Rauch Satans

Am 29. Juni 1972, dem 9. Jahrestag seiner Krönung, sprach Papst Paul VI. in einer Ansprache vor den Kardinälen, dem Diplomatischen Corps und zahlreichen Gläubigen mit bewegter Stimme vom ,Rauch Satans, der durch irgendeinen Riss in den Tempel Gottes eingedrungen ist’. Mit dieser diplomatischen Formulierung vom ,Rauch Satans’ wollte der hochgebildete und in der vatikanischen Diplomatie großgewordene Papst die Ursache für die von ihm so schmerzlich beklagte Gefahr der Selbstzerstörung der Kirche nach dem 2. Vatikanischen Konzil zum Ausdruck bringen. Er sagte auch konkret, was er mit dem ,Rauch Satans’ meinte: ,Es ist der Zweifel, die Unsicherheit, die Infragestellung, die Unruhe, die Unzufriedenheit, die Aus­einandersetzung. Man hat kein Vertrauen mehr zur Kirche...’

 

Quelle: Manfred Adler zit. Paul VI. in einer Generalaudienz am 15. November 1972 (Wolfgang Bittner: „Satans verschworene Brüder. Angriffe und Antithesen gegen die Deutsche Freimaurerei 1970 – 2000“, S. 42)

 

Anmerkung: Dieses Zitat steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Beitrag „Luzifer inter portas“.