In der Financial
Times war am 19. Februar (2008) die unglaubliche Neuigkeit zu lesen: US-Banken
haben in den letzten Wochen insgeheim von der Federal Reserve Bank noch einmal
gewaltige Geldmengen ausgeliehen, um aus der Kreditenge herauszukommen. Unter
dem Stichwort der FED "Term Auction Facility" konnten Banken zu
günstigen Bedingungen auf ihre Papiere in einem Umfang, der zuvor nicht möglich
war, Geld aufnehmen, etwa 50 Mrd. US-Dollar alleine im letzten Monat. "Die
Banken hinterlegen zunehmend bei der FED die Abfall-Sicherheiten, die sie
keinem mehr andrehen können [...] das beschwört gefährliche Bedingungen für
Amerikas Bankensystem herauf" meint Christopher Wood, Analytiker bei der
Firma CLSA.
"Um das mal
klar zu machen", schrieb ein Leser, "funktioniert das nahezu wie
folgt: Ich schreibe meinem Freund einen Schuldschein über 25 Milliarden Dollar
aus, mein Freund schreibt mir einen Schuldschein über 25 Milliarden Dollar aus,
gleiche Duration (Laufzeit), gleiche Zinssätze. Beide sind wir damit
quasi quitt. Und weil wir beide AAA bewertet sind, schließlich ist unsere
Creditreform und Moody's Score lupenrein, ist das ja auch eine prima Sache:
Denn wir beide gehen jeweils mit unseren Schuldscheinen, zur Zentralbank. Die
leiht uns dafür - sagen wir mal zu 95% bis 100% des Wertes Geld als "Term
Auction Facility". Und siehe da: so sind plötzlich 50 Milliarden Dollar
aus dem Nichts geschaffen worden. Die Zentralbanken nehmen es an, denn sonst
würden Banken kollabieren". So wird auf einfache Weise, ohne Mühe, Plage
und Risiko Bruttosozialprodukt geschaffen und klimaneutral und umweltfreundlich
Wirtschaftswachstum erzeugt.
Der Kosovo ist
unabhängig geworden. Wie schön, mögen freiheitliche Gutmenschen denken. Aber
Serbien verliert durch Abtrennung des Kosovo 220 Milliarden US-Dollar Vermögen,
errechnete Ria Novosti am 18. Februar. Vier Milliarden US-Dollar davon
entfallen auf das Privatvermögen der aus der Region vertriebenen 30.000
serbischen Familien, berichtet die Agentur Tanjug, der Rest geht auf
Besitzungen des serbischen Staates zurück. Nun mag man von Staat und von dem
Staat halten, was man will. Tatsache ist, es ging neben der Provokation
Rußlands, auch hierbei vor allem um Geld und Rohstoffe: Die Vorräte an Zinn und
Zink werden auf 42,2 Millionen Tonnen (74% der Vorräte Serbiens), die Nickel-
und Kobaltvorräte auf 13,3 Millionen Tonnen, die Bauxitvorräte auf 1,7
Millionen Tonnen und die Magnesitvorräte auf 5,4 Millionen Tonnen geschätzt
Außerdem werden im Kosovo in großen Mengen Silber, Eisen, Kobalt wie auch
seltene Mineralien gewonnen. Es gibt auch Vorkommen an Gold, Platin und Kupfer.
Damit bezahlen die Kosovaren ihre Unabhängigkeit. Allein die Lignitvorräte
werden mit 13,5 Milliarden Euro bewertet. Serbien hatte von 1960 bis 1990 rund
17 Milliarden US-Dollar ins Kosovo investiert. Außerdem ist die Frage der
Außenschuld des Kosovo in Höhe von rund 1,2 Milliarden US-Dollar noch nicht
gelöst. Serbien hatte die Außenschuld termingerecht bedient und bisher rund 218
Millionen US-Dollar zurückgezahlt.
Und dann ist da
noch die Presseerklärung der früher einmal weltweit wegen ihrer
wissenschaftlichen Leistungen anerkannte Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung
der Wissenschaften e.V. vom 18. Februar: "Das Spiel mit dem Klima.
