Zitate und Merkwürdigkeiten (25)

 

1)     „Doch noch war der Tiefpunkt nicht erreicht, jene Stelle, wo schon immer das Knabenklo steht und die schlimmen Worte an die Wände abgeführt werden. Dr. Votze (sic!), auch Lady Bitch Ray oder Pussy Delüks genannt, kam zu Gast, eine Doktorandin zur Semiotik (d.i.: Lehre von den Zeichen) der Kleidung an der Uni Bremen. Die Türkischstämmige trug am Hintern fast nichts und brachte (Harald) Schmidt und (Oliver) Pocher in Pennälerhitze und an den Rand des für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gerade noch Zulässigen.“

 

DER SPIEGEL 18 / 2008 / 182 (TV-Rückblick „Schmidt & Pocher“)

 

 

2)     „Golden Shield“ heißt das wohl ausgebuffteste Zensursystem der Welt im offiziellen Pekinger Parteisprech, „Goldener Schutzschild“. Kritiker dagegen sprechen von der „Great Firewall of China“ (GFC) – dem digitalen Pendant zur Chinesischen Mauer. (...) Das Rückgrat der Chinesischen Datenmauer bilden Überwachungsrechner, die einen Großteil der elektronischen Kommunikation rund um die Uhr überprüfen. Hinzu kommt ein Heer von schätzungsweise über 30.000 amtlichen Zensoren.

 

DER SPIEGEL 18 / 2008 / 184 f („Chinesische Mauer 2.0“)

 

 

3)     „Er (Altkanzler Helmut Schmidt) raucht ja nicht nur Zigaretten. Jedes Mal bringt er Schnupftabak mit und trinkt dazu Kaffee mit Milch und extra viel Zucker. Unsereins würde angesichts dieser Dröhnung wie Rumpelstilzchen durch die Flure hüpfen. Schmidt dagegen ist dann überhaupt erst auf Betriebstemperatur.“

 

Giovanni di Lorenzo in DER SPIEGEL 18 / 2008 / 186 („Auf eine Zigarette mit ...“)

 

 

4)     „Das ist typisch jüdisch, verlogen, hinterhältig und gemein.“

 

Dr. Joseph Goebbels – Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda im Dritten Reich. Tagebucheintrag zur Aussage des Juden Herschel Grynspan, er habe eine homosexuelle Beziehung zu dem von ihm getöteten Legationssekretär Ernst vom Rath gehabt (SPIEGEL ONLINE vom 8.11.2008)

 

Anmerkung: Ohne eine Gesamtschau, ohne eine Einbettung der Reichskristallnacht in die gesamte Vorgeschichte, bleibt auch der o.g. SPIEGEL-Artikel ein Produkt antideutscher Geschichtsklitterung, nämlich tendenziös und historisch unvollständig. Warum werden wir auch nach mehr als zwei Generationen immer noch und immer wieder an die Reichskristallnacht und die spätere Judenverfolgung erinnert und warum haben wir in unseren manipulativen Medien bis heute beispielsweise noch nie etwas vom Kopenhagener Manifest oder von der Rolle des Machtjudentums beim Zustandekommen des schweinischen und hochgradig ungerechten Diktatfriedens von Versailles gehört. Warum erfahren wir nichts darüber, daß Historiker von ihren Vorgesetzten zur antideutschen wahrheitswidrigen Korrektur geplanter Veröffentlichungen aufgefordert werden und sich dagegen vor Gericht wehren müssen. Warum fällt man über Professor Nolte – auch mit Hilfe von Zitatfälschungen – her, der doch nur ganz zart auf eine möglicherweise notwendige Umdeutung der Geschichte hingewiesen hat, die doch nichts anderes als die unendliche Wahrheit beinhaltet?

Weder das vom Reichstag nachträglich (rechtsirrig!) gebilligte Massaker anlässlich der Röhm-Affäre, noch die schändlichen Ereignisse der Reichskristallnacht sind geeignet, die Erfolge der Nationalsozialisten in der Zeit von 1933 bis 1938 zu eliminieren. Man lese „Anmerkungen zu Hitler“ von Sebastian Haffner. Es müsste jedem ausgeschlafenen Zeitgenossen zu denken geben, daß sich dieser Kreis antideutscher Geschichtsklitterer seit geraumer Zeit nicht mehr anders zu helfen weiß, als die Verbreitung bestimmter Thesen, Forschungsergebnisse und Theorien verfassungswidrig (!) unter Strafe zu stellen. Nicht nur Historiker, auch Juristen haben bei diesem Trauerspiel viel zu verlieren; und so haben sie sich verrannt und zu einer Alles-oder-Nichts-Strategie entschlossen. Die meisten Politiker sind ja eh nur in einer Richtung radikal, in ihrer Verantwortungslosigkeit. Selbst äußerst naheliegende Vergleiche mit der Auseinandersetzung zwischen Galilei und der katholischen Kirche fechten die Betonköpfe nicht an. Auch illegale Gesetze erheischen einen höheren Geltungsanspruch als die naturwissenschaftliche Wahrheit und der Vorsitzende einer Strafkammer eines deutschen Gerichts entblödet sich nicht, Galilei posthum den „guten“ Rat zu geben, er hätte klein beigeben sollen. Armes Deutschland!

 

 

5)     „Nach dem Tod des Papstes (Pius XII.) hatten weltweit bekannte Repräsentanten des Judentums erklärt: Niemand habe so viel für die Rettung der Juden getan wie dieser Papst.“

 

Georg Kardinal Sterzinsky – Erzbischof von Berlin am 25.10.2008 im RBB-Hörfunk

 

 

6)     „Das Volk Israel wird nie das vergessen, was Eure Heiligkeit und Eure verehrten Delegaten, inspiriert von den ewigen Prinzipien der Religion, die an der Basis einer wahren Zivilisation stehen, für unsere unglückseligen Brüder und Schwestern in der tragischsten Stunde unserer Geschichte tun: ein lebendiger Beweis der göttlichen Vorsehung in dieser Welt.“

 

Isaak Herzog – Oberrabbiner von Jerusalem im Jahre 1944 an Pius XII.

 

 

7)     „In einer Ansprache vom 24. Juli 1958 bezeichnete Papst Pius XII. als Wurzeln der modernen Apostasie (Glaubensabfall)  den wissenschaftlichen Atheismus, den dialektischen Materialismus, den Rationalismus, den Laizismus und als ihre gemeinsame Mutter die Freimaurerei.“

 

Rudolf Willeke (Weltnetzbeitrag vom 23.11.2007)

 

 

8)     „Man darf gespannt sein, welche Wählergruppen Obama zuerst enttäuschen wird.“

 

SPIEGEL-Korrespondent Gabor Steingart in DER SPIEGEL 46 / 2008 / 3

 

 

9)     „Dass Himmler ein schlimmer Realisator von Hitlers Anordnungen war, das ist hinreichend bekannt. Jedoch wenn wir von den grausamsten Massenmördern sprechen, dann sind bei mir die Namen Josef Stalin und Mao noch viel präsenter.“

 

Ernst Meier (Bülach / Schweiz) im SPIEGEL-Leserbrief 46 / 2008 6 zur Titelgeschichte aus Heft 45/2008: „Hitlers Vollstrecker – SS-Chef Heinrich Himmler: Aus dem Leben eines Massenmörders“

 

Anmerkung: Insbesondere seit Augsteins Tod versteht sich DER SPIEGEL immer mehr als verlängerter Arm der Umerziehung des deutschen Volkes im Interesse der Siegermächte; und das 63 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Während man bei Augstein immer noch ein gewisses Maß an Patriotismus feststellen konnte und böse Zungen ihn sogar als „Deutsch-Nationalen“ denunzierten, sind nach seinem Tod offenbar alle Dämme gebrochen. Dabei genügt es doch schlicht und ergreifend etwa ein halbes Dutzend nachweisliche Lügengeschichten der Siegermächte über die einschlägige deutsche Geschichte zum Anlaß für eine Generalrevision der Historie des 20. Jahrhunderts zu nehmen. Die Freimaurerbande von Themse und Potomac ist doch nachweislich nicht erst seit dem Irak-Krieg mit der Lüge auf das engste verbunden; sie gehört zu ihrer satanischen Grundausstattung.

 

 

10) „Ich finde, wenn jemand 40 Millionen Steuern zahlt als Person und Zehntausende Jobs sichert, dann muss sich gegen den hier nicht eine Pogromstimmung entwickeln.“

 

Christian Wulff – niedersächsischer Ministerpräsident am 6.11.2008 in der N24-Talkshow „Studio Friedman“

 

Anmerkung: Wie wohl kaum anders zu erwarten, erhob sich umgehend das übliche Wutgeheul aus dem Zentralrat der Juden in Deutschland. Dieses Wutgeheul entbehrt einer ernsthaften Grundlage, da der Begriff „Pogrom“ keinesfalls nur auf die Verfolgung von Juden gemünzt ist. Die Art und Weise, wie sich der Zentralrat als „Wortpolizei“ und „Gesinnungskontrolleur“ aufspielt, ist kaum noch erträglich und jedenfalls nicht mit der gefestigten Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu vereinbaren, wonach die Meinungsfreiheit – und dazu gehört eben auch die Wortwahl – für ein demokratisches Gemeinwesen schlechthin konstituierend ist. Dies gilt selbstverständlich ausnahmslos und auch für die Spitzenpolitiker der Republik. In Internetforen wird diesbezüglich bereits Volkesstimme formuliert, die es endgültig leid ist, sich ständig dafür entschuldigen zu müssen, Deutsche zu sein. Das Verhalten des Zentralrats gegenüber Wulff, Sinn, Oettinger u.a. ist allerdings durchaus geeignet, antijüdische Gefühle zu reaktivieren. Wem sollte daran gelegen sein?

