Zitate und Merkwürdigkeiten (30)

 

1)    Die „Katholische Fakultät“ an der LMU (Ludwig-Maximilians-Universität) in München lud drei iranische Islamgelehrte ein (Muhamed Legenhausen, Sharam Pazouki und Sayyed Mihanned Ali Abtahi), um über das „Gottesbild im Islam“ zu sprechen. Nathan Kalmanowicz, Vizepräsident der israelischen Kultusgemeinde München, forderte „eine Ausladung der Emissäre dieses Regimes als politisches Signal“, dem die Leitung der LMU nachkam, „weil durch die im Vorfeld entstandene politischen Irritationen eine objektive wissenschaftliche Diskussion nicht mehr möglich sei.“

 

Georg Wiesholler unter Hinweis auf die „Süddeutsche Zeitung“ vom 10.12.2008, S. 42

 

 

2)    „Aus heutiger Sicht sagt Otto von Habsburg über (den Freimaurer Eduard) Benesch, er sei ein ‚Genius des Bösen’ gewesen. Anthony Eden und Eduard Benesh waren (in den Augen Otto von Habsburgs) ‚Menschen, von denen man sagen kann, sie sind von Grund auf schlecht’.“

 

Die Aula – November 2008 zit. Alfred Bäcker („Der Völkermord an den Sudetendeutschen“)

 

 

3)    „Die Geschichte ist kein Rechtsobjekt. In einem freien Staat steht es weder dem Parlament noch der Judikative zu, die historische Wahrheit festzulegen. Die Politik des Staats ist, auch wenn sie von den besten Absichten beseelt ist, nicht die Politik der Geschichte.“

 

Aus dem Gründungsaufruf der französischen Vereinigung „Liberté pour l’Histoire“ Ende 2005

 

Anmerkung: Die Liste der Gründer der Vereinigung liest sich wie ein „Who’s who“ der französischen Historikerzunft (NZZ vom 22.10.2008). Zwischenzeitlich haben sich auch zwei kürzlich pensionierte Bundesverfassungsrichter in diesem Sinne für eine Streichung des § 130 Abs. 3 StGB ausgesprochen!

 

 

4)    „Eines muss man aber doch sagen: Jüdisches Leben gibt es in Deutschland seit mehr als 1000 Jahren. Noch nie haben Juden hier so frei und so würdig leben können wie heute.“

 

Dieter Graumann vom Zentralrat der Juden (FAZ vom 10.11.2008)

 

 

5)    „Ich habe die jungen Leute damals auch verteidigt, gerade auch gegenüber meinen Kollegen, die teilweise entsetzt waren und den Verfall der Sitten beklagten. Die pauschalen Vorwürfe trafen und treffen auch heute nicht zu. Einige Studenten der sozialwissenschaftlichen Fakultät in Bochum wollten beispielsweise über alternative Lehrkonzepte diskutieren, fanden in ihrer Fakultät aber keine Resonanz. Ich stellte ihnen einige Uni-Räume zur Verfügung ... Nach mehreren Tagen Diskussion kamen die Studenten zu der Erkenntnis, dass man über wissenschaftliche Wahrheiten nicht basisdemokratisch abstimmen kann – eine wichtige Einsicht.“

 

Kurt Biedenkopf über seine Zeit als Bochumer Uni-Rektor Ende der sechziger Jahre (DER SPIEGEL 5 / 2008 / 44)

 

 

6)    „Die Studenten waren damals in ihrer großen Mehrheit keine Radikalinskis. Sie haben Fragen gestellt, unbequeme Fragen. Das war folgerichtig in einer Phase des Umbruchs. Von einer unkontrollierbaren Revolution, die die gesellschaftliche Ordnung bedroht hätte, waren wir weit entfernt.“

 

Kurt Biedenkopf über seine Zeit als Bochumer Uni-Rektor Ende der sechziger Jahre (DER SPIEGEL 5 / 2008 / 44)

 

 

7)    „Echte Autorität setzt immer Erklärungsaufwand voraus, den Verweis auf künftige Notwendigkeiten. Es reicht nicht aus, sich auf die Tradition zu berufen. 1968 entlud sich ein aufgestauter Generationskonflikt. Die Nachwachsenden wollten von ihren Eltern wissen, wie es zum Nationalsozialismus und seinen Verbrechen kommen konnte und was das für Deutschlands Zukunft bedeutete. Die Älteren blieben die Antwort weitgehend schuldig. Die jungen Leute spürten die Verkrampfungen, die aus der deutschen Katastrophe rührten. Und sie gingen dagegen an.“

 

Kurt Biedenkopf über seine Zeit als Bochumer Uni-Rektor Ende der sechziger Jahre (DER SPIEGEL 5 / 2008 / 45)

 

 

8)    „Ich habe immer versucht zu unterscheiden: Gibt es eine Unruhe, deren Ursache begründet ist, dann ist sie vielleicht schrecklich unbequem. Aber es hat keinen Zweck, sie zu unterdrücken. In der Regel entsteht dabei etwas Produktives. Widerstand belebt das Geschäft genauso wie Wettbewerb. An Widerstand wächst man. Streit ist der Vater des Fortschritts.“

 

Kurt Biedenkopf über seine Zeit als Bochumer Uni-Rektor Ende der sechziger Jahre (DER SPIEGEL 5 / 2008 / 45)

 

 

9)    „Treffen die Anschuldigungen (der Brüder Bernd und Helmut Breuer) zu, dann lieferte der Fall HDO (High Definition Oberhausen) ein Zeugnis über den Filz eines Bundeslandes (NRW), das 39 Jahre lang von derselben Partei (SPD) regiert wurde; in dem sich Genossen wie Beamte über Vorschriften und Gesetzte hinwegsetzten; in dem die Regierenden Steuermillionen für ein wirtschaftlich unsinniges Prestigeobjekt verpulverten; und in dem das Parlament und zwei Untersuchungsausschüsse belogen wurden. Wolfgang Clement, der Spiritus Rector von HDO, will sich zu den Vorwürfen, wie auch die übrigen seinerzeit Verantwortlichen unter Hinweis auf das ‚laufende Verfahren’ nicht äußern.“

 

DER SPIEGEL 5 / 2008 / 46 („Getäuscht und reingelegt“)

 

Anmerkung: Es geht um eine Schadenersatzklage über 13.394.813,49 Euro aus Amtspflichtverletzung. Vielleicht kann die SPD bei Abschluss des Prozesses ganz froh sein, dass Clement zwischenzeitlich sein Parteibuch zurückgab. Bei Rotary International fühlt Clement sich wohl besser aufgehoben.

 

 

1)    „Wir sitzen auf einem Pulverfass. Uns drohen Zustände wie in den Vorstädten von Paris.“

 

Winrich Granitzka – CDU-Fraktionschef im Kölner Stadtrat und ehemaliger Polizeipräsident (DER SPIEGEL 5 / 2008 / 50)

 

 

2)    „Wir haben zu viele kriminelle Ausländer.“

 

Roland Koch – CDU-Ministerpräsident in Hessen Ende Dezember 2007 (DER SPIEGEL 5 / 2008 / 50)

 

 

3)    „72 Prozent der in Deutschland lebenden Türken, die mit rund 1,7 Millionen die größte Ausländergruppe darstellen, haben keine qualifizierte Ausbildung. 40 Prozent der Jugendlichen aus Ausländerfamilien gehen weder zur Schule noch machen sie eine Lehre. Sie jobben, hängen rum, sie stellen einen überproportionalen Anteil an Gewalttätern.“

 

DER SPIEGEL 5 / 2008 / 50 f

 

 

4)    „Die Schule (der Lehrerberuf) zieht Personal regelrecht an, das nur mit verminderter Kraft arbeiten will.“

 

Udo Rauin – Professor für empirische Schul- und Unterrichtsforschung an der Universität Frankfurt am Main im SPIEGEL-Interview 5 / 2008 / 52

 

 

5)    „Für uns ist Israel die eigentliche Gefahr, weil es arabisches Territorium besetzt und Friedensangebote ausschlägt. Israel, das selbst über Atomwaffen verfügt, sollte seine Nuklearanlagen den Uno-Kontrolleuren öffnen und den Atomwaffensperrvertrag unterschreiben.“

 

Abd al-Rahman al-Attija – Generalsekretär des Golf-Kooperationsrates (DER SPIEGEL 5 / 2008 / 95)

 

 

6)    „Entweder Wahlen, oder wir machen eine Revolution“, meldet sich Umberto Bossi von der Lega Nord. „Die Waffen werden wir finden, früher oder später.“ Keiner ruft den Nervenarzt.

 

DER SPIEGEL 5 / 2008 / 96 („Die Stunde der Clowns“)

 

 

7)    „In einer anderen Welt kollabieren gerade die Börsenkurse. In Rom leistet sich die politische Klasse das Schauspiel der Selbstzerfleischung.“

 

DER SPIEGEL 5 / 2008 / 97 („Die Stunde der Clowns“)

 

 

8)    „In Italien, einem der Gründungsländer der EU, wackelt die Regierung, weil der Richter von Santa Maria Capua Vetere einem angesehenen Bürger (der zufällig auch Justizminister ist) Günstlingswirtschaft vorgeworfen hat und die Gattin unter Arrest stellen ließ, tief unten in Kampanien, jener Provinz, die gerade am eigenen Müll erstickt.“

 

DER SPIEGEL 5 / 2008 / 97 („Die Stunde der Clowns“)

 

 

9)    „Der christdemokratische Präsident der Region Sizilien, Totò Cuffaro, ist gerade zu fünf Jahren Haft wegen Begünstigung der Mafia verurteilt worden. Kaum jemand hat den Rücktritt verlangt. Cuffaro setzt auf die zweite Instanz und lud nach dem Urteil erst einmal zum Feiern mit sizilianischen Leckereien. Er hatte wohl mit Schlimmerem gerechnet.“

 

DER SPIEGEL 5 / 2008 / 97 („Die Stunde der Clowns“)

 

 

10)                      „In den 20 Monaten seiner Regierung hat Prodi den Versuch unternommen, ein wenig Vernunft in die italienischen Zustände zu bringen. Das hatte etwas Tragisches, von Anfang an.“

 

DER SPIEGEL 5 / 2008 / 97 („Die Stunde der Clowns“)

 

 

11)                      „Zweimal gelang es Prodi, seinen Antipoden Silvio Berlusconi in Wahlen zu besiegen, zweimal sanierte er die Finanzen, zweimal wurde er durch Hinterzimmer-Scharaden seiner Verbündeten aus dem Amt gejagt. Das ist bitter.“

 

DER SPIEGEL 5 / 2008 / 98 („Die Stunde der Clowns“)

 

 

12)                      „Hartnäckig leugnet Präsident (Václav) Klaus den Klimawandel und hetzt gegen die EU. (...) Den Treibhauseffekt gibt es gar nicht, das Wetter ändert sich alle paar hundert Jahre mal, der Mensch kann nichts dafür und den Klimawandel schon gar nicht aufhalten.“

 

DER SPIEGEL 5 / 2008 / 104 („Gewiefter Eiferer“)

 

Anmerkung: Seit geraumer Zeit hängt sich DER SPIEGEL zu weit aus dem Fenster. Natürlich hat Klaus sowohl mit seinen Thesen zum Klimawandel, als auch mit seiner Ablehnung der EU-Verfassung bzw. des Vertrages von Lissabon recht. Nur geistig Minderbemittelte oder Mitläufer der Hocheingeweihten behaupten etwas anderes. Ich befürchte, nach dem Ausscheiden von Aust als Chefredakteur wird DER SPIEGEL massiv an Auflage einbüßen. Der typische SPIEGEL-Leser will umfassend informiert aber nicht manipuliert werden. Wer letzteres wünscht oder erträgt, mag in die Glotze starren, vorzugsweise ins ZDF („Im Zweiten lügt man besser!“ – Satire darf alles).

 

 

13)                      „Weite Kreise der Bevölkerung teilen ... Umfragen zufolge die Meinung, dass die NS-Zeit längst ausreichend häufig thematisiert worden sei.“

 

DER SPIEGEL 5 / 2008 / 141 („Wegschauen oder Hinschauen“ – Brief Martin Doerry an Martin Walser vom 7.11.2007)

 

Anmerkung: Auch wir protestieren gegen eine „Dauerpräsentation unserer (deutscher) Schande“. Die endgültige und vollständige Historisierung des Nationalsozialismus’ ist längst überfällig. Unbeeindruckt Canossasüchtigen sei die Lektüre von „Die Schatten der Vergangenheit“, 1990 herausgegeben von Uwe Backes/Eckhard Jesse, Rainer Zitelmann empfohlen. Die kritische Durchleuchtung der Geschichte der letzten anderthalb Jahrhunderte – befreit von allen Lügen und Halbwahrheiten der Siegermächte beider Weltkriege – ergibt ohnehin ein von heutigen Dogmen diametral abweichendes Bild. Für den Verfasser dieser Zeilen persönlich gilt: Ich bin 1948, über drei Jahre nach dem Ende der Naziherrschaft geboren. Bezüglich der vor dem 8. Mai 1945 verübten Verbrechen bin ich weder schuldig noch verantwortlich. Auch meine Eltern, Großeltern und Urgroßeltern haben sich nicht an Verbrechen des Regimes beteiligt. Ich vermisse eine hinreichend intensive Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Briten, der USA, des Kommunismus (mit geschätzten 100 Millionen Opfern) und Israels.

 

 

14)                      „Als die DDR 1989 implodierte, hinterließen Männchens geheime Truppen Zehntausende Tonbänder. Ihr Inhalt, sagt ein ehemaliger Westgeheimdienstchef, war so schrecklich, dass sie ohne Auswertung sofort vernichtet wurden.“

 

DER SPIEGEL 5 / 2008 / 150 (Nachruf auf Stasi-Generalmajor Horst Männchen)

 

 

15)                      „Die Verfassungsrichter (Bundesverfassungsgericht) halten den Abdruck von Gegendarstellungen nur dann für zwingend, wenn sie sich auf die im Text enthaltenen ‚eindeutigen’ Tatsachenbehauptungen beziehen. Es reiche nicht aus, dass sich der Betroffene durch eine mögliche Interpretation nachteilig dargestellt fühle. Sonst bestünden ... ‚erhebliche Risiken für die Presseberichterstattung’. Die Medien könnten ‚mit Gegendarstellungsansprüchen überhäuft und in der Folge zu einer starken Zurückhaltung veranlasst sein’, ... Das sei aber mit der Pressefreiheit ... nicht vereinbar.“

 

DER SPIEGEL 5 / 2008 154 („Rückspiegel“)

 

Anmerkung: Das Bundesverfassungsgericht hat damit die Entscheidungen der Vorinstanzen (offenbar Landgericht und Hanseatisches Oberlandesgericht Hamburg) aufgehoben.

 

 

16)                      „1993 kam heraus, daß Thomas Manns älteste Tochter, Erika Mann (mütterlicherseits jüdischer Abstammung), ab 1940 im Auftrage des FBI Hitleremigranten bespitzelt hatte. (...) Unfassbarerweise bespitzelte sie sogar den eigenen Vater. (...) Nach Kriegsende zog Erika Mann in US-Uniform ‚siegreich’ in Deutschland ein. Ab 1952 lebte sie ‚herrisch wie eine Amazonenkönigin’ (Reich-Ranicki) in der Schweiz.“

 

David Korn in „Wer ist wer im Judentum“, München 2003, S. 306

 

 

17) „Golo Mann (mütterlicherseits jüdischer Abstammung) war 1933 aus Deutschland exiliert und kam 1945 als US-Umerzieher zurück. Einst Leitbild der Linksbourgeoisie in Deutschland, eckte der Historiker und Publizist seit den 70er Jahren immer häufiger an. Er forderte eine schärfere Gangart gegen roten RAF-Terror, machte sich für die Begrenzung des Asylantenzustroms stark ... und empfahl sogar ... die NS-Bewältigung endlich als abgeschlossen zu betrachten. Dem Bundespräsidenten von Weizsäcker riet er von einem weiteren ‚Bußgang nach Polen’ anlässlich des 50. Jahrestages des Kriegsausbruchs 1989 ab. Im selben Jahr bezeichnete Mann die Begründer der ‚Frankfurter Schule’, Adorno und Horkheimer, als ‚Lumpen’, die ihn als angeblich ‚heimlichen Antisemiten’ beim damaligen hessischen Kultusminister angeschwärzt hätten, damit er keinen Lehrstuhl in Frankfurt erhalte.“

 

David Korn in „Wer ist wer im Judentum“, München 2003, S. 307

 

 

18)                      „Ein glamouröser und exzentrischer Kunsthändler (der Teppichhändler Eberhart Herrmann) wird mit der Diagnose Hypomanie gebrandmarkt, einem Begriff, mit dem das halbe Showbusiness in psychiatrischen Gewahrsam genommen werden kann.“

 

Franz Eisenried im SPIEGEL-Leserbrief  2 / 2009 / 9

 

 

19)                      „Zweimal hatte (Bundespräsident Horst) Köhler, der ein ‚unbequemer Präsident’ sein will, die Unterschrift nach ausführlicher Prüfung verweigert, er hatte sogar externen Rat von Rechtsexperten eingeholt. Im Fall der strittigen Neuregelung der Erbschaftssteuer verzichtete Köhler auf externe Expertisen und berücksichtigte auch nicht die Warnungen von Experten, etwa von Staatsrechtler Ulrich Battis und dem ehemaligen Verfassungsrichter Paul Kirchhof. Sie halten die Neuregelung für verfassungswidrig.“

 

DER SPIEGEL 2 / 2009 / 11 („Köhlers Heiliger Abend“)

 

 

20)                      „Während des Kalten Kriegs hat die bundesdeutsche Justiz Kommunisten ungleich härter verfolgt als ehemalige Nationalsozialisten. (...) Die Zahl der zwischen 1951 und 1968 gefällten Urteile gegen Kommunisten lag fast siebenmal so hoch wie die gegen NS-Täter – obwohl die Nazis Millionen Menschen ermordet hatten, während man westdeutschen Kommunisten politische Straftaten wie Landesverrat vorwarf.“

 

DER SPIEGEL 2 / 2009 / 13 („Politische Justiz“)

 

Anmerkung: Am Bundesgerichtshof saßen in der Spitze 75 Prozent Altnazis. In Schleswig-Holstein waren es fast 90 Prozent der Staatsjuristen mit „brauner“ Vergangenheit. Die USA und Großbritannien verfolgten mit ihrer Umerziehung des deutschen Volkes verschiedene Ziele. Selbstverständlich sollte dabei auch von der eigenen bitterbösen Rolle im Vorfeld beider Weltkriege abgelenkt werden. Die Einführung eines pseudodemokratischen Systems analog den Vereinigten Staaten sollte etabliert werden. Da zwischenzeitlich – wie beispielsweise aus den Untersuchungen des Kommunistenjägers Joseph McCarthy ersichtlich – ein militanter Antikommunismus in den 1950er Jahren in den USA Einzug gehalten hatte, war es naheliegend, daß derartiges auch im Vasallenstaat BRD praktiziert wurde; dies um so mehr, als der andere Teil Deutschlands staatssozialistisch und ein Gegner im Kalten Krieg geworden war. Selbst der Freimaurer und Kriegsverbrecher Winston Churchill sagte bereits 1945, man habe „das falsche Schwein geschlachtet“, was eben nicht für die Höhe seiner eigenen Einweihung spricht oder aber nur als Nebelkerze dienen sollte. Die Generation der Enkel hat die Lügen und Halbwahrheiten der Siegermächte weitgehend verinnerlicht. Darin hat eine differenzierte, den Nationalsozialismus, das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg wissenschaftlich redlich und historisierende Betrachtung keinen Platz, da alle Nazis böse, böse, böse und Hitler die Inkarnation des absolut Schlechten, Schlechten, Schlechten waren. Auf der anderen Seite gibt es einige Dumpfbacken, die heute noch mit Hitler und seinem Führungspersonal eine Art Ikonenverehrung betreiben und dabei mehr oder weniger die unglaublichen Verbrechen ausblenden, die in den dunklen Jahren geschahen. Dazwischen gibt es relativ wenige ernsthaft um Objektivität Bemühte, die u.a. viele der Lügen und Halbwahrheiten der Siegermächte ausgemacht und analysiert haben. Sie werden durch strafrechtliche Forschungsverbote (z.B. § 130 Abs. 3 StGB), gesellschaftliche Stigmatisierung, berufliche Existenzvernichtung und sonstiges staatsterroristisches Mobbing mundtot gemacht oder ins Exil vertrieben oder rastlos mit internationalen Haftbefehlen um den Erdball gejagt. Wer heute in diesem Land zu einigen kritischen Themen die Wahrheit sagt, wird – fast reflexartig (also ohne nachzudenken) – als Rechtsradikaler und/oder Antisemit denunziert. Nur schwach ist der Trost, der aus der Geschichte durch geniale Forscher wie Kopernikus, Kepler und Galilei zu uns hinüberschimmert, die in einem Kernpunkt das Weltbild der katholischen Kirche auf den Kopf stellten. Fast verzagen möchte man, wenn man bedenkt, daß die katholische Kirche 200 Jahre benötigte, um vom hohen machtvollen Ross auf die schlichte und banale Ebene der Tatsachen herabzusteigen und daß es erst Joseph Ratzinger war, der Galilei strafrechtlich rehabilitieren ließ.

 

 

21)                      „Herr (Henryk M.) Broder ist ein bildungsbürgerlicher Kulturchauvinist.“

 

Marc-Sebastian Löhken im SPIEGEL-Leserbrief 50 / 2007 / 15

 

 

22)                      „Schuld am Untergang des Abendlandes ist natürlich die Demokratisierung der Medien. Denn dadurch kann sich nun auch jede arbeitslose Klofrau amüsieren, wo Lachen doch anscheinend ausschließlich intellektuellen SPIEGEL-Journalisten vorbehalten werden sollte. Lasst die Leute doch einfach lachen, solange sie noch lachen können.“

 

Rolf Daum im SPIEGEL-Leserbrief 50 / 2007 / 15

 

Anmerkung: Der altrömische Grundsatz „De gustibus non est disputandum“ (Über den Geschmack lässt sich nicht streiten) gilt selbstverständlich auch in Sachen Humor. Da sollte man keine intellektuelle Hybris herankommen lassen. Ich habe beispielsweise dem englischen Humor nie etwas abgewinnen können, ich habe nicht verstanden, worüber sie lachen, bis ich merkte, die Briten haben eben einen ganz andere Art von Humor. Ist doch schön so, Hauptsache, es macht ihnen Freude. Natürlich ist der feine Humor eines Loriot eine kulturelle Spitzenleistung, aber so richtig „bepisst vor Lachen“ habe ich mich bei „Werner I“, „Ein Herz und eine Seele“ und manchmal auch bei ziemlich albernen Klamotten von Didi Hallervorden. Ich bin halt ein schlichtes Gemüt und leicht zu erheitern.

 

 

23)                      „Wir haben an die Forscherinnen und Forscher appelliert, die ethisch unbedenkliche Forschung an sogenannten adulten Stammzellen voranzubringen. Sie hat gerade in jüngster Zeit bemerkenswerte Erfolge erzielt. Im Übrigen sollten die – freilich zum großen Teil uneingelösten – Hoffnungen auf Therapien und Heilung nicht für ethisch fragwürdige forschungspolitische Interessen instrumentalisiert werden. Bisher haben sich die hochgesteckten Erwartungen in die Heilung mit Hilfe embryonaler Stammzellen keineswegs erfüllt.“

 

Kardinal Karl Lehmann – Mainzer Bischof und seinerzeit Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz im SPIEGEL-INTERVIEW 50 / 2007 / 19

 

 

24)                      „Union und SPD ist das Grundgesetz, das ein Hauptstadtgesetz zwingend vorschreibt, offenkundig zu wenig wert.“

 

Gregor Gysi

 

Anmerkung: Das erinnert uns an den Ausspruch des damaligen Kronjuristen der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag Adolf Arndt (wie Gysi jüdischer Abkunft), der einst sinngemäß sagte, für einige sei das Grundgesetz so heilig, daß sie es nur an hohen Feiertagen anwenden möchten.

 

 

25)                      „Manche glauben, sie (die 16 Geheimdienste der USA) hätten, womöglich mit Billigung des Verteidigungsministers und Ex-CIA-Chefs Robert Gates, (durch die Veröffentlichung ihrer Erkenntnisse, Iran habe schon 2003 das Programm zum Bau einer Atombombe eingestellt) einen Krieg gegen Teheran unmöglich machen wollen.“

 

DER SPIEGEL 50 / 2007 / 114 („Das Beben von Washington“)

 

 

26)                      „Wir konstatieren, dass sich Regierungsinstitutionen dem Weißen Haus widersetzen“, sagt er (Ray Takeyh vom Council on Foreign Relations). In einer völligen Rollenumkehr würden heute Geheimdienste und Generäle dem Präsidenten die Politik vorgeben: „Das legt nahe, dass Bush nicht mehr viel zu sagen hat.“

 

DER SPIEGEL 50 / 2007 / 114 („Das Beben von Washington“)

 

Anmerkung: Natürlich sind Israel-Lobby und CFR stocksauer, daß die US-Geheimdienste ihre Rolle eingenommen haben, dem US-Präsidenten politische Vorgaben zu erteilen.

 

 

27)                      „Hinter den Kulissen kracht es zwischen Washington und Jerusalem. Die Israelis fühlen sich von der CIA vorgeführt ... ‚Wir hatten gehofft, die Amerikaner würden das mit dem Militärschlag gegen die iranischen Anlagen übernehmen’, sagt ein enger Vertrauter des Regierungschefs zum SPIEGEL: ‚Jetzt stehen wir allein da’:“

 

DER SPIEGEL 50 / 2007 / 114 („Das Beben von Washington“)

 

Anmerkung: Die USA wissen, daß sie die Loyalität ihrer Verbündeten mit den Kriegen gegen Serbien, im Irak und in Afghanistan reichlich strapaziert haben. Mit Hilfestellung bei einem möglicherweise einen Weltbrand auslösenden Schlag gegen Iran können sie kaum rechnen, dies um so mehr, als sich Iran völkerrechtskonform (und nur machtpolitisch unbotmäßig) verhält. Außerdem hat Rußland Iran umfangreich moderne Verteidigungswaffen verkauft, so daß jeder Waffengang mit einem erheblichen Risiko verbunden ist. Die US-Geheimdienste fragen sich lebensnah, warum der militärische Komplex ihres Vaterlandes eins ums andere Mal für jüdische Interessen die Kastanien aus dem Feuer holen soll, währenddessen die USA allmählich wirtschaftlich vor die Hunde gehen. Dies um so mehr, als sich Israel in seinem irrationalen Auserwähltheitswahn allen erdenklichen Friedensbemühungen im Nahen Osten widersetzt.

 

 

28)                      „Es ist ein Sinnbild für internationale Kriegsverbrechen: das Massaker der Japaner im chinesischen Nanjing (früher: Nanking). (...) In Nanjing ist die Vergangenheit allgegenwärtig, hier hat fast jeder Ort seine politische Symbolik. Das gilt auch für das Haus von John Rabe, dem ‚guten Nazi’ von Nanjing, der Tausende Zivilisten vor den japanischen Peinigern schützte. Der Siemens-Vertreter und zeitweilige NS-Ortsgruppenleiter errichtete damals zusammen mit anderen westlichen Ausländern eine Sicherheitszone für rund 250.000 Einwohner – und trotzte dort praktisch als Bürgermeister, Polizeichef und Oberster Richter den Japanern. Die Chinesen verehren den Deutschen als ‚Lebenden Buddha’. (...) Vor allem Rabes Tagebücher sind für China von hohem Wert: Der frühere Siemens-Mann ist ein wichtiger ausländischer Kronzeuge in der Debatte über die japanischen Kriegsgreuel.“

 

DER SPIEGEL 50 / 2007 / 124 f („Kollektiver Blutrausch“)

 

 

29)                      „Als der Maler Paul Gauguin 1903 mit 54 Jahren auf der Südseeinsel Hiva Oa starb, warfen die Einheimischen den nutzlosen Teil seines Besitzes in den Brunnen hinter seinem Haus. (...) Im Brunnen stieß die Expertin (Caroline Boyle-Turner) ... auf schmerzstillenden Tigerbalsam, zwei Ampullen Morphium und eine Spritze. Der Künstler litt unter anderem an der Syphilis, war herzkrank und zudem bettelarm – was ihn freilich nicht hinderte, in ‚La Maison du Jouir’, seinem Haus der Wonne, kurz vor seinem Tod eine 14-Jährige zu schwängern.“

 

DER SPIEGEL 50 / 2007 / 142 („Backenzähne im Brunnen“)

 

 

30)                      Fossile Energiereserven in Milliarden Tonnen Kohlenstoff: Kohle 675 / Öl 160 / Erdgas 96 / Gas aus Hydraten 3000

 

DER SPIEGEL 50 / 2007 / 145 („Menetekel am Ozeangrund“ – Auswertung einer Graphik – Quelle: Energy Outlook 2007, Archer & Buffet)

 

 

31)                      „Als Unterströmung der Aufklärung scharten sich am Ende des 18. Jahrhunderts viele Bürger in Geheimlogen. Illuminaten und Somnambulisten trafen sich in Hinterzimmern. Goethe und Lessing, aber auch George Washington waren Freimaurer.  Besonders dunkel ging es bei den Rosenkreuzern zu, die sich als Auserwählte fühlten. Aus Mystik, Jesusglauben und jüdischer Kabbala war ihre Lehre gemischt.“

 

DER SPIEGEL 50 / 2007 / 148 („Der okkulte König“) über den Preußenkönig Friedrich Wilhelm II.

 

 

32)                      „Einer der mächtigsten Männer Europas (Preußenkönig Friedrich Wilhelm II.) war von einer abergläubischen Kamarilla (von Rosenkreuzern) umgeben und – unheimlicher noch – ihr durch einen Eid zu strengstem Gehorsam verpflichtet.  Entsprechend sah die Regierungsarbeit aus. Schon bald erließ (Christoph) Wöllner (als Justizminister) ein Zensuredikt, das jede Kritik an der Kirche verbot. Immanuel Kant wurde aufgefordert, sich von christlichen Fragen fernzuhalten. Der gehorchte: ‚Ich ersterbe in devotestem Gehorsam’.“

 

DER SPIEGEL 50 / 2007 / 150 („Der okkulte König“) über den Preußenkönig Friedrich Wilhelm II.

 

 

33)                      „Ihre Sätze haben sich in mein Gehirn gebrannt. (...) Ich glaube, sie schreibt die schönsten Sätze, schönere Sätze als jeder lebende amerikanische Autor.“

 

Susan Sontag über Elizabeth Hardwick (DER SPIEGEL 50 / 2007 / 182 – Nachruf)

 

 

34)                      „Wie die Agrarpolitiker der reichen Welt Afrikas Bauern ins Elend stürzen, das beschreibt Michaela Schießl in ihrem erschütterndem Report ‚Not für die Welt’.“

 

DER SPIEGEL 50 / 2007 / 186 („Rückspiegel“ zit. aus der Begründung der Jury zur Verleihung des Otto-Brenner-Preises für kritischen Journalismus)

 

 

35)                      „Keine Auskunft geben zu wollen ist indes nicht allein eine chinesische Spezialität. Gleich zweimal versuchten Anwälte in der vergangenen Woche (im Januar 2008) SPIEGEL-Berichte aus Deutschland zu verhindern – und zwar noch bevor die Recherche überhaupt zu Ende war. Den SPIEGEL-Redakteuren ... waren Unterlagen aus dem Innern der rechtsextremen NPD zugespielt worden ... Anschließend, so gebietet es die journalistische Sorgfaltspflicht, konfrontierten sie die NPD-Spitze mit den Ergebnissen. Als Reaktion erhielten sie Unterlassungserklärungen von zwei Parteifunktionären. (...) Der andere Fall betrifft die Berichterstattung des SPIEGEL über den sogenannten sächsischen Sumpf, eine Affäre um mutmaßliche Verbindungen von Justiz, Polizei und Politik in die Halbwelt. SPIEGEL-Redakteur Steffen Winter, 38, hatte schon mehrfach über den Verdacht geschrieben, dass Landesmitarbeiter sich in Bordellen vergnügten – und dadurch erpressbar waren. Nun beschuldigen ehemalige Prostituierte sogar einen hohen Richter. Winter konfrontierte den Betroffenen mit dem Vorwurf – und prompt ging dem SPIEGEL das nächste Unterlassungsbegehren zu. In beiden Fällen gilt: Es gibt an der Aufklärung ein öffentliches Interesse – und folglich auch eine Geschichte im SPIEGEL.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2008 / 5

 

Anmerkung: Das Verhalten der beiden NPD-Funktionäre und des Richters lassen tief blicken. Der Betroffene hat doch die Möglichkeit, die Journalisten mit seiner Version zu versorgen, weitere Recherchen („Beweiserhebungen“) anzuregen und die Glaubwürdigkeit der Informanten zu erschüttern. Wer diese Möglichkeiten nicht nutzt, macht sich eher verdächtig.

 

 

36)                      „Natürlich gehen auch Richter in den Puff, ich kenne in Stuttgart diverse, ebenso Staatsanwälte.“

 

Frank Fahsel – von 1973 bis 2004 Richter am Landgericht Stuttgart in einem Leserbrief („Süddeutsche Zeitung“ vom 9.4.2008)

 

 

37)                      „Die versuchten Putsche und Revolutionen von 1919 waren nicht die einschneidenden Erlebnisse dieser Zeit, sondern die  alle treffende Inflation von 1923, diese hohe Zeit der Spekulanten, das Brot, welches plötzlich pro Laib eine Million Mark kostete.“

 

Ehlert Puvogel im SPIEGEL-Leserbrief 4 / 2008 / 8

 

Anmerkung: Da ist wohl was dran. Mein Vater berichtete, wie damals ein Haus im Lübecker Stadtteil St. Lorenz Süd für umgerechnet vier (!) US-Dollar zwangsversteigert worden sei. Meine Großmutter mütterlicherseits lag mit einer Bauchhöhlenschwangerschaft in der Klinik und mein Großvater, der als Zollamtsleiter nicht schlecht verdiente, karrte sein Monatsgehalt sofort zur Krankenhausverwaltung, bevor das Geld weiter an Wert verlor. Und wer dann noch Rolf Winters „Hitler kam aus der Dankwartsgrube“ gelesen hat, weiß, warum auch die Unterprivilegierten NSDAP wählten, obwohl sie zuvor eingeschworene Kommunisten oder Sozialdemokraten waren.

 

 

38)                      „Millionen Spießer und Kleinbürger mit autoritärer Persönlichkeitsstruktur sahen in Hitler die Ausnahme ihrer selbst. Jemanden, der es wagte, die eingeimpfte Demutsstarre zu überwinden und das Establishment herauszufordern. Das faszinierte die Massen, und darum wählten sie ihn.“

 

Martin Voss im SPIEGEL-Leserbrief 4 / 2008 / 12

 

 

39)                      „Der Bürger will keine Glatzenpartei und keine NSDAP wählen.“

 

Sascha Roßmüller – stellvertretender Bundesvorsitzender der NPD (DER SPIEGEL 4 / 2008 / 36 + 38)

 

 

40)                      „Die Linkspartei insgesamt ist nicht verfassungsfeindlich und muss deshalb nicht beobachtet werden. (...) Der Verfassungsschutz hat Besseres zu tun.“

 

Dieter Wiefelspütz – MdB und innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion (DER SPIEGEL 4 / 2008 / 44)

 

Anmerkung. Auch wir halten die Beobachtung der Linkspartei für nicht hinnehmbar. Der Verfassungsschutz wird so sein Negativimage nicht los, ein Organ für den Machtmißbrauch durch die Systemparteien abzugeben, um unliebsame politische Gegner klein zu halten. Wir sind auch nach wie vor für die Abschaffung des Verfassungsschutzes auf Bundes- und Länderebene und fragen uns unverdrossen, wer schützt die Verfassung vor dem Verfassungsschutz. Die letzte große Ohrfeige hat sich der VS in NRW vom Bundesverfassungsgericht bezüglich der Beurteilung der JUNGEN FREIHEIT in diversen Verfassungsschutzberichten eingefangen; nur, da sitzen Beamte auf Lebenszeit mit einer betonharten Beratungsresistenz.

