mittlerweile mehr banalisiert und instrumentalisiert als die
meisten vorangegangenen Dummheiten oder Provokationen – gibt es in der
grassierenden Empörungsinflation ein Muster?“
DER
SPIEGEL 47 / 2007 / 77 (Thomas Tuma:
„Trööt-huup-blink“)
179)
„Wie schlau ein Kind wird, hängt offenbar auch von den Kurven seiner Mutter
ab.“
180)
„Das Werk und das Leben des Leo Perutz waren nicht lückenlos miteinander in
Verbindung zu bringen. (...) Perutz wurde, so viel ist klar, 1882 in Prag
geboren, floh 1938 als Jude ins Exil nach Palästina und starb 1957 in
Österreich.“
DER
SPIEGEL 47 / 2007 / 181 („Das
Knackmandel-Phantom“)
181)
„Gnade? Wer maßt sich an, und gnädig sein zu wollen? (dies bezieht sich auf
den kommentierten Artikel „Es war nicht alles schlecht! Gnade für die 68er“) Etwa
die Wohlstandsjüngelchen und -prinzesschen von heute, die paradoxerweise ihre
publizistische oder politische Existenz gerade unserem damaligen Einsatz
verdanken und jetzt ihre siebengescheiten Analysen auf unsere Kosten köcheln?
Oder die überzeugten alten Machthüter, die das Volk wieder nach Strich und
Faden belügen, betrügen und den neuen braunen Sumpf hätscheln? Wir machten uns
die Ideen der Aufrechten zu eigen, die aus der Katastrophe gelernt hatten,
zeigten Zivilcourage und hielten unsere Köpfe hin. Ein ehrlicher 68er – und das
waren die meisten – weiß auch ehrlich mit den Fehlern umzugehen, die er gemacht
hat. Dazu bedarf es nicht des Wohlwollens unredlicher, profilsüchtiger Hetzer.“
Wilhelm
Weglehner – Mitglied im Verband
deutscher Schriftsteller im SPIEGEL-Leserbrief 45 / 2007 10
Anmerkung: Bravo! Mitstreiter Wilhelm. Dem
ist kaum etwas hinzuzufügen. Vielleicht noch dieses: Diese flachwichsenden
Jüngelchen, die schon auf der Journalistenschule das systemerhaltende Lügen und
Manipulieren erlernt haben, die werktäglich ihrem Ressortleiter oder
Chefredakteur in den Arsch kriechen, sollten bloß nicht das arrogante Maul so
weit aufreißen. Wir haben keine Gnade nötig, schon gar nicht von den
volksverdummenden Pressbengels. Wie gefährlich wir dem System einschließlich
den Verbrechern an der amerikanischen Ostküste geworden waren, zeigen doch die
Schicksale von Rudi Dutschke, Petra Kelly und anderer Protagonisten der
Bewegung. Und selbst mit solchen „Abweichlern“ wie Horst Mahler haben wir keine
großen Probleme, auch wenn wir in Vielem anderer Meinung sind; er ist zumindest
sich selbst treu geblieben, folgt seinen Erkenntnissen nach bestem Wissen und
Gewissen und hat sich nicht seine Seele abkaufen lassen für ein Linsengericht
oder 30 Silberlinge. Vermutlich fühlt er sich trotz nicht enden wollender
Gefängnisstrafen erheblich wohler in seiner Haut als beispielsweise Otto
Schily. Auch finden wir es große Klasse, daß und was Prof. Bernd Rabehl –
Weggefährte von Rudi Dutschke – in der JUNGE FREIHEIT veröffentlicht; es ist
auf jeden Fall hundertfach besser und wahrhaftiger als der Schmarren in den Verfassungsschutzberichten,
die den wahren Gehalt des Grundgesetzes mehr mit Füßen treten, als ihn zu
verteidigen.
182)
„Die 68er haben zwar auch gewaltig Krawall gemacht, das allerdings mit
größtenteils hohem Intellekt und mit einer herausragenden Kompetenz, was wahre
Konfliktkultur angeht – daher: eine glatte Eins!“
Ulrich
A. Bona im SPIEGEL-Leserbrief 45 /
2007 / 10
183)
„Ich bin heilfroh darüber, dass es die 68er gegeben hat. Sie haben den Weg dazu
bereitet, dass meine Generation in einer liberaleren Gesellschaft aufwachsen
konnte.“
Stefan
Kösterke im SPIEGEL-Leserbrief 45 /
2007 / 14
184)
„Informanten in Behörden versorgen ostdeutsche Neonazis offenbar mit heiklem
Insider-Wissen. (...) Selbst im Umfeld des Verfassungsschutzes haben die
Extremisten (von der NPD) offenbar heimliche Informanten.“
DER
SPIEGEL 45 / 2007 / 52 („Quellen im
Apparat“)
185)
„Ich habe menschliche Untiefen kennengelernt, wie ich es in meinem Leben nicht
für möglich gehalten hätte.“
Margrit
Lichtinghagen – Staatsanwältin in
Bochum und jetzt Amtsrichterin in Essen über ihre Erfahrungen mit einigen
Vorgesetzten (Kollegen) in der Staatsanwaltschaft (DER SPIEGEL 3 / 2009 / 34)
186)
„Was zwischen (Oberstaatsanwalt Hans-Ulrich) Krück und (Staatsanwältin
Margrit) Lichtinghagen stand, wäre Stoff für einen Psychiater.“
DER
SPIEGEL 3 / 2009 / 32 zit. einen
namentlich nicht genannten Staatsanwalt, der beide erlebt hat
187)
„Manche sagen, das sich nach (Manfred) Proyers Abschied (der Leitende
Oberstaatsanwalt wurde Generalstaatsanwalt) Mehltau auf die Behörde (Staatsanwaltschaft
Bochum) legte, das gemobbt wurde, wer sich zu sehr reinhängte. Ein junger
Staatsanwalt etwa, der 2002 für ein Jahr zur Landesregierung ging, um in einem
Sonderstab den Korruptionsskandal um die Müllfirma Trienekens aufzurollen.
Irgendwann schickte der Stab eine dicke Strafanzeige nach Bochum, aus seiner
Sicht hochbelastendes Material über einen Müllskandal im Märkischen Kreis. Aber
merkwürdig: Erst sahen die Bochumer keinen Anfangsverdacht, später setzte die
Behörde extra eine Pressekonferenz an, um die Einstellung des Verfahrens zu
verkünden. Der junge Staatsanwalt gab bald nach seiner Rückkehr auf.“
Anmerkung:
Nachfolger von Manfred Proyer als Leitender Oberstaatsanwalt der
Staatsanwaltschaft Bochum wurde Bernd Schulte; er ist Mitglied im Rotary Club,
was den einsetzenden „Mehltau“ vorzüglich erklären mag.
188)
„Wer unauffällig arbeitet“, klagt ein resignierter Beamter, „dem geht es als
Staatsanwalt gut.“ Nicht nur in Bochum. Überall im Land herrscht unter
Ermittlern eine Kultur der großen Erledigungszahl und des kleinen Aufwands.“
189)
„Doch es ging (innerhalb der Staatsanwaltschaft Bochum) eben nur so
lange gut, wie niemand begann, die Grauzone eine Grauzone zu nennen und andere
wegen ihrer kleinen Geheimnisse anzuschwärzen. Denn das war klar: Würde einer
damit beginnen, Kollegen in der Behörde das Grau anzulasten, würde kein Stein
mehr auf dem anderen bleiben.“
Anmerkung: Anders als in der
Staatsanwaltschaft Bochum ging es bei der Staatsanwaltschaft Lübeck nicht um
eine Grauzone, sondern um organisierte Kriminalität staatsterroristischer
Qualität, die vom Generalstaatsanwalt in Schleswig und vom Justizministerium in
Kiel (seit dem Machtwechsel Barschel / Engholm überwiegend unter
sozialdemokratischer Leitung) gedeckt wurde. Man müsste schon ein
ausgewachsener Hundsfott sein, Mitglied in einer solchen Partei zu bleiben!
190)
„Der größte Fehler der letzten Jahrzehnte war doch, das Leistungsprinzip als
undemokratisch zu denunzieren.“
Heinz-Elmar Tenorth – Professor / Bildungshistoriker im SPIEGEL-GESPRÄCH 3
/ 2009 / 35 („Humboldt wird missbraucht“)
191)
„Aufstieg durch Bildung ist eine Erfindung zur Befriedigung der Massen. Es ist
eine Fiktion zu glauben, Bildung beseitige Klassengrenzen.“
Heinz-Elmar Tenorth – Professor / Bildungshistoriker im SPIEGEL-GESPRÄCH 3
/ 2009 / 35 („Humboldt wird missbraucht“)
192)
„Moskau halte doch nur Gas zurück, das die Ukraine andernfalls eh geklaut
hätten, beschwichtigte der russische Energieminister Sergej Schmatko
Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier. ‚Für uns ist etwas anderes entscheidend’,
konterte der: ‚nämlich dass bei uns weniger ankommt’.“
193)
„Juschtschenko, der sich gern in antirussischer Rhetorik übt, hat den größten
Teil seiner politischen Anhänger eingebüßt und liegt mit Premierministerin Julija
Timoschenko über Kreuz. Die beiden Galionsfiguren der orange Revolution von
2004 beschimpfen sich inzwischen gegenseitig als Diebe und Verbrecher.“
194)
„Als 1999 Louise Arbour, die Chefanklägerin des Jugoslawien-Tribunals, den
einstigen serbischen Diktator (Slobodan Milosevic) öffentlich der
Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezichtigte, zuckten all die Friedensmächte
zusammen, die zur gleichen Zeit zum Schutz der Menschenrechte der Kosovaren
Bomben auf Belgrad warfen.“
DER SPIEGEL 3 / 2009 / 96 („Ein gefährlicher Luxus“)
195)
„Nicht anders (als bei Milosevic) war es beim liberianischen
Staatspräsidenten Charles Taylor. Als das internationale Sierra-Leone-Tribunal
gegen den Mann, dessen Milizen mehr als 300.000 Tote in Liberia und Sierra
Leone auf dem Gewissen haben, Haftbefehl erließ, soll der damalige
Uno-Generalsekretär Kofi Annan einen Wutanfall bekommen haben.“
DER SPIEGEL 3 / 2009 / 96 („Ein gefährlicher Luxus“)
196)
„Der Staat ist ein Gebilde, das fortwährend zum Scheitern, das Volk ein
solches, das ununterbrochen zur Infamie und zur Geistesschwäche verurteilt ist
... Wir sind Österreicher, wir sind apathisch; wir sind das Leben als das
gemeine Desinteresse am Leben.“ Der Eklat war ungeheuerlich ... Sein (Thomas
Bernhards) Nachruhm, auch international, ist ungebrochen.
DER SPIEGEL 3 / 2009 / 129 zitiert Thomas Bernhard anlässlich seiner Dankrede für
die Auszeichnung mit dem „Kleinen Österreichischen Staatspreis für Literatur“
197)
„Horst Seehofer, 59, bayerischer Ministerpräsident (und notorischer
Fremdgänger aus dem Rotary Club), fremdelt noch erkennbar mit seinen
repräsentativen Amtspflichten. Es gebe drei Dinge, die er überhaupt nicht
leiden könne, gestand er ...: Tanzen, Stehempfänge und das Anstechen von
Bierfässern.“
Anmerkung: Bei der Abneigung gegen das Tanzen
kann Seehofer sich mit einem Spruch des legendären Kriminellen Al Capone aus
der Affäre ziehen: „Harte Männer tanzen nicht!“ Da sich ein Stehempfang häufig
als „Festival der Arschlöcher“ entpuppt, wird es ihm als gestandenem
Rasierpinsel-am-Hut-Träger doch nicht schwer fallen, durch ein paar deftige
Zoten die Horde der Parvenüs kurzfristig auseinander zu treiben. Das mit dem
Anstechen von Bierfässern ist ganz einfach. Man muß sich bloß konzentrieren und
– soweit erforderlich – den Dichtring nicht vergessen. In diesbezüglichen
Stresssituationen immer an die vielen Maaskrüge denken, die man nach erfolgtem
Anstich in sich hineinschütten wird. Prost!
198)
„Den Mord (an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht) planten und befahlen
einige Offiziere der Gardekavallerieschützendivision, darunter zwei jüdischer
Herkunft, Liepmann und Grabowsky.“
Bernt Engelmann – einer der bedeutendsten
kritischen Schriftsteller der jungen Bundesrepublik (jüdischer Abkunft)
199)
Hinter dem Aufruf „Tötet Liebknecht!“ habe das jüdische Hauptvorstandsmitglied
der Deutschnationalen Volkspartei, Konsul Salomon Marx, gestanden, fährt (Bernt)
Engelmann fort.
David Korn in „Wer ist wer im Judentum“,
München 2003, S. 284
200)
„Kommunistenführer Karl Liebknecht erklärte im Januar 1919 die
sozialdemokratische Reichsregierung Ebert/Scheidemann für abgesetzt und wollte
mit Rosa Luxemburg die Macht in Deutschland an sich reißen. (...) Der 1871
geborene Karl Liebknecht war der Sohn des SPD-Mitbegründers Wilhelm Liebknecht
und dessen jüdischer Frau Natalia geborene Reh.“
David Korn in „Wer ist wer im Judentum“,
München 2003, S. 284
201)
„Rosa Luxemburg war nach amtlichen Angaben 1870, nach ihrer eigenen Behauptung
1871 in Zamosc im damaligen Russisch-Polen geboren worden. Sie entstammte einer
zu Reichtum gelangten jüdischen Händlerfamilie. Der ebenfalls jüdische (Leo)
Jogiches führte sie nicht nur in den Marxismus ein, sondern wurde auch ihr
intimer Freund.“
David Korn in „Wer ist wer im Judentum“,
München 2003, S. 301
202)
„Damals wurde Uwe Barschel vom SPIEGEL politisch vernichtet, und heute wird
auch noch sein Andenken beschädigt. Es sollte eher im Vordergrund stehen, dass
Barschel im zweiten Untersuchungsausschuss des Kieler Landtags von allen
Anschuldigungen freigesprochen wurde.“
Holger Alisch im SPIEGEL-Leserbrief 42 / 2007
/ 8
Anmerkung: Die Zustände unter Stoltenberg und
Barschel waren unter politischer und juristischer Sicht unerträglich, hatten
allerdings den Vorteil, daß man wusste, woran man war. Auch wenn man es kaum
für möglich gehalten hatte, waren die Zustände unter Engholm und Simonis noch
schlimmer und verschärfend kam hinzu, daß man auch nicht mehr wusste, woran man
war. DER SPIEGEL hat sich in der gesamten Causa Barschel weiß Gott nicht mit
Ruhm bekleckert und wir warten immer noch auf das „mea culpa, mea maxima
culpa“.
203)
„Schon ab Mai (1987) kursieren in der SPD erste Gerüchte über schmutzige
Tricks im Wahlkampf. Ab Mitte Juli nimmt (Björn) Engholm Nachforschungen
über die Steueranzeige (vom 26.1.1987) und die Observation auf. Er ruft
den inzwischen pensionierten Kriminaldirektor Schulz in Lübeck an und fragt ihn
nach der Bespitzelung. Knapp zehn Tage später beauftragt er (Klaus) Nilius,
die Vorgänge näher zu ermitteln. Am Sonntag, dem 2. August, ruft Engholm den
Leiter des Lübecker Finanzamtes (Dr. Hans Henning Förster) zu Hause an,
um sich nach der anonymen Steueranzeige zu erkundigen. Wieso fragt der
SPD-Kandidat gerade jetzt intensiv nach, was es mit alldem auf sich hat? Weil
er erst in jenen Tagen Hinweise auf beide Vorgänge erhalten habe, sagt Engholm
heute: zum Beispiel von einer Nachbarin, die Leute vor seinem Haus beobachtete,
und auch vom Finanzstaatssekretär Carl Hermann Schleifer, der ihn über die
Anzeige informiert habe. Schleifer wiederum sagt heute, Engholm habe ihn
auf die Anzeige angesprochen, nicht umgekehrt.“
DER SPIEGEL 42 / 2007 / 55
204)
„Das grausame Feminat. Bei der Roten Armee Fraktion und ihrer ‚Offensive 77’
spielten Frauen die Hauptrollen.“
DER SPIEGEL 42 / 2007 / 106
205)
„Zwei weitere frühere (georgische) Minister (außer Irakli
Okruaschwili) bekräftigen die Kritik am autoritären Regime des Präsidenten (Micheil
Saakaschwili). Ex-Außenministerin Salome Surabischwili mahnt: ‚Das Land ist
nicht mehr auf dem demokratischen Weg, die Furcht ist nach Georgien
zurückgekehrt.’ Ex-Minister Georgij Chaindrawa wirft Saakaschwili vor, er habe
ein ‚Banditen-Regime’ errichtet und sei ‚selbst ein Bandit’.“
DER SPIEGEL 42 / 2007 / 128
206)
„Er (der schweizerische ‚Volkstribun’ Christoph Blocher) ... erinnert
sich an früher, an seinen Kampf 1992 gegen den Beitritt zum Europäischen
Wirtschaftsraum. Immer noch benutzt er das Wort von damals: ‚Kolonialvertrag’.
Er habe ‚gekämpft wie ein Löwe’, sagt er, und das Volk überzeugt. Zu 50,3
Prozent haben die Schweizerinnen und Schweizer damals mit Nein gestimmt, es war
eine Entscheidung, die das Land auf Jahre und Jahrzehnte von der EU fernhalten
würde. (...) Den Wahlen hätte er eigentlich gelassen entgegensehen können ...
Stattdessen schlug seine Partei (die Schweizerische Volkspartei SVP) plötzlich
Alarm, schaltete Ende August (2007) im ganzen Land Anzeigen, in denen
behauptet wurde, es existiere ein ‚Geheimplan’ zur Abwahl Blochers. (...) Die
Blocher-treue ‚Weltwoche’ titelte: ‚Putsch gegen Blocher’. Auch Blocher
glaubt an eine solche Verschwörung ... ‚Das sind die Methoden eines totalitären
Staates’, ruft er. Die Leute applaudieren. Er sieht sich als Opfer finsterer
Mächte.“
DER SPIEGEL 42 / 2007 / 131 ff („Ende der
Kompromisse“)
Anmerkung: Es gehört nun wirklich nicht viel
Phantasie dazu, um letztendlich hinter der Kampagne und der politischen
Kaltstellung von Christoph Blocher die Loge auszumachen. Pfui, schämt euch und
tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe!
207)
„Ihre (Carla Del Ponte) ehemalige Sprecherin Florence Hartman behauptet
in einem neuen Buch, das (Jugoslawien-) Tribunal sei gegründet worden,
um nicht zu funktionieren, und sei permanent von den USA, Großbritannien und
Frankreich behindert worden. Amerikanische Diplomaten sollen ihnen gedroht, die
EU monatelang alle Gespräche mit Ihnen eingefroren haben.“
DER SPIEGEL 42 / 2007 / 138 im Gespräch mit
der Chefanklägerin beim Jugoslawien-Tribunal der Uno, Carla Del Ponte
Anmerkung: Was kann man von den Freimaurern
an Potomac, Themse und Seine anderes erwarten als Rechtsbruch und Verhinderung
der Aufklärung ihrer eigenen Schandtaten.
208)
„Viele Prozessbeobachter glauben, das Verfahren gegen Milosevic sei vor allem
deshalb nicht abgeschlossen worden, weil Sie (Carla Del Ponte) es mit zu
vielen Anklagepunkten überfrachtet hätten. Manche glauben sogar, er wäre
freigesprochen worden.“
DER SPIEGEL 42 / 2007 / 140
209)
„Nach (Bernd) Schottdorfs Diagnose werde die ‚Substanz unseres
Gesundheitssystems’ einem ‚unumkehrbaren Abbau preisgegeben’. Die Schuldigen
sind rasch ausgemacht: erstens die Gesundheitsminister seit 1961, von denen
niemand jemals beruflich irgendetwas mit der Heilkunst zu schaffen gehabt habe.
Dazu kommen ärztliche Standespolitiker in diversen Mauschelgremien, die ihre
finanziellen Pfründen verteidigten. Um diese Koalition herum verdienten vor
allem Pharmaindustrie und die Apotheker viele Milliarden an den Zwangsbeiträgen
der Versicherten. Schottdorf ... schlägt rabiate Therapien vor, etwa die
Aufhebung der Zunftstruktur der Apotheken. Medikamente gäbe es dann für einen
Bruchteil der heutigen Festpreise. Ersparnis für Patienten und Kassen laut
Schottdorf: gut 20 Milliarden Euro pro Jahr.“
DER SPIEGEL 42 / 2007 / 150 („Zorn gegen die
Medizin“)
Anmerkung: Sollten es sich dabei etwa um die
17 bis 20 Milliarden Euro handeln, die der Gesundheitsökonom Professor
Lauterbach einsparen wollte, wofür er von seiner SPD-Fraktionsführung im
Deutschen Bundestag einen Maulkorb umgehängt bekam? Da es unter den Apothekern
und den Machern der Pharmaindustrie kaum SPD-Wähler geben dürfte, liegt der
ungeheuerliche Verdacht nahe, eine zumindest nicht unbedeutende Zahl von Sozis
könne sich bei der Pharma-Lobby prostituieren.