 

 

11) „Die von Ministerin (Ulla) Schmidt eingeführte Praxisgebühr sowie zahlreiche Selbstbeteiligungen kosten die Versicherten rund neun Milliarden Euro im Jahr. Die Kassenbeiträge sind aber trotzdem nicht gesunken, sondern, im Gegenteil, gestiegen.“

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 16 („Der Münchhausen-Test“)

 

 

12) „Man braucht den real existierenden Juden nicht, um ihn zu hassen, denn Judenfeindschaft ist immer eine Projektion, ein Konstrukt. So hat vielen Japanern übersetzte antisemitische Literatur zu simplen Welterklärungen verholfen: Der Jude ist der Kapitalist, der Kapitalist ist der Amerikaner, das fällt dann in einer Figur zusammen.“

 

Wolfgang Benz – Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin (DER SPIEGEL 46 / 2008 / 17)

 

Anmerkung: Die Veröffentlichungen von Wolfgang Benz zeichnen sich durchgehend durch eine ziemlich extreme philosemitische Grundhaltung aus, die sich zwar den satten Anstrich der seriösen Wissenschaftlichkeit gibt, diesem Anspruch aber weitgehend nicht gerecht wird; allein schon wegen der in der Summe selektiven Untersuchung des Problems. Wer insoweit auch über den Tellerrand jüdisch-freimaurerischer Umerziehungsparadigmen schauen möchte, der lese auch die Schriften der gar nicht einmal so seltenen „Antisemiten“ jüdischer Abkunft. Hilfreich sind auch Dietrich Bronder („Bevor Hitler kam“) und Gerd Schmalbrock („Die Wahrheit kann nicht schaden“). Für die Redaktion von „luebeck-kunterbunt.de“ bleibt es bei der Aussage auf der Startseite der Jahre 2002 bis 2008: Wir sind Freunde der Juden und der Araber und wenn wir gelegentlich wahrheitsgemäß negative Dinge über einige Juden berichten, dann hat das allemal nichts mit Antisemitismus zu tun.

 

 

13) „Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat den obersten Parteienkontrolleur der Bundestagsverwaltung in die Wissenschaftlichen Dienste versetzt. Johannes Becher war seit 1992 für die Kontrolle der Finanzen aller Parteien zuständig und maßgeblich an der Aufklärung zahlreicher Spendenskandale beteiligt. Bechers Ermittlungen führten unter anderem zur höchsten Strafzahlung der deutschen Parteiengeschichte – im Jahr 2000 musste die CDU rund 21 Millionen Euro an die Staatskasse zurückzahlen ...“

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 15 („Aufklärer versetzt“)

 

 

14) „Jürgen Walter (der zusammen mit Everts, Tesch und Metzger eine rot-grüne Minderheitsregierung in Hessen verhinderte) ... hat sich in diesen Tagen in einem Wellness-Hotel eingemietet, an einem entlegenen Ort in einem deutschen Mittelgebirge. Zusammen mit seiner Frau, die bis vor kurzem noch als Pressesprecherin für Roland Koch arbeitete. Keiner seiner innerparteilichen Gegner vergisst es, auf diese Verbindung hinzuweisen.“

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 25 („Innere Brutalisierung“)

 

 

15) „Zum Stichtag 1. Oktober 2008 waren 10,11 Prozent der erwachsenen Deutschen überschuldet. ... gegen 10,4 Prozent in Großbritannien und sagenhafte 14,7 Prozent in den USA.“

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 109 (Juan Moreno: „Geld ist geil“)

 

 

16) „Die Gier oben führt zur Not unten. Auch das zeigen die Zahlen.“

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 109 (Juan Moreno: „Geld ist geil“)

 

 

17) „Nach Erkenntnissen der israelischen Geheimdienste ist die Miliz von Scheich Hassan Nasrallah heute um ein Vielfaches stärker als vor dem Krieg 2006. 40.000 Raketen seien inzwischen im Besitz der Hisbollah – vor dem Krieg 2006 waren es nur 14.000. Auch habe sich deren Reichweite verdoppelt: Heute könne die Miliz Tel Aviv und sogar Städte weiter südlich angreifen, einschließlich Dimona in der Negev-Wüste, den Standort des israelischen Atomreaktors.“

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 119

 

 

18) „Die EU darf ihre Augen nicht länger vor unseren Demokratiedefiziten verschließen, sie muss faire Wahlen und eine freie Presse einklagen.“

 

Nino Burdschanadse – Oppositionsführerin in Georgien und mögliche Nachfolgerin des umstrittenen Präsidenten Micheil Saakaschwili (DER SPIEGEL 46 / 2008 / 120)

 

 

19) „Amerika hat gewählt, und die Welt hat mitgewählt. ... Allein in drei Ländern – Israel, Georgien, den Philippinen – hätten sie John McCain, die bekannte Größe, vorgezogen. Alles andere war weitgehend Obama-Land.“

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 124

 

 

20) „Mit seinem Sinn für Symbolik dürfte der 44. Präsident (Barack Obama) bald einen Erlass unterschreiben, mit dem das Gefangenenlager Guantanamo für Terroristen, echte und mutmaßliche, geschlossen wird.”

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 131

 

 

21) „Guantanamo ist eine Wunde, die sich Amerika selbst schlug.“

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 132

 

 

22) „Die Machtverhältnisse haben sich verändert, zuungunsten Amerikas. Amerika kann im Alleingang nichts Produktives bewirken, das ist die Lehre aus Bushs Amtszeit.“

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 132

 

 

23) „Der ‚American Way of Life’, diese besondere Mischung aus vorsätzlicher Sorglosigkeit, lustvoller Verschwendung und einem Schuss Größenwahn, stößt an seine Grenzen. In den vergangenen Jahren lebte die Weltmacht von einer Dummheit zur nächsten.“

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 135

 

 

24) „In keinem anderen Land der westlichen Welt wird so viel teure Energie verschwendet. Nur fünf Prozent der Weltbevölkerung leben in den USA, die aber ein Viertel der Weltfördermenge an Öl verbrauchen.“

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 135

 

 

25) „Wegen seines großen Bailout-Plans hat (US-Finanzminister) Paulson schon das Geld für Obamas Gesundheitsreform ausgegeben und auch das für Steuersenkungen. Das Geld ist weg.“

 

Niall Ferguson – britischer Historiker / Professor an der Harvard Universität (DER SPIEGEL 46 / 2008 / 142)

 

 

26) „Sozialpläne, Entlassungen, Kaufkraftverlust, Sozialabbau“ – im Stakkato seziert der 41-Jährige (Benoit Hamon) die Misere der Fünften Republik. „Wir steuern auf eine soziale Katastrophe zu, die das gesamte System in Frage stellt“, sagt Hamon und rügt die „brutale Härte“ von Präsident Nicolas Sarkozy: „Noch stehen wir nicht vor einer Revolte, aber die Krise kommt.“

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 144 („Im Namen der Rose“)

 

 

27) „Was wir (in Afghanistan) an Vertrauen aufbauen“, sagt ein deutscher Nato-Mann, „reißen die Amerikaner mit ihren Lufteinsätzen oft wieder ein.“

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 146

 

Anmerkung: DER SPIEGEL berichtet, daß in den ersten acht Monaten des Jahres 2008 laut Zählung der Uno-Mission für Afghanistan 1445 Zivilisten ums Leben gekommen sind. Auch wenn 800 Opfer auf das Konto der Taliban gehen, so gehen sie letztendlich doch auf das Konto der USA, die seit Jahrzehnten wegen geopolitischer und wirtschaftlicher Interessenwahrnehmung für die katastrophalen Zustände in Afghanistan verantwortlich sind. Die Nato-Verbündeten sollten den USA viel deutlicher zu verstehen geben, daß diese allmählich anfangen sollten, die selbst eingebrockte Suppe auch alleine auszulöffeln.

 

 

28) „Man macht sich bereit, in einen langen Tunnel voll Finsternis und Blut einzutreten.“

 

André Gide – Literaturnobelpreisträger, homosexueller und freimaurerisch inspirierter Rebell gegen Geschichte, Moral, Ehe und Kirche aus streng calvinistischer Familie am 31. Juli 1914, dem Vorabend des Ersten Weltkrieges

 

 

29) „Das wohlbekannte ‚Zeitalter’ ist nicht mehr: Nichts von allem ist noch, was als fest und unumstößlich gegolten.“

 

Gerhart Hauptmann – Literaturnobelpreisträger am 31. Juli 1914, dem Vorabend des Ersten Weltkrieges

 

 

30) „In der Welt der Geheimagenten regiert Murphy’s Gesetz: Was schief laufen kann, das läuft auch schief. Keiner weiß das besser als der brillante Chronist dieser Schattenwelt, der ihr selbst in jungen Jahren – als Mitglied des britischen Geheimdienstes und ‚Diplomat’ in Bonn – angehörte: John le Carré ...“

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 173

 

 

31) „Den Auftrag zu dem großformatigen Bühnenwerk verdankte das auch privat verbundene Duo (Elke) Heidenreich / /Marc-Aurel) Floros dem ehemaligen Kölner Operintendanten Christoph Dammann. Der hatte bei den beiden Künstlern zuvor schon das Singspiel ‚Gala Gala’ (über den spanischen Maler Salvador Dalí) in Auftrag gegeben. Die Aufführung sorgte für Hohn und Spott.“

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 200

 

 

