Paul Craig Roberts über die Wahrheit als Unannehmlichkeit für die Ideologen
Es gab mal eine Zeit, da war die Feder
mächtiger als das Schwert. Es war die Zeit wo die Menschen an die Wahrheit
glaubten und die Wahrheit für eine unabhängige Macht hielten und nicht als ein
Hilfsmittel für Regierungen, Klassen, Rassen, Ideologien, persönlichen oder
finanziellen Interessen.
Heute werden die Amerikaner durch Propaganda regiert. Die Amerikaner schätzen
die Wahrheit nicht, haben wenig Zugang dazu und sind nicht in der Lage sie zu
erkennen.
Die Wahrheit ist eine unwillkommene Sache. Sie ist beunruhigend. Die welche die
Wahrheit verkünden laufen Gefahr als „Antiamerikaner“, „Antisemiten“ oder
„Verschwörungstheoretiker“ gebrandmarkt zu werden.
Die Wahrheit ist eine Unannehmlichkeit für die Regierung und für die
Interessengruppen, dessen Wahlspenden die Regierung kontrollieren.
Die Wahrheit ist eine Unannehmlichkeit für die Staatsanwälte, die
Verurteilungen wollen, nicht die Aufdeckung von Unschuld oder Schuld.
Die Wahrheit ist eine Unannehmlichkeit für die Ideologen.
Heute werden die, welche als Ziel die Aufdeckung der Wahrheit haben, fürstlich
dafür bezahlt sie zu unterdrücken. Die Vertreter der „freien Marktwirtschaft“
werden bezahlt, um das Auslagern der Arbeitsplätze ins Ausland den Amerikanern
zu verkaufen. Amerikanische Arbeitsplätze die eine hohe Produktivität, eine
hohe Wertschöpfung haben, werden als schmutzig, als alte Industriearbeit
verunglimpft. Es sind Relikte aus der Vergangenheit, wir sollten sie am besten
loswerden. Sie wurden ersetzt durch die „New Economy“, eine erfundene
Wirtschaft, welche angeblich aus Hightech Bürojobs besteht, wo Amerikaner die
Aktivitäten die im Ausland stattfinden innovieren und finanzieren. Alles was
die Amerikaner dazu benötigen, um an dieser „New Economy“ teilzunehmen, ist ein
Wirtschaftsabschluss einer Universität der Efeuliga (die acht
Eliteuniversitäten im Nordosten der USA ) und dann werden sie an der Wall
Street Jobs die Millionen zahlen bekommen.
Ökonomen die einmal respektabel waren, nahmen Geld, um zu diesem Märchen der
“New Economy” beizutragen.
Aber nicht nur Ökonomen verkaufen ihre Seele für schnöden Mammon. In letzter
Zeit haben wir von Medizinern gehört, die für Geld in von Fachleuten geprüften
Journalen zusammengebraute „Studien“ veröffentlicht haben, die diese oder jene
neue Medizin hochloben, welche von den Pharmafirmen hergestellt werden, die für
diese „Studien“ bezahlt haben.
Der Europäische Rat untersucht die Rolle der Pharmafirmen beim Aufbauschen
einer falschen Schweingrippe-Pandemie, um damit Milliarden an Dollar für den
Verkauf des Impfstoff zu erzielen.
Die Medien halfen dabei, die kürzliche Marja-Offensive in Afghanistan
aufzubauschen, indem sie beschrieben, Marja ist eine Stadt die von 80'000
Taliban kontrolliert wird. Es stellte sich heraus, Marja ist nur eine urbane
Ansammlung von dörflichen Bauernhöfen. (Die "Befreiung der Stadt
Marja" von den Taliban war eine reine Hollywood-Show, ein kompletter Fake
für das amerikanische Publikum, wo nur afghanische Zivilisten ermordet wurden!)
Und dann gibt es den Skandal um die globale Erwärmung, in dem NGOs, die UNO und
die Atomindustrie zusammen konspirierten, in dem sie ein Weltuntergangsszenario
erfanden, um mit dem Umweltschutz Profite zu machen.
Wo immer man hinschaut, die Wahrheit ist dem Geld verfallen.
Dort wo Geld nicht ausreicht, um die Wahrheit zu beerdigen, erledigt Ignoranz,
Propaganda und ein kurzes Gedächtnis die Arbeit.