Klimaschutz kann gelingen, auch wenn jeder nur an sich selbst denkt. Wenn wir
unseren Kohlendioxid-Ausstoß bis 2050 nicht um 50 Prozent senken, dann werden
Teile der Welt möglicherweise unbewohnbar. Das stellt die Menschen vor ein
soziales Dilemma: Wenn alle in den Klimaschutz investieren, dann lassen sich
zumindest die dramatischen Folgen des 'gefährlichen Klimawandels' vermeiden.
Aber für jeden einzelnen Investor besteht dabei die Gefahr, daß zu viele andere
nicht oder zu wenig investieren. Und das bedeutet: Er verliert seinen Einsatz
und die Folgen treten trotzdem ein. Wie lassen sich Menschen angesichts einer
solchen Situation zum gemeinsamen Klimaschutz bewegen? Die Wissenschaftler aus
den Max-Planck-Instituten für Evolutionsbiologie und Meteorologie simulierten das
Dilemma in einem Experiment. Ihre Versuchspersonen erreichten nur dann ein
gemeinsames Klimaschutzziel, wenn jede einzelne überzeugt war, daß ein Versagen
mit hoher Wahrscheinlichkeit persönliche Folgen haben würde".
Und schließlich
noch das: "Frankfurt - Die deutsche Emissionshandelsstelle (Dehst) hat
festgelegt, daß die 427 Anlagen der Stromwirtschaft von diesem Jahr an gut 15%
weniger Emissionsrechte zugeteilt bekommen als beantragt. Diese Kürzung ist
notwendig, da in der Zuteilungsperiode zwischen 2008 und 2012 erstmals 40 Mio.
t Kohlendioxid-Emissionsrechte nicht verschenkt, sondern versteigert werden.
Zusätzlich werden 176 Anlagen die Zuteilungen um bis zu 35% wegen ihres
Effizienzstandards gekürzt, da die Zuteilungsmenge das verfügbare deutsche Budget
sonst um 13,3 Mio. Emissionsrechte überschritten hätte" (FAZ vom
13.02.2008).
Sie wundern sich
über den Zusammenhang all dessen? Er lautet: "Geld, das Sie, wir alle,
aufbringen müssen und zwar nicht, in dem wir es uns bei der Bank drucken
lassen, sondern es an den immer seltener und ertragsschwächer werdenden
Arbeitsplätzen hart erarbeiten". Noch Fragen?
Bleiben wir beim
Klima, denn das führt mich zur eigenen Sache, die ich Ihnen in dieser Woche
mitteilen wollte. Dazu vor ab noch einige Meldungen, die Sie der Presse
entnehmen konnten. "Die Akropolis in Athen ist im Schnee versunken; das
Wahrzeichen der griechischen Hauptstadt mußte in Folge der heftigen Schneefälle
für Besucher geschlossen werden". Grund, eine ungewöhnlichen Kältewelle. "Die
Kältewelle erstreckte sich auf ganz Griechenland". "Auch in der
Türkei kam es am Wochenende zu einem Kälteeinbruch. In den beiden Metropolen
des Landes, Istanbul und Ankara, war der Verkehr wegen des Schneefalls stark
behindert".
Die Kältewelle
erstreckte sich über das ganze Eurasische Gebiet bis nach Peking. Reuters vom
17. Februar: Eine ungewöhnlich heftige Kältewelle hat in Zentral und Süd-China
erneut für Verkehrschaos gesorgt. Besonders die südwestliche Provinz Yunnan
litt der Nachrichtenagentur Xinhua zufolge unter blockierten Straßen und
zeitweise auch Stromausfällen. Die Behörden bemühten sich um eine
Normalisierung der Lage, um den Transport wichtiger Güter zu gewährleisten. Die
Arbeiten würden jedoch durch extreme Kälte beeinträchtigt. Der Winter in China
gilt als der kälteste seit 50 Jahren. Betroffen sind auch Japan und
Nordamerika.
Quelle: http://spatzseite.de
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