Professor Carroll Quigley
Wenn Sie das Hintergründige in der Weltgeschichte
erkannt haben, sich gegenüber schlichten Gemütern und/oder umerzogenen
Wichtigtuern dazu äußern und deshalb als Verschwörungstheoretiker oder
Rechtsradikaler beschimpft werden, bleiben Sie gelassen und verlangen Sie die
Fortsetzung der Diskussion dann, wenn Ihre Kontrahenten „Tragedy and Hope“ von
Carroll Quigley gelesen haben. Das Buch liegt nun auch in den wesentlichen
Auszügen übersetzt in deutscher Sprache unter dem Titel „Katastrophe und
Hoffnung. Eine Geschichte der Welt in unserer Zeit“ vor (übersetzt, eingeleitet
und kommentiert von Andreas Bracher, Basel 2007). Sollte dazu keine Neigung
bestehen, genügt es gegebenenfalls einen Ausdruck dieses Beitrags zur Kenntnis
zu bringen, damit zumindest solche Namen wie Walther Rathenau, Kaiser Wilhelm
II. und Winston Churchill als Kronzeugen die Neugier bisher Vernagelter wecken,
den Dingen auf den Grund zu gehen.
(...)
Es kann keine maßgebendere Aussage über die Tatsachen geben, die
die These von einem machtkonzentrierenden weltweiten Netzwerk von Finanziers, Akademikern und Politikern untermauern, als die von Dr. Quigley, dem verstorbenen Professor für
Geschichte und Internationale
Beziehungen an der Georgetown
Foreign Service School in Washington. Er schrieb in seinem Buch „Tragedy and Hope: A History
of the Worlds in Our Time”:
„Ich kenne die Machenschaften dieses Netzwerks, weil ich es 20 Jahre lang studiert habe und anfang der
sechziger Jahre zwei Jahre lang seine
Papiere und geheimen Aufzeichnungen untersuchen
durfte. Ich habe keine Abneigung dagegen
oder gegen die meisten seiner Ziele
und stand viele Jahre meines Lebens
diesem Netzwerk und vielen seiner Instrumente sehr nahe. Ich habe mich sowohl
in der Vergangenheit, als auch kürzlich gegen einige Aspekte seiner Politik
gewandt, aber im allgemeinen besteht mein Hauptmeinungsunterschied darin, daß
das Netzwerk unbekannt bleiben will, und ich glaube, seine Rolle in der Geschichte
ist bedeutsam genug, um bekannt zu sein.“
Zu dem „Netzwerk“, über das
Quigley schrieb, gehören geheime und halbgeheime Organisationen wie das Royal
Institute of International Affairs (RIIA): der Council on Foreign Relations
(CFR) - ein Sprößling des RIIA; die Trilaterale Kommission; das Institute of
Pacific Relation (IPR); die Bilderberger.
Viel von dem, was wir in
„Tragedy and Hope“ lesen, war schon lange, bevor Quigley sein Buch schrieb,
bekannt, es war zusammengefügt worden wie Spuren in einem Kriminalfall durch
sogenannte Amateur-Historiker, die stets das Vorhandensein einer Art von
„Netzwerk“ oder Verschwörung als einzig mögliche Erklärung für das Muster der
Einheitlichkeit und der Übereinstimmung in der weltweiten Machtpolitik
argwöhnten.
Quigley machte
es vollkommen klar, daß die Kapitalisten, die die Mitglieder in diesem „Netzwerk“
ausmachen, immer in Partnerschaft mit Kommunisten und Sozialisten in den
Vereinigten Staaten zusammengearbeitet haben. Quigley erklärte: „Die von
diesen tatkräftigen Linken ausgeübte Macht war niemals ihre eigene oder kommunistische
Macht, sondern letztendlich die Macht der internationalen Finanz-Clique.“
Quigley starb als bitterlich
enttäuschter Mann; sein Buch wurde von seinem Verleger, Macmillan Co. aus dem
Markt genommen und ist heute nur in einer von einem Privatmann veröffentlichen
Ausgabe erhältlich.