32) „Die Sicherheitslage in der irakischen Hauptstadt bessert sich. Sogar Schnaps gibt es wieder.“

 

DER SPIEGEL 46 / 2008 / 202 („Hohlspiegel“) zitiert aus der „Welt“

 

 

33) „Tiefgreifende Verwaltungsreformen sind nur als Revolution von oben durchsetzbar. Die alten Griechen haben, wenn sie Neuland betraten, ihre Schiffe verbrannt, damit keiner mehr zurückkonnte. Meine Schiffe brennen gerade.“

 

Uwe Döring – schleswig-holsteinischer Justizminister (SPD) zit. in DER SPIEGEL 28 / 2008 / 17

 

 

34) „In Deutschland gibt es insgesamt 80 Max-Planck-Institute mit 13.000 Mitarbeitern und 12.000 Nachwuchs- und Gastwissenschaftlern.“

 

DER SPIEGEL 28 / 2008 / 17

 

 

35) „In einem Jahrhundert, in dem staatliche Gewaltmonopole und mit ihnen Staaten zerfallen, die Gewalt sich privatisiert und der Terror sich globalisiert, ist Atomenergie lebensgefährlicher Leichtsinn.“

 

Erhard Eppler

 

 

36) „Bei den bekannten Suizidbegleitern vermischt sich immer missionarischer Eifer mit Geltungssucht.“

 

Gita Neumann – Psychologin beim Humanistischen Verband in Berlin (DER SPIEGEL 28 / 2008 / 36)

 

 

37) „Schwer zu verstehen ..., dass (Roger) Kusch von der Todeskombi aus Chloroquin und Diazepam nichts gewusst hat.“

 

DER SPIEGEL 28 / 2008 / 38

 

 

38) „Es fehlt an Profil, charismatischen Köpfen, mitreißender Politik – SPD und CDU leiden unter dramatischem Mitgliederschwund. Es ist fraglich, ob die Parteien den Zerfallsprozess stoppen können.“

 

DER SPIEGEL 28 / 2008 40 („Volksparteien ohne Volk“)

 

 

39) „Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung ermittelte in einer Studie, dass ein Drittel der Deutschen die Demokratie nicht mehr als ideale Staatsform ansieht. Zugleich wachse die Sehnsucht nach einfachen Antworten und autoritären Strukturen.“

 

DER SPIEGEL 28 / 2008 42 („Volksparteien ohne Volk“)

 

 

40) „Das Problem ist nur, dass 72 Prozent der CDU-Mitglieder eine schwarz-grüne Koalition für keine gute Idee halten; das ergab vor kurzem eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung. Im Westen glaubt immer noch jedes dritte CDU-Mitglied, dass Mütter im Büro nichts verloren haben.“

 

DER SPIEGEL 28 / 2008 42 („Volksparteien ohne Volk“)

 

 

41) „Wir müssen die Themen aufgreifen, die die Leute bewegen. Was meinen Sie wohl, was es für eine Unterstützung gibt, wenn ich im Bierzelt die Pendlerpauschale anspreche? Da ist der Beifall genauso laut wie für die Forderung, kriminelle Ausländer abzuschieben. Die hohen Energiepreise machen den Menschen Angst. Neulich hat mir eine Dame unter Tränen gestanden, sie fürchte sich schon vor ihrer Heizkostenabrechnung.“

 

Günther Beckstein – damals bayerischer Ministerpräsident im SPIEGEL-GESPRÄCH 28 / 2008 / 44

 

 

42) „Der Unterricht an den Universitäten ist teilweise miserabel.“

 

DER SPIEGEL 28 / 2008 / 52 („Forschung und Leere“)

 

 

43) „Kaum jemand profitiert von der Verflachung der Medien mehr als Nicolas Sarkozy. Frankreichs Präsident inszeniert Politik als Reality-Show – und will nun das Staatsfernsehen kontrollieren.“

 

DER SPIEGEL 28 / 2008 / 76

 

 

44) „Ohne Beistand traut sich heute kaum noch jemand an seine Steuererklärung. ... Die Menschen fühlen sich von der Komplexität des Steuerrechts überfordert.“

 

FDP-Bundestagsabgeordneter Volker Wissing (DER SPIEGEL 28 / 2008 / 78)

 

Anmerkung: In Ansehung des kafkaesken Wirrwarrs im Steuerrecht, das sogar sonst sattelfeste Juristen anderer Spezialisierung an die Grenzen des Wahnsinns treibt, ist die Zustandsbeschreibung als „Komplexität“ ein unfrommer Euphemismus.

 

 

45) „Die Finanzbranche zu vergrätzen könnte besonders für die FDP teuer werden. Ausgerechnet von der Deutschen Bank erhalten die klammen Liberalen ihre mit Abstand größten Parteispenden, zuletzt in Höhe von 220.000 Euro.“

 

DER SPIEGEL 28 / 2008 / 78 („Merkel mauert“) über einen drohenden Parlamentarischen Untersuchungsausschuss bezüglich der Skandale um die Mittelstandsbank IKB und 100 unzureichend oder gar nicht von der Bundesregierung beantwortete Fragen der FDP

 

 

46) „Das Milliardendesaster der Sächsischen Landesbank ist ein Lehrstück über die Selbstüberschätzung und Inkompetenz von Bankern und Politikern. Es dokumentiert die Unfähigkeit der Kontrollorgane, den Wildwuchs des globalen Finanzsystems zu durchschauen.“

 

DER SPIEGEL 28 / 2008 / 80 („Casino provincial“)

 

 

47) „Der sächsische Ministerpräsident, sein Finanzminister und der gesamte Bankvorstand mussten gehen. Die Sachsen LB (SLB) versank in einem gewaltigen Strudel aus falschem Stolz und echter Gier, aus Lügen, Skandalen, Betrug, Vetternwirtschaft und einer gehörigen Portion Unfähigkeit.“

 

DER SPIEGEL 28 / 2008 / 80 („Casino provincial“)

 

 

48) „Der Dresdner Untersuchungsausschuss zur Sachsen LB will Vertreter der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) und der Bundesbank gerichtlich zur Aussage zwingen, wie Ausschussmitglied Karl Nolle (SPD) bestätigt. Besonders unangenehm könnte das Nachspiel für die Buchprüfer werden.“

 

DER SPIEGEL 28 / 2008 / 81 („Casino provincial“)

 

 

49) „Die Bank wird keine besonderen Risiken übernehmen.”

 

Georg Milbradt bei Gründung der Sachsen LB, die am 1.1.1992 ihre Arbeit aufnahm

 

 

50) „Jochen Sanio, Chef der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht), wählte bei der Sachsen LB die falsche Stichprobe für die Sonderprüfung aus. Nun hat er Aussageverbot.“

 

DER SPIEGEL 28 / 2008 / 86 („Casino provincial“)

 

 

51) „Das Problem unserer Landesbank ist, dass die verantwortlichen Manager keinen Arsch in der Hose haben.”

 

Karl Nolle – SPD-Abgeordneter des Sächsischen Landtages im Dresdner Untersuchungsausschuss zur Sachsen LB

 

Anmerkung: Bruder Martin hätte dieses Schmierentheater so oder so ähnlich gegeißelt.

 

 

52) „Die Türkei wird niemals zu Europa gehören, sie wird niemals ihre heilige Souveränität opfern!“

 

Ali Ercan – Professor für Kernphysik und zweiter Vorsitzender des „Vereins zur Pflege des Gedankenguts von Atatürk“ (DER SPIEGEL 28 / 2008 / 102)

 

 

53) „Der politische Islam in der Türkei hat schon allerlei Häutungen hinter sich.“

 

DER SPIEGEL 28 / 2008 / 102 („Dunkle und gefährliche Zeit“)

 

 

54) „Unumstritten ist, dass es einen Geheimbund namens ‚Ergenekon’ gibt, der Putschpläne geschmiedet hat. Entstanden sein könnte er noch im Umfeld des ominösen Nato-Geheimbundes ‚Gladio’.“

 

DER SPIEGEL 28 / 2008 / 103 („Dunkle und gefährliche Zeit“)

 

 

55) „Radfahren bedeutet für mich eine Rückkehr zu dem alten Savannen-Adam, der bei der Jagd den ganzen Tag läuft und dabei immer high ist.“

 

Philosoph und Hobbyfahrer Peter Sloterdijk im SPIEGEL-GESPRÄCH 28 / 2008 118 („Hundsgewöhnliche Proletarier“)

 

 

56) „Das Gelbe Trikot liegt in einem Pappkarton in meiner Garage. Ihr könnt es abholen.“

 

Tour-de-France-Sieger Bjarne Riis kommentiert seine Enttarnung als Doper

 

 

57) „Im Grunde erinnert die Situation im Radsport heute, und im Hochleistungszirkus überhaupt, daran, wie die frühen Christen den Römern die Freude an ihren grausamen Spielen verdorben haben.“

 

Philosoph und Hobbyfahrer Peter Sloterdijk im SPIEGEL-GESPRÄCH 28 / 2008 119 („Hundsgewöhnliche Proletarier“)

 

 

58) „Dort (in Spanien und Italien) gehört die katholische Tradition der fröhlichen Selbstzerstörung zur Volkskultur. Die Italiener können es einfach nicht fassen, dass da oben im Norden schon wieder protestantische Barbaren ihr Unwesen treiben. Die glauben im Ernst, wir sind verrückt geworden. Doch Italiener und Spanier sind Angehörige einer Kultur, in der die Abspaltung des Scheins vom Sein zur populären Metaphysik gehört. Die Deutschen, speziell die Protestantischen, wollen dagegen die Wörter und die Dinge wieder zur Deckung bringen. Wir sind, glaube ich, die einzige Nation auf der Welt, wo man an ehrliche Neuanfänge glaubt.“

