World Trade Center (31)
In den USA besteht eine nicht
zu übersehende Häufung von Fällen einer Personalunion von Inhabern wichtiger
politischer, militärischer, wirtschaftlicher und kultureller Funktionen, proisraelischen Lobbyisten und Propagandisten sowie
Befürwortern bzw. Planern weltweit angelegter Kriegskonzepte. Die Zeitschrift
"Phoenix" spricht deshalb von "USrael"
und, da die betreffenden Personen und Institutionen offensichtlich vielfältig
vernetzt sind, von einem "Netzwerk der Kriegstreiber USraels". Der Verfasser nennt eine Fülle von
Namen, die z.T. ein Untergrundnetzwerk innerhalb der US‑Regierung bilden
und US‑Präventivkriege befürworten bzw. vorbereiten. Ein Krieg gegen den
Irak wurde von diesen Kräften schon 1996 gefordert und die entsprechende
Ausarbeitung dem israelischen
Ministerpräsidenten für seine Rede vor dem US‑Kongreß von Richard Perle
persönlich übergeben. Dieses Konzept beinhaltet für die Zukunft weitere
regionale Kriege.
Quelle: "Deutsche Freiheit" vom 1.10.2005, S. 24
Der Putsch des 11. September:
USraels Kriegstreiber und ihr Netzwerk
Vizepräsident Dick Cheney
verließ am 16. März 2003 sein Versteck, um im Fernsehsender NBC in der Sendung 'Meet the Press' Tim Russen ein einstündiges Interview zu
geben. Darin machte Cheney deutlich, daß Saddam
Hussein keine Möglichkeit habe, um einen US‑Angriff auf den Irak
abzuwenden und verwies auf den 11. September, der einen unilateralen
Präventivkrieg der USA rechtfertige.
Der Lügner Cheney behauptete,
Saddam Hussein bemühe sich, in den Besitz von Atomwaffen zu gelangen. Dabei
hatte nur wenige Tage zuvor der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde
(IAEA), Mohammed El Baradei,
vor dem UN‑Sicherheitsrat ausgesagt, daß derartige Behauptungen auf
gefälschten Dokumenten beruhten. Im Magazin THE
NEW YORKER vom 31. März schrieb der Journalist Seymour Hersh, daß die angeblichen
Schreiben der Regierung des Niger, worin der Verkauf von 500 Tonnen
Uranrohmasse an Bagdad bestätigt wird, grobe Fälschungen waren, bei denen
längst ausrangierte offizielle Briefbögen benutzt worden waren. Die Fälschungen
seien über den britischen Geheimdienst M16 an die Regierung Bush weitergeleitet
worden. Sie stammten laut Hersh entweder vom
britischen oder israelischen Geheimdienst Mossad.
Cheney wiederholte auch den
bereits diskreditierten Vorwurf, Saddam Hussein unterhalte Beziehungen zur
Terrororganisation Al Qaida von Osama Bin Laden. Dabei ist es dem Ex‑CIA-Direktor R. James Woolsey,
der zum harten Kein der Kriegstreiber gehört, nicht gelungen, glaubwürdige
Beweise für Verbindungen zwischen Saddam Hussein und Al Qaida
beizubringen.
USrael Netzwerk der Kriegstreiber
Der führende Washingtoner
Chefpropagandist der Kriegspartei in der Bush‑Administration, William Kristol, hat
in seiner Stellung als Chefredakteur von Rupert
Mordochs Zeitschrift WEEKLY STANDARD die
Kunst der politischen Täuschung vervollkommnet. Er ist der Sohn von Irving Kristol und Gertrude Himmelfarb.
Ausgebildet wurde er an der HarvardUniversität
von Harvey Mansfield
‑ einem Strauss‑Schüler. Der Philosoph Leo Strauss (1899‑1973) war trotz seiner jüdischen Abstammung
ein Anhänger der Idee der existentialistischen Philosophie. Eine Form der
Existenzphilosophie, die u.a. von der Absurdität des Daseins ausgeht ...
Kristols
Zimmergenosse in Harvard war Alan Keyes, der später unter Ronald Reagan im Außenministerium arbeitete. Ein anderer
Kommilitone war Francis Fukuyama, der später in einem
Buch das 'Ende der Geschichte' propagierte.