210)
„Spektakulärer und verhängnisvoller konnte die Justiz nicht hineinfunken in den
Literaturbetrieb als mit diesem Urteil: Maxim Billers Roman ‚Esra’ bleibt
verboten. (...) In Minderheitsvoten sprachen sich drei der acht Richter gegen
den Eingriff in die gestalterische Kunstfreiheit aus: Kunst, so argumentieren
sie, lebe nun einmal von Anlehnungen an die Wirklichkeit und stehe immer in
Gefahr, dass sich Personen wiedererkennen, müsse also einen kunstspezifischen
Schutzraum beanspruchen können.“
DER SPIEGEL 42 / 2007 / 179
211)
„Auch nach mehr als 25 Jahren kann ich mich nicht mit der deutschen Kultur
anfreunden.“
Maxim Biller
Anmerkung: Maxim Biller wurde 1960 in Prag
geboren und lebt seit 1970 in München.
212)
„Ich bin ein jüdischer Schriftsteller.“
Maxim Biller
213)
„Für mich gibt’s nur schlechte deutsch-jüdische Literatur vor dem Zweiten
Weltkrieg. Feuchtwanger, Schnitzler – find ich alle schrecklich, weil sie sich
zu sehr assimiliert haben. Diese Leute waren alle nicht bei sich selbst.“
Maxim Biller
214)
„Die Deutsche Bank besitzt mit über 50.000 Werken eine der größten
Firmen-Kunstsammlungen der Welt.“
DER SPIEGEL 42 / 2007 / 179
215)
„Sehr viel später (nach der Trennung von Doris Lessing) wurde mein (Gregor
Gysis) Onkel als Botschafter der DDR in Uganda bei Unruhen ermordet.“
Gregor Gysi in „Ein rührendes Angebot“ (DER
SPIEGEL 42 / 2007 / 186)
216)
„Erst kürzlich hat (Jutta) Limbach (Präsidentin des Goethe-Instituts)
sich wieder besorgt über die Gefährdung der deutschen Sprache geäußert. In
vielen Vierteln unserer Großstädte, so meint sie, nehme die Zahl der
Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu, die weder das Hochdeutsche noch die
Sprache ihrer Eltern, etwa das Türkische, korrekt beherrschten. Mit dem
Ergebnis, dass aus lauter Unbeholfenheit nur noch in Infinitiven geredet
werde.“
DER SPIEGEL 42 / 2007 / 197
217)
„Auch linguistischer Einwanderung kann Integration gelingen.“
DER SPIEGEL 42 / 2007 / 197
218)
„Die Architektur der Moderne sei ‚völlig ausdruckslos’, sagte der japanische
Architekt (Kisho Kurokawa) einmal – eine erstaunliche Aussage für einen
Angehörigen jener Generation Baumeister, die in den sechziger Jahren angefangen
hat, ihre ersten Gebäude zu errichten. Er verachtete die nüchternen Kisten, die
in dieser Zeit überall auf der Welt entstanden sind, und wollte ... die
Beziehung zwischen Mensch und Natur sichtbar machen.“
DER SPIEGEL 42 / 2007 / 202 (Nachruf)
219)
„Ich bin daran schuld, dass Edmund Stoiber nicht Kanzler wurde, denn hätte er
meine 0,8 Prozent Stimmen bekommen, wären diesem Land drei weitere quakvolle Jahre
Rot-Grün erspart geblieben. So gesehen bin ich auch schuld an Angela Merkel und
ihrer Koalition des Stillstands.“
Ronald Barnabas Schill – frühpensionierter
Amtsrichter, Ex-Innensenator der Hansestadt Hamburg und Geliebter der Ex-Frau
von Udo Jürgens (DER SPIEGEL 43 / 2007 / 92)
220)
„Ein Richter am Bundesgerichtshof erklärt der Energiebranche auf Seminaren, was
bei Tariferhöhungen beachtet werden muss – eine fragwürdige Nebenbeschäftigung.
(...) Ob er so einen Auftritt nicht bedenklich finde? Eine Befangenheit, lässt
Wolfgang Ball ausrichten, könne er bei der Sache nicht erkennen. Beschränkungen
für Auftritte von Bundesrichtern bei Veranstaltungen seien ihm nicht bekannt,
so Ball, solche Auftritte seien zudem ‚nicht ungewöhnlich’. Vielleicht
denkt Ball dabei an seinen Richterkollegen Gerd Nobbe, der vor Bankenvertretern
referierte – und deshalb schon von Rechtsanwälten als befangen abgelehnt wurde;
vielleicht auch an seinen ehemaligen BGH-Kollegen Erhard Bungeroth, der das
Verbraucherkreditgesetz als ‚Ölverschmutzung des Privatrechts’ bezeichnet hat
und der der ‚legislativen Hydra der Verbraucherschutzes’ am liebsten ‚einige
Köpfe abschlagen’ würde. Ball jedenfalls wird weitertingeln.“
DER SPIEGEL 43 / 2007 / 102 (Nils Klawitter:
„Zeuge der Angeklagten“)
Anmerkung: Dr. Egon Schneider, weiland
Richter am Oberlandesgericht Köln und Nestor der Relationstechnik und des
Zivilprozessrechts hat sinngemäß geäußert, Gerd Nobbe (Vorsitzender des sog.
Bankensenats) habe den Ruf des Bundesgerichtshofs für Jahrzehnte ruiniert. Da
wird man ihm wohl recht geben müssen. Der BGH-Präsident soll allerdings
zwischenzeitlich Vieraugengespräche geführt haben, um solchen Anschein von
Interessenkollisionen zukünftig zu vermeiden.
221)
„Angst und Unsicherheit trieb die Kommunisten (in China) auf ihrem
pompösen 17. Parteitag um, so dass sie, statistisch gesehen, jedem der 2213
Delegierten 492 Beschützer an die Seite stellten: Soldaten, Polizisten und
zivile Helfer. Diese Zahl hat der Pekinger Bürgerrechtler Hu Jia errechnet. So
wurde die Armee rund um die Hauptstadt in Kampfbereitschaft versetzt, 820.000
Freiwillige wurden als Wachleute mobilisiert ...“
DER SPIEGEL 43 / 2007 / 155
222)
„Lagos ist die Hölle, dampfender Müll, montags bis samstags, sechs Tage die
Woche. Es ist ein Leben ohne Richtung, ein steter Kampf ohne Fronten, es gibt
keine Freunde, nur Feinde. An jeder Ecke ist Stau, und wenn es Staus
gibt, gibt es auch Überfälle, und die Straße wird zur Falle, auf der geschossen
wird, geprügelt, geraubt. Sogar Polizisten überfallen und plündern in dieser
Stadt. 15 Millionen Menschen, jeder gegen jeden, die brutalste Megastadt der
Welt.“
DER SPIEGEL 43 / 2007 / 174
223)
„(Peter) Akinola, der denkt, dass seine Kirche von Satan besessen sei,
seitdem sie in den USA einen homosexuellen Priester zum Bischof ernannt hat,
ist der mächtigste Erzbischof der anglikanischen Kirche in Afrika. (...) 45
Millionen der 77 Millionen Kirchenmitglieder hören auf ihn, und in der
Weltgemeinschaft der Anglikaner kommt niemand mehr an ihm vorbei.“
DER SPIEGEL 43 / 2007 / 178
224)
„Reaktionäre und revolutionäre Standpunkte können sich bekanntlich berühren.
Georg Büchner hat geschrieben, wenn das einzige Ergebnis der Revolution der Sieg
der ‚Geldaristokratie’ sei, dann solle lieber alles so bleiben, wie es war.“
Martin Mosebach – Büchner-Preisträger des
Jahres 2007 im SPIEGEL-GESPRÄCH 43 / 2007 / 198
225)
„Der Mensch ist frei geboren und liegt doch überall in Ketten.“
Jean-Jacques Rousseau
226)
„Deutschland ist die wahre DDR“
DER SPIEGEL 43 / 2007 / 242 zitiert im
„Hohlspiegel“ eine Überschrift aus den „Schleswiger Nachrichten“
227)
„Je geringer die Zahl der Selbstständigen und je typischer für unsere Zeit der
Großbetrieb und die Massenorganisation wird, um so mehr büßt die
Marktwirtschaft ihre Vorteile gegenüber dem Kollektivismus ein, um so
bedenklicher wird in ihr das Geflecht der menschlichen Beziehungen, und zwar
durch die Konzentration, die sich innerhalb der Marktwirtschaft vollzieht.“
Wilhelm Röpke – ein enger Weggefährte Ludwig
Erhards (P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 4)
228)
„Autoland ist abgebrannt. Der Absatz ist eingebrochen, Massenentlassungen sind
angekündigt. Wie das passieren konnte? Weil die Chefpiloten der deutschen
Automobilindustrie so lange in selbstverliebter Augenwischerei schwelgten, bis
sie ihre gesamte Branche mit Vollgas gegen die Wand gefahren hatten.“
P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 4
229)
„Mitte der 90er Jahre drängte der US-Kongress Fanny Freddy, Hypothekenkredite
mit Null statt der üblichen 20 Prozent Anzahlung auszugeben. Er drängte die
beiden ‚Großen’ dazu, anderen Banken vermehrt notleidende Immobilienkredite von
Ärmeren, einkommensschwachen Kreditnehmern abzukaufen. Bereits 1996 wurden 42
Prozent solcher Kredite angekauft. Damit entstand der berüchtigte
Subprime-Sektor.“
P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 6 („Alles schon
vergessen?“)
230)
„Mit dem Community-Reinvestment-Gesetz setzten sich sozialistische Visionen
endgültig im Mutterland des Kapitalismus durch. Die US-Banken wurden gezwungen,
Ärmere bei Kreditzusagen nicht zu ‚diskriminieren’. Die Federal Reserve, die
US-Zentralbank, begleitete das durch eine beispiellose Niedrigzinspolitik bis
zum Tiefstand von 1,0 Prozent Mitte 2003. Die natürliche Folge dieser
Staatsdoktrin war das Explodieren der Kreditvolumina.“
P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 6 („Alles schon
vergessen?“)
231)
„Als oberster Weltwährungshüter verantwortet Greenspan ein in der Geschichte
beispielloses Finanztheater zu Lasten Dritter. Unter seiner FED-Präsidentschaft
1987-2006 wurde doppelt so viel Geld gedruckt wie in 200 Jahren zuvor. Diese politisch
gewollte Inflation betrügt mit jedem neu gedruckten Dollar die Gläubiger in der
Welt, denn deren Forderung wird immer wertloser.“
P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 7 („Alles schon
vergessen?“)
232)
„Greenspan gilt bis heute (völlig unverständlicherweise) als Guru (angemessener
erscheint die Bezeichnung als Finanzterrorist). (...) Sein Nachfolger Ben
Bernanke (auch Jude) ist ihm absolut ebenbürtig. Er trägt den Spitznamen
Helicopter-Ben. Wollte er doch tatsächlich im Falle einer Deflation frisch
gedruckte Dollars mit Hubschraubern über der Bevölkerung abwerfen lassen.“
P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 7 („Alles schon
vergessen?“)
233)
„Fast zwei Jahrzehnte nach dem Mauerfall, der großen Wende, nach dem Abfall der
Sowjetunion und ihrer Vasallenstaaten vom kommunistischen Glauben, scheint sich
die Ideologie eines nun demokratisch gewandeten Sozialismus in Deutschland neu
zu etablieren.“
Prof. Dr. Peter Sloterdijk – Philosoph und
Schriftsteller im Frühjahr 2008 (P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 9)
234)
„Intrigen, Strebertum, Angeberei, Missgunst, Schweifwedeln, Neid, Eifersucht
und alle anderen Kontaktgifte werden, wie tausendfache Erfahrung beweist, zu
Plagen, die sich in allen Organisationen und Großbetrieben ansiedeln.
Neurotiker können jetzt das Leben von Hunderten, ja von Tausenden zur Hölle
machen, und zu allem Unglück ist die Chance, dass just Neurotiker mit ihrem
Geltungsdrang und ihrer Geschäftigkeit nach oben gelangen und
Herrschaftsstellungen erlangen, überdurchschnittlich groß.“
Wilhelm Röpke – ein enger Weggefährte Ludwig
Erhards (P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 10)
235)
„Die Verlage sind juristisch verantwortlich für die Verlautbarungen ihrer
Redakteure. Gleiches muss auch für die Portalbetreiber gelten.“
Udo Nadolski – Chef des Düsseldorfer
Beratungshauses Harvey Nash (P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 14)
236)
„ ... der Fall Eva Herman hat wohl zumindest gezeigt, dass Feigheit nicht
Anonymität bedingt und die deutschen Massenmedien bestimmte ‚unterschiedliche
Meinungen und Positionen’ eben nicht ertragen können.“
P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 15 („Angst vor
Freiheit“)
237)
„Wie ‚offen’ unsere Gesellschaft also ist, darüber lässt sich trefflich
streiten. Der Chaos Computer Club, der sich grenzüberschreitend für
Informations- und Kommunikationsfreiheit einsetzt, fährt jedenfalls eine ganze
Armada schwerer Geschütze auf, um ernsthaft daran zu zweifeln: ‚...biometrische
Vollerfassung, Vorratsdatenspeicherung, automatische Kennzeichenerfassung, das
absehbare elektronische Gesundheitskartendesaster, BKA-Gesetz-Allmachtsträume,
Fluggastdatenspeicherung, lebenslange Steueridentifikationsnummer,
Kontenevidenzzentrale, Videoüberwachung, Meldedatenverkauf, GPS-Wanzen, Bundes-
und Bayerntrojaner, Bundeswehrspähpanzer- und Tornadoeinsatz im Innern,
Telefon- und Internetüberwachung, Quellen-TKÜ, Großer Lauschangriff, Jobcard, §
129a-Missbrauch und Schäubles neues Bundesüberwachungshauptamt’.“
P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 15 („Angst vor
Freiheit“)
238)
„Während sich die Stadt Langenfeld im Rheinland schuldenfrei sparte,
verschleuderten Kommunen in ganz Deutschland ihr Tafelsilber in
Cross-Border-Leasingverträgen.“
P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 38
239)
„Es dürfte am Oxytocin liegen, dass sich selbst der schlimmste Beziehungsstress
oftmals nach einem erfolgreichen Schäferstündchen wieder abkühlt.“
Richard Ivell – Professor am Institut für
Hormonforschung der Universität Melbourne (P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 62 - „Die
Jagd nach dem Orgasmus-Hormon“)
240)
„Bis zum 19. Oktober (2007) konnten sich in Nordrhein-Westfalen
Landesbedienstete melden, die aus dem Öffentlichen Dienst ausscheiden wollen.
(...) Kaum war das Angebot bekannt, brachen die Service-Telefonnummern
zusammen, einige zehntausend wollen den Dienst so schnell wie möglich beenden.“
DER SPIEGEL 44 / 2007 / 21 („Vergoldetes
Tschüs“)
241)
„Berlin, November 1932, zwei Tage vor der Reichstagswahl. Hunderte
Nationalsozialisten und Kommunisten marschieren an der Schöneberger Hauptstraße
auf. Aber anstatt aufeinander loszugehen, unterstützen sie Seite an Seite einen
wilden Streik bei der Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG). (...) So wie in
Schöneberg greifen an diesem Freitag in vielen Teilen Berlins Aktivisten von
NSDAP und KPD gemeinsam die Polizei an, die Streikbrecher zu schützen versucht.
Der sogenannte rote Freitag markiert den blutigen Höhepunkt des fünf Tage
dauernden Ausstands, bei dem vier Menschen sterben. (...) ... organisiert
hatten den Ausstand die Arbeiterorganisationen von KPD und NSDAP. Dahinter
zogen Walter Ulbricht, der KPD-Chef Berlins und spätere DDR-Gründer, sowie
Joseph Goebbels, der Berliner Gauleiter der NSDAP, die Strippen.“
DER SPIEGEL 44 / 2007 / 44 („Nazis und
Kozis“)
Anmerkung: Die ausführliche
zeitgeschichtliche Aufarbeitung dieser Zusammenarbeit der Totengräber der
Weimarer Republik findet der interessierte Leser bei Klaus Rainer Röhl in „Nähe
zum Gegner. Kommunisten und Nationalisten im Berliner BVG-Streik von 1932“.
242)
„Die 68er“ gab es schon 1968 nicht, und in den Jahrzehnten danach gab es sie -
als geschlossene Bewegung - immer weniger; sie waren eine heterogene Masse mit
unterschiedlichen Auffassungen: gleichzeitig gewaltfrei, gewaltbereit;
pazifistisch, bellizistisch; marktgläubig, plangläubig; autoritär,
antiautoritär; chauvinistisch, feministisch; maoistisch, trotzkistisch,
stalinistisch, spontaneistisch, sozialdemokratisch, liberal; gläubig,
ungläubig; antikommunistisch, prokommunistisch; karrieregeil, hedonistisch;
kinderfeindlich, kinderfreundlich; bürgerlich, kleinbürgerlich, antibürgerlich;
konsumfixiert, konsumfeindlich; staatsgläubig, anarchistisch; sie waren alles
und nichts, und das gleichzeitig. Sie waren stark darin, zusammen die richtigen
Fragen zu stellen an eine kriselnde Gesellschaft; aber in den Antworten auf
diese Fragen kamen sie zu widersprüchlichen Antworten. Erst im Rückblick wurden
sie zu einer einheitlichen Bewegung.
DER SPIEGEL 44 / 2007 / 75 („Bürgerlich bis in die Knochen“)
243)
„ ... der Industriekapitalismus hat die Großfamilie zerstört, und jetzt steht
ernsthaft die Frage, ob der Turbokapitalismus die Kleinfamilien kleinkriegt.“
Journalistin Tissy Bruns in einer
SPIEGEL-Diskussion 44 / 2007 / 82
Anmerkung: Neben der Zerstörung der
Kleinfamilie steht u.a. auch noch die Beseitigung des Mittelstandes bei JENEN
auf der Agenda. Alles richtige Analysen; nur man fragt sich, warum kaum einer
der Sache letztendlich auf den Grund geht und sich auf die Suche nach den
Stichwortgebern dieser ja nicht vom Himmel fallenden Entwicklungen begibt. Die
wenigen, die dies auf sich nehmen, werden allerdings ganz schnell als
Verschwörungstheoretiker, Spinner, Rechtsradikale, Paranoiker usw. denunziert
und das schreckt natürlich nicht nur die Wissenschaftler des „seriösen“
Universitätsbetriebs ab. Vielleicht ist ja auch die Kultivierung des Streits
zwischen „Linken“ und „Rechten“ (mal ganz abgesehen von der weitgehenden
Inhaltslosigkeit bzw. Verschwommenheit dieser Schablonen) nur ein Trick JENER,
um von ihren aus dem Hintergrund gesteuerten fiesen Machenschaften abzulenken,
nach dem altbewährten Motto „teile und herrsche“.
244)
„Das Oberlandesgericht Dresden rüffelte ... das Amtsgericht Chemnitz, weil es
die Telefonverbindungen von Handy und Festanschluss eines Journalisten der
‚Dresdner Morgenpost’ überprüfen ließ. Grund der Staatsaktion: Man wollte
herausfinden, wer dem Reporter den Termin einer Hausdurchsuchung beim früheren
sächsischen Wirtschaftsminister Kajo Schommer verraten hatte. Der war am
nächsten Tag in der Zeitung zu sehen, im Pyjama.“
DER SPIEGEL 44 / 2007 / 132 („Loch in der Pressefreiheit“)
Anmerkung: Bei Zumwinkel hat ja auch ein
noch Unbekannter gepetzt. So etwas darf nicht passieren, was allerdings
keinesfalls derartige Eingriffe in den journalistischen Bereich rechtfertigt.
Gleichgültig ob vorläufige Festnahme oder Durchsuchung, es gilt die
Unschuldsvermutung und wenn dabei dann ein Übertragungswagen eines
Fernsehsenders auf der Lauer liegt, gibt es eine in aller Regel nicht wieder
gut zu machende (mediale) Vorverurteilung.
245)
„Nicht Schusswechsel, sondern Wortwechsel entscheiden das Schicksal der USA.