 

 

41)                      „Der Saarländer (Oskar Lafontaine), der 2009 in seiner Heimat als Ministerpräsidentenkandidat ins Rennen gehen will, wird die Schließung seiner Akte (beim Verfassungsschutz) nicht nur still genießen. Für die Einstellung seiner Beobachtung wird schon eine launige Begründung verbreitet: Kein saarländischer Beamter wolle es riskieren, seinen künftigen Chef zu observieren.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2008 / 44 („ABK für Schlapphüte“)

 

Anmerkung: DER SPIEGEL veröffentlichte in 2 / 2009 / 16 f Ergebnisse demoskopischer Erhebungen zu den im Jahre 2009 anstehenden Wahlen. Für die Landtagswahl im Saarland werden prognostiziert: CDU 38%, SPD 25%, FDP 6%, Grüne 5% und Linke 23%.

 

 

42)                      „Mehrere gutausgebildete Steuerfahnder, die mit ihren Vorgesetzten wegen dienstlicher Angelegenheiten über Kreuz lagen, hat das Land Hessen mit Hilfe psychiatrischer Gutachten zu pensionsberechtigten Ruheständlern gestempelt – teilweise schon im Alter von 36 Jahren.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2008 / 50

 

 

43)                      „Betuchte Anleger hatten in den neunziger Jahren mit Hilfe ihrer Bankberater diskret Vermögen ins Ausland geschafft, um der deutschen Zinsabschlagsteuer zu entgehen. Bei Durchsuchungen in den Geldhäusern beschlagnahmten die Fahnder daraufhin massenweise Unterlagen zu diesen Transfers. ... und leiteten Tausende von Verfahren ein.  Doch plötzlich fühlten sich Fahnder im zuständigen Finanzamt V der Bankenmetropole Frankfurt auf ihrer erfolgreichen Jagd nach Schwarzgeld-Sündern von der eigenen Verwaltung ausgebremst. Eine umstrittene Verfügung der Behördenspitze sorgte dafür, dass die Spezialtruppe Mitte 2001 einige tausend noch unbearbeitete Fälle abgeben musste – an die Finanzämter am Wohnsitz der Verdächtigen.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2008 / 50

 

 

44)                      „Seit Monaten sabotiert er (Ehud Barak) Olmerts Zugeständnisse an die Palästinenser. So ist Barak als Verteidigungsminister zuständig für die in der internationalen Roadmap vorgeschriebene Räumung illegaler jüdischer Außenposten im Westjordanland. Olmert nannte sie vergangene Woche eine ‚Schande’, Barak hingegen versprach Siedlerführern, einige davon zu ‚legalisieren’. Selbst Parteifreunde kritisieren ihn als selbstgerecht: ‚Ich verstehe Barak nicht’, sagt Parteigeneralsekretär Eitan Kabel. ‚Er ist von einem bösen Geist befallen’, behauptet gar Ex-Minister Mosche Schachal.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2008 / 89 („Alle gegen Barak“)

 

 

45)                      „Nicht nur die Weiterverwendung der durch die Nationalsozialisten gebrauchten Begriffe, sondern vor allem die ‚Nazi-Vergleiche’ offenbaren nach Ansicht der Sprachforscher (der Universität Düsseldorf) das gestörte Verhältnis der Deutschen zu ihrer NS-Vergangenheit: Einzigartige Geschichtsereignisse würden in inflationär gebrauchten Vergleichen ... relativiert. Wer auf sich aufmerksam machen wolle, sei mit der Hitler-Metapher rasch zur Hand. Im gesellschaftlichen Streit um die rechten Worte sehen die Wissenschaftler allerdings auch Gutes: ‚Es gibt keine Deutungshoheit, ein einheitlicher Sprachgebrauch existiert nur in totalitären Gesellschaften’.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2008 / 115 („Nazi-Begriffe im Alltag“)

 

Anmerkung: Ich bin Deutscher, habe aber keine NS-Vergangenheit, weil ich 1948 geboren wurde! Es sollte in der Tat keine Deutungshoheit geben, weil wir keine totalitäre Gesellschaft sein wollen; allerdings wird eine solche massiv und unübersehbar vom Zentralrat der Juden in Deutschland beansprucht, von dem einst ein Vorsitzender als „moralische Instanz“ gepriesen wurde, obwohl er vom Landgericht Dresden zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt worden war.

 

 

46)                      „Robert James Fischer, Spitzname Bobby ... Intelligenzquotient 184, gewann 1972 in der isländischen Hauptstadt Reykjavik die Weltmeisterschaft gegen den Sowjetrussen Boris Spasski ... Der Schulabbrecher, der mit 13 die ‚Partie des Jahrhunderts’ gegen Donald Byrne gewann und dreimal in Folge den Schach-Oscar erhielt, bestritt nach dem WM-Sieg 20 Jahre keine Turnierpartie mehr. (...) Er leugnete den Holocaust (obwohl selbst jüdischer Herkunft) und begrüßte die Terroranschläge auf das World Trade Center.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2008 / 150 (Nachruf)

 

 

47)                      „Was die Mauer betrifft, so lassen wir uns nicht deren Schutzfunktion ausreden – ganz einfach, weil wir den Schutz spüren vor all dem, was hinter der Mauer jetzt an brauner Pest wuchert.“

 

Ulrich Junghanns im Juli 1989 in der DDR-Zeitung „Bauernecho“ (DER SPIEGEL 4 / 2008 / 152). Junghanns war in der DDR als Blockparteimitglied Funktionär der DDR-Bauernpartei und im Zeitpunkt der SPIEGEL-Veröffentlichung Parteichef der brandenburgischen CDU.

 

Anmerkung: Angela Merkel – früher FdJ-Sekretärin und heute Mitglied im Rotary-Club – sollte bei den diversen 2009 anstehenden Wahlen nicht allzu heftig mit Schmutz auf alte SED-Kader in der Linkspartei werfen; da könnte einiges zurückfliegen, was die CDU im Beitrittsgebiet als Wendehalspartei erscheinen lassen könnte. Immerhin sind einige ehemalige DDR-Bürger wegen des Schießbefehls an Grenze und „antifaschistischem Schutzwall“ verurteil worden.

 

 

48)                      „Peer Steinbrück ... Bundesfinanzminister und Urgroßneffe des Deutsche-Bank-Gründers Adelbert Delbrück, hat ... Vertretern der Zunft seines berühmten Vorfahren gehörig die Leviten gelesen. ‚Seien Sie versichert’, donnerte der Politiker mit sichtbarer Genugtuung vom Rednerpult den rund 300 geladenen Gästen bei einer Veranstaltung der Dresdner Bank in Berlin entgegen, ‚mein Respekt für Ihren Berufsstand ist mittlerweile auf dem gleichen Niveau angekommen wie ihr Respekt für meinen.’ Über den spontanen Applaus zeigte sich Steinbrück beim anschließenden Stehempfang verwundert. ‚Ich wusste gar nicht, ... dass Banker so masochistisch veranlagt sind’.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2008 / 153

 

 

49)                      „Kugeln treffen oder treffen nicht.“

 

Pervez Musharraf – seinerzeit Präsident Pakistans auf die Frage des SPIEGEL nach seiner Angst vor einem Attentat (DER SPIEGEL 3 / 2008 / 3 + 105)

 

 

50)                      „Frankreich, Großbritannien, Belgien, die Niederlande – überall gescheiterte Integration und Jugendgewalt, und natürlich sind perspektivlose junge Männer die Ersten, die Radau machen.“

 

Nadim Karkutli im SPIEGEL-Leserbrief  3 / 2008 / 8

 

Anmerkung: Die offenbar gleichförmigen Erfahrungen über gescheiterte oder abgelehnte Integration sollten zu der Überlegung Anlass geben, ob diese zu teuer, kaum möglich, überwiegend von beiden Seiten nicht gewollt oder gewünscht ist und deshalb von der Agenda zu streichen sei. Zur Wiederherstellung des sozialen Friedens bietet sich eine Rückführung der gewalttätigen und/oder nicht integrationswilligen Migranten an. Einerseits unter Ausschöpfung der Möglichkeiten zur Beendigung der Aufenthaltserlaubnis und andererseits durch lukrative Anreize. Rudolf Augstein, Helmut Schmidt, Angela Merkel, Edmund Stoiber und viele andere mehr haben das Projekt einer multikulturellen Gesellschaft „parteiübergreifend“ für gescheitert erklärt. Wann folgen den Worten endlich Schlussfolgerungen und Taten?

 

 

51)                      „Privatisierung bringt dem Bürger dann Vorteile, wenn sie konsequent durchgeführt wird. Wer aus einem Staatsmonopol ein ‚Privatmonopol’ macht, der treibt den Teufel mit dem Beelzebub aus.“

 

Rudolf Hege im SPIEGEL-Leserbrief 3 / 2008 / 10

 

 

52)                      „(Bundesjustizministerin Brigitte) Zypries hatte zunächst eine Frau als Nachfolgerin des scheidenden Vizepräsidenten (des Bundesverfassungsgerichts) Winfried Hassemer favorisiert. Offenbar konnte die SPD aber keine geeignete Kandidatin finden.“

 

DER SPIEGEL 3 / 2008 / 13 („Philosoph wird Präsident“)

 

 

53)                      „Aber es lässt sich auch nicht leugnen, dass ein Teil der Mitglieder der Vereinten Nationen, jedenfalls in ihrer tatsächlichen Verfasstheit, nicht den Anforderungen der europäischen Rechtsstaatlichkeit genügen. Dann können Sie natürlich auch von der Völkerrechtsordnung nicht genauso viel erwarten.“

 

Hans-Jürgen Papier – Präsident des Bundesverfassungsgerichts im SPIEGEL-GESPRÄCH 3 / 2008 / 26

 

 

54)                      „Weimar ist gescheitert wegen Versailles und Moskau.“

 

Otto Braun – sozialdemokratischer preußischer Ministerpräsident

 

 

55)                      „Wir wollen keinen Rückfall in die Schuldenmacherei.“

 

Peer Steinbrück – Bundesfinanzminister (DER SPIEGEL 3 / 2008 / 71)

 

 

56)                      „Mit (Martti) Athisaari haben wir uns 18 Monate lang auseinandergesetzt, wobei sich uns der Eindruck aufdrängte, dass für ihn das Ergebnis von Anfang an feststand – die Unabhängigkeit des Kosovo.“

 

Vuk Jeremic – serbischer Außenminister im SPIEGEL-Interview 3 / 2008 / 101

 

 

57)                      „Die Entsorgung der atomaren Wiederaufarbeitungsanlage in Karlsruhe (WAK) wird um weitere 239 Millionen Euro teurer als bisher angenommen. Das geht aus einer neuen Kostenrechnung des Bundesforschungsministeriums hervor. Zu Beginn des Projekts 1991 waren die Gesamtkosten auf umgerechnet über eine Milliarde Euro beziffert worden, 2005 war bereits von knapp zwei Milliarden Euro die Rede. Eine neue Schätzung kommt nun auf Kosten von über 2,2 Milliarden Euro. (...) Die WAK war von 1971 bis 1990 in Betrieb und sollte ein eigenes deutsches Programm zum Recycling von Atommüll begründen; das Vorhaben scheiterte jedoch.“

 

DER SPIEGEL 3 / 2008 / 110

 

 

58)                      „In seinen Büchern enttarnte (Philip) Agee, der den Geheimdienst (CIA) 1969 verlassen hatte, Hunderte zum Teil noch aktive Agenten.“

 

DER SPIEGEL 3 / 2008 / 142 (Nachruf)

 

 

59)                      „Im Zuge der vom Pariser Premierminister angekündigten Bewertung aller Kabinettsmitglieder durch eine private Unternehmensberatung soll (Kulturministerin Christine) Albanel unter anderem daran gemessen werden, wie sich die Zahl der Besucher in 14 französischen Nationalmuseen entwickelt ... Einwanderungsminister Brice Hortefeux etwa soll nach der Zahl der ausgewiesenen Ausländer bewertet werden ...“

 

DER SPIEGEL 3 / 2008 / 144

 

 

60)                      „Bei Anne Will schilderte die Chefin einer kleinen Leipziger Bäckerei, warum ein gesetzlicher Mindestlohn den Ruin ihres Unternehmens bedeuten würde. Doch die Will’sche Choreographie hatte ihr nur die Rolle einer Pausennummer zugedacht. Der Moderatorin bot sich die einmalige Chance auf einen Ausflug in die Wirklichkeit, die sie leichtfertig vergab.“

 

P.T. MAGAZIN 1 / 2008 / 4

 

 

61)                      „Der Tarifvertrag der Post ist kein Mindestlohntarifvertrag, sondern ein Wettbewerbsverhinderungsvertrag zu Lasten Dritter. Wenn per Gesetz einer Branche Löhne aufgezwungen werden, die 30 Prozent über den Durchschnittslöhnen der Wettbewerber liegen, kann von einem Mindestlohn keine Rede sein.“

 

Dieter Hundt – Arbeitgeberpräsident (P.T. MAGAZIN 1 / 2008 / 7)

 

 

62)                      „Es gibt praktisch keine goldgedeckten Währungen mehr. Schon nach dem Ersten Weltkrieg kaufte das 1913 von den Finanzgruppen Rothschild und Rockefeller gegründete private Federal Reserve System in den USA die Goldreserven der Welt auf. Viele nationale Währungen weltweit konnten daraufhin ihren Goldstandard nicht halten und brachen in den Deflationen der ersten Weltwirtschaftskrise zusammen.“

 

P.T. MAGAZIN 1 / 2008 / 8 („Das Trojanische Kalb“)

 

 

63)                      „80 Prozent aller verfügbaren Dollars sind inzwischen außerhalb der USA gebunkert.“

 

P.T. MAGAZIN 1 / 2008 / 8 („Das Trojanische Kalb“)

 

 

64)                      „But the U.S. government has a technology, called a printing press (or, today, ist electronic equivalent), that allows it to produce as many U.S. dollars as it wishes at essentially no cost.” (Zu Deutsch: “Die US-Regierung verfügt über eine Technologie, genannt Druckerpresse (oder heute ihr elektronisches Äquivalent), die ihr die Produktion so vieler US-Dollars erlaubt, wie sie wünscht – und das ohne Kosten.“)

 

Ben S. Bernanke – FedRes-Präsident am 21.11.2002 vor dem National Economists Club, Washington D.C.

 

 

65)                      „Nach einer bundesweiten Razzia gegen illegalen Cannabis-Anbau ... gerät nun (Februar 2008) ausgerechnet ein Vorsitzender Richter des Verwaltungsgerichts Minden in Erklärungsnot. Wie aus einem internen Bericht der Staatsanwaltschaft Aachen hervorgeht, trafen Polizisten den Mann im ausgebauten Dachgeschoss seines Hauses nebst elf mit Cannabis-Blüten und Pflanzenteilen gefüllten Marmeladengläsern an.“

 

DER SPIEGEL 6 / 2008 / 14

 

Anmerkung: Der eine Richter hat Haschischpflanzen im Arbeitszimmer, in Stuttgart gehen Richter und Staatsanwälte in den Puff, in Sachsen angeblich sogar in Kinderbordelle; Wolfgang Neskovic hatte also Recht, als er schon vor vielen Jahren schrieb, die angeblich hohe Moral der Richterschaft sei ein Mythos. Auch „Die Rechtsbeugermafia“ zeugt von schier unglaublichen „Fehlleistungen“ der Schwarzkittel und um sich einen auch repräsentativen Überblick über die Verkommenheit der „Rechtspflege“ zu verschaffen, orientiere sich der interessierte Leser an der Bibliographie „justizkritische Bücher“ auf dieser Weltnetzseite.

 

 

66)                      „Die Fronten im hessischen Landtag sind auch deshalb so verhärtet, weil die maßgeblichen Politiker sich in jahrelangen beinharten Auseinandersetzungen angewöhnt haben, weniger mit- als übereinander zu reden – und das am liebsten schlecht und öffentlich.“

 

DER SPIEGEL 6 / 2008 / 18 (Matthias Bartsch: „Verhärtete Fronten“)

 

 

67)                      „Der Bundeslandwirtschaftsminister (Horst Seehofer) hat im vergangenen September (2007) auf dem CSU-Parteitag in München den Kampf um den Parteivorsitz gegen (Erwin) Huber verloren. Unter Huber, das war Seehofers Argument, werde die CSU zur Bayernpartei schrumpfen. Man hat nicht den Eindruck, dass er diese Einschätzung inzwischen korrigieren möchte.“

 

DER SPIEGEL 6 / 2008 / 31

 

 

68)                      „Moskauer Mönche wollen ein Kloster in der Uckermark gründen – mit Putins Segen und in freundlicher Nachbarschaft zur Datsche von Angela Merkel. (...) Damit das Kloster in der hügeligen Uckermark auch weithin zu sehen ist, soll direkt neben dem Schloss (Götschendorf) noch ein Kirchenneubau mit einem knapp 30 Meter hohen Turm entstehen. Mit Protesten der Bevölkerung ist nicht zu rechnen. ‚Wir sehen hier lieber einen Zwiebelturm als ein Minarett’, sagt eine ältere Bewohnerin auf der Dorfstraße ...“

 

DER SPIEGEL 6 / 2008 / 41

 

 

69)                      „Lediglich ein Viertel der Ukrainer befürwortet derzeit einen Beitritt zum Nordatlantikpakt.“

 

DER SPIEGEL 6 / 2008 / 77 („Riskanter Reformkurs“)

 

Anmerkung: Überall werden hochkarätige politische Entscheidungen gegen das Volk getroffen, ob es die EU-Osterweiterung, die EU-Verfassung, der Vertrag von Lissabon oder der Nato-Beitritt der Ukraine ist. Welche Heuchelei, daß JENE gleichwohl von morgens bis abends die Selbsteinschätzung als „Demokratie“ im Munde führen. Für „unpopuläre“ Entscheidungen haben JENE ja die Lobby und korrupte „repräsentative“ Parlamentarier installiert.

 

 

70)                      „Das italienische Parlament hat immer schon über einen erhöhten Grad an Vulgarität verfügt. Das jetzt auch gespuckt und mit Champagner gespritzt wird, ist allerdings neu ...“

 

Marco Travaglio – Kulturkritiker aus Turin (DER SPIEGEL 6 / 2008 / 78)

 

 

71)                      „Ich liebe die Vereinigten Staaten. Nur ihre Außenpolitik nicht.“

 

Mohammed Ibn Raschid Al Maktum – Herrscher von Dubai (DER SPIEGEL 6 / 2008 / 84)

 

 

72)                      „Adolf Hitler war ein hochbegabter Politiker. Das darf man auch mal sagen.“

 

Hans Magnus Enzensberger – Ende Januar 2008 gegenüber der Schweizer „Weltwoche“ (DER SPIEGEL 6 / 2008 / 142)

 

 

73)                      „So soll US-Außenminister Henry Kissinger auch zugestimmt haben, als Suharto 1975 die frühere portugiesische Kolonie Osttimor Indonesien einverleibte. Geschätzte 200.000 Menschen bezahlten dieses mit dem Leben.“

 

DER SPIEGEL 6 / 2008 / 146 (Nachruf auf Suharto)

 

 

74)                      „Wieso haben alle gegenwärtigen deutschen Staatsbürger den Tod jüdischer und anderer Nazi-Opfer ‚verschuldet’? Wieso ist der Tod eines Menschen die ‚Schande’ eines anderen Menschen, obgleich dieser den Tod weder verursacht noch gebilligt hat? Haftet jeder Mensch für die Untaten der Sippenverwandtschaft seiner Vorfahren? Wer ist aufgrund welcher Ermächtigung befugt, die Frage, ob Unschuldigen eine Kollektivschuld und/oder Kollektivschande auferlegt werden kann, verbindlich für die Menschheit zu beantworten?“

 

Alfred Berghoff im SPIEGEL-Leserbrief 8 / 2008 / 10

 

Anmerkung: Diese – rhetorischen – Fragen werden leider viel zu selten gestellt. Man konnte die hirnrissige Kollektivschuldthese nicht länger aufrechterhalten, so daß JENE auf die Begriffe „Verantwortung“ und „Schande“ auswichen. Aber auch das ist nicht gerechtfertigt. Man denke doch nur an die Tausende von Deutschen, die es unter dem Risiko schwerster Strafen auf sich genommen haben, Juden zu helfen, durch Fluchthilfe, Lebensmittelversorgung oder Gewährung eines Verstecks. Der gesamte – üblicherweise erheblich unterschätzte – Widerstand gegen das Naziregime hat sich nichts vorzuwerfen; wer als Christ, Sozialdemokrat oder Kommunist selber im Gefängnis, Zuchthaus oder Konzentrationslager einsaß, ist frei von Verdacht und Makel. Gleiches gilt für Deutsche, die vor der Machtergreifung nicht NSDAP gewählt haben. Und selbst unter denen, die vor 1933 NSDAP gewählt haben, haben sich fast alle täuschen lassen oder sahen in Hitler die einzige realistische Chance für sich und Deutschland. Die jüngeren Jahrgänge sind ohnehin exkulpiert; mit der Einführung einer Sippenhaft würde man sich auf die gleiche Stufe mit totalitären Regimen wie dem Nationalsozialismus stellen. Der Schlussstrich ist ebenso überfällig wie die Historisierung des Dritten Reiches und die Streichung des verfassungswidrigen § 130 III StGB, wie sie von der seriösen Strafrechtswissenschaft ebenso gefordert wird wie von zwei kürzlich pensionierten Richtern am Bundesverfassungsgericht.

 

 

75)                      „In dem Bericht (Die Hamburger CDU setzt auf die Grünen) brachten Sie (DER SPIEGEL) es zuwege, den Namen des sozialdemokratischen Kandidaten konsequent zu verschweigen, während der seines Gegners nicht nur ein Dutzend Mal genannt, sondern durch ein Bildchen gefeiert wurde. Hätte ich es noch mit Journalismus-Studenten zu tun, dann würde ich diesen Artikel als ein Paradebeispiel der Pseudo-Objektivität plakatieren, die es erlaubt, auch jede Spur von journalistischer Fairness zu beseitigen.“

 

Klaus Harprecht im SPIEGEL-Leserbrief 8 / 2008 / 11

 

Anmerkung: Man sieht, woher beim SPIEGEL seit geraumer Zeit der Wind weht! Grundsätzlich ist es natürlich zu begrüßen, daß Ronald Schill aus der Politik (und Justiz) verschwunden ist, aber viele hätten es sich inniglich gewünscht, daß er mit entsprechendem Medienecho vollständig ausgepackt hätte, was gegen den Rotarier Ole so alles vorliegt. War es nicht die Clubfreundin aus der Uckermark, die ihn vor weiterer Unbill beschützt hat?

 

 

76)                      „Der Trend der letzten Jahrzehnte, einseitig Mädchen und Frauen zu fördern, sorgte wie erwartet dafür, dass Jungen komplett vernachlässigt wurden.“

 

Simone Holzhäuser-Sutter im SPIEGEL-Leserbrief 8 / 2008 / 12

 

 

77)                      „Jungen sind Schulversager, weil sie das deutsche Schulsystem dazu macht.“

 

Kai Erdbrink im SPIEGEL-Leserbrief 8 / 2008 / 12

 

 

78)                      „Glaubwürdigkeit ist unser Erfolg, dadurch unterscheiden wir uns von den anderen Parteien.“

 

Politisches Credo von Oskar Lafontaine für die Linkspartei (DER SPIEGEL 8 / 2008 / 34)

 

 

79)                      „Mit seiner Kölner Rede hat der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan versucht, die Deutsch-Türken zu Geiseln ihrer Abstammung zu machen.“

 

DER SPIEGEL 8 / 2008 / 46 (Thomas Darnstädt: „Identität als Gefängnis“)

 

 

80)                      „Assimilation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Sie sollten sich dessen bewusst sein.“

 

Recep Tayyip Erdogan türkischer Ministerpräsident im Februar 2008 vor knapp 20.000 Deutsch-Türken in der Köln-Arena

 

Anmerkung: Da ein Großteil der Migranten aus der Türkei mehr oder weniger integrationsunwillig ist, scheint die Lösung des Problems – wenn Assimilation ein Verbrechen sein soll – nur in der Rückführung zu liegen.

 

 

81)                      „Das Tragen von Kopftüchern ist in Ankaras Schulen verboten – in Berliner Schulen nicht.“

 

DER SPIEGEL 8 / 2008 / 46 (Thomas Darnstädt: „Identität als Gefängnis“)

 

 

82)                      „Es gehört für uns als katholische Kirche zu den verbindlichen Strukturen, dass Jesus Christus nur Männer zu Aposteln berufen hat. Der Priesterberuf und das Amt des Bischofs bleiben dem Mann vorbehalten.“

 

Erzbischof Robert Zollitsch  Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz im SPIEGEL-GESPRÄCH 8 / 2008 / 55

 

 

83)                      „Mit dem Kommunisten Gennadij Sjuganow an der Spitze zieht die größte Oppositionspartei in die Präsidentenwahl. Die Verteidiger der Sowjetmacht arbeiten dem Kreml direkt in die Hand.“

 

DER SPIEGEL 8 / 2008 / 114

 

 

84)                      „Zwar gilt noch ein Parteitagsbeschluss (der KPdSU) von 2005, der Putins ‚bonapartistischem, bürokratischem Regime’ einen ‚volksfeindlichen Charakter’ bescheinigt. Doch unter vier Augen sind der Präsident (Wladimir Putin), der die Sowjethymne wieder einführte, und der KP-Boss (Gennadij Sjuganow) per du.“

 

DER SPIEGEL 8 / 2008 / 115

 

 

85)                      „Im Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR war (Gerhard) Neiber der Mann für die ‚nassen Sachen’, für Geheimdienstoperationen, bei denen Blut fließt. So brachte er es zum Stellvertreter des Ministers, zum Generalleutnant ... Das trug ihm später Strafverfolgungen wegen Beihilfe zum Mord (an einem entflohenen Grenzpolizisten) und wegen Sprengstoffverbrechen ein; verurteilt wurde er nicht.“

 

DER SPIEGEL 8 / 2008 / 166 (Nachruf)

 

 

86)                      „Unser Heimatland scheint in der Auflösung befindlich zu sein – offen nach allen Seiten, grenzenlos, mithin ein Auslaufmodell, wie alle europäischen Staaten. Politiker, Banken und die dahinter stehenden plutokratischen Kräfte plündern die arbeitenden Völker aus, wirbeln sie durcheinander und verhindern mit ihrer Aufspaltungspropaganda jeden wirksamen gegnerischen Zusammenschluß. Mit den Schutzgrenzen und Schutzgesetzen schwinden auch die Abwehrkräfte gegen internationale kriminelle Banden, deren Bekämpfung ohnehin politisch oft nicht gewollt ist, da sonst die Verknüpfungen zwischen kriminellen, wirtschaftlichen und politischen Strukturen offenkundig würden. Der rechtschaffene, ehrliche Bürger ist allen sich ausbreitenden Machenschaften ausgeliefert. Die Politik ist wider jegliche Vernunft und somit ohne Hintergrundkenntnisse nicht mehr nachvollziehbar.“

 

Beatrix Ullrich in „Der freie Mensch“ Heft 11/12 – 2008, S. 3

 

 

87)                      „Wir haben es nicht nur mit einer Krise auf den Finanzmärkten zu tun, sondern auch in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Demokratie, was zum Teil noch geleugnet wird. Oskar Lafontaine hat am Mittwoch darauf hingewiesen, daß der von Ihnen zunächst berufene und dann wieder zurückgetretene Tietmeyer erklärt hatte, daß die Finanzmärkte die Politik beherrschen. Heute sagen Sie, daß Sie zu diesem Gesetz (Finanzmarktstabilisierungsgesetz) gezwungen sind. Damit räumen Sie ein, immer noch beherrscht zu werden.“

 

Gregor Gysi am 17.10.2008 im Deutschen Bundestag

 

 

88)                      „ ... Joschka Fischer (Ex-Außenminister und Ehrenjude der Gemeinde in Saloniki) von den Grünen hat erklärt, man könne nicht gegen die Finanzmärkte regieren. Gerhard Schröder ist Tony Blair gefolgt – und zwar gegen Oskar Lafontaine – und hat gesagt: Wir müssen die Freiheit der Finanzmärkte schaffen. Herr Steinbrück, ich darf Sie ausnahmsweise zitieren. Sie haben am 4. Mai 2006 auf der Euromoney Germany Conference Folgendes wörtlich erklärt: Obwohl wir mit unseren Reformanstrengungen noch keineswegs am Ende sind, zeigen sie doch erste gute Ergebnisse. Nicht zuletzt ist Deutschland heute eine der am meisten liberalisierten und deredulierten Wirtschaften in Europa.  Darauf waren Sie stolz. Das Ergebnis sehen wir jetzt. – Entschuldigung, die SPD hat Hedgefonds zugelassen, die Sie dann als Heuschrecken bezeichnet haben. Die SPD und die Grünen haben Leerverkäufe zugelassen.“

 

Gregor Gysi am 17.10.2008 im Deutschen Bundestag

 

 

89)                      „Das von den Neokonservativen eingenommene Bush-Regime und die von den Israeli besetzten Medien fuhren die ahnungslose Welt in Richtung Atomkrieg.“

 

Paul Craig Roberts – US-amerikanischer Kolumnist / unter Präsident Reagan stellvertretender Finanzminister gegenüber der Schweizer Wochenzeitung „Zeit-Fragen“ (26.8.2008)

 

 

90)                      „Tatsächlich aber hat diese Parlamentsdebatte aus dem Jahre 1900 (ausgelöst am 10.12.1900 durch den damals noch fast unbekannten jungen Rechtsanwalt David Lloyd George mit der Aufdeckung der Verstrickung der Familie Chamberlain in Rüstungsgeschäfte) die Wurzeln jenes Systems aufgedeckt, aus denen die britische Oberschicht ihre Macht entfaltet hat. Denn England ist politisch gesehen das Parlament, aus dem wieder das Kabinett hervorgeht. Das Parlament aber ist nicht eine Vertretung des Volkes, wie es das Schlagwort der Demokratie glauben machen will, sondern ein von hundert bis zweihundert Familien beherrschter Clan, in dem sich die ganze ungeheure Handels- und Finanzmacht Englands, ja des britischen Weltreiches mit der Ausübung der politischen Macht verbindet. Ein Weltreich führt Krieg – für hundert Familien. Das ist keine propagandistische Redensart, als die es auf den ersten Blick erscheinen mag. Das ist die Wirklichkeit. Plutokratie – das ist die Alleinherrschaft der Finanzgewaltigen in einem Volk.“

 

Beatrix Ullrich zit. (in „Der freie Mensch“ Heft 11/12 – 2008, S.78 f) Giselher Wirsing: „100 Familien beherrschen das Empire“

 

 

91)                      „Die Bekämpfung von Organisierter Kriminalität ist politisch nicht gewollt.“

 

Hans-Ludwig Zachert – ehemals Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA)

 

Anmerkung: Unglaublich, aber wahr!

 

 

92)                      „Die politische Einflussnahme auf Verfahren wird immer stärker. Ich beobachte die Politisierung der Strafverfolgung.“

 

Hans-Ludwig Zachert – ehemals Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA)

 

 

93)                      „Es wird bis in die höchsten Spitzen verhindert, daß wir gegen Prominente ermitteln. Der Staat ist unter die Räuber gefallen.“

 

Ein Oberstaatsanwalt aus Berlin („Der freie Mensch“ Heft 11/12 – 2008, S. 84 / Besprechung von Jürgen Roth: „Ermitteln verboten“)

 

 

94)                      „Wissen Sie, in welchem europäischen Land das öffentliche Zeigen der offiziellen Landesflagge inzwischen als Diskriminierung moslemischer Zuwanderer gesehen wird und von der Polizei mit einem Bußgeld belegt werden kann?“

 

Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland – die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte

 

 

95)                      „Wissen Sie, in welchem europäischen Land eine christliche Kirche seit dem Sommer 2008 Schutzgeld an Moslems zahlt, die als ‚Bodyguards’ arbeiten, damit Kirchgänger nicht länger von Jugendlichen anderer Kulturkreise angegriffen werden?“

 

Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland – die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte

 

 

96)                      „Wissen Sie, in welchem europäischen Land die wachsende Zahl von Vergewaltigungen durch Mitbürger aus dem islamischen Kulturkreis mit dem ‚Klimawandel’ begründet wird?“

 

Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland – die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte

 

 

97)                      „Wissen Sie, in welchem europäischen Land Muslime in arabischer Sprache darüber aufgeklärt werden, daß die Einheimischen nicht Menschen zweiter Klasse sind, sondern auch Menschenrechte haben?“

 

Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland – die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte

 

 

98)                      „Wissen Sie, in welchem europäischen Land laut einer von der Regierung in Auftrag gegebenen Studie, 25 Prozent aller dort lebenden Muslime Gewalt gegen andersgläubige Mitbürger in ihrer neuen Heimat als ‚legitim’ erachten?“

 

Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland – die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte

 

 

99)                      „Wissen Sie, in welchem europäischen Land Gefängnis-Toiletten umgebaut wurden, weil Muslime auf Toiletten weder mit dem Gesicht noch mit Rücken gen Mekka gewandt sitzen dürfen?“

 

Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland – die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte

 

 

100)                 „Wissen Sie, in welchem europäischen Land 70 Prozent der inhaftierten Straftäter Muslime sind?“

 

Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland – die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte

 

 

101)                 „Wissen Sie, in welchem europäischen Land 2008 drei muslimische Mitbürger, die auf Polizisten geschossen hatten, vom Richter sofort wieder ohne Verfahren auf freien Fuß gesetzt wurden, weil man Angst vor ‚Rassenunruhen’ hatte?“

 

Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland – die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte

 

 

102)                 „Wissen Sie, in welchem europäischen Land im Dezember 2006 zum ersten Mal eine vollverschleierte Muslima in einem bekannten Privatsender eine alternative – islamische – Weihnachtsansprache an die Bevölkerung verlesen durfte? Wußten Sie, daß diese Frau die Christen als ‚Ratten’ bezeichnete?“

 

Die Antwort finden Sie in „SOS Abendland – die schleichende Islamisierung Europas“ von Udo Ulfkotte

 

 

103)                 „Offenbar muss wieder einmal Kaiser Wilhelm II. als Sündenbock herhalten, diesmal sogar für Oktoberrevolution und Gulag – eine geradezu aberwitzige Theorie!“

 

Wolfgang Müller im SPIEGEL-Leserbrief 51 / 2007 / 8 zur SPIEGEL-Titelgeschichte „Wie Kaiser Wilhelm II. Lenins Oktoberrevolution finanzierte – Die gekaufte Revolution (Nr. 50/2007)

 

Anmerkung: Rudolf Augstein – der historisch Beschlagene – hätte vermutlich einen solchen Artikel nicht durchgehen lassen, dem das antideutsche Ressentiment auf die Stirn gemeißelt steht. Fangen wir damit an, daß es britische Freimaurer unter maßgeblicher Mitwirkung des Thronfolgers waren, die sich schon 1887 anschickten, Mitteleuropa neu zu ordnen, so, wie es 1945 dann auch aussah. Daß es Freimaurer waren, die im Hintergrund unter geschickter Ausnutzung einer nationalistischen Bewegung auf dem Balkan mit der Ermordung des österreichischen Thronfolgers das Streichholz in das Pulverfass warfen, um den Ersten Weltkrieg auszulösen. Daß die Unterstützung der bolschewistischen Revolution durch die amerikanische Ostküste (und die wird weder im Artikel, noch in der Leserbriefauswahl erwähnt!) viel wirkungsvoller war als die deutsche Hilfe, von der Kaiser Wilhelm II. erst aus der Zeitung erfuhr. Und daß die Schwächung der russischen Militärwalze für das Überleben des Deutschen Reiches in einem Zweifrontenkrieg eine unabweisliche Notwendigkeit war und ideologische Bedenken selbstverständlich zurückgestellt werden mussten. Übrigens hieß der deutsche Geheimdienstchef seinerzeit „Warburg“; klingelt es jetzt?

