Bush & Co
George W. Bush hat es nicht nur im Kopf, sondern auch mit dem Herzen !
Auszug aus einem am 4. Januar 2005 veröffentlichten Interview der
Lissabonner Wochenzeitschrift "o DIABO" mit dem ehemaligen CIA-Oberst
Dr. Oswald LeWinter:
Ist die Wiederwahl Bush's eine Tragödie für die
Welt, wie einige behaupten ?
Bush wird immer der Gleiche
bleiben. Und es soll besser nicht vergessen werden, daß er den Sieg im Staat
Ohio dadurch "gestohlen hat", daß die Wahlergebnisse in den Komputern
manipuliert wurden.
Aber John Kerry hat
sich nicht beschwert..
Aber Al Gore hat sich auch
nicht beschwert, als er vor vier Jahren besiegt wurde. John Kerry
hat einen Stein im Schuh, der heißt Teresa Heinz Kerry,
seine Frau...
Wollen Sie das konkreter sagen ?
Sie, obwohl sehr reich, hat
eine sehr seltsame Vergangenheit in ihrer Herkunft aus Mozambique. Bush hat nie
Kerry in wirklich bedeutungsvollen Aspekten
angegriffen, lediglich behauptend, daß sein Gegner oft die Argumente wechseln
würde. In gleicher Form hat auch Kerry nie über Bush
gesagt, was dieser über den "11. September" wüßte. Wegen diesen und
anderen Motiven kann ich nur zu der Erkenntnis gelangen, daß Amerika in einem
Regime einer falschen Demokratie lebt, weil die eigene Administration zu häufig
die Bevölkerung anlügt. Freiheit ist nicht immer ein Synonim
(gleichbedeutend) für Demokratie. In Amerika ist es schwierig andere Meinungen
zu haben als die, welche der "status quo"
diktiert. Dazu kommt noch das Erschwerende, daß dort keine, vom wirklichen Sinn
des Wortes her gesehen, politischen Parteien existieren.
In Wirklichkeit hat Bush die Wahl mit mehr Stimmen gewonnen als in 2000.
Wie erklären Sie dies Phänomen ?
Es ist nicht wahr, daß er mit
solch einem Unterschied gewann. Viele Stimmen gingen verloren, andere wurden
nicht gezählt. Nach und nach wird man von dieser Manipulation erfahren, es ist
jedoch schon zu spät, egal gegen was, Beschwerde einzureichen. Die Wahrheit
ist, daß Bush die Volksabstimmung mit weniger als eineinhalb Prozent
Unterschied gegen Kerry gewann. Bei Gore war es
anders. Dieser gewann die Volksabstimmung, verlor aber Florida im Obersten
Gerichtshof, da die Richter Freunde von Bushs Vater waren.
Wie manche sagen, war es das tiefe Amerika, welches den Sieg dem Bewohner
des Weißen Hauses gab ?
Die wichtigsten Städte der Ost
und Westküste und die Intellektuellen Amerikaner haben gegen Bush gewählt. Er
hatte den Vorteil, in den Staaten zu gewinnen, wo die Leute den Kopf in den
Arsch stecken und nicht denken. (sic!).
Waren es die patriotischen Werte und der Kampf gegen den Terrorismus,
welche bei diesen Wählern Gewicht hatten ?
Der Schlüsselwert war der
religiöse. Es gab große Anzahlen von konservativen "Wiedergeborenen" ("Born Again Christians"), genau wie Bush. Da sie die Werte des
Präsidenten teilten, wurden sie für seine Wiederwahl maßgebend. Er hörte nicht
auf, während der gesamten Wahlkampagne zu sagen: "Ich bin auf dem
richtigen Weg", wodurch er durch diese Haltung viele Wähler mit sich riß,
was für mich nur die Idee verstärkt, daß Bush keinen Charakter hat.
Wie erwarten Sie vom zweiten Mandat für Bush ?
Wenige wissen es, aber er ist
ein Mann mit Herzproblemen. Beachten Sie, daß während der Fernsehdebatte der
Schatten in Frage gestellt wurde, welcher auf seinem Anzug erschien und der
nicht mehr ist, als der Arterialregulierer, der das
Schlagen seines unkontrollierten Herzens normalisiert. In Bezug auf seinen
Einsatz erwarte ich nicht, daß sich etwas ändert. Wenn es zum Ende seines
Mandats kommt, wird er sich für einen von zwei Wegen entscheiden: falls er bis
zum Ende des Mandats überlebt, wird er den Weg vorbereiten für den jetzigen Governeur von Florida, seinen Bruder Jeb,
damit dieser der nächste Präsident Amerikas wird; oder, andererseits, Bush
erhält genügend Stimmen im Kongreß um die Verfassung zu ändern und eine dritte
Amtszeit einzusetzen. Alles kann passieren...
Die Wirtschaft Amerikas ist chaotisch und es ist bekannt, daß die
Amerikaner diesen Fakt in Bezug nehmen. Wie ist es möglich das Defizit zu
reduzieren, an welchem die amerikanische Wirtschaft leidet?
Als Bush gewählt wurde, hatte
der Staat ein Guthaben, das Clinton ihm gelassen hatte. Dazu auch eine
Wirtschaft in gesundem Zustand. Bush verbrauchte Geld, welches die zukünftigen
Generationen noch für lange Zeit bezahlen werden.
Wo holt Bush die Gelder her, welche er für den Irakkrieg braucht ?