Davon ist (Robert) Redford überzeugt.“
246)
„Ich bin mit den demokratischen Werten meines Landes (USA) aufgewachsen,
der Redefreiheit, der Pressefreiheit. Auf ihnen beruht unsere Stärke, auf sie
gründet sich unsere Leitbildfunktion. Wenn ich sehe, wie unsere Regierung sie
in den vergangenen sechs Jahren heruntergewirtschaftet hat, nehme ich das
persönlich.“
Robert Redford im SPIEGEL-FORUM 44 / 2007 / 194
247)
„Einige Politiker und Journalisten haben ihren Job nach dem 11. September
ehrlich und gewissenhaft gemacht, die Mehrheit aber nicht. So konnte die
Regierung mit ihrer Strategie davonkommen, auf die Angst zu setzen. Dabei waren
wir doch schon ängstlich genug.“
Robert Redford im SPIEGEL-FORUM 44 / 2007 / 194
248)
„ ... wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass man die
Errungenschaften, die im Westen selbst Jahrhunderte gebraucht haben, um sich
durchzusetzen, anderen (z.B. Irak und Afghanistan) im Handumdrehen und
mitmilitärischer Gewalt oktroyieren könnte.“
Heinrich August Winkler – Historiker im SPIEGEL-FORUM 44 / 2007 / 196
249)
„Sie (die Mitglieder der US-Regierung) waren unfähig und wenn man sie
beim Lügen erwischte, haben sie einfach das Thema gewechselt.“
Robert Redford im SPIEGEL-FORUM 44 / 2007 / 196
250)
„Früher galt das Lügen in meinem Land (USA) als Schande. Unsere jetzigen
Führer tun so, als wäre es eine politische Tugend.“
Robert Redford im SPIEGEL-FORUM 44 / 2007 / 196
251)
„Der dringende Verdacht ist, die RAF-Terroristen wurden ‚geselbstmordet’, denn
ihr mehrfach angekündigter Suizid erschien manchen Verantwortlichen in der
Justiz und Politik fälschlicherweise als die eleganteste Lösung.“
Alf Tondern im SPIEGEL-Leserbrief 38 / 2007 10
Anmerkung: Die vollständige wahre
Geschichte über die RAF ist immer noch nicht geschrieben. Dazu gehört u.a. das
im „Arbeiterkampf“ veröffentlichte Bekenntnis, durch den israelischen
Geheimdienst „Mossad“ geführt worden zu sein und die gleichartige
Komplizenschaft in Italien. Dazu gehört das Eingeständnis der Manipulationen
durch den Mediziner, der die Toten von Stammheim obduzierte. Dazu gehörte die
Ermordung von Wolfgang Grams und diverser anderer RAF-Mitglieder, die man nicht
vor Gericht hätte ertragen können und die zum Schweigen gebracht wurden. Dazu
gehören die ungeheuerlichen Vorgänge um Gerhard Müller, die geheimgehaltene
Hamburger Strafakte und Bubacks Befürchtung, seinen Abschied nehmen zu müssen.
Es gab zwar eine Art „Kronzeugenregelung“ als bizarrer Sündenfall des deutschen
Strafprozessrechts, aber dadurch gab es keinen Freibrief für einen
Polizistenmörder!
252)
„Nein, unser Staat war wegen der durchgeknallten Bande (RAF) nie in
Gefahr. Aber offenkundig war die baden-württembergische Justiz und Polizei
völlig von der Rolle. Dieses Gemisch aus Angst, Inkompetenz und schierer
Dummheit eröffnete das erste Terroristencamp auf bundesdeutschem Boden.“
Hendrik Tongers im SPIEGEL-Leserbrief 38 / 2007 / 19
253)
„ ... es ist ... höchste Zeit, dass wir aufwachen. Die Privatsphäre ist ja
gleich von mehreren Seiten bedroht: durch staatliche Kontrollen, aber auch
wirtschaftliche Interessen und technologische Entwicklungen. Und wir sind
dabei, uns an immer umfassendere Kontrolle und Überwachung zu gewöhnen. (...)
Die Privatsphäre ist unverzichtbare Voraussetzung einer freien Meinungsbildung
und damit einer freien Gesellschaft – totalitäre Systeme haben stets versucht,
sowohl die öffentliche als auch die private Sphäre vollständig zu
kontrollieren.“
Peter Schaar – Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die
Informationsfreiheit (DER SPIEGEL 38 / 2007 / 22)
254)
„Ich bin kein Freund von Hedgefonds. (...) Bei Übernahmen durch Hedgefonds
kommt es immer wieder zu Zerschlagungen von Unternehmen, die mit dem Verkauf
oder der Schließung von Unternehmensteilen enden, alles im Namen einer noch
höheren Rendite. Anschließend stellt sich dann heraus, dass einst
wettbewerbsfähige Unternehmen ruiniert und Arbeitsplätze mutwillig vernichtet
wurden.“
EU-Kommissar Günter Verheugen im
SPIEGEL-INTERVIEW 33 / 2007 / 50 f
255)
„Norbert Schmid. Am 22. Oktober 1971 wollte der 32-jährige Zivilfahnder in
Hamburg die ihm verdächtige Ulrike Meinhof stellen und wurde von dem sie
absichernden RAF-Mann Gerhard Müller erschossen. Müller wurde als Kronzeuge
dafür nicht verurteilt.“
256)
„Herkunft schlägt Leistung“, analysierte (Michael) Hartmann, nachdem er
vor fünf Jahren die Lebensläufe von 6500 promovierten Juristen, Wirtschaftswissenschaftlern
und Ingenieuren untersucht hatte. Die Chancen, einen Spitzenjob in der
Wirtschaft zu ergattern, waren demnach für Angehörige gehobener Schichten etwa
achtmal größer als die von Arbeiterkindern mit vergleichbaren Noten und Qualifikationen.
(...) Während Nobelpreisträger offenbar aus allen Schichten kommen, werden die
einflussreichen Funktionärsposten auch im Wissenschaftsbetrieb nicht zwingend
an die besten vergeben, sondern zumeist an Sprösslinge aus gutem Hause.
Anmerkung: Das sind natürlich offenkundig
antidemokratische, vorkonstitutionelle Zustände. Selbst das mit elitärem
Bewusstsein und Standesdünkel überfrachtete preußisch-deutsche Offizierskorps
mußte irgendwann einmal, spätestens während der „Blutpumpen“ des Ersten
Weltkriegs, darauf verzichten, ihren Nachwuchs nur aus dem Adel zu rekrutieren.
Interessant wäre auch noch eine weitere Untersuchung, wie häufig das
Karrieresprungbrett außerhalb der Qualifikation in der Protektion durch eine
studentische Korporation (Alte Herren von Burschenschaft, Landsmannschaft oder
Korps) oder Club (Rotary, Lions, Kiwanis nebst Round Table und anderer
Nachwuchsorganisationen) bestand. Aufschlussreich wären dabei auch
Überschneidungen bzw. Abweichungen von einer großbürgerlichen Herkunft. Im
öffentlichen Dienst überragt wahrscheinlich nach wie vor das Parteibuch einer
„staatstragenden Partei“ alle anderen Kriterien neben gewisser Mindeststandards
bei den Leistungsnachweisen.
257)
„Im Sommer 2005 verfasste (Dr. Holger Bertrand) Flöttmann (Facharzt
für Neurologie und Psychiatrie, Leiter des Wilhelm-Griesinger-Instituts in
Kiel) einen ‚FAZ’-Artikel mit der Überschrift ‚Der Wunsch nach einem Kind’,
es ging ihm um die wahren Gründe für die Kinderarmut in Deutschland. Er fand
die überentwickelten Verstandesapparate von Karrierefrauen (...), er stieß auf
‚feministische Fehlsteuerung’, beklagte die ‚Selbstabwertung’ des deutschen
Nationalgefühls und schimpfte auf ‚die Sozialversteher, die antiautoritären
Achtundsechziger, die Grünen, die Feministen’.“
258)
„Der Narzissmus ist die Leitneurose der Gegenwart, so wie es zu Zeiten Sigmund
Freuds die Hysterie war.“
Gerhard Dammann – Chefarzt der Psychiatrischen Klinik
Münsterlingen/Schweiz (DER SPIEGEL 38 / 2007 / 175)
259)
„Der Herzinfarkt trifft jedes Jahr 275.000 Deutsche, rund 150.000 sterben
daran.“
260)
„Die Wiedervereinigung sei gescheitert, mehr als die Hälfte der ostdeutschen
Bevölkerung sei der Überzeugung, dass sich die Verhältnisse seit 1990 für sie
verschlechtert hätten. Er, Egon Krenz, sei nun quasi als Anwalt seiner
Landsleute unterwegs, um die Wahrheit über Deutschland zu verbreiten. Die DDR,
enthüllte der ehemalige SED-Bonze ..., sei noch längst nicht tot ... Den
Vorwurf, er sei ein sturer, unbelehrbarer Mensch, konterte Krenz: ‚Lieber ein
Betonkopf als ein Weichei’.“
DER SPIEGEL 38 / 2007 / 225 über einen Vortrag, den Egon Krenz auf Einladung einer
dänischen Volkshochschule im jütländischen Toftlunf gehalten hat
Anmerkung: Man fragt sich unwillkürlich,
was der abfällige Ton gegenüber Krenz soll. Er hat seine Strafe abgesessen und
jeder mit nicht völlig unterentwickeltem Gerechtigkeitsempfinden fragt sich,
warum Krenz einsitzen mußte und die Stasileute Alexander Schalck-Golodkowski
und Markus Wolf nicht. Daß lag doch nicht etwa an ihrer jüdischen Abkunft? Die
Einschätzung der ostdeutschen Bevölkerung wird man sicherlich durch
einschlägige demoskopische Erhebungen verifizieren oder widerlegen können,
also, was soll die Aufregung. Dass die DDR als ideologisches Phänomen in
Light-Version in der gesamten BRD fortbesteht, erleben wir doch tagtäglich.
261)
„In dem sehr erschütternden BBC-Fernsehfilm ‚Sex, Crimes and the Vatican’ des
irischen BBC-Korrespondenten Colm O’Gorman (der als 14-Jähriger von einem
Priester vergewaltigt worden war), sieht man die Leidensgeschichte vieler Kinder,
die von Priestern missbraucht wurden. Der Film wurde in Deutschland nicht
gezeigt.“
Prof. Dr. Uta Ranke-Heinemann im SPIEGEL-Leserbrief 40 / 2007 / 11 f
262)
„Gleich zweimal hat der Bundespräsident (Horst Köhler) der Großen Koalition
die Unterschrift unter Gesetze verweigert, die ihm zur Zustimmung vorgelegt
wurden, wegen handwerklicher Unsauberkeiten, wie es maliziös aus seinem Amt
hieß. Er hat in einer Reihe öffentlicher Auftritte seine Ungeduld mit der
Großen Koalition erkennen lassen, seine Unzufriedenheit mit der Politik der
kleinen Schritte, wie sie die Kanzlerin bevorzugt.“
263)
„(Horst) Köhler ist sich über die vergangenen drei Jahre, genau besehen,
erstaunlich treu geblieben, möglicherweise ist das sein Hauptproblem. Er findet
nach wie vor, dass die Regierung in der Pflicht steht, das Notwendige für die
Zukunftsvorsorge zu tun, auch wenn das Reformen erfordert, die nicht sonderlich
populär sind. Er ist davon überzeugt, dass das Land nicht in der glänzenden
Verfassung ist, die ihm nun von der Bundeskanzlerin und anderen Spitzen der
Koalition bescheinigt wird.“
264)
„(Horst) Köhler hat nicht vergessen, dass die CDU, die ihn 2004 zu ihrem
Kandidaten machte, von ganz anderem Holz war als der sozialdemokratisierte
Kanzlerinverein, der nun regiert. Er erinnert die Christdemokraten pausenlos an
eine Vergangenheit, an die sie nicht mehr erinnert werden wollen.“
265)
„In Kürze werden sich zwei Mitarbeiter der ehemaligen Geheimdienstorganisation
Nativ auf den Weg nach Deutschland machen. Sie wissen, dass über die Hälfte der
220.000 seit 1991 eingewanderten Juden so gut wie keinen Kontakt mehr zur
jüdischen Gemeinschaft pflegt. Sie wissen von den Konflikten zwischen West- und
Ostjuden, derentwegen Gemeinden in ganz Deutschland vor der Spaltung stehen.
Und sie werden ihre Zielpersonen dezent darauf hinweisen, dass sie das
angeborene Recht haben, jederzeit nach Israel auszuwandern.“
DER SPIEGEL 40 / 2007 / 66 („Lockrufe aus Tel Aviv“)
266)
„(Eduard) Schewardnadse empfand die deutsche Wiedervereinigung als eine
seiner ‚größten Lebensaufgaben’, schon weil ein anderer Georgier – Josef Stalin
– die Teilung einst verursacht hatte.“
DER SPIEGEL 40 / 2007 / 134 („Moskaus Prügelknabe“)
Anmerkung: In diesem Zusammenhang darf
allerdings trotz der berechtigten schlimmsten Vorwürfe gegen den Massenmörder
Stalin nicht vergessen werden, daß er noch höchst persönlich durchaus
akzeptable Angebote zur Wiedervereinigung unterbreitet hatte, die von dem
katholischen Rotarier Konrad Adenauer abgelehnt wurden. Stalin starb 1953.
267)
„Dabei hätten die Deutschen damals 15 Milliarden Mark für die Unterbringung der
Soldaten in Russland gezahlt, doch niemand wisse, wohin dieses Geld geflossen
sei.“
DER SPIEGEL 40 / 2007 / 134 („Moskaus Prügelknabe“)
268)
„In jedem Verrat kehrt die Rätselhaftigkeit des Judas wieder.“
Eva Horn in „Der geheime Krieg. Verrat, Spionage und moderne
Fiktion“ (zit. nach DER SPIEGEL 40 / 2007 / 195)
269)
„In den Literaturbetrieb der Bundesrepublik passten seine (Ernst Jüngers) Bücher
wie die Werke des Marquis de Sade in eine Klosterbibliothek.“
DER SPIEGEL 40 / 2007 / 200 („In Papiergewittern“)
270)
„Heute gilt es für löblich, gegen den Strom zu schwimmen, aber das sind nur
Pissrinnen.“
Ernst Jünger als 100-Jähriger im Jahre 1995 (DER SPIEGEL 40 / 2007
/ 200)
271)
„Nur Müll und tote Fische schwimmen mit dem Strom.“
Gerhard Willers – pensionierter Grund- und Hauptschullehrer
272)
„Mochte auch Botho Strauß behaupten, dass die deutsche Nachkriegsliteratur ‚40
Jahre lang vom Jüngerschen Werk überragt wird’, für Grass, Walser und Co. war
er wie ein böser Onkel.“
DER SPIEGEL 40 / 2007 / 200 („In Papiergewittern“)
273)
„Was soll das Morden und immer wieder Morden? Wann ist dieser Scheißkrieg zu
Ende?“
Ernst Jünger in einem seiner Kriegstagebücher (DER SPIEGEL 40 /
2007 / 200)
274)
„Die Schule wird Ernst Jünger traumatisieren, schwerer und länger anhaltend als
die Erlebnisse und Verwundungen während des Ersten Weltkrieges. Prüfungsträume
werden noch den Greis aufschrecken lassen.“
Heimo Schwilk in „Ernst Jünger. Ein Jahrhundertleben“ zit. nach DER
SPIEGEL 40 / 2007 / 200
275)
„Elfmal wechselt er (Ernst Jünger) die Schule und dürfte damit unter
allen verkrachten Existenzen der deutschen Literatur einen Rekord halten.“
DER SPIEGEL 40 / 2007 / 200 („In Papiergewittern“)
276)
„Der forsche Kriegsheld (Ernst Jünger) steht quer zur Kultur seiner Zeit
und lässt in Briefen gern den pöbelhaften Kasino-Offizier raushängen, der den
verweichlichten Zeitgenossen die Vorzüge eines ‚gesunden Ficks’ empfiehlt.“
DER SPIEGEL 40 / 2007 / 202 („In Papiergewittern“)
277)
„ ... Hitlers Legalitätskurs ist ihm (Ernst Jünger) nicht revolutionär
genug. Eine Kandidatur für die NSDAP lehnt er ab: ‚Ich halte das Schreiben
eines einzigen Verses für verdienstvoller, als sechzigtausend Trottel im
Parlament zu vertreten’.“
DER SPIEGEL 40 / 2007 / 202 („In Papiergewittern“)
Anmerkung: Solche Arroganz ist schier
unerträglich. Ein Schulversager, Fremdenlegionär und revolutionärer
Hassprediger erdreistet sich, sechzigtausend Bürger eines Wahlkreises als
„Trottel“ abzuqualifizieren, die in der demokratischen Unterstützung bei der
Lösung ihrer in der Weimarer Republik sicher nicht geringen Probleme weniger
bedeutungsvoll seien als ein Vers, ist schon eine kaum zu überbietende Hybris.
278)
„Nach dem Erdbeben schlägt man auf den Seismografen ein.“
Ernst Jünger – nach dem Zweiten Weltkrieg von den Briten mit
Publikationsverbot belegt (DER SPIEGEL 40 / 2007 / 202)
279)
„Ein gemeinsames Zeitschriftenprojekt (mit Ernst Jünger) sagt (Martin)
Heidegger ab, um der ‚fortbestehenden, aber inzwischen schlauer gewordenen
Rachsucht nicht das Letzte zum Fraß vorzuwerfen’.“
DER SPIEGEL 40 / 2007 / 202 („In Papiergewittern“)
280)
„Es gab Zeiten, da war der Fernsehkrimi noch nicht Hort hochbürgerlich
verkorkster Neurotiker.“
DER SPIEGEL 40 / 2007 / 210 im Nachruf auf den „Stahlnetz“-Regisseur Jürgen Roland
281)
„Joschka Fischer verkörperte alles, was dem grünen Gutmenschentum zuwiderlief:
Machtstreben, Arroganz, Machogehabe, Durchsetzungsfähigkeit und Pragmatismus.“
Roland Funk im SPIEGEL-Leserbrief 41 / 2007 / 6
Anmerkung: Sollte es uns nicht zu Denken
geben, daß dieser Schulabbrecher ohne Hauptschulabschluß, Polizistenschläger
und Balkankrieger zum Ehrenjuden der Gemeinde in Saloniki ernannt wurde?
282)
„Lafontaines Abgang hinterließ bei Joschka Fischer eine ‚große politische und
menschliche Enttäuschung’. Wie groß ist wohl die politische Enttäuschung von
politisch realistisch Denkenden über die Grünen in der rot-grünen Koalition?
Alle Prinzipien der Grünen, ‚ökologisch, sozial, basisdemokratisch,
gewaltfrei’, wurden hier unter dem übergroßen Einfluss des Joschka Fischer
aufgegeben. Ich bedaure sehr, Herrn Fischer und seinen Gefolgsleuten in die
politischen Schuhe geholfen zu haben.“
Sigrid Biberger – Mitbegründer der Grünen in Bayern im
SPIEGEL-Leserbrief 41 / 2007 / 6
283)
„Ich gelte bei 85 Prozent der GRÜNEN als Arschloch.“
284)
„Es wurde so viel (bezüglich der Ermordung meines Vaters Dr. Uwe Barschel) spekuliert,
über die CIA, den Mossad, die Stasi, den BND, über die deutsche Politik, die
mit drinhängt. Am Ende ist es wohl ein Mischmasch aus allem. Ich gehe
davon aus, dass die Mörder nur ausführende Organe waren. Sie haben einen
Auftrag erfüllt. Mein Vater wollte kurz vor seinem Tod auf einer
Pressekonferenz sein Wissen über Dinge preisgeben, die über seinen Kopf hinweg
geschehen sind, vor und während seiner Amtszeit. Das hat gewissen
Funktionsträgern und Institutionen Angst gemacht.“
Christian Albrecht Barschel im SPIEGEL-INTERVIEW 41 / 2007 / 54
285)
„Wie kam Uwe Barschel ums Leben?“ habe er (Karl Josef Ballhaus) ihn (den
Geheimdienstmann und Wildhüter Jacob Prinsloo) gefragt. – „Es war Mord“,
habe der Gast geantwortet. Wie er darauf komme? Sein Geheimdienst habe sehr
gute Verbindungen zu den Kollegen vom israelischen Mossad, habe er geantwortet.
DER SPIEGEL 41 / 2007 / 66 („Der Tote von Zimmer 317“)
286)
„Ohne Deutschland kann nichts gebaut werden, das ist sein Schicksal.“
Charles de Gaulle wird vom französischen Außenminister Bernard Kouchner
zitiert im SPIEGEL-GESPRÄCH 41/2007/158
287)
„ ... der ehemalige Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München,
Martin Broszat, meinte dann auch 1987, dass Juden keine rationale Geschichte
des ‚Dritten Reiches’ schreiben könnten, weil sie befangen seien ...“
Historiker Saul Friedländer – im
SPIEGEL-GESPRÄCH 41 / 2007 / 213
288)
„Ich bin ganz sicher, dass Hitler nicht von Anfang an den Plan verfolgte, die
Juden zu ermorden.“
Historiker Saul Friedländer – im
SPIEGEL-GESPRÄCH 41 / 2007 / 213
289)
„Dank an Frau Friedrichsen für die beherzten Worte über Klassenjustiz,
Unrechtsbewusstsein und eine schuldorientierte Strafrechtspflege. Der
eigentliche Skandal waren nicht die Puffbesuche, um entspannte
Arbeitnehmervertreter für die Zumutungen des Managements gefügig zu machen,
sondern dass nach den Recherchen eines Herrn Selenz gewisse Personen VW zu
Gunsten von Porsche ausgesaugt haben sollen. Die Verbreitung solcher
Ungeheuerlichkeiten in pointierter Formulierung wurde Selenz – wen würde es
auch verwundern – von der Pressekammer des Landgerichts Hamburg untersagt, die
immer schnell zur Hand ist, wenn es darum geht, Meinungs- und Pressefreiheit zu
Gunsten der Persönlichkeitsrechte oft schillernder und vierschrötiger Personen
einzuschränken. Schon der geniale Carl von Ossietzky erkannte in der deutschen
Richterschaft ein bösartiges Philistertum. Bis heute hat sich daran nicht allzu
viel geändert; man lese beispielsweise „Die Rechtsbeugermafia“. Mit von der
Partie sind wieder einmal Rotarier und andere domestizierte Wildschweine, die
nach Insiderparolen keine Moral kennen und zwar weder eine theoretische und
erst recht keine praktische. Vereinzelt bekennen sie sich zu einer
„Verschwörung der Anständigkeit“, aber darin lauert nur die nächste
Begriffsverwirrung.“
Ein nicht abgeschickter Leserbrief eines
stadtbekannten Justizkritikers
290)
„Ich habe nun den berühmten Deutschen Führer gesehen und ebenso etwas von dem
großen wunderbaren Wandel, den er bewirkt hat, daß seine Bewegung in vier
Jahren ein neues Deutschland geschaffen hat. Zum ersten Male ist da ein
allgemeines Gefühl der Sicherheit. Die Menschen sind heiterer, im ganzen Land
ist ein allgemeiner Frohsinn spürbar. Ein Mann hat dieses Wunder vollbracht,
ein geborener Führer, eine magnetische und dynamische Persönlichkeit mit einem
furchtlosen Herzen. Adolf Hitler hat sein Land aus der Angst gerettet, daß sich
die Zeiten der Verzweiflung, der Not und Erniedrigung wiederholen könnten. Da
war eine Atmosphäre der Wiederbelebung, der Einigung der Nation. Katholiken und
Protestanten, Bayern und Preußen, Unternehmer und Arbeiter, Arm und Reich sind
zu einem Volk zusammengefügt. Religiöse, regionale und Klassenunterschiede
zerteilen nicht länger die Nation. Die Älteren vertrauen ihm, die Jungen
vergöttern ihn.“
David Lloyd George – von 1916 bis 1922 britischer Premierminister
walisischer Abkunft am 17. September 1936 im „Daily Express“
291)
“Hitler ist der George Washington von Deutschland – der Mann, der für sein Land
die Unabhängigkeit von allen seinen Unterdrückern gewonnen hat.”