Quelle: Ivor Benson in Peter
Blackwood, „Das ABC der Insider“, Leonberg 1992, S. 175 f (da das Buch 1992 erschien, konnte
die deutsche Übersetzung aus 2007 noch nicht bekannt sein)
Es wäre nicht richtig, zu
behaupten, gar kein Vertreter der intellektuellen Elite würde der
Verschwörungstheorie zustimmen. Wir möchten hier zum Beispiel Professor Carroll
Quigley von der Foreign Service School der Georgetown-Universität
nennen, den wohl niemand als Rechtsextremisten anklagen kann. Professor Quigley
verfügt über »hervorragende Referenzen der Liberalen« und unterrichtete an den
akademischen Mekkas des liberalen Establishments — Princeton und Harvard. In
seinem 1300 Seiten starken Werk Tragedy and Hope (Tragödie und Hoffnung)
spricht Professor Quigley aufgrund eigener Erfahrungen über die Existenz eines
verschwörerischen Netzwerkes. Er weist darauf hin, daß er nur gegen die
Heimlichkeit dieses Netzwerkes protestiert, nicht aber gegen dessen Ziele. Er
schreibt:
»Ich weiß von
den Operationen dieses Netzwerkes, weil ich es über zwanzig Jahre studiert habe
und es mir erlaubt war, für zwei Jahre — in den frühen sechziger Jahren —
seine geheimen Papiere und Aufzeichnungen zu überprüfen. Ich hege keine
Aversion dagegen, auch nicht gegen die meisten seiner Ziele und war die meiste
Zeit meines Lebens eng mit ihm und vielen seiner Instrumente verbunden. Ich
habe sowohl in der Vergangenheit als auch kürzlich gegen einige seiner
politischen Maßnahmen protestiert . . . aber im allgemeinen bestehen meine
Hauptdifferenzen deshalb, weil es unbekannt zu bleiben wünscht, und ich
glaube, daß seine Rolle in der Geschichte bedeutend genug ist, um bekannt zu
sein.« Der letzte Satz dieses Zitates stellt auch den Grund dar, aus welchem
dieses Buch geschrieben wurde. Es wendet sich jedoch mit großem Nachdruck gegen
das Ziel dieses Netzwerkes, das Professor Quigley beschreibt als »nichts weniger
als ein Weltsystem der finanziellen Kontrolle in privater Hand zu erschaffen,
das fähig ist, das politische System jedes Landes und die Wirtschaft der
gesamten Welt zu beherrschen.« Noch erschreckender ist die beabsichtigte
Kontrolle aller individuellen Aktionen. Professor Quigley beobachtete: ». . .
die Freiheit des Individiums und seine freie Entscheidung werden bei sehr
geringem persönlichen Spielraum dadurch kontrolliert, daß es von Geburt an
nummeriert wird und im weiteren als Nummer durch seine Ausbildung, seinen
geforderten militärischen oder anderen öffentlichen Dienst, sein Steuerkonto,
seine gesundheitliche und medizinische Betreuung, die abschließende Pensionierung
und seine Sterbebeihilfe läuft.« Dieses Netzwerk strebt also eine Kontrolle der
Weltwirtschaft durch die Kontrolle aller Regierungen der Welt an. Um dieses
Ziel zu erreichen, gebrauchen die Verschwörer sogar kaltblütig eigens dazu
geschürte Kriege. Sie steuern das Monopol an, was alle Mitbewerber beseitigt
und ein freies Unternehmertum zerstört. Professor Quigley von Harvard, Princeton
und Georgetown billigt das.
