Terror, Erdcharta, Welteinheit und das letzte Buch der Bibel

 

In überdeutlicher Weise offenbarten die Ereignisse am und seit dem 11. September 2001 einen Zeitab­schnitt, den die Bibel als den letzten dieser Weltzeit kennzeichnet.

Der verstorbene Bibellehrer René Pache schreibt in seinem Buch „ Die Wiederkunft Jesu Christi“ über den letzten großen Abschnitt der Weltzeit: „Unter der Führung des Antichristen werden sich die Menschen ein letztes Mal, dem Himmel zum Trotz, an einen Turmbau von Babel machen ...:

a)   In der Politik errichten sie ein absolutes Weltreich;

b)  In der Religion verwirklichen sie endlich die Einheit der Menschen ...

c)   Auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet richten sie ein totalitäres Regime auf, welches das Einzel- wie das Gesamtleben beherrscht.

Im bilderreichen Stil der Offenbarung versinnbildlicht Johannes das Handeln des Menschen auf den gesamten Gebieten wie folgt:

a)   Das Tier und sein Reich stellen die politische Welt der Endzeit dar, Offb. 13, 16.10;

b)  Die Hure Babylon stellt die ungläubige, religiöse Welt dar, 17.15;

c)   Die große Stadt Babylon stellt die wirtschaftliche und soziale Welt, so wie Gott sie sieht, dar; 18,10.18 - 19.“

Während die Babylon-Kirche in der Form der Vereinigung der Religionen und das Wirtschafts-Babylon unter dem Stichwort Globalisierung in unseren Tagen biblischen Skizzierungen am nächsten kommen, ist von einem absoluten Weltreich noch wenig zu erkennen. Die Terrorakte des 11. September haben jedoch gezeigt, dass sich dieses grundlegend und schnell ändern kann, wenn Ereignisse die Gemüter dieser Welt bewegen.

In einem Beitrag für die deutsche Zeitung Welt forderte am 2.10.2001 die Bundesvorsitzende der CDU, Angela Merkel, aufgrund des global vernetzten Terrorismus eine „Welt-Innenpolitik im umfassenden Sinne“ zu installieren. Innere Sicherheit, so Merkel, sei „in Zukunft ohne globale Vernetzung“ nicht möglich. In derselben Zeitungsausgabe taucht in einem Leserbrief die Forderung auf: „Was die neue freie Welt braucht, ist eine Weltjustiz sowie eine Weltpolizei mit weltumspannenden Kompetenzen.“ Eine Weltjustiz in Form eines Welt-Gerichtshofes existiert schon. Er wurde 1998 in Rom eingesetzt. Doch nach welchen weltweit anerkannten Gesetzen sollen Weltpolizei und Weltjustiz vorgehen? Die Terror-Anschlä­ge werden einem Vorhaben der UNO weiter Auftrieb geben, das sich „Erdcharta“ nennt. Diese Charta ist das Ergebnis eines etwa zehn Jahre langen, weltweiten Konsultationsprozesses mit dem Ziel, „eine Erklärung ethischer Prinzipien ähnlich wie die UNO-Menschenrechtserklärung zu entwerfen, die das Verhalten der Völker und Nationen zueinander und gegenüber der Erde leiten sowie Frieden, Gleichheit und eine nachhaltige Zukunft sicherstellen soll“. Weiter heißt es: „Wir sind an einem entscheidenden Punkt in der Geschichte der Erde angelangt, an dem es gilt, ihre Zukunft zu wählen ... Wir müssen uns vereinigen, um eine erträgliche globale Gesellschaft zu errichten ...“

Die Endfassung der Erdcharta wurde im März letzten Jahres (d.i. 2000) in Paris der Öffentlichkeit vorgestellt und soll 2002 in einer UNO-Vollversammlung von allen UNO-Staaten unterzeichnet werden. In welchen Dimen­sionen man bereits auf UNO-Ebene denkt, zeigt ein Zusatz eines Berichts über Entwicklungs-Programme der UNO aus dem Jahr 1994. Darin heißt es u.a.: „Die Probleme der Menschheit können nicht mehr von nationalen Regierungen gelöst werden. Was wir brauchen, ist eine Weltregierung ... dazu könnte zum Beispiel eine ständige Weltpolizei gehören, die bevollmächtigt wäre, Staaten vor den Internationalen Gerichtshof oder vor andere eigens geschaffene Gerichte zu zitieren. Wenn Staaten sich nicht an das Urteil des Gerichtes halten, sollte es möglich sein, Sanktionen, sowohl nichtmilitärischer als auch militärischer Art zu verhängen." Bibelleser können aus den Skizzierungen der Heiligen Schrift deutlich herauslesen, dass es eines Tages zu einer Art Welteinheits-Reich kommen wird (z. B. Daniel 2 und 7). Das Inferno von New York und eventuell noch weitere, schrecklichere Terrorakte werden den Ruf nach der Erdcharta, einer gesicherten Welteinheit, einer totalen Kontrolle der Menschen (wer sich nicht kontrollieren lässt, ist ein verkappter Terrorist) und „dem starken Mann“ schnell ganz laut werden lassen. Bundestags­präsident Wolfgang Thierse sagte vor kurzem in einer Rede, dass vor wenigen Wochen jeder eine weltweite Allianz gegen den Terror noch für völlig „utopisch“ gehalten hätte. Manches in der Bibel mag - noch - utopisch anmuten, doch über Nacht kann es zur Wirklichkeit werden, denn Gott selbst sagt zum Schreiber der Offenbarung: „Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss“ (Off. 21,5)!

 

Quelle: TOPIC – Informationen und Meinungen zum Zeitgeschehen aus biblischer Sicht – 21. Jahrgang / 2001