David Lloyd George – von 1916 bis 1922 britischer Premierminister
walisischer Abkunft im Jahre 1934
292)
„Die kollektive Verantwortung des deutschen Volkes ist eine der großen
Täuschungen des Jahrhunderts.“
Jacques Vergès – französischer Rechtsanwalt, Sohn eines französischen
Konsuls und Arztes und einer Vietnamesin, einer der bedeutendsten Advokaten
seit Cicero
293)
„Warum haben die Deutschen so wenig Respekt vor sich selbst? Deutschland ist
eine Art Canossa-Republik geworden, eine Republik der Reue. Aber wenn man die
Moral zur Schau trägt, riskiert man, nicht mehr ernst genommen zu werden. Als
Nichtdeutscher erlaube ich mir die Bemerkung: Man kann einem Volk nicht trauen,
das rund um die Uhr eine intellektuelle Selbstverachtung ausführt. Diese
Haltung wirkt auf mich als ein Ritual, eine Pflichtübung, die überflüssig und
sogar respektlos gegenüber unserem gemeinsamen Europa dasteht. Für mich als
Este ist es kaum nachzuvollziehen, warum die Deutschen ihre eigene Geschichte
tabuisieren, daß es enorm schwierig ist, über das Unrecht gegen die Deutschen
zu publizieren, ohne dabei schief angesehen zu werden – aber nicht etwa von den
Esten oder Finnen, sondern von den Deutschen selbst.“
Lennart Meri – ehemaliger Präsident Estlands im Jahre 1995 in
Berlin
294)
„Sie (DER SPIEGEL im Artikel „Preußens wirkliche Gloria“) rehabilitieren
den durch die Sieger 1947 aufgelösten größten und politisch wie kulturell
wirkmächtigsten deutschen Staat in vollem Umfang. Diesen Mut hat nach dem Krieg
noch keine Instanz in Deutschland Ost oder West aufgebracht.“
Jörg Ulrich Stange im SPIEGEL-Leserbrief 34 / 2007 / 8
295)
„Wider besseres Wissen haben die europäischen, insbesondere die deutschen
Eliten, in den vergangenen 200 Jahren so ziemlich alles verdummbeutelt, was
Nationen nur verdummbeuteln können. Resultat: Weltmacht USA!“
Karlheinz Jopp im SPIEGEL-Leserbrief 34 / 2007 / 8
Anmerkung: Das, was auf den ersten Blick nach
„Verdummbeutelung“ aussieht, erweist sich bei näherer Betrachtung außerhalb der
etablierten Geschichtsbücher als vollzogener Masterplan der Freimaurerei. Dies
gilt insbesondere für die Revolutionen von 1789, 1830, 1848, 1917 und alle
maßgeblichen militärischen Konflikte einschließlich der beiden Weltkriege. Wer
nun lauthals „Verschwörungstheoretiker“ oder Schlimmeres ruft, der lese
beispielsweise „Israels Geheimvatikan“ von Wolfgang Eggert (3 Bände). Danach wird
er mit hoher Wahrscheinlichkeit verstummen und das Maul nicht mehr so weit
aufreißen. Dabei ist es keinesfalls so, daß die Freimaurerei alles und jedes
aus eigener Machtvollkommenheit beherrscht (hat); sie hat nur in den
entscheidenden Momenten einen gewissen Impuls gegeben, der dann gigantische
Folgewirkungen zeitigte. Beispiel: Hintergründige Steuerung der Ermordung des
österreichischen Thronfolgers mit der Folge des Ersten Weltkrieges, Ende der
Monarchien in Deutschland, Österreich-Ungarn und Rußland und in Gang setzen des
kommunistischen Experiments in Rußland.
296)
„Warum ergreifen wir nicht die ausgestreckte Hand Russlands und Chinas? Dort
wird die Zukunft unserer Erde gestaltet – nicht drüben jenseits des Atlantiks
oder von England und schon gar nicht von der Möchtegerngroßmacht (Frankreich)
in unserer unmittelbaren Nachbarschaft.“
Michael Sieber im SPIEGEL-Leserbrief 34 / 2007 / 12
297)
„Was regt sich Herr Mehdorn so über den Streik der Lokführer auf? Die Bahn
fährt seit Jahren fast zu hundert Prozent unpünktlich, und regelmäßig fallen
Züge aus. Da fällt ein Streik doch gar nicht auf.“
Wilhelm Stosch im SPIEGEL-Leserbrief 34 / 2007 / 14
Anmerkung: Wenn dieser Leserbrief
Übertreibungen enthalten sollte, dürfte er wohl als Satire aufzufassen sein.
Wer sich also angepisst fühlt: erst mal einen Betablocker schlucken, um
unkontrollierten Blutdruckerhöhungen entgegenzuwirken.
298)
„Was du auch siehst, du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen
und nach den schönen Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden,
nichts weiter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt
verhüllt...“
Prof. Dr. Walter van Laack zitiert im SPIEGEL-Leserbrief 34 / 2007 14 den
Chefkolumnisten der New Yorker „Sun“ in dessen Antwort auf die Frage der
achtjährigen Virginia O’Hanlon, ob es einen Weihnachtsmann gebe
299)
„Kein Sterblicher, sagt sie (die Gottheit), rückt diesen Schleier, bis
ich selbst ihn hebe.“
Friedrich von Schiller in „Das verschleierte Bild zu Sais“
300)
„Von ihrem Dienstherrn, einem einflussreichen Richter, erst geschwängert, dann
gefeuert, wagte sie, sich gegen die Kündigung zu wehren – und wurde mit dem
Tode bestraft. Anna Göldi, die letzte (1782) als Hexe hingerichtete Frau
in Europa, beschäftigt jetzt ein Schweizer Parlament. (...) Der Antrag (auf
Rehabilitierung) wurde unter Hinweis auf die seitdem vergangenen 225 Jahre
abgelehnt. Auch die damals für den Mord mitverantwortliche evangelische Kirche
mochte sich mit dem Unrecht an Anna Göldi nicht noch einmal auseinandersetzen.“
DER SPIEGEL 34 / 2007 / 49 („Ehre einer Dienstmagd“)
Anmerkung: Auch wenn man den Justizmord
nicht ungeschehen machen kann, sollte man auch nach 225 Jahren der
Gerechtigkeit die Ehre erweisen.
Es fällt schwer, die katholische Kirche als Vorbild hinzustellen; immerhin hat
sie 200 Jahre benötigt, um ihren Irrtum bezüglich der geozentrischen
Vorstellung von unserem Sonnensystem einzugestehen. Aber es war Kardinal
Ratzinger, der heutige Papst Benedikt XVI., der Galilei auch
kirchenstrafrechtlich rehabilitierte.
301)
Während die Löhne in den USA von 1980 bis 2005 real keinen Zuwachs
verzeichneten, stiegen im gleichen Zeitraum die Konsumausgaben je Einwohner um
77 Prozent.
DER SPIEGEL 34 / 2007 / 66 – Auswertung einer Graphik (Quelle: BLS, BEA)
302)
„Der Plan von Innenminister Schäuble, die Pensionen der Staatsdiener zu kürzen,
erweist sich als Mogelpackung. Tatsächlich werden die Privilegien sogar
ausgebaut. (...) So fährt die Regierung das Niveau der gesetzlichen Rente in
den künftigen Jahrzehnten mit Hilfe eines sogenannten Nachhaltigkeitsfaktors
drastisch nach unten. Damit sollen die Folgen der demografischen Entwicklung
abgefedert werden. Bei den Beamten dagegen hat Schäuble auf einen
vergleichbaren Mechanismus ausdrücklich verzichtet – obwohl sogar Amtsvorgänger
Otto Schily das für dringend erforderlich hielt.“
DER SPIEGEL 34 / 2007 / 67 („Zweierlei Maß“)
Anmerkung: Die friedfertige rechtstreue
deutsche Bevölkerung wird – allen voran durch Schäuble - wesentlicher
Freiheitsrechte beraubt, weil unsere Politiker unkontrolliert Ausländer,
Kriminelle und Islamisten ins Land gelassen haben. Der Mittelstand wird
eliminiert. Viele Arbeitnehmer kratzen am Existenzminimum, aber die Manager
verzeichnen Millionengagen und prozentual zweistellige Zuwachsraten. Beamte
werden gegenüber Arbeitnehmern bevorzugt. Bald sind wir so weit und haben eine
Oberschicht von etwa zehn Prozent und der Rest ist bei kärglicher Entlohnung
bar wesentlicher Grundrechte für die Sklavenarbeit zuständig. Der
verfassungsrechtlich gebotene Schutz von Ehe und Familie wird von der Politik
verhöhnt und zwar auch von derjenigen, die sich christlich nennt. Das vom
Bundesverfassungsgericht verfassungskonform festgestellte Wahrungsgebot der
Identität des Deutschen Volkes wird mit Füßen getreten. In der Kindererziehung
werden durch die Hintertür DDR-Verhältnisse reaktiviert. Deutsche Geschichte
und Tradition wird verteufelt, besudelt und verhöhnt, weil es den Siegermächten
beider Weltkriege gelungen ist, Kübelweise Lügen und Halbwahrheiten zu verbreiten.
Die völkerrechtswidrige Umerziehung ist fast vollständig gelungen. Wer sich
heute noch für eine redliche Geschichtswissenschaft und unbequeme Wahrheiten
einsetzt, läuft Gefahr, im Knast zu landen; Karriere im akademischen Bereich
macht er jedenfalls nicht, weil dort schon die mit dem herausoperierten
Rückgrat sitzen. Die Justiz ist korrupt und steht an Rechtsbruch den anderen
öffentlichen Gewalten in nichts nach. Ein pensionierter Richter bezeichnet
unzählige seiner Kollegen als „kriminell“ und empfindet „tiefen Ekel“ vor
seinem Berufsstand.
303)
„Die (Lale) Andersen war eine populäre Sängerin, die wirklich singen
konnte.“
DER SPIEGEL 34 / 2007 / 79
Anmerkung: „Lili Marleen“ wird man in
hundert Jahren noch singen und gerne hören. Joseph Goebbels, der klumpfüßige
Jesuitenzögling, den man wegen seiner Schürzenjägerei auch den „Bock von
Babelsberg“ nannte, verachtete dieses wunderschöne Lied als „wehrkraftzersetzend“.
304)
„Hamburg ist, neben anderen Errungenschaften, die Welthauptstadt der
Prostitution, die deutsche Stiefelmetropole und die Megacity des
Tresenschnapses, und man ist stolz darauf, was ja irgendwie grundehrlich und
sympathisch rüberkommt als Haltung. Die Hamburger müssten also eigentlich einen
Typ wie den Trashdichter Charles Bukowski zum Bürgermeister machen und Courtney
Love zur Senatorin für Kirchenfragen. Stattdessen wählen sie meistens so blonde
Jungs mit Goldknöpfchen am Jackett.“
Harald Martenstein in SPIEGEL Extra Hamburg S. 58 (34/2007)
Anmerkung: Charles Bukowski war kein
Trashdichter, er war – jedenfalls manchmal – eine literarische Offenbarung.
Während sein Auftritt bei den nasalen Typen in Frankreich im Eklat endete,
hatte er Hamburg in bester Erinnerung behalten. Hier wurde ihm ein würdiger
Empfang bereitet. Der Weißwein war gut, richtig temperiert und wurde zügig
nachgeschenkt und er bedankte sich auf seine Art. Er sei zwar oft fürs Ficken
bezahlt worden, aber in Hamburg zum ersten Mal fürs Saufen. Guter Mann!
Natürlich haben die Hamburger mit dem schwulen Ole den Falschen zum
Bürgermeister gewählt, aber die Rotarier, die BLÖD-Zeitung und damals noch
Ronald Barnabas Schill haben es halt gerichtet und den roten Filz durch den
schwarzen ersetzt. Und seine platonische Freundin Angela aus Club und Partei
soll dann dafür gesorgt haben, daß der Streit zwischen Ole und Ronald nicht im
totalen Desaster endet.
305)
„In Hamburg gibt es eben noch eine richtige Bourgeoisie mit Sitten, Tradition
und Werten, wie in England. In Berlin haben wir das alles nicht, wir sind
Prolls.“
Harald Martenstein in SPIEGEL Extra Hamburg S. 58 (34/2007)
306)
„Bislang galt das Massaker im bosnischen Srebrenica als das größte
Kriegsverbrechen nach 1945 in Europa. Diese Einschätzung ist wohl überholt:
Weit über 100.000 Tote liegen in 540 Massengräbern, die in Slowenien entdeckt
wurden. (...) Die Opfer waren überwiegend Kroaten, die im Zweiten Weltkrieg mit
den Nazis kollaboriert hatten, dazu mindestens 15.000 Slowenen und einige
tausend Volksdeutsche. Sie alle waren erst nach Kriegsende von Titos
Kommunisten liquidiert worden. (...) Die Massengräber in Slowenien ... zählten
zu den bestgehüteten Tabuthemen in Europa. Über 40 Jahre habe die politische
Polizei der zwei Millionen Einwohner zählenden Republik (Slowenien) die
Aufdeckung verhindert.“
DER SPIEGEL 34 / 2007 / 97
307)
„ ... ich finde schon, dass ein Lehrer ohne Leidenschaft für seine Sache – also
ein Routinier – ein Unglück ist. Ich verlange nicht, dass alle 700.000 Lehrer
Deutschlands Pestalozzis sind. Aber dass nach all den pädagogischen und
didaktischen Anstrengungen des 20. Jahrhunderts bei uns an den Schulen immer
noch so viel Langeweile herrscht, ist ein Skandal.“
Pädagoge Hartmut von Hentig im
SPIEGEL-GESPRÄCH 34 / 2007 / 159
308)
„Wer nur das Gebaren von Autorität annimmt, vernichtet die Autorität, die er
tatsächlich haben könnte.“
Pädagoge Hartmut von Hentig im
SPIEGEL-GESPRÄCH 34 / 2007 / 159
309)
„Der Wiener Regisseur und Produzent (Franz) Antel drehte am Fließband
Dirndl-Pornos mit Titeln wie ‚Frau Wirtin bläst auch gern Trompete’ oder
Sexklamotten wie ‚Otto ist auf Frauen scharf’. Den Vorwurf, nur Oberflächliches
zu produzieren, konterte er trotzig mit dem erklärten Desinteresse an
cineastischen Preisen und der gern ausgesprochenen Ansicht, auch Kunstwerke
würden sich an der Kinokasse entscheiden ...“
DER SPIEGEL 34 / 2007 / 170 (Nachruf)
310)
„Dass Syrien auch konstruktiv sein kann, zeigt sich an seinem Umgang mit 1,4
Millionen Irak-Flüchtlingen. Seine Grenzen sind immer noch für sie offen. Eine
enorme Leistung. Wer alles immer nur durch die Anti-Terror-Brille sieht,
verstellt sich Möglichkeiten.“
Heidemarie Wieczorek-Zeul – SPD-Entwicklungshilfeministerin über großzügige
Entwicklungshilfe an Syrien (DER SPIEGEL 36/2007/19)
311)
„In der Union wird es noch ordentlich Krach geben.“
Peter Struck – Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion im Deutschen
Bundestag im SPIEGEL-GESPRÄCH 36 / 2007 / 52 zu den von der Bundeskanzlerin
gehäuft vertretenen sozialdemokratischen Positionen
312)
„Selbst die SPD hat nun erst mal feststellen müssen, wie schwer die NPD
festzunageln ist. Im Leitantrag für den Bundesparteitag im Oktober (2007)
in Hamburg ... hatten die Sozis behauptet, ‚die NPD’ sei ‚zu massiver
Einschüchterung und Gewalt ... übergegangen’. SPD-Wahlhelfer würden ‚verfolgt
und brutal zusammengeschlagen’. Wer? Wann? Wo? Da musste die Bundes-SPD
auf Nachfrage ... peinlicherweise passen. Einen Fall, an dem NPD-Mitglieder
beteiligt waren, konnte sie nicht nennen – und fing sich auch schon ein
Unterlassungsbegehren der NPD ein.“
DER SPIEGEL 36 / 2007 / 60
313)
„Die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) hatte
bereits im April 2005 einen Sonderprüfungsbericht erhalten, aus dem klar
hervorging, dass die Dubliner Tochter der Bank (Sachsen LB) mit
hochriskanten Kreditderivaten im Wert von über 30 Milliarden Euro außerhalb
ihrer Bilanz jonglierte (SPIEGEL 35/2007). In ungewöhnlicher Schärfe monierten
die Prüfer damals zudem das Risikomanagement der Bank. (...) Einige der Mängel
wurden einfach wegdiskutiert. ‚In wesentlichen Fragen des Berichts hat sich die
Aufsicht weitgehend der Auffassung der Bank und ihres Abschlussprüfers
angeschlossen’, erklärte (Jörg) Wille (Chef der Innenrevision der
Sachsen LB) den Parlamentariern (Untersuchungsausschuss des Sächsischen
Landtags). Zudem ließen die Kontrolleure zu, dass die Bank ihre
Spekulationsgeschäfte nicht reduzierte, sondern, so der Revisor, sogar ‚moderat
weiterentwickelte’. Tatsächlich baute das Institut diese Geschäfte 2005
dramatisch aus – um immerhin 50 Prozent auf 45 Milliarden Euro. Sie könne
sich nicht in die Geschäftspolitik der Banken einmischen, entschuldigt sich die
BaFin. Tatsächlich kann sie die Geschäfte von Banken sehr wohl beschränken, um
‚Missständen entgegenzuwirken, welche die Sicherheit der den Instituten
anvertrauten Vermögenswerte gefährden’. Genau das hat die BaFin bei der Sachsen
LB offenbar unterlassen.“
DER SPIEGEL 36 / 2007 / 89 (Wolfgang Reuter: „Hinter Ihnen ist der Abgrund“)
314)
„Im März (2007) erst waren fünf Moskauer Polizeioffiziere festgenommen
worden, denen Diebstähle und 15 Morde zur Last gelegt werden. Ebenfalls in der
Hauptstadt flog ein Ring aus Gangstern, Richtern und hohen Offizieren der
Polizeiabteilung zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität auf. Sie hatten
sich durch Erpressung und manipulierte Gerichtsurteile Hunderte Wohnungen
erschlichen.“
DER SPIEGEL 36 / 2007 / 117 in einem Artikel über die Ermittlungen zur Aufklärung
des Mordes an der Enthüllungsjournalistin Anna Politkowskaja
315)
„Zur Altersarmut sind Führer dieser Welt nicht verdammt, wenn sie in Pension
gehen. Ehemalige Staatschefs, Minister oder Kanzler streichen fünf- oder sechsstellige
Honorare ein als Redner an Universitäten, auf Konferenzen, Firmenfeiern oder
bei anderen Anlässen. An die 30 Millionen Dollar soll Bill Clinton so seit 2001
verdient haben ...“
DER SPIEGEL 36 / 2007 / 123 („Reich durch Reden“)
316)
„Und die Welt hebt an zu singen, / Triffst du nur das Zauberwort.“
Joseph von Eichendorff (1788 – 1857)
317)
„Romantiker sind Warner und Gottsucher und Sänger. Das Romantische als Haltung
kehrt in den planetarischen Rettungsphantasien der Bill Gates und Richard
Bransons, der Grönemeyers und Bonos und Richard Geres ebenso zurück wie in den
Leitkultur-Debatten oder dem Kampf gegen eine alles nivellierende
Globalisierung.“
DER SPIEGEL 36 / 2007 / 171 (Matthias Matussek: „Die goldene Horde“)
318)
„Eine Schar junger Männer und Frauen stürmt erobernd über die breite träge
Masse Deutschlands.“
Ricarda Huch über die Romantiker
319)
„Die Romantiker sind die goldene Horde der deutschen Literatur und der
stürmischste Beitrag der Deutschen zur Weltkultur, und ihre Erregungswellen
pflanzen sich fort bis heute, bis zur politischen Protestkultur.“
DER SPIEGEL 36 / 2007 / 172 (Matthias Matussek: „Die goldene Horde“)
320)
„Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles
Ansehn, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen
unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es.“
Novalis (Friedrich Freiherr von Hardenberg
321)
„Die grüne Thematik, die derzeit die Protestkultur beherrscht, das ist ein
romantisches Motivgeflecht.“
Rüdiger Safranski im SPIEGEL-INTERVIEW 36 / 2007 / 176
322)
„Diese ewige Rede über die deutsche Verspätung als Nationalstaat hat sich so
eingeschliffen. Man sollte sich mal über die Vorteile einer solchen Verspätung
Gedanken machen. Geistige Innovationen hatten Zeit, sich zu entfalten, noch ehe
sie vom politischen Machtdenken instrumentalisiert und banalisiert wurden.“
Rüdiger Safranski im SPIEGEL-INTERVIEW 36 / 2007 / 176
323)
„Ein zentraler Topos romantischer Literatur ist die Geheime Bruderschaft, die
konspirative Vereinigung. Auch die dialektischen Materialisten kommen ohne
Verschwörungstheorie nicht weiter.“
Rüdiger Safranski im SPIEGEL-INTERVIEW 36 / 2007 / 177
324)
„Die Erinnerung an Grace Kelly zeigt wieder, wie unraffiniert, wie trottelhaft
und vulgär unsere Lindsay Lohans und Paris Hiltons mit ihren
pornografieverdächtigen Auftritten sind.“
DER SPIEGEL 36 / 2007 / 180 („Tigerin mit weißen Handschuhen“)
325)
„Kein Glück ohne Fetisch.“
Theodor W. Adorno
326)
„Wenn wir in einer Gesellschaft leben, die das Konkurrenzprinzip
selbstverständlich als Motor sozialen Geschehens definiert und den Erfolg als
Bewegungsmelder versteht, dann spüren wir diese humane Vergesslichkeit zunächst
an Orten, die ungemütlich geworden sind, obwohl sie doch das ganz andere
repräsentieren sollen: Familie, Freundschaft, die Schule.“
DER SPIEGEL 36 / 2007 / 185
327)
„Wichtiger noch als Geld ist Menschen die Würde.“
DER SPIEGEL 36 / 2007 / 184
328)
„Lieber unpopulär als verantwortungslos.“
Raymond Barre – weiland französischer Ministerpräsident
329)
„Sein (Raymond Barres) Ruf als Weiser und Mahner, als der er sich bis
zuletzt gern ins politische Geschehen mischte, wurde durch antisemitische
Äußerungen, etwa über die ‚jüdische Lobby’ ... eingetrübt.“
DER SPIEGEL 36 / 2007 / 190 (Nachruf auf Raymond Barre)
Anmerkung: DER SPIEGEL sollte mehr
Verständnis für Menschen aufbringen, die der Wahrhaftigkeit gegenüber einer
vieldeutigen „Weisheit“ – die oft nichts anderes als Opportunismus ist – den
Vorzug geben.