Fukuyama hatte zuvor an der Cornell‑Universität
unter Allan Bloom studiert, der
ebenfalls zum Kreis der Straussianer zählt. Ein
weiterer Schüler von Leo Strauss war Paul
Wolfowitz. In den 70er Jahren arbeitete Wolfowitz u.a. mit Richard
Perle, Steven Bryen und Elliot Abrams zusammen, die damals
Mitarbeiter der Senatoren Henry Jackson (D‑Washington), Clifford
Case (R‑New Jersey) bzw. Daniel Patrick Moynihan
(D-New York) waren.
Weitere Strauss‑Schüler
sind John Podhoretz,
Chefkommentator von Rupert Mordochs Revolverblatt NEW YORK POST, Ex‑Herausgeber von THE WEEKLEY STANDARD; der Richter am Obersten Gerichtshof Clarence Thomas; Justizminister John Ashcroft; I.
Lewis 'Scooter' Libby, Stabschef und Chefberater
von Vizepräsident Cheney in Fragen der Nationalen Sicherheit, der von seinem
Mentor Paul Wolfowitz
‑ damals Professor an der Yale‑Universität ‑ in die Welt
der Straussianer eingeführt wurde; der
Desinformationschef des Pentagon, Abram Shulsky; Gary Schmitt, Exekutivdirektor des von Kristol geleiteten Projekts für ein Neues amerikanisches
Jahrhundert (PNAC); David Brook und Robert Kagan, Redakteure
des WEEKLY STANDARD ...
[im Original an dieser Stelle
Photo von:]
Ex‑CIA‑Direktor R. James Woolsey.
Jetzt Berater von Kriegsminister Ronald Rumsfeld.
Unterdessen blickt Woolsey, der im Kampf der USA
gegen den islamischen Terrorismus den 4. Weltkrieg sieht (der 3. war der Kalte
Krieg), bereits in die weitere Zukunft: 'Nach
einem erfolgreichen Regimewechsel im Irak müssen wir uns als nächstes um Syrien
kümmern.'
Untergrundnetzwerk innerhalb der Regierung
Dieser Kreis von Strauss‑Schülern,
Neo‑Konservativen, Neo-Liberalen und israelischen Likud‑Parteigängern
hat in den letzten 30 Jahren eine Art Untergrundnetzwerk innerhalb der
Regierung gebildet und wartete nur auf die Gelegenheit loszuschlagen. Der 11.
September bot ihnen endlich die Chance dazu, und sie waren auf diesen Moment
gut vorbereitet.
Wie Lyndon LaRouche in der EIRNA‑Studie 11.
September ‑ die Lüge aus
Staatsräson schrieb, muß es bei den Anschlägen vorn 11. September Komplizen
an wichtigen Stellen des nationalen Sicherheitsestablishments der USA gegeben
haben. Anders ist das Versagen der grundlegenden Sicherheitsprozeduren und die
gründliche Kenntnis dieser 'verletzlichen
Stellen' seitens der Täter nicht zu erklären. Es sei unmöglich, so LaRouche, daß diese Anschläge von Al‑Qaida-Kämpfern
ohne Komplizen innerhalb des Sicherheitsapparats durchgeführt wurden.
Tatsächlich handelte es sich
bei den Anschlägen um einen ausgeklügelten Akt des verdeckten Kleinkriegs, der
die Fähigkeiten des Bin‑Laden‑Apparates
bei weitem überstieg. Die Idee, daß Osama Bin Laden
aus seinen Höhlen in Afghanistan diesen bedeutendsten Akt irregulärer
Kriegführung gegen die Vereinigten Staaten durchgeführt haben soll, ist wohl
die unverschämteste aller Propagandalügen ...
schreibt Jeffrey Steinberg in NEUE SOLIDARITÄT ‑ Nr. 16, S. 3,4.
LaRouche
schreibt in seiner Studie, daß die Details der Durchführung der Anschläge
vermutlich nie ans Licht kommen werden. Aber die Frage des Cui bono, wem diese Anschläge nützen, sei
viel leichter zu beantworten. Sie reichen bis in die Präsidentschaft von Bush sen. zurück.
Am 21. Mai 1991 berichteten
zivile Strategen im Pentagon im Auftrag des damaligen Verteidigungsministers
Cheney über die strategische Lage nach dem Zerfall der UdSSR und der
Rückwirkung bzw. Verflechtung für die nationale Sicherheit der USA. Den
Hauptteil des Berichts trug der damalige Staatssekretär für politische
Angelegenheiten im Verteidigungsministerium, Paul Wolfowitz
vor. Weitere Mitglieder der Mannschaft waren Lewis Libby, Wolfowitz'
damaliger Stellvertreter, Zaimay Khalilzad und der Karrierediplomat Eric Edelman, der ebenfalls Wolfowitz unterstellt war.