 

 

104)                 „Ihr Cover (Titelbild DER SPIEGEL Heft 50/2007 mit Lenin und Wilhelm II.) suggeriert einen inhaltlichen Konnex zwischen der Finanzierung Lenins seitens des Auswärtigen Amts und Kaiser Wilhelm II. Andererseits schreiben Sie selbst, dass der deutsche Monarch von Lenins Reise (von der Schweiz durch Deutschland und Schweden nach Rußland) erst aus der Zeitung erfuhr.“

 

Yves Dubitzky im SPIEGEL-Leserbrief 51 / 2007 / 8

 

 

105)                 „Es ist ein Skandal, dass eine so antiquierte Methode wie das Ankreuzverfahren, das lediglich lexikalisches Wissen, aber keine Problemlösungskompetenz prüft, über das Studienschicksal von Menschen entscheidet und für den Arztberuf hervorragend geeignete Personen scheitern lassen kann.“

 

Heinz Joseph im SPIEGEL-Leserbrief 51 / 2007 / 12

 

 

106)                 „Der ‚Erfolg’ der Band Tokio Hotel begann erst mit der permanenten Berichterstattung in der ‚Bravo’ und basiert immer noch darauf. Mit persönlicher Leistung hat dieser künstlich konstruierte Erfolg nichts zu tun. Es ist nur eine einzige Marketingblase.“

 

Manfred Stengel im SPIEGEL-Leserbrief 51 / 2007 / 15

 

 

107)                 „Obwohl die Mitgliederzahlen der Kirchen sinken, hat Religion für die Deutschen noch beträchtliche Bedeutung. Selbst 31 Prozent der Nicht-Kirchenmitglieder seien ‚durchschnittlich’ religiös, 2 Prozent sogar ‚hochreligiös’ – so eine Erhebung der Bertelsmann Stiftung ...“

 

DER SPIEGEL 51 / 2007 / 19

 

 

108)                 „Die Linke plagt sich mit einem skurrilen Streit um die Europa-Abgeordnete Sahra Wagenknecht. Die Vorzeige-Kommunistin wurde bei einem opulenten Hummer-Essen in Straßburg fotografiert – und löschte später die Fotos.“

 

DER SPIEGEL 51 / 2007 / 20

 

Anmerkung: Wenn sich der Vorgang so abgespielt hat, wie DER SPIEGEL ihn schildert, kann man die Linkspartei nun auch nicht mehr wählen. Eine Partei, die solche Leute ins Europaparlament entsendet ...

 

 

109)                 „Deutschland driftet auseinander. Während sich Topmanager Millionengagen und –abfindungen genehmigen, wären viele Bürger schon froh, wenn sie von ihren Löhnen leben könnten. Nie erschien ihnen ihr Land ungerechter als in Zeiten der Berliner Republik.

 

DER SPIEGEL 51 / 2007 / 22 („Der große Graben“)

 

 

110)                 „Renditeziele allein machen noch keine gute Unternehmensführung. Sozialer Frieden ist allemal ein wichtiger Standortvorteil Deutschlands.“

 

Bundespräsident Horst Köhler (DER SPIEGEL 51 / 2007 / 24)

 

 

111)                 „Wir akzeptieren unverschämte Managergehälter nicht. Die Beschäftigten erarbeiten die Unternehmenswerte.“

 

Berthold Huber – IG-Metall-Chef (DER SPIEGEL 51 / 2007 / 24)

 

 

112)                 „Wenn aus dem Gehalt eines Menschen mehr als hundert Arbeitsplätze finanziert werden könnten und gleichzeitig in demselben Unternehmen aus Kostengründen Arbeitsplätze abgebaut werden, sprengt das jede Vorstellung von Gerechtigkeit.“

 

Wolfgang Huber – EKD-Ratsvorsitzender (DER SPIEGEL 51 / 2007 / 24)

 

 

113)                 „Wenn Nieten mit hohen Abfindungen abgeschoben werden, ist das ein Skandal.“

 

Michael Glos – CSU-Wirtschaftsminister (DER SPIEGEL 51 / 2007 / 24)

 

 

114)                 „Manchmal habe ich den Eindruck, es wird sogar Misserfolg besonders vergütet: Wenn der Vorstandsvorsitzende eines Unternehmens erst den Aktienkurs in den Keller fährt und dann um eine zweistellige Millionenabfindung streitet, fehlt mir jedes Verständnis.“

 

Peer Steinbrück – SPD-Finanzminister (DER SPIEGEL 51 / 2007 / 24)

 

 

115)                 „Die Grenze verläuft nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen oben und unten.“

 

Parole auf der Außenwand des „Köpi“ – linkes Kulturprojekt in Berlin, Köpenicker Straße 137 (DER SPIEGEL 51 / 2007 / 54)

 

 

116)                 „Für das Erste und das ZDF war das Jahr 2007 gemessen an der Zuschauergunst aller Voraussicht nach das erfolgloseste ihrer Geschichte.“

 

DER SPIEGEL 51 / 2007 / 107

 

 

117)                 „Für Nicolas Sarkozy geriet der fünftägige Staatsbesuch von Muammar al-Gaddafi in Paris zur Woche der Peinlichkeiten.“

 

DER SPIEGEL 51 / 2007 / 115

 

 

118)                 „Unser Land ist keine Fußmatte, auf der ein Führer seine Füße vom Blut seiner Verbrechen reinigt.“

 

Rama Yade – französische Staatssekretärin für Menschenrechte zum Staatsbesuch von Gaddafi (DER SPIEGEL 51 / 2007 / 115)

 

Anmerkung: Woher nimmt Madame die Chuzpe, so über Gaddafi herzuziehen? Ist ihr die französische Geschichte nicht bekannt, angefangen bei den absolutistischen Exzessen gewisser Monarchen, über den Blutrausch des Terrors der Revolution bis zu den ungesühnten Verbrechen gegenüber Algerien und den Algeriern? Wer im Glashaus sitzt, soll sich bekanntlich im Dunkeln ausziehen und Madame sollte vielleicht nicht alles glauben, was ihr aus angelsächsischen Geheimdienstkreisen über den Herrn Oberst zugetragen wurde. Und selbst wenn etwas Wahres daran wäre, muß sie sich fragen lassen, ob sie gegenüber dem Mörder George W. Bush eine ebenso dicke Lippe riskieren würde?

 

 

119)                 „Die Verwendung der von den Nazis missbrauchten Rune ist bei den Finnen nicht ungewöhnlich. Die einstigen Waffenbrüder des Deutschen Reichs im Krieg gegen den sowjetischen ‚Bolschewismus’ verwendeten das Hakenkreuz zwischen 1939 und 1944 ganz offiziell als Symbol für die finnische Armee, auf den Tragflächen der Flugzeuge ihrer Luftwaffe prangte es – Blau auf weißem Grund – zum ersten Mal schon 1918. Bei der Verwendung von Nazi-Insignien sind die Finnen auch sonst nicht zimperlich.“

 

DER SPIEGEL 51 / 2007 / 116

 

 

120)                 „Auch das Hakenkreuz, das als das Symbol des Nationalsozialismus heute zu zeigen fast überall verboten ist, reicht mit seiner symbolischen Vergangenheit nicht nur tief in die Mythologie des Urmenschentums hinein, sondern auch in die Geschichte des jüdischen Volkes. Ihm ist es ebensowenig fremd wie anderen Völkern des assyrisch babylonischen Kulturkreises und den Vorderasiaten, denen allen es eine kosmische Bedeutung anzeigt. Als sein Ursprung kann hier das Aleph, der erste Buchstabe des jüdischen (hebräischen) Alphabets, angesehen werden, der am eindeutigsten unter den Lettern der Völker das Hakenkreuz demonstriert. So findet sich das Hakenkreuz denn auf einer Münze auch bei den Juden, nämlich auf dem Schekel des Königs Hiskia von Juda um 700 vor der Zeitenwende.“

 

Dietrich Bronder in „Bevor Hitler kam“, 2. Auflage, Genf 1975, S. 228

 

 

121)                 „Das Verhältnis zwischen Jerusalem und der NS-Opferorganisation (Jewish Claims Conference) ist erheblich vorbelastet. Rentenminister Eitan hatte eine Studie in Auftrag gegeben, die der Claims Conference vorwirft, sie habe Holocaust-Überlebenden Gelder in Millionenhöhe vorenthalten.“

 

DER SPIEGEL 51 / 2007 / 117

 

 

122)                 „(Christoph) Blocher ist getrieben vom Wunsch, den Schweizer Staat umzubauen und das Land von der EU fernzuhalten, er spricht immer gern von seinem ‚Auftrag’. (...) In seinem Departement senkte er die Kosten, setzte Justizreformen durch und verschaffte der Schweiz eines der härtesten Asylgesetze der Welt.“

 

DER SPIEGEL 51 / 2007 / 123

 

 

123)                 „Die Fundamentalisten mögen viele Fehler haben, aber sie sind nicht käuflich und nicht korrupt. Es gibt hier dieses ganz starke Gefühl im Volk, ebenso wie in der Armee und im Geheimdienst, dass wir mit dem Wolf tanzen und den falschen Krieg für die Amerikaner kämpfen, die doch unsere Feinde sind. Pakistan hat ganz andere Interessen als die USA.“

 

Hamid Gul – ehemaliger Geheimdienstchef Pakistans im SPIEGEL-INTERVIEW 51 / 2007 / 127

 

 

124)                 „Desinformation und Sensationshascherei sind leider auch in Kreisen jenseits der ‚politischen Mitte’ weit verbreitet.“

 

Beatrix Ullrich in „Der freie Mensch“, Heft 9/10 – 2008, S. 3

 

 

125)                 „Wenn wir in ständiger Furcht vor einem Weltkrieg gehalten werden, gegen den wir ohnehin nichts tun können, so lähmt diese Furcht unsere Tatkraft, die wir doch dringend benötigen, um uns hier in unserer Heimat gegen Unrecht und Willkür, gegen Fälschungen und Lügen, gegen Angriffe auf unsere Gesundheit, auf unsere Kinder und unser Seelenheil zur Wehr zu setzen.“

 

Beatrix Ullrich in „Der freie Mensch“, Heft 9/10 – 2008, S. 3

 

 

126)                 „Die damalige KfW-Chefin Ingrid Matthäus-Maier entschuldigte das kollektive Versagen der KfW im Falle IKB / Subprime mit Hinweis ‚auf die hohe Komplexität der Geschäfte’. Manche Verträge seien 400 Seiten dick und schwer zu durchschauen. Das kennen wir ja schon, von den Cross-Border-Leasing-Verträgen und vom EU-Vertrag!“

 

Beatrix Ullrich in „Der freie Mensch“, Heft 9/10 – 2008, S. 4

 

 

127)                 „Auf offener Straße, mitten in der Kölner Fußgängerzone, wurde heute um ca. 15.00 Uhr der 67jährige Rentner und pro-Köln-Ratsherr Hans-Martin Breninek brutal zusammengeschlagen, so daß dieser in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Drei jugendliche Zuwanderer mit Kampfhund schlugen mit den Fäusten auf Hans-Martin Breninek ein, als dieser sich gerade nach den von ihnen heruntergestoßenen Flugblättern bückte. Der pro-Köln-Ratsherr, der auch jahrelang als ehrenamtlicher Schöffe bei Gericht tätig war, schlug daraufhin mit dem Hinterkopf auf den Bordstein auf und blieb bewusstlos liegen.“

 

Aus der Presseerklärung von Pro Köln am 22. August 2008 zit. nach „Der freie Mensch“ Heft 9/10 – 2008, S. 6

 

 

128)                 „ ... die Errichtung einer neuen ‚Ordnung aus dem Chaos’ sollten wir nicht den Plutokraten und ihren Logenbrüdern überlassen!“

 

Beatrix Ullrich in „Der freie Mensch“, Heft 9/10 – 2008, S. 6

 

 

129)                 „Vom gesunden Menschen, auch Pflanzen und Tieren, kann die chemische Großindustrie nicht leben, sie braucht die Krankmenschen.“

 

Richard Ungewitter in „Kranke Menschen als Geldquelle“, 1956 (!)

 

 

130)                 „Wenn jetzt (nach der „Gesundheitsreform“ mit Einführung des sog. Gesundheitsfonds) dort Anreize da sind, innerhalb der GKV (Gesetzlichen Krankenversicherung) die Pathologisierung quasi, also die Krankmachung in den Vordergrund zu stellen, dann wäre das ein Anreiz, der natürlich völlig nach hinten losginge.“

 

Gesundheitsökonom Professor Gerd Glaeske

 

 

131)                 „So werden Millionen Versicherungsdaten auch von uns – das gebe ich offen zu – durchanalysiert. Es wird geguckt, könnte man den – könnte man einen Zuschlag bekommen, wenn man an kleinen Schrauben dreht. Das ist pervers, um es mal ganz offen zu sagen.“

 

Professor Jörg Saatkamp – Vorsitzender BKK Landesverband Bayern

 

 

132)                 „Weiterhin haben wir die Möglichkeit betrachtet, daß hinter beiden – offenen und geheimen revolutionären Gesellschaften – ein verborgenes Zentrum der Führung existiert. Schließlich haben wir wahrgenommen, daß gegenwärtig viele Linien der Untersuchungen eine Verbindung dieser Gruppen und dem Grand Orient enthüllen, oder richtiger, zu einem unsichtbaren Zirkel, der hinter jener großen freimaurerischen Kraft verborgen ist.“

 

Nesta H. Webster in „Secret Societies and Subversive Movements“, 1924

 

 

133)                 „Dreihundert Männer, von denen jeder jeden kennt, leiten die wirtschaftlichen Geschicke des Kontinents.“

 

Walther Rathenau im Jahre 1909

 

 

134)                 „Nach Aussagen von John Coleman, einem ehemaligen Mitglied des englischen Geheimdienstes MI6, besteht dieses (Committee of 300) seit 1897 und stellt die höchste Geheimgesellschaft der supranationalen Revolution dar.“

 

„Der freie Mensch“ 9/10 – 2008, S. 16 zit. Politonline.ch vom 08.03.2008

 

 

135)                 „Es ist sinnlos, dies (die Herrschaft der Geheimgesellschaften) abzuleugnen, denn man kann es nicht mehr verbergen, daß ein großer Teil Europas, ... ganz zu schweigen von anderen Ländern, ... von einem Netzwerk dieser Geheimgesellschaften beherrscht wird, ... Was sind ihre Ziele? Sie wollen keine konstitutionelle Regierung ... Sie wollen die Staatsform dieses Landes verändern. Sie wollen die gegenwärtigen Landbesitzer vertreiben und das kirchliche Establishment beseitigen.“

 

Benjamin Disraeli – 1868 und 1874 bis 1880 britischer Premierminister (und zur Anglikanischen Kirche konvertierter Jude)

 

 

136)                 „Wissenschaft ist der ernsthafte planmäßige Versuch zur Ermittlung der Wahrheit.“

 

Definition des Bundesverfassungsgerichts

 

 

137)                 „Am 29. August (2008) wurde im BRD-Staatssender ARD ‚zur besten Sendezeit’ (zur Geisterstunde) (23.30 Uhr) ein Interview mit dem russischen Premierminister Wladimir Putin gebracht, in einer gekürzten Ausführung, die man nur als Verstümmelung bezeichnen kann. Dies fiel auf, weil das Interview im russischen Fernsehen in voller Länge gesendet wurde. Als das bekannt wurde und die ARD-Redaktion mit Zuschauerreaktionen zugeschüttet wurde, dementierte man die Absicht einer Zensur durch Weglassen und behauptete, es sei üblich, ‚redaktionelle Fassungen’ zu senden.“

 

„Der freie Mensch“ 9/10 – 2008, S. 37 f („Demokratisches Kürzen ist keine Zensur!“)

 

Anmerkung: Die oben zitierte Zeitschrift hat das genannte Interview Roth / Putin in voller Länge abgedruckt und die Weglassungen kenntlich gemacht. Es ist ein Skandal, da es sich keinesfalls um eine redaktionelle Überarbeitung handelt, sondern um eine Zensur offenbar aus Putin / Rußland feindlicher Intention. Man sollte die Glotze entsorgen und bei der GEZ nur noch für das Radio bezahlen! Allerdings hat sich auch DER SPIEGEL sehr schwer getan mit der Wahrheit um den Georgienkonflikt, hat dann aber doch die entscheidenden Tatsachen zur Beurteilung des verbrecherischen Hasardeurs aus Tiflis gebracht, währen die Lügenbolde vom Potomac und unsere Ex-FdJ-Sekretärin eine Platte mit einem Sprung aufgelegt haben, die immer nur brabbelte, der Gegenschlag der Russen sei unverhältnismäßig gewesen. Für derartige Taten hat die „westliche Wertegemeinschaft“ sich Milosevic mit später nicht eingelösten Versprechen von Serbien ausliefern lassen und ihn vor Gericht gestellt, wo er in einem zum Scheitern verurteilten Prozeß einen merkwürdigen Tod in der Untersuchungshaft starb. Frau Merkel, wann erklären Sie uns, wann der Hasardeur aus Tiflis in Den Haag antreten muß oder hat Ihnen Rotary International die Beantwortung auch dieser Frage untersagt.

 

 

138)                 „Jetzt zu einem anderen Gut – der Pressefreiheit. Sehen Sie sich an, wie diese Ereignisse in den Medien der USA, die zu den Leuchtfeuern der Demokratie gehören, und auch in Europa dargestellt werden. Ich war in Peking, als dieser Konflikt (in Georgien) entfacht wurde. Es begann schon der massive Beschuß von Zchinwali, es gab schon Bodenoperationen der georgischen Truppen, viele Opfer – und niemand hat etwas von den Vorfällen berichtet. Die ARD schwieg und auch alle amerikanischen Sender schwiegen, als wäre nichts passiert – Stille. Kaum hatten wir den Aggressor zurückgedrängt, ihm die Zähne ausgeschlagen, kaum hatte er seine amerikanische Bewaffnung fallen gelassen und ist überstürzt geflüchtet – haben alle sich sofort an internationales Recht und an aggressives Rußland erinnert. Alle hatten sofort ein Gesprächsthema.“

 

Wladimir Putin – russischer Ministerpräsident im Interview

 

Anmerkung: Wo er recht hat, hat er recht. Es gibt viele gleichartige Beispiele. So haben deutsche Medien immer wieder ausführlich berichtet, wenn eine Hand voll Teilnehmer von ungenehmigten Demonstrationen in Moskau von Sicherheitskräften unsanft behandelt wurden, während das Schweigen des Waldes ausbrach, wenn Tausende in Washington gegen den Irak-Krieg demonstrierten und auf die Teilnehmer eingeprügelt wurde. Es gibt ja auch schon Reporter, die wegen dieser manipulativen Gängelung im deutschen Staatsfernsehen hingeschmissen haben. Die Verlogenheit der Strippenzieher ist einfach zum Kotzen und man kann nur hoffen, daß möglichst viele Zuschauer diesen Schwindel durchschauen. In den sog. Printmedien ist es auch nicht besser. Die Presseleute bekommen die Notwendigkeit des Lügens und Manipulierens heutzutage ja schon auf der Journalistenschule beigepult. Pfui, schämt Euch!

 

 

139)                 „Beherzt ohne Wenn und Aber greifen die wahren Staatsbürger aus der Schafherde der Noch-Steuerzahler, dem Edel-Prekariat der Banker zinslos unter die klammen Arme – eine interessante Variante des Sozialismus.“

 

Klaus Staek – Präsident der Berliner Akademie der Künste, zur aktuellen Finanzkrise

 

Anmerkung: Viele schon etwas angegraute Zeitgenossen – nicht nur aus der 68er Bewegung – werden erinnern, wie Klaus Staek sich seinerzeit todesmutig dafür einsetzte, daß dem deutschen Arbeiter nicht seine Villa im Tessin entrissen wurde.

 

 

140)                 „Erst auf Anfrage teilte die Staatsanwaltschaft Flensburg mit Schreiben vom 25.1.1968 unter dem Aktenzeichen 2a Js 475/68 S mit, daß das gegen Professor Spanner geführte Verfahren eingestellt worden sei, ‚nachdem die Ermittlungen ergeben hatten, daß seinerzeit Seife aus Menschenleichen im Anatomischen Institut der Medizinischen Akademie in Danzig nicht hergestellt worden ist.“

 

„Der freie Mensch“ Heft 9/10 – 2008, S. 76 zit. Die „Verseifungslüge“ aus „Kommentare zum Zeitgeschehen“ April 2008

 

Anmerkung: Das Ermittlungsverfahren geht letztendlich zurück auf den sowjetischen Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Oberjustizrat Smirnow, der am 19. Februar 1946 behauptet hatte, im Anatomischen Institut in Danzig sei aus jüdischen Leichen Fett gewonnen worden. Über die Behauptung und die Ermittlungen wurde groß und breit berichtet, von der Verfahrenseinstellung nicht.

 

 

141)                                      „Daß man mit der Vergangenheit anders umgehen muß, hat man in der ehemaligen sowjetischen Besatzungszone beim KZ Ravensbrück erkannt. Dort ist nicht nur eine Gedenkstätte für die im Dritten Reich dort Inhaftierten und Gestorbenen vorhanden, es gibt auch eine entsprechende Einrichtung für die von den „Befreiern“ dort eingesperrten und umgebrachten Menschen. Schließlich hat Rußland als einzige Siegermacht wirklich seine Archive geöffnet, hebt die Militärstaatsanwaltschaft fast 95 % der Urteile gegen angebliche Nazi- und Kriegsverbrecher auf, weil sie Unrechtjustiz darstellten. Solches gibt es aber im „Westen“ bis heute nicht. Das Vorgehen der Amerikaner in Dachau läßt auch Zweifel an Rechtsstaatlichkeit aufkommen. Auch sollte man endlich die ganze Wahrheit über die dort vorhandenen Gebäude offenlegen, die erst von Kriegsgefangenen unter amerikanischer Aufsicht errichtet wurden, deren Erbauer dann aber liquidiert wurden. Die Rechtsstaatlichkeit der BRD hat hier ihre Nagelprobe.“

Leserbrief von Dipl.-Ing. Reinhart Jahnke, Gärtnergasse, Lübeck an den „Bayernkurier“

 

142)                                      „Natürlich wird der Bürger nicht nur vor Wahlen, sondern noch häufiger zwischen den Wahlen getäuscht; am meisten durch das Verkünden von halben Wahrheiten, manchmal auch durch blanke Lügen. Nicht jeder treibt es so unverfroren wie die hessische SPS-Frau Andrea Ypsilanti vor der Landtagswahl 2008. ‚Niemals mit den Linken’ verkündete sie in zahllosen Veranstaltungen. Sprach’s ... und sprang nach der Wahl in Richtung rot-grün-rotes Bett. Nur sprang sie etwas zu kurz ... Ihre Rechtfertigung: ‚Ein Wortbruch hat viele Facetten’. So wurde aus einem Wahlversprechen eine facettenreiche Null-Aussage. Fazit: Weibliche Politiker sind anders – nicht besser.“

Müller-Vogg-Blog 09.01.2009

 

143)                 „Das mit dem Lügen war ja nur noch eine Binsenweisheit. Doch warum immer die rote Dame aus Hessen? (...) Der größte Lügner und sein Anhang leben immer noch: Kohl, sein Finanzminister Waigel und dessen Staatssekretär Köhler, der nun offenbar auch Butterbrotpapier unterschreibt. Der Anschluß der Ostzone (DDR) sollte doch ohne Steuererhöhungen stattfinden. Tatsächlich: zweimal Erhöhung der Mehrwertsteuer, Anhebung der Versicherungssteuer etc. Darunter leidet der Staat noch heute. Und die Medien halten brav den Mund!“

Reinhart Jahnke aus Lübeck im Müller-Vogg-Blog am 09.01.2009

 

144)                 „Nach Berechnungen des Landesrechnungshofes könnte die Hansestadt (Lübeck) ihre Haushaltsmisere mit einem Schlag nahezu beseitigen. In der jüngsten Untersuchung der Lübecker Verwaltung rieten die Finanzwächter, dass die Hansestadt die Grundstücke (an die entsprechenden Erbbauberechtigten) zu deutlich günstigeren Konditionen abgeben sollte. Dann würde sie 390 Millionen Euro einnehmen.“

Lübecker Nachrichten vom 9.9.2008

 

145)                 „Ist die Bundestagsabgeordnete Anke Eymer faul?“

Lübecker Nachrichten vom 7./8. September 2008

 

146)                 „Die tut nix!“

CDU-Funktionär Klaus Schlie über die Lübecker CDU-Bundestagsabgeordnete Anke Eymer

Anmerkung: Es gibt da solche Stimmen, die behaupten, Anke Eymers Einsatz im Bundestag für Lübeck sei zwar minimal aber für die Interessen der Israel-Lobby und die Visionen ihrer LIONS-Clubfreunde würde sie sich „die Beine ausreißen“.

 

147)                 „Im Ernst: Ist es nach 18 Jahren Anke Eymer Zeit für einen Wechsel?“

Lübecker Nachrichten vom 7./8. September 2008 im Sonntags-Interview mit dem Lübecker CDU-Kreischef Frank Sauter

 

148)                 „Der Standort Lübeck kann bei den neuen Medien im Konzert der Großen nicht mithalten, eine schicke Location reicht eben nicht aus.“

Dirk Gerdes – Chef des Koordinierungsbüros Wirtschaft in Lübeck (KWL) über den Auszug der ISNM aus den Media Docks (Lübecker Nachrichten vom 19.6.2008)

 

149)                 „Jetzt wird schwarzer Filz in roten umgewandelt.“

Antje Jansen – Fraktionsvorsitzende der Linkspartei in der Lübecker Bürgerschaft (Lübecker Nachrichten vom 19.6.2008)

 

150)                 „Zwischen Bürgermeister (Bernd Saxe / SPD) und Fraktionschef (Peter Reinhardt / SPD) ist das Tischtuch zerschnitten.“

Lübecker Nachrichten vom 18.6.2008

 

151)                 „Ich bin menschlich enttäuscht von (Bürgermeister Bernd) Saxe.“

Peter Reinhardt – Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck (Lübecker Nachrichten vom 18.6.2008)

 

152)                 „Das wichtigste Erbe jedes Menschen ist seine genetische Konstitution, und der größte Schatz der Menschheit ist das in Jahrmillionen vormenschlicher und menschlicher Evolution selektierte menschliche Genom. Dieses wird durch eine Vielzahl zellulärer Reparaturmechanismen vor den Konsequenzen ionisierender Strahlung geschützt, aber es gibt keinen Anlass, irgendeine Strahlendosis als belanglos zu qualifizieren. Daher kann man im Interesse künftiger Generationen nichts Weiseres tun, als die Gesamtbelastung mit mutationsverursachenden Einflüssen so gering wie möglich zu halten.“

Thomas Berleth –Professor für Molekulargenetik an der University of Toronto im SPIEGEL-Leserbrief 49 / 2007 / 12

 

153)                 „Zur Ernüchterung empfehle ich den Anhängern des Atomglaubens den Besuch des Tschernobyl-Museums in Kiew, das mit Original-Asservaten und Tausenden Porträtaufnahmen verstorbener Mitglieder der Aufräumkommandos aufwartet. Ein garantiert bedrückendes Erlebnis, das zum Nachdenken anregt!“

André Lohfink im SPIEGEL-Leserbrief 49 / 2007 / 12

 

154)                 „Axel Filges, der Präsident der Bundesrechtsanwaltskammer, hat im Namen der ‚Deutschen Anwaltschaft’ Bundespräsident Horst Köhler gebeten, ‚das Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung nicht auszufertigen und zu verkünden, weil dieses Gesetz in Teilen verfassungswidrig ist’.“

DER SPIEGEL 49 / 2007 / 20 („Bitte um Veto“)

 

155)                 „Es geht um Machterhalt, weniger um Machtgestaltung. Merkel ist einen langen Weg gegangen, und sie will noch einen langen Weg gehen. Also baut sie ihre Macht aus wie ein Basislager vor der Nordwand ...“

DER SPIEGEL 49 / 2007 / 35 (Christoph Schwennicke: „Die Herrin von Schloss Ungefähr“)

 

156)                 „Merkel ist entschlossen, die Sozialdemokraten weiter zu Tode zu kuscheln. Weil die SPD nach links rücke, müsse die CDU nachrücken, sagte sie ... im Kreis von Vertrauten. Damit jedem klar war, was sie meinte, fügte die Kanzlerin hinzu: ‚Wir müssen bis zum linken Rand der Mitte gehen’.“

DER SPIEGEL 49 / 2007 / 36

 

157)                 „Das Grundgesetz sagt aber nicht, der Regierungschef habe die Möglichkeitskompetenz. Der Bundeskanzler bestimme ‚die Richtlinien der Politik und trägt dafür die Verantwortung’ – und trägt dafür die Verantwortung, steht da.“

DER SPIEGEL 49 / 2007 / 37 (Christoph Schwennicke: „Die Herrin von Schloss Ungefähr“)

 

158)                 „Die sogenannte Agenda 2010 (...) ist nur ein Anfang und enthält mitnichten alles, was Deutschland bis 2010 für einen erfolgreichen Weg braucht. Wer den Menschen etwas anderes erzählt, führt sie an der Nase herum. Vor Deutschland liegen noch mindestens acht bis zehn Jahre Reformen. Ich finde, dass es vorbei sein muss mit den kleinen Lebenslügen, die wir aus Angst vor der Wahrheit mit uns herumschleppen. Die Situation ist sehr ernst, weil vieles in Deutschland zu langsam geht. Schröders Agenda 2010 ist ein Schritt in die richtige Richtung. Vor und liegen aber tausend Schritte.“  Hat alles Angela Merkel gesagt, damals nach Schröders Reformcoup.

DER SPIEGEL 49 / 2007 / 37 (Christoph Schwennicke: „Die Herrin von Schloss Ungefähr“)

Anmerkung: Jeder halbwegs klardenkende Bürger fragt sich, warum diese Ex-FdJ-Sekretärin aus dem Rotary Club diese vollmundigen Verheißungen nicht tagtäglich von der Opposition im Bundestag um die Ohren gehauen bekommt. Das einzige, was sie abgeschlossen hat, ist die „Gesundheitsreform“ und das ist ein erbärmlicher Krüppel mit weiterhin steigenden Kosten für die gesetzlich Versicherten geworden.

 

159)                 „Eine Regierung müsse ‚eine Regierung sein und keine Reagierung’, hat (Wolfgang) Schüssel einmal gesagt. Wiedergewählt wurde er allerdings nicht.“

DER SPIEGEL 49 / 2007 / 38 (Christoph Schwennicke: „Die Herrin von Schloss Ungefähr“)

 

160)                 „Sozialismus gibt’s leider in allen Parteien.“

Wolfgang Schüssel – von 2000 bis 2007 österreichischer Bundeskanzler (DER SPIEGEL 49 / 2007 / 38)

 

161)                 „Angela Merkel registriert, dass sie unter den Druck der Enttäuschten gerät. ‚Machen wir jetzt 22 Monate nichts mehr?’, entfuhr es in kleiner Runde unlängst Peter Ramsauer, dem Chef der CSU-Landesgruppe. Die organisierten Mittelständler, immerhin 133 Kopf stark, maulen in der Unionafraktion.“

DER SPIEGEL 49 / 2007 / 41 (Christoph Schwennicke: „Die Herrin von Schloss Ungefähr“)

 

162)                 „Merkels Gegner sitzen nicht in der SPD, das hat auch die SPD erkannt, die weiter versuchen wird, Merkel sozialdemokratisch aufzupumpen, bis es der eine oder andere in der Union nicht mehr aushält.“

DER SPIEGEL 49 / 2007 / 42 (Christoph Schwennicke: „Die Herrin von Schloss Ungefähr“)

 

163)                 „Mit Hilfe von DNA-Tests werden in den USA alte Gerichtsurteile überprüft – mit schockierendem Ergebnis: 208 Justizopfer mussten bereits freigelassen werden, 15 davon aus der Todeszelle.“

DER SPIEGEL 49 / 2007 / 144 („Die Unschuldigen befreien“)

 

164)                 „Der vergangene Woche (48. KW 2007) in Berlin verhaftete frühere georgische Verteidigungsminister Irakli Okruaschwili, 34, hat in Deutschland Asyl beantragt. (...) Dem Ex-Minister werden in seiner Heimat Amtsmissbrauch, Untreue und Geldwäsche vorgeworfen. Er bestreitet dies. (...) Bürgerrechtler ... vermuten hinter den Ermittlungen (in Georgien) den Versuch des derzeitigen Staatschefs Micheil Saakaschwili, vor den Präsidentenwahlen am 5. Januar (2008) politische Gegner aus dem Weg zu schaffen. Okruaschwili, früher Generalstaatsanwalt, dann Innen- und Verteidigungsminister, war nach seiner Entlassung zur Opposition übergelaufen. Er hatte den Staatschef der Korruption und Anstiftung zum Mord beschuldigt und ihn sogar als ‚modernen Adolf Hitler’ bezeichnet. Nach einigen Tagen Haft widerrief er seine Anschuldigungen.“

DER SPIEGEL 49 / 2007 / 161

 

165)                 „Wenn Sie Fleisch kaufen, fragen Sie den Metzger wohl kaum, was sich abends in seinem Bett tut.“

Danielle Mitterand – Witwe des 1996 verstorbenen französischen Staatspräsidenten Francois Mitterand, angesprochen auf dessen Parallelfamilie inklusive unehelicher Tochter (DER SPIEGEL 49 / 2007 / 236)

Anmerkung: Wir vertreten nach wie vor die antiquiert erscheinende Auffassung, daß ein Politiker – um so mehr, wenn einer an der Staatsspitze steht – einen makelfrei integeren Charakter haben muß. Davon kann nicht nur bei Francois Mitterand nicht die Rede sein. Er war hinterhältig und rachsüchtig und spionierte Freund und Feind in großangelegten Abhöraktionen aus, die man nur im Ostblock oder anderen totalitären Staaten für möglich gehalten hätte.

 

166)                 „Als Gymnasiast im niedersächsischen Stade begegnete SPIEGEL-Chefredakteur Stefan Aust ... zwei Protagonisten der Linken, ‚konkret’-Chef Klaus Rainer Röhl und dessen Ehefrau Ulrike Meinhof – weil Aust mit Röhls Bruder Wolfgang für die Schülerzeitung schrieb. Danach, als ‚konkret’-Redakteur, lernte er viele kennen, die der Studentenbewegung nahestanden, aber doch so unterschiedliche Wege gingen: Er traf spätere RAF-Mitglieder wie Jan-carl Raspe und Horst Mahler, die Anwälte Hans-Christian Ströbele und Otto Schily sowie Rudi Dutschke und erhielt tiefe Einblicke ins Milieu. Seither lässt ihn die Geschichte der RAF nicht mehr los.“

DER SPIEGEL 37 / 2007 / 3 (Hausmitteilung)

Anmerkung: Dann kann Aust an sich kaum verborgen geblieben sein, daß die erste RAF-Generation an den Strippen des Mossad hing; ebenso wie übrigens die italienischen „Roten Brigaden“ mit ihrem blutigen Terror.