330)
„Gibt es innerhalb der Bundesregierung Kriterien, inwiefern Kabinettsmitglieder
für privatwirtschaftliche Unternehmen Werbung machen dürfen?“
Bundestagsabgeordnete Bärbel Höhn in
einer Anfrage an die Bundesregierung (betrifft den Auftritt der
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen als Fotomodel in
Designer-Abendkleid in der Wartezimmerpostille „Frau im Spiegel“)
Anmerkung: Meinetwegen mag sie sich im
Bikini in der BLÖD-Zeitung abdrucken lassen; wichtiger ist, daß sie damit
aufhört, in der frühkindlichen Betreuung DDR-Verhältnisse (wieder) einzuführen!
331)
„Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf
sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren;
wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden. Was hülfe es
dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner
Seele? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse? Denn
es wird geschehen, daß des Menschen Sohn kommt in der Herrlichkeit seines
Vaters mit seinen Engeln, und alsdann wird er einem jeglichen vergelten nach
seinen Werken. Wahrlich, ich sage euch: Es stehen etliche hier, die nicht
schmecken werden den Tod, bis daß sie des Menschen Sohn kommen sehen in seinem
Reich.“
Jesus Christus (Evangelium des Matthäus 16, 24 – 28)
332)
„Nicht nur in den USA, in Kanada, Neuseeland, sondern auch in der EU,
ausgenommen Luxemburg, ja sogar in Russland, ist der Unterricht zu Hause
erlaubt, nur nicht in Deutschland.“
Martin F. Kurkowski im SPIEGEL-Leserbrief 4 / 2009 / 12
Anmerkung: Ach wir halten den deutschen
Rigorismus bei der Schulpflicht für falsch.
333)
„Als Mutter zweier sensibler Kinder kann ich Eltern verstehen, die sich dem
starren, an den Bedürfnissen intelligenter Kinder nicht selten vorbeigehenden
deutschen Bildungssystem entziehen und ihre Kinder selbst unterrichten.“
Katharina Schadow im SPIEGEL-Leserbrief 4 / 2009 / 12
334)
„Kein Koronarpatient lebt mit einem Stent länger – dies haben viele Studien
längst bewiesen. Lediglich beim ‚akuten Koronarsyndrom’ gibt es einen kleinen
Überlebensvorteil für einen Stent, nicht aber bei einem chronisch Herzkranken.“
Dr. U.-Frank Gundel im SPIEGEL-Leserbrief 4 / 2009 / 14
335)
„CSU-Chef Horst Seehofer will trotz Warnungen aus der CDU seinen Konfliktkurs
gegen die Schwesterpartei fortsetzen. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler
soll die europakritischen Vorstellungen der Partei ... künftig offensiver
vertreten. (...) Seehofer will ... Volksabstimmungen über wichtige EU-Themen
zum Wahlkampfthema machen.“
DER SPIEGEL 4 / 2009 / 16
336)
„Ich sagte: ‚Holt mir Präsident Bush ans Telefon.’ Sie sagten, er halte gerade
eine Rede in Philadelphia. Ich sagte: ‚Das interessiert mich nicht, ich muss
ihn sofort sprechen.’ Er stieg von der Bühne und sprach mit mir.“
Israels Premierminister Ehud Olmert am
12.1.2009 (DER SPIEGEL 4 / 2009 / 18 – „Der Münchhausen-Test“)
Anmerkung: Das Israel / die Juden die USA
kontrollieren, haben schon andere gesagt, zum Beispiel Ariel Scharon. DER
SPIEGEL hat Olmerts Behauptungen, er habe George W. Bush zum Laufburschen und
Schuhputzer degradiert überprüft und kommt zu dem Fazit: „Selbst wenn Olmerts
übrige Darstellung stimmen sollte – seine großspurige Behauptung, Bush während
dessen Rede ans Telefon bestellt zu haben, ist nachweislich unwahr.“ Was lehrt
uns das? Rotstift der
Zensur!
337)
„Ich glaube, wir müssen neue Wege gehen und die Bürger zu Datenschützern in
eigener Sache machen.“
Till Steffen – Hamburger Justizsenator im SPIEGEL-INTERVIW 4 / 2009
/ 19
338)
„Mit einer Geldstrafe von gerade einmal 900 Euro ist der Adresshändler
davongekommen, der im vergangenen Sommer illegal sechs Millionen Datensätze an
den Bundesverband der Verbraucherzentrale (vzbv) verkauft hat. Die Berliner
Verbraucherschützer hatten den Deal verdeckt abgewickelt, um zu beweisen, wie
einfach selbst sensible Konteninformationen auf dem Schwarzmarkt erworben
werden können.“
DER SPIEGEL 4 / 2009 / 19
339)
„Wir sind die Speerspitze gegen die weitere Zerstörung von Kirche und
Gesellschaft.“
Pater Franz Schmidberger –
Distriktoberer der „Bruderschaft Pius X.“ in Deutschland
340)
„Die Speerspitze der katholischen Traditionalisten ist nicht nur fromm, sie ist
in Teilen auch antisemitisch.“
DER SPIEGEL 4 / 2009 / 32 („Problem für den Papst“)
Anmerkung: In der herkömmlichen Bedeutung
des Wortes – Hass gegen alle Juden aus Rassegründen – ist die
Priesterbruderschaft keinesfalls „antisemitisch“. Das Wort hat jedoch in
breiten Kreisen eine von interessierter Seite lancierte bedauerliche
Begriffswandlung erfahren, wonach praktisch jede Kritik am Judentum als
„antisemitisch“ diffamiert wird. Diesem manipulativen Sprachgebrauch wollen wir
uns nicht anschließen.
341)
„Die Juden unserer Tage ... sind des Gottesmordes mitschuldig, solange sie sich
nicht durch das Bekenntnis der Gottheit Christi und die Taufe von der Schuld
ihrer Vorväter distanzieren.“
Pater Franz Schmidberger –
Distriktoberer der „Bruderschaft Pius X.“ in Deutschland in einem Rundbrief an
alle 27 Bischöfe kurz vor Weihnachten 2008 (DER SPIEGEL 4 / 2009 / 32)
Anmerkung: Hier geht es um Theologie und
nicht um Rassismus. Mit der Forderung an die Juden nach Anerkennung der
Göttlichkeit Jesu und Taufe geht Schmidberger allerdings sehr weit. Er sollte
sich mit der Anerkennung des Mordes bzw. mit der Distanzierung von dem Unrecht
begnügen. Schmidberger steht allerdings insoweit in jahrhundertealter Tradition
der katholischen Kirche, die mit der Anerkennung Israels durch den Vatikan und
durch das Zweite Vatikanische Konzil ins Rutschen gekommen ist. Man wird das
Gefühl nicht los, der Vatikan sei erpressbar geworden und müsse nach der Pfeife
einiger Machtjuden tanzen. Die Kehrtwendungen in der katholischen Kirche können
allerdings auch weitgehend oder sogar vollständig auf der freimaurerischen
Unterwanderung höchster Vatikankreise beruhen. Der Versuch, dies zu ändern, hat
ja einem Papst schon das Leben gekostet.
342)
„Ein besonders eifriger Vertreter der Piusbrüder ist Bischof Richard
Williamson, ein gebürtiger Brite, der vom Gründer (Marcel) Lefebvre vor
dessen Tod beauftragt wurde, sein Lebenswerk weiterzuführen.“
DER SPIEGEL 4 / 2009 / 33 („Problem für den Papst“)
Anmerkung: Viele Traditionalisten folgen
auch der Theorie der Sedisvakanz; nach dieser Auffassung ist der Stuhl Petri
seit dem Tode Pius XII. „vakant“, also nicht mehr ordnungsgemäß besetzt.
343)
„Dem Bundesfinanzminister (Peer Steinbrück) wirft der Gerichtspräsident
aus München (Wolfgang Spindler) nicht weniger als Missachtung
verfassungsrechtlicher Grundsätze vor. Regelmäßig setze Steinbrück sich über
Urteile des BFH (Bundesfinanzhofs) zur Auslegung des Steuerrechts
hinweg.“
DER SPIEGEL 4 / 2009 57 („Unangenehme Urteile“)
Anmerkung: Die sog. Nichtanwendungserlasse
sind keineswegs eine Erfindung des derzeitigen Bundesfinanzministers Peer
Steinbrück; vielmehr haben sie eine lange bundesrepublikanische Geschichte.
Falls Steinbrücks Ministerium von diesem – in der Tat rechtlich höchst
problematischen – Instrument häufiger als früher Gebrauch machen sollte, dürfte
das an der prekären Situation der öffentlichen Kassen, die Steinbrück nun mal
nicht verursacht, sondern geerbt hat.
344)
„Aber was soll die Fed (US-Notenbank Federal Reserve) noch entscheiden?
Sie hat die Zinsen ja bereits fast auf null gesenkt. Weniger als null geht
nicht. Den einzigen Handlungsspielraum, den Fed-Chef Ben Bernanke und
seine Kollegen noch haben, ist die Geldmenge. Wie viel Cash pumpen sie in den
Markt? Wie viele Milliarden Dollar generieren sie also am Computer, um sie
Banken zu überweisen, die im Gegenzug Wertpapiere an die Zentralbank
verpfänden. Der Begriff Wertpapier ist allerdings nicht mehr ganz
wörtlich zu nehmen. Seit Monaten schon akzeptieren die Herren des Geldes unter
anderem jene verbrieften und gebündelten Hypothekenkredite als ‚Sicherheit’,
mit deren Crash die Krise vor eineinhalb Jahren ihren Lauf nahm. Derzeit
diskutieren die Notenbanker darüber, ob sie den Standard noch einmal senken.
Doch auch hier ist bald eine Grenze erreicht. Dann gibt es Geld gegen
Altpapier.“
DER SPIEGEL 4 / 2009 / 58
345)
„Die Geldmenge wieder zu reduzieren ist so einfach, wie Zahnpasta zurück in die
Tube zu schieben.“
DER SPIEGEL 4 / 2009 / 59
Anmerkung: Dem genialen Erfinder Daniel
Düsentrieb verdanken wir die grundlegende Erkenntnis „Dem Ingenieur ist nichts
zu schwör!“
346)
„Bisher war es immer so, dass die Spekulanten dank staatlicher Interventionen
ganz weich gefallen sind.“
Lorenz Jarass – Wiesbadener Wirtschaftsprofessor (DER SPIEGEL 4 /
2009 / 59)
347)
„Für den 1992 verstorbenen Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Friedrich
August von Hayek war der staatliche Umgang mit Geld, ‚mit Ausnahme einiger
kurzer glücklicher Perioden, eine Geschichte von unablässigem Lug und Trug’.
Denn immer wieder zerstörten Regierungen, allen Versprechen zum Trotz, den Wert
des Geldes durch Inflation.“
DER SPIEGEL 4 / 2009 / 59 f
348)
„Problematisch ist die Wiedereinführung des Goldstandards dennoch. Denn um die
derzeitige Geldmenge mit Gold zu decken, müsste sich der Preis des Edelmetalls
auf einen Schlag – und quasi per staatlichem Dekret – vervierzigfachen.
Bleibt eine letzte Möglichkeit: der Status quo. Doch ein Fortführen der Politik
des billigen Geldes wird irgendwann unweigerlich zu einem Kollaps des
Geldsystems führen.“
DER SPIEGEL 4 / 2009 / 60
349)
„Den deutschen Milchbauern geht es schlechter denn je. Die Streik-Erfolge des
vergangenen Jahres sind vergessen. Nun droht ein Höfesterben.“
DER SPIEGEL 4 / 2009 / 62
350)
„Wie können Sie (DER SPIEGEL) die Hamas des Terrorismus bezichtigen,
ohne Israels Taten auch als Terror zu bezeichnen? Während des jüngsten
sechsmonatigen Waffenstillstands hat Israel mehr als ein Dutzend Palästinenser
gezielt getötet, kein Israeli ist umgekommen. Aber Europa hat geschwiegen.
Durch die israelische Aggression im Gaza-Streifen sind nun schon über tausend
Menschen ums Leben gekommen. Erst heute morgen habe ich das Bild eines
dreijährigen Mädchens gesehen, das getötet wurde – wo ist der Aufschrei des
Westens?“
Syriens Präsident Baschar al-Assad im
SPIEGEL-GESPRÄCH 4 / 2009 / 78
351)
„Die Tendenz scheint allerdings zu sein, das sich jede nachfolgende Generation
in Israel mehr radikalisiert. Vielleicht will die nächste gar keinen Frieden
mehr. Sondern nur noch kämpfen.“
Syriens Präsident Baschar al-Assad im
SPIEGEL-GESPRÄCH 4 / 2009 / 79
352)
„Die Schuldgefühle der Deutschen sollten deren Politik nicht mehr
beeinflussen.“
Syriens Präsident Baschar al-Assad im
SPIEGEL-GESPRÄCH 4 / 2009 / 80 (in der inhaltsgetreuen Zusammenfassung durch
den SPIEGEL)
Anmerkung: Genauso ist es. Der Zweite
Weltkrieg ging vor fast 64 Jahren zu Ende. Deutschland hat erheblich mehr
getan, als es verpflichtet war. Es gibt absolut keinen Grund mehr, die Staaten
der Völkergemeinschaft und die nach Selbständigkeit strebenden Volksgruppen
unterschiedlich zu behandeln. Im Völkerrecht ist es wie im nationalen Recht:
Keiner steht über dem Gesetz. Das muß Israel endlich begreifen, auch wenn sie
sich mit den USA im Schlepptau wie die Herren der Welt fühlen und benehmen.
Noch ist nicht aller Tage Abend und eines Tages wird eine Revision der
manipulierten Geschichtsschreibung stattfinden, die das sich auserwählt
fühlende Volk als das erscheinen lassen wird, was es tatsächlich ist.
353)
„Es geht bei (Edgar Allan) Poe nicht um Moral. Das ist es, was die
amerikanischen Leser abschreckt. Als Verächter der Demokratie und jemand, der
die Sklaverei billigte, war er dort politisch nie akzeptabel, und dann noch
seine Trunksucht und die Ehe mit einem 13-jährigen Mädchen – das alles machte
ihn suspekt. Poe ist Amerikas ungeliebter Klassiker. Umso mehr liebten ihn die
Europäer.“
Anglist und Biograf Hans-Dieter Gelfert im
SPIEGEL-INTERVIEW 4 / 2009 / 117
Anmerkung: Ohne verallgemeinern zu wollen,
scheint bei den Amerikanern vieles bigott und heuchlerisch zu sein. Man kann
doch seine politischen Ansichten und seine private Lebensführung missbilligen
und trotzdem von Poes literarischer Leistung begeistert sein.
354)
„Aus einem Land (USA), berühmt dafür, dass es Hoffnung exportiert, wurde
ein Land, das Angst exportiert.“
Thomas L. Friedman – Publizist und dreifacher Pulitzer-Preis-Träger im
SPIEGEL-GESPRÄCH 4 / 2009 / 128
Anmerkung: Möglicherweise haben sich die
USA gar nicht so massiv verändert, sondern nur die Wahrnehmung seiner Bürger
über den eigenen Staat. Die USA waren schon seit anderthalb Jahrhunderten in
ihrer Außenpolitik ein verbrecherischer imperialistischer Staat. Das haben sie
von ihren Ziehvätern, den britischen Freimaurern, gelernt. Innenpolitisch war
es auch nicht viel besser; der Schein verschönerte das Sein. Den tatsächlichen
Gegebenheiten kam der Literaturnobelpreisträger George Bernard Shaw sehr nahe,
als er sagte: „Ich bin bekannt für meine Ironie. Aber auf den Gedanken, im
Hafen von New York eine Freiheitsstatue zu errichten, wäre selbst ich nicht
gekommen.“
355)
„Mit der Sowjetunion haben wir unseren Gegner verloren. Jeder, der seinen
Wettbewerber verliert, wird dick, dumm und fröhlich. (...) Dann hörte auch noch
unsere Regierung auf zu funktionieren.“
Thomas L. Friedman – Publizist und dreifacher Pulitzer-Preis-Träger im
SPIEGEL-GESPRÄCH 4 / 2009 / 128
356)
„Google ist ja nicht viel mehr als ein riesiger Recyclingcontainer.“
DER SPIEGEL 4 / 2009 / 130
357)
„Diese Story hätte ein Hit werden sollen: Die junge Ursula verfällt Hitler. Um
ihrem Idol näherzukommen, wird sie Assistentin eines Komponisten, der für den
50. Geburtstag des Führers eine Kantate schreibt. 323.911 Euro steckten
Filmförderungsanstalten in Produktion und Verleih von ‚Hitlerkantate’. Genau
2535,50 Euro spielte der Film 2006 ein.“
KulturSPIEGEL 9 / 2007 / 15
358)
„Reich sein wird in den Medien wie ein vorteilhafter Charakterzug dargestellt.“
KulturSPIEGEL 9 / 2007 / 21
359)
„Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost
fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen.“
Jesus Christus in seiner Bergpredigt (Matthäus 6, 19)
360)
„Die besten Kulturprojekte entstehen aus Mangel. Denn wer kein Geld hat,
braucht Ideen.“
KulturSPIEGEL 9 / 2007 / 28
361)
„Auch wenn nach dem Vergewaltigungsskandal um den im Juni zurückgetretenen
Präsidenten (Israels) Moshe Katsav nun heftig diskutiert wird, in der
Gesellschaft war das Thema Sexismus lange ein Tabu. (Michal) Zamir, 43,
hat vor gut 20 Jahren ihre Ausbildung in der (israelischen) Armee
abgeleistet. Die Situation der jungen Frauen beim traditionellen zweijährigen
Wehrdienst hat sich seither nicht wesentlich verändert. Offiziell sollen die
Rekrutinnen zwar keinen Kaffee mehr kochen müssen und stattdessen an der
Pilotenausbildung teilnehmen, aber noch 2003 ergab eine Studie, dass vier von
fünf Soldatinnen sexuell belästigt wurden.“
KulturSPIEGEL 9 / 2007 / 84
Anmerkung: Wenn es so viele Sittenstrolche
in der israelischen Armee gibt, fragt man sich, wie die auf das schmale Brett
kommen, sie seien das „auserwählte Volk“.
