Khomeinis dritte Prophetie

 

Auszüge der Rede des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, die er am 26. Oktober 2005 auf einer Konferenz in Teheran gehalten hat: "In diesen Tagen (im Fastenmonat Ramadan und vor der großen Jerusalem‑Demonstration am 28. Oktober) sollte man den Hintergrund des Slogans 'Nieder mit Israel' auch richtig beleuchten. Der Imam (Ajatollah Khomeini) hatte das Verschwinden des Staates Israel von der politischen Bühne prophezeit, genauso wie er das Ende des Ostblocks und (des irakischen Machthabers) Saddam Husseins prophezeit hatte. Das mit dem Ostblock und Saddam ist eingetreten, sogar wir haben das erleben dürfen. Inschallah (so Gott will) wird die Prophezeiung des Imams bezüglich der Vernichtung Israels durch kontinuierliche Weisheit der Palästinenser auch bald realisiert werden. Eine neue Welle (in Palästina) ist im Anmarsch, und es ist machbar, dass dieser Schandfleck (der Staat Israel) aus der islamischen Welt getilgt wird."

 

Quelle: Lübecker Nachrichten vom 28. Oktober 2005

 

Anmerkung: Wenn wir von einer "dritten Prophezeiung" hören, denken wir automatisch an Fatima und nicht Ghom (Kum). Nach der katholisch-amtskirchlich anerkannten Marienerscheinung in Fatima (1917) wurden die beiden ersten den Hirtenkindern anvertrauten Geheimnisse alsbald offengelegt. Mit dem dritten Geheimnis tat sich der Vatikan schwer, was sogar einen irischen Priester zu einer Flugzeugentführung bewegte, um die Veröffentlichung zu erzwingen. Was dann der damalige Kardinal Ratzinger unter dem Ponitfikat Johannes Paul II. als angeblich drittes Geheimnis von Fatima verkündete, wird von durchaus erleuchteter Sichtweise als Modifizierung, wenn nicht sogar als Fälschung der tatsächlichen Eingebung eingestuft. Was nun ein echter Verschwörungstheoretiker sein will (also nicht in der Redaktion von "luebeck-kunterbunt" zu suchen!), müsste sofort schlußfolgern: Die dritten Prophezeiungen aus Portugal und Persien sind identisch; nicht etwa weil beide Länder mit dem Buchstaben "P" anfangen (kleiner Scherz), sondern weil Fatima nicht nur die Ortschaft in der Estremadura ist, sondern auch die jüngste Tochter des Propheten Mohammed, Gattin des Kalifen Ali und Mutter von Hasan und Husein, mithin Urmutter der schiitischen Glaubensrichtung im Islam war, der Ajatollah Khomeni angehörte und quasi vorstand.

Die Schiiten, die nach dem Erlöschen der Deszendenz im Jahre 912 auf die Ankunft eines von Allah geleiteten Mahdi warten, haben eine Religiosität chiliastischen Gepräges entwickelt, die im Jahre 1501 in Persien Staatsreligion wurde. Die Parallelen mit dem messianischen Judentum, insbesondere chassidischer Prägung, sind unübersehbar und der aufgeklärte Mitteleuropäer muß mit Grausen daran denken, wenn das Aufeinandertreffen dieser beiden Gruppierungen das Weltgeschehen der nächsten Jahrzehnte bestimmen sollte!