Greueltaten von US-Soldaten in Vietnam

 

Im Vietnamkrieg sollen von US‑Soldaten mehr Greueltaten an Zivilisten begangen worden sein als bislang bekannt. Das geht aus jetzt freigegebenen Dokumenten der US­-Armee hervor, Teil eines Archivs, das in den siebziger Jahren angelegt wurde. Zu den Verbrechen gehören sieben Massaker zwischen 1967 und 1971, bei denen mindestens 137 Zivilisten getötet wurden. Nicht eingeschlossen ist das Massaker von My Lai, bei dem 1968 etwa 500 Zivilisten umkamen. Insgesamt sind in den Dokumenten 320 Fälle von Greueltaten der US‑Soldaten belegt. Ein Viertel von 203 angeklagten Soldaten sei vor ein Kriegsgericht gestellt worden, verurteilt wurden nur 23, berichtete letzten Sonntag die Los Angeles Times.

 

Quelle: JUNGE FREIHEIT vom 11. August 2006