 

167)                 „Es gibt viele Anhaltspunkte dafür, dass die Todesnacht von Stammheim quasi unter staatlicher Aufsicht stand.“

DER SPIEGEL 37 / 2007 / 55 (Stefan Aust / Helmar Büchel: „Der letzte Akt der Rebellion“)

 

168)                 „Das ist ja nun ein ganz heißes Stück, eine ganz heiße Kiste. Die Probleme und Schwierigkeiten, die es damals gegeben hat in der besagten Nacht, das waren schon ein paar größere Dinge. Die hab ich eigentlich noch nirgendwo richtig gelesen. Und da hab ich immer gedacht, irgendwann kommt mal einer dahinter.“

Ein leitender Kriminalbeamter aus der Abteilung 8, dem Staatsschutz des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg, der damals direkt mit Stammheim zu tun hatte und nicht genannt werden möchte (DER SPIEGEL 37 / 2007 / 55)

 

169)                 „Die erste Partei, deren Politiker den Bürgern keine falsche Sicherheit mehr vorgaukeln und stattdessen ihre eigenen Unsicherheiten bei der Entscheidungsfindung gestehen, würde einen Riesenerfolg haben ... sie könnte mit einem Schlag das Vertrauen in die Politik neu begründen.“

Gerd Gigerenzer – Professor am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (DER SPIEGEL 37 / 2007 / 184)

 

170)                 „Es gibt keinen Gegensatz zwischen Vernunft und Bauchentscheidung, sondern sie ergänzen sich. Logik und Intuition sind zwei Werkzeuge aus der gleichen Kiste.“

Gerd Gigerenzer – Professor am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (DER SPIEGEL 37 / 2007 / 184)

 

171)                 „Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.“

Blaise Pascal

 

172)                 „Eine der aufregenderen Lektionen Gigerenzers handelt davon, dass Finanzexperten und Börsenanalysten ihr Geld nicht wert sind und einen offensichtlich nutzlosen Job verrichten.“

DER SPIEGEL 37 / 2007 / 185

 

173)                 „Es gibt gesicherte Zahlen, dass die absolute Sterblichkeit von Frauen mit oder ohne (Mammografie-) Screening absolut gleich bleiben wird. Die Politiker ignorieren die Ergebnisse und versprechen durch die Brustkrebs-Früherkennung falsche Sicherheit.“

Gerd Gigerenzer – Professor am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (DER SPIEGEL 37 / 2007 / 185)

 

174)                 „Bei klarem Verstand hätte (Wolf) Biermann niemals Stalin, Ulbricht, Erich Mielke, Markus Wolf, Honecker, Krenz, Gysi und Biski ‚in einen Topf geworfen’. Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!“

Friedrich Dettmer im SPIEGEL-Leserbrief 47 / 2007 / 14

 

175)                 „(Wolf) Biermann irrt mehrfach. Es ging bei der Programmdebatte (Hamburger Parteitag der SPD) nicht darum, den Demokratischen Sozialismus wieder aus irgendwelcher Mottenkiste zu holen, sondern darum, ob man ihn aus dem SPD-Programm streichen soll, in dem er seit 1959 steht. Es war nicht Kurt Beck, sondern die Parteibasis, die mittels einer Antragsflut zum ‚Bremer Entwurf’ seine Beibehaltung erzwang. Der Demokratische Sozialismus hat weder mit dem DDR-Sozialismus noch mit dem Nationalsozialismus etwas gemein. So ist er auch kein Gesellschaftsmodell, sondern die Vision einer gerechteren Gesellschaft, der man mittels der Ausgestaltung der Sozialen Demokratie näherkommen will.“

Dr. Jost F. Noller – Pressesprecher SPD-Kreisverband Lörrach im SPIEGEL-Leserbrief 47 / 2007 / 14

 

176)                 „Ein typischer (Wolf) Biermann, einseitig, eifernd, überheblich und arrogant, der die Sehnsucht vieler Menschen nach einer besseren Welt verhöhnt, weil er Sozialismus und Kommunismus mit den erlebten totalitären Erscheinungsformen gleichsetzt.“

Klaus Schepull im SPIEGEL-Leserbrief 47 / 2007 / 14

 

177)                 „Die Amerikaner sollten mehr Milch statt Cola trinken, dann werden sie auch wieder größer!“

Dr. Hans Martin Schmid im SPIEGEL-Leserbrief 47 / 2007 / 14

 

178)                 „Oh, Leute! Das mit dem ‚Nazometer’ (TV-Sendung ‚Schmidt & Pocher’) war witzig. Es war auch geschmacklos. Aber so sind Witze mitunter. Es verharmloste nichts und verhöhnte niemanden, zumal man allmählich ein bisschen durcheinanderkommt mit den vielen Nazi-Vorwürfen.  Eva Herman? War doch die mit dem Mutterkram und den Autobahnen, oder? Kardinal Joachim Meissner ist zuletzt der Begriff ‚entartet’ in eine Predigt gerutscht. Und als Michel Friedman zuletzt für das Polit-Magazin ‚Vanity Fair’ mit dem alten Neonazi Horst Mahler debattierte – wer war einem da am Ende peinlicher?  Mal abgesehen davon, dass der reflexhafte NS-Verharmlosungs-Vorwurf das eigentlich Verteidigte mittlerweile mehr banalisiert und instrumentalisiert als die meisten vorangegangenen Dummheiten oder Provokationen – gibt es in der grassierenden Empörungsinflation ein Muster?“

DER SPIEGEL 47 / 2007 / 77 (Thomas Tuma: „Trööt-huup-blink“)

 

179)                 „Wie schlau ein Kind wird, hängt offenbar auch von den Kurven seiner Mutter ab.“

DER SPIEGEL 47 / 2007 / 155

 

180)                 „Das Werk und das Leben des Leo Perutz waren nicht lückenlos miteinander in Verbindung zu bringen. (...) Perutz wurde, so viel ist klar, 1882 in Prag geboren, floh 1938 als Jude ins Exil nach Palästina und starb 1957 in Österreich.“

DER SPIEGEL 47 / 2007 / 181 („Das Knackmandel-Phantom“)

 

181)                 „Gnade? Wer maßt sich an, und gnädig sein zu wollen? (dies bezieht sich auf den kommentierten Artikel „Es war nicht alles schlecht! Gnade für die 68er“) Etwa die Wohlstandsjüngelchen und -prinzesschen von heute, die paradoxerweise ihre publizistische oder politische Existenz gerade unserem damaligen Einsatz verdanken und jetzt ihre siebengescheiten Analysen auf unsere Kosten köcheln? Oder die überzeugten alten Machthüter, die das Volk wieder nach Strich und Faden belügen, betrügen und den neuen braunen Sumpf hätscheln? Wir machten uns die Ideen der Aufrechten zu eigen, die aus der Katastrophe gelernt hatten, zeigten Zivilcourage und hielten unsere Köpfe hin. Ein ehrlicher 68er – und das waren die meisten – weiß auch ehrlich mit den Fehlern umzugehen, die er gemacht hat. Dazu bedarf es nicht des Wohlwollens unredlicher, profilsüchtiger Hetzer.“

Wilhelm Weglehner – Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller im SPIEGEL-Leserbrief 45 / 2007 10

Anmerkung: Bravo! Mitstreiter Wilhelm. Dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Vielleicht noch dieses: Diese flachwichsenden Jüngelchen, die schon auf der Journalistenschule das systemerhaltende Lügen und Manipulieren erlernt haben, die werktäglich ihrem Ressortleiter oder Chefredakteur in den Arsch kriechen, sollten bloß nicht das arrogante Maul so weit aufreißen. Wir haben keine Gnade nötig, schon gar nicht von den volksverdummenden Pressbengels. Wie gefährlich wir dem System einschließlich den Verbrechern an der amerikanischen Ostküste geworden waren, zeigen doch die Schicksale von Rudi Dutschke, Petra Kelly und anderer Protagonisten der Bewegung. Und selbst mit solchen „Abweichlern“ wie Horst Mahler haben wir keine großen Probleme, auch wenn wir in Vielem anderer Meinung sind; er ist zumindest sich selbst treu geblieben, folgt seinen Erkenntnissen nach bestem Wissen und Gewissen und hat sich nicht seine Seele abkaufen lassen für ein Linsengericht oder 30 Silberlinge. Vermutlich fühlt er sich trotz nicht enden wollender Gefängnisstrafen erheblich wohler in seiner Haut als beispielsweise Otto Schily. Auch finden wir es große Klasse, daß und was Prof. Bernd Rabehl – Weggefährte von Rudi Dutschke – in der JUNGE FREIHEIT veröffentlicht; es ist auf jeden Fall hundertfach besser und wahrhaftiger als der Schmarren in den Verfassungsschutzberichten, die den wahren Gehalt des Grundgesetzes mehr mit Füßen treten, als ihn zu verteidigen.

 

182)                 „Die 68er haben zwar auch gewaltig Krawall gemacht, das allerdings mit größtenteils hohem Intellekt und mit einer herausragenden Kompetenz, was wahre Konfliktkultur angeht – daher: eine glatte Eins!“

Ulrich A. Bona im SPIEGEL-Leserbrief 45 / 2007 / 10

 

183)                 „Ich bin heilfroh darüber, dass es die 68er gegeben hat. Sie haben den Weg dazu bereitet, dass meine Generation in einer liberaleren Gesellschaft aufwachsen konnte.“

Stefan Kösterke im SPIEGEL-Leserbrief 45 / 2007 / 14

 

184)                 „Informanten in Behörden versorgen ostdeutsche Neonazis offenbar mit heiklem Insider-Wissen. (...) Selbst im Umfeld des Verfassungsschutzes haben die Extremisten (von der NPD) offenbar heimliche Informanten.“

DER SPIEGEL 45 / 2007 / 52 („Quellen im Apparat“)

 

185)                 „Ich habe menschliche Untiefen kennengelernt, wie ich es in meinem Leben nicht für möglich gehalten hätte.“

Margrit Lichtinghagen – Staatsanwältin in Bochum und jetzt Amtsrichterin in Essen über ihre Erfahrungen mit einigen Vorgesetzten (Kollegen) in der Staatsanwaltschaft (DER SPIEGEL 3 / 2009 / 34)

 

186)                 „Was zwischen (Oberstaatsanwalt Hans-Ulrich) Krück und (Staatsanwältin Margrit) Lichtinghagen stand, wäre Stoff für einen Psychiater.“

DER SPIEGEL 3 / 2009 / 32 zit. einen namentlich nicht genannten Staatsanwalt, der beide erlebt hat

 

187)                 „Manche sagen, das sich nach (Manfred) Proyers Abschied (der Leitende Oberstaatsanwalt wurde Generalstaatsanwalt) Mehltau auf die Behörde (Staatsanwaltschaft Bochum) legte, das gemobbt wurde, wer sich zu sehr reinhängte. Ein junger Staatsanwalt etwa, der 2002 für ein Jahr zur Landesregierung ging, um in einem Sonderstab den Korruptionsskandal um die Müllfirma Trienekens aufzurollen. Irgendwann schickte der Stab eine dicke Strafanzeige nach Bochum, aus seiner Sicht hochbelastendes Material über einen Müllskandal im Märkischen Kreis. Aber merkwürdig: Erst sahen die Bochumer keinen Anfangsverdacht, später setzte die Behörde extra eine Pressekonferenz an, um die Einstellung des Verfahrens zu verkünden. Der junge Staatsanwalt gab bald nach seiner Rückkehr auf.“

DER SPIEGEL 3 / 2009 / 32

Anmerkung: Nachfolger von Manfred Proyer als Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Bochum wurde Bernd Schulte; er ist Mitglied im Rotary Club, was den einsetzenden „Mehltau“ vorzüglich erklären mag.

 

188)                 „Wer unauffällig arbeitet“, klagt ein resignierter Beamter, „dem geht es als Staatsanwalt gut.“ Nicht nur in Bochum. Überall im Land herrscht unter Ermittlern eine Kultur der großen Erledigungszahl und des kleinen Aufwands.“

DER SPIEGEL 3 / 2009 / 32

 

189)                 „Doch es ging (innerhalb der Staatsanwaltschaft Bochum) eben nur so lange gut, wie niemand begann, die Grauzone eine Grauzone zu nennen und andere wegen ihrer kleinen Geheimnisse anzuschwärzen. Denn das war klar: Würde einer damit beginnen, Kollegen in der Behörde das Grau anzulasten, würde kein Stein mehr auf dem anderen bleiben.“

DER SPIEGEL 3 / 2009 / 32

 

Anmerkung: Anders als in der Staatsanwaltschaft Bochum ging es bei der Staatsanwaltschaft Lübeck nicht um eine Grauzone, sondern um organisierte Kriminalität staatsterroristischer Qualität, die vom Generalstaatsanwalt in Schleswig und vom Justizministerium in Kiel (seit dem Machtwechsel Barschel / Engholm überwiegend unter sozialdemokratischer Leitung) gedeckt wurde. Man müsste schon ein ausgewachsener Hundsfott sein, Mitglied in einer solchen Partei zu bleiben!

 

 

190)                 „Der größte Fehler der letzten Jahrzehnte war doch, das Leistungsprinzip als undemokratisch zu denunzieren.“

 

Heinz-Elmar Tenorth – Professor / Bildungshistoriker im SPIEGEL-GESPRÄCH 3 / 2009 / 35 („Humboldt wird missbraucht“)

 

 

191)                 „Aufstieg durch Bildung ist eine Erfindung zur Befriedigung der Massen. Es ist eine Fiktion zu glauben, Bildung beseitige Klassengrenzen.“

 

Heinz-Elmar Tenorth – Professor / Bildungshistoriker im SPIEGEL-GESPRÄCH 3 / 2009 / 35 („Humboldt wird missbraucht“)

 

 

192)                 „Moskau halte doch nur Gas zurück, das die Ukraine andernfalls eh geklaut hätten, beschwichtigte der russische Energieminister Sergej Schmatko Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier. ‚Für uns ist etwas anderes entscheidend’, konterte der: ‚nämlich dass bei uns weniger ankommt’.“

 

DER SPIEGEL 3 / 2009 / 75

 

 

193)                 „Juschtschenko, der sich gern in antirussischer Rhetorik übt, hat den größten Teil seiner politischen Anhänger eingebüßt und liegt mit Premierministerin Julija Timoschenko über Kreuz. Die beiden Galionsfiguren der orange Revolution von 2004 beschimpfen sich inzwischen gegenseitig als Diebe und Verbrecher.“

 

DER SPIEGEL 3 / 2009 / 76

 

 

194)                 „Als 1999 Louise Arbour, die Chefanklägerin des Jugoslawien-Tribunals, den einstigen serbischen Diktator (Slobodan Milosevic) öffentlich der Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezichtigte, zuckten all die Friedensmächte zusammen, die zur gleichen Zeit zum Schutz der Menschenrechte der Kosovaren Bomben auf Belgrad warfen.“

 

DER SPIEGEL 3 / 2009 / 96 („Ein gefährlicher Luxus“)

 

 

195)                 „Nicht anders (als bei Milosevic) war es beim liberianischen Staatspräsidenten Charles Taylor. Als das internationale Sierra-Leone-Tribunal gegen den Mann, dessen Milizen mehr als 300.000 Tote in Liberia und Sierra Leone auf dem Gewissen haben, Haftbefehl erließ, soll der damalige Uno-Generalsekretär Kofi Annan einen Wutanfall bekommen haben.“

 

DER SPIEGEL 3 / 2009 / 96 („Ein gefährlicher Luxus“)

 

 

196)                 „Der Staat ist ein Gebilde, das fortwährend zum Scheitern, das Volk ein solches, das ununterbrochen zur Infamie und zur Geistesschwäche verurteilt ist ... Wir sind Österreicher, wir sind apathisch; wir sind das Leben als das gemeine Desinteresse am Leben.“  Der Eklat war ungeheuerlich ... Sein (Thomas Bernhards) Nachruhm, auch international, ist ungebrochen.

 

DER SPIEGEL 3 / 2009 / 129 zitiert Thomas Bernhard anlässlich seiner Dankrede für die Auszeichnung mit dem „Kleinen Österreichischen Staatspreis für Literatur“

 

 

197)                 „Horst Seehofer, 59, bayerischer Ministerpräsident (und notorischer Fremdgänger aus dem Rotary Club), fremdelt noch erkennbar mit seinen repräsentativen Amtspflichten. Es gebe drei Dinge, die er überhaupt nicht leiden könne, gestand er ...: Tanzen, Stehempfänge und das Anstechen von Bierfässern.“

 

DER SPIEGEL 3 / 2009 / 141

 

Anmerkung: Bei der Abneigung gegen das Tanzen kann Seehofer sich mit einem Spruch des legendären Kriminellen Al Capone aus der Affäre ziehen: „Harte Männer tanzen nicht!“ Da sich ein Stehempfang häufig als „Festival der Arschlöcher“ entpuppt, wird es ihm als gestandenem Rasierpinsel-am-Hut-Träger doch nicht schwer fallen, durch ein paar deftige Zoten die Horde der Parvenüs kurzfristig auseinander zu treiben. Das mit dem Anstechen von Bierfässern ist ganz einfach. Man muß sich bloß konzentrieren und – soweit erforderlich – den Dichtring nicht vergessen. In diesbezüglichen Stresssituationen immer an die vielen Maaskrüge denken, die man nach erfolgtem Anstich in sich hineinschütten wird. Prost!

 

 

198)                 „Den Mord (an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht) planten und befahlen einige Offiziere der Gardekavallerieschützendivision, darunter zwei jüdischer Herkunft, Liepmann und Grabowsky.“

 

Bernt Engelmann – einer der bedeutendsten kritischen Schriftsteller der jungen Bundesrepublik (jüdischer Abkunft)

 

 

199)                 Hinter dem Aufruf „Tötet Liebknecht!“ habe das jüdische Hauptvorstandsmitglied der Deutschnationalen Volkspartei, Konsul Salomon Marx, gestanden, fährt (Bernt) Engelmann fort.

 

David Korn in „Wer ist wer im Judentum“, München 2003, S. 284

 

 

200)                 „Kommunistenführer Karl Liebknecht erklärte im Januar 1919 die sozialdemokratische Reichsregierung Ebert/Scheidemann für abgesetzt und wollte mit Rosa Luxemburg die Macht in Deutschland an sich reißen. (...) Der 1871 geborene Karl Liebknecht war der Sohn des SPD-Mitbegründers Wilhelm Liebknecht und dessen jüdischer Frau Natalia geborene Reh.“

 

David Korn in „Wer ist wer im Judentum“, München 2003, S. 284

 

 

201)                 „Rosa Luxemburg war nach amtlichen Angaben 1870, nach ihrer eigenen Behauptung 1871 in Zamosc im damaligen Russisch-Polen geboren worden. Sie entstammte einer zu Reichtum gelangten jüdischen Händlerfamilie. Der ebenfalls jüdische (Leo) Jogiches führte sie nicht nur in den Marxismus ein, sondern wurde auch ihr intimer Freund.“

 

David Korn in „Wer ist wer im Judentum“, München 2003, S. 301

 

 

202)                 „Damals wurde Uwe Barschel vom SPIEGEL politisch vernichtet, und heute wird auch noch sein Andenken beschädigt. Es sollte eher im Vordergrund stehen, dass Barschel im zweiten Untersuchungsausschuss des Kieler Landtags von allen Anschuldigungen freigesprochen wurde.“

 

Holger Alisch im SPIEGEL-Leserbrief 42 / 2007 / 8

 

Anmerkung: Die Zustände unter Stoltenberg und Barschel waren unter politischer und juristischer Sicht unerträglich, hatten allerdings den Vorteil, daß man wusste, woran man war. Auch wenn man es kaum für möglich gehalten hatte, waren die Zustände unter Engholm und Simonis noch schlimmer und verschärfend kam hinzu, daß man auch nicht mehr wusste, woran man war. DER SPIEGEL hat sich in der gesamten Causa Barschel weiß Gott nicht mit Ruhm bekleckert und wir warten immer noch auf das „mea culpa, mea maxima culpa“.

 

 

203)                 „Schon ab Mai (1987) kursieren in der SPD erste Gerüchte über schmutzige Tricks im Wahlkampf. Ab Mitte Juli nimmt (Björn) Engholm Nachforschungen über die Steueranzeige (vom 26.1.1987) und die Observation auf. Er ruft den inzwischen pensionierten Kriminaldirektor Schulz in Lübeck an und fragt ihn nach der Bespitzelung. Knapp zehn Tage später beauftragt er (Klaus) Nilius, die Vorgänge näher zu ermitteln. Am Sonntag, dem 2. August, ruft Engholm den Leiter des Lübecker Finanzamtes (Dr. Hans Henning Förster) zu Hause an, um sich nach der anonymen Steueranzeige zu erkundigen.  Wieso fragt der SPD-Kandidat gerade jetzt intensiv nach, was es mit alldem auf sich hat? Weil er erst in jenen Tagen Hinweise auf beide Vorgänge erhalten habe, sagt Engholm heute: zum Beispiel von einer Nachbarin, die Leute vor seinem Haus beobachtete, und auch vom Finanzstaatssekretär Carl Hermann Schleifer, der ihn über die Anzeige informiert habe.  Schleifer wiederum sagt heute, Engholm habe ihn auf die Anzeige angesprochen, nicht umgekehrt.“

 

DER SPIEGEL 42 / 2007 / 55

 

 

204)                 „Das grausame Feminat. Bei der Roten Armee Fraktion und ihrer ‚Offensive 77’ spielten Frauen die Hauptrollen.“

 

DER SPIEGEL 42 / 2007 / 106

 

 

205)                 „Zwei weitere frühere (georgische) Minister (außer Irakli Okruaschwili) bekräftigen die Kritik am autoritären Regime des Präsidenten (Micheil Saakaschwili). Ex-Außenministerin Salome Surabischwili mahnt: ‚Das Land ist nicht mehr auf dem demokratischen Weg, die Furcht ist nach Georgien zurückgekehrt.’ Ex-Minister Georgij Chaindrawa wirft Saakaschwili vor, er habe ein ‚Banditen-Regime’ errichtet und sei ‚selbst ein Bandit’.“

 

DER SPIEGEL 42 / 2007 / 128

 

 

206)                 „Er (der schweizerische ‚Volkstribun’ Christoph Blocher) ... erinnert sich an früher, an seinen Kampf 1992 gegen den Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum. Immer noch benutzt er das Wort von damals: ‚Kolonialvertrag’. Er habe ‚gekämpft wie ein Löwe’, sagt er, und das Volk überzeugt. Zu 50,3 Prozent haben die Schweizerinnen und Schweizer damals mit Nein gestimmt, es war eine Entscheidung, die das Land auf Jahre und Jahrzehnte von der EU fernhalten würde. (...) Den Wahlen hätte er eigentlich gelassen entgegensehen können ... Stattdessen schlug seine Partei (die Schweizerische Volkspartei SVP) plötzlich Alarm, schaltete Ende August (2007) im ganzen Land Anzeigen, in denen behauptet wurde, es existiere ein ‚Geheimplan’ zur Abwahl Blochers. (...) Die Blocher-treue ‚Weltwoche’ titelte: ‚Putsch gegen Blocher’.  Auch Blocher glaubt an eine solche Verschwörung ... ‚Das sind die Methoden eines totalitären Staates’, ruft er. Die Leute applaudieren. Er sieht sich als Opfer finsterer Mächte.“

 

DER SPIEGEL 42 / 2007 / 131 ff („Ende der Kompromisse“)

 

Anmerkung: Es gehört nun wirklich nicht viel Phantasie dazu, um letztendlich hinter der Kampagne und der politischen Kaltstellung von Christoph Blocher die Loge auszumachen. Pfui, schämt euch und tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe!

 

 

207)                 „Ihre (Carla Del Ponte) ehemalige Sprecherin Florence Hartman behauptet in einem neuen Buch, das (Jugoslawien-) Tribunal sei gegründet worden, um nicht zu funktionieren, und sei permanent von den USA, Großbritannien und Frankreich behindert worden. Amerikanische Diplomaten sollen ihnen gedroht, die EU monatelang alle Gespräche mit Ihnen eingefroren haben.“

 

DER SPIEGEL 42 / 2007 / 138 im Gespräch mit der Chefanklägerin beim Jugoslawien-Tribunal der Uno, Carla Del Ponte

 

Anmerkung: Was kann man von den Freimaurern an Potomac, Themse und Seine anderes erwarten als Rechtsbruch und Verhinderung der Aufklärung ihrer eigenen Schandtaten.

 

 

208)                 „Viele Prozessbeobachter glauben, das Verfahren gegen Milosevic sei vor allem deshalb nicht abgeschlossen worden, weil Sie (Carla Del Ponte) es mit zu vielen Anklagepunkten überfrachtet hätten. Manche glauben sogar, er wäre freigesprochen worden.“

 

DER SPIEGEL 42 / 2007 / 140

 

 

209)                 „Nach (Bernd) Schottdorfs Diagnose werde die ‚Substanz unseres Gesundheitssystems’ einem ‚unumkehrbaren Abbau preisgegeben’. Die Schuldigen sind rasch ausgemacht: erstens die Gesundheitsminister seit 1961, von denen niemand jemals beruflich irgendetwas mit der Heilkunst zu schaffen gehabt habe. Dazu kommen ärztliche Standespolitiker in diversen Mauschelgremien, die ihre finanziellen Pfründen verteidigten. Um diese Koalition herum verdienten vor allem Pharmaindustrie und die Apotheker viele Milliarden an den Zwangsbeiträgen der Versicherten. Schottdorf ... schlägt rabiate Therapien vor, etwa die Aufhebung der Zunftstruktur der Apotheken. Medikamente gäbe es dann für einen Bruchteil der heutigen Festpreise. Ersparnis für Patienten und Kassen laut Schottdorf: gut 20 Milliarden Euro pro Jahr.“

 

DER SPIEGEL 42 / 2007 / 150 („Zorn gegen die Medizin“)

 

Anmerkung: Sollten es sich dabei etwa um die 17 bis 20 Milliarden Euro handeln, die der Gesundheitsökonom Professor Lauterbach einsparen wollte, wofür er von seiner SPD-Fraktionsführung im Deutschen Bundestag einen Maulkorb umgehängt bekam? Da es unter den Apothekern und den Machern der Pharmaindustrie kaum SPD-Wähler geben dürfte, liegt der ungeheuerliche Verdacht nahe, eine zumindest nicht unbedeutende Zahl von Sozis könne sich bei der Pharma-Lobby prostituieren.

 

 

210)                 „Spektakulärer und verhängnisvoller konnte die Justiz nicht hineinfunken in den Literaturbetrieb als mit diesem Urteil: Maxim Billers Roman ‚Esra’ bleibt verboten. (...) In Minderheitsvoten sprachen sich drei der acht Richter gegen den Eingriff in die gestalterische Kunstfreiheit aus: Kunst, so argumentieren sie, lebe nun einmal von Anlehnungen an die Wirklichkeit und stehe immer in Gefahr, dass sich Personen wiedererkennen, müsse also einen kunstspezifischen Schutzraum beanspruchen können.“

 

DER SPIEGEL 42 / 2007 / 179

 

 

211)                 „Auch nach mehr als 25 Jahren kann ich mich nicht mit der deutschen Kultur anfreunden.“

 

Maxim Biller

 

Anmerkung: Maxim Biller wurde 1960 in Prag geboren und lebt seit 1970 in München.

 

 

212)                 „Ich bin ein jüdischer Schriftsteller.“

 

Maxim Biller

 

 

213)                 „Für mich gibt’s nur schlechte deutsch-jüdische Literatur vor dem Zweiten Weltkrieg. Feuchtwanger, Schnitzler – find ich alle schrecklich, weil sie sich zu sehr assimiliert haben. Diese Leute waren alle nicht bei sich selbst.“

 

Maxim Biller

 

 

214)                 „Die Deutsche Bank besitzt mit über 50.000 Werken eine der größten Firmen-Kunstsammlungen der Welt.“

 

DER SPIEGEL 42 / 2007 / 179

 

 

215)                 „Sehr viel später (nach der Trennung von Doris Lessing) wurde mein (Gregor Gysis) Onkel als Botschafter der DDR in Uganda bei Unruhen ermordet.“

 

Gregor Gysi in „Ein rührendes Angebot“ (DER SPIEGEL 42 / 2007 / 186)

 

 

216)                 „Erst kürzlich hat (Jutta) Limbach (Präsidentin des Goethe-Instituts) sich wieder besorgt über die Gefährdung der deutschen Sprache geäußert. In vielen Vierteln unserer Großstädte, so meint sie, nehme die Zahl der Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu, die weder das Hochdeutsche noch die Sprache ihrer Eltern, etwa das Türkische, korrekt beherrschten. Mit dem Ergebnis, dass aus lauter Unbeholfenheit nur noch in Infinitiven geredet werde.“

 

DER SPIEGEL 42 / 2007 / 197

 

 

217)                 „Auch linguistischer Einwanderung kann Integration gelingen.“

 

DER SPIEGEL 42 / 2007 / 197

 

 

218)                 „Die Architektur der Moderne sei ‚völlig ausdruckslos’, sagte der japanische Architekt (Kisho Kurokawa) einmal – eine erstaunliche Aussage für einen Angehörigen jener Generation Baumeister, die in den sechziger Jahren angefangen hat, ihre ersten Gebäude zu errichten. Er verachtete die nüchternen Kisten, die in dieser Zeit überall auf der Welt entstanden sind, und wollte ... die Beziehung zwischen Mensch und Natur sichtbar machen.“

 

DER SPIEGEL 42 / 2007 / 202 (Nachruf)

 

 

219)                 „Ich bin daran schuld, dass Edmund Stoiber nicht Kanzler wurde, denn hätte er meine 0,8 Prozent Stimmen bekommen, wären diesem Land drei weitere quakvolle Jahre Rot-Grün erspart geblieben. So gesehen bin ich auch schuld an Angela Merkel und ihrer Koalition des Stillstands.“

 

Ronald Barnabas Schill – frühpensionierter Amtsrichter, Ex-Innensenator der Hansestadt Hamburg und Geliebter der Ex-Frau von Udo Jürgens (DER SPIEGEL 43 / 2007 / 92)

 

 

220)                 „Ein Richter am Bundesgerichtshof erklärt der Energiebranche auf Seminaren, was bei Tariferhöhungen beachtet werden muss – eine fragwürdige Nebenbeschäftigung. (...) Ob er so einen Auftritt nicht bedenklich finde? Eine Befangenheit, lässt Wolfgang Ball ausrichten, könne er bei der Sache nicht erkennen. Beschränkungen für Auftritte von Bundesrichtern bei Veranstaltungen seien ihm nicht bekannt, so Ball, solche Auftritte seien zudem ‚nicht ungewöhnlich’.  Vielleicht denkt Ball dabei an seinen Richterkollegen Gerd Nobbe, der vor Bankenvertretern referierte – und deshalb schon von Rechtsanwälten als befangen abgelehnt wurde; vielleicht auch an seinen ehemaligen BGH-Kollegen Erhard Bungeroth, der das Verbraucherkreditgesetz als ‚Ölverschmutzung des Privatrechts’ bezeichnet hat und der der ‚legislativen Hydra der Verbraucherschutzes’ am liebsten ‚einige Köpfe abschlagen’ würde.  Ball jedenfalls wird weitertingeln.“

 

DER SPIEGEL 43 / 2007 / 102 (Nils Klawitter: „Zeuge der Angeklagten“)

 

Anmerkung: Dr. Egon Schneider, weiland Richter am Oberlandesgericht Köln und Nestor der Relationstechnik und des Zivilprozessrechts hat sinngemäß geäußert, Gerd Nobbe (Vorsitzender des sog. Bankensenats) habe den Ruf des Bundesgerichtshofs für Jahrzehnte ruiniert. Da wird man ihm wohl recht geben müssen. Der BGH-Präsident soll allerdings zwischenzeitlich Vieraugengespräche geführt haben, um solchen Anschein von Interessenkollisionen zukünftig zu vermeiden.

 

 

221)                 „Angst und Unsicherheit trieb die Kommunisten (in China) auf ihrem pompösen 17. Parteitag um, so dass sie, statistisch gesehen, jedem der 2213 Delegierten 492 Beschützer an die Seite stellten: Soldaten, Polizisten und zivile Helfer. Diese Zahl hat der Pekinger Bürgerrechtler Hu Jia errechnet. So wurde die Armee rund um die Hauptstadt in Kampfbereitschaft versetzt, 820.000 Freiwillige wurden als Wachleute mobilisiert ...“

 

DER SPIEGEL 43 / 2007 / 155

 

 

222)                 „Lagos ist die Hölle, dampfender Müll, montags bis samstags, sechs Tage die Woche. Es ist ein Leben ohne Richtung, ein steter Kampf ohne Fronten, es gibt keine Freunde, nur Feinde.  An jeder Ecke ist Stau, und wenn es Staus gibt, gibt es auch Überfälle, und die Straße wird zur Falle, auf der geschossen wird, geprügelt, geraubt. Sogar Polizisten überfallen und plündern in dieser Stadt. 15 Millionen Menschen, jeder gegen jeden, die brutalste Megastadt der Welt.“

 

DER SPIEGEL 43 / 2007 / 174

 

 

223)                 „(Peter) Akinola, der denkt, dass seine Kirche von Satan besessen sei, seitdem sie in den USA einen homosexuellen Priester zum Bischof ernannt hat, ist der mächtigste Erzbischof der anglikanischen Kirche in Afrika. (...) 45 Millionen der 77 Millionen Kirchenmitglieder hören auf ihn, und in der Weltgemeinschaft der Anglikaner kommt niemand mehr an ihm vorbei.“

 

DER SPIEGEL 43 / 2007 / 178

 

 

224)                 „Reaktionäre und revolutionäre Standpunkte können sich bekanntlich berühren. Georg Büchner hat geschrieben, wenn das einzige Ergebnis der Revolution der Sieg der ‚Geldaristokratie’ sei, dann solle lieber alles so bleiben, wie es war.“

 

Martin Mosebach – Büchner-Preisträger des Jahres 2007 im SPIEGEL-GESPRÄCH 43 / 2007 / 198

 

 

225)                 „Der Mensch ist frei geboren und liegt doch überall in Ketten.“

 

Jean-Jacques Rousseau

 

 

226)                 „Deutschland ist die wahre DDR“

 

DER SPIEGEL 43 / 2007 / 242 zitiert im „Hohlspiegel“ eine Überschrift aus den „Schleswiger Nachrichten“

 

 

227)                 „Je geringer die Zahl der Selbstständigen und je typischer für unsere Zeit der Großbetrieb und die Massenorganisation wird, um so mehr büßt die Marktwirtschaft ihre Vorteile gegenüber dem Kollektivismus ein, um so bedenklicher wird in ihr das Geflecht der menschlichen Beziehungen, und zwar durch die Konzentration, die sich innerhalb der Marktwirtschaft vollzieht.“

 

Wilhelm Röpke – ein enger Weggefährte Ludwig Erhards (P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 4)

 

 

228)                 „Autoland ist abgebrannt. Der Absatz ist eingebrochen, Massenentlassungen sind angekündigt. Wie das passieren konnte? Weil die Chefpiloten der deutschen Automobilindustrie so lange in selbstverliebter Augenwischerei schwelgten, bis sie ihre gesamte Branche mit Vollgas gegen die Wand gefahren hatten.“

 

P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 4

 

 

229)                 „Mitte der 90er Jahre drängte der US-Kongress Fanny Freddy, Hypothekenkredite mit Null statt der üblichen 20 Prozent Anzahlung auszugeben. Er drängte die beiden ‚Großen’ dazu, anderen Banken vermehrt notleidende Immobilienkredite von Ärmeren, einkommensschwachen Kreditnehmern abzukaufen. Bereits 1996 wurden 42 Prozent solcher Kredite angekauft. Damit entstand der berüchtigte Subprime-Sektor.“

 

P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 6 („Alles schon vergessen?“)

 

 

230)                 „Mit dem Community-Reinvestment-Gesetz setzten sich sozialistische Visionen endgültig im Mutterland des Kapitalismus durch. Die US-Banken wurden gezwungen, Ärmere bei Kreditzusagen nicht zu ‚diskriminieren’. Die Federal Reserve, die US-Zentralbank, begleitete das durch eine beispiellose Niedrigzinspolitik bis zum Tiefstand von 1,0 Prozent Mitte 2003. Die natürliche Folge dieser Staatsdoktrin war das Explodieren der Kreditvolumina.“

 

P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 6 („Alles schon vergessen?“)

 

 

231)                 „Als oberster Weltwährungshüter verantwortet Greenspan ein in der Geschichte beispielloses Finanztheater zu Lasten Dritter. Unter seiner FED-Präsidentschaft 1987-2006 wurde doppelt so viel Geld gedruckt wie in 200 Jahren zuvor. Diese politisch gewollte Inflation betrügt mit jedem neu gedruckten Dollar die Gläubiger in der Welt, denn deren Forderung wird immer wertloser.“

 

P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 7 („Alles schon vergessen?“)

 

 

232)                 „Greenspan gilt bis heute (völlig unverständlicherweise) als Guru (angemessener erscheint die Bezeichnung als Finanzterrorist). (...) Sein Nachfolger Ben Bernanke (auch Jude) ist ihm absolut ebenbürtig. Er trägt den Spitznamen Helicopter-Ben. Wollte er doch tatsächlich im Falle einer Deflation frisch gedruckte Dollars mit Hubschraubern über der Bevölkerung abwerfen lassen.“

 

P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 7 („Alles schon vergessen?“)

 

 

233)                 „Fast zwei Jahrzehnte nach dem Mauerfall, der großen Wende, nach dem Abfall der Sowjetunion und ihrer Vasallenstaaten vom kommunistischen Glauben, scheint sich die Ideologie eines nun demokratisch gewandeten Sozialismus in Deutschland neu zu etablieren.“

 

Prof. Dr. Peter Sloterdijk – Philosoph und Schriftsteller im Frühjahr 2008 (P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 9)

 

 

234)                 „Intrigen, Strebertum, Angeberei, Missgunst, Schweifwedeln, Neid, Eifersucht und alle anderen Kontaktgifte werden, wie tausendfache Erfahrung beweist, zu Plagen, die sich in allen Organisationen und Großbetrieben ansiedeln. Neurotiker können jetzt das Leben von Hunderten, ja von Tausenden zur Hölle machen, und zu allem Unglück ist die Chance, dass just Neurotiker mit ihrem Geltungsdrang und ihrer Geschäftigkeit nach oben gelangen und Herrschaftsstellungen erlangen, überdurchschnittlich groß.“

 

Wilhelm Röpke – ein enger Weggefährte Ludwig Erhards (P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 10)

 

 

235)                 „Die Verlage sind juristisch verantwortlich für die Verlautbarungen ihrer Redakteure. Gleiches muss auch für die Portalbetreiber gelten.“

 

Udo Nadolski – Chef des Düsseldorfer Beratungshauses Harvey Nash (P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 14)

 

 

236)                 „ ... der Fall Eva Herman hat wohl zumindest gezeigt, dass Feigheit nicht Anonymität bedingt und die deutschen Massenmedien bestimmte ‚unterschiedliche Meinungen und Positionen’ eben nicht ertragen können.“

 

P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 15 („Angst vor Freiheit“)

 

 

237)                 „Wie ‚offen’ unsere Gesellschaft also ist, darüber lässt sich trefflich streiten. Der Chaos Computer Club, der sich grenzüberschreitend für Informations- und Kommunikationsfreiheit einsetzt, fährt jedenfalls eine ganze Armada schwerer Geschütze auf, um ernsthaft daran zu zweifeln:  ‚...biometrische Vollerfassung, Vorratsdatenspeicherung, automatische Kennzeichenerfassung, das absehbare elektronische Gesundheitskartendesaster, BKA-Gesetz-Allmachtsträume, Fluggastdatenspeicherung, lebenslange Steueridentifikationsnummer, Kontenevidenzzentrale, Videoüberwachung, Meldedatenverkauf, GPS-Wanzen, Bundes- und Bayerntrojaner, Bundeswehrspähpanzer- und Tornadoeinsatz im Innern, Telefon- und Internetüberwachung, Quellen-TKÜ, Großer Lauschangriff, Jobcard, § 129a-Missbrauch und Schäubles neues Bundesüberwachungshauptamt’.“

 

P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 15 („Angst vor Freiheit“)

 

 

238)                 „Während sich die Stadt Langenfeld im Rheinland schuldenfrei sparte, verschleuderten Kommunen in ganz Deutschland ihr Tafelsilber in Cross-Border-Leasingverträgen.“

 

P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 38

 

 

239)                 „Es dürfte am Oxytocin liegen, dass sich selbst der schlimmste Beziehungsstress oftmals nach einem erfolgreichen Schäferstündchen wieder abkühlt.“

 

Richard Ivell – Professor am Institut für Hormonforschung der Universität Melbourne (P.T. MAGAZIN 1 / 2009 / 62 - „Die Jagd nach dem Orgasmus-Hormon“)

 

 

240)                 „Bis zum 19. Oktober (2007) konnten sich in Nordrhein-Westfalen Landesbedienstete melden, die aus dem Öffentlichen Dienst ausscheiden wollen. (...) Kaum war das Angebot bekannt, brachen die Service-Telefonnummern zusammen, einige zehntausend wollen den Dienst so schnell wie möglich beenden.“

 

DER SPIEGEL 44 / 2007 / 21 („Vergoldetes Tschüs“)

 

 

241)                 „Berlin, November 1932, zwei Tage vor der Reichstagswahl. Hunderte Nationalsozialisten und Kommunisten marschieren an der Schöneberger Hauptstraße auf. Aber anstatt aufeinander loszugehen, unterstützen sie Seite an Seite einen wilden Streik bei der Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG). (...) So wie in Schöneberg greifen an diesem Freitag in vielen Teilen Berlins Aktivisten von NSDAP und KPD gemeinsam die Polizei an, die Streikbrecher zu schützen versucht. Der sogenannte rote Freitag markiert den blutigen Höhepunkt des fünf Tage dauernden Ausstands, bei dem vier Menschen sterben. (...) ... organisiert hatten den Ausstand die Arbeiterorganisationen von KPD und NSDAP. Dahinter zogen Walter Ulbricht, der KPD-Chef Berlins und spätere DDR-Gründer, sowie Joseph Goebbels, der Berliner Gauleiter der NSDAP, die Strippen.“

 

DER SPIEGEL 44 / 2007 / 44 („Nazis und Kozis“)

 

Anmerkung: Die ausführliche zeitgeschichtliche Aufarbeitung dieser Zusammenarbeit der Totengräber der Weimarer Republik findet der interessierte Leser bei Klaus Rainer Röhl in „Nähe zum Gegner. Kommunisten und Nationalisten im Berliner BVG-Streik von 1932“.

