US-Staatsterrorismus

 

( ... ) Das Gespenst, das hier umgeht, ist der Staatsterrorismus.

 

Soll niemand glauben, daß dazu Aufmacherartikel in der Tagespresse veröffentlicht werden oder in den Abendnachrichten darüber etwas zu hören sein wird. Man muß lange suchen, bis man dazu etwas in den Medien findet. Interessant sind in diesem Zusammenhang die Äußerungen von John Stockwell, der früher die CIA‑Niederlassung in Angola geleitet hat. Er sieht seine Arbeit, die er früher für die US‑Regierung in Übersee verrichtete, als Unterstützung des Terrorismus an. Er schaut zurück in die Zeit, als ein Mann namens Bush Chef der CIA war:

 

»CIA‑Direktor George Bush arbeitete angeblich, daran, die früheren OPMONGOOSE‑Agenten davon zu überzeugen, sich außerhalb der USA zu reorganisieren. Im Juni 1976 gingen sie in die Dominikanische Republik und gründeten CORU, eine konterrevolutionäre Gruppe. Am 26. Oktober 1976 verübten sie einen Bombenanschlag auf ein Flugzeug, das in Barbados startete, wobei 73 Passagiere in einem rohen Akt des Terrorismus ums Leben kamen. Luis Posada Carrilles und Orlando Bosch wurden wegen dieses Anschlags in Venezuela verhaftet. Es gibt Beweise dafür, daß Mitglieder derselben Gruppierung aus CIA‑Agenten und Exilkubanern 1963 an der Ermordung von John F. Kennedy beteiligt waren. Wir wissen auch, daß Carrilles in den 80er Jahren mit Hilfe des Contra-­Programms der CIA aus dem Gefängnis in Venezuela herausgeholt wurde. Sie ließen ihn dann für Felix Rodriguez arbeiten, der als Verbindungsmann des damaligen Vizepräsidenten unter Bush fungierte. Gegenüber der Presse erklärte Rodriguez: »Wir brauchten ihn.« Er bezog sich auf Carrilles, den terroristischen Bombenleger, der für den Absturz des Flugzeugs verantwortlich war.« (Aus: The Praetorian Guard: The U.S. Role in the New World Order, Boston 1991)

 

Dies sind die Worte eines Mannes, der über ein Jahrzehnt für die CIA gearbeitet hat und während der Ära Kissinger vorübergehend auch für einen Ausschuß des Nationalen Sicherheitsrates tätig war. ( ... )

 

Quelle: Wolfgang Eggert zitiert in "Out of the blue?" (S. 96 f) Mumia Abu-Jamal in JUNGE WELT vom 6. Oktober 2001