362)
„Wissen Sie, in Italien sagt man, dass es auf die drei ‚C’ ankommt: cuore, das
Herz, cervello, das Hirn, und coglioni, die Eier. Bei mir funktioniert alles
noch ganz gut.“
Dino De Laurentiis – achtundachtzigjähriger Filmproduzent im
KulturSPIEGEL 9 / 2007 / 94 („Mit 17 hat man noch Träume“)
363)
„Im Fall Barschel habe es sich offenbar um einen höchst professionellen Mord
gehandelt, der vermutlich mit Kenntnis staatlicher Stellen vollstreckt worden
sei. ‚Es gibt wohl Wissensträger, sei es im Ausland, sei es im Bereich der
CIA’, so (Heinrich) Wille (Leitender Oberstaatsanwalt in Lübeck).
Er selbst sei bei den Ermittlungen an Grenzen gestoßen. Mit den Mitteln des
Rechtsstaats sei der Todesfall Barschel nicht aufklärbar gewesen.“
Stuttgarter Nachrichten vom 14. August 2007, S. 3 (Ulf Stuberger)
Anmerkungen: Ob John F. Kennedy oder Uwe
Barschel; was sind das für Staaten, die einen Mord an einem ihrer höchsten
Repräsentanten meinen, nicht aufklären zu können. Das „Hamburger Abendblatt“
meldete in einer kleinen Notiz, der LOStA Heinrich Wille habe vom
Verfassungsschutz erfahren, daß es dort eine Akte Barschel gegeben habe, die
vernichtet worden sei. Warum wurde nicht versucht, die Akte zu rekonstruieren?
Die Widersprüche zwischen den objektiven Tatortbefunden und der Schilderung des
Ex-Mossad-Majors Victor Ostrovsky sind marginal und problemlos dadurch zu
erklären, daß Ostrovsky Zeuge vom Hörensagen ist; er hat die Einzelheiten der
Ermordung Barschels durch seine Mossad-Kollegen erfahren. Warum hat man
Ostrovsky nicht in Kanada vernommen und seine Kollegen zur Fahndung
ausgeschrieben?
364)
„Der Zweite Weltkrieg nervt mich extrem. Immer wieder dasselbe. Man fängt an
mit Hitler und das rosarote Kaninchen, dann kommt Anne Frank und ‚Die Welle’,
dann schaut man Schindlers Liste am Wandertag. Im Konfirmandenunterricht nimmt
man den Holocaust durch und in Geschichte sowieso. Man könnte fast sagen, man
spricht in allen Fächern darüber. Da stumpft man irgendwie ab. Es ist einfach
zu viel.“
Anna Rau – sicherlich politisch korrekt erzogene Tochter des
verstorbenen Bundespräsidenten Johannes Rau in „Max – eine Zeitschrift für
Jugendliche“, Nr. 16/2001 – 2002
365)
„Es gibt nichts Unerträglicheres als diesen Typen des Sühnedeutschen, der
nichts anderes tut, als auf den Knien herumzurutschen und die Welt um Verzeihung
zu bitten, daß er existiert.“
Otto von Habsburg (Münchner Merkur vom 15.6.1989)
366)
„Deutsche Geschichte ist zur bloßen Vorgeschichte von 1933 mediatisiert und die
Nation ihres geschichtlich gewachsenen Selbstbewusstseins beraubt worden.
Deutsche Geschichte wird, indem sie als Vorgeschichte funktionalisiert ist,
gleichzeitig als Nichtgeschichte annulliert.“
Karl-Heinz Bohrer – berühmter Literaturhistoriker schreibt in „Ekstasen
der Zeit. Augenblick, Gegenwart, Erinnerung“ (München 2003) über
„Vergangenheitsbewältigung“
367)
„Das Gerede von einer angeblich drohenden Wiederkehr des vermeintlich
Verdrängten ist ‚keine analytische Kur mit kathartischer (reinigender,
heilender) Wirkung, sondern eine politische Erpressungsstrategie mit
moralischen Mitteln. Der psychoanalytische Sektendiskurs, dessen Schlagworte
immer noch, trotz aller methodologischen Kritik, die öffentliche Debatte
durchziehen, liefert dafür nur die begrifflichen Instrumente. (...) Daß die
Erinnerung an das Böse vor dessen Wiederholung schützt, ist also eine höchst
fragwürdige These (siehe Israel!), auf historische Erfahrung stützen
kann sie sich nicht. (...) Real ist die Nazizeit so versunken wie Karthago. Das
mumifizierende Gedenken entzaubert sich zum Mythos. So erbt sich das Unheil
fort, als Kleingeld der Politik und als schamloses Geschäft. (...) Wie die
Dinge liegen, wäre Vergessen nicht nur ein Gebot der Klugheit, sondern auch ein
Akt der Redlichkeit; und es wäre eine Geste der Pietät. Schlimme Folgen hätte
es keine, nur vielleicht für das Geschäft. Kollektives Vergessen kann genauso
wenig verordnet werden wie kollektives Erinnern.“
Wiener Professor Rudolf – Ordinarius
für Philosophie in „Europäische Rundschau“, Nr. 2/2001, S. 11 ff
368)
„Die Verwaltung der deutschen Schuld und die Pflege des deutschen
Schuldbewusstseins sind ein Herrschaftsinstrument. Es liegt in der Hand aller,
die Herrschaft über die Deutschen ausüben wollen, drinnen wie draußen.“
Publizist Johannes Gross (Joachim Fest:
Das Pathos des Unzeitgemäßen: Anmerkungen über den Publizisten und Aphoristiker
Johannes Gross, Capital Sonderheft, Beilage zu Nr. 26/2003)
369)
„Die ‚goldenen’ zwanziger Jahre! Man sah es schon damals genau: Der Glanz
dieser Jahre, die ins Dritte Reich mündeten, war nichts anderes als das
prachtvolle Erblühen zahlloser herrlicher Lilien auf dem riesengroßen Sumpf
einer von Inflation, Massenarbeitslosigkeit und Hunger zersetzten
Gesellschaft.“
Werner Lansburgh – jüdischer Schriftsteller in seinem Roman „Feuer kann
nicht verbrennen“, S. 70
Anmerkung: Hinter der durch interessierte
Kreise sachlich nicht gerechtfertigten Glorifizierung der „Zwanziger Jahre“ und
der realen Zustände in der Weimarer Republik steckt natürlich Methode. Je lebens-
und liebenswerter die Lebensumstände in dieser Zeit (fälschlicherweise)
dargestellt werden, je weniger wird nachvollziehbar, daß die deutschen Wähler
am 31.7.1932 in den 6. Reichstag für die NSDAP 230 von 608 Abgeordneten
entsandten. Am 6.11.1932 waren es für den 7. Reichstag für die NSDAP nur noch
196 von 584 Abgeordneten. Auch die Ergebnisse der Reichspräsidentenwahl
März/April 1932 zeigt, daß Hitler an sich keine Chance hatte. Im entscheidenden
zweiten Wahlgang am 10.4.1932 erhielt er 13,42 Millionen Stimmen, während von
Hindenburg 19,36 Millionen Wähler hinter sich brachte. Die große Mehrheit zog
also einen – mit Verlaub gesagt – alten, senilen, aber die Verfassung loyal
verteidigenden preußischen Kommisskopf dem jungen dynamischen „Rattenfänger“
vor. Und die Minderheit, die Hitler wählte, hatte im Zweifel subjektiv in
trostlosen Lebensumständen genug Gründe dafür. Man lese „Hitler kam aus der
Dankwartsgrube“ von dem politisch absolut unverdächtigen Rolf Winter, ehemals
Chefredakteur der Illustrierten „Stern“.
370)
„Das Parlament verkommt zur Abstimmungsmaschinerie über Vereinbarungen, die
Parteibonzen im stillen Kämmerlein getroffen haben. Parteien als Machtträger der
Massendemokratie sind ein Privatverein zur Ausübung der reinen Geldherrschaft;
das Geld hat sich die Demokratie als Form seiner Tyrannei gewählt und
geschaffen.“
Edgar Jung in „Die Herrschaft der Minderwertigen“ (1927)
Anmerkung: So könnte man heute fast schon
wieder den Zustand der parlamentarischen Demokratie in Deutschland beschreiben;
die Bundestagsabgeordneten sind – überspitzt formuliert – ohne nennenswerte
Nachteile durch 600 dressierte Meerschweinchen ersetzbar (so in trefflicher
Polemik MdB Wolfgang Neskovic).
371)
„Denn das System (der Weimarer Republik) ist tot und erstarrt, was aber
im einzelnen aufbricht, sind neue lebendige Kräfte, die die wertlosen und
sinnentleerten Formen beiseite räumen. Es gibt keine Möglichkeiten mehr, das
heutige System zu erhalten, sondern dieses System steuert schicksalhaft und
notwendig auf seinen Untergang zu.“
Hans Zehrer – Journalist, Schriftleiter der „Vossischen Zeitung“,
Herausgeber der „Tat“ (1929-1933), „Täglichen Rundschau“ (1932/33),
Chefredakteur des „Sonntagsblatts“ (1948-1953), danach der „Welt“ in „Wohin
treiben wir?“ (Die Tat, Nr. 23/1931, S. 329)
372)
„Von den rund 60 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland sind gegenwärtig
gerade einmal 3,4 Prozent Mitglied einer politischen Partei. Diese Minderheit
hat jedoch in oligarchischer Weise die Demokratie in Besitz genommen.
Deutschland ist zu einem Parteienstaat geworden. (...) Wir Bürger sind zu
unmündigen Zuschauern degradiert, unsere Mitwirkung beschränkt sich auf Wahlen.
Längst hat sich das Volk von seinen Vertretern entfremdet. Die Forderung in
Art. 20 des Grundgesetzes, nach dem alle Staatsgewalt vom Volke auszugehen
habe, ist unerfüllt.“
Hildegard Hamm-Brücher – 1969 bis 1972 Staatssekretärin im
Bundesbildungsministerium, von 1976 bis 1982 Staatsministerin im Auswärtigen
Amt und von 1969 bis 1990 Bundestagsabgeordnete (Süddeutsche Zeitung vom
10.3.1999)
Anmerkung: Obwohl jüdischer Herkunft,
besuchte Hamm-Brücher zur NS-Zeit das Elite-Internat Salem am Bodensee, machte
1939 in Konstanz Abitur, studierte Chemie in München und promovierte dort
Anfang 1945. 1993 behauptete sie öffentlich, in ihrer Schulzeit am Bodensee von
einem NS-Direktor schikaniert worden zu sein; ehemalige Mitschülerinnen bezeugten
das Gegenteil. Wegen Möllemanns durchaus berechtigter Kritik an Israel trat sie
aus der FDP aus. Die oben wiedergegebene Kritik an den pseudodemokratischen
Zuständen in der BRD entspricht den Analysen, wie sie u.a. schon seit vielen
Jahren zuvor von Prof. Hans Herbert von Arnim veröffentlicht wurden.
373)
Henric L. Wuermeling, der bekannte bayerische Radiokommentator, schrieb in
seinem Buch ‚Die Weiße Liste’, daß die Anglo-Amerikaner eine Liste von über 1500
Kollaborateuren mit sich hatten, die sie in der Verwaltung unterbrachten.
Wuermeling stellt die These auf, „daß die heutige ‚Mittelmäßigkeit der
politischen Kultur’, das ‚Profil dieser Beamtenrepublik’ und die
charakteristischen Züge des westdeutschen politischen Lebens Resultate dieser
Besatzungszeit seien.“
Georg Wiesholler zitiert aus „Weiße Liste“, S. 129
374)
„Interessenverbände machen Politik. Ein einziger raffgieriger Kotzbrockenverein
regiert die Welt. Sie ziehen die Fäden, an denen Hampelmänner hängen, die uns
auf der Bühne der Berliner Puppenkiste Demokratie vorspielen dürfen. Diese
Politfiguren dürfen dann in den öffentlich-rechtlichen Bedürfnisanstalten bei
den Klofrauen Christiansen und Illner ihre Sprechblasen entleeren. Und wenn bei
der intellektuellen Notdurft noch was nachtröpfelt, dann können sie sich bei
Beckmann und Kerner an der emotionalen Pissrinne unter das Volk mischen.“
Kabarettist Georg Schramm in „Ein
schlauer August“ (Süddeutsche Zeitung vom 8.1.2004)
Anmerkung: Satire darf alles!
(juristischer Hinweis auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts)
375)
„Um ihre Herrschaft zu sichern, werden diese Eliten frühzeitig den totalen
Überwachungsstaat schaffen und eine Diktatur einführen. Die ergebenen Handlanger
dieses Geldadels sind unsere Politiker. Das Kapital fördert, wie eh und je,
einen noch nie dagewesenen Faschismus als Bollwerk gegen einen eventuell wieder
erstarkenden Kommunismus.“
Physiker und Philosoph Carl Friedrich von
Weizsäcker in „Der bedrohte Frieden“
376)
„Die jährliche Opferzahl der radikalen Ökologie betrage in den
Entwicklungsländern zwischen 20 und 25 Millionen Menschen. Allein an der
Malaria sterben jährlich 900.000 Kinder und eine Million Erwachsene, weil das
Insektizid DDT in den 1970ern verboten wurde, so Driessen. Die USA und Europa
hätten die Malaria mit DDT ausgerottet, aber die Entwicklungsländer sollen aus
‚Umweltschutzgründen’ darauf verzichten.“
JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 – Christian Bartsch bespricht „Öko-Imperialismus –
Grüne Politik mit tödlichen Folgen“ von Paul K. Driessen
377)
„Die inzwischen weltweit agierende Umweltmafia habe bis heute aber auch zwei
Staudammprojekte in Afrika verhindert, weil die Geldgeber auf Betreiben der
Aktivisten ihr Geld zurückzogen. Dabei ist preiswerte Elektrizität die
Grundvoraussetzung für erste Entwicklungsschritte.“
JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 – Christian Bartsch bespricht „Öko-Imperialismus –
Grüne Politik mit tödlichen Folgen“ von Paul K. Driessen
378)
„Wer (wie Henryk M. Broder) 1946 in Kattowitz als Sohn jüdischer Eltern
geboren wurde, dem ist eine jahrhundertealte Geschichte von Verfolgung und
Gefahr als Morgengabe in die Wiege gelegt worden.“
JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Doris Neujahr: „Der fleischgewordene Widerspruch“)
379)
„ ... er (Henryk M. Broder) meinte in seiner herzerfrischenden offenen
und zugleich finsteren Art, daß die Deutschen mit der Erstellung des Berliner
Holocaust-Mahnmals lediglich versuchten, ein ‚warmes Plätzchen in der Nähe der
Holocaust-Opfer’ zu erhalten. Lieber Herr Broder; das war zwar treffend, aber
garstig formuliert.“
Roland Bohlinger über „Talk vor Mitternacht“ (NDR-Fernsehen am
28.6.1999)
Anmerkung: Wir haben leider keine
demoskopischen Erhebungen zur Hand, können uns aber lebhaft vorstellen, daß
eine überwältigende Mehrheit der Deutschen gegen diese Dauerpräsentation von
Schande war, die angeblich das ganze Deutsche Volk treffen soll, wo doch die
Schuldigen und Verantwortlichen ganz wo anders gesessen haben und weiß Gott
nicht alle Deutsche waren. Dabei sollte auch nicht verschwiegen werden, daß ein
führender Vertreter der „obszön patriotisch“ eingestellten NPD (das System
nennt sie rechtsradikal oder rechtsextrem) sich mit dem Mahnmal unter dem
Aspekt abgefunden hat, daß man es späterhin als Fundament für eine neue
Reichskanzlei benutzen könne. Ob jener für diese sicherlich unpassende Äußerung
strafrechtlich belangt wurde, ist hier unbekannt.
380)
„(Henryk M.) Broder hat einen Ruf als Tabubrecher, was an sich schon
verdächtig ist, weil Tabus in Deutschland bloß Selbstverständlichkeiten sind,
die ‚wegen der deutschen Geschichte’ öffentlich nicht ausgesprochen werden
dürfen. Wenn er gleichzeitig daran arbeitet, ‚das schlechte Gewissen der
Deutschen’ wachzuhalten (so die wohlmeinende Formulierung der Süddeutschen
Zeitung), dann ist klar, daß Broder seine Stellung auch einer Narrenfreiheit
verdankt, und es wäre zu fragen, in welchem Verhältnis sein vom Willen zum Mut
getragener Ausnahme-Status zur kritisierten allgemeinen Feigheit steht. Nimmt
Broder etwa nur eine Ventilfunktion in einem absurden kommunikativen System wahr,
an dessen blinden Flecken er zunehmend leidet, das er aber bei Strafe seiner
eigenen Stellung nicht grundsätzlich in Frage stellen darf?“
JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Doris Neujahr: „Der fleischgewordene Widerspruch“)
381)
„Den Großteil der Glossen ... widmet er (Henryk M. Broder) ... dem
Verbandsleben jüdischer Organisationen, denn nichts, meint Tabubrecher Broder,
erfreue die ‚Gois’ mehr, als wenn Juden sich gegenseitig verprügelten.“
JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Doris Neujahr: „Der fleischgewordene Widerspruch“)
382)
„Den Historiker Norman Finkelstein (‚Die Holocaust-Industrie’) tut er (Henryk
M. Broder) als Ödipussi ab, so erspart er sich jedes Argument. Zwar räumt
er ein, daß der Holocaust eine ‚Goldgrube’ sei, wo die Interessenten ihre
‚Claims’ absteckten, doch er belässt diesen Mißbrauch auf der Ebene
menschlicher Schwächen. Daß auch knallharte politische Interessen eine Rolle
spielen könnten, verweist er in den Bereich antisemitischer Legendenbildung.“
JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Doris Neujahr: „Der fleischgewordene Widerspruch“)
383)
„Wir sehen heute die ersten Anzeichen dafür, daß sich die deutsche
Ausländerpolitik, die immer unter ideologischen Prämissen betrieben wurde, zu
rächen beginnt.“
JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Alexander Griesbach: „Die dritte muslimische
Expansion“)
384)
„Wenn wir uns weiterhin einer Steuerung des Asylproblems versagen, dann werden
wir eines Tages von den Wählern, auch unseren eigenen, weggefegt. Dann werden
wir zu Prügelknaben gemacht werden. Ich sage Euch - wir sind am Ende
mitschuldig, wenn faschistische Organisationen aktiv werden. Es ist nicht
genug, vor Ausländerfeindlichkeit zu warnen - wir müssen die Ursachen angehen,
weil uns sonst die Bevölkerung die Absicht, den Willen und die Kraft abspricht,
das Problem in den Griff zu bekommen.“
Der frühere SPD-Fraktionsvorsitzende im
Deutschen Bundestag, Herbert Wehner, in einer Sitzung des
SPD-Parteivorstandes am 15. Februar 1982.
385)
„Zu einer Gesellschaftspolitik von morgen passt ... keine Ausländerpolitik von
gestern. Wer deutsche Ausländerpolitik noch immer als Reparationsleistung für
die Rassepolitik des Naziregimes begreift, darf sich nicht wundern, wenn ihm
bald die Kontrolle über eine nur ideologisch motivierte Ausländerpolitik entgleitet.“
Eckart Werthebach – ehemaliger CDU-Innensenator von Berlin in einem
Papier von Juli 2000 (zit. nach JF vom 6.10.2006)
386)
„Mit der Absetzung der ‚Idomeneo’-Inszenierung an der Deutschen Oper blamiert
sich Berlin weltweit.“
JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Jens Knorr: „Und wenn dann der Kopf rollt ...“)
387)
„Doch weil im Friede-Freude-Fußballweltmeisterschaftsland verantwortliches
Handeln gemeinhin durch Diskurse, Gegendiskurse sowie Diskurse über
stattgefundene und fehlende Diskurse ersetzt wird, gerät der Fall von
Selbstzensur (Absetzung der ‚Idomeneo’-Inszenierung) endgültig zur
Posse.“
JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Jens Knorr: „Und wenn dann der Kopf rollt ...“)
388)
„Das ist doch schwer bescheuert. Sonst machen sich die Opernhäuser mit
pseudoaktuellen Ausschmückungen wichtig – wie Figaro auf dem Moped. Aber wenn
eine Oper einmal aus Versehen wegen der äußeren Umstände in der Realität
ankommt (wie beispielsweise ‚Idomeneo’), dann wird sie abgesetzt.“
Christoph Schlingensief gegenüber der „Berliner Zeitung“ (zit. nach JF
6.10.2006)
389)
„Inzwischen hat man lernen müssen, daß zum Beispiel die Indonesier und die
Brasilianer mit ihren Urwald-Brandrodungen täglich viel mehr CO2 in die Luft
pusten als die Europäer mit ihren Autos.“
JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007 („Pankraz, das Palmöl und die Klimasünder“)
390)
„Methan (CH4) ist ein Treibhausgas, das zwanzig- bis dreißigmal wirkungsvoller
ist als Kohlendioxyd. Und durch das gewaltige Anwachsen der Viehherden überall
in der Welt ... nimmt der Ausstoß von Methan dramatisch zu.“
JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007 („Pankraz, das Palmöl und die Klimasünder“)
391)
„Wikipedia löscht Artikel zur Sprachpflege ... In der deutschen Ausgabe des
umstrittenen Internet-Lexikons ‚Wikipedia’ sind Artikel über Sprachpflege
offenbar unerwünscht. (...) Außerdem steht Wikipedia seit einiger Zeit in der
Kritik, weil Interessengruppen versuchen, die Inhalte zu beeinflussen.“
JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007
392)
„Man sollte die derzeitige Hauptverantwortliche für diese Entwicklung (frühkindliche
Sexualerziehung, Gender Mainstream usw.), die Familienministerin von der
Leyen, wegen Verführung und sexuellen Missbrauchs Minderjähriger anzeigen.“
Prof. Dr. Wolfgang Klatt im Leserbrief (JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007) zu „Auf
dem Weg zum neuen Menschen“ von Gabriele Kuby und „Wer schützt die Seelen
unserer Kinder?“ von Dieter Stein, JF 27/07
Anmerkung: Vielleicht ist Frau von der
Leyen nur in dieses hohe Amt gekommen, weil ihr Vater mal Ministerpräsident
(von Niedersachsen) war. Daß sie mit den zu recht kritisierten Programmen
übelste Freimaurer-Pläne umsetzt, ist der Dame offenbar noch nicht aufgegangen.
