Warum John F. Kennedy ermordet wurde
Meine Damen und
Herren, Geheimhaltung ist abstoßend in einer freien und offenen Gesellschaft.
Als Volk haben wir eine natürliche und historische Abneigung gegen
Geheimgesellschaften und Geheimbünde. Die Nachteile einer übermäßigen
Geheimhaltung übersteigen die Gefahren, mit denen diese Geheimhaltung
gerechtfertigt wird. Es macht keinen Sinn, einer unfreien Gesellschaft zu
begegnen, indem man ihre Beschränkungen imitiert. Das Überleben unserer Nation
hat keinen Wert, wenn unsere freiheitlichen Traditionen nicht ebenfalls
fortbestehen. Es gibt eine sehr ernste Gefahr, daß der Vorwand der
Sicherheit mißbraucht wird, um Zensur und Geheimhaltung auszudehnen.
Ich habe nicht die
Absicht, so etwas zu dulden, sofern dies in meiner Kontrolle liegt, und kein
Beamter meiner Administration, egal in welchem Rang, zivil oder militärisch,
sollte meine Worte hier und heute Abend als eine Entschuldigung interpretieren,
Nachrichten zu zensieren oder dezent zu unterdrücken, unsere Fehler zuzudecken
oder der Presse und der Öffentlichkeit Tatsachen vorzuenthalten, die sie
erfahren sollten.
Wir haben
es mit einer monolithischen und ruchlosen weltweiten Verschwörung zu tun, die
ihren Einfluß mit verdeckten Mitteln ausbreitet: mit Infiltration statt
Invasion, mit Umsturz statt Wahlen, mit Einschüchterung statt Selbstbestimmung,
mit Guerillakämpfern bei Nacht, statt Armeen am Tag. Es ist ein System, das mit
gewaltigen menschlichen und materiellen Ressourcen eine komplexe und effiziente
Maschinerie aufgebaut hat, die militärische, diplomatische, geheimdienstliche,
wirtschaftliche, wissenschaftliche und politische Operationen verbindet. Ihre
Pläne werden nicht veröffentlicht, sondern verborgen, ihre Fehlschläge werden
begraben, nicht publiziert, Andersdenkende werden nicht belobigt, sondern zum
Schweigen gebracht, keine Ausgabe wird in Frage gestellt, kein Gerücht wird
gedruckt, kein Geheimnis enthüllt.
Kein Präsident
sollte die öffentliche Untersuchung seines Regierungsprogramms fürchten, weil
aus der genauen Kenntnis sowohl Unterstützung wie auch Opposition kommt, und
beides ist notwendig. Ich bitte Ihre Zeitungen nicht, meine Regierung zu
unterstützen, aber ich bitte Sie um Ihre Mithilfe bei der enormen Aufgabe, das
amerikanische Volk zu informieren und zu alarmieren, weil ich vollstes
Vertrauen … (Applaus) …. in die Reaktion und das Engagement unserer Bürger
habe, wenn sie über alles uneingeschränkt informiert werden. Ich will die
Kontroversen unter Ihren Lesern nicht ersticken, ich begrüße sie sogar. Meine
Regierung wird auch offen zu ihren Fehlern stehen, weil ein kluger Mann einst
sagte, Irrtümer werden erst zu Fehlern, wenn man sich weigert, sie zu
korrigieren.
Wir haben die
Absicht, volle Verantwortung für unsere Fehler zu übernehmen, und wir erwarten
von Ihnen, dass sie uns darauf hinweisen, wenn wir das versäumen. Ohne Debatte
und Kritik kann keine Regierung und kein Land erfolgreich sein, und keine
Republik kann überleben.
Deshalb verfügte
der athenische (altgriechische) Gesetzgeber Solon, dass es ein Verbrechen für
jeden Bürger sei, vor Meinungsverschiedenheiten zurückzuweichen, und genau
deshalb wurde unsere Presse durch den ersten Verfassungszusatz besonders
geschützt [Anmerkung NJ: durch Bushs Ermächtigungsgesetze , der sogenannte
'Patriot Act' längst ausgehöhlt].
Die Pressefreiheit
in Amerika wurde nicht durch einen speziellen Verfassungszusatz geschützt, um
zu amüsieren und Leser zu gewinnen, nicht um das Triviale und Sentimentale zu
fördern, nicht um dem Publikum immer das zu geben, was es gerade will, sondern
um über Gefahren und Möglichkeiten zu informieren, um aufzurütteln und zu
reflektieren, um unsere Krisen festzustellen und unsere Chancen aufzuzeigen,
manchmal sogar die öffentliche Meinung zu führen, zu formen, zu bilden,
herauszufordern. Das bedeutet mehr Berichte und Analysen von internationalen
Ereignissen, denn das alles ist heute nicht mehr weit weg, sondern ganz in der
Nähe und vor der Haustür.
Das bedeutet mehr
Aufmerksamkeit und besseres Verständnis der Nachrichten sowie verbesserte
Berichterstattung, und es bedeutet schließlich, dass die Regierung auf allen
Ebenen ihre Verpflichtungen erfüllen muss, Sie mit unzensierten Informationen
außerhalb der engen Grenzen der Staatssicherheit zu versorgen.
Und so liegt es in
der Verantwortung der Printmedien, die Taten des Menschen aufzuzeichnen, sein
Gewissen zu bewahren, der Bote seiner Nachrichten zu sein, damit wir die Kraft
und den Beistand finden, auf dass mit Ihrer Hilfe der Mensch zu dem
werde, wozu er geboren wurde: frei und unabhängig.
John
F. Kennedy
am 27. April 1961 in einer Rede vor Zeitungsverlegern
Diese
Rede kostete ihn offenbar das Leben!
„Das Amt des Präsidenten ist
dazu benutzt worden, ein Komplott zu schmieden, das die Freiheit Amerikas
zerstören soll. Bevor ich mein Amt verlasse, muss ich die Bürger Amerikas
darauf hinweisen.“
US-Präsident
John F. Kennedy 1963 während einer Rede an der Columbia-Universität - zehn Tage später
(am 22.11.1963 – übrigens ein hochgradig kabbalistisch bedeutsames Datum) war
Kennedy tot.