US-Oligarchie

Wenn wir kurz unsere Aufmerk­samkeit der Persönlichkeit und Karriere George (Herbert Walker) Bush (der Vater des späteren US-Präsidenten George Walker Bush) widmen, darf dies nicht zu dem Schluß ver­leiten, der Mann sei an und für sich bedeutend. George Bush ist ein Handlanger des liberalen Ostküstenestablishments, jener Fi­nanzoligarchie von Banker-, Juri­sten- und Politikerfamilien, die seit der Ermordung Abraham Lincolns vor 125 Jahren eine im­mer dominierende politische und wirtschaftliche Rolle gespielt haben. George Bush ist ein Ge­schöpf dieses Establishments, wenn auch seine Familie eine sehr untergeordnete Stellung ein­nimmt.

George Bushs Vater, Senator Prescott Bush, war ein führender Vertreter des sogenannten Trusts, einer Gruppe von Finanz­leuten in der Wall Street und der Londoner City, die ab 1917 die Bolschewiken in Rußland unter­stützten. Diese Gruppe spielte auch bei der Machtübernahme Adolf Hitlers 1933 eine wesentli­che Rolle. Prescott Bush war ein Sprecher für die Investmentbank Brown Brothers Harriman, die sich durch besonders energische Unterstützung für Bolschewis­mus und Faschismus hervortat.

 

Die führende Persönlichkeit die­ser Bank war der jüngst verstor­bene Averell Harriman, Franklin D. Roosevelts Gesandter bei Sta­lin und Churchill während des Zweiten Weltkriegs. Harriman setzte sich für amerikanische Lieferungen auf Kreditbasis an die Sowjets ein, er leitete das Euro­päische Wiederaufbauprogramm des Marshall-Plans von der OECD in Paris aus und war zu­dem Gouverneur des Staates New York.

Mit den Gefolgsleuten seiner Fa­milie, George Kennan und Char­les Bohlen vom US-Außenministerium, bahnte er 1945/46 den Weg für Churchills Hinwendung zum »Kalten Krieg«. 1952 war er Harry Trumans bevorzugter Kan­didat für die Nominierung zum amerikanischen Präsidenten. Harriman spielte 1951 eine Schlüsselrolle, als General Dou­glas MacArthur als Komman­deur in Japan und im Fernen Osten abgelöst wurde.

Später spielte er mit bei der Er­mordung des südvietnamesi­schen Präsidenten Ngo Ding Diem und bei der Entfesselung des Vietnamkriegs. Harriman half bei der Vermittlung des Ver­trags mit der Sowjetunion über die Begrenzung von Atomversu­chen. Zuletzt war er mit Pamela Churchill verheiratet, der geschiedenen Frau von Winstons Sohn Randolph. Mit ihr zusam­men kontrollierte er einen Flügel der Demokratischen Partei der USA.

George Bush besuchte die Phi­lipps Academy in Andover, US-Bundesstaat Massachusetts, ei­nem Vorort von Boston, eine ex­klusive Schule des Ostküsten­establishments, wo die Schüler auf das College vorbereitet werden. Später besuchte Bush die Universität Yale.

Die Loge Skull and Bones

Der politische Einfluß Yales geht von der berüchtigten geheimen Freimaurerloge Skull and Bones (Schädel und Knochen), auch als Russell Trust bekannt, aus. Unter den alljährlich 15 für Skull and Bones ausgewählten Doktoranden finden wir einfluß­reiche Persönlichkeiten des Ostküstenestablishments wie Oberst Henry Stimson, Mitglied einer republikanischen Regierung in den zwanziger Jahren, den Roosevelt später zum Kriegsminister des überparteilichen Kriegskabi­netts im Zweiten Weltkrieg er­nannte. Wir finden hier auch Averell Harriman, mehrere Mit­glieder der Familie Taft, von de­nen einer 1908 amerikanischer Präsident wurde, und den frühe­ren Direktor des Nationalen Si­cherheitsrates der USA, Archi­tekten des Vietnamkrieges und ehemaligen Sprecher des Esta­blishments, Mc George Bundy vom Lovett-Clan in Boston.

Der Weg zu einer einflußreichen Position im amerikanischen Au­ßenministerium und nach 1947 auch in den CIA führt auffallend häufig über Skull and Bones. Die Rituale und Zeremonien von Skull and Bones sind streng ge­heim, doch ist bekannt, daß sterbliche Überreste von Men­schen dabei eine Rolle spielen.

Quelle: Peter Blackwood in „Das ABC der Insider“, Leonberg 1992, S. 128 - 130