In der Vergangenheit schloß
der Kongreß die Augen und ermöglichte die Gelder für andere Konflikte. Der (
Kongreß ) ist eine Ansammlung von Feiglingen; dazu kommt, daß Bush die Mehrheit
mit fünf Senatoren hat und das Unterhaus kontrolliert. Auf diesem Wege, und in
Kürze, wird Amerika in eine Dekadenz fallen, genau wie es im Imperium Romanum passierte,
und das Kapital der Macht und des Einflusses verlieren, welches es im Moment
besitzt. Europa ist dabei, ein starker Block zu werden mit Ländern wie es der
Fall ist bei Frankreich, Deutschland, Spanien und Polen, welches kürzlich in
die EU eintrat, und die skandinavischen Länder ‑ sie alle haben keine Sympatie für die Amerikaner ‑ und harmonisch
zusammenarbeiten und stärker als die USA werden.
Das Italien Berlusconis ist auch dabei Einfluß zu gewinnen...
Berlusconi mag Bush, weil der
amerikanische Präsident seine Einflüsse in Bewegung setzt, damit verhindert
wird, daß der italienische Premierminister verhaftet wird.
Wann wird der Krieg im Irak aufhören ?
Das ist schwierig zu sagen.
Die Wahlen jedoch, im Januar, sind eine Farce.
Bin Laden rief zum Boykott auf. Denken Sie, daß er gehört wird ?
Es ist möglich, daß es zum
Boykott kommt. Das Hauptproblem jedoch ist der Mittlere Orient: solange
Washington Ariel Sharon alles machen läßt, was er den Palästinensern antun
will, wird es keinen Frieden geben.
Wird der Tod Arafats nicht den Verlauf der Geschichte ändern ?
Arafat war der einzige
Palästinenser, welcher den Mut hatte, die Amerikaner zum Teufel zu schicken.
Abu Mahzen wird das nicht tun. Sharon wird weiter
nach seinem Willen seine Panzer benutzen und Mauern errichten, wo er will, mit
der Duldung Washingtons.
Bush hat einige Veränderungen in seiner Administration gemacht: Ashcroft und Powell ziehen aus, Condoleeza
wird befördert und Rumsfeld, seltsamerweise, hält
sich. Warum ?
Das politische Überleben kommt
daher, daß Rumsfeld viele Geheimnisse über Bush weiß
und der Präsident seinen Freunden gegenüber loyal ist. Er weiß von den
Geschäften der ganzen Bushfamilie, inklusive des Drogenschmuggels mit dem
Panama des Generals Noriega, welcher zwischen 1950 und 1986 Geld von der CIA
erhielt. Hinsichtlich Powell, dieser ist eine Art von "schwarzem Diener",
welcher tatsächlich nicht sein eigenes Volk repräsentiert.
Und Condoleeza Rice,
ist sie ein aufsteigender Stern ?
Condoleeza Rice ähnelt tobsüchtigen Hunden, die nicht ruhig halten,
solange sie nicht zubeißen. Sie ist viel gefährlicher als Rumsfeld
oder Cheney. Und wie greift man eine schwarze Frau an, die aus armer Familie
stammt und dermaßen in der Hirarchie der Macht und
der Geschäfte emporkletterte, daß sie die Hauptaktionärin in einer Ölfirma ist
?
Sind die Neo‑Konservativen, wie man sagt, die Ideologen hinter dem
gesamten Mandat Bushs und werden sie weiterhin die Kraft im Weißen Haus sein ?
Der Mann, der das Weiße Haus
kontrolliert, ist Karl Rove. Er ist der Verantwortliche
für den Versuch, die Bush-Dynastie zu verewigen.
Manche sagen, daß er das politische Gehirn Bushs sei...
Bush hat weder Gehirn, noch
irgend etwas anderes ähnliches...
Gor Vidal sagte, daß "die Imperien zu ihrer
Ausbreitung Feinde benötigen". Wer ist der Feind des amerikanischen
Imperialismus ?
Die Bushadministration ist der
Hauptfeind des amerikanischen Volkes. Sie interessiert sich nicht für Amerika,
sondern für ihre Familie, für die Macht und für ihre Geschäfte.
Denken Sie, daß nach dem Irak der Iran das nächste Objektiv Washingtons
ist ?
Die Doktrin des früheren
amerikanischen Ministers des Auswärtigen Amtes, James Baker, zeigte auf folgende
Länder als bevorzugte Ziele: Iran, Syrien, Saudi-Arabien, Venezuela und
Brasilien. Die Amerikaner mögen nicht den Populismus von Lula;
das Interesse für den Iran kommt daher, daß er ein fundamentalistischer
islamischer, an Erdöl sehr reicher Staat ist. Und da von Erdöl gesprochen wird,
es scheint mir, daß schon sehr bald die Vereinigten Staaten Kuba einmaschieren werden.
Warum sagen Sie das ?
Vor drei Wochen sind
Erdölfelder in kubanischen Gewässern entdeckt worden. Dies bedeutet, daß das
Land von Fidel sehr attraktiv sein wird. Einer der Gründe, welcher Putin dazu veranlaßte, die Erdölfirma Yukos
wieder zu verstaatlichen, ist, weil diese Firma vorhat, eine von denen zu sein,
welche das schwarze Gold von Kuba heben wollen. Aber können Sie sich
vorstellen, daß Bush zulassen wird, daß eine russische Firma sich diese Miene
Kubas nur 100 Kilometer vor Florida nimmt ? Nicht denkbar.