Ich kann mich erinnern, nach der Aussage von CIA-Direktor William Colby vor dem
Church-Komitee Mitte der 70ger Jahre, haben die Präsidenten Gerald Ford und
Ronald Reagan exekutive Befehle herausgegeben, um die CIA und Gruppen der
US-Geheimoperationen daran zu hindern, ausländische Staatsführer zu ermorden.
Im Jahre 2010 wurde der US-Kongress von Dennis Blair (Nationaler
Geheimdienstkoordinator) informiert, dass die USA jetzt sogar eigene
Staatsbürger umbringt, neben den ausländischen Staatsoberhäuptern.
Als Blair dem Geheimdienstkomitee erzählte, dass US-Staatsbürger nicht länger
verhaftet, angeklagt, verhandelt und wegen eines kapitalen Verbrechens
verurteilt werden müssen, sondern nur aufgrund von einem Verdacht, sie stellen
eine „Gefahr“ dar, ermordet werden können, wurde er nicht des Amtes enthoben.
Keine Untersuchung folgte. Nichts passierte. Es gab kein Church-Komittee. Mitte
der 70ger Jahre bekam die CIA Ärger, weil sie Verschwörungen ausheckte um
Castro zu ermorden. Heute sind es amerikanische Staatsbürger die auf der
Todesliste stehen. Egal welche Einwände es gibt, sie haben kein Gewicht.
Niemand in der Regierung bekommt irgendeinen Ärger über die Ermordung von
US-Staatsbürgern durch die US-Regierung.
Als Ökonom bin ich überrascht, dass der Berufsstand der amerikanische Ökonomen
keinerlei Wahrnehmung darüber hat, die US-Wirtschaft ist durch die Auslagerung
des BIP ins Ausland zerstört worden. In ihrer Jagt nach dem absoluten Vorteil,
niedrigsten Löhnen und einem Maximum an „Leistungsboni“ für die Chefetage,
haben sie die Produktion von Waren und Dienstleistungen für den amerikanischen
Markt nach China ausgelagert. Wenn ich von Ökonomen lese, die Auslagerung ins
Ausland ist freier Handel, der auf vergleichbare Vorteile basiert, dann erkenne
ich, es gibt keinerlei Intelligenz oder Integrität im Berufsstand der
amerikanischen Ökonomen.
Die Intelligenz und Integrität wurde durch Geld gekauft. Die transnationalen
oder globalen US-Konzerne, zahlen Multimillionen Dollar Abfindungspakete an die
obersten Manager, welche diese „Leistungsauszeichnungen“ erzielen, in dem sie
US-Arbeiter durch ausländische ersetzen. Während Washington sich über die
„muslimische Gefahr“ Sorgen macht, zerstören Wall Street, US-Konzerne und die
Anpreiser der „freien Marktwirtschaft“ die US-Wirtschaft und die Zukunft für
Abermillionen von Amerikanern.
Amerikaner, oder die meisten davon, haben bewiesen sie sind Pudding in den
Händen des Polizeistaates.
Die Amerikaner haben die Behauptung der Regierung abgekauft, dass die
Sicherheit es notwendig macht, die Freiheitsrechte und eine
rechenschaftspflichtige Regierung aufzugeben. Es ist erschreckend, die
Amerikaner, oder die meisten davon glauben, dass die Freiheitsrechte, wie
Habeas Corpus und eine rechtsstaatliche Gerichtsbarkeit, die „Terroristen“
schützt und nicht sie selber. Viele glauben auch, die Verfassung ist ein
ausgelaugtes altes Dokument, welches die Regierung daran hindert,
Polizeistaatsvollmachten auszuüben, welche notwendig sind, um die Amerikaner
sicher und frei zu halten.
Die meisten Amerikaner werden wahrscheinlich von niemanden was anderes hören.
Ich war angeschlossener Redakteur und Leitartikelschreiber für das Wall Street
Journal. Ich war der erste aussenstehende Kolumnist für Business Week und hielt
dieses Position für 15 Jahre. Ich war Kolumnist für ein Jahrzehnt für Scripps
Howard News Service, welche in 300 Zeitungen erschien. Ich war Kolumnist für
die Washington Times und für Zeitungen in Frankreich und Italien und für ein
Magazin in Deutschland. Ich war Beitragender zur New York Times und ein
regelmässiger Bestandteil der Los Angeles Times. Heute kann ich nichts in den
amerikanischen „Mainstreammedien“ veröffentlichen oder darin erscheinen.