 

Philosoph und Hobbyfahrer Peter Sloterdijk im SPIEGEL-GESPRÄCH 28 / 2008 120 („Hundsgewöhnliche Proletarier“)

 

 

59) „Sportler können keine Heiligen und keine Priester sein, aber sie müssen wenigstens als Heldendarsteller etwas taugen – und wenn sie das nicht mehr wollen oder können, dann sind sie wie alle Übrigen – und wir können sie auf Hartz IV schicken.“

 

Philosoph und Hobbyfahrer Peter Sloterdijk im SPIEGEL-GESPRÄCH 28 / 2008 120 („Hundsgewöhnliche Proletarier“)

 

 

60) „Der Radsport ist auch hierin strukturell katholisch: ohne Heuchelei nicht überlebensfähig.“

 

Philosoph und Hobbyfahrer Peter Sloterdijk im SPIEGEL-GESPRÄCH 28 / 2008 120 („Hundsgewöhnliche Proletarier“)

 

 

61) „Der menschliche Körper ist ein endokrinologisches Gesamtkunstwerk, man muss ihn nur richtig stimulieren, und er dankt es dir mit einer Symphonie von Innen-Drogen.“

 

Philosoph und Hobbyfahrer Peter Sloterdijk im SPIEGEL-GESPRÄCH 28 / 2008 120 („Hundsgewöhnliche Proletarier“)

 

 

62) „Jeder hätte so gehandelt.“

 

Motto des 1977 verstorbenen Generals José Arturo Castellanos, der als Diplomat seines Heimatlandes El Salvador in Genf mehr als 25.000 Juden mittels Blankopässen die Flucht vor dem Holocaust ermöglichte (DER SPIEGEL 28 / 2008 / 157)

 

 

63) „Erfüllt vom Tagwerk blättert der neue Mann im SPIEGEL und liest Erschreckendes. Der Mann von heute sei ... quasi ein Auslaufmodell. Die Frau dagegen – total im Kommen: sozial kompetent, dufte ausgebildet und für alles besser geeignet als der Mann ...“

 

DER SPIEGEL 28 / 2008 / 158 zit. im „Rückspiegel“ die „Stuttgarter Zeitung“ über den SPIEGEL-Titel aus Nr. 26/2008

 

Anmerkung: Ich glaube nicht, daß sich die deutschen Verhältnisse, seit dem ich vor etwa zehn Jahren das Kapitel „Die Emanzen-Weiber-Mafia“ für „Die Rechtsbeugermafia“ schrieb, dermaßen auf den Kopf gestellt haben.

 

 

64) „Wenn Kunst nur spiegeln und die gesellschaftlichen Probleme diskutieren soll, ist das falsch. Die Kunst muss der Gesellschaft die Themen vorgeben und nicht umgekehrt. Der Auslöser, der Entwurf, der Gestus muss von der Kunst ausgehen.“

 

Nikolaus Bachler – Intendant der Münchner Staatsoper im Interview (Kultur SPIEGEL 7 / 2008 / 24)

 

 

65) „ ... Kunst kann doch viel kühner, mutiger, auch verantwortungsloser sein, als dass sie politically correct verlängerte Bürgerinitiativen darstellt.“

 

Nikolaus Bachler – Intendant der Münchner Staatsoper im Interview (Kultur SPIEGEL 7 / 2008 / 24)

 

 

66) Ich möchte den Menschen zeigen, was sie sehen sollen, und nicht, was sie sehen wollen.

 

Nikolaus Bachler – Intendant der Münchner Staatsoper im Interview (Kultur SPIEGEL 7 / 2008 / 25) zit. (wahrscheinlich sinngemäß) was Michelangelo zu Papst Julius über die Ausgestaltung der Decke der Sixtinischen Kapelle gesagt haben soll

 

 

67) „Berlin kann es mit München (in bezug auf Opernhäuser) nicht aufnehmen, es ist ein Bordell von geistiger Unorganisiertheit.“

 

Nikolaus Bachler – Intendant der Münchner Staatsoper im Interview (Kultur SPIEGEL 7 / 2008 / 25)

 

 

68) „Wenn ich heute in Amerika durch große Städte fahre und diese Ödnis sehe, keinen Konzertsaal, kein Theater – da kann ich hier nur sagen: Nehmt jede Schwierigkeit in Kauf, nur löscht es nicht aus, denn damit löscht ihr euch selbst aus.“

 

Nikolaus Bachler – Intendant der Münchner Staatsoper im Interview (Kultur SPIEGEL 7 / 2008 / 25)

 

 

69) „In Wahrheit herrscht in der israelischen Regierung mittlerweile Konsens, dass ein Luftangriff gegen die iranischen Atomanlagen unausweichlich geworden ist.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 112

 

Anmerkung: Die gebündelten US-amerikanischen Geheimdienste sind ihrem Präsidenten in dieser Angelegenheit in den Arm gefallen, in dem Iran bescheinigt wurde, den Plan, Atomwaffen zu produzieren, vor geraumer Zeit aufgegeben zu haben. Israel glaubt, aus eigenen Geheimdienstquellen Gegenteiliges ermittelt zu haben. Unter dem Aspekt des Völkerrechts ist das Verhalten des Iran nicht zu beanstanden; wir sind es allerdings seit 1948 gewohnt, daß sich Israel nicht an internationales Recht hält. Die Zahl der ignorierten oder mit US-Veto verhinderten UNO-Resolutionen ist gewaltig. Wahrscheinlich findet der religiöse Wahn, das auserwählte Volk zu sein, nicht nur im Talmud, sondern auch im Umgang mit der Völkergemeinschaft seinen Niederschlag.

 

 

70) „Keine moderne Frau lässt sich heute noch dieses anachronistische Weltbild aufdrängen: entweder Weibchen und Hausfrauensklavin oder emanzipierte Frau. Kein Wunder, dass der Feminismus über die merkwürdig gestrige (Alice) Schwarzer hinweggegangen ist.“

 

Angela Madaus im SPIEGEL-Leserbrief 25 / 2008 / 14

 

 

71) „Die von (Alice) Schwarzer als Pseudo-Chefredakteurin ausgewählte Lisa Ortgies hätte erkennen müssen, dass Mitarbeiter, die sich nicht zu sklavischen Marionetten degradieren lassen, bei dieser in sich selbst verliebten und langsam altersstarren Barrikadenfrau wenig Chancen haben.“

 

Botho Jung im SPIEGEL-Leserbrief 25 / 2008 / 14

 

 

72) In dem Bereich Grevesmühlen und Wismar tätige Hebammen haben eine erhebliche Zunahme von Missbildungen bei Neugeborenen festgestellt. Ihnen ist die Weitergabe dieser Information untersagt worden. Ich stehe zu dieser Aussage.

 

Internist Dr. med. Rolf Tetzlaff-Gahrmann am 12.11.2008 im Bürgerschaftssaal der Hansestadt im Rahmen einer Vortragsreihe über die Deponie Schönberg (inhaltsgetreue Wiedergabe)

 

 

73) „Hätte es Menschen wie Sartre, Voltaire, Glucksmann, Foucault und andere nicht gegeben (mit all ihren menschlichen Schwächen), so wären ‚die feistesten Schweine nie von den Trögen gewichen’! New Deal und Kulturrevolution werden aufeinander folgen, solange der Mensch sich selbst nicht ausgerottet hat.“

 

Klaus Schöpe im SPIEGEL-Leserbrief 25 / 2008 / 15

 

 

74) „Das wäre ja auch der Supergau für die Otto-Nuschke-Ost-CDU, wenn man endlich einmal die Akte Merkel durchstöbern würde! Aber wir sind ja viel gewohnt von den Leuten, die der ‚Kirche im Sozialismus’ entstammen. Das sind die Personen (darunter), die ihre Schäflein ausspioniert haben, deren Kinder zur Oberschule und studieren durften. ... Offenbar sind Pfarrer Brüsewitz, Pfarrer Mitzenheim, der im DDR-Knast fertiggemacht wurde, dessen Bruder der th. Landesbischof war, auch ... unbekannt. Und wenn Herr Kohl eine geschiedene, kinderlose Merkel, die in wilder Ehe mit dem noch nicht geschiedenen Sauer zusammenlebt, zur Familienministerein in seinem Kabinett macht, dann fällt einem zu der Dame eben nichts mehr ein!“

 

Dipl.-Ing. Reinhart Jahnke aus Lübeck zum Artikel „Die sozialistische Logik des Genossen Oskar Lafontaine“ vom 14. Juni 2008

 

 

75) „Es gab einmal einen Kanzler in Deutschland, der Brioni-Kanzler genannt wurde und gar nicht verhehlte, dass es ihm Freude machte, sich selbst zu inszenieren.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 30 (Christoph Schwennicke: „Det is keen Bild hier!“)

 

 

76) „Hol mir mal ’ne Flasche Bier, sonst streik ich hier !“

 

Gerhard Schröder – seinerzeit Bundeskanzler

 

 

77) „Merkels Medienstrategie folgt immer demselben Muster. Es werden Anlässe geschaffen, Erwartungen aufgebaut, um dann genehme Berichterstattung und gute Bilder generieren zu können.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 32 (Christoph Schwennicke: „Det is keen Bild hier!“)

 

Anmerkung: Und viele Wahlberechtigte sind unbedarft genug, auf diese Mogelpackung hereinzufallen.