 

 

242)                 „Die 68er“ gab es schon 1968 nicht, und in den Jahrzehnten danach gab es sie - als geschlossene Bewegung - immer weniger; sie waren eine heterogene Masse mit unterschiedlichen Auffassungen: gleichzeitig gewaltfrei, gewaltbereit; pazifistisch, bellizistisch; marktgläubig, plangläubig; auto­ritär, antiautoritär; chauvinistisch, feminis­tisch; maoistisch, trotzkistisch, stalinistisch, spontaneistisch, sozialdemokratisch, libe­ral; gläubig, ungläubig; antikommunistisch, prokommunistisch; karrieregeil, hedonis­tisch; kinderfeindlich, kinderfreundlich; bürgerlich, kleinbürgerlich, antibürgerlich; konsumfixiert, konsumfeindlich; staatsgläubig, anarchistisch; sie waren alles und nichts, und das gleichzeitig. Sie waren stark darin, zusammen die richtigen Fragen zu stellen an eine kriselnde Gesellschaft; aber in den Antworten auf diese Fragen kamen sie zu widersprüch­lichen Antworten. Erst im Rückblick wur­den sie zu einer einheitlichen Bewegung.

 

DER SPIEGEL 44 / 2007 / 75 („Bürgerlich bis in die Knochen“)

 

 

243)                 „ ... der Industriekapitalismus hat die Großfamilie zerstört, und jetzt steht ernsthaft die Frage, ob der Turbokapitalismus die Kleinfamilien kleinkriegt.“

 

Journalistin Tissy Bruns in einer SPIEGEL-Diskussion 44 / 2007 / 82

 

Anmerkung: Neben der Zerstörung der Kleinfamilie steht u.a. auch noch die Beseitigung des Mittelstandes bei JENEN auf der Agenda. Alles richtige Analysen; nur man fragt sich, warum kaum einer der Sache letztendlich auf den Grund geht und sich auf die Suche nach den Stichwortgebern dieser ja nicht vom Himmel fallenden Entwicklungen begibt. Die wenigen, die dies auf sich nehmen, werden allerdings ganz schnell als Verschwörungstheoretiker, Spinner, Rechtsradikale, Paranoiker usw. denunziert und das schreckt natürlich nicht nur die Wissenschaftler des „seriösen“ Universitätsbetriebs ab. Vielleicht ist ja auch die Kultivierung des Streits zwischen „Linken“ und „Rechten“ (mal ganz abgesehen von der weitgehenden Inhaltslosigkeit bzw. Verschwommenheit dieser Schablonen) nur ein Trick JENER, um von ihren aus dem Hintergrund gesteuerten fiesen Machenschaften abzulenken, nach dem altbewährten Motto „teile und herrsche“.

 

 

244)                 „Das Oberlandesgericht Dresden rüffelte ... das Amtsgericht Chemnitz, weil es die Telefonverbindungen von Handy und Festanschluss eines Journalisten der ‚Dresdner Morgenpost’ überprüfen ließ. Grund der Staatsaktion: Man wollte herausfinden, wer dem Reporter den Termin einer Hausdurchsuchung beim früheren sächsischen Wirtschaftsminister Kajo Schommer verraten hatte. Der war am nächsten Tag in der Zeitung zu sehen, im Pyjama.“

 

DER SPIEGEL 44 / 2007 / 132 („Loch in der Pressefreiheit“)

 

Anmerkung: Bei Zumwinkel hat ja auch ein noch Unbekannter gepetzt. So etwas darf nicht passieren, was allerdings keinesfalls derartige Eingriffe in den journalistischen Bereich rechtfertigt. Gleichgültig ob vorläufige Festnahme oder Durchsuchung, es gilt die Unschuldsvermutung und wenn dabei dann ein Übertragungswagen eines Fernsehsenders auf der Lauer liegt, gibt es eine in aller Regel nicht wieder gut zu machende (mediale) Vorverurteilung.

 

 

245)                 „Nicht Schusswechsel, sondern Wortwechsel entscheiden das Schicksal der USA. Davon ist (Robert) Redford überzeugt.“

 

DER SPIEGEL 44 / 2007 / 193

 

 

246)                 „Ich bin mit den demokratischen Werten meines Landes (USA) aufgewachsen, der Redefreiheit, der Pressefreiheit. Auf ihnen beruht unsere Stärke, auf sie gründet sich unsere Leitbildfunktion. Wenn ich sehe, wie unsere Regierung sie in den vergangenen sechs Jahren heruntergewirtschaftet hat, nehme ich das persönlich.“

 

Robert Redford im SPIEGEL-FORUM 44 / 2007 / 194

 

 

247)                 „Einige Politiker und Journalisten haben ihren Job nach dem 11. September ehrlich und gewissenhaft gemacht, die Mehrheit aber nicht. So konnte die Regierung mit ihrer Strategie davonkommen, auf die Angst zu setzen. Dabei waren wir doch schon ängstlich genug.“

 

Robert Redford im SPIEGEL-FORUM 44 / 2007 / 194

 

 

248)                 „ ... wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass man die Errungenschaften, die im Westen selbst Jahrhunderte gebraucht haben, um sich durchzusetzen, anderen (z.B. Irak und Afghanistan) im Handumdrehen und mitmilitärischer Gewalt oktroyieren könnte.“

 

Heinrich August Winkler – Historiker im SPIEGEL-FORUM 44 / 2007 / 196

 

 

249)                 „Sie (die Mitglieder der US-Regierung) waren unfähig und wenn man sie beim Lügen erwischte, haben sie einfach das Thema gewechselt.“

 

Robert Redford im SPIEGEL-FORUM 44 / 2007 / 196

 

 

250)                 „Früher galt das Lügen in meinem Land (USA) als Schande. Unsere jetzigen Führer tun so, als wäre es eine politische Tugend.“

 

Robert Redford im SPIEGEL-FORUM 44 / 2007 / 196

 

 

251)                 „Der dringende Verdacht ist, die RAF-Terroristen wurden ‚geselbstmordet’, denn ihr mehrfach angekündigter Suizid erschien manchen Verantwortlichen in der Justiz und Politik fälschlicherweise als die eleganteste Lösung.“

 

Alf Tondern im SPIEGEL-Leserbrief 38 / 2007 10

 

Anmerkung: Die vollständige wahre Geschichte über die RAF ist immer noch nicht geschrieben. Dazu gehört u.a. das im „Arbeiterkampf“ veröffentlichte Bekenntnis, durch den israelischen Geheimdienst „Mossad“ geführt worden zu sein und die gleichartige Komplizenschaft in Italien. Dazu gehört das Eingeständnis der Manipulationen durch den Mediziner, der die Toten von Stammheim obduzierte. Dazu gehörte die Ermordung von Wolfgang Grams und diverser anderer RAF-Mitglieder, die man nicht vor Gericht hätte ertragen können und die zum Schweigen gebracht wurden. Dazu gehören die ungeheuerlichen Vorgänge um Gerhard Müller, die geheimgehaltene Hamburger Strafakte und Bubacks Befürchtung, seinen Abschied nehmen zu müssen. Es gab zwar eine Art „Kronzeugenregelung“ als bizarrer Sündenfall des deutschen Strafprozessrechts, aber dadurch gab es keinen Freibrief für einen Polizistenmörder!

 

 

252)                 „Nein, unser Staat war wegen der durchgeknallten Bande (RAF) nie in Gefahr. Aber offenkundig war die baden-württembergische Justiz und Polizei völlig von der Rolle. Dieses Gemisch aus Angst, Inkompetenz und schierer Dummheit eröffnete das erste Terroristencamp auf bundesdeutschem Boden.“

 

Hendrik Tongers im SPIEGEL-Leserbrief 38 / 2007 / 19

 

 

253)                 „ ... es ist ... höchste Zeit, dass wir aufwachen. Die Privatsphäre ist ja gleich von mehreren Seiten bedroht: durch staatliche Kontrollen, aber auch wirtschaftliche Interessen und technologische Entwicklungen. Und wir sind dabei, uns an immer umfassendere Kontrolle und Überwachung zu gewöhnen. (...) Die Privatsphäre ist unverzichtbare Voraussetzung einer freien Meinungsbildung und damit einer freien Gesellschaft – totalitäre Systeme haben stets versucht, sowohl die öffentliche als auch die private Sphäre vollständig zu kontrollieren.“

 

Peter Schaar – Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (DER SPIEGEL 38 / 2007 / 22)

 

 

254)                 „Ich bin kein Freund von Hedgefonds. (...) Bei Übernahmen durch Hedgefonds kommt es immer wieder zu Zerschlagungen von Unternehmen, die mit dem Verkauf oder der Schließung von Unternehmensteilen enden, alles im Namen einer noch höheren Rendite. Anschließend stellt sich dann heraus, dass einst wettbewerbsfähige Unternehmen ruiniert und Arbeitsplätze mutwillig vernichtet wurden.“

 

EU-Kommissar Günter Verheugen im SPIEGEL-INTERVIEW 33 / 2007 / 50 f

 

 

255)                 „Norbert Schmid. Am 22. Oktober 1971 wollte der 32-jährige Zivilfahnder in Hamburg die ihm verdächtige Ulrike Meinhof stellen und wurde von dem sie absichernden RAF-Mann Gerhard Müller erschossen. Müller wurde als Kronzeuge dafür nicht verurteilt.“

 

DER SPIEGEL 38 / 2007 / 64

 

 

256)                 „Herkunft schlägt Leistung“, analysierte (Michael) Hartmann, nachdem er vor fünf Jahren die Lebensläufe von 6500 promovierten Juristen, Wirtschaftswissenschaftlern und Ingenieuren untersucht hatte. Die Chancen, einen Spitzenjob in der Wirtschaft zu ergattern, waren demnach für Angehörige gehobener Schichten etwa achtmal größer als die von Arbeiterkindern mit vergleichbaren Noten und Qualifikationen. (...) Während Nobelpreisträger offenbar aus allen Schichten kommen, werden die einflussreichen Funktionärsposten auch im Wissenschaftsbetrieb nicht zwingend an die besten vergeben, sondern zumeist an Sprösslinge aus gutem Hause.

 

DER SPIEGEL 38 / 2007 / 108

 

Anmerkung: Das sind natürlich offenkundig antidemokratische, vorkonstitutionelle Zustände. Selbst das mit elitärem Bewusstsein und Standesdünkel überfrachtete preußisch-deutsche Offizierskorps mußte irgendwann einmal, spätestens während der „Blutpumpen“ des Ersten Weltkriegs, darauf verzichten, ihren Nachwuchs nur aus dem Adel zu rekrutieren. Interessant wäre auch noch eine weitere Untersuchung, wie häufig das Karrieresprungbrett außerhalb der Qualifikation in der Protektion durch eine studentische Korporation (Alte Herren von Burschenschaft, Landsmannschaft oder Korps) oder Club (Rotary, Lions, Kiwanis nebst Round Table und anderer Nachwuchsorganisationen) bestand. Aufschlussreich wären dabei auch Überschneidungen bzw. Abweichungen von einer großbürgerlichen Herkunft. Im öffentlichen Dienst überragt wahrscheinlich nach wie vor das Parteibuch einer „staatstragenden Partei“ alle anderen Kriterien neben gewisser Mindeststandards bei den Leistungsnachweisen.

 

 

257)                 „Im Sommer 2005 verfasste (Dr. Holger Bertrand) Flöttmann (Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Leiter des Wilhelm-Griesinger-Instituts in Kiel) einen ‚FAZ’-Artikel mit der Überschrift ‚Der Wunsch nach einem Kind’, es ging ihm um die wahren Gründe für die Kinderarmut in Deutschland. Er fand die überentwickelten Verstandesapparate von Karrierefrauen (...), er stieß auf ‚feministische Fehlsteuerung’, beklagte die ‚Selbstabwertung’ des deutschen Nationalgefühls und schimpfte auf ‚die Sozialversteher, die antiautoritären Achtundsechziger, die Grünen, die Feministen’.“

 

DER SPIEGEL 38 / 2007 / 129

 

 

258)                 „Der Narzissmus ist die Leitneurose der Gegenwart, so wie es zu Zeiten Sigmund Freuds die Hysterie war.“

 

Gerhard Dammann – Chefarzt der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen/Schweiz (DER SPIEGEL 38 / 2007 / 175)

 

 

259)                 „Der Herzinfarkt trifft jedes Jahr 275.000 Deutsche, rund 150.000 sterben daran.“

 

DER SPIEGEL 38 / 2007 / 179

 

 

260)                 „Die Wiedervereinigung sei gescheitert, mehr als die Hälfte der ostdeutschen Bevölkerung sei der Überzeugung, dass sich die Verhältnisse seit 1990 für sie verschlechtert hätten. Er, Egon Krenz, sei nun quasi als Anwalt seiner Landsleute unterwegs, um die Wahrheit über Deutschland zu verbreiten. Die DDR, enthüllte der ehemalige SED-Bonze ..., sei noch längst nicht tot ... Den Vorwurf, er sei ein sturer, unbelehrbarer Mensch, konterte Krenz: ‚Lieber ein Betonkopf als ein Weichei’.“

 

DER SPIEGEL 38 / 2007 / 225 über einen Vortrag, den Egon Krenz auf Einladung einer dänischen Volkshochschule im jütländischen Toftlunf gehalten hat

 

Anmerkung: Man fragt sich unwillkürlich, was der abfällige Ton gegenüber Krenz soll. Er hat seine Strafe abgesessen und jeder mit nicht völlig unterentwickeltem Gerechtigkeitsempfinden fragt sich, warum Krenz einsitzen mußte und die Stasileute Alexander Schalck-Golodkowski und Markus Wolf nicht. Daß lag doch nicht etwa an ihrer jüdischen Abkunft? Die Einschätzung der ostdeutschen Bevölkerung wird man sicherlich durch einschlägige demoskopische Erhebungen verifizieren oder widerlegen können, also, was soll die Aufregung. Dass die DDR als ideologisches Phänomen in Light-Version in der gesamten BRD fortbesteht, erleben wir doch tagtäglich.

 

 

261)                 „In dem sehr erschütternden BBC-Fernsehfilm ‚Sex, Crimes and the Vatican’ des irischen BBC-Korrespondenten Colm O’Gorman (der als 14-Jähriger von einem Priester vergewaltigt worden war), sieht man die Leidensgeschichte vieler Kinder, die von Priestern missbraucht wurden. Der Film wurde in Deutschland nicht gezeigt.“

 

Prof. Dr. Uta Ranke-Heinemann im SPIEGEL-Leserbrief 40 / 2007 / 11 f

 

 

262)                 „Gleich zweimal hat der Bundespräsident (Horst Köhler) der Großen Koalition die Unterschrift unter Gesetze verweigert, die ihm zur Zustimmung vorgelegt wurden, wegen handwerklicher Unsauberkeiten, wie es maliziös aus seinem Amt hieß. Er hat in einer Reihe öffentlicher Auftritte seine Ungeduld mit der Großen Koalition erkennen lassen, seine Unzufriedenheit mit der Politik der kleinen Schritte, wie sie die Kanzlerin bevorzugt.“

 

DER SPIEGEL 40 / 2007 / 29

 

 

263)                 „(Horst) Köhler ist sich über die vergangenen drei Jahre, genau besehen, erstaunlich treu geblieben, möglicherweise ist das sein Hauptproblem. Er findet nach wie vor, dass die Regierung in der Pflicht steht, das Notwendige für die Zukunftsvorsorge zu tun, auch wenn das Reformen erfordert, die nicht sonderlich populär sind. Er ist davon überzeugt, dass das Land nicht in der glänzenden Verfassung ist, die ihm nun von der Bundeskanzlerin und anderen Spitzen der Koalition bescheinigt wird.“

 

DER SPIEGEL 40 / 2007 / 29

 

 

264)                 „(Horst) Köhler hat nicht vergessen, dass die CDU, die ihn 2004 zu ihrem Kandidaten machte, von ganz anderem Holz war als der sozialdemokratisierte Kanzlerinverein, der nun regiert. Er erinnert die Christdemokraten pausenlos an eine Vergangenheit, an die sie nicht mehr erinnert werden wollen.“

 

DER SPIEGEL 40 / 2007 / 29

 

 

265)                 „In Kürze werden sich zwei Mitarbeiter der ehemaligen Geheimdienstorganisation Nativ auf den Weg nach Deutschland machen. Sie wissen, dass über die Hälfte der 220.000 seit 1991 eingewanderten Juden so gut wie keinen Kontakt mehr zur jüdischen Gemeinschaft pflegt. Sie wissen von den Konflikten zwischen West- und Ostjuden, derentwegen Gemeinden in ganz Deutschland vor der Spaltung stehen. Und sie werden ihre Zielpersonen dezent darauf hinweisen, dass sie das angeborene Recht haben, jederzeit nach Israel auszuwandern.“

 

DER SPIEGEL 40 / 2007 / 66 („Lockrufe aus Tel Aviv“)

 

 

266)                 „(Eduard) Schewardnadse empfand die deutsche Wiedervereinigung als eine seiner ‚größten Lebensaufgaben’, schon weil ein anderer Georgier – Josef Stalin – die Teilung einst verursacht hatte.“

 

DER SPIEGEL 40 / 2007 / 134 („Moskaus Prügelknabe“)

 

Anmerkung: In diesem Zusammenhang darf allerdings trotz der berechtigten schlimmsten Vorwürfe gegen den Massenmörder Stalin nicht vergessen werden, daß er noch höchst persönlich durchaus akzeptable Angebote zur Wiedervereinigung unterbreitet hatte, die von dem katholischen Rotarier Konrad Adenauer abgelehnt wurden. Stalin starb 1953.

 

 

267)                 „Dabei hätten die Deutschen damals 15 Milliarden Mark für die Unterbringung der Soldaten in Russland gezahlt, doch niemand wisse, wohin dieses Geld geflossen sei.“

 

DER SPIEGEL 40 / 2007 / 134 („Moskaus Prügelknabe“)

 

 

268)                 „In jedem Verrat kehrt die Rätselhaftigkeit des Judas wieder.“

 

Eva Horn in „Der geheime Krieg. Verrat, Spionage und moderne Fiktion“ (zit. nach DER SPIEGEL 40 / 2007 / 195)

 

 

269)                 „In den Literaturbetrieb der Bundesrepublik passten seine (Ernst Jüngers) Bücher wie die Werke des Marquis de Sade in eine Klosterbibliothek.“

 

DER SPIEGEL 40 / 2007 / 200 („In Papiergewittern“)

 

 

270)                 „Heute gilt es für löblich, gegen den Strom zu schwimmen, aber das sind nur Pissrinnen.“

 

Ernst Jünger als 100-Jähriger im Jahre 1995 (DER SPIEGEL 40 / 2007 / 200)

 

 

271)                 „Nur Müll und tote Fische schwimmen mit dem Strom.“

 

Gerhard Willers – pensionierter Grund- und Hauptschullehrer

 

 

272)                 „Mochte auch Botho Strauß behaupten, dass die deutsche Nachkriegsliteratur ‚40 Jahre lang vom Jüngerschen Werk überragt wird’, für Grass, Walser und Co. war er wie ein böser Onkel.“

 

DER SPIEGEL 40 / 2007 / 200 („In Papiergewittern“)

 

 

273)                 „Was soll das Morden und immer wieder Morden? Wann ist dieser Scheißkrieg zu Ende?“

 

Ernst Jünger in einem seiner Kriegstagebücher (DER SPIEGEL 40 / 2007 / 200)

 

 

274)                 „Die Schule wird Ernst Jünger traumatisieren, schwerer und länger anhaltend als die Erlebnisse und Verwundungen während des Ersten Weltkrieges. Prüfungsträume werden noch den Greis aufschrecken lassen.“

 

Heimo Schwilk in „Ernst Jünger. Ein Jahrhundertleben“ zit. nach DER SPIEGEL 40 / 2007 / 200

 

 

275)                 „Elfmal wechselt er (Ernst Jünger) die Schule und dürfte damit unter allen verkrachten Existenzen der deutschen Literatur einen Rekord halten.“

 

DER SPIEGEL 40 / 2007 / 200 („In Papiergewittern“)

 

 

276)                 „Der forsche Kriegsheld (Ernst Jünger) steht quer zur Kultur seiner Zeit und lässt in Briefen gern den pöbelhaften Kasino-Offizier raushängen, der den verweichlichten Zeitgenossen die Vorzüge eines ‚gesunden Ficks’ empfiehlt.“

 

DER SPIEGEL 40 / 2007 / 202 („In Papiergewittern“)

 

 

277)                 „ ... Hitlers Legalitätskurs ist ihm (Ernst Jünger) nicht revolutionär genug. Eine Kandidatur für die NSDAP lehnt er ab: ‚Ich halte das Schreiben eines einzigen Verses für verdienstvoller, als sechzigtausend Trottel im Parlament zu vertreten’.“

 

DER SPIEGEL 40 / 2007 / 202 („In Papiergewittern“)

 

Anmerkung: Solche Arroganz ist schier unerträglich. Ein Schulversager, Fremdenlegionär und revolutionärer Hassprediger erdreistet sich, sechzigtausend Bürger eines Wahlkreises als „Trottel“ abzuqualifizieren, die in der demokratischen Unterstützung bei der Lösung ihrer in der Weimarer Republik sicher nicht geringen Probleme weniger bedeutungsvoll seien als ein Vers, ist schon eine kaum zu überbietende Hybris.

 

 

278)                 „Nach dem Erdbeben schlägt man auf den Seismografen ein.“

 

Ernst Jünger – nach dem Zweiten Weltkrieg von den Briten mit Publikationsverbot belegt (DER SPIEGEL 40 / 2007 / 202)

 

 

279)                 „Ein gemeinsames Zeitschriftenprojekt (mit Ernst Jünger) sagt (Martin) Heidegger ab, um der ‚fortbestehenden, aber inzwischen schlauer gewordenen Rachsucht nicht das Letzte zum Fraß vorzuwerfen’.“

 

DER SPIEGEL 40 / 2007 / 202 („In Papiergewittern“)

 

 

280)                 „Es gab Zeiten, da war der Fernsehkrimi noch nicht Hort hochbürgerlich verkorkster Neurotiker.“

 

DER SPIEGEL 40 / 2007 / 210 im Nachruf auf den „Stahlnetz“-Regisseur Jürgen Roland

 

 

281)                 „Joschka Fischer verkörperte alles, was dem grünen Gutmenschentum zuwiderlief: Machtstreben, Arroganz, Machogehabe, Durchsetzungsfähigkeit und Pragmatismus.“

 

Roland Funk im SPIEGEL-Leserbrief 41 / 2007 / 6

 

Anmerkung: Sollte es uns nicht zu Denken geben, daß dieser Schulabbrecher ohne Hauptschulabschluß, Polizistenschläger und Balkankrieger zum Ehrenjuden der Gemeinde in Saloniki ernannt wurde?

 

 

282)                 „Lafontaines Abgang hinterließ bei Joschka Fischer eine ‚große politische und menschliche Enttäuschung’. Wie groß ist wohl die politische Enttäuschung von politisch realistisch Denkenden über die Grünen in der rot-grünen Koalition? Alle Prinzipien der Grünen, ‚ökologisch, sozial, basisdemokratisch, gewaltfrei’, wurden hier unter dem übergroßen Einfluss des Joschka Fischer aufgegeben. Ich bedaure sehr, Herrn Fischer und seinen Gefolgsleuten in die politischen Schuhe geholfen zu haben.“

 

Sigrid Biberger – Mitbegründer der Grünen in Bayern im SPIEGEL-Leserbrief 41 / 2007 / 6

 

 

283)                 „Ich gelte bei 85 Prozent der GRÜNEN als Arschloch.“

 

Joschka Fischer

 

 

284)                 „Es wurde so viel (bezüglich der Ermordung meines Vaters Dr. Uwe Barschel) spekuliert, über die CIA, den Mossad, die Stasi, den BND, über die deutsche Politik, die mit drinhängt. Am Ende ist es wohl ein Mischmasch aus allem.  Ich gehe davon aus, dass die Mörder nur ausführende Organe waren. Sie haben einen Auftrag erfüllt. Mein Vater wollte kurz vor seinem Tod auf einer Pressekonferenz sein Wissen über Dinge preisgeben, die über seinen Kopf hinweg geschehen sind, vor und während seiner Amtszeit. Das hat gewissen Funktionsträgern und Institutionen Angst gemacht.“

 

Christian Albrecht Barschel im SPIEGEL-INTERVIEW 41 / 2007 / 54

 

 

285)                 „Wie kam Uwe Barschel ums Leben?“ habe er (Karl Josef Ballhaus) ihn (den Geheimdienstmann und Wildhüter Jacob Prinsloo) gefragt. – „Es war Mord“, habe der Gast geantwortet. Wie er darauf komme? Sein Geheimdienst habe sehr gute Verbindungen zu den Kollegen vom israelischen Mossad, habe er geantwortet.

 

DER SPIEGEL 41 / 2007 / 66 („Der Tote von Zimmer 317“)

 

 

286)                 „Ohne Deutschland kann nichts gebaut werden, das ist sein Schicksal.“

 

Charles de Gaulle wird vom französischen Außenminister Bernard Kouchner zitiert im SPIEGEL-GESPRÄCH 41/2007/158

 

 

287)                 „ ... der ehemalige Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München, Martin Broszat, meinte dann auch 1987, dass Juden keine rationale Geschichte des ‚Dritten Reiches’ schreiben könnten, weil sie befangen seien ...“

 

Historiker Saul Friedländer – im SPIEGEL-GESPRÄCH 41 / 2007 / 213

 

 

288)                 „Ich bin ganz sicher, dass Hitler nicht von Anfang an den Plan verfolgte, die Juden zu ermorden.“

 

Historiker Saul Friedländer – im SPIEGEL-GESPRÄCH 41 / 2007 / 213

 

 

289)                 „Dank an Frau Friedrichsen für die beherzten Worte über Klassenjustiz, Unrechtsbewusstsein und eine schuldorientierte Strafrechtspflege. Der eigentliche Skandal waren nicht die Puffbesuche, um entspannte Arbeitnehmervertreter für die Zumutungen des Managements gefügig zu machen, sondern dass nach den Recherchen eines Herrn Selenz gewisse Personen VW zu Gunsten von Porsche ausgesaugt haben sollen. Die Verbreitung solcher Ungeheuerlichkeiten in pointierter Formulierung wurde Selenz – wen würde es auch verwundern – von der Pressekammer des Landgerichts Hamburg untersagt, die immer schnell zur Hand ist, wenn es darum geht, Meinungs- und Pressefreiheit zu Gunsten der Persönlichkeitsrechte oft schillernder und vierschrötiger Personen einzuschränken. Schon der geniale Carl von Ossietzky erkannte in der deutschen Richterschaft ein bösartiges Philistertum. Bis heute hat sich daran nicht allzu viel geändert; man lese beispielsweise „Die Rechtsbeugermafia“. Mit von der Partie sind wieder einmal Rotarier und andere domestizierte Wildschweine, die nach Insiderparolen keine Moral kennen und zwar weder eine theoretische und erst recht keine praktische. Vereinzelt bekennen sie sich zu einer „Verschwörung der Anständigkeit“, aber darin lauert nur die nächste Begriffsverwirrung.“

 

Ein nicht abgeschickter Leserbrief eines stadtbekannten Justizkritikers

 

 

290)                 „Ich habe nun den berühmten Deutschen Führer gesehen und ebenso etwas von dem großen wunderbaren Wandel, den er bewirkt hat, daß seine Bewegung in vier Jahren ein neues Deutschland geschaffen hat. Zum ersten Male ist da ein allgemeines Gefühl der Sicherheit. Die Menschen sind heiterer, im ganzen Land ist ein allgemeiner Frohsinn spürbar. Ein Mann hat dieses Wunder vollbracht, ein geborener Führer, eine magnetische und dynamische Persönlichkeit mit einem furchtlosen Herzen. Adolf Hitler hat sein Land aus der Angst gerettet, daß sich die Zeiten der Verzweiflung, der Not und Erniedrigung wiederholen könnten. Da war eine Atmosphäre der Wiederbelebung, der Einigung der Nation. Katholiken und Protestanten, Bayern und Preußen, Unternehmer und Arbeiter, Arm und Reich sind zu einem Volk zusammengefügt. Religiöse, regionale und Klassenunterschiede zerteilen nicht länger die Nation. Die Älteren vertrauen ihm, die Jungen vergöttern ihn.“

 

David Lloyd George – von 1916 bis 1922 britischer Premierminister walisischer Abkunft am 17. September 1936 im „Daily Express“

 

 

291)                 “Hitler ist der George Washington von Deutschland – der Mann, der für sein Land die Unabhängigkeit von allen seinen Unterdrückern gewonnen hat.”

 

David Lloyd George – von 1916 bis 1922 britischer Premierminister walisischer Abkunft im Jahre 1934

 

 

292)                 „Die kollektive Verantwortung des deutschen Volkes ist eine der großen Täuschungen des Jahrhunderts.“

 

Jacques Vergès – französischer Rechtsanwalt, Sohn eines französischen Konsuls und Arztes und einer Vietnamesin, einer der bedeutendsten Advokaten seit Cicero

 

 

293)                 „Warum haben die Deutschen so wenig Respekt vor sich selbst? Deutschland ist eine Art Canossa-Republik geworden, eine Republik der Reue. Aber wenn man die Moral zur Schau trägt, riskiert man, nicht mehr ernst genommen zu werden. Als Nichtdeutscher erlaube ich mir die Bemerkung: Man kann einem Volk nicht trauen, das rund um die Uhr eine intellektuelle Selbstverachtung ausführt. Diese Haltung wirkt auf mich als ein Ritual, eine Pflichtübung, die überflüssig und sogar respektlos gegenüber unserem gemeinsamen Europa dasteht. Für mich als Este ist es kaum nachzuvollziehen, warum die Deutschen ihre eigene Geschichte tabuisieren, daß es enorm schwierig ist, über das Unrecht gegen die Deutschen zu publizieren, ohne dabei schief angesehen zu werden – aber nicht etwa von den Esten oder Finnen, sondern von den Deutschen selbst.“

 

Lennart Meri – ehemaliger Präsident Estlands im Jahre 1995 in Berlin

 

 

294)                 „Sie (DER SPIEGEL im Artikel „Preußens wirkliche Gloria“) rehabilitieren den durch die Sieger 1947 aufgelösten größten und politisch wie kulturell wirkmächtigsten deutschen Staat in vollem Umfang. Diesen Mut hat nach dem Krieg noch keine Instanz in Deutschland Ost oder West aufgebracht.“

 

Jörg Ulrich Stange im SPIEGEL-Leserbrief 34 / 2007 / 8

 

 

295)                 „Wider besseres Wissen haben die europäischen, insbesondere die deutschen Eliten, in den vergangenen 200 Jahren so ziemlich alles verdummbeutelt, was Nationen nur verdummbeuteln können. Resultat: Weltmacht USA!“

 

Karlheinz Jopp im SPIEGEL-Leserbrief 34 / 2007 / 8

 

Anmerkung: Das, was auf den ersten Blick nach „Verdummbeutelung“ aussieht, erweist sich bei näherer Betrachtung außerhalb der etablierten Geschichtsbücher als vollzogener Masterplan der Freimaurerei. Dies gilt insbesondere für die Revolutionen von 1789, 1830, 1848, 1917 und alle maßgeblichen militärischen Konflikte einschließlich der beiden Weltkriege. Wer nun lauthals „Verschwörungstheoretiker“ oder Schlimmeres ruft, der lese beispielsweise „Israels Geheimvatikan“ von Wolfgang Eggert (3 Bände). Danach wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit verstummen und das Maul nicht mehr so weit aufreißen. Dabei ist es keinesfalls so, daß die Freimaurerei alles und jedes aus eigener Machtvollkommenheit beherrscht (hat); sie hat nur in den entscheidenden Momenten einen gewissen Impuls gegeben, der dann gigantische Folgewirkungen zeitigte. Beispiel: Hintergründige Steuerung der Ermordung des österreichischen Thronfolgers mit der Folge des Ersten Weltkrieges, Ende der Monarchien in Deutschland, Österreich-Ungarn und Rußland und in Gang setzen des kommunistischen Experiments in Rußland.