Es ist endgültig der Zeitpunkt gekommen, CDU und CSU gerichtlich zu verbieten,
den Namen des Erlösers in ihrer Firma zu führen. Es genügt allerdings schon,
über Frau von der Leyen zwei Nebensächlichkeiten aus Presseberichten zu wissen:
Auf dem Weg ins Ministerium wird kurz vor ihrem Eintreffen telefonisch ein
Fahrstuhl eintrittsbereit herbeigeordert. In einer Wartezimmerpostille machte
sie Reklame für Abendgarderobe. Wie brachte es schon Heinrich Heine trefflich
auf den Punkt? „Denk ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf
gebracht.“
393)
„Warum sollen türkische und arabische Eltern zusehen, wie sich ihre Kinder in
einer Kultur des Verfalls integrieren? Da ist der Islam ein Haltepunkt, Zeichen
der kulturellen und religiösen Selbstbehauptung.“
Chefredakteur Dieter Stein in JUNGE
FREIHEIT 27/07
394)
„Diejenigen, die so etwas (‚Ratgeber zur kindlichen Sexualerziehung 1.-3.
Lebensjahr’) propagieren und verfassen, gehören meiner Ansicht nach auf die
Couch zu Herrn Freud!“
Marcus Stiller im Leserbrief (JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007)
395)
„In den Geschichtsbüchern können wir lesen, daß ein Vorzeichen des Verfalls der
großen Weltreiche und Kulturen in der Regel Sittenlosigkeit und Homosexualität
waren.“
Dr. Konrad Voigt im Leserbrief (JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007)
396)
„In einer Gesellschaft, in der unter dem Deckmantel der Pseudo-Demokratie durch
zunehmende Manipulation aller Lebensbereiche der gesichtslose und konforme
Einheitsmensch geformt werden soll, ist dies (sexuelle Zwangserziehung) doch
per se keine Überraschung!“
Elisabeth Hauss im Leserbrief (JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007)
397)
„Die katholische Kirche kann Symbolik und Werteerhalt nicht mehr geistig in den
gesellschaftlichen Raum transportieren, weil sie sich geschäftlich der realen
Politik ausgeliefert hat und damit erpressbar ist.“
Bernd Otto im Leserbrief (JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007)
398)
„1940 im Frankreichfeldzug war ich noch Sanitätsunteroffizier in einem
Feldlazarett in Sedan. Da mussten eines Tages alle dort befindlichen
Truppenteile vor einer Kirche antreten. Es wurde vor versammelter Mannschaft
ein Gerichtsurteil verlesen. Ein Soldat wurde zum Tode verurteilt, weil er
einen wertvollen Weihkelch aus der Kirche gestohlen hatte.“
Dr. Oskar Deckert im Leserbrief (JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007)
399)
„Der Begriff ‚die Germanen’ ist eine Erfindung des Römers Julius Cäsar, der
diesen aus innenpolitischem Kalkül heraus geschickt als Propagandacoup
platzierte. Denn erst mit der von ihm heraufbeschworenen Gefahr in Form eines
mächtigen kampfeslustigen Volkes im Norden ließ sich der römische Senat dazu
bewegen, Cäsars Feldzüge in Gallien weiterhin zu finanzieren und den Rhein als
Reichsgrenze festzulegen.“
JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007 (Christoph Martinkat: „Die Germanen kommen“)
400)
„Vanity Fair ist von Anfang an nicht rundgelaufen. In einer
Titelgeschichte über Eisbär Knut Ende März (2007) hat das Layout einen
fundamentalen Fehler gemacht: Der Text auf Seite 91 wurde auf Seite 92 nicht
fortgesetzt, sondern wiederholt. Wollte da wer den Inhalt aufblähen? So etwas
ist immer peinlich. Vor allem, weil es auch außerhalb der (80köpfigen)
Redaktion niemandem aufgefallen zu sein scheint. Blättern die VF-Leser ihr
Blatt auch nur durch, um sich Bilder anzuschauen?“
JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007 (Ronald Gläser: „Nena statt Merkel“)
Anmerkung: Kaufen würden wir und „Vanity
Fair“ ohnehin nicht, aber im Internet haben wir uns selbstverständlich das
legendäre Interview/Streitgespräch zwischen dem Oberjuden Michel Friedman (der
mit den Nutten und dem Koks) und dem patriotisch eingefärbten Alt-68er Horst
Mahler reingezogen. Vermutlich haben sich die Strippenzieher gedacht, der
vorbestrafte Advokat aus dem auserwählten Volk, bekannt für seine Eloquenz und
Wortabschneiderei, werde es dem Kollegen von der nationalen Front schon zeigen.
Aus dem beabsichtigten Knaller wurde nicht. Der Schuß ging voll nach hinten
los. Mahler war klar der Herr im Ring. Friedman wurde bis zum technischen k.o.
angezählt. Die Rache der kleinen Geister folgte auf dem Fuß: Mahler kassierte –
wieder einmal – eine Strafanzeige, weil er etwas gesagt hatte, was er nicht
hätte sagen dürfen (Äußerungsdelikt). Es hatte wohl etwas mit dem verrückten
Österreicher zu tun, der uns vor mehreren Generationen mal ganz fürchterlich in
die Sch.... geritten hat. Für und ist Adolf Hitler eine Person der Geschichte.
Er starb vor 64 Jahren. Er war mal Kanzler des Deutschen Reiches. Er hatte
sechs Millionen Arbeitslose von der Straße geholt und den schweinischen
Diktatfrieden von Versailles endgültig überwunden. Er hat auch viele schlimme
Verbrechen begangen; wir sind weit davon entfernt, das beschönigen zu wollen.
Adolf Hitler war auch nur eine Marionette ausländischer Mächte, wenn auch eine
extrem widerborstige. Wir können ihm nicht absprechen, Deutschland einst sehr
geliebt zu haben; am Ende lag es jedenfalls vergewaltigt in Trümmern. Wir haben
unseren Frieden mit seinen Taten und Verbrechen gemacht. Aber das „auserwählte
Volk“ treibt er immer noch um und es steht zu befürchten, daß dieser Zustand
noch lange anhalten wird.
401)
„Die Produktion des Kinofilms, in dem Hollywood-Star Tom Cruise den
Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg verkörpert (JF 28/07),
erhält Medienberichten zufolge eine finanzielle Unterstützung von 4,8 Millionen
Euro aus dem Deutschen Filmförderfonds.“
JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007
402)
„Spektakuläre Neuigkeiten über die geheimnisumwitterte Freimaurerei darf man in
dem von Michael Kraus herausgegebenen Werk (‚Die Freimaurer’) nicht
erwarten, ist er doch als Großmeister der Großloge von Österreich wissend
genug, Informationen wohldosiert zu verabreichen und Interna auszuklammern.“
JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007
403)
„Die US-Richter ... wurden (im Nürnberger Juristenprozeß) der ihnen
gestellten Aufgabe, das verbrecherische System anhand der Verantwortung der
einzelnen Angeklagten zu beurteilen, nur unzureichend gerecht. Der Wille, das
Unwerturteil über Gesetzgebung und Rechtspraxis der NS-Zeit zu sprechen,
verselbständigte sich bei ihnen so, daß sie kaum mehr einen Bezug zu der
individuellen Verantwortlichkeit der einzelnen Angeklagten herstellten. In
einem allgemeinen Teil des Urteils gaben sie einem wortreichen Überblick über
die einzelnen Komplexe des Justizunrechts, um dann mehr oder minder kursorisch
und vage darzustellen, inwiefern die Einzelnen damit zu tun hatten. Dem
Verschuldensprinzip entsprach das Vorgehen nur, soweit es um die angeklagten
Richter Oswald Rothaug und Rudolf Oeschey ging.“
Wieland Kurzka in „Im Namen der moralischen Hygiene“ (JF vom
13.7.2007)
404)
„In ihrem Urteil setzten sich die Nürnberger Richter nicht mit der Frage
auseinander, ob die verurteilten Juristen Täter oder nur Gehilfen waren. Sie
begingen damit nicht nur eine strafrechtsdogmatische Unterlassungssünde,
sondern verbauten sich den Zugang zu der von ihnen angestrebten exemplarischen
Aufarbeitung des Justizunrechts.“
Wieland Kurzka in „Im Namen der moralischen Hygiene“ (JF vom
13.7.2007)
405)
„Die Wertschätzung des Rechtswesens und des Juristenstandes war bei der Führung
im Dritten Reich unterentwickelt. Hitler und seine Vasallen hegten eine
ordinäre Verachtung für die Juristen (‚vollendete Trottel’, ‚Krebsschaden für
das deutsche Volk’ etc.). Diese Verachtung korrespondierte mit einer
verzweifelten Anbiederung von seiten der tonangebenden Juristen, die sich in
eine Raserei von Ergebenheitsadressen hineinsteigerten.“
Wieland Kurzka in „Im Namen der moralischen Hygiene“ (JF vom
13.7.2007)
406)
„Die Justiz ist kein potentielles Zentrum aussichtsreicher Gegenwehr gegen
etablierte Unrechtssysteme.“
Prof. Dr. Bernd Rüthers
407)
„Obwohl das Urteil (im Nürnberger Juristenprozeß) viermal auf
lebenslänglich, viermal auf zehn Jahre und je einmal auf sieben und fünf Jahre
Haft lautete - vier Angeklagte wurden freigesprochen -, waren bis auf eine
Ausnahme 1951 alle Verurteilten wieder in Freiheit. Die Ex-Staatssekretäre
Schlegelberger und Rothenberger wandten sich an das damalige ‚Entnazifizierungseldorado’
Schleswig-Holstein und wurden dort in die Kategorie V (Unbelastete und
Widerstandskämpfer) eingestuft.“
Wieland Kurzka in „Im Namen der moralischen Hygiene“ (JF vom
13.7.2007)
408)
„Dem Bewußtsein der Politiker und Medienleute ist längst entfallen, daß der
Antifaschismus ein Ableger des Sowjetkommunismus der 1920er Jahre ist.“
Klaus Hornung in „Ausgrenzung als Strategie“ (JF vom 13.7.2007)
409)
„Es wächst die Erkenntnis, daß ein geistig und historisch-politisch so
verunsichertes Volk wie die Deutschen Identität und Halt an einem zugleich
kraft- und maßvollen Patriotismus finden muß.“
Klaus Hornung in „Ausgrenzung als Strategie“ (JF vom 13.7.2007)
410)
„Das Problem ist, daß sich heute die Mehrheit der Deutschen überhaupt nicht
vorstellen kann, daß es tatsächlich in naher Zukunft zum ‚Untergang des Weißen
Mannes’ kommen wird.“
Prof. Dr. Manfred Pohl – Historiker und Volkswirt im Gespräch mit der JUNGEN
FREIHEIT (13.7.2007)
Anmerkung: Auch wenn es politisch nicht
korrekt erscheinen mag, müssen uns die Vorgänge in Frankreich und
Großbritannien nicht nur beunruhigen, sie zwingen uns zum unverzüglichen
Handeln. Dabei muß die Rückführung von Migranten in ihre Heimat –
selbstverständlich unter Wahrung der verfassungsmäßigen Ordnung – Vorrang haben
gegenüber teuren und wenig erfolgreichen Integrationsversuchen. Das
Ausländerrecht ist zu verschärfen. Bisherige Ermessensspielräume bei aufenthaltsbeendenden
Tatbeständen sind zu streichen.
411)
„Am Beginn der sozialen Bewegung des 19. Jahrhunderts ging es lediglich um den
Schutz vor Ausbeutung, auf ihrem Höhepunkt um den systematischen Massenmord an
ihren ehemaligen kapitalistischen Herren.“
Moritz Schwarz im Gespräch mit Prof. Dr. Manfred Pohl (JF vom
13.7.2007)
412)
„Unsere demokratischen Strukturen sind inzwischen so weiträumig, daß wir fast
nicht mehr entscheidungsfähig sind. Deshalb muß man ... über unsere Demokratie
nachdenken können, nicht um weniger Demokratie zu haben, sondern um mehr
Demokratie zu schaffen.“
Prof. Dr. Manfred Pohl – Historiker und Volkswirt im Gespräch mit der JUNGEN
FREIHEIT (13.7.2007)
413)
„(Unsere Demokratie ist) zumindest schwer behindert. Und letztendlich
wird unsere Demokratie doch nur noch von der Politik und den Medien bestimmt.
Die Menschen sind politikmüde, weil sie sich nicht in den Ergebnissen
wiederfinden. Was wir brauchen, ist deshalb eine grundlegende Systemreform, die
die Bürger wieder beteiligt. Es ist doch Augenwischerei zu sagen, der Bundestag
werde vom Volk bestimmt. Tatsächlich bestimmt eine verschwindend kleine
Minderheit von maximal 1,6 Millionen Bürgern, nämlich jenen, die in unseren
Parteien organisiert sind und die über die Kandidatenaufstellung bestimmen, wer
im Bundestag sitzt. Sie repräsentieren nicht das Volk, sondern nur einen Teil
des Volkes.“
Prof. Dr. Manfred Pohl – Historiker und Volkswirt im Gespräch mit der JUNGEN
FREIHEIT (13.7.2007)
414)
„Es könnte doch zum Beispiel sein, daß die Europäer angesichts der Entwicklung
eines Tages zu dem Schluß kommen, sie wollen in Europa gar keine fremden
Kulturen mehr haben!“
Prof. Dr. Manfred Pohl – Historiker und Volkswirt im Gespräch mit der JUNGEN
FREIHEIT (13.7.2007)
415)
„Die Münchner Burschenschaft Danubia hat den bayerischen Innenminister Günther
Beckstein (CSU) ultimativ aufgefordert, bis zum 1. August (2007) die
Verbindung aus dem Verfassungsschutzbericht des Landes zu streichen.“
JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007
416)
„Die indonesische Staatsanwaltschaft hat ... Klage gegen den früheren
Präsidenten Hadji Mohamed Suharto eingereicht. Der Staat fordert von dem
86jährigen Ex-General die Rückzahlung von 440 Millionen Dollar (323 Millionen
Euro), die er während seiner 31jährigen autoritären Herrschaft veruntreut haben
soll. Zusätzlich soll Suharto zehn Billionen Rupien (813 Millionen Euro)
Schadenersatz zahlen. Suhartos Familienclan soll sogar bis zu 45 Milliarden
US-Dollar veruntreut haben.“
JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007
Anmerkung: Oben – unter der lfd. Nr. 82 –
findet der interessierte Leser einen Auszug aus dem SPIEGEL-Nachruf zum Tode
Suhartos.
417)
„Die Aufnahme der Türkei in die EU ist ein Risiko, das nicht eingegangen werden
sollte.“
Fred Charles Iklé – Sicherheitsberater von US-Präsident Ronald Reagan
(JF vom 13.7.2007)
Anmerkung: Leider entsprach diese
Einschätzung nicht der Politik unter George W. Bush, die einen EU-Beitritt der
Türkei massiv unterstützte, u.a. um die EU langfristig zu schwächen und mit den
drohenden kulturellen und religiösen Spannungen zu befrachten. Warum müssen die
sich eigentlich überall in Dinge einmischen, die sie überhaupt nichts angehen.
418)
„Die scharfe Denkerin (Hannah Arendt) hat wohl als erste die Tragödie
des 20. Jahrhunderts, den Totalitarismus, gründlich seziert. Doch mit ihrem
1951 erschienenen Buch ‚Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft’ setzte sie
sich zwischen alle ideologischen Stühle. Sie analysiert die
Wesensverwandtschaft zwischen Nazi-Terror und Stalinismus – Linke wie Rechte
schäumten. Heute gehören ihre Ausführungen zum historischen Basiswissen.“
Lübecker Nachrichten vom 14.10.2006 (Roland Mischke: „Die Denkerin gegen das Böse“)
419)
„Ihre (Hannah Arendts) Studie ‚Über die Revolution’ stellt klar, dass
echte Politik nur da geschieht, wo Menschen sich die Freiheit nehmen, ihr
Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.“
Lübecker Nachrichten vom 14.10.2006 (Roland Mischke: „Die Denkerin gegen das Böse“)
420)
„Mit Entsetzen nahm sie (Hannah Arendt) wahr, wie die US-Gesellschaft
zur steuerbaren Konsummasse verkam und die Politik den Partei-Cliquen überließ.
Parteien würden alle spontanen Energien kanalisieren für ihre eigenen Zwecke,
schimpfte sie. Berufspolitiker betrachtete sie als Erzfeinde, unfrei in ihrem
Tun.“
Lübecker Nachrichten vom 14.10.2006 (Roland Mischke: „Die Denkerin gegen das Böse“)
421)
„Tief und radikal ist immer nur das Gute.“
Hannah Arendt – jüdische Philosophin
422)
„Das Amt des Präsidenten ist dazu benutzt worden, ein Komplott zu schmieden,
das die Freiheit Amerikas zerstören soll. Bevor ich mein Amt verlasse, muss ich
die Bürger Amerikas darauf hinweisen.“
US-Präsident
John F. Kennedy 1963 während
einer Rede an der Columbia-Universität - zehn Tage später war Kennedy tot.
423)
„Ich bin skeptisch gegenüber allen Staatsideologien, die die Freiheit der
Meinungsäußerung einschränken, ganz gleich ob in der Türkei, in Frankreich oder
in Deutschland – das macht keinen Unterschied. Wenn ich die türkische Regierung
dafür kritisiere, daß sie Andersdenkende, die das Wort ‚Völkermord’
aussprechen, vor Gericht stellt, dann kritisiere ich ebenso die französische
Regierung, wenn sie Andersdenkende nicht toleriert und jene bestraft, die
sagen: ‚Es gab keinen Völkermord’. Denn ich glaube an die absolute
Meinungsfreiheit überall auf der Welt. Regierungen sollen nicht und können
nicht festschreiben, was historische Wahrheit ist. Jeder Einzelne sollte
unbedingt die Freiheit haben, seine Gegenposition auszudrücken. Wenn der Staat
seine Version der Geschichte und der Wahrheit zu verordnen beginnt, dann sehen
wir einem gefährlichen Totalitarismus entgegen.“
Elif Shafak – türkische Schriftstellerin und „der shooting star
der neueren Literaturszene“ (FAZ) im Gespräch mit Moritz Schwarz (JUNGE
FREIHEIT vom 6. 10. 2006)
Anmerkung: Die von Elif Shafak vorgebrachte
Kritik hat analog gegenüber der verfassungswidrigen Vorschrift des
§ 130 Abs. 3 StGB zu gelten.
424)
„Es wird das Jahr stark und scharf hergehn – Aber man muß die Ohren steif
halten und Jeder, der Ehre und Liebe für das Vaterland hat muß alles daran
setzen.“
425)
„Nach sechs Jahren Arbeit im ‚Kampf gegen Rechts’ hat der ‚Informationsdienst
gegen Rechtsextremismus’ (IDGR), seinen Betrieb eingestellt. Damit verschwindet
ein Netzwerk, dessen Hauptanliegen es war, alles, was sich nicht deutlich genug
links von der politischen Mitte positionierte, dem Verdacht des Rechtsextremismus
auszusetzen. (...) Seit die Bundesregierung jährlich 19 Millionen Euro für den
‚Kampf gegen Rechts’ ausgibt, hat sich die Anzahl sogenannter
Informationsdienste vervielfacht und die Monopolstellung des IDGR somit
erledigt.“
JUNGE FREIHEIT
vom 6.10.2006 (Felix Krautkrämer:
„Die Alphaquelle ist versiegt“)
Anmerkung: Unter
dem Titel „Hexenjagd“ hatten wir einen Beitrag ins Weltnetz gestellt, in dem
wir dem IDGR massive Fehler in der Einschätzung vorgeführter Personen
nachgewiesen hatten. Es war kaum zu glauben, daß die IDGR-Einrichterin Margret
Chatwin Politikwissenschaftlerin sein soll, oder hat sich das Hochschulniveau
bereits so abgeflacht?
