Die Lüge der Straussianer

 

(Dick) Cheneys überheblicher Femsehauftritt bildete den vorläufigen Höhepunkt einer mehr als zwölfjährigen Kampagne mit dem Ziel, die politische Landkarte im Nahen Osten und am Persischen Golf im Zuge eines Dauerkrieges völlig umzugestalten und sich dabei in Kolonialmanier die dortigen Rohstofflager anzueignen. Darüber hinaus markiert er das Ergebnis eines langwierigen, schleichenden Staatsstreiches in Washington: die politische Machtübernahme einer kleinen Gruppe neokonservativer Fanatiker. Ihr Ziel ist es, die USA von einer Verfassungsrepublik, die dem Gemeinwohl und einer Prinzipiengemeinschaft souveräner Nationalstaaten verpflichtet ist, in eine Parodie des Römischen Reiches zu verwandeln ‑ in ein brutales Imperium, das im Ausland Eroberungszüge macht und zu Hause als repressiver Polizeistaat herrscht. Nicht zufällig sind die meisten dieser Neokonservativen Anhänger des deutschstämmigen [sic!] Philosophen Leo Strauss (1899‑1973). Obwohl er Jude war, war Strauss ein Anhänger der Ideen des existentialistischen Philosophen und Nietzsche‑Bewunderers Martin Heidegger und des Nazi‑Juristen Carl Schmitt, von dem er sich auch protegieren ließ. Schmitt lieferte u.a. die juristischen Vorwände für Adolf Hitlers diktatorischen Staatsstreich im März 1933 nach dem Reichstagsbrand. Schmitt persönlich verhalf Strauss dazu, 1934 als Stipendiat der Rockefeller-Stiftung nach Amerika zu gehen. Strauss lehrte zuerst an der Neuen Schule für Sozialforschung in New York und dann an der Universität Chikago. Für Leo Strauss und seine Schüler ist die 'noble Lüge' - Desinformation ‑ der Schlüssel, politische Macht zu erringen und zu erhalten. Letztendliches Ziel ist die politische Macht an sich. Für Strauss und die Straussianer gibt es keine universellen Prinzipien, kein Naturrecht, keine Tugend, keine Nächstenliebe, kein Menschenbild vom Menschen als Abbild des Schöpfers.

 

Der führende Washingtoner 'Straussianer' und Chefpropagandist der Kriegspartei in der Bush‑Administration William Kristol (Jude) hat in seiner Stellung als Chefredakteur, von Rupert Murdochs (Jude) Zeitschrift Weekly Standard die Kunst der politischen Täuschung und Goebbelsschen 'Großen Lüge' vervollkommnet. Er ist der Sohn zweier führender Neokonservativer der Nachkriegszeit Irving Kristol und Gertrude Himmelfarb (Jüdin) ‑ und wurde seit seinem 18. Lebensjahr an der Harvard‑Universität von dem wichtigen Strauss‑Schüler Harvey Mansfield jun. ausgebildet.

 

Kristols Zimmergenosse in Harvard und Mit‑Straussianer war Alan Keyes, der später unter Reagan im Außenministerium arbeitete und sich erfolglos um den Senatssitz in Maryland bewarb (1988 gegen den Demokraten Paul Sarbanes). Ein anderer Kommilitone war Francis Fukuyama, der später Nietzsches Idee vom 'Ende der Geschichte' propagierte. Fukuyama hatte zuvor an der Cornell‑Universität unter Allan Bloom  studiert, der ebenfalls zum inneren Kreis von Strauss' Chikagoer Studenten gehörte. Saul Bellow (Jude), der ebenfalls in Chikago dabei war, hat in dem recht wirklichkeitsnahen Roman Ravelstein Blooms Leben beschrieben.

 

 

Der neokonservative Putsch des 11. September

 

In Bellows Tribut an Bloom kommt noch ein weiterer Straussianer vor, der heute bei den Putschisten in der Bush­-Administration eine überlebensgroße Rolle spielt: Paul Wolfowitz (Jude).

 

Wolfowitz war einer der ersten Schüler von Strauss und Bloom, der nach Washington kam. Bloom hatte Wolfowitz, als dieser noch an der Universität von Chikago an seiner Doktorarbeit schrieb, mit dem Gründer der RAND-Corporation, Albert Wohlstetter, und mit Paul Nitze (Jude) bekannt gemacht, einem führenden Rüstungsexperten, der in den meisten Regierungen der Nachkriegszeit hohe Posten bekleidete. In den 70er Jahren arbeitete sich Wolfowitz in der Abrüstungsbürokratie nach oben und knüpfte Verbindungen zu anderen Schützlingen von Strauss und Bloom, die als Mitarbeiter bei verschiedenen Senatsausschüssen untergebracht wurden. Wolfowitz arbeitete in dieser Zeit u.a. mit Richard Perle (Jude), Steven Bryen und Elliot Abrams (Jude) zusammen, die damals Mitarbeiter der Senatoren Henry Jackson (D‑Washington), Clifford Case (R‑New Jersey) bzw. Daniel Patrick Moynihan (D‑New York) waren. Perle berichtet, daß er Wolfowitz 1969 kennenlernte, als Wohlstetter die beiden mit einem Forschungsprojekt für Senator Jackson beauftragte.