 

 

296)                 „Warum ergreifen wir nicht die ausgestreckte Hand Russlands und Chinas? Dort wird die Zukunft unserer Erde gestaltet – nicht drüben jenseits des Atlantiks oder von England und schon gar nicht von der Möchtegerngroßmacht (Frankreich) in unserer unmittelbaren Nachbarschaft.“

 

Michael Sieber im SPIEGEL-Leserbrief 34 / 2007 / 12

 

 

297)                 „Was regt sich Herr Mehdorn so über den Streik der Lokführer auf? Die Bahn fährt seit Jahren fast zu hundert Prozent unpünktlich, und regelmäßig fallen Züge aus. Da fällt ein Streik doch gar nicht auf.“

 

Wilhelm Stosch im SPIEGEL-Leserbrief 34 / 2007 / 14

 

Anmerkung: Wenn dieser Leserbrief Übertreibungen enthalten sollte, dürfte er wohl als Satire aufzufassen sein. Wer sich also angepisst fühlt: erst mal einen Betablocker schlucken, um unkontrollierten Blutdruckerhöhungen entgegenzuwirken.

 

 

298)                 „Was du auch siehst, du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönen Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt...“

 

Prof. Dr. Walter van Laack zitiert im SPIEGEL-Leserbrief 34 / 2007 14 den Chefkolumnisten der New Yorker „Sun“ in dessen Antwort auf die Frage der achtjährigen Virginia O’Hanlon, ob es einen Weihnachtsmann gebe

 

 

299)                 „Kein Sterblicher, sagt sie (die Gottheit), rückt diesen Schleier, bis ich selbst ihn hebe.“

 

Friedrich von Schiller in „Das verschleierte Bild zu Sais“

 

 

300)                 „Von ihrem Dienstherrn, einem einflussreichen Richter, erst geschwängert, dann gefeuert, wagte sie, sich gegen die Kündigung zu wehren – und wurde mit dem Tode bestraft. Anna Göldi, die letzte (1782) als Hexe hingerichtete Frau in Europa, beschäftigt jetzt ein Schweizer Parlament. (...) Der Antrag (auf Rehabilitierung) wurde unter Hinweis auf die seitdem vergangenen 225 Jahre abgelehnt. Auch die damals für den Mord mitverantwortliche evangelische Kirche mochte sich mit dem Unrecht an Anna Göldi nicht noch einmal auseinandersetzen.“

 

DER SPIEGEL 34 / 2007 / 49 („Ehre einer Dienstmagd“)

 

Anmerkung: Auch wenn man den Justizmord nicht ungeschehen machen kann, sollte man auch nach 225 Jahren der Gerechtigkeit die Ehre erweisen. Es fällt schwer, die katholische Kirche als Vorbild hinzustellen; immerhin hat sie 200 Jahre benötigt, um ihren Irrtum bezüglich der geozentrischen Vorstellung von unserem Sonnensystem einzugestehen. Aber es war Kardinal Ratzinger, der heutige Papst Benedikt XVI., der Galilei auch kirchenstrafrechtlich rehabilitierte.

 

 

301)                 Während die Löhne in den USA von 1980 bis 2005 real keinen Zuwachs verzeichneten, stiegen im gleichen Zeitraum die Konsumausgaben je Einwohner um 77 Prozent.

 

DER SPIEGEL 34 / 2007 / 66 – Auswertung einer Graphik (Quelle: BLS, BEA)

 

 

302)                 „Der Plan von Innenminister Schäuble, die Pensionen der Staatsdiener zu kürzen, erweist sich als Mogelpackung. Tatsächlich werden die Privilegien sogar ausgebaut. (...) So fährt die Regierung das Niveau der gesetzlichen Rente in den künftigen Jahrzehnten mit Hilfe eines sogenannten Nachhaltigkeitsfaktors drastisch nach unten. Damit sollen die Folgen der demografischen Entwicklung abgefedert werden. Bei den Beamten dagegen hat Schäuble auf einen vergleichbaren Mechanismus ausdrücklich verzichtet – obwohl sogar Amtsvorgänger Otto Schily das für dringend erforderlich hielt.“

 

DER SPIEGEL 34 / 2007 / 67 („Zweierlei Maß“)

 

Anmerkung: Die friedfertige rechtstreue deutsche Bevölkerung wird – allen voran durch Schäuble - wesentlicher Freiheitsrechte beraubt, weil unsere Politiker unkontrolliert Ausländer, Kriminelle und Islamisten ins Land gelassen haben. Der Mittelstand wird eliminiert. Viele Arbeitnehmer kratzen am Existenzminimum, aber die Manager verzeichnen Millionengagen und prozentual zweistellige Zuwachsraten. Beamte werden gegenüber Arbeitnehmern bevorzugt. Bald sind wir so weit und haben eine Oberschicht von etwa zehn Prozent und der Rest ist bei kärglicher Entlohnung bar wesentlicher Grundrechte für die Sklavenarbeit zuständig. Der verfassungsrechtlich gebotene Schutz von Ehe und Familie wird von der Politik verhöhnt und zwar auch von derjenigen, die sich christlich nennt. Das vom Bundesverfassungsgericht verfassungskonform festgestellte Wahrungsgebot der Identität des Deutschen Volkes wird mit Füßen getreten. In der Kindererziehung werden durch die Hintertür DDR-Verhältnisse reaktiviert. Deutsche Geschichte und Tradition wird verteufelt, besudelt und verhöhnt, weil es den Siegermächten beider Weltkriege gelungen ist, Kübelweise Lügen und Halbwahrheiten zu verbreiten. Die völkerrechtswidrige Umerziehung ist fast vollständig gelungen. Wer sich heute noch für eine redliche Geschichtswissenschaft und unbequeme Wahrheiten einsetzt, läuft Gefahr, im Knast zu landen; Karriere im akademischen Bereich macht er jedenfalls nicht, weil dort schon die mit dem herausoperierten Rückgrat sitzen. Die Justiz ist korrupt und steht an Rechtsbruch den anderen öffentlichen Gewalten in nichts nach. Ein pensionierter Richter bezeichnet unzählige seiner Kollegen als „kriminell“ und empfindet „tiefen Ekel“ vor seinem Berufsstand.

 

 

303)                 „Die (Lale) Andersen war eine populäre Sängerin, die wirklich singen konnte.“

 

DER SPIEGEL 34 / 2007 / 79

 

Anmerkung: „Lili Marleen“ wird man in hundert Jahren noch singen und gerne hören. Joseph Goebbels, der klumpfüßige Jesuitenzögling, den man wegen seiner Schürzenjägerei auch den „Bock von Babelsberg“ nannte, verachtete dieses wunderschöne Lied als „wehrkraftzersetzend“.

 

 

304)                 „Hamburg ist, neben anderen Errungenschaften, die Welthauptstadt der Prostitution, die deutsche Stiefelmetropole und die Megacity des Tresenschnapses, und man ist stolz darauf, was ja irgendwie grundehrlich und sympathisch rüberkommt als Haltung. Die Hamburger müssten also eigentlich einen Typ wie den Trashdichter Charles Bukowski zum Bürgermeister machen und Courtney Love zur Senatorin für Kirchenfragen. Stattdessen wählen sie meistens so blonde Jungs mit Goldknöpfchen am Jackett.“

 

Harald Martenstein in SPIEGEL Extra Hamburg S. 58 (34/2007)

 

Anmerkung: Charles Bukowski war kein Trashdichter, er war – jedenfalls manchmal – eine literarische Offenbarung. Während sein Auftritt bei den nasalen Typen in Frankreich im Eklat endete, hatte er Hamburg in bester Erinnerung behalten. Hier wurde ihm ein würdiger Empfang bereitet. Der Weißwein war gut, richtig temperiert und wurde zügig nachgeschenkt und er bedankte sich auf seine Art. Er sei zwar oft fürs Ficken bezahlt worden, aber in Hamburg zum ersten Mal fürs Saufen. Guter Mann! Natürlich haben die Hamburger mit dem schwulen Ole den Falschen zum Bürgermeister gewählt, aber die Rotarier, die BLÖD-Zeitung und damals noch Ronald Barnabas Schill haben es halt gerichtet und den roten Filz durch den schwarzen ersetzt. Und seine platonische Freundin Angela aus Club und Partei soll dann dafür gesorgt haben, daß der Streit zwischen Ole und Ronald nicht im totalen Desaster endet.

 

 

305)                 „In Hamburg gibt es eben noch eine richtige Bourgeoisie mit Sitten, Tradition und Werten, wie in England. In Berlin haben wir das alles nicht, wir sind Prolls.“

 

Harald Martenstein in SPIEGEL Extra Hamburg S. 58 (34/2007)

 

 

306)                 „Bislang galt das Massaker im bosnischen Srebrenica als das größte Kriegsverbrechen nach 1945 in Europa. Diese Einschätzung ist wohl überholt: Weit über 100.000 Tote liegen in 540 Massengräbern, die in Slowenien entdeckt wurden. (...) Die Opfer waren überwiegend Kroaten, die im Zweiten Weltkrieg mit den Nazis kollaboriert hatten, dazu mindestens 15.000 Slowenen und einige tausend Volksdeutsche. Sie alle waren erst nach Kriegsende von Titos Kommunisten liquidiert worden. (...) Die Massengräber in Slowenien ... zählten zu den bestgehüteten Tabuthemen in Europa. Über 40 Jahre habe die politische Polizei der zwei Millionen Einwohner zählenden Republik (Slowenien) die Aufdeckung verhindert.“

 

DER SPIEGEL 34 / 2007 / 97

 

 

307)                 „ ... ich finde schon, dass ein Lehrer ohne Leidenschaft für seine Sache – also ein Routinier – ein Unglück ist. Ich verlange nicht, dass alle 700.000 Lehrer Deutschlands Pestalozzis sind. Aber dass nach all den pädagogischen und didaktischen Anstrengungen des 20. Jahrhunderts bei uns an den Schulen immer noch so viel Langeweile herrscht, ist ein Skandal.“

 

Pädagoge Hartmut von Hentig im SPIEGEL-GESPRÄCH 34 / 2007 / 159

 

 

308)                 „Wer nur das Gebaren von Autorität annimmt, vernichtet die Autorität, die er tatsächlich haben könnte.“

 

Pädagoge Hartmut von Hentig im SPIEGEL-GESPRÄCH 34 / 2007 / 159

 

 

309)                 „Der Wiener Regisseur und Produzent (Franz) Antel drehte am Fließband Dirndl-Pornos mit Titeln wie ‚Frau Wirtin bläst auch gern Trompete’ oder Sexklamotten wie ‚Otto ist auf Frauen scharf’. Den Vorwurf, nur Oberflächliches zu produzieren, konterte er trotzig mit dem erklärten Desinteresse an cineastischen Preisen und der gern ausgesprochenen Ansicht, auch Kunstwerke würden sich an der Kinokasse entscheiden ...“

 

DER SPIEGEL 34 / 2007 / 170 (Nachruf)

 

 

310)                 „Dass Syrien auch konstruktiv sein kann, zeigt sich an seinem Umgang mit 1,4 Millionen Irak-Flüchtlingen. Seine Grenzen sind immer noch für sie offen. Eine enorme Leistung. Wer alles immer nur durch die Anti-Terror-Brille sieht, verstellt sich Möglichkeiten.“

 

Heidemarie Wieczorek-Zeul – SPD-Entwicklungshilfeministerin über großzügige Entwicklungshilfe an Syrien (DER SPIEGEL 36/2007/19)

 

 

311)                 „In der Union wird es noch ordentlich Krach geben.“

 

Peter Struck – Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag im SPIEGEL-GESPRÄCH 36 / 2007 / 52 zu den von der Bundeskanzlerin gehäuft vertretenen sozialdemokratischen Positionen

 

 

312)                 „Selbst die SPD hat nun erst mal feststellen müssen, wie schwer die NPD festzunageln ist. Im Leitantrag für den Bundesparteitag im Oktober (2007) in Hamburg ... hatten die Sozis behauptet, ‚die NPD’ sei ‚zu massiver Einschüchterung und Gewalt ... übergegangen’. SPD-Wahlhelfer würden ‚verfolgt und brutal zusammengeschlagen’.  Wer? Wann? Wo? Da musste die Bundes-SPD auf Nachfrage ... peinlicherweise passen. Einen Fall, an dem NPD-Mitglieder beteiligt waren, konnte sie nicht nennen – und fing sich auch schon ein Unterlassungsbegehren der NPD ein.“

 

DER SPIEGEL 36 / 2007 / 60

 

 

313)                 „Die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) hatte bereits im April 2005 einen Sonderprüfungsbericht erhalten, aus dem klar hervorging, dass die Dubliner Tochter der Bank (Sachsen LB) mit hochriskanten Kreditderivaten im Wert von über 30 Milliarden Euro außerhalb ihrer Bilanz jonglierte (SPIEGEL 35/2007). In ungewöhnlicher Schärfe monierten die Prüfer damals zudem das Risikomanagement der Bank. (...) Einige der Mängel wurden einfach wegdiskutiert. ‚In wesentlichen Fragen des Berichts hat sich die Aufsicht weitgehend der Auffassung der Bank und ihres Abschlussprüfers angeschlossen’, erklärte (Jörg) Wille (Chef der Innenrevision der Sachsen LB) den Parlamentariern (Untersuchungsausschuss des Sächsischen Landtags). Zudem ließen die Kontrolleure zu, dass die Bank ihre Spekulationsgeschäfte nicht reduzierte, sondern, so der Revisor, sogar ‚moderat weiterentwickelte’. Tatsächlich baute das Institut diese Geschäfte 2005 dramatisch aus – um immerhin 50 Prozent auf 45 Milliarden Euro.  Sie könne sich nicht in die Geschäftspolitik der Banken einmischen, entschuldigt sich die BaFin. Tatsächlich kann sie die Geschäfte von Banken sehr wohl beschränken, um ‚Missständen entgegenzuwirken, welche die Sicherheit der den Instituten anvertrauten Vermögenswerte gefährden’. Genau das hat die BaFin bei der Sachsen LB offenbar unterlassen.“

 

DER SPIEGEL 36 / 2007 / 89 (Wolfgang Reuter: „Hinter Ihnen ist der Abgrund“)

 

 

314)                 „Im März (2007) erst waren fünf Moskauer Polizeioffiziere festgenommen worden, denen Diebstähle und 15 Morde zur Last gelegt werden. Ebenfalls in der Hauptstadt flog ein Ring aus Gangstern, Richtern und hohen Offizieren der Polizeiabteilung zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität auf. Sie hatten sich durch Erpressung und manipulierte Gerichtsurteile Hunderte Wohnungen erschlichen.“

 

DER SPIEGEL 36 / 2007 / 117 in einem Artikel über die Ermittlungen zur Aufklärung des Mordes an der Enthüllungsjournalistin Anna Politkowskaja

 

 

315)                 „Zur Altersarmut sind Führer dieser Welt nicht verdammt, wenn sie in Pension gehen. Ehemalige Staatschefs, Minister oder Kanzler streichen fünf- oder sechsstellige Honorare ein als Redner an Universitäten, auf Konferenzen, Firmenfeiern oder bei anderen Anlässen. An die 30 Millionen Dollar soll Bill Clinton so seit 2001 verdient haben ...“

 

DER SPIEGEL 36 / 2007 / 123 („Reich durch Reden“)

 

 

316)                 „Und die Welt hebt an zu singen, / Triffst du nur das Zauberwort.“

 

Joseph von Eichendorff (1788 – 1857)

 

 

317)                 „Romantiker sind Warner und Gottsucher und Sänger. Das Romantische als Haltung kehrt in den planetarischen Rettungsphantasien der Bill Gates und Richard Bransons, der Grönemeyers und Bonos und Richard Geres ebenso zurück wie in den Leitkultur-Debatten oder dem Kampf gegen eine alles nivellierende Globalisierung.“

 

DER SPIEGEL 36 / 2007 / 171 (Matthias Matussek: „Die goldene Horde“)

 

 

318)                 „Eine Schar junger Männer und Frauen stürmt erobernd über die breite träge Masse Deutschlands.“

 

Ricarda Huch über die Romantiker

 

 

319)                 „Die Romantiker sind die goldene Horde der deutschen Literatur und der stürmischste Beitrag der Deutschen zur Weltkultur, und ihre Erregungswellen pflanzen sich fort bis heute, bis zur politischen Protestkultur.“

 

DER SPIEGEL 36 / 2007 / 172 (Matthias Matussek: „Die goldene Horde“)

 

 

320)                 „Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehn, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es.“

 

Novalis (Friedrich Freiherr von Hardenberg

 

 

321)                 „Die grüne Thematik, die derzeit die Protestkultur beherrscht, das ist ein romantisches Motivgeflecht.“

 

Rüdiger Safranski im SPIEGEL-INTERVIEW 36 / 2007 / 176

 

 

322)                 „Diese ewige Rede über die deutsche Verspätung als Nationalstaat hat sich so eingeschliffen. Man sollte sich mal über die Vorteile einer solchen Verspätung Gedanken machen. Geistige Innovationen hatten Zeit, sich zu entfalten, noch ehe sie vom politischen Machtdenken instrumentalisiert und banalisiert wurden.“

 

Rüdiger Safranski im SPIEGEL-INTERVIEW 36 / 2007 / 176

 

 

323)                 „Ein zentraler Topos romantischer Literatur ist die Geheime Bruderschaft, die konspirative Vereinigung. Auch die dialektischen Materialisten kommen ohne Verschwörungstheorie nicht weiter.“

 

Rüdiger Safranski im SPIEGEL-INTERVIEW 36 / 2007 / 177

 

 

324)                 „Die Erinnerung an Grace Kelly zeigt wieder, wie unraffiniert, wie trottelhaft und vulgär unsere Lindsay Lohans und Paris Hiltons mit ihren pornografieverdächtigen Auftritten sind.“

 

DER SPIEGEL 36 / 2007 / 180 („Tigerin mit weißen Handschuhen“)

 

 

325)                 „Kein Glück ohne Fetisch.“

 

Theodor W. Adorno

 

 

326)                 „Wenn wir in einer Gesellschaft leben, die das Konkurrenzprinzip selbstverständlich als Motor sozialen Geschehens definiert und den Erfolg als Bewegungsmelder versteht, dann spüren wir diese humane Vergesslichkeit zunächst an Orten, die ungemütlich geworden sind, obwohl sie doch das ganz andere repräsentieren sollen: Familie, Freundschaft, die Schule.“

 

DER SPIEGEL 36 / 2007 / 185

 

 

327)                 „Wichtiger noch als Geld ist Menschen die Würde.“

 

DER SPIEGEL 36 / 2007 / 184

 

 

328)                 „Lieber unpopulär als verantwortungslos.“

 

Raymond Barre – weiland französischer Ministerpräsident

 

 

329)                 „Sein (Raymond Barres) Ruf als Weiser und Mahner, als der er sich bis zuletzt gern ins politische Geschehen mischte, wurde durch antisemitische Äußerungen, etwa über die ‚jüdische Lobby’ ... eingetrübt.“

 

DER SPIEGEL 36 / 2007 / 190 (Nachruf auf Raymond Barre)

 

Anmerkung: DER SPIEGEL sollte mehr Verständnis für Menschen aufbringen, die der Wahrhaftigkeit gegenüber einer vieldeutigen „Weisheit“ – die oft nichts anderes als Opportunismus ist – den Vorzug geben.

 

 

330)                 „Gibt es innerhalb der Bundesregierung Kriterien, inwiefern Kabinettsmitglieder für privatwirtschaftliche Unternehmen Werbung machen dürfen?“

 

Bundestagsabgeordnete Bärbel Höhn in einer Anfrage an die Bundesregierung (betrifft den Auftritt der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen als Fotomodel in Designer-Abendkleid in der Wartezimmerpostille „Frau im Spiegel“)

 

Anmerkung: Meinetwegen mag sie sich im Bikini in der BLÖD-Zeitung abdrucken lassen; wichtiger ist, daß sie damit aufhört, in der frühkindlichen Betreuung DDR-Verhältnisse (wieder) einzuführen!

 

 

331)                 „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden. Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse? Denn es wird geschehen, daß des Menschen Sohn kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und alsdann wird er einem jeglichen vergelten nach seinen Werken. Wahrlich, ich sage euch: Es stehen etliche hier, die nicht schmecken werden den Tod, bis daß sie des Menschen Sohn kommen sehen in seinem Reich.“

 

Jesus Christus (Evangelium des Matthäus 16, 24 – 28)

 

 

332)                 „Nicht nur in den USA, in Kanada, Neuseeland, sondern auch in der EU, ausgenommen Luxemburg, ja sogar in Russland, ist der Unterricht zu Hause erlaubt, nur nicht in Deutschland.“

 

Martin F. Kurkowski im SPIEGEL-Leserbrief 4 / 2009 / 12

 

Anmerkung: Ach wir halten den deutschen Rigorismus bei der Schulpflicht für falsch.

 

 

333)                 „Als Mutter zweier sensibler Kinder kann ich Eltern verstehen, die sich dem starren, an den Bedürfnissen intelligenter Kinder nicht selten vorbeigehenden deutschen Bildungssystem entziehen und ihre Kinder selbst unterrichten.“

 

Katharina Schadow im SPIEGEL-Leserbrief 4 / 2009 / 12

 

 

334)                 „Kein Koronarpatient lebt mit einem Stent länger – dies haben viele Studien längst bewiesen. Lediglich beim ‚akuten Koronarsyndrom’ gibt es einen kleinen Überlebensvorteil für einen Stent, nicht aber bei einem chronisch Herzkranken.“

 

Dr. U.-Frank Gundel im SPIEGEL-Leserbrief 4 / 2009 / 14

 

 

335)                 „CSU-Chef Horst Seehofer will trotz Warnungen aus der CDU seinen Konfliktkurs gegen die Schwesterpartei fortsetzen. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler soll die europakritischen Vorstellungen der Partei ... künftig offensiver vertreten. (...) Seehofer will ... Volksabstimmungen über wichtige EU-Themen zum Wahlkampfthema machen.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2009 / 16

 

 

336)                 „Ich sagte: ‚Holt mir Präsident Bush ans Telefon.’ Sie sagten, er halte gerade eine Rede in Philadelphia. Ich sagte: ‚Das interessiert mich nicht, ich muss ihn sofort sprechen.’ Er stieg von der Bühne und sprach mit mir.“

 

Israels Premierminister Ehud Olmert am 12.1.2009 (DER SPIEGEL 4 / 2009 / 18 – „Der Münchhausen-Test“)

 

Anmerkung: Das Israel / die Juden die USA kontrollieren, haben schon andere gesagt, zum Beispiel Ariel Scharon. DER SPIEGEL hat Olmerts Behauptungen, er habe George W. Bush zum Laufburschen und Schuhputzer degradiert überprüft und kommt zu dem Fazit: „Selbst wenn Olmerts übrige Darstellung stimmen sollte – seine großspurige Behauptung, Bush während dessen Rede ans Telefon bestellt zu haben, ist nachweislich unwahr.“ Was lehrt uns das? Rotstift der Zensur!

 

 

337)                 „Ich glaube, wir müssen neue Wege gehen und die Bürger zu Datenschützern in eigener Sache machen.“

 

Till Steffen – Hamburger Justizsenator im SPIEGEL-INTERVIW 4 / 2009 / 19

 

 

338)                 „Mit einer Geldstrafe von gerade einmal 900 Euro ist der Adresshändler davongekommen, der im vergangenen Sommer illegal sechs Millionen Datensätze an den Bundesverband der Verbraucherzentrale (vzbv) verkauft hat. Die Berliner Verbraucherschützer hatten den Deal verdeckt abgewickelt, um zu beweisen, wie einfach selbst sensible Konteninformationen auf dem Schwarzmarkt erworben werden können.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2009 / 19

 

 

339)                 „Wir sind die Speerspitze gegen die weitere Zerstörung von Kirche und Gesellschaft.“

 

Pater Franz Schmidberger – Distriktoberer der „Bruderschaft Pius X.“ in Deutschland

 

 

340)                 „Die Speerspitze der katholischen Traditionalisten ist nicht nur fromm, sie ist in Teilen auch antisemitisch.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2009 / 32 („Problem für den Papst“)

 

Anmerkung: In der herkömmlichen Bedeutung des Wortes – Hass gegen alle Juden aus Rassegründen – ist die Priesterbruderschaft keinesfalls „antisemitisch“. Das Wort hat jedoch in breiten Kreisen eine von interessierter Seite lancierte bedauerliche Begriffswandlung erfahren, wonach praktisch jede Kritik am Judentum als „antisemitisch“ diffamiert wird. Diesem manipulativen Sprachgebrauch wollen wir uns nicht anschließen.

 

 

341)                 „Die Juden unserer Tage ... sind des Gottesmordes mitschuldig, solange sie sich nicht durch das Bekenntnis der Gottheit Christi und die Taufe von der Schuld ihrer Vorväter distanzieren.“

 

Pater Franz Schmidberger – Distriktoberer der „Bruderschaft Pius X.“ in Deutschland in einem Rundbrief an alle 27 Bischöfe kurz vor Weihnachten 2008 (DER SPIEGEL 4 / 2009 / 32)

 

Anmerkung: Hier geht es um Theologie und nicht um Rassismus. Mit der Forderung an die Juden nach Anerkennung der Göttlichkeit Jesu und Taufe geht Schmidberger allerdings sehr weit. Er sollte sich mit der Anerkennung des Mordes bzw. mit der Distanzierung von dem Unrecht begnügen. Schmidberger steht allerdings insoweit in jahrhundertealter Tradition der katholischen Kirche, die mit der Anerkennung Israels durch den Vatikan und durch das Zweite Vatikanische Konzil ins Rutschen gekommen ist. Man wird das Gefühl nicht los, der Vatikan sei erpressbar geworden und müsse nach der Pfeife einiger Machtjuden tanzen. Die Kehrtwendungen in der katholischen Kirche können allerdings auch weitgehend oder sogar vollständig auf der freimaurerischen Unterwanderung höchster Vatikankreise beruhen. Der Versuch, dies zu ändern, hat ja einem Papst schon das Leben gekostet.

 

 

342)                 „Ein besonders eifriger Vertreter der Piusbrüder ist Bischof Richard Williamson, ein gebürtiger Brite, der vom Gründer (Marcel) Lefebvre vor dessen Tod beauftragt wurde, sein Lebenswerk weiterzuführen.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2009 / 33 („Problem für den Papst“)

 

Anmerkung: Viele Traditionalisten folgen auch der Theorie der Sedisvakanz; nach dieser Auffassung ist der Stuhl Petri seit dem Tode Pius XII. „vakant“, also nicht mehr ordnungsgemäß besetzt.

 

 

343)                 „Dem Bundesfinanzminister (Peer Steinbrück) wirft der Gerichtspräsident aus München (Wolfgang Spindler) nicht weniger als Missachtung verfassungsrechtlicher Grundsätze vor. Regelmäßig setze Steinbrück sich über Urteile des BFH (Bundesfinanzhofs) zur Auslegung des Steuerrechts hinweg.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2009 57 („Unangenehme Urteile“)

 

Anmerkung: Die sog. Nichtanwendungserlasse sind keineswegs eine Erfindung des derzeitigen Bundesfinanzministers Peer Steinbrück; vielmehr haben sie eine lange bundesrepublikanische Geschichte. Falls Steinbrücks Ministerium von diesem – in der Tat rechtlich höchst problematischen – Instrument häufiger als früher Gebrauch machen sollte, dürfte das an der prekären Situation der öffentlichen Kassen, die Steinbrück nun mal nicht verursacht, sondern geerbt hat.

 

 

344)                 „Aber was soll die Fed (US-Notenbank Federal Reserve) noch entscheiden? Sie hat die Zinsen ja bereits fast auf null gesenkt. Weniger als null geht nicht.  Den einzigen Handlungsspielraum, den Fed-Chef Ben Bernanke und seine Kollegen noch haben, ist die Geldmenge. Wie viel Cash pumpen sie in den Markt? Wie viele Milliarden Dollar generieren sie also am Computer, um sie Banken zu überweisen, die im Gegenzug Wertpapiere an die Zentralbank verpfänden.  Der Begriff Wertpapier ist allerdings nicht mehr ganz wörtlich zu nehmen. Seit Monaten schon akzeptieren die Herren des Geldes unter anderem jene verbrieften und gebündelten Hypothekenkredite als ‚Sicherheit’, mit deren Crash die Krise vor eineinhalb Jahren ihren Lauf nahm.  Derzeit diskutieren die Notenbanker darüber, ob sie den Standard noch einmal senken. Doch auch hier ist bald eine Grenze erreicht. Dann gibt es Geld gegen Altpapier.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2009 / 58

 

 

345)                 „Die Geldmenge wieder zu reduzieren ist so einfach, wie Zahnpasta zurück in die Tube zu schieben.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2009 / 59

 

Anmerkung: Dem genialen Erfinder Daniel Düsentrieb verdanken wir die grundlegende Erkenntnis „Dem Ingenieur ist nichts zu schwör!“

 

 

346)                 „Bisher war es immer so, dass die Spekulanten dank staatlicher Interventionen ganz weich gefallen sind.“

 

Lorenz Jarass – Wiesbadener Wirtschaftsprofessor (DER SPIEGEL 4 / 2009 / 59)

 

 

347)                 „Für den 1992 verstorbenen Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek war der staatliche Umgang mit Geld, ‚mit Ausnahme einiger kurzer glücklicher Perioden, eine Geschichte von unablässigem Lug und Trug’. Denn immer wieder zerstörten Regierungen, allen Versprechen zum Trotz, den Wert des Geldes durch Inflation.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2009 / 59 f

 

 

348)                 „Problematisch ist die Wiedereinführung des Goldstandards dennoch. Denn um die derzeitige Geldmenge mit Gold zu decken, müsste sich der Preis des Edelmetalls auf einen Schlag – und quasi per staatlichem Dekret – vervierzigfachen.  Bleibt eine letzte Möglichkeit: der Status quo. Doch ein Fortführen der Politik des billigen Geldes wird irgendwann unweigerlich zu einem Kollaps des Geldsystems führen.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2009 / 60

 

 

349)                 „Den deutschen Milchbauern geht es schlechter denn je. Die Streik-Erfolge des vergangenen Jahres sind vergessen. Nun droht ein Höfesterben.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2009 / 62

 

 

350)                 „Wie können Sie (DER SPIEGEL) die Hamas des Terrorismus bezichtigen, ohne Israels Taten auch als Terror zu bezeichnen? Während des jüngsten sechsmonatigen Waffenstillstands hat Israel mehr als ein Dutzend Palästinenser gezielt getötet, kein Israeli ist umgekommen. Aber Europa hat geschwiegen. Durch die israelische Aggression im Gaza-Streifen sind nun schon über tausend Menschen ums Leben gekommen. Erst heute morgen habe ich das Bild eines dreijährigen Mädchens gesehen, das getötet wurde – wo ist der Aufschrei des Westens?“

 

Syriens Präsident Baschar al-Assad im SPIEGEL-GESPRÄCH 4 / 2009 / 78

 

 

351)                 „Die Tendenz scheint allerdings zu sein, das sich jede nachfolgende Generation in Israel mehr radikalisiert. Vielleicht will die nächste gar keinen Frieden mehr. Sondern nur noch kämpfen.“

 

Syriens Präsident Baschar al-Assad im SPIEGEL-GESPRÄCH 4 / 2009 / 79

 

 

352)                 „Die Schuldgefühle der Deutschen sollten deren Politik nicht mehr beeinflussen.“

 

Syriens Präsident Baschar al-Assad im SPIEGEL-GESPRÄCH 4 / 2009 / 80 (in der inhaltsgetreuen Zusammenfassung durch den SPIEGEL)

 

Anmerkung: Genauso ist es. Der Zweite Weltkrieg ging vor fast 64 Jahren zu Ende. Deutschland hat erheblich mehr getan, als es verpflichtet war. Es gibt absolut keinen Grund mehr, die Staaten der Völkergemeinschaft und die nach Selbständigkeit strebenden Volksgruppen unterschiedlich zu behandeln. Im Völkerrecht ist es wie im nationalen Recht: Keiner steht über dem Gesetz. Das muß Israel endlich begreifen, auch wenn sie sich mit den USA im Schlepptau wie die Herren der Welt fühlen und benehmen. Noch ist nicht aller Tage Abend und eines Tages wird eine Revision der manipulierten Geschichtsschreibung stattfinden, die das sich auserwählt fühlende Volk als das erscheinen lassen wird, was es tatsächlich ist.

 

 

353)                 „Es geht bei (Edgar Allan) Poe nicht um Moral. Das ist es, was die amerikanischen Leser abschreckt. Als Verächter der Demokratie und jemand, der die Sklaverei billigte, war er dort politisch nie akzeptabel, und dann noch seine Trunksucht und die Ehe mit einem 13-jährigen Mädchen – das alles machte ihn suspekt. Poe ist Amerikas ungeliebter Klassiker. Umso mehr liebten ihn die Europäer.“

 

Anglist und Biograf Hans-Dieter Gelfert im SPIEGEL-INTERVIEW 4 / 2009 / 117

 

Anmerkung: Ohne verallgemeinern zu wollen, scheint bei den Amerikanern vieles bigott und heuchlerisch zu sein. Man kann doch seine politischen Ansichten und seine private Lebensführung missbilligen und trotzdem von Poes literarischer Leistung begeistert sein.

 

 

354)                 „Aus einem Land (USA), berühmt dafür, dass es Hoffnung exportiert, wurde ein Land, das Angst exportiert.“

 

Thomas L. Friedman – Publizist und dreifacher Pulitzer-Preis-Träger im SPIEGEL-GESPRÄCH 4 / 2009 / 128

 

Anmerkung: Möglicherweise haben sich die USA gar nicht so massiv verändert, sondern nur die Wahrnehmung seiner Bürger über den eigenen Staat. Die USA waren schon seit anderthalb Jahrhunderten in ihrer Außenpolitik ein verbrecherischer imperialistischer Staat. Das haben sie von ihren Ziehvätern, den britischen Freimaurern, gelernt. Innenpolitisch war es auch nicht viel besser; der Schein verschönerte das Sein. Den tatsächlichen Gegebenheiten kam der Literaturnobelpreisträger George Bernard Shaw sehr nahe, als er sagte: „Ich bin bekannt für meine Ironie. Aber auf den Gedanken, im Hafen von New York eine Freiheitsstatue zu errichten, wäre selbst ich nicht gekommen.“

 

 

355)                 „Mit der Sowjetunion haben wir unseren Gegner verloren. Jeder, der seinen Wettbewerber verliert, wird dick, dumm und fröhlich. (...) Dann hörte auch noch unsere Regierung auf zu funktionieren.“

 

Thomas L. Friedman – Publizist und dreifacher Pulitzer-Preis-Träger im SPIEGEL-GESPRÄCH 4 / 2009 / 128

 

 

356)                 „Google ist ja nicht viel mehr als ein riesiger Recyclingcontainer.“

 

DER SPIEGEL 4 / 2009 / 130

 

 

357)                 „Diese Story hätte ein Hit werden sollen: Die junge Ursula verfällt Hitler. Um ihrem Idol näherzukommen, wird sie Assistentin eines Komponisten, der für den 50. Geburtstag des Führers eine Kantate schreibt. 323.911 Euro steckten Filmförderungsanstalten in Produktion und Verleih von ‚Hitlerkantate’. Genau 2535,50 Euro spielte der Film 2006 ein.“

 

KulturSPIEGEL 9 / 2007 / 15

 

 

358)                 „Reich sein wird in den Medien wie ein vorteilhafter Charakterzug dargestellt.“

 

KulturSPIEGEL 9 / 2007 / 21

 

 

359)                 „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen.“

 

Jesus Christus in seiner Bergpredigt (Matthäus 6, 19)

 

 

360)                 „Die besten Kulturprojekte entstehen aus Mangel. Denn wer kein Geld hat, braucht Ideen.“

 

KulturSPIEGEL 9 / 2007 / 28

 

 

361)                 „Auch wenn nach dem Vergewaltigungsskandal um den im Juni zurückgetretenen Präsidenten (Israels) Moshe Katsav nun heftig diskutiert wird, in der Gesellschaft war das Thema Sexismus lange ein Tabu. (Michal) Zamir, 43, hat vor gut 20 Jahren ihre Ausbildung in der (israelischen) Armee abgeleistet. Die Situation der jungen Frauen beim traditionellen zweijährigen Wehrdienst hat sich seither nicht wesentlich verändert. Offiziell sollen die Rekrutinnen zwar keinen Kaffee mehr kochen müssen und stattdessen an der Pilotenausbildung teilnehmen, aber noch 2003 ergab eine Studie, dass vier von fünf Soldatinnen sexuell belästigt wurden.“

 

KulturSPIEGEL 9 / 2007 / 84

 

Anmerkung: Wenn es so viele Sittenstrolche in der israelischen Armee gibt, fragt man sich, wie die auf das schmale Brett kommen, sie seien das „auserwählte Volk“.