426)
„Es soll nicht Gebiete geben - auch nicht in Berlin -, wo man glaubt, man lebt
nicht mehr in Deutschland. (...) Ich möchte keine Parallelgesellschaften.“
Hans-Jochen
Jaschke – Weihbischof in Hamburg
(zit. nach JF vom 13.7.2007)
427)
„Studenten aus Einwandererfamilien brechen überdurchschnittlich häufig ihr Studium
ab. (...) Die Abbrecherquote lag ... bei 45 Prozent. Bei deutschen Studenten
war sie dagegen um die Hälfte niedriger.“
428)
„Seit Anfang des Jahres (also vom 1.1. bis etwa Anfang Juli 2007) sind
in Berlin mehr als 70 Fahrzeuge angezündet worden / Internetseite (Brennende-Autos.de)
dokumentiert die Tatorte.“
429)
„Die Birthler-Behörde war in die Kritik geraten, nachdem bekanntgeworden war,
daß sie 54 ehemalige Stasi-Mitarbeiter beschäftigt.“
JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007
430)
„Tatsächlich ist der Unmut über Denk- und Sprechverbote erkennbar gewachsen. In
Zeitungen und Zeitschriften, aber auch in Fernsehen, Radio und Internet werden
mittlerweile Positionen zur Leistungsfähigkeit der Politischen Klasse, zur
nationalen Identität, zur Vergangenheitsbewältigung, zur Demographie oder zur
Zuwanderung vertreten, die noch vor kurzem undenkbar gewesen wären.“
JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Karlheinz Weissmann: „Die Stunde des Widerstands“)
431)
„Der geniale Film ‚Wut’, von den ARD-Verantwortlichen aus Ängstlichkeit vor den
öffentlichen Reaktionen ... verschoben, ließ in manches deutsche Wohnzimmer
erstmals eine Ahnung von der multikulturellen Realität einbrechen, mit denen
wir jetzt und in Zukunft leben müssen.“
JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Dieter Stein: „Europas Selbstmord“)
432)
„Toleranz ist ein Dauerthema unserer Sonntagsprediger. Wohl kein Zufall, denn
die moralische Praxis des Alltags kennt wenige Vorgänge, bei denen auf die Tat
so schnell eine Belohnung erfolgt. Blickt man hin und wieder über eine
kulturelle oder unkultivierte Praktik hinweg, die einen stört, darf man sich
sofort zum guten Menschen geadelt fühlen.“
Florian Felix Weyh – Schriftsteller, im Politischen Feuilleton des
Deutschlandradios am 27.9.2006
433)
„Wenn auch unglücklich formuliert, so hatte Papst Benedikt XVI. einen richtigen
und mutigen Anstoß in der Debatte über Religion, Gewalt und Toleranz gegeben.
Das war ein hochpolitischer Akt, der seit dem 11. September überfällig war.
Kein Staatslenker oder Religionsführer hatte es bisher vermocht, die
Auseinandersetzung mit dem Terror derart wuchtig auf einen Kern zu reduzieren.“
Stefan Kornelius in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 28.9.2006
434)
„Die Heuchelei des Westens muß angeprangert werden. Hier predigt man
Demokratie, aber in Saudi-Arabien unterstützen westliche Regierungen
autokratische Königshäuser, die korrupt und gierig sind und sich auf dem Niveau
der französischen Könige vor der Revolution befinden.“
Ilija Trojanow – bulgarischstämmiger Schriftsteller im Magazin
„Profil“ 39/06
435)
„Nachdem der Schüler sich in Widersprüche verwickelt hatte, mußte er
schließlich ... selbst zugestehen, daß alles nur vorgetäuscht war. (...) Zuvor
hatte der Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (in Bergisch-Gladbach)
berichtet, er sei von zwei erwachsenen Neonazis, die sich nicht nur durch die
obligatorische Glatze, sondern auch noch durch ‚Hakenkreuzabzeichen’ als solche
auszeichneten, in den Wald verschleppt worden. Dort habe man ihn ausgeraubt, um
ihn danach mit vorgehaltenem Messer zum Rufen von ‚Nazi-Parolen’ zu nötigen. Da
diesen Krimi etwa zwanzig weitere Gymnasiasten durch ihre Aussage stützten,
auch sie hätten die besagten Neonazis auf dem Schulhof gesehen, rief
Schulleiter Gerd Josmann die Polizei.“
JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Matthias Bäkermann: „Nazis, Nazis, überall Nazis“)
436)
„Wir brauchen, um in der Diskussion mit den Polen zu einem soliden Fundament zu
kommen, eine Darstellung der Auswirkungen der polnischen Politik zwischen 1918
und 1933 auf die Weimarer Republik. Polen hat in dieser Zeit in ganz erheblichem
Maße zur Destabilisierung des deutschen Staates beigetragen und damit die
Voraussetzungen für das Gedeihen der Nationalsozialisten und den Aufstieg
Hitlers mitgeschaffen.“
Ekkehardt Freiherr Schenck zu Schweinsberg
im Leserbrief (JF vom 13.10.2006)
Anmerkung: Wer sich über das
deutsch-polnische Verhältnis zwischen den beiden Weltkriegen und den nicht zu
unterschätzenden Beitrag der Polen zum Zweiten Weltkrieg kundig machen möchte,
der lese David L. Hoggan: „Der erzwungene Krieg. Die Ursachen und Urheber des
Zweiten Weltkriegs“ (z.B. 15. Auflage, Tübingen 1997). Dieses von einem
US-amerikanischen Historiker geschriebene Buch beruht auf der breitesten
Quellenauswertung und widerlegt unzählige Lügengeschichten und Halbwahrheiten
der Siegermächte. Da es demzufolge nicht in das auf Unwahrhaftigkeit gegründete
Konstrukt der Umerzieher passte, hat man naturgemäß die üblichen
Diffamierungsmechanismen gegen Hoggan und seine historischen Ergebnisse in Gang
gesetzt. Trotz intensiver Bemühungen konnte man ihm nur geringfügige
Ungenauigkeiten nachweisen, die den Wert seiner Erkenntnisse keinesfalls
beeinträchtigen.
437)
„Fürwahr, das war eine Selbstoffenbarung des mittelalterlichen Islam, wodurch
alle positiven Aussagen der muslimischen Gelehrten sich als Makulatur erwiesen.
Bevor noch der Wortlaut der Papstrede bekannt war, wurde Benedikt XVI: mit
Hitler und Mussolini verglichen, und die hörig-stumpfsinnigen Millionen folgten
den abgedroschenen Reizworten blind. Das zeigt die jederzeitige Entzündbarkeit
einer Massenmordideologie ...“
Gottfried Lemberg-Gödel im Leserbrief (JF vom 13.10.2006)
438)
„Europa kann und muß sehr wohl zum Mittel der Abschottung (gegenüber
Einwanderern) greifen und muß Wirtschaftsflüchtlinge konsequenter als
bisher zurückschicken. Damit würde man auch die wirksam treffen, die die wahren
Nutznießer des Asylmissbrauchs sind: die kriminellen Schlepperbanden.“
Wolfgang Röckelein im Leserbrief (JF vom 13.10.2006)
439)
„Ich bin gegen alle Versuche, die NPD zu verbieten. Denn Nichtwählen und
Radikalwählen sind zur Zeit die einzig klare Möglichkeit zu zeigen, daß man die
Lügenpraxis der ‚etablierten’ Parteien nicht mehr tolerieren will: 66
Milliarden Euro allein 2006 nur für Zinsen der desaströsen Schuldenpolitik von
Bund, Ländern und Kommunen, die schon jetzt nur noch mit neuen Schulden bedient
werden können.“
Klaus Gebhardt im Leserbrief (JF vom 13. 10.2006)
440)
„Für sie (Berlusconis Anwälte), die seit Jahren schon den Abwehrkampf
des Premiers gegen Italiens Justiz führen, war dieser Freitag (im Dezember
2004) ein neuer Erfolg. Ihre Honorare summieren sich inzwischen auf
astronomische 250 Millionen Euro.“
DER SPIEGEL 51 / 2004 / 116 („Gefährliche Freunde“)
441)
„Ist es vorstellbar, dass Italiens Regierungschef (Silvio Berlusconi),
in freien Wahlen demokratisch gekürt, seinen Aufstieg zum mächtigsten Mann
seines Landes, zum reichsten Mann Europas, der direkten Hilfe und den Geldern
der Mafia verdankt – also den Profiten aus Drogenhandel, Erpressung,
Prostitution? Einen direkten Beweis dafür gibt es nicht, kann es auch
nicht geben: Die Mafia führt keine Bücher, schreibt keine Verträge. Es gilt das
Wort unter Ehrenmännern. Wie glaubwürdig aber sind die Worte von
einstigen Killern oder Drogenbossen (die Berlusconi belasten)? Gut
möglich, dass sie lügen, um sich wichtig zu machen, um bei den Fahndern, die
seit vielen Jahren in Sachen Berlusconi recherchieren, Vorteile
einzutauschen. Pech nur für Berlusconi, dass so viele Details der
Pentiti-Aussagen sich mit Recherchen von Polizei und Justiz decken. Vieles
davon ist überdies gerichtsfest.“
DER SPIEGEL 51 / 2004 / 117 („Gefährliche Freunde“)
442)
„Vier und mehr Liter Wein scheinen das Quantum gewesen zu sein, mit dem sich
der Stratege (Alexander der Große) auf Banketten berauschte.“
DER SPIEGEL 53 / 2004 / 129 (Matthias Schulz: „Romantiker unter Waffen“)
443)
„War Alexander ein Komatrinker? Diese Diagnose verdüstert das traditionelle
Bild vom edel gesinnten ‚Weltverbrüderer’ ...“
DER SPIEGEL 53 / 2004 / 129 (Matthias Schulz: „Romantiker unter Waffen“)
444)
„Schätzungen zufolge starben bei dem Angriff aufs Morgenland, den der Stratege (Alexander
der Große) 334 vor Christus als ‚Rachefeldzug’ startete, etwa 750.000
Menschen. Zerschlagen wurde dabei ein tolerantes Vielvölkerreich, das
Religionsfreiheit, erträgliche Steuerlasten und Chancengleichheit ohne Ansehen
der Rasse bot. In dieses ‚Paradies’ (von persisch: Pardes) schlug
Alexander mit nie gekannter Brutalität hinein: Er ließ Gefangene kreuzigen,
hielt an der atavistischen Sitte der Steinigung von politischen Gegnern fest
und betrieb beim Einfall in Indien ein Völkerschlachten, das der Australier
Albert Bosworth als ‚Genozid’ einstuft. Ein ums andere Mal entpuppte sich
der Makedone als Zerstörer jener sittlichen und kulturellen Ideale, die das
klassische Griechenland unter schwerem Ringen entwickelt hatte ...“
DER SPIEGEL 53 / 2004 / 129 (Matthias Schulz: „Romantiker unter Waffen“)
445)
„Die Königsmutter Olympias (Mutter Alexanders des Großen), gebürtig aus
Epiros (nahe Albanien), war Mystikerin im Gefolge des Dionysos, berüchtigt für
ihre rauschhaften Tänze mit Schlangen im Haar. Der Trierer Historiker Michael
Pfrommer stuft sie als ‚explosiven Charakter’ ein. Als Greisin habe man sie
gesteinigt, ‚um ihrer Ränke ein Ende zu setzen’.“
DER SPIEGEL 53 / 2004 / 130 (Matthias Schulz: „Romantiker unter Waffen“)
446)
„Die Sage vom Heiligen Gral, so der Wiener Forscher (der renommierte
Orientalist Joseph von Hammer-Purgstall), sei nichts anderes als ein
finsterer Ketzerkult, wie auch die Tempelritter ihn gepflegt hätten – weshalb
wohl hüteten bei Wolfram von Eschenbach ‚Templeisen’ den Gral? Damit
öffnete Hammer-Purgstall ein Fass, in dem es schon seit einiger Zeit rumort
hatte.“
447)
„Deutsche Freimaurer verbreiteten, sie hätten alte Reliquien und Dokumente
gefunden, die durch ein paar vorgewarnte Templer, den innersten Zirkel
gewissermaßen, über die Razzia von 1307 und den Feuertod des letzten
Großmeisters 1314 hinaus weitergegeben worden seien, möglicherweise nach
Schottland. Wer sie finde, werde auch den sagenhaften Schätzen des Ordens auf
die Spur kommen.“
448)
„Alles hängt zusammen, von den Katharern zu den Albigensern, den Tempelrittern
und von dort zu den jakobinischen Freimaurern; alles zeigt denselben Ursprung.“
Augustin de Barruel – Jesuit, Abbé und Domherr in Paris (1741 – 1820),
erbitterter Gegner der Freimaurerei, die er für die französische Revolution und
das Jakobinertum verantwortlich machte
449)
„Trotz aller Mystifikationen durch Romanciers und Spekulativautoren: Der
Gralsmythos ist längst aufgeklärt. Das Wort ‚gral’ oder ‚grial’ ist ein
gängiger Begriff im Altspanischen, steht für ein ‚mörserförmiges Trinkgefäß’.
Ein solches, aus kostbarem Achat (ein ‚reiner Stein’, wie Wolfram von
Eschenbach treffend schrieb), gilt seit dem 12. Jahrhundert in Spanien als Reliquie
des Kelches Christi vom letzten Abendmahl. Heute wird diese Reliquie als ‚Santo
Cáliz’ in der Kathedrale von Valencia verwahrt und von den ‚Cabelleros del
Santo Cáliz’, den modernen Gralsrittern, gehütet. Als ich den Achatbecher im
April 2004 im Beisein eines ORF-Filmteams inspizierte, entdeckten wir auf
seinem Fuß sogar eine von Wolfram von Eschenbach wörtlich zitierte Inschrift in
einer Form der kufischen Schrift (eckige Monumentalform der arabischen
Schrift), wie sie bis ins 8. Jahrhundert benutzt wurde.“
Michael Hesemann im SPIEGEL-Leserbrief 53 / 2004 / 8
Anmerkung: Für die Echtheit jenes in der
Kathedrale von Valencia verwahrten Kelches spricht sehr viel. Es ist
verwunderlich, daß die o.g. Fernsehdokumentation kaum Reaktionen ausgelöst hat.
450)
„Der Amsterdamer ‚Volkskrant’ druckte die Zusammenfassung von neun Interviews
mit Prinz Bernhard der Niederlande, der am 1. Dezember (2004) im Alter
von 93 Jahren gestorben war. Darin bekannte Bernhard, dass er die Informationen
über die (Greet) Hofmans-Affäre dem britischen Sefton Delmer zugespielt
hatte. Delmer reichte die Story dann an den SPIEGEL weiter.“
DER SPIEGEL 52 / 2004 / 109 (Erich Wiedemann: „Der Mann mit der Nelke“)
451)
Abgesehen von den Regierungen als solchen ist als westlicher Chefmanipulator
und koordinator für Dokumentenfälschungen und Umerziehung Sefton Delmer
zu nennen. Es genügt, ihn mit seinen eigenen Worten zu zitieren, um zu wissen,
daß das geheim gebliebene Umfeld dieser Kriegs und Nachkriegs-Lügen Kampfführung
noch sehr viel umfangreicher ist, als Sefton Delmer öffentlich eingestanden
hat. Die Methode Sefton Delmer hatten die Dokumenten-Bearbeiter der
Alliierten, die z.T. unter seinem Kommando in den Besatzungszonen Deutschlands
arbeiteten, zu ihrem regierungsamtlichen Arbeitsprinzip erhoben: „Wir mischten
unseren Nachrichtensendungen das bewußte Gift bei: Deckung, Dreck Deckung,
Deckung, Dreck, Deckung, Dreck, so etwa lautete der von uns eingehaltene
Rhythmus.“ (Sefton Delmer: "Die Deutschen und ich", Hamburg 1961, S.
497)
"Historische Tatsachen" Nr. 82,
S. 38 ff
452)
„Er war ein hochkarätiger Hallodri, das räumte er (Prinz Bernhard der
Niederlande) ein.“
DER SPIEGEL 52 / 2004 / 109 (Erich Wiedemann: „Der Mann mit der Nelke“)
453)
„Eine neue Generation von Nachrichtendienstlern hilft, das Image des Gewerbes
aufzupolieren: Die Behörden stellen zunehmend feingeistige
Sozialwissenschaftler ein. (...) Attraktiv finden die neuen Leute zudem, dass der
Weg zurück in die Wissenschaft möglich scheint. (...) Wie etwa bei Armin
Pfahl-Traughber. Der Extremismusforscher hat in seiner Zeit beim BfV (Bundesamt
für Verfassungsschutz) weiter wissenschaftlich publiziert – aber nicht im
Namen des Amtes. Seit einigen Wochen muss er sich um diese Unterscheidung
nicht mehr scheren. Pfahl-Traughber arbeitet jetzt als Professor an der
Fachhochschule des Bundes im nordrhein-westfälischen Swisttal. Dem Gewerbe ist
er treu geblieben: Er bildet Verfassungsschützer aus.“
DER SPIEGEL 52 / 2004 / 47 (Dominik Cziesche: „Der Spion, der aus der Uni kam“)
454)
Pfahl-Traughber, Armin: „Der antisemitische – antifreimaurerische
Verschwörungsmythos in der Weimarer Republik und im NS-Staat“, Wien 1993. Anm.:
Pfahl-Traughber kann m.E., wie einige andere Autoren mit wissenschaftlichem
Anstrich auch, nicht als objektiver Beobachter der Freimaurerproblematik
angesehen werden. Sein weltanschaulicher Hintergrund wird erhellt durch
vielfältige Veröffentlichungen in "Humanität" und "Judaica"
und sein Promotionsstipendium erhielt er von der F.D.P.-nahen
Fr.-Naumann-Stiftung. Die F.D.P. kann als die deutsche Freimaurerpartei
angesehen werden. Gleichwohl wird Pfahl-Traughber hier mit zwei
Veröffentlichungen erwähnt, in denen vorzüglich und umfangreich Quellenmaterial
zusammengetragen wurde.
Detlef Winter in „Freimaurer-Kritik“ (Auszug aus der kleinen Bibliographie
kritischer Literatur über die Freimaurerei)
455)
„Wir müssen auf den ausgetretenen Pfaden weiter voran gehen.“
Angela Merkel – CDU-Vorsitzende im Jahre 2001 auf der
Regionalkonferenz ihrer Partei in Hamburg (DER SPIEGEL 20/2001/274 –
„Hohlspiegel“)
456)
„Der Philosoph Ludwig Wittgenstein ... kam 1883 in Wien als Sohn eines
begüterten jüdischen Industriellen zur Welt. (...) 1991 spitzten die
Professoren John Marshall (Oxford; Psychologie) und John Smythies (Cambridge;
Psychiatrie und Neurologie) den Streit um die Bewertung Wittgensteins mit der
These zu, Persönlichkeit und Werk des Philosophen würden die klassischen
Symptome der Schizophrenie aufweisen. Als Wortführer der ‚Wittgensteinianer’
entgegnete Professor Michael Dummett, daß Wittgenstein zwar den Anschein
erweckte, ‚verrückt zu sein’, ihm aber niemand den Ruf streitig machen könnte,
der größte Philosoph des Jahrhunderts gewesen zu sein.“
David Korn in „Wer ist wer im Judentum“, München 2003, S. 492
457)
„Das Wirtschaftssystem der DDR wurde wesentlich von den jüdischen
SED-Funktionären Jürgen Kuczynski und Margarete Wittkowski geprägt.“
David Korn in „Wer ist wer im Judentum“, München 2003, S. 492
458)
„Nicht ihm, (Edward) Teller, allein gebühre das Verdienst, ‚Vater der
H-Bombe’ zu sein – ein Titel, den er selbst seit fast einem halben Jahrhundert
für sich beansprucht hatte. Der entscheidende Durchbruch zum Bau der von den
US-Militärs erträumten ‚Super’ sei vielmehr, so Teller, einem damals 23 Jahre
jungen Doktor der Physik gelungen, der 1951 in der Bombenbauwerkstatt Los
Alamos den Sommer verbrachte: Richard Garwin.“
DER SPIEGEL 20 / 2001 / 260 (Rainer Paul: „Wer baute die ‚Super’?“)
459)
„Edward Teller, geboren 1908 in Budapest als Sohn eines jüdischen
Rechtsanwalts ... studierte bei Max Born und promovierte 1930 bei Heisenberg.
(...) In den 80er Jahren trat Teller als Berater des Präsidenten Reagan für
Weltraumwaffen (‚SDI’) in Erscheinung. Er riet zur Anschaffung von
Laser-Raketen. Zuvor hatte er größere Aktienpakete eines hauptsächlich mit der
Entwicklung von Laser-Technik beschäftigten Industrieunternehmens erworben.“
David Korn in „Wer ist wer im Judentum“, München 2003, S. 456
460)
„Hätte ich einen Zauberstab, ich würde alles rückgängig machen wollen.“
Richard Garwin – als Physiker maßgeblich an der Entwicklung der
Wasserstoffbombe beteiligt (DER SPIEGEL 20/2001/263)
461)