 

 

78) „Ich hasse Fotografen!“

 

Angela Merkel – des Öfteren in Zeiten, als sie die Werbewirksamkeit guter Bilder noch nicht verinnerlicht hatte (DER SPIEGEL 25/2008/32)

 

Anmerkung: Da hatte sie damals noch etwas mit einem Welfenprinzen gemein.

 

 

79) „Diese Propagandamaschine heißt Bundespresseamt und kostet das Volk rund 80 Millionen Euro im Jahr.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 32 (Christoph Schwennicke: „Det is keen Bild hier!“)

 

 

80) „Ganz diskret hat die Schweizer Regierung im November beschlossen, 30.000 Dokumente schreddern zu lassen. Angeblich für den Weltfrieden, nicht weil es etwas zu verbergen gäbe. (...) Denn ein Staat, der Akten aus einem laufenden Verfahren vernichte, könne doch keinen rechtsstaatlichen Prozess mehr garantieren, argumentiert (Gotthard) Lerchs Anwalt Reims. ‚Das läuft nun bei den Amis als die Big Raushole’, vermutet er.  So etwas müsse man eben ‚in Kauf nehmen, wenn es um den Weltfrieden geht’, findet Christoph Blocher, im November noch zuständiger Justizminister. Und auch sonst sind die Schweizer den Amerikanern gefällig bis gefügig.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 36 + 38 über den Strafprozess gegen Gotthard Lerch vor dem Oberlandesgericht Stuttgart wegen angeblicher Beteiligung an dem Versuch, Gaddafi den Bau von Atomwaffen zu ermöglichen

 

 

81) „Und auch dieser Tage ächzt der Prozess unter einem Zwiespalt, wie er größer nicht sein könnte: Hier der Rechtsstaat mit seinem Strafgesetzbuch, dort die amerikanischen und britischen Geheimdienste, die in einer solchen Sache nur eines wollen: einen Erfolg.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 36 f über den Strafprozess gegen Gotthard Lerch vor dem Oberlandesgericht Stuttgart wegen angeblicher Beteiligung an dem Versuch, Gaddafi den Bau von Atomwaffen zu ermöglichen

 

Anmerkung: Immer wieder bestätigt sich der Verdacht, die Freimaurerbande am Potomac und an der Themse könnten weltweit die skrupellosesten Rechtsbrecher sein. Für die jeweiligen Geheimdienste gilt das natürlich exponentiell.

 

 

82) „Der neue Hamburger Justizsenator ... Till Steffen ... forderte mehr Unabhängigkeit für Richter. Es gehe nicht an, sagte er, dass sich die Landesregierungen die Richter über ihre Justizminister gefügig machen könnten, indem sie über Beförderungen und Karrieren bestimmten.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 39 („Beute der Parteien“)

 

Anmerkung: Das Problem ist schon ziemlich alt. Georg Büchner nannte die Justiz „die Hure der Mächtigen“ und ein Justizminister im Wilhelminischen Kaiserreich betonte, daß ihn die richterliche Unabhängigkeit nicht interessiere, solange er über die Beförderungen entscheide, was dezent auf den standesüblichen vorauseilenden Gehorsam im Sinne des Obrigkeitsstaates anspielt.

 

 

83) „Das Verfassungsgericht des Landes (Hessen) urteilte .. mit der knappen Mehrheit von sechs Richtern, die von der CDU-Landesregierung eingeführten Studiengebühren seien vereinbar mit der hessischen Verfassung.  Alle sechs waren auf Vorschlag von CDU und FDP in den Staatsgerichtshof gewählt worden. Die übrigen fünf Richter erklärten dagegen einmütig, sie hielten die Studiengebühren für verfassungswidrig. Diese fünf verdanken ihren Sitz im Staatsgerichtshof SPD und Grünen, also jenen Parteien, die ... die Studiengebühren ... wieder abschaffen wollen.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 39 („Beute der Parteien“)

 

 

84) „Die Menschheit stand (während des sog. Kalten Krieges) dichter am Abgrund, als die meisten damals auch nur ahnten. Immer wieder spielten Hardliner auf beiden Seiten – Amerikaner, Asiaten, Europäer – mit dem Risiko eines totalen Nuklearkriegs: weil sie sich einen Sieg erhofften wie jene amerikanischen Militärs, die den Einsatz der Bombe im Koreakrieg (1950 bis 1953) verlangten. Oder 1968 in Vietnam ...“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 50 („Am Abgrund“)

 

 

85) „Am 24. Oktober (1973) war der damalige US-Präsident Richard Nixon betrunken und nicht ansprechbar, und deshalb erhöhte nicht er, sondern sein Außenminister Henry Kissinger (jüdischer Abkunft) die Alarmbereitschaft der US-Streitkräfte rund um den Globus. Kissinger wollte den Russen damit signalisieren, sie sollten nicht auf dem Sinai (im arabisch-israelischen Jom-Kippur-Krieg) eingreifen.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 51 („Am Abgrund“)

 

 

86) „Für einen nostalgischen Blick auf den Kalten Krieg gibt es keinen Grund.“

 

Harald Biermann – Bonner Historiker (DER SPIEGEL 25 / 2008 / 51)

 

 

87) „Ganz Deutschland muss unser werden, also sowjetisch, kommunistisch.“

 

Jossif Wissarionowitsch Stalin während des sog. Kalten Krieges

 

 

88) „Wenn es geht, sind wir offensiv, wenn es nicht geht, warten wir ab.“

 

Wjatscheslaw Molotow – Stalins Außenminister formuliert ein wesentliches Prinzip sowjetischer Außenpolitik

 

 

89) „Auf der ‚Insel der Seligen’ (Papst Paul VI.) erklären heute 90 Prozent der Bewohner, sie seien ‚stolz darauf, Österreicher zu sein’.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 119 (Walter Mayr: „Der schlaue kleine Bruder“)

 

 

90) „Die Zuwanderung sorgt für Unruhe im Alpenstaat, wo unter dem Gattungsbegriff ‚Piefke’ Deutschen bis heute Eigenschaften zugeschrieben werden, die Österreicher bei sich partout nicht entdecken mögen: Pedanterie, Großkotzigkeit, Mangel an Stil.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 120 (Walter Mayr: „Der schlaue kleine Bruder“)

 

 

91) „Der österreichische Weg, mit Geschichte umzugehen, sei (nach der Auffassung des Wiener Schriftstellers Franz Schuh) allerdings kein Sonderweg: ‚Alle Gesellschaften, schon die antiken, wussten, dass man vergessen muss’ – durch fortwährendes Erinnern blieben auch Kriegsgründe länger im Gedächtnis.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 121 (Walter Mayr: „Der schlaue kleine Bruder“)

 

 

92) „Wien sei ‚ein nachblutender Witz’, schrieb der jüdische Wiener Robert Schindel, selbst ein Kind der Leopoldstadt. Das Groteske, Skurrile der Metropole und ihrer Menschen, das unsortierte Nebeneinander von Grauen und Gemütlichkeit, von Gestern und Heute – dem schnellen Urteil, dem Blick des Ortsfremden verschließt sich die Stadt. Für Einheimische hingegen gilt, was der große Sittenbildner Helmut Qualtinger über das ganze Land sagte: ‚Österreich ist ein Labyrinth, in dem sich jeder auskennt’.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 122 (Walter Mayr: „Der schlaue kleine Bruder“)

 

 

93) „Es war dieses Geschichtspathos des leidenden Polen, mit dem Kaczynski seinen Partnern in der EU ständig auf die Nerven gefallen war.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 122 („Strategie der Liebe“)

 

Anmerkung: Was das Pathos leidender Völker anbetrifft, gibt es allerdings unüberhörbare Vorbilder mit geradezu buchstäblicher Gerissenheit.

 

 

94) Das Beste an SPIEGEL ONLINE ist die Satire-Abteilung. Dies um so mehr, als der Mensch jeden Tag zumindest einmal herzhaft lachen sollte. Heute am 13.11.2008 war der erste Brüller ein Bild von Frau Merkel mit einem der sicherlich innig gehassten Zwillingsbrüder aus Warschau, die bei weiteren Unbotmäßigkeiten der deutschen Pseudoimperialisten vermutlich bald in Berlin einmarschieren werden. Von der Oder bis zur Hauptstadt ist es ja nicht mehr weit und wenn Holski-Polski-Schokoladskis sich den richtigen Moment aussuchen – wie beispielsweise Rosenmontag oder Heiligabend – werden sie kaum auf nennenswerten Widerstand stoßen und mit dem Rüffel von der NATO werden sich die Katsches sicherlich abwechselnd den Hintern abwischen. Nun aber zurück zum SPIEGEL-SPAM: Er spricht von Abhängigkeit und sie sagt ganz cool, er solle denn doch mit dem Saufen aufhören. Als mächtigste Frau der Welt kann sie sich das erlauben und die Kartoffelzwillinge hat sie sowieso gefressen, seit die ihr an den Titten gelutscht haben ... natürlich nur metaphermäßig. Der nächste Knaller war eine dem designierten US-Präsidenten Obama unterlegte Botschaft unter anderem mit dem sinngemäßen Inhalt, er werde zukünftig keine imperialistischen Kriege mehr führen und wenn denn doch, dann nur noch ganz klitzekleine. Irgendwie war auch vom lieben Gott die Rede und ich hatte wieder einen von meinen genialen Geistesblitzen, die sich bei näherem Hinsehen als totaler Schwachsinn erweisen, nämlich: Das mit dem „auserwählten Volk“ haben sich die Juden nur ausgedacht, sozusagen als psychologischer Trick, damit die anderen Völker der Erde, wenn sie denn blöd genug sind, gleich ehrfurchtsvoll  den Kotau gen Jerusalem machen. Die Amis, die ja bekanntermaßen auch für jedes krumme Ding zu haben sind, haben sich gedacht: das ist schlau, das machen wir auch; nur das gleiche wie die Juden machen, ist nicht gut und fällt auf. Also sprach Zarathustra, ab morgen sind wir „Gods own country“, und wer das nicht akzeptiert, wird plattgemacht. Da nun aber die Juden und die Amis die intelligentesten Nationen weltweit sind (nachdem sie die Deutschen in zwei Weltkriegen – auch der zweite dreißigjährige Krieg genannt – so richtig in die Sch.... geritten haben), haben die natürlich untereinander gemerkt, mit welchem üblen Trick sie den lieben Gott vor ihren psychologischen Karren gespannt haben und deshalb haben sich beide verbündet, gegenseitig hermetische Verschwiegenheit gelobt und nennen sich seitdem – aber nur heimlich – USrael. Auch deshalb kann nicht die Rede davon sein, die jüdisch-freimaurerische Verschwörung sei ein Mythos ...