 

 

362)                 „Wissen Sie, in Italien sagt man, dass es auf die drei ‚C’ ankommt: cuore, das Herz, cervello, das Hirn, und coglioni, die Eier. Bei mir funktioniert alles noch ganz gut.“

 

Dino De Laurentiis – achtundachtzigjähriger Filmproduzent im KulturSPIEGEL 9 / 2007 / 94 („Mit 17 hat man noch Träume“)

 

 

363)                 „Im Fall Barschel habe es sich offenbar um einen höchst professionellen Mord gehandelt, der vermutlich mit Kenntnis staatlicher Stellen vollstreckt worden sei. ‚Es gibt wohl Wissensträger, sei es im Ausland, sei es im Bereich der CIA’, so (Heinrich) Wille (Leitender Oberstaatsanwalt in Lübeck). Er selbst sei bei den Ermittlungen an Grenzen gestoßen. Mit den Mitteln des Rechtsstaats sei der Todesfall Barschel nicht aufklärbar gewesen.“

 

Stuttgarter Nachrichten vom 14. August 2007, S. 3 (Ulf Stuberger)

 

Anmerkungen: Ob John F. Kennedy oder Uwe Barschel; was sind das für Staaten, die einen Mord an einem ihrer höchsten Repräsentanten meinen, nicht aufklären zu können. Das „Hamburger Abendblatt“ meldete in einer kleinen Notiz, der LOStA Heinrich Wille habe vom Verfassungsschutz erfahren, daß es dort eine Akte Barschel gegeben habe, die vernichtet worden sei. Warum wurde nicht versucht, die Akte zu rekonstruieren? Die Widersprüche zwischen den objektiven Tatortbefunden und der Schilderung des Ex-Mossad-Majors Victor Ostrovsky sind marginal und problemlos dadurch zu erklären, daß Ostrovsky Zeuge vom Hörensagen ist; er hat die Einzelheiten der Ermordung Barschels durch seine Mossad-Kollegen erfahren. Warum hat man Ostrovsky nicht in Kanada vernommen und seine Kollegen zur Fahndung ausgeschrieben?

 

 

364)                 „Der Zweite Weltkrieg nervt mich extrem. Immer wieder dasselbe. Man fängt an mit Hitler und das rosarote Kaninchen, dann kommt Anne Frank und ‚Die Welle’, dann schaut man Schindlers Liste am Wandertag. Im Konfirmandenunterricht nimmt man den Holocaust durch und in Geschichte sowieso. Man könnte fast sagen, man spricht in allen Fächern darüber. Da stumpft man irgendwie ab. Es ist einfach zu viel.“

 

Anna Rau – sicherlich politisch korrekt erzogene Tochter des verstorbenen Bundespräsidenten Johannes Rau in „Max – eine Zeitschrift für Jugendliche“, Nr. 16/2001 – 2002

 

 

365)                 „Es gibt nichts Unerträglicheres als diesen Typen des Sühnedeutschen, der nichts anderes tut, als auf den Knien herumzurutschen und die Welt um Verzeihung zu bitten, daß er existiert.“

 

Otto von Habsburg (Münchner Merkur vom 15.6.1989)

 

 

366)                 „Deutsche Geschichte ist zur bloßen Vorgeschichte von 1933 mediatisiert und die Nation ihres geschichtlich gewachsenen Selbstbewusstseins beraubt worden. Deutsche Geschichte wird, indem sie als Vorgeschichte funktionalisiert ist, gleichzeitig als Nichtgeschichte annulliert.“

 

Karl-Heinz Bohrer – berühmter Literaturhistoriker schreibt in „Ekstasen der Zeit. Augenblick, Gegenwart, Erinnerung“ (München 2003) über „Vergangenheitsbewältigung“

 

 

367)                 „Das Gerede von einer angeblich drohenden Wiederkehr des vermeintlich Verdrängten ist ‚keine analytische Kur mit kathartischer (reinigender, heilender) Wirkung, sondern eine politische Erpressungsstrategie mit moralischen Mitteln. Der psychoanalytische Sektendiskurs, dessen Schlagworte immer noch, trotz aller methodologischen Kritik, die öffentliche Debatte durchziehen, liefert dafür nur die begrifflichen Instrumente. (...) Daß die Erinnerung an das Böse vor dessen Wiederholung schützt, ist also eine höchst fragwürdige These (siehe Israel!), auf historische Erfahrung stützen kann sie sich nicht. (...) Real ist die Nazizeit so versunken wie Karthago. Das mumifizierende Gedenken entzaubert sich zum Mythos. So erbt sich das Unheil fort, als Kleingeld der Politik und als schamloses Geschäft. (...) Wie die Dinge liegen, wäre Vergessen nicht nur ein Gebot der Klugheit, sondern auch ein Akt der Redlichkeit; und es wäre eine Geste der Pietät. Schlimme Folgen hätte es keine, nur vielleicht für das Geschäft. Kollektives Vergessen kann genauso wenig verordnet werden wie kollektives Erinnern.“

 

Wiener Professor Rudolf – Ordinarius für Philosophie in „Europäische Rundschau“, Nr. 2/2001, S. 11 ff

 

 

368)                 „Die Verwaltung der deutschen Schuld und die Pflege des deutschen Schuldbewusstseins sind ein Herrschaftsinstrument. Es liegt in der Hand aller, die Herrschaft über die Deutschen ausüben wollen, drinnen wie draußen.“

 

Publizist Johannes Gross (Joachim Fest: Das Pathos des Unzeitgemäßen: Anmerkungen über den Publizisten und Aphoristiker Johannes Gross, Capital Sonderheft, Beilage zu Nr. 26/2003)

 

 

369)                 „Die ‚goldenen’ zwanziger Jahre! Man sah es schon damals genau: Der Glanz dieser Jahre, die ins Dritte Reich mündeten, war nichts anderes als das prachtvolle Erblühen zahlloser herrlicher Lilien auf dem riesengroßen Sumpf einer von Inflation, Massenarbeitslosigkeit und Hunger zersetzten Gesellschaft.“

 

Werner Lansburgh – jüdischer Schriftsteller in seinem Roman „Feuer kann nicht verbrennen“, S. 70

 

Anmerkung: Hinter der durch interessierte Kreise sachlich nicht gerechtfertigten Glorifizierung der „Zwanziger Jahre“ und der realen Zustände in der Weimarer Republik steckt natürlich Methode. Je lebens- und liebenswerter die Lebensumstände in dieser Zeit (fälschlicherweise) dargestellt werden, je weniger wird nachvollziehbar, daß die deutschen Wähler am 31.7.1932 in den 6. Reichstag für die NSDAP 230 von 608 Abgeordneten entsandten. Am 6.11.1932 waren es für den 7. Reichstag für die NSDAP nur noch 196 von 584 Abgeordneten. Auch die Ergebnisse der Reichspräsidentenwahl März/April 1932 zeigt, daß Hitler an sich keine Chance hatte. Im entscheidenden zweiten Wahlgang am 10.4.1932 erhielt er 13,42 Millionen Stimmen, während von Hindenburg 19,36 Millionen Wähler hinter sich brachte. Die große Mehrheit zog also einen – mit Verlaub gesagt – alten, senilen, aber die Verfassung loyal verteidigenden preußischen Kommisskopf dem jungen dynamischen „Rattenfänger“ vor. Und die Minderheit, die Hitler wählte, hatte im Zweifel subjektiv in trostlosen Lebensumständen genug Gründe dafür. Man lese „Hitler kam aus der Dankwartsgrube“ von dem politisch absolut unverdächtigen Rolf Winter, ehemals Chefredakteur der Illustrierten „Stern“.

 

 

370)                 „Das Parlament verkommt zur Abstimmungsmaschinerie über Vereinbarungen, die Parteibonzen im stillen Kämmerlein getroffen haben. Parteien als Machtträger der Massendemokratie sind ein Privatverein zur Ausübung der reinen Geldherrschaft; das Geld hat sich die Demokratie als Form seiner Tyrannei gewählt und geschaffen.“

 

Edgar Jung in „Die Herrschaft der Minderwertigen“ (1927)

 

Anmerkung: So könnte man heute fast schon wieder den Zustand der parlamentarischen Demokratie in Deutschland beschreiben; die Bundestagsabgeordneten sind – überspitzt formuliert – ohne nennenswerte Nachteile durch 600 dressierte Meerschweinchen ersetzbar (so in trefflicher Polemik MdB Wolfgang Neskovic).

 

 

371)                 „Denn das System (der Weimarer Republik) ist tot und erstarrt, was aber im einzelnen aufbricht, sind neue lebendige Kräfte, die die wertlosen und sinnentleerten Formen beiseite räumen. Es gibt keine Möglichkeiten mehr, das heutige System zu erhalten, sondern dieses System steuert schicksalhaft und notwendig auf seinen Untergang zu.“

 

Hans Zehrer – Journalist, Schriftleiter der „Vossischen Zeitung“, Herausgeber der „Tat“ (1929-1933), „Täglichen Rundschau“ (1932/33), Chefredakteur des „Sonntagsblatts“ (1948-1953), danach der „Welt“ in „Wohin treiben wir?“ (Die Tat, Nr. 23/1931,      S. 329)

 

 

372)                 „Von den rund 60 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland sind gegenwärtig gerade einmal 3,4 Prozent Mitglied einer politischen Partei. Diese Minderheit hat jedoch in oligarchischer Weise die Demokratie in Besitz genommen. Deutschland ist zu einem Parteienstaat geworden. (...) Wir Bürger sind zu unmündigen Zuschauern degradiert, unsere Mitwirkung beschränkt sich auf Wahlen. Längst hat sich das Volk von seinen Vertretern entfremdet. Die Forderung in Art. 20 des Grundgesetzes, nach dem alle Staatsgewalt vom Volke auszugehen habe, ist unerfüllt.“

 

Hildegard Hamm-Brücher – 1969 bis 1972 Staatssekretärin im Bundesbildungsministerium, von 1976 bis 1982 Staatsministerin im Auswärtigen Amt und von 1969 bis 1990 Bundestagsabgeordnete (Süddeutsche Zeitung vom 10.3.1999)

 

Anmerkung: Obwohl jüdischer Herkunft, besuchte Hamm-Brücher zur NS-Zeit das Elite-Internat Salem am Bodensee, machte 1939 in Konstanz Abitur, studierte Chemie in München und promovierte dort Anfang 1945. 1993 behauptete sie öffentlich, in ihrer Schulzeit am Bodensee von einem NS-Direktor schikaniert worden zu sein; ehemalige Mitschülerinnen bezeugten das Gegenteil. Wegen Möllemanns durchaus berechtigter Kritik an Israel trat sie aus der FDP aus. Die oben wiedergegebene Kritik an den pseudodemokratischen Zuständen in der BRD entspricht den Analysen, wie sie u.a. schon seit vielen Jahren zuvor von Prof. Hans Herbert von Arnim veröffentlicht wurden.

 

 

373)                 Henric L. Wuermeling, der bekannte bayerische Radiokommentator, schrieb in seinem Buch ‚Die Weiße Liste’, daß die Anglo-Amerikaner eine Liste von über 1500 Kollaborateuren mit sich hatten, die sie in der Verwaltung unterbrachten. Wuermeling stellt die These auf, „daß die heutige ‚Mittelmäßigkeit der politischen Kultur’, das ‚Profil dieser Beamtenrepublik’ und die charakteristischen Züge des westdeutschen politischen Lebens Resultate dieser Besatzungszeit seien.“

 

Georg Wiesholler zitiert aus „Weiße Liste“, S. 129

 

 

374)                 „Interessenverbände machen Politik. Ein einziger raffgieriger Kotzbrockenverein regiert die Welt. Sie ziehen die Fäden, an denen Hampelmänner hängen, die uns auf der Bühne der Berliner Puppenkiste Demokratie vorspielen dürfen. Diese Politfiguren dürfen dann in den öffentlich-rechtlichen Bedürfnisanstalten bei den Klofrauen Christiansen und Illner ihre Sprechblasen entleeren. Und wenn bei der intellektuellen Notdurft noch was nachtröpfelt, dann können sie sich bei Beckmann und Kerner an der emotionalen Pissrinne unter das Volk mischen.“

 

Kabarettist Georg Schramm in „Ein schlauer August“ (Süddeutsche Zeitung vom 8.1.2004)

 

Anmerkung: Satire darf alles! (juristischer Hinweis auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts)

 

 

375)                 „Um ihre Herrschaft zu sichern, werden diese Eliten frühzeitig den totalen Überwachungsstaat schaffen und eine Diktatur einführen. Die ergebenen Handlanger dieses Geldadels sind unsere Politiker. Das Kapital fördert, wie eh und je, einen noch nie dagewesenen Faschismus als Bollwerk gegen einen eventuell wieder erstarkenden Kommunismus.“

 

Physiker und Philosoph Carl Friedrich von Weizsäcker in „Der bedrohte Frieden“

 

 

376)                 „Die jährliche Opferzahl der radikalen Ökologie betrage in den Entwicklungsländern zwischen 20 und 25 Millionen Menschen. Allein an der Malaria sterben jährlich 900.000 Kinder und eine Million Erwachsene, weil das Insektizid DDT in den 1970ern verboten wurde, so Driessen. Die USA und Europa hätten die Malaria mit DDT ausgerottet, aber die Entwicklungsländer sollen aus ‚Umweltschutzgründen’ darauf verzichten.“

 

JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 – Christian Bartsch bespricht „Öko-Imperialismus – Grüne Politik mit tödlichen Folgen“ von Paul K. Driessen

 

 

377)                 „Die inzwischen weltweit agierende Umweltmafia habe bis heute aber auch zwei Staudammprojekte in Afrika verhindert, weil die Geldgeber auf Betreiben der Aktivisten ihr Geld zurückzogen. Dabei ist preiswerte Elektrizität die Grundvoraussetzung für erste Entwicklungsschritte.“

 

JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 – Christian Bartsch bespricht „Öko-Imperialismus – Grüne Politik mit tödlichen Folgen“ von Paul K. Driessen

 

 

378)                 „Wer (wie Henryk M. Broder) 1946 in Kattowitz als Sohn jüdischer Eltern geboren wurde, dem ist eine jahrhundertealte Geschichte von Verfolgung und Gefahr als Morgengabe in die Wiege gelegt worden.“

 

JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Doris Neujahr: „Der fleischgewordene Widerspruch“)

 

 

379)                 „ ... er (Henryk M. Broder) meinte in seiner herzerfrischenden offenen und zugleich finsteren Art, daß die Deutschen mit der Erstellung des Berliner Holocaust-Mahnmals lediglich versuchten, ein ‚warmes Plätzchen in der Nähe der Holocaust-Opfer’ zu erhalten. Lieber Herr Broder; das war zwar treffend, aber garstig formuliert.“

 

Roland Bohlinger über „Talk vor Mitternacht“ (NDR-Fernsehen am 28.6.1999)

 

Anmerkung: Wir haben leider keine demoskopischen Erhebungen zur Hand, können uns aber lebhaft vorstellen, daß eine überwältigende Mehrheit der Deutschen gegen diese Dauerpräsentation von Schande war, die angeblich das ganze Deutsche Volk treffen soll, wo doch die Schuldigen und Verantwortlichen ganz wo anders gesessen haben und weiß Gott nicht alle Deutsche waren. Dabei sollte auch nicht verschwiegen werden, daß ein führender Vertreter der „obszön patriotisch“ eingestellten NPD (das System nennt sie rechtsradikal oder rechtsextrem) sich mit dem Mahnmal unter dem Aspekt abgefunden hat, daß man es späterhin als Fundament für eine neue Reichskanzlei benutzen könne. Ob jener für diese sicherlich unpassende Äußerung strafrechtlich belangt wurde, ist hier unbekannt.

 

 

380)                 „(Henryk M.) Broder hat einen Ruf als Tabubrecher, was an sich schon verdächtig ist, weil Tabus in Deutschland bloß Selbstverständlichkeiten sind, die ‚wegen der deutschen Geschichte’ öffentlich nicht ausgesprochen werden dürfen. Wenn er gleichzeitig daran arbeitet, ‚das schlechte Gewissen der Deutschen’ wachzuhalten (so die wohlmeinende Formulierung der Süddeutschen Zeitung), dann ist klar, daß Broder seine Stellung auch einer Narrenfreiheit verdankt, und es wäre zu fragen, in welchem Verhältnis sein vom Willen zum Mut getragener Ausnahme-Status zur kritisierten allgemeinen Feigheit steht. Nimmt Broder etwa nur eine Ventilfunktion in einem absurden kommunikativen System wahr, an dessen blinden Flecken er zunehmend leidet, das er aber bei Strafe seiner eigenen Stellung nicht grundsätzlich in Frage stellen darf?“

 

JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Doris Neujahr: „Der fleischgewordene Widerspruch“)

 

 

381)                 „Den Großteil der Glossen ... widmet er (Henryk M. Broder) ... dem Verbandsleben jüdischer Organisationen, denn nichts, meint Tabubrecher Broder, erfreue die ‚Gois’ mehr, als wenn Juden sich gegenseitig verprügelten.“

 

JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Doris Neujahr: „Der fleischgewordene Widerspruch“)

 

 

382)                 „Den Historiker Norman Finkelstein (‚Die Holocaust-Industrie’) tut er (Henryk M. Broder) als Ödipussi ab, so erspart er sich jedes Argument. Zwar räumt er ein, daß der Holocaust eine ‚Goldgrube’ sei, wo die Interessenten ihre ‚Claims’ absteckten, doch er belässt diesen Mißbrauch auf der Ebene menschlicher Schwächen. Daß auch knallharte politische Interessen eine Rolle spielen könnten, verweist er in den Bereich antisemitischer Legendenbildung.“

 

JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Doris Neujahr: „Der fleischgewordene Widerspruch“)

 

 

383)                 „Wir sehen heute die ersten Anzeichen dafür, daß sich die deutsche Ausländerpolitik, die immer unter ideologischen Prämissen betrieben wurde, zu rächen beginnt.“

 

JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Alexander Griesbach: „Die dritte muslimische Expansion“)

 

 

384)                 „Wenn wir uns weiterhin einer Steuerung des Asylproblems versagen, dann werden wir eines Tages von den Wählern, auch unseren eigenen, weggefegt. Dann werden wir zu Prügelknaben gemacht werden. Ich sage Euch - wir sind am Ende mitschuldig, wenn faschistische Organisationen aktiv werden. Es ist nicht genug, vor Ausländerfeindlichkeit zu warnen - wir müssen die Ursachen angehen, weil uns sonst die Bevölkerung die Absicht, den Willen und die Kraft abspricht, das Problem in den Griff zu bekommen.“

Der frühere SPD-Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag, Herbert Wehner, in einer Sitzung des SPD-Parteivorstandes am 15. Februar 1982.

 

385)                 „Zu einer Gesellschaftspolitik von morgen passt ... keine Ausländerpolitik von gestern. Wer deutsche Ausländerpolitik noch immer als Reparationsleistung für die Rassepolitik des Naziregimes begreift, darf sich nicht wundern, wenn ihm bald die Kontrolle über eine nur ideologisch motivierte Ausländerpolitik entgleitet.“

Eckart Werthebach – ehemaliger CDU-Innensenator von Berlin in einem Papier von Juli 2000 (zit. nach JF vom 6.10.2006)

 

386)                 „Mit der Absetzung der ‚Idomeneo’-Inszenierung an der Deutschen Oper blamiert sich Berlin weltweit.“

JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Jens Knorr: „Und wenn dann der Kopf rollt ...“)

 

387)                 „Doch weil im Friede-Freude-Fußballweltmeisterschaftsland verantwortliches Handeln gemeinhin durch Diskurse, Gegendiskurse sowie Diskurse über stattgefundene und fehlende Diskurse ersetzt wird, gerät der Fall von Selbstzensur (Absetzung der ‚Idomeneo’-Inszenierung) endgültig zur Posse.“

JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Jens Knorr: „Und wenn dann der Kopf rollt ...“)

 

388)                 „Das ist doch schwer bescheuert. Sonst machen sich die Opernhäuser mit pseudoaktuellen Ausschmückungen wichtig – wie Figaro auf dem Moped. Aber wenn eine Oper einmal aus Versehen wegen der äußeren Umstände in der Realität ankommt (wie beispielsweise ‚Idomeneo’), dann wird sie abgesetzt.“

Christoph Schlingensief gegenüber der „Berliner Zeitung“ (zit. nach JF 6.10.2006)

 

389)                 „Inzwischen hat man lernen müssen, daß zum Beispiel die Indonesier und die Brasilianer mit ihren Urwald-Brandrodungen täglich viel mehr CO2 in die Luft pusten als die Europäer mit ihren Autos.“

JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007 („Pankraz, das Palmöl und die Klimasünder“)

 

390)                 „Methan (CH4) ist ein Treibhausgas, das zwanzig- bis dreißigmal wirkungsvoller ist als Kohlendioxyd. Und durch das gewaltige Anwachsen der Viehherden überall in der Welt ... nimmt der Ausstoß von Methan dramatisch zu.“

JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007 („Pankraz, das Palmöl und die Klimasünder“)

 

391)                 „Wikipedia löscht Artikel zur Sprachpflege ... In der deutschen Ausgabe des umstrittenen Internet-Lexikons ‚Wikipedia’ sind Artikel über Sprachpflege offenbar unerwünscht. (...) Außerdem steht Wikipedia seit einiger Zeit in der Kritik, weil Interessengruppen versuchen, die Inhalte zu beeinflussen.“

JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007

 

392)                 „Man sollte die derzeitige Hauptverantwortliche für diese Entwicklung (frühkindliche Sexualerziehung, Gender Mainstream usw.), die Familienministerin von der Leyen, wegen Verführung und sexuellen Missbrauchs Minderjähriger anzeigen.“

Prof. Dr. Wolfgang Klatt im Leserbrief (JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007) zu „Auf dem Weg zum neuen Menschen“ von Gabriele Kuby und „Wer schützt die Seelen unserer Kinder?“ von Dieter Stein, JF 27/07

Anmerkung: Vielleicht ist Frau von der Leyen nur in dieses hohe Amt gekommen, weil ihr Vater mal Ministerpräsident (von Niedersachsen) war. Daß sie mit den zu recht kritisierten Programmen übelste Freimaurer-Pläne umsetzt, ist der Dame offenbar noch nicht aufgegangen. Es ist endgültig der Zeitpunkt gekommen, CDU und CSU gerichtlich zu verbieten, den Namen des Erlösers in ihrer Firma zu führen. Es genügt allerdings schon, über Frau von der Leyen zwei Nebensächlichkeiten aus Presseberichten zu wissen: Auf dem Weg ins Ministerium wird kurz vor ihrem Eintreffen telefonisch ein Fahrstuhl eintrittsbereit herbeigeordert. In einer Wartezimmerpostille machte sie Reklame für Abendgarderobe. Wie brachte es schon Heinrich Heine trefflich auf den Punkt? „Denk ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht.“

 

393)                 „Warum sollen türkische und arabische Eltern zusehen, wie sich ihre Kinder in einer Kultur des Verfalls integrieren? Da ist der Islam ein Haltepunkt, Zeichen der kulturellen und religiösen Selbstbehauptung.“

Chefredakteur Dieter Stein in JUNGE FREIHEIT 27/07

 

394)                 „Diejenigen, die so etwas (‚Ratgeber zur kindlichen Sexualerziehung 1.-3. Lebensjahr’) propagieren und verfassen, gehören meiner Ansicht nach auf die Couch zu Herrn Freud!“

Marcus Stiller im Leserbrief (JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007)

 

395)                 „In den Geschichtsbüchern können wir lesen, daß ein Vorzeichen des Verfalls der großen Weltreiche und Kulturen in der Regel Sittenlosigkeit und Homosexualität waren.“

Dr. Konrad Voigt  im Leserbrief (JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007)

 

396)                 „In einer Gesellschaft, in der unter dem Deckmantel der Pseudo-Demokratie durch zunehmende Manipulation aller Lebensbereiche der gesichtslose und konforme Einheitsmensch geformt werden soll, ist dies (sexuelle Zwangserziehung) doch per se keine Überraschung!“

Elisabeth Hauss im Leserbrief (JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007)

 

397)                 „Die katholische Kirche kann Symbolik und Werteerhalt nicht mehr geistig in den gesellschaftlichen Raum transportieren, weil sie sich geschäftlich der realen Politik ausgeliefert hat und damit erpressbar ist.“

Bernd Otto im Leserbrief (JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007)

 

398)                 „1940 im Frankreichfeldzug war ich noch Sanitätsunteroffizier in einem Feldlazarett in Sedan. Da mussten eines Tages alle dort befindlichen Truppenteile vor einer Kirche antreten. Es wurde vor versammelter Mannschaft ein Gerichtsurteil verlesen. Ein Soldat wurde zum Tode verurteilt, weil er einen wertvollen Weihkelch aus der Kirche gestohlen hatte.“

Dr. Oskar Deckert im Leserbrief (JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007)

 

399)                 „Der Begriff ‚die Germanen’ ist eine Erfindung des Römers Julius Cäsar, der diesen aus innenpolitischem Kalkül heraus geschickt als Propagandacoup platzierte. Denn erst mit der von ihm heraufbeschworenen Gefahr in Form eines mächtigen kampfeslustigen Volkes im Norden ließ sich der römische Senat dazu bewegen, Cäsars Feldzüge in Gallien weiterhin zu finanzieren und den Rhein als Reichsgrenze festzulegen.“

JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007 (Christoph Martinkat: „Die Germanen kommen“)

 

400)                 „Vanity Fair ist von Anfang an nicht rundgelaufen. In einer Titelgeschichte über Eisbär Knut Ende März (2007) hat das Layout einen fundamentalen Fehler gemacht: Der Text auf Seite 91 wurde auf Seite 92 nicht fortgesetzt, sondern wiederholt. Wollte da wer den Inhalt aufblähen? So etwas ist immer peinlich. Vor allem, weil es auch außerhalb der (80köpfigen) Redaktion niemandem aufgefallen zu sein scheint. Blättern die VF-Leser ihr Blatt auch nur durch, um sich Bilder anzuschauen?“

JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007 (Ronald Gläser: „Nena statt Merkel“)

Anmerkung: Kaufen würden wir und „Vanity Fair“ ohnehin nicht, aber im Internet haben wir uns selbstverständlich das legendäre Interview/Streitgespräch zwischen dem Oberjuden Michel Friedman (der mit den Nutten und dem Koks) und dem patriotisch eingefärbten Alt-68er Horst Mahler reingezogen. Vermutlich haben sich die Strippenzieher gedacht, der vorbestrafte Advokat aus dem auserwählten Volk, bekannt für seine Eloquenz und Wortabschneiderei, werde es dem Kollegen von der nationalen Front schon zeigen. Aus dem beabsichtigten Knaller wurde nicht. Der Schuß ging voll nach hinten los. Mahler war klar der Herr im Ring. Friedman wurde bis zum technischen k.o. angezählt. Die Rache der kleinen Geister folgte auf dem Fuß: Mahler kassierte – wieder einmal – eine Strafanzeige, weil er etwas gesagt hatte, was er nicht hätte sagen dürfen (Äußerungsdelikt). Es hatte wohl etwas mit dem verrückten Österreicher zu tun, der uns vor mehreren Generationen mal ganz fürchterlich in die Sch.... geritten hat. Für und ist Adolf Hitler eine Person der Geschichte. Er starb vor 64 Jahren. Er war mal Kanzler des Deutschen Reiches. Er hatte sechs Millionen Arbeitslose von der Straße geholt und den schweinischen Diktatfrieden von Versailles endgültig überwunden. Er hat auch viele schlimme Verbrechen begangen; wir sind weit davon entfernt, das beschönigen zu wollen. Adolf Hitler war auch nur eine Marionette ausländischer Mächte, wenn auch eine extrem widerborstige. Wir können ihm nicht absprechen, Deutschland einst sehr geliebt zu haben; am Ende lag es jedenfalls vergewaltigt in Trümmern. Wir haben unseren Frieden mit seinen Taten und Verbrechen gemacht. Aber das „auserwählte Volk“ treibt er immer noch um und es steht zu befürchten, daß dieser Zustand noch lange anhalten wird.

 

401)                 „Die Produktion des Kinofilms, in dem Hollywood-Star Tom Cruise den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg verkörpert (JF 28/07), erhält Medienberichten zufolge eine finanzielle Unterstützung von 4,8 Millionen Euro aus dem Deutschen Filmförderfonds.“

JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007

 

402)                 „Spektakuläre Neuigkeiten über die geheimnisumwitterte Freimaurerei darf man in dem von Michael Kraus herausgegebenen Werk (‚Die Freimaurer’) nicht erwarten, ist er doch als Großmeister der Großloge von Österreich wissend genug, Informationen wohldosiert zu verabreichen und Interna auszuklammern.“

JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007

 

403)                 „Die US-Richter ... wurden (im Nürnberger Juristenprozeß) der ihnen gestellten Aufgabe, das verbrecherische System anhand der Verantwortung der einzelnen Angeklagten zu beurteilen, nur unzureichend gerecht. Der Wille, das Unwerturteil über Gesetzgebung und Rechtspraxis der NS-Zeit zu sprechen, verselbständigte sich bei ihnen so, daß sie kaum mehr einen Bezug zu der individuellen Verantwortlichkeit der einzelnen Angeklagten herstellten. In einem allgemeinen Teil des Urteils gaben sie einem wortreichen Überblick über die einzelnen Komplexe des Justizunrechts, um dann mehr oder minder kursorisch und vage darzustellen, inwiefern die Einzelnen damit zu tun hatten. Dem Verschuldensprinzip entsprach das Vorgehen nur, soweit es um die angeklagten Richter Oswald Rothaug und Rudolf Oeschey ging.“

Wieland Kurzka in „Im Namen der moralischen Hygiene“ (JF vom 13.7.2007)

 

404)                 „In ihrem Urteil setzten sich die Nürnberger Richter nicht mit der Frage auseinander, ob die verurteilten Juristen Täter oder nur Gehilfen waren. Sie begingen damit nicht nur eine strafrechtsdogmatische Unterlassungssünde, sondern verbauten sich den Zugang zu der von ihnen angestrebten exemplarischen Aufarbeitung des Justizunrechts.“

Wieland Kurzka in „Im Namen der moralischen Hygiene“ (JF vom 13.7.2007)

 

405)                 „Die Wertschätzung des Rechtswesens und des Juristenstandes war bei der Führung im Dritten Reich unterentwickelt. Hitler und seine Vasallen hegten eine ordinäre Verachtung für die Juristen (‚vollendete Trottel’, ‚Krebsschaden für das deutsche Volk’ etc.). Diese Verachtung korrespondierte mit einer verzweifelten Anbiederung von seiten der tonangebenden Juristen, die sich in eine Raserei von Ergebenheitsadressen hineinsteigerten.“

Wieland Kurzka in „Im Namen der moralischen Hygiene“ (JF vom 13.7.2007)

 

406)                 „Die Justiz ist kein potentielles Zentrum aussichtsreicher Gegenwehr gegen etablierte Unrechtssysteme.“

Prof. Dr. Bernd Rüthers

 

407)                 „Obwohl das Urteil (im Nürnberger Juristenprozeß) viermal auf lebenslänglich, viermal auf zehn Jahre und je einmal auf sieben und fünf Jahre Haft lautete - vier Angeklagte wurden freigesprochen -, waren bis auf eine Ausnahme 1951 alle Verurteilten wieder in Freiheit. Die Ex-Staatssekretäre Schlegelberger und Rothenberger wandten sich an das damalige ‚Entnazifizierungseldorado’ Schleswig-Holstein und wurden dort in die Kategorie V (Unbelastete und Widerstandskämpfer) eingestuft.“

Wieland Kurzka in „Im Namen der moralischen Hygiene“ (JF vom 13.7.2007)

 

408)                 „Dem Bewußtsein der Politiker und Medienleute ist längst entfallen, daß der Antifaschismus ein Ableger des Sowjetkommunismus der 1920er Jahre ist.“

Klaus Hornung in „Ausgrenzung als Strategie“ (JF vom 13.7.2007)

 

409)                 „Es wächst die Erkenntnis, daß ein geistig und historisch-politisch so verunsichertes Volk wie die Deutschen Identität und Halt an einem zugleich kraft- und maßvollen Patriotismus finden muß.“

Klaus Hornung in „Ausgrenzung als Strategie“ (JF vom 13.7.2007)

 

410)                 „Das Problem ist, daß sich heute die Mehrheit der Deutschen überhaupt nicht vorstellen kann, daß es tatsächlich in naher Zukunft zum ‚Untergang des Weißen Mannes’ kommen wird.“

Prof. Dr. Manfred Pohl – Historiker und Volkswirt im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT (13.7.2007)

Anmerkung: Auch wenn es politisch nicht korrekt erscheinen mag, müssen uns die Vorgänge in Frankreich und Großbritannien nicht nur beunruhigen, sie zwingen uns zum unverzüglichen Handeln. Dabei muß die Rückführung von Migranten in ihre Heimat – selbstverständlich unter Wahrung der verfassungsmäßigen Ordnung – Vorrang haben gegenüber teuren und wenig erfolgreichen Integrationsversuchen. Das Ausländerrecht ist zu verschärfen. Bisherige Ermessensspielräume bei aufenthaltsbeendenden Tatbeständen sind zu streichen.

 

411)                 „Am Beginn der sozialen Bewegung des 19. Jahrhunderts ging es lediglich um den Schutz vor Ausbeutung, auf ihrem Höhepunkt um den systematischen Massenmord an ihren ehemaligen kapitalistischen Herren.“

Moritz Schwarz im Gespräch mit Prof. Dr. Manfred Pohl (JF vom 13.7.2007)

 

412)                 „Unsere demokratischen Strukturen sind inzwischen so weiträumig, daß wir fast nicht mehr entscheidungsfähig sind. Deshalb muß man ... über unsere Demokratie nachdenken können, nicht um weniger Demokratie zu haben, sondern um mehr Demokratie zu schaffen.“

Prof. Dr. Manfred Pohl – Historiker und Volkswirt im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT (13.7.2007)

 

413)                 „(Unsere Demokratie ist) zumindest schwer behindert. Und letztendlich wird unsere Demokratie doch nur noch von der Politik und den Medien bestimmt. Die Menschen sind politikmüde, weil sie sich nicht in den Ergebnissen wiederfinden. Was wir brauchen, ist deshalb eine grundlegende Systemreform, die die Bürger wieder beteiligt. Es ist doch Augenwischerei zu sagen, der Bundestag werde vom Volk bestimmt. Tatsächlich bestimmt eine verschwindend kleine Minderheit von maximal 1,6 Millionen Bürgern, nämlich jenen, die in unseren Parteien organisiert sind und die über die Kandidatenaufstellung bestimmen, wer im Bundestag sitzt. Sie repräsentieren nicht das Volk, sondern nur einen Teil des Volkes.“

Prof. Dr. Manfred Pohl – Historiker und Volkswirt im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT (13.7.2007)

 

414)                 „Es könnte doch zum Beispiel sein, daß die Europäer angesichts der Entwicklung eines Tages zu dem Schluß kommen, sie wollen in Europa gar keine fremden Kulturen mehr haben!“

Prof. Dr. Manfred Pohl – Historiker und Volkswirt im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT (13.7.2007)

 

415)                 „Die Münchner Burschenschaft Danubia hat den bayerischen Innenminister Günther Beckstein (CSU) ultimativ aufgefordert, bis zum 1. August (2007) die Verbindung aus dem Verfassungsschutzbericht des Landes zu streichen.“

JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007

 

416)                 „Die indonesische Staatsanwaltschaft hat ... Klage gegen den früheren Präsidenten Hadji Mohamed Suharto eingereicht. Der Staat fordert von dem 86jährigen Ex-General die Rückzahlung von 440 Millionen Dollar (323 Millionen Euro), die er während seiner 31jährigen autoritären Herrschaft veruntreut haben soll. Zusätzlich soll Suharto zehn Billionen Rupien (813 Millionen Euro) Schadenersatz zahlen. Suhartos Familienclan soll sogar bis zu 45 Milliarden US-Dollar veruntreut haben.“

JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007

Anmerkung: Oben – unter der lfd. Nr. 82 – findet der interessierte Leser einen Auszug aus dem SPIEGEL-Nachruf zum Tode Suhartos.