Er ist nicht der einzige Akademiker, der sich dieser nach
Selbstverewigung drängenden Clique bewußt ist, die wir Insider nennen
wollen. Gleichzeitg aber sind sich die anderen Wissenschaftler auch bewußt, daß
ihre Karrieren und somit auch ihre Existenz zerstört würden, wenn sie sich
offen gegen die Insider wendeten. Der Autor weiß, daß solche Leute existieren,
da er mit einigen von ihnen in Kontakt war.
Quelle: „Die Insider. Wohltäter oder Diktatoren?“ von Gary Allen,
Wiesbaden 1974, S. 15 - 17
Der Autor und das
Werk
Carroll Quigley (1910-1977) war vielleicht
der überragendste amerikanische Historiker des letzten Jahrhunderts. Er war
Professor an der Georgetown University in Washington von 1941 bis 1976 und dort
u.a. der Lehrer Bill Clintons. Seine Stärken als Historiker waren die
gleichermaßen vorhandene Kenntnis einer ungeheuren Menge bedeutsamer Details
wie auch die Erfassung von Tiefenstrukturen des historischen Geschehens. Sein
Hauptwerk Tragedy and Hope ist ein legendäres Buch. Von der akademischen
Wissenschaft totgeschwiegen, ist sein Ruf aber in den 40 Jahren seit seinem
Erscheinen 1966 nur immer weiter gewachsen. In Tragedy and Hope unternahm
Quigley auf 1400 Seiten eine Darstellung der Geschichte der Menschheit im
Zeitraum von etwa 1895 bis 1965.
In seiner Durchleuchtung der
Aktivitäten und Verbindungen der englischen und der amerikanischen Oberschicht
und des internationalen Finanzkapitalismus legte Quigley Dimensionen des
internationalen Geschehens offen, ohne deren Kenntnis das 20. Jahrhundert unverständlich
bleibt.
Tragedy and Hope wird hier zum ersten Male in
einer Auswahlausgabe auf Deutsch veröffentlicht. Damit soll Quigley dem
deutschsprachigen Publikum, für dessen Blick auf die Geschichte er eine
Bereicherung darstellen wird, bekannt gemacht werden. Die Auswahl umfasst die
relevanten Teile des Werks, die sich auf die Geschichte des
Weltkriegszeitalters bis 1939 beziehen.
Quelle: „Katastrophe und
Hoffnung. Eine Geschichte der Welt in unserer Zeit“ von Carroll Quigley, in
Auswahl übersetzt, eingeleitet und kommentiert von Andreas Bracher, Perseus
Verlag, Basel 2007, Klappentext
"Derjenige muß in der Tat blind sein, der nicht
sehen kann, daß hier auf Erden ein großes Vorhaben, ein großer Plan ausgeführt
wird, an dessen Verwirklichung wir als treue Knechte mitwirken dürfen."
Freimaurer Winston Churchill
"Dreihundert Männer, von
denen jeder jeden kennt, leiten die wirtschaftlichen Geschicke des Kontinents
und suchen sich Nachfolger aus ihrer Umgebung. Die seltsamen Ursachen dieser
seltsamen Erscheinung, die in das Dunkel der künftigen sozialen Entwicklung
einen Schimmer wirft, stehen hier nicht zur Erwägung."
Walter Rathenau (1867-1922) in der
Weihnachtsausgabe 1909 der "Neue Freie Presse" Wien
"Meine
Ansicht, daß Rußland und Frankreich die Hauptschuldigen (am Ausbruch des Ersten
Weltkrieges) wären, teilte er (Wilhelm II.) nicht. Er betrachtete das
internationale Judentum und die Freimaurer als die Bösewichte des Jahres 1914;
seiner Auffassung nach wollten sie die Auslöschung der Nationalstaaten und des
Christentums. "
Harry Elmer Barnes – ein in den 1920er und 1930er Jahren hoch angesehener amerikanischer Geschichtsprofessor – über ein Gespräch mit dem abgedankten deutschen Kaiser Wilhelm II. in seinem holländischen Exil.