Pax Pentagon

 

Der Irakkrieg im Jahr 2003 war der dritte illegale Krieg der Vereinigten Staaten in nur vier Jahren, wobei der Krieg gegen Saddam besonders blutig und eklatant rechtswidrig war. Auch die Sorge um die Menschenrechte ließ sich als Interventionsmotiv der USA kaum ernst nehmen, die die Iraker zwölf Jahre lang mit inhumanen Sanktionen bestraft hatten. Und wo blieb die Menschlichkeit in Krieg und Vorkrieg, die so viele unschuldige Menschenleben forderten?

 

Den Kosovokrieg rechtfertigten die USA als "humanitäre Intervention", den Afghanistankrieg als "Selbstverteidigung" und für den Irakkrieg behaupteten sie, durch den UN‑Sicherheitsrat autorisiert zu sein. Jeder dieser Kriege, sagt Rechtsprofessor Mandel, muss nach Völkerrecht und UN‑Charta als "größtes internationales Verbrechen" eingestuft werden. Aber wie kommt es, dass es nicht gelingt, die USA vor internationalen Kriegsverbrechertribunalen zur Verantwortung zu ziehen, sondern dass nur die Gegner der USA für ihre Taten büßen müssen?

 

In seinem neuen Buch analysiert der renommierte Rechtswissenschaftler Michael Mandel die Debatte um die ethischen und rechtlichen Aspekte der Kriege im Kosovo, in Afghanistan und im Irak und liefert eine kritische Analyse der internationalen Verfolgung und Nichtverfolgung von Kriegsverbrechen und "Kollateralschäden", die in Wahrheit Mord sind. "Diese gut durchdachte und sorgfältig dokumentierte Studie ist traurig und hart, aber notwendig" (Noam Chomsky).

 

Michael Mandel ist Rechtsprofessor an der York University, Toronto. Er lehrte auch an Universitäten in Italien und Israel. Mandel ist Vorstandsmitglied von Lawyers Against the War, einer Organisation, die 2001 in Kanada gegründet wurde und Mitglieder in 13 Ländern hat. Michael Mandel "Pax Pentagon". Aus dem Englischen von Ulrike Bischoff. Ca. 350 Seiten. Paperback. Nur bei Zweitausendeins. 15 Euro.

 

Quelle: Merkheft Nr. 196, S. 81 (Bestellungen auch per Fax: 069 - 415 003)