 

Der Kultur-Redakteur von „luebeck-kunterbunt“ legt Wert auf die Feststellung, daß es sich um eine Satire handelt, die ja bekanntlich alles darf, auch wenn’s wehtut ...

 

 

95) „Mit dieser gewaltigen Summe (von 250 Millionen Euro) kauft sich Russland im großen Stil in die deutsche Spitzenforschung ein ... Zwischen Hamburg-Bahrenfeld und Schenefeld soll ab 2009 die leistungsfähigste Röntgenlichtquelle der Welt entstehen, der Europäische Freie-Elektronen-Laser XFEL. Die Anlage wird biologische und chemische Prozesse so gut sichtbar machen wie nie: bis zur Winzigkeit des Atoms.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 146 („Liebhaber des Lasers“)

 

 

96) „Die einstige Sehnsucht nach einem Fundament aus Bildung und Wissen ist weg. Das gilt heute überwiegend als Zeitverschwendung. All die Studenten in Bachelor- und Masterstudiengängen müssen tagtäglich hart arbeiten. Sie sind Siegfried Kracauers ‚Angestellte’ des 21. Jahrhunderts. Das mit politischem Engagement verbundene, lebensweltlich schillernde Studium generale, eine Bedingung für den Erfolg des ‚Kursbuchs’, gibt es nicht mehr.“

 

Michael Naumann – früherer Hamburger SPD-Bürgermeisterkandidat in DER SPIEGEL 25 / 2008 / 153 zur Einstellung des „Kursbuchs“

 

Anmerkung: Oh wie schön war die Studentenzeit des Kulturredakteurs von 1969 bis 1973. Die Studien im Rechtshaus an der Schlüterstraße wurden aufgelockert durch ein Zweitstudium der Politikwissenschaft im sog. „Pferdestall“. Schräg gegenüber war das „Gems-Eck“, eine heute nicht mehr existente Studentenkneipe, die von uns auch Hörsaal „G“ genannt wurde. Interdisziplinäre Veranstaltungen von Medizinern, Psychologen und Juristen über Explorationen von Sexualdelinquenten in Eppendorf hatten höchstes Niveau. Sowohl Pflicht- als auch freiwillige Veranstaltungen bei den Wirtschaftswissenschaftlern und Historikern erweiterten den Horizont und kamen insgesamt einem Studium Generale sehr nahe. Und für die Teilnahme an den großen Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg war immer noch Zeit übrig. So haben wir gelernt, über den Tellerrand zu blicken, während andere auf dem Paukboden mit dem Schläger aufeinander eindroschen und sich auf eine Karriere in den „altbewährten“ Kungelrunden vorbereiteten.

 

 

97) „Irgendwann werden sie in den Geschichtsbüchern stehen, so beispielhaft, so einmalig ist der Fall dieser beiden Schauspieler. (...) Und am Ende ist aus ihrem Leben ein Stoff geworden, so hart, dass sie ihm als Schauspieler zwar durchaus gewachsen gewesen wären – dass es aber das richtige Leben war, das eigene Leben, das diese Rollen für sie vorsah, hat sie dann doch fassungslos gemacht.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 154 über Jenny Gröllmann und Ulrich Mühe

 

 

98) „Die Krise der Tageszeitungen wächst sich in den USA zum Drama aus: Auflagen und Anzeigenerlöse brechen ein.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 174

 

 

99) „In den vergangenen drei Jahren (2005 – 2007) haben die börsennotierten Zeitungsverlage insgesamt 42 Prozent ihres Börsenwerts verloren. Das entspricht 23 Milliarden Dollar.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 175

 

 

100)                   „Seit 1990 ist ein Viertel aller amerikanischen Zeitungsjobs weggefallen.  Schuld ist das Internet. Anzeigenkunden und Leser wandern in Scharen ins Netz.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 175

 

 

101)                   „Rühmkorf, der den Jambus für sprachlich immer noch tragfähiges Schuhwerk hielt, wenn man ihn denn neu besohle, war die so altgermanistisch gebildete wie wortschöpferische Singstimme der Bundesrepublik. (...) Seine sprachlich virtuosen Einfälle befeuerte der spindeldürre ... ‚Radikalreformer’ mit ordentlich Alkohol, hin und wieder haschgefüllten Zigaretten und einer nimmermüden Schwärmerei für üppige Frauen.“

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 180 (Nachruf für Peter Rühmkorf)

 

 

102)                   Der SPIEGEL, fasst Zhang Ziming von der Parteihochschule das Urteil der KP über das Nachrichtenmagazin zusammen, „ist jetzt der gemeinsame Feind des chinesischen Volkes“.

 

DER SPIEGEL 25 / 2008 / 184 zitiert im Rückspiegel die „Zeit“. Hintergrund des verständlichen Missmutes der KP war die SPIEGEL-Titelgeschichte „Die Herren der Ringe – Wie Chinas Regime sein Volk unterdrückt – und Olympia verrät“ in Nr. 15/2008

 

 

103)                   „Wir dulden keinen Juden unter uns.“

 

Johann Wolfgang von Goethe – literarisch verpackt in „Wilhelm Meisters Wanderjahre“

 

 

104)                   „Sie (die Juden) haben einen Glauben, der sie berechtigt, die Fremden zu berauben.“

 

Johann Wolfgang von Goethe – literarisch verpackt in „Das Jahrmarktsfest zur Plunderweile“

 

 

105)                   „Das ist offenbar meine Glaubwürdigkeit – dass ich etwas sage, auch wenn ich dafür geprügelt werde.“

 

Elke Heidenreich in „Cicero“ 06/2008/76 ff

 

Anmerkung: Bedauerlicherweise wird man in der „freiheitlichsten Demokratie auf deutschem Boden“ für einige durchaus Glaubwürdigkeit in Anspruch nehmende Äußerungen nicht nur diffamiert und „geprügelt“, sondern sogar eingesperrt. Und die Typen eben jener Kamarilla sind auch exakt die, die sich über (tatsächliche und angebliche) Menschenrechtsverletzungen in Russland, China usw. von morgens bis abends das Maul zerreißen.

 

 

106)                   „Wenn Frauen viel lesen, fühlen sich manche Männer schon bedroht. Denn wer liest, blickt durch, wer durchblickt, hat eine eigene Meinung, und viele Männer schätzen das nicht besonders bei Frauen.“

 

Elke Heidenreich in „Cicero“ 06/2008/76 ff

 

Anmerkung: Wir sind geneigt, dies für ein Vorurteil gegenüber „vielen Männern“ zu halten. Was Frauen an Männern schätzen (und umgekehrt) ist sehr komplex und bedarf statistisch abgesicherter soziologischer Erhebungen. Leider trägt die Emanzipationsbewegung der Frauen nach wie vor häufig wissenschaftsfeindliche Züge und erklärt individuelle Erfahrungen für repräsentativ und allgemeinverbindlich. Auch in der Abgrenzung zwischen Urteil und Vorurteil müssen wir mit Konfuzius die ursprüngliche Bedeutung der Begriffe wieder herstellen, sonst wird der geisteswissenschaftliche Schiffbruch immer katastrophaler. Viele Politiker äußern sich öffentlich weitgehend nur noch in genormten Sprechblasen. Zu ihrem abgedroschenen Vokabular zählen u.a.: Populist, Stammtischparole, Vorurteil, Sicherheit, Terrorismus, Aufschwung, Wachstum, Spitzel, Verfassungsfeind, Neonazi und einige Worthülsen mehr aus der Zusammenstellung in „Semantische Übungen“ auf dieser Weltnetzseite.