Alle diese Männer haben heute
in der Regierung Bush leitende Posten: Wolfowitz ist
stellv. Verteidigungsminister, Libby ist Stabschef und Sicherheitsberater von
Vizepräsident Cheney, Edelman ist Libbys Stellvertreter,
und Khalilzad ist Verbindungsmann des Weißen Hauses
zur irakischen Opposition.
(im
Original an dieser Stelle Photo von Zalmay Khalilzad)
Für den US‑Präsidenten
George W. Bush hat der jetzige Irak-Sonderbeauftragte der US‑Regierung
seine Kompetenz bereits in Afghanistan unter Beweis gestellt.
Imperiale 'Präventiv'‑Kriege
In seinem Vortrag von 1991 schlug Wolfowitz
vor, die USA sollten eine Politik der 'präemptiven Aktion' verfolgen ‑ was immer das
heißen mag ‑ um unter Nutzung aller notwendigen Mittel in absehbarer Zeit
zu verhindern, daß irgendeine Nation die militärische oder wirtschaftliche
Führungsmacht der Vereinigten Staaten in Frage stellen könnten. Cheney nahm
1992 Wolfowitz' Konzept in seine 'Defense Planning Guidance' (Richtlinie zur Verteidigungsplanung), (DPG)
auf.
[Das war eine] regionale
Verteidigungsstrategie, die nicht nur die Idee des präemptiven, unilateralen Krieges wiederbelebte, sondern auch die Idee
vertrat, die Vereinigten Staaten sollten eine neue Generation von Mini‑Atomwaffen
‑also Massenvernichtungswaffen ‑ entwickeln, die sich für den
Einsatz gegen Staaten der Dritten Welt eigneten.
Nach der Unterzeichnung des
Osloer Abkommens 1993 unternahmen die Neokonservativen und die Straussianer alles, um das Abkommen ('Landfür Frieden') zu Fall zu bringen.
Mehrere führende Schüler von Strauss und Bloom waren bereits nach Israel
ausgewandert und bildeten dort den Kern eines Apparats, der entschlossen war,
den Friedensprozeß zu hintertreiben.
1994 gründeten Hillel Fradkin und Yoram Hazoney das Shalem-Zentrum, das von zwei US‑Milliardären
finanziert wurde: Ronald Lauder und Roger Hertog. Beide
sind Mitglieder der kaum bekannten, aber mächtigen Mega Gruppe. Hertog ist heute neben Lord Conrad Black und Michael Steinhardt Miteigentümer der NEW YORK SUN, und ihm gehört neben Martin Peretz und Steinhardt
ein Drittel der NEW REPUBLIC, die
seit langem eine Hochburg Straussianischer Propaganda
ist.
Fradkin war
Schüler Allan Blooms und unterrichtete an der Universität Chikago Soziallehre. Hazoney machte seinen Doktor an der Rutgers‑Universität
unter dem Strauss-Schüler Wilson Cary McWilliams
und ging dann nach Israel, wo er als Redenschreiber für den Likud‑Politiker
Benjamin Netanjahu wirkte. Hazoney ist ein erklärter Unterstützer von Rabbi Meir Kahane,
dem verstorbenen Gründer der terroristischen Jewish Defense League und
der Kach‑Bewegung.
[im Original an dieser Stelle
Photo von:]
Ahmed Chalabi, als Bankier in
Jordanien wegen Betruges zu 22 Jahren Haft in Abwesenheit verurteilt, ist der
Mann des Pentagons in der irakischen Exil‑Opposition. Er wurde Anfang
April von den US‑Amerikanern in den Irak eingeflogen. Er könnte der
starke Mann der US‑Besatzer werden, wenn da nicht der schiitische
Theologe Mohammed Bakr al‑Hakim
wäre, der Anfang Mai aus dem iranischen Exil in seine Heimat zurückkehrte und
von seinen Anhängern jubelnd empfangen wurde. Sofort forderte er den Abzug der
Besatzungsmächte und freie Wahlen unter UN‑Aufsicht. Er legte einen
Fünfpunkteplan vor.
