Copyright: Holger Strohm, 2005
1.
Auflage: Januar 2006
2.
Auflage: Februar 2006
3.
Auflage: Juli 2006
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3 Exemplare 10 Euro
7 Exemplare 20 Euro
erhältlich bei:
dago Kinderlobby e.V.
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E-Mail: info@dago-kinderlobby.de
Friedrich
Bode
Neuländer Straße 35
27374 JEDDINGEN
Tel/Fax: 04262 957057
Verlag: Wider die Zensur
Immenstelle 10
D-23879 MÖLLN
Tel: + 49 (0) 4542 4300
Fax: + 49 (0) 4542 7300
INHALT:
Einleitung S. 3
Vorwort von Dr.
Walter E. Strahm S. 4
Ist Holger
Strohm ein Prophet, Ketzer oder Seher?
Von
Friedrich Bode (Pastor i. Ruhe) S. 4
Klimaveränderungen:
Brennende Senge oder Eiszeit? S. 9
Atomenergie:
Sicher? – Sauber? – Unerschöpflich? –
Wirtschaftlich? S.
13
Interview
mit Holger Strohm über
Klimaveränderungen
und „Chemtrails“ S.
20
Interview
zur Genmanipulation und Nanotechnologie
mit
Holger Strohm
S.
27
Wie und
unter welchen Bedingungen lernt der Mensch? S.
36
Schule, wie
sie sein sollte S.
43
Interview
mit dem Fachautor Holger Strohm über
Objektivität
und Wissenschaftlichkeit S.
50
Interview
mit Holger Strohm in Four Seasons S.
58
EINLEITUNG:
In diesem
Buch sind ein Artikel und mehrere Interviews, die in Portugal im Jahre 2005/2006 veröffentlicht wurden. Der
deutsche Text ist eine Übersetzung vom portugiesischen ins deutsche. Das
Journal Maré Alta arbeitet mit portugiesischen Tageszeitungen und Magazinen wie
„O Diabo“, „Visao“, „Expresso“, „Publico“, „Terra Mágica“, etc. zusammen. Zum
Journal Maré Alta gehört noch der Radiosender Maré Alta, der wiederum seine
Sendungen mit mehreren spanischen Radiosendern austauscht. Costa a Costa
bedeutet so viel wie von Küste zu Küste. Gemeint sind die Atlantikküste und die
Küste der Algarve. 4 Seasons ist ein
britisch-portugiesisches Magazin, das mehrsprachig erscheint. Somit ist für
eine möglichst breite Veröffentlichungspalette der Interviews gesorgt.
Als äußerst
angenehm empfinde ich, dass im Gegensatz zu Deutschland nicht ein einziges Wort
zensiert wurde. Dies, obgleich es selbstverständlich auch in Portugal eine
Pressezensur gibt. So darf nur sehr eingeschränkt über heimische Korruption und
über Korruption in der EU berichtet werden, wenn portugiesische Politiker
involviert sind. Dennoch dürfen in Portugal Dinge veröffentlicht werden, über
die man in Deutschland nicht einmal nachdenken darf. Nur in einem einzigen
meiner Bücher, nämlich in „Friedlich in die Katastrophe“ von 1981 hatte ich
volle Handlungsfreiheit. Auf alle der restlichen Bücher wurde in der einen oder
anderen Weise „eingewirkt“. Manchmal mussten ganze Kapitel gestrichen werden.
Selbst Passagen aus meinem „Friedlich in die Katastrophe“ von 1981 mussten aus
meinem Buch „Die Stille Katastrophe“ von 1999 mit der Begründung gestrichen
werden: „Damals durften wir das noch!“ Fernsehfilme und Fernsehsendungen mit mir
durften nicht gesendet, Artikel und Bücher nicht gedruckt werden. Verleger und
Druckereien hielten Zusagen und Verträge nicht ein. Die Erklärung eines
Anwaltes hierzu: „Sie stehen auf der Liste!“ Mittlerweile ist ein Vielfaches
von dem an Buchtiteln verboten, was unter Hitler verbrannt wurde. Nur
gelegentlich dringen Proteste von Verlegern, Verbänden, kritischen
Schriftstellern und Journalisten an die Öffentlichkeit und werden meistens
sofort ignoriert. Denn die meisten Journalisten haben die Schere im Kopf. Sie
wissen wie man Karriere macht oder sie zerstört. In den Medien wird
manipuliert, verfälscht, gelogen, dass sich die Balken biegen, und in der
Öffentlichkeit bläut man uns täglich ein, wie frei wir doch wären - in dem
besten und demokratischsten Land der Welt. Doch in der „Verblödungsdiktatur der
Untertanen“ herrscht, neben Italien und Russland, die härteste Zensur in
Europa. Und das erklärt auch die tiefe Verachtung und den beißenden Spott
ausländischer Journalisten, die sich über die deutsche Schleim-, Kriech- und
Lügenpresse mokieren. Viel Spaß beim Lesen einiger unzensierter Texte wünscht Holger
Strohm.
VORWORT
VON DR. WALTER E. STRAHM
Holger
Strohm zeigt einmal mehr seine Klasse als kritischer und unabhängiger Autor.
Ich kenne kein anderes zeitgenössisches Mitglied der schreibenden Zunft, das
die heutige Situation unserer Gesellschaft so prägnant und ungeschönt, stets
der Wahrheit verpflichtet, darlegen kann oder will. Nicht dass es an Klasse
fehlen würde, nein, es ist der Charakter, der den meisten Opportunisten der
modernen Papierverschwender fehlt. Strohm setzt seine außergewöhnliche
Intelligenz nicht dazu ein, um Menschen zu betrügen oder sich hemmungslos zu
bereichern, sondern zum Wohle der Menschheit. Zur Strafe dafür musste er den
heimtückischsten und bösartigsten Widerstand über sich ergehen lassen – fern
jeglicher Rationalität.
Holger
Strohm muss sich vor niemandem mehr fürchten, denn er ist längst geächtet und
von der Zensur in den Gulag der Anonymität verbannt: Zu kritisch, zu direkt, zu
ehrlich, zu ungenießbar für alle, die sich selbst belügen. Wer von uns, kann
wie Holger Strohm mit sechzig noch in den Spiegel schauen, ohne sich zu
schämen?
IST HOLGER STROHM EIN PROPHET,
KETZER ODER SEHER?
VON
FRIEDRICH BODE (PASTOR i. RUHE)
Lassen Sie
mich ein paar Worte zu Holger Strohms Interviews hinzufügen. Der bekannte
französische Misanthrop Michel de Montaigne aus dem 16 Jh. war im Laufe seines
langen Nachdenkens und Abwägens zu der für ihn unumstößlichen Gewissheit
gelangt, dass es keinen Zweck hat, den Menschen zu belehren, vor Dummheiten zu
warnen oder sogar davor zu bewahren. Sie sollen ersticken in ihrem eigenen
Sumpf. Anders kommen sie nicht zur Einsicht, wenn diese überhaupt eintreten
sollte: Ein Misanthrop also!
Ganz anders
ist der Ton, den die Propheten der
vorchristlichen Jahrhunder-te anschlugen oder