 

 

107)                   „Der olympische Gedanke ist längst passé. Er ist in einer Milliardenindustrie verschwunden, die hat ganz eigene Regeln. In diesem Kosmos der Sportfunktionäre herrscht vor allem eins: ein ausgeklügeltes System von Korruption.“

 

Cicero 06 / 2008 / 28 (Thomas Kistner: „So korrupt ist das IOC“)

 

 

108)                   „Filz und Bestechung sind Kernbestandteile des olympischen Sportsystems, so elementar wie das Dopingproblem, das die Funktionäre gar nicht bekämpfen wollen.“

 

Cicero 06 / 2008 / 29 (Thomas Kistner: „So korrupt ist das IOC“)

 

 

109)                   „Die olympischen Ideale gehorchen in der Gemengelage nur einer skrupellosen Verkaufsstrategie.“

 

Cicero 06 / 2008 / 29 (Thomas Kistner: „So korrupt ist das IOC“)

 

 

110)                   „Fast die Hälfte der 1,2 Milliarden Inder lebt von einem Dollar pro Tag oder noch weniger.“

 

Fred David – Journalist und Schriftsteller (Cicero 05/2008)

 

 

111)                   „Nie geraten die Deutschen so außer sich, wie wenn sie zu sich kommen wollen.“

 

Kurt Tucholsky in der „Weltbühne“

 

 

112)                   „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“

 

Ludwig Wittgenstein

 

 

113)                   „Willy Brandt war während seiner Kanzlerschaft Anfang der siebziger Jahre der beliebteste deutsche Politiker in der DDR. Das geht aus geheimen Stimmungsberichten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) hervor ...“

 

DER SPIEGEL 12 / 2008 / 22 („Autoritätsperson im Weltmaßstab“)

 

 

114)                   „Der Besuch der Bundeskanzlerin hat den gleichen Stellenwert wie der des amerikanischen Präsidenten.“

 

Der namentlich nicht genannte Büroleiter des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert (DER SPIEGEL 12 / 2008 / 24)

 

 

115)                   „Merkels Verhältnis zu Israel ist durch die Jahre in der DDR geprägt. Der SED-Staat hatte eine Mitverantwortung für den Holocaust abgelehnt und vor allem Kommunisten als Opfer der Nazis geehrt ...“

 

DER SPIEGEL 12 / 2008 / 26 („Bedingungslose Nähe“)

 

 

116)                   „Nach ersten Schätzungen ist nicht einmal die Hälfte der Neumitglieder (in der gesetzlichen Krankenversicherung in Folge des § 5 I Nr. 13 SGB V) willens oder in der Lage, Rückstände zu begleichen und die laufenden Beiträge zu zahlen; Hunderte Millionen stehen auf dem Spiel. Es handelt sich um eine ‚besorgniserregende Entwicklung’, heißt es in einem Brief, den die Spitzenverbände der Kassen an die Ministerin (Ulla Schmidt) geschrieben haben.“

 

DER SPIEGEL 12 / 2008 / 31 („Vollkasko zum Nulltarif“)

 

Anmerkung: Wenn wir die „Karnevalsprinzessin“ aus der K-Gruppe mit ihrem Aachener Sing-Sang-Dialekt über die Glotze flimmern sehen, zweifeln wir fast regelmäßig an ihrer Kompetenz. Schlimmer geht es uns nur noch bei Claudia Roth und Michel Friedman. Könnte man Ulla Schmidt nicht durch Professor Lauterbach ersetzen oder bestünde dann etwa die Gefahr, daß er mit der Pharmaindustrie Tabula rasa macht?

 

 

117)                   „Besonders einfallsreich war Westerwelle, wenn die Rede auf seinen Lieblingsfeind Jürgen Trittin kam. Den nannte er einen ‚Störfall, reif für die Endlagerung’.“

 

DER SPIEGEL 12 / 2008 / 34

 

 

118)                   „Kein Kabinettstisch verdient Guido.“

 

Jürgen Trittin über Guido Westerwelle (DER SPIEGEL 12 / 2008 / 37)

 

 

119)                   „Ich kann uns nur vor dem Schmusekurs (gegenüber der CDU) warnen, einfach so das linke Lager zu verlassen, um an die Macht zu kommen.“

 

Hans-Christian Ströbele (DER SPIEGEL 12 / 2008 / 37)

 

 

120)                   „Der Schutz von Grundrechten kann es nun einmal mit sich bringen, den Kampf gegen Kriminelle zu erschweren.“

 

Winfried Hassemer – seinerzeit Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts im SPIEGEL-GESPRÄCH 12/2008/38

 

 

121)                   „Es ist heute ungemein schwer, die Freiheitsrechte gegenüber der Sicherheitsorientierung zur Geltung zu bringen.“

 

Winfried Hassemer – seinerzeit Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts im SPIEGEL-GESPRÄCH 12/2008/38

 

 

122)                   „Wer Gefahren beschwört, sollte sicher sein, dass stimmt, was er sagt. Man darf Politik nicht mit Panik machen.“

 

Winfried Hassemer – seinerzeit Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts im SPIEGEL-GESPRÄCH 12/2008/38

 

Anmerkung: Nicht erst – aber ganz besonders – seit dem 11.9.2001 erleben wir eine Terroristenhysterie. Mehr als verwunderlich ist, daß in der öffentlichen Diskussion über den Terrorismus in den Systemmedien praktisch nie der Frage nachgegangen wird, was ist „echter“ Terrorismus und was sind Geheimdienstprovokationen, obwohl es haufenweise Anzeichen dafür gibt, daß letztere Ursachen erheblich überwiegen. Genauso verhielt es sich einige Jahrzehnte lang in der Bundesrepublik mit der Schändung jüdischer Gotteshäuser und Friedhöfe, die hinsichtlich Täterschaft oder Anstiftung geschätzt zu 80 bis 90 Prozent auf das Konto in- oder ausländischer Dienste ging. Und dann gibt es noch andere induzierte Hysterien, beispielsweise die Klimakatastrophenhysterie, die (ebenso) in vielen Teilbereichen naturwissenschaftlich widerlegt oder erschüttert ist. Dies alles läuft Hand in Hand mit der Globalisierung der Volkswirtschaften, die ja augenscheinlich vom Himmel gefallen ist und hinsichtlich Notwendigkeit und Menschenfreundlichkeit nicht zu hinterfragen ist. All dies steuert uns in Richtung „Planet der Sklaven“.

 

 

123)                   „Ich glaube, dass die mündliche Verhandlung und das Urteil des Zweiten Senats über den Europäischen Haftbefehl die Verantwortung der deutschen Gesetzgebung klar herausgestellt haben. (...) Die deutsche Gesetzgebung hat jedenfalls kapiert: Sie muss auch weiterhin deutsche Gesetzgebung bleiben. Sie kann das, was von Europa kommt, nicht eins zu eins übernehmen.“

 

Winfried Hassemer – seinerzeit Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts im SPIEGEL-GESPRÄCH 12/2008/40

 

 

124)                   „Es scheint ihm (Bundespräsident Horst Köhler) gar nicht in den Sinn zu kommen, dass sein Amt auch bedeuten könnte, beim Volk um Verständnis für die komplizierte Welt der Politik zu werben. Es wäre nicht so leicht, es würde dazu derzeit sogar einiger Mut gehören.“

 

DER SPIEGEL 12 / 2008 / 46 („Der Anti-Politiker“)

 

 

125)                   „Köhler war immer davon überzeugt, dass Politiker alles tun, was ihnen die nächste Mehrheit sichert, und alles zu vermeiden suchen, was sie gefährdet. Es ist schwer, sich gegen einen Mann zu stellen, der über 80 Prozent der Leute hinter sich hat. So gesehen würde seine Wiederwahl nur beweisen, dass er mit seinem Urteil über die Politik recht hat.“

 

DER SPIEGEL 12 / 2008 / 46 („Der Anti-Politiker“)

 

 

126)                   „Hunderte von Kirchen und Gemeindehäusern wurden (in der Türkei) beschlagnahmt und die Christen damit ihrer Versammlungsmöglichkeiten beraubt.“

 

Otmar Oehring – Leiter der Fachstelle Menschenrechte des internationalen katholischen Hilfswerks Missio (DER SPIEGEL 12/2008/53)

 

 

127)                   „Im Februar 2006 wurde ein katholischer Priester in Trabzon (nordöstliche Türkei) ermordet, im Januar 2007 ein christlicher Journalist in Istanbul, drei Mitarbeiter eines christlichen Verlages wurden im April desselben Jahres in Malatya getötet. Hinzu kamen die Entführung eines Mönchs in Midyat im November 2007, ein durch Messerstiche verwundeter Priester in Izmir im Dezember 2007 und ein durch den türkischen Geheimdienst erst im Januar in letzter Sekunde aufgedeckter Mordversuch an einem Pastor in Antalya.“

 

DER SPIEGEL 12 / 2008 / 53

 

 

128)                   „Admiral William Fallon (bis zu seinem Rücktritt US-Oberbefehlshaber für den Nahen und Mittleren Osten) ... glaubt nicht an einen dauerhaften Erfolg in Bagdad und wollte die Truppenstärke dort statt aufzustocken eher zurückfahren.“

 

DER SPIEGEL 12 / 2008 / 101

 

 

129)                   „Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 ein Militär aufzubauen, das einen Informationskrieg gewinnen kann.“

 

Oberst Chen Zhou – Dozent für Strategie an der Akademie für Militärwissenschaften in Peking (DER SPIEGEL 12/2008/106)

 

 

130)                   „Wenn man berücksichtigt, dass China 1,3 Milliarden Menschen, ein Territorium von 9,6 Millionen Quadratkilometern und 22.000 Kilometer Landesgrenzen hat, dann sind die Ausgaben (der Militäretat) angemessen und sogar niedriger als die vieler anderer Länder.“

 

Wen Jiabao – chinesischer Ministerpräsident (DER SPIEGEL 12/2008/108)

 

 

131)                   „Bis zu 80.000 Dollar gab er (Eliot Spitzer, Gouverneur des Staates New York, Jude) insgesamt für Prostituierte eines Rings namens Emperor’s Club V.I.P. aus ... In der ernsten ‚New York Times’ musste er dann lesen, dass die Damen ihn als ‚schwierig’ eingeschätzt hätten, weil er heikle Dinge verlangt habe. (...) ‚es war Hybris. Er glaubte, dass er nicht erwischt werden könnte. Es war die Allmachtsphantasie eines mittelmäßig mächtigen Mannes’.“

 