(im
Original an dieser Stelle Photo von Mohammed Bakr al‑Hakim)
Neo‑Liberale & Neo‑Konservative
Neben dem Shalem‑Zentrum
und der Stiftung für eine konstitutionelle Demokratie ‑ einer Initiative
des führenden Strauss‑Schülers Paul Eidelberg,
der sich für die permanente Annektion von ganz Judäa,
Samaria und Gaza durch Israel einsetzt ‑
spielte während Clintons Amtszeit noch eine dritte Denkfabrik eine wesentliche
Rolle bei der Verfolgung der neokonservativen Agenda: Das Institut für fortgeschrittene strategische und politische Studien (IASPS)
mit Büros in Washington und Jerusalem wurde 1984 als Vorposten der neoliberalen
'Chikagoer
Schule' gegründet und verbreitete die Lehre von Adam Smith, Friedrich von Hayek und Milton Friedman. Zwölf Jahre
später schuf das Institut eine Abteilung für strategische Studien. Das Institut
bezeichnet sich selbst als Zentrum Straussianischen
Einflusses in Israel.
Nach der Ermordung von Premierminister Jitzak Rabin wurde eine Reihe von Studien in Auftrag
gegeben. Die wichtigste dieser Studien 'A
Clean Break' ('Ein sauberer Bruch: eine
neue Strategie zur Sicherung des Reichs') wurde von neokonservativen USraelis unter Leitung von Richard Perle erstellt. Es sollte das Osloer Abkommen zu Fall
bringen. Weitere Mitglieder der Studie waren James Colbert vom Jewish Institute for National Security Affairs (JINSA), Charles
Fairbanks von der Schule für fortgeschrittene
internationale Studien (SAIS) der John‑Hopkins‑Universität,
einem Strauss-Schüler, der seit den 60er Jahren mit Wolfowitz
in Kontakt steht, der jetzige Staatssekretär für politische Angelegenheiten im
Pentagon Feith, IASPS‑Präsident
Robert Loewenberg,
Jonathan Torop vom Washingtoner Institut für Nahost‑Studien (WINEP)
‑ der Denkfabrik der Israel‑Lobby in US‑Amerika, [der
Direktor] des Amerikanisch‑Israelischen
Komitees für öffentliche Angelegenheiten (AIPAC), David Wurmser, der damalige Direktor des
Nahost‑Projekts des American Enterprise
Institute (AEI) und heutige Assistent des Abrüstungsunterhändlers im
Außenministerium John Bolton, ein
früherer stellv. Vorsitzender des AEI, und Meyrav Wurmser, die früher mit dem israelischen
Nachrichtenoffizier und Parteigänger Sharons,
Oberst Jigal Carmon im Nahost-Forschungs‑ und Informationsprojekt (MERIP)
zusammenarbeitete und heute das Nahostprogramm des Hudson Institute leitet.
Das sechsseitige Papier über
den 'sauberen Bruch' überreichte
Perle Netanjahu persönlich am 8. Juli 1996, zwei Tage vor dessen Rede vor einer
gemeinsamen Sitzung des US‑Kongresses.
Netanjahus Rede bestand
großenteils aus ausgewählten Abschnitten dieser Vorlage. Das Papier forderte
1. die völlige Zurückweisung
des Osloer Abkommens und des Konzepts 'Land
für Frieden';
2. die brutale Niederwerfung
und Besetzung der Gebiete, die der Palästinensischen Behörde unterstellt waren,
durch die Israelischen Streitkräfte, was mit dem 'Recht auf Verfolgung' von Terroristen begründet wurde und letztendlich
zur permanenten Annexion der Westbank und des Gazastreifens führen sollte; und
3. einen Krieg gegen den Irak,
um nicht nur das Regime Saddam Husseins in Bagdad zu stürzen, sondern auch das Ba'ath-Regime in Damaskus.
'Israel kann seine strategische Umgebung gestalten', schrieben
Perle & Co., 'indem es mit der Türkei
und Jordanien zusammenarbeitet und Syrien
schwächt, eindämmt und zurückdrängt. Diese Bemühungen können sich darauf
konzentrieren, Saddam Hussein von der Macht im Irak zu entfernen ‑ was
auch für sich selbst gesehen ein wichtiges strategisches Ziel ist ‑, um
Syriens regionale Ambitionen zu vereiteln.'
Es war
und ist ein Konzept für mehrere regionale Kriege.
Quelle Phoenix,
Nr. 2, 2003, S. 15‑18