In den letzten sechs Jahren wurde ich von den „Mainstreammedien“ verbannt.
Meine letzte Kolumne in der New York Times erschien im Januar 2004, zusammen
verfasst mit dem US-Senator Charles Chumer der Demokraten, der New York
vertritt. Wir sprachen die Auslagerung der US-Arbeitsplätze an. Unser Artikel
löste eine Konferenz am Brooking Institute in Washington DC aus, mit
Liveübertragung durch C-Span (öffentlichrechtlicher TV-Sender). Eine Debatte
darüber begann. Nichts dergleichen würde heute passieren.
Über Jahre war ich die Hauptstütze bei der Washington Times, verschaffte der
Moony Zeitung Glaubwürdigkeit als Business Week Kolumnist, ehemaliger Wall
Street Journal Redakteur und ehemaliger Vizefinanzminister. Aber als ich anfing
die Angriffskriege von Bush zu kritisieren, kam der Befehl von oben auf Mary
Lou Forbes, meine Kolumne zu kündigen.
Die amerikanischen Medienunternehmen dienen nicht der Wahrheit. Sie dienen der
Regierung und den Interessengruppen, welche die Regierung ermächtigen.
Das Schicksal Amerikas war erledigt, als die Öffentlichkeit und die
Antikriegsbewegung die 9/11 Verschwörungstheorie der Regierung abkaufte. Die
Darstellung der Regierung über 9/11 wird durch viele Beweise widersprochen.
Dennoch, dieses definierende Ereignis unserer Zeit, welches grenzenlose
Angriffskriege und einen heimischen Polizeistaat ausgelöst hat, ist ein Tabu
für eine Untersuchung durch die Medien. Es ist sinnlos sich über die Kriege und
dem Polizeistaat aufzuregen, wenn die Prämisse auf dem diese aufbauen
akzeptiert wird.
Die Kriege die in die Billionen gehen, haben Finanzierungsprobleme für
Washingtons Defizite verursacht und bedrohen die Rolle des US-Dollars als
Weltreservewährung. Die Kriege und der Druck welche das Budgetdefizit auf den
Wert des Dollars legt, haben die Renten- und Krankenversicherung auf den
Hackblock gelegt. Der ehemalige Vorsitzender von Goldman Sachs und
US-Finanzminister Hank Paulson ist hinter diesem Schutz der Pensionisten her.
Fed-Chef Bernanke ist auch hinter ihnen her. Die Republikaner auch. Dieser Schutz
wird als „Anwartschaften“ beschrieben, wie wenn sie so eine Art Wohlfahrt wäre,
welche die Menschen nicht über die Lohnsteuer ihr ganzes Arbeitsleben
eingezahlt hätten.
Mit einer Arbeitslosenquote von 21 Prozent, wenn nach der Methode von 1980
gemessen, mit amerikanischen Arbeitsplätzen, BIP und Technologie nach China und
Indien ausgelagert, mit Krieg als Washingtons grösste Verpflichtung, mit dem
Dollar der durch Schulden überlastet ist, mit Freiheitsrechten die für den
„Krieg gegen den Terror“ geopfert werden, wurde die Freiheit und der Wohlstand
der amerikanischen Bevölkerung in den Mülleimer der Geschichte geschmissen.
Der Militarismus der USA und Israels und die Gier der Wall Street und der
Konzerne, werden jetzt ihren Lauf nehmen. Da die Feder zensiert wird und dessen
Macht erloschen ist, melde ich mich ab.
Paul Craig Roberts ist
Doktor der Ökonomie, war Vizefinanzminister unter Präsident Ronald Reagan und
ist ein bekannter Journalist, der für alle wichtigen Zeitungen, wie das Wall
Street Journal, Business Week, New York Times und viele andere Blätter
geschrieben hat. Er hat 1992 den Warren Brookes Award für außerordentlichen
Journalismus erhalten. Er wird als einer der besten sieben Journalisten der USA
eingestuft.