DER SPIEGEL 12 / 2008 / 113 einschließlich Zitat Tracy Quan

 

 

132)                   „Denn wahr ist nur, was nicht in diese Welt passt.“

 

Theodor W. Adorno in „Ästhetische Theorie“

 

 

133)                   „Kirchenvater Augustinus, selber in jungen Jahren äußerst lebenslustig und beliebt in Mailänder Bordellen, hat erklärt, warum die Lüge schon methodisch nicht funktioniert. Seine Analyse wurde von Thomas von Aquin und Immanuel Kant weiterentwickelt und hat Gültigkeit bis heute: Die Lüge zerstört jede Kommunikation.“

 

DER SPIEGEL 12 / 2008 / 156 (Matthias Matussek: „Macht und gewissen“)

 

 

134)                   „Die Wahrheit zu sagen ist eine Pflicht, aber nur gegen denjenigen, welcher ein Recht auf die Wahrheit hat.“

 

Immanuel Kant

 

 

135)                   „Auch Hitlers Beitrag zur Geschichte ist, sachlich betrachtet, eher bescheiden: ein Buch und zwölf Jahre Kanzlerschaft. Däniken hat mehr geschrieben, Adenauer hat länger regiert, und Stalin hat mehr Menschen umbringen lassen. Dennoch hat der Mann aus Braunau in einer wichtigen Kategorie die Nase vorn: Nachhaltigkeit.“

 

DER SPIEGEL 12 / 2008 / 171 (Henryk M. Broder: „Alles Adolf“)

 

 

136)                   „Ein Schurke wie Stalin hatte Grandezza, Hitler nur Blähungen und Mundgeruch.“

 

DER SPIEGEL 12 / 2008 / 172 (Henryk M. Broder: „Alles Adolf“)

 

Anmerkung: Nach unserer Deutung der Überlieferungen hatte Stalin keine Grandezza. Er war rücksichtslos, skrupellos, brutal, paranoid, misstrauisch und auch ideologisch besessen mit dem Habitus eines georgischen Bankräubers. Grandezza wäre allein schon aus ideologischen Gründen in der proletarisch-bäuerlich ausgerichteten SU deplaziert gewesen. Die wenigen verbliebenen Personen mit Grandezza fanden dann auch Verwendung in der Außenpolitik und im diplomatischen Korps. Hitlers Blähungen sind wohl darauf zurückzuführen, daß er mit dem Tode seiner Nichte Geli Vegetarier wurde. Sein angeblicher Mundgeruch wurde in dem köstlichen Film „Schtonk“ über die Fälschung der Hitler-Tagebücher erneut in das Bewusstsein gebracht („Eva sagt, ich habe Mundgeruch“). Dagegen hätte es allerdings schon damals probate Mittel gegeben (Ernährungsumstellung, häufiges Zähneputzen, Äpfel, Mundwasser ...)

 

 

137)                   Er (Wladimir Putin) werde „Michail Saakaschwili an den Eiern aufhängen“. (...) „Die Amerikaner haben Saddam Hussein doch auch aufgehängt.“

 

SPIEGEL ONLINE vom 14.11.2008 berichtet über ein Telefongespräch, welches Mitte August 2008 zwischen Sarkozy und Putin geführt wurde

 

 

138)                   „Dieses abstruse Weltuntergangsszenario der Konservativen zeigt eindrucksvoll, was für Urängste sie haben: dass die SPD ihre geistigen Blockaden überwindet und eine regierungsfähige linke Mehrheit in Deutschland entsteht. Eine Zusammenarbeit zwischen SPD und Linken nach fast 20 Jahren Wiedervereinigung wäre prinzipiell Normalste. Programmatisch sind beide fast identisch, es geht nur um Egoismen.“

 

Marcel Christof im SPIEGEL-Leserbrief 11 / 2008 / 10

 

Anmerkung: Als Oskar Lafontaine im SPIEGEL die relativ moderaten Bedingungen für eine rot-rot-grüne Zusammenarbeit auf Bundesebene skizzierte und anfügte, dann könne (damals) Kurt Beck morgen zum Kanzler gewählt werden, ist den Schwarzen natürlich das Herz in die Hose gerutscht. Postwendend kam die umfassende Demontage des gar nicht so schlechten Kurt Beck in den Medien und - dem folgend - durch die eigenen „Genossen“. Müntefering und Steinmeier spielen lieber die Laufburschen unter der Ex-FDJ-Sekretärin aus dem Rotary-Club, als geschlossen dem deutschen Volk zu vermitteln, was für eine ganz üble Medienkampagne gegen Beck gelaufen ist. Die F.D.P. (die deutsche Freimaurerpartei mit den drei Punkten) unter Westerwelle hat zwischenzeitlich auch reagiert und verzichtet für die Bundestagswahl 2009 auf eine Koalitionsaussage zu Gunsten der CDU, um notfalls einspringen zu können, wenn es das Wahlergebnis erforderlich machen sollte, um die Linke von einer Regierungsbeteiligung fernzuhalten. Die Dämonisierung der Linken ist weitgehend irrational. Sie wird von einem maßgeblichen Teil des Volkes gewählt und das hat jeder gute Demokrat zu akzeptieren. Gleiches gilt selbstverständlich für die Rechtsparteien. Woher die Systemparteien ihre undemokratische Hybris nehmen, bleibt schleierhaft; gab es doch in der Geschichte des BRD Skandale und Affären genug, die eben diese Parteien als kriminelle Vereinigungen haben erscheinen lassen.

 

 

139)                   „Ein unscheinbarer Nebensatz verdeutlicht die ganze Arroganz eines tief gefallenen Arbeitnehmervertreters, dem leider jegliches Schuldbewusstsein abgeht: ‚Diese Mitbestimmung fordert einen derart großen Spagat, dass es einen irgendwann zerreißt, egal wie charakterfest man ist.’ Nein, Herr Volkert, nicht die Mitbestimmung hat Sie zerrissen – das waren lediglich Habgier und Geltungssucht! So einfach könnte die Erkenntnis sein.“

 

Klaus-Dieter Dunduris im SPIEGEL-Leserbrief 11 / 2008 / 14 über das SPIEGEL-Gespräch mit dem ehemaligen VW-Betriebsratschef Klaus Volkert und seine Verurteilung

 

Anmerkung: Es mag sein, daß das Korruptionssystem bei VW besonders subtil, besonders lukrativ und auch noch von oben gesteuert war. Es mag auch sein, daß im Fall Volkert die allseits bekannte Klassenjustiz nach dem Motto „die Kleinen hängt man und die Großen lässt man laufen“ zugeschlagen hat. Das Mitleid für Volkert hält sch gleichwohl in Grenzen, denn wenn man die für einen solchen Posten nicht erforderliche charakterliche Integrität nicht besitzt oder verliert, soll man die Finger davon lassen. Am ärgerlichsten bei der ganzen Affäre ist allerdings, daß ein Herr aus dem Rotary-Club wieder einmal völlig ungeschoren davongekommen ist.

 

 

140)                   „Ausgerechnet Hannah Arendt zur Kronzeugin seines armseligen Machiavelli-Abklatsches zu machen ist eines deutschen Politologieprofessors wahrhaft würdig. Hätte er über die Anfangszeilen von Arendts ‚Politik und Wahrheit’ hinaus gelesen, wäre ihm in die Quere gekommen, was sie ‚für den bestand der Welt’ für unabdingbar erachtet (nämlich: ‚Das zu sagen, was ist!’) und für wie verächtlich sie eine Macht hält, die sich nur durch Lüge behaupten kann. (Franz) Walters ‚Lob der Lüge’ ist eine peinliche Anbiederung an leichtfertige Politiker, deren Ansehen bei den Bürgern aktuell kaum noch zu unterbieten ist.“

 

Irmtraud Reimer-Barth im SPIEGEL-Leserbrief 11 / 2008 / 14 + 16

 

 

141)                   „Leute wie Professor (Franz) Walter sind die intellektuellen Totengräber von Anstand, Moral, Demokratie und Menschlichkeit. Sie werden, wie die Politiker, Manager, Unternehmer und so weiter, die sich nach ihren Ratschlägen richten, früher oder später die Früchte ihrer Worte und Taten ernten.“

 

Dr. Wolfgang Sternstein im SPIEGEL-Leserbrief 11 / 2008 / 16

 

 

142)                   „Mein Entsetzen beruht darauf, dass Herr (Franz) Walter als Hochschullehrer und renommierter Parteienforscher eine breite Ausstrahlungswirkung auf Studenten, Parteien und allgemeine Öffentlichkeit hat und in diesem Forum den Infekt des Vertrauensverlustes, unter dem unsere Demokratie momentan leidet, auch noch – wissenschaftlich verbrämt – gutheißt.“

 

Dr. Uwe Reinert im SPIEGEL-Leserbrief 11 / 2008 / 16

 

Anmerkung: Ein Professor der Politikwissenschaft hält die Lüge in der Politik nicht mehr für verachtenswert. Ein Landgerichtspräsident äußert Sympathien für eine Relativierung des Folterverbotes und wird gleichwohl Landesjustizminister. Als Ezra Pound auf Grund öffentlicher Proteste 1958 die Psychiatrie verlassen durfte und seine US-Heimat verließ, um nach Italien zu übersiedeln, sagte er, er sei endlich aus einem Irrenhaus entkommen, das von 180 Millionen Insassen bevölkert werde. Wahrscheinlich ist diese Form des Wahnsinns ansteckend und die Amerikaner haben Teile des deutschen Volkes seit 1945 auch damit infiziert, nachdem der Nazibazillus mit dem Kriegsende keine realistische Chance mehr hatte.