 

Weitere Strauss‑Schüler der neokonservativen Kabale sind John Podhoretz, Chefkommentator von Rupert Murdochs (Jude) Revolverblatt New York Post, Ex‑Herausgeber von The Weekly Standard und Sohn von Norman Podhoretz und Midge Decter, die der ersten Generation der Neokonservativen angehören; der Richter am Obersten Gerichtshof Clarence Thomas; Justizminister John Ashcroft; I. Lewis 'Scooter' Libby (Jude), Stabschef und Chefberater von Vizepräsident Cheney in Fragen der Nationalen Sicherheit, der von seinem Mentor Paul Wolfowitz ‑ damals Professor an der Yale‑Universität ‑ in die Welt der Straussianer eingeführt wurde; der Desinformationschef des Pentagon Abram Shulsky (Jude), Gary Schmitt, Exekutivdirektor des von Kristol geleiteten Projekts für ein Neues amerikanisches Jahrhundert (PNAC); David Brook (Jude), Redakteur des Weekly Standard, Werner Darmhauser, der von Strauss persönlich gefördert wurde und die Universität verließ, um nach der Pensionierung von Norman Podhoretz Redakteur des führenden neokonservativen Magazins Commentary zu werden, und der Redakteur des Weekly Standard Robert Kagan (Jude), ein Sohn des führenden Straussianers an der Yale‑Universität Donald Kagan (Jude).

 

Wie das Beispiel Wolfowitz zeigt, bildete dieser Kreis von Strauss‑Schülern sowie ein ebenso kleiner Zirkel mit ihnen verbündeter Neokonservativer und Parteigänger des Likud in den letzten 30 Jahren eine Art Untergrundnetzwerk innerhalb der Regierung und ihres Umfelds und wartete auf den geeigneten Moment, endlich loszuschlagen. Der 11. September (vermutlich von diesen Kreisen oder von Kreisen, die mit diesen zusammenarbeiten, inszeniert und instrumentatisiert, Roland Bohlinger) bot ihnen die Chance ihres Lebens, und sie waren gut darauf vorbereitet.

 

Wie Lyndon LaRouche in der EIRNA‑Studie 11. September ‑ Die Lüge aus Staatsräson schrieb, muß es bei den Anschlägen vom 11. September Komplizen an wichtigen Stellen des nationalen Sicherheitsestablishments der USA gegeben haben. Anders ist das völlige Versagen der grundlegenden Sicherheitsprozeduren und die gründliche Kenntnis dieser 'verletzlichen Stellen' seitens der Täter nicht zu erklären. Es sei unmöglich, so LaRouche, daß diese Anschläge von Al‑Qaida-­Kämpfern ohne Komplizen innerhalb des Sicherheitsapparats durchgeführt wurden. Tatsächlich handelte es sich bei den Anschlägen um einen ausgeklügelten Akt des verdeckten Kleinkriegs, der die Fähigkeiten des Bin‑Laden‑Apparates bei weitem überstieg. Die Idee, daß Osama Bin Laden aus seinen Höhlen in Afghanistan diesen bedeutendsten Akt irregulärer Kriegführung gegen die Vereinigten Staaten durchgeführt haben soll, ist wohl die unverschämteste aller Propagandalügen ‑ eine Kunst, in der bislang Goebbels unerreichter Spitzenreiter war.

 

In der Studie über den 11. September räumte LaRouche ein, daß die Details der Durchführung der Anschläge vermutlich nie ans Licht kommen werden. Aber die Frage des cui bono?, wem diese Anschläge nützen, sei viel leichter zu beantworten. Dazu ist es jedoch notwendig, eine Reihe wichtiger Ereignisse zu untersuchen, die bis in die Präsidentschaft des älteren Bush zurückreichen.

 

Quelle: "Geschichte und Urheber der neuen US-Doktrin präventiver Angriffskriege" von Jeffrey Steinberg, Teil 2 und 3 in "Deutsche Freiheit" vom 1.10.2005, S. 28 f, zitiert aus "Neue Solidarität" vom 16.4.2003, S. 3 f