 

417)                 „Die Aufnahme der Türkei in die EU ist ein Risiko, das nicht eingegangen werden sollte.“

Fred Charles Iklé – Sicherheitsberater von US-Präsident Ronald Reagan (JF vom 13.7.2007)

Anmerkung: Leider entsprach diese Einschätzung nicht der Politik unter George W. Bush, die einen EU-Beitritt der Türkei massiv unterstützte, u.a. um die EU langfristig zu schwächen und mit den drohenden kulturellen und religiösen Spannungen zu befrachten. Warum müssen die sich eigentlich überall in Dinge einmischen, die sie überhaupt nichts angehen.

 

418)                 „Die scharfe Denkerin (Hannah Arendt) hat wohl als erste die Tragödie des 20. Jahrhunderts, den Totalitarismus, gründlich seziert. Doch mit ihrem 1951 erschienenen Buch ‚Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft’ setzte sie sich zwischen alle ideologischen Stühle. Sie analysiert die Wesensverwandtschaft zwischen Nazi-Terror und Stalinismus – Linke wie Rechte schäumten. Heute gehören ihre Ausführungen zum historischen Basiswissen.“

Lübecker Nachrichten vom 14.10.2006 (Roland Mischke: „Die Denkerin gegen das Böse“)

 

419)                 „Ihre (Hannah Arendts) Studie ‚Über die Revolution’ stellt klar, dass echte Politik nur da geschieht, wo Menschen sich die Freiheit nehmen, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.“

Lübecker Nachrichten vom 14.10.2006 (Roland Mischke: „Die Denkerin gegen das Böse“)

 

420)                 „Mit Entsetzen nahm sie (Hannah Arendt) wahr, wie die US-Gesellschaft zur steuerbaren Konsummasse verkam und die Politik den Partei-Cliquen überließ. Parteien würden alle spontanen Energien kanalisieren für ihre eigenen Zwecke, schimpfte sie. Berufspolitiker betrachtete sie als Erzfeinde, unfrei in ihrem Tun.“

Lübecker Nachrichten vom 14.10.2006 (Roland Mischke: „Die Denkerin gegen das Böse“)

 

421)                 „Tief und radikal ist immer nur das Gute.“

Hannah Arendt – jüdische Philosophin

 

422)                 „Das Amt des Präsidenten ist dazu benutzt worden, ein Komplott zu schmieden, das die Freiheit Amerikas zerstören soll. Bevor ich mein Amt verlasse, muss ich die Bürger Amerikas darauf hinweisen.“

 

US-Präsident John F. Kennedy 1963 während einer Rede an der Columbia-Universität - zehn Tage später war Kennedy tot.

 

 

423)                 „Ich bin skeptisch gegenüber allen Staatsideologien, die die Freiheit der Meinungsäußerung einschränken, ganz gleich ob in der Türkei, in Frankreich oder in Deutschland – das macht keinen Unterschied. Wenn ich die türkische Regierung dafür kritisiere, daß sie Andersdenkende, die das Wort ‚Völkermord’ aussprechen, vor Gericht stellt, dann kritisiere ich ebenso die französische Regierung, wenn sie Andersdenkende nicht toleriert und jene bestraft, die sagen: ‚Es gab keinen Völkermord’. Denn ich glaube an die absolute Meinungsfreiheit überall auf der Welt. Regierungen sollen nicht und können nicht festschreiben, was historische Wahrheit ist. Jeder Einzelne sollte unbedingt die Freiheit haben, seine Gegenposition auszudrücken. Wenn der Staat seine Version der Geschichte und der Wahrheit zu verordnen beginnt, dann sehen wir einem gefährlichen Totalitarismus entgegen.“

 

Elif Shafak – türkische Schriftstellerin und „der shooting star der neueren Literaturszene“ (FAZ) im Gespräch mit Moritz Schwarz (JUNGE FREIHEIT vom 6. 10. 2006)

 

Anmerkung: Die von Elif Shafak vorgebrachte Kritik hat analog gegenüber der verfassungswidrigen Vorschrift des

§ 130 Abs. 3 StGB zu gelten.

 

 

424)                 „Es wird das Jahr stark und scharf hergehn – Aber man muß die Ohren steif halten und Jeder, der Ehre und Liebe für das Vaterland hat muß alles daran setzen.“

 

Friedrich der Große

 

 

425)                 „Nach sechs Jahren Arbeit im ‚Kampf gegen Rechts’ hat der ‚Informationsdienst gegen Rechtsextremismus’ (IDGR), seinen Betrieb eingestellt. Damit verschwindet ein Netzwerk, dessen Hauptanliegen es war, alles, was sich nicht deutlich genug links von der politischen Mitte positionierte, dem Verdacht des Rechtsextremismus auszusetzen. (...) Seit die Bundesregierung jährlich 19 Millionen Euro für den ‚Kampf gegen Rechts’ ausgibt, hat sich die Anzahl sogenannter Informationsdienste vervielfacht und die Monopolstellung des IDGR somit erledigt.“

 

JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Felix Krautkrämer: „Die Alphaquelle ist versiegt“)

 

Anmerkung: Unter dem Titel „Hexenjagd“ hatten wir einen Beitrag ins Weltnetz gestellt, in dem wir dem IDGR massive Fehler in der Einschätzung vorgeführter Personen nachgewiesen hatten. Es war kaum zu glauben, daß die IDGR-Einrichterin Margret Chatwin Politikwissenschaftlerin sein soll, oder hat sich das Hochschulniveau bereits so abgeflacht?

 

 

426)                 „Es soll nicht Gebiete geben - auch nicht in Berlin -, wo man glaubt, man lebt nicht mehr in Deutschland. (...) Ich möchte keine Parallelgesellschaften.“

 

Hans-Jochen Jaschke – Weihbischof in Hamburg (zit. nach JF vom 13.7.2007)

 

 

427)                 „Studenten aus Einwandererfamilien brechen überdurchschnittlich häufig ihr Studium ab. (...) Die Abbrecherquote lag ... bei 45 Prozent. Bei deutschen Studenten war sie dagegen um die Hälfte niedriger.“

 

JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007

 

 

428)                 „Seit Anfang des Jahres (also vom 1.1. bis etwa Anfang Juli 2007) sind in Berlin mehr als 70 Fahrzeuge angezündet worden / Internetseite (Brennende-Autos.de) dokumentiert die Tatorte.“

 

JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007

 

 

429)                 „Die Birthler-Behörde war in die Kritik geraten, nachdem bekanntgeworden war, daß sie 54 ehemalige Stasi-Mitarbeiter beschäftigt.“

 

JUNGE FREIHEIT vom 13.7.2007

 

 

430)                 „Tatsächlich ist der Unmut über Denk- und Sprechverbote erkennbar gewachsen. In Zeitungen und Zeitschriften, aber auch in Fernsehen, Radio und Internet werden mittlerweile Positionen zur Leistungsfähigkeit der Politischen Klasse, zur nationalen Identität, zur Vergangenheitsbewältigung, zur Demographie oder zur Zuwanderung vertreten, die noch vor kurzem undenkbar gewesen wären.“

 

JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Karlheinz Weissmann: „Die Stunde des Widerstands“)

 

 

431)                 „Der geniale Film ‚Wut’, von den ARD-Verantwortlichen aus Ängstlichkeit vor den öffentlichen Reaktionen ... verschoben, ließ in manches deutsche Wohnzimmer erstmals eine Ahnung von der multikulturellen Realität einbrechen, mit denen wir jetzt und in Zukunft leben müssen.“

 

JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Dieter Stein: „Europas Selbstmord“)

 

 

432)                 „Toleranz ist ein Dauerthema unserer Sonntagsprediger. Wohl kein Zufall, denn die moralische Praxis des Alltags kennt wenige Vorgänge, bei denen auf die Tat so schnell eine Belohnung erfolgt. Blickt man hin und wieder über eine kulturelle oder unkultivierte Praktik hinweg, die einen stört, darf man sich sofort zum guten Menschen geadelt fühlen.“

 

Florian Felix Weyh – Schriftsteller, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios am 27.9.2006

 

 

433)                 „Wenn auch unglücklich formuliert, so hatte Papst Benedikt XVI. einen richtigen und mutigen Anstoß in der Debatte über Religion, Gewalt und Toleranz gegeben. Das war ein hochpolitischer Akt, der seit dem 11. September überfällig war. Kein Staatslenker oder Religionsführer hatte es bisher vermocht, die Auseinandersetzung mit dem Terror derart wuchtig auf einen Kern zu reduzieren.“

 

Stefan Kornelius in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 28.9.2006

 

 

434)                 „Die Heuchelei des Westens muß angeprangert werden. Hier predigt man Demokratie, aber in Saudi-Arabien unterstützen westliche Regierungen autokratische Königshäuser, die korrupt und gierig sind und sich auf dem Niveau der französischen Könige vor der Revolution befinden.“

 

Ilija Trojanow – bulgarischstämmiger Schriftsteller im Magazin „Profil“ 39/06

 

 

435)                 „Nachdem der Schüler sich in Widersprüche verwickelt hatte, mußte er schließlich ... selbst zugestehen, daß alles nur vorgetäuscht war. (...) Zuvor hatte der Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (in Bergisch-Gladbach) berichtet, er sei von zwei erwachsenen Neonazis, die sich nicht nur durch die obligatorische Glatze, sondern auch noch durch ‚Hakenkreuzabzeichen’ als solche auszeichneten, in den Wald verschleppt worden. Dort habe man ihn ausgeraubt, um ihn danach mit vorgehaltenem Messer zum Rufen von ‚Nazi-Parolen’ zu nötigen. Da diesen Krimi etwa zwanzig weitere Gymnasiasten durch ihre Aussage stützten, auch sie hätten die besagten Neonazis auf dem Schulhof gesehen, rief Schulleiter Gerd Josmann die Polizei.“

 

JUNGE FREIHEIT vom 6.10.2006 (Matthias Bäkermann: „Nazis, Nazis, überall Nazis“)

 

 

436)                 „Wir brauchen, um in der Diskussion mit den Polen zu einem soliden Fundament zu kommen, eine Darstellung der Auswirkungen der polnischen Politik zwischen 1918 und 1933 auf die Weimarer Republik. Polen hat in dieser Zeit in ganz erheblichem Maße zur Destabilisierung des deutschen Staates beigetragen und damit die Voraussetzungen für das Gedeihen der Nationalsozialisten und den Aufstieg Hitlers mitgeschaffen.“

 

Ekkehardt Freiherr Schenck zu Schweinsberg im Leserbrief (JF vom 13.10.2006)

 

Anmerkung: Wer sich über das deutsch-polnische Verhältnis zwischen den beiden Weltkriegen und den nicht zu unterschätzenden Beitrag der Polen zum Zweiten Weltkrieg kundig machen möchte, der lese David L. Hoggan: „Der erzwungene Krieg. Die Ursachen und Urheber des Zweiten Weltkriegs“ (z.B. 15. Auflage, Tübingen 1997). Dieses von einem US-amerikanischen Historiker geschriebene Buch beruht auf der breitesten Quellenauswertung und widerlegt unzählige Lügengeschichten und Halbwahrheiten der Siegermächte. Da es demzufolge nicht in das auf Unwahrhaftigkeit gegründete Konstrukt der Umerzieher passte, hat man naturgemäß die üblichen Diffamierungsmechanismen gegen Hoggan und seine historischen Ergebnisse in Gang gesetzt. Trotz intensiver Bemühungen konnte man ihm nur geringfügige Ungenauigkeiten nachweisen, die den Wert seiner Erkenntnisse keinesfalls beeinträchtigen.

 

 

437)                 „Fürwahr, das war eine Selbstoffenbarung des mittelalterlichen Islam, wodurch alle positiven Aussagen der muslimischen Gelehrten sich als Makulatur erwiesen. Bevor noch der Wortlaut der Papstrede bekannt war, wurde Benedikt XVI: mit Hitler und Mussolini verglichen, und die hörig-stumpfsinnigen Millionen folgten den abgedroschenen Reizworten blind. Das zeigt die jederzeitige Entzündbarkeit einer Massenmordideologie ...“

 

Gottfried Lemberg-Gödel im Leserbrief (JF vom 13.10.2006)

 

 

438)                 „Europa kann und muß sehr wohl zum Mittel der Abschottung (gegenüber Einwanderern) greifen und muß Wirtschaftsflüchtlinge konsequenter als bisher zurückschicken. Damit würde man auch die wirksam treffen, die die wahren Nutznießer des Asylmissbrauchs sind: die kriminellen Schlepperbanden.“

 

Wolfgang Röckelein im Leserbrief (JF vom 13.10.2006)

 

 

439)                 „Ich bin gegen alle Versuche, die NPD zu verbieten. Denn Nichtwählen und Radikalwählen sind zur Zeit die einzig klare Möglichkeit zu zeigen, daß man die Lügenpraxis der ‚etablierten’ Parteien nicht mehr tolerieren will: 66 Milliarden Euro allein 2006 nur für Zinsen der desaströsen Schuldenpolitik von Bund, Ländern und Kommunen, die schon jetzt nur noch mit neuen Schulden bedient werden können.“

 

Klaus Gebhardt im Leserbrief (JF vom 13. 10.2006)

 

 

440)                 „Für sie (Berlusconis Anwälte), die seit Jahren schon den Abwehrkampf des Premiers gegen Italiens Justiz führen, war dieser Freitag (im Dezember 2004) ein neuer Erfolg. Ihre Honorare summieren sich inzwischen auf astronomische 250 Millionen Euro.“

 

DER SPIEGEL 51 / 2004 / 116 („Gefährliche Freunde“)

 

 

441)                 „Ist es vorstellbar, dass Italiens Regierungschef (Silvio Berlusconi), in freien Wahlen demokratisch gekürt, seinen Aufstieg zum mächtigsten Mann seines Landes, zum reichsten Mann Europas, der direkten Hilfe und den Geldern der Mafia verdankt – also den Profiten aus Drogenhandel, Erpressung, Prostitution?  Einen direkten Beweis dafür gibt es nicht, kann es auch nicht geben: Die Mafia führt keine Bücher, schreibt keine Verträge. Es gilt das Wort unter Ehrenmännern.  Wie glaubwürdig aber sind die Worte von einstigen Killern oder Drogenbossen (die Berlusconi belasten)? Gut möglich, dass sie lügen, um sich wichtig zu machen, um bei den Fahndern, die seit vielen Jahren in Sachen Berlusconi recherchieren, Vorteile einzutauschen.  Pech nur für Berlusconi, dass so viele Details der Pentiti-Aussagen sich mit Recherchen von Polizei und Justiz decken. Vieles davon ist überdies gerichtsfest.“

 

DER SPIEGEL 51 / 2004 / 117 („Gefährliche Freunde“)

 

 

442)                 „Vier und mehr Liter Wein scheinen das Quantum gewesen zu sein, mit dem sich der Stratege (Alexander der Große) auf Banketten berauschte.“

 

DER SPIEGEL 53 / 2004 / 129 (Matthias Schulz: „Romantiker unter Waffen“)

 

 

443)                 „War Alexander ein Komatrinker? Diese Diagnose verdüstert das traditionelle Bild vom edel gesinnten ‚Weltverbrüderer’ ...“

 

DER SPIEGEL 53 / 2004 / 129 (Matthias Schulz: „Romantiker unter Waffen“)

 

 

444)                 „Schätzungen zufolge starben bei dem Angriff aufs Morgenland, den der Stratege (Alexander der Große) 334 vor Christus als ‚Rachefeldzug’ startete, etwa 750.000 Menschen. Zerschlagen wurde dabei ein tolerantes Vielvölkerreich, das Religionsfreiheit, erträgliche Steuerlasten und Chancengleichheit ohne Ansehen der Rasse bot.  In dieses ‚Paradies’ (von persisch: Pardes) schlug Alexander mit nie gekannter Brutalität hinein: Er ließ Gefangene kreuzigen, hielt an der atavistischen Sitte der Steinigung von politischen Gegnern fest und betrieb beim Einfall in Indien ein Völkerschlachten, das der Australier Albert Bosworth als ‚Genozid’ einstuft.  Ein ums andere Mal entpuppte sich der Makedone als Zerstörer jener sittlichen und kulturellen Ideale, die das klassische Griechenland unter schwerem Ringen entwickelt hatte ...“

 

DER SPIEGEL 53 / 2004 / 129 (Matthias Schulz: „Romantiker unter Waffen“)

 

 

445)                 „Die Königsmutter Olympias (Mutter Alexanders des Großen), gebürtig aus Epiros (nahe Albanien), war Mystikerin im Gefolge des Dionysos, berüchtigt für ihre rauschhaften Tänze mit Schlangen im Haar. Der Trierer Historiker Michael Pfrommer stuft sie als ‚explosiven Charakter’ ein. Als Greisin habe man sie gesteinigt, ‚um ihrer Ränke ein Ende zu setzen’.“

 

DER SPIEGEL 53 / 2004 / 130 (Matthias Schulz: „Romantiker unter Waffen“)

 

 

446)                 „Die Sage vom Heiligen Gral, so der Wiener Forscher (der renommierte Orientalist Joseph von Hammer-Purgstall), sei nichts anderes als ein finsterer Ketzerkult, wie auch die Tempelritter ihn gepflegt hätten – weshalb wohl hüteten bei Wolfram von Eschenbach ‚Templeisen’ den Gral?  Damit öffnete Hammer-Purgstall ein Fass, in dem es schon seit einiger Zeit rumort hatte.“

 

DER SPIEGEL 52 / 2004 / 142

 

 

447)                 „Deutsche Freimaurer verbreiteten, sie hätten alte Reliquien und Dokumente gefunden, die durch ein paar vorgewarnte Templer, den innersten Zirkel gewissermaßen, über die Razzia von 1307 und den Feuertod des letzten Großmeisters 1314 hinaus weitergegeben worden seien, möglicherweise nach Schottland. Wer sie finde, werde auch den sagenhaften Schätzen des Ordens auf die Spur kommen.“

 

DER SPIEGEL 52 / 2004 / 144

 

 

448)                 „Alles hängt zusammen, von den Katharern zu den Albigensern, den Tempelrittern und von dort zu den jakobinischen Freimaurern; alles zeigt denselben Ursprung.“

 

Augustin de Barruel – Jesuit, Abbé und Domherr in Paris (1741 – 1820), erbitterter Gegner der Freimaurerei, die er für die französische Revolution und das Jakobinertum verantwortlich machte

 

 

449)                 „Trotz aller Mystifikationen durch Romanciers und Spekulativautoren: Der Gralsmythos ist längst aufgeklärt. Das Wort ‚gral’ oder ‚grial’ ist ein gängiger Begriff im Altspanischen, steht für ein ‚mörserförmiges Trinkgefäß’. Ein solches, aus kostbarem Achat (ein ‚reiner Stein’, wie Wolfram von Eschenbach treffend schrieb), gilt seit dem 12. Jahrhundert in Spanien als Reliquie des Kelches Christi vom letzten Abendmahl. Heute wird diese Reliquie als ‚Santo Cáliz’ in der Kathedrale von Valencia verwahrt und von den ‚Cabelleros del Santo Cáliz’, den modernen Gralsrittern, gehütet. Als ich den Achatbecher im April 2004 im Beisein eines ORF-Filmteams inspizierte, entdeckten wir auf seinem Fuß sogar eine von Wolfram von Eschenbach wörtlich zitierte Inschrift in einer Form der kufischen Schrift (eckige Monumentalform der arabischen Schrift), wie sie bis ins 8. Jahrhundert benutzt wurde.“

 

Michael Hesemann im SPIEGEL-Leserbrief 53 / 2004 / 8

 

Anmerkung: Für die Echtheit jenes in der Kathedrale von Valencia verwahrten Kelches spricht sehr viel. Es ist verwunderlich, daß die o.g. Fernsehdokumentation kaum Reaktionen ausgelöst hat.

 

 

450)                 „Der Amsterdamer ‚Volkskrant’ druckte die Zusammenfassung von neun Interviews mit Prinz Bernhard der Niederlande, der am 1. Dezember (2004) im Alter von 93 Jahren gestorben war. Darin bekannte Bernhard, dass er die Informationen über die (Greet) Hofmans-Affäre dem britischen Sefton Delmer zugespielt hatte. Delmer reichte die Story dann an den SPIEGEL weiter.“

 

DER SPIEGEL 52 / 2004 / 109 (Erich Wiedemann: „Der Mann mit der Nelke“)

 

 

451)                 Abgesehen von den Regierungen als solchen ist als westlicher Chefmanipulator und  koordinator für Dokumentenfälschungen und Umerziehung Sefton Delmer zu nennen. Es genügt, ihn mit seinen eigenen Worten zu zitieren, um zu wissen, daß das geheim gebliebene Umfeld dieser Kriegs  und Nachkriegs­-Lügen Kampfführung noch sehr viel umfangreicher ist, als Sefton Delmer öffentlich eingestanden hat. Die Methode Sefton Delmer hatten die Dokumenten-­Bearbeiter der Alliierten, die z.T. unter seinem Kommando in den Besatzungszonen Deutschlands arbeiteten, zu ihrem regierungsamtlichen Arbeitsprinzip erhoben: „Wir mischten unseren Nachrichtensendungen das bewußte Gift bei: Deckung, Dreck Deckung, Deckung, Dreck, Deckung, Dreck, so etwa lautete der von uns eingehaltene Rhythmus.“ (Sefton Delmer: "Die Deutschen und ich", Hamburg 1961, S. 497)

 

"Historische Tatsachen" Nr. 82, S. 38 ff

 

 

452)                 „Er war ein hochkarätiger Hallodri, das räumte er (Prinz Bernhard der Niederlande) ein.“

 

DER SPIEGEL 52 / 2004 / 109 (Erich Wiedemann: „Der Mann mit der Nelke“)

 

 

453)                 „Eine neue Generation von Nachrichtendienstlern hilft, das Image des Gewerbes aufzupolieren: Die Behörden stellen zunehmend feingeistige Sozialwissenschaftler ein. (...) Attraktiv finden die neuen Leute zudem, dass der Weg zurück in die Wissenschaft möglich scheint. (...) Wie etwa bei Armin Pfahl-Traughber. Der Extremismusforscher hat in seiner Zeit beim BfV (Bundesamt für Verfassungsschutz) weiter wissenschaftlich publiziert – aber nicht im Namen des Amtes.  Seit einigen Wochen muss er sich um diese Unterscheidung nicht mehr scheren. Pfahl-Traughber arbeitet jetzt als Professor an der Fachhochschule des Bundes im nordrhein-westfälischen Swisttal. Dem Gewerbe ist er treu geblieben: Er bildet Verfassungsschützer aus.“

 

DER SPIEGEL 52 / 2004 / 47 (Dominik Cziesche: „Der Spion, der aus der Uni kam“)

 

454)                 Pfahl-Traughber, Armin: „Der antisemitische – antifreimaurerische Verschwörungsmythos in der Weimarer Republik und im NS-Staat“, Wien 1993. Anm.: Pfahl-Traughber kann m.E., wie einige andere Autoren mit wissenschaftlichem Anstrich auch, nicht als objektiver Beobachter der Freimaurerproblematik angesehen werden. Sein weltanschaulicher Hintergrund wird erhellt durch vielfältige Veröffentlichungen in "Humanität" und "Judaica" und sein Promotionsstipendium erhielt er von der F.D.P.-nahen Fr.-Naumann-Stiftung. Die F.D.P. kann als die deutsche Freimaurerpartei angesehen werden. Gleichwohl wird Pfahl-Traughber hier mit zwei Veröffentlichungen erwähnt, in denen vorzüglich und umfangreich Quellenmaterial zusammengetragen wurde.

Detlef Winter in „Freimaurer-Kritik“ (Auszug aus der kleinen Bibliographie kritischer Literatur über die Freimaurerei)

 

455)                 „Wir müssen auf den ausgetretenen Pfaden weiter voran gehen.“

Angela Merkel – CDU-Vorsitzende  im Jahre 2001 auf der Regionalkonferenz ihrer Partei in Hamburg (DER SPIEGEL 20/2001/274 – „Hohlspiegel“)

 

456)                 „Der Philosoph Ludwig Wittgenstein ... kam 1883 in Wien als Sohn eines begüterten jüdischen Industriellen zur Welt. (...) 1991 spitzten die Professoren John Marshall (Oxford; Psychologie) und John Smythies (Cambridge; Psychiatrie und Neurologie) den Streit um die Bewertung Wittgensteins mit der These zu, Persönlichkeit und Werk des Philosophen würden die klassischen Symptome der Schizophrenie aufweisen. Als Wortführer der ‚Wittgensteinianer’ entgegnete Professor Michael Dummett, daß Wittgenstein zwar den Anschein erweckte, ‚verrückt zu sein’, ihm aber niemand den Ruf streitig machen könnte, der größte Philosoph des Jahrhunderts gewesen zu sein.“

David Korn in „Wer ist wer im Judentum“, München 2003, S. 492

 

457)                 „Das Wirtschaftssystem der DDR wurde wesentlich von den jüdischen SED-Funktionären Jürgen Kuczynski und Margarete Wittkowski geprägt.“

David Korn in „Wer ist wer im Judentum“, München 2003, S. 492

 

458)                 „Nicht ihm, (Edward) Teller, allein gebühre das Verdienst, ‚Vater der H-Bombe’ zu sein – ein Titel, den er selbst seit fast einem halben Jahrhundert für sich beansprucht hatte. Der entscheidende Durchbruch zum Bau der von den US-Militärs erträumten ‚Super’ sei vielmehr, so Teller, einem damals 23 Jahre jungen Doktor der Physik gelungen, der 1951 in der Bombenbauwerkstatt Los Alamos den Sommer verbrachte: Richard Garwin.“

DER SPIEGEL 20 / 2001 / 260 (Rainer Paul: „Wer baute die ‚Super’?“)

 

459)                 „Edward Teller, geboren 1908 in Budapest als Sohn eines jüdischen Rechtsanwalts ... studierte bei Max Born und promovierte 1930 bei Heisenberg. (...) In den 80er Jahren trat Teller als Berater des Präsidenten Reagan für Weltraumwaffen (‚SDI’) in Erscheinung. Er riet zur Anschaffung von Laser-Raketen. Zuvor hatte er größere Aktienpakete eines hauptsächlich mit der Entwicklung von Laser-Technik beschäftigten Industrieunternehmens erworben.“

David Korn in „Wer ist wer im Judentum“, München 2003, S. 456

 

460)                 „Hätte ich einen Zauberstab, ich würde alles rückgängig machen wollen.“

Richard Garwin – als Physiker maßgeblich an der Entwicklung der Wasserstoffbombe beteiligt (DER SPIEGEL 20/2001/263)

 

461)                 „SPIEGEL: Das heißt, ein ballistischer Raketenabwehrschirm ist völlig unsinnig?  (Richard) Garwin: Allerdings. Viel größer ist das Risiko eines Angriffs mit biologischen Waffen, zum Beispiel mit dem Milzbranderreger Bacillus anthracis.“

DER SPIEGEL 20 / 2001 / 262

 

462)                 „Der Ferbach/Brühne-Prozess, schrieb Rudolf Augstein acht Jahre nach dem Urteil in einer SPIEGEL-Serie, sei ‚bis zum heutigen Tag ein fortwirkender Skandal geblieben’. Andere Kritiker sprachen von ‚Fehlurteil’, ‚Hexenprozess’ und ‚bundesdeutscher Dreyfus-Affäre’.  Die 22-tägige Verhandlung in München hatte das von den Illustrierten aufgestachelte Volk auf die Beine gebracht, der Ansturm auf das Gerichtsgebäude legte zeitweise den Verkehr lahm. Die spießige Adenauer-Republik feierte eine ihrer letzten großen Messen bigotter Entrüstung.“

DER SPIEGEL 20 / 2001 / 132 („Das Geheimnis von Pöcking“)

Anmerkung: Wie auch im nicht aufgeklärten Fall Uwe Barschel ging es im Justizskandal um Vera Brühne im Hintergrund um Waffenhandel und Geheimdienste. Vera Brühne war unschuldig; bei dem jüdischen Freimaurer Alfred Dreyfus sind wir uns keinesfalls sicher, auch wenn die ersten Prozesse gegen ihn von antisemitischen Ressentiments begleitet gewesen sein dürften.

 

463)                 „Der Zweiteiler ‚Vera Brühne’ ist nicht nur eine exakte Chronik juristischer Fehlleistungen, er liefert auch das Psychogramm einer Epoche.  Die in dem Film aufmarschieren, Vera Brühne, (Otto) Praun und all die klatschsüchtigen und bösartig verleumderischen Zeugen, sind von den Traumata der Nachkriegsgesellschaft geprägt. Eine fatale Mischung aus Lebensgier, Neid und Spießigkeit zeigt sich. Und wer immer den 68ern und ihrer aufgeregten Protestkultur am Zeuge flicken will, bekommt hier gezeigt: Die Zeit vor Dutschke war die Hölle.“

DER SPIEGEL 20 / 2001 / 134 f („Das Geheimnis von Pöcking“)

 

464)                 „Die tödlichste Krankheitswelle, die jemals über die Menschheit hereinbrach, war die Spanische Grippe der Jahre 1918/19. (...) Es ist die vergessene Pandemie ... die viel mehr Opfer forderte als der (Erste Welt-) Krieg selbst. Rund um den Globus starben nach jüngsten Schätzungen wohl mehr als 65 Millionen Menschen an der Krankheit ...“

Lübecker Nachrichten vom 15.3.2006

Anmerkung: Nach Erzählungen aus der Familie soll einer meiner Großonkel der Spanischen Grippe erlegen sein. Meine Urgroßeltern Jalandt hatten fünf Kinder. Jener Großonkel, dessen Vornamen ich nicht weiß, soll auf der 1917 gegründeten Flender-Werft gearbeitet haben.

 

465)                 „Als die Amerikaner im Oktober 1945 in ihrer Besatzungszone die Meinungen der Deutschen per Umfrage erforschten, stimmten 20 Prozent der Befragten ‚mit Hitler in der Behandlung der Juden überein’; weitere 19 Prozent fanden seine Politik gegenüber den Juden zwar übertrieben, aber grundsätzlich richtig.“

DER SPIEGEL 33 / 2001 / 140

Anmerkung: Aussagekräftig wären diese Ergebnisse nur, wenn man wüsste, was die Befragten über die Behandlung der Juden durch Hitler wussten, bzw. von welcher Behandlung sie ausgingen. Hatten sich im Oktober 1945 bereits die Mordaktionen im Osten herumgesprochen oder gingen die Befragten lediglich von Deportationen aus?

 

466)                 „Die Revolte gegen das Jüdische hätte gewissermaßen mein Verständnis, wenn ... das Deutschtum nicht so dumm wäre, meinen Typus mit in denselben Topf zu werfen und mich mit auszutreiben.“

Thomas Mann – Tagebucheintrag im Exil (zit. in DER SPIEGEL 33 / 2001 / 140)

 

467)                 „Deutschland war vor 1933 kein besonders judenfeindliches Land, das belegen Abertausende Dokumente. In ihrer Gesamtheit verhielten sich die deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg nicht schlechter als die anderen Nationen. Einen arteigenen teutonischen Blutdurst hat es nicht gegeben. Pogrome, durch die Krisen und Bürgerkriege nach 1918 begünstigt, fanden nicht in Deutschland statt, sondern in Polen, in der Ukraine, in Westungarn und in Rumänien. Und weil das so war, erklärt die Geschichte vor 1918 im Hinblick auf den Holocaust wenig.“

DER SPIEGEL 22 / 2001 / 163 (Götz Aly: „Das Prinzip Vertreibung“)

 

468)                 „Die nationalen Behörden der (mit dem Deutschen Reich) verbündeten wie der (im Zweiten Weltkrieg) besetzten Länder unterstützten Diskriminierung, Enteignung und Deportation (der Juden) vielfach. Wo immer jedoch ernsthafte Hindernisse auftraten, ließen die Kommandos Eichmanns bald von ihrem Vorhaben ab.“

DER SPIEGEL 22 / 2001 / 163 (Götz Aly: „Das Prinzip Vertreibung“)

 

469)                 „So gesehen (unter Ansehung der Vorgänge in Frankreich, Ungarn, Polen, Rumänien, Bulgarien, den Niederlanden, der Tschechoslowakei und Griechenland) ordnet sich der Holocaust in ein bestimmtes politisches Grundmuster des 20. Jahrhunderts ein: in das der ethnisch-nationalen Politik und der sozial orientierten Umverteilung. Beide Ideen basieren auf dem lange Zeit und vielfach noch immer als positiv verstandenen Gedanken der gesellschaftlichen Homogenisierung. Sie sind, wie im Übrigen der moderne Rassismus auch, aufs Engste mit dem Egalitätsprinzip innerhalb eines Volkes verbunden.  Die Epoche begann mit der ‚Selbstbestimmung der Völker’ am Ende des Ersten Weltkriegs – einem Prinzip, das für die Pariser Friedensordnung von 1919/20 den Grund legte und dem von Anfang an der Makel des völkischen Kollektivismus anhaftete. Es entstand eine Situation, in der die Minderheitenpolitik zum Hebel der Innenpolitik europäischer Nationalstaaten wurde. Sie war in ihrer Aggressivität stets auf die innere Vereinheitlichung, die politische und ökonomische Mobilisierung des Mehrheitsvolkes gerichtet.“

DER SPIEGEL 22 / 2001 / 164 (Götz Aly: „Das Prinzip Vertreibung“)

 

470)                 „ ... richtig verstanden wird der Mord an den europäischen Juden erst sein, wenn er zugleich als äußerste Form einer bevölkerungspolitischen ‚Flurbereinigung’ begriffen wird, die im Europa des 20. Jahrhunderts so viele Theoretiker, Anhänger und Nutznießer gefunden hat – und vor allem: Opfer.“

DER SPIEGEL 22 / 2001 / 164 (Götz Aly: „Das Prinzip Vertreibung“)

 

471)                 „Der SPIEGEL, halb Staatsanwalt, halb Volkshochschule, ist wichtige sanitäre Installation für die geistige Hygiene der Nation. Er reinigt und klärt. Er wurde Vorbild einer ganzen Generation von Journalisten, auch seine destruktiven Züge. Augstein hat der Redaktion Kritik als Sittengesetz vorgegeben.“

DER SPIEGEL 3 / 1997 / 174 zitiert „Bild“ – Hamburg (Claus Jacobi. SPIEGEL-Chefredakteur 1962-1968)

 

472)                 „Ebenso kühn (wie Afanassij Matjuschenko auf dem Panzerkreuzer ‚Potemkin’) war jener Meuterer, der ... im November 1975 die sowjetische Raketenfregatte ‚Storoschewoi’ entführte. Der 36jährige Kapitänleutnant Walerij Sablin galt als loyales Parteimitglied. Doch während der von ihm geleiteten Politschulungen an Bord gewann er ein Dutzend Offiziere und Unteroffiziere für einen aberwitzigen Plan: Er wollte das Schiff nach Leningrad bringen und dort über Funk und fernsehen Missstände im Sowjetreich anprangern und Reformen fordern.“

DER SPIEGEL 3 / 1997 / 147 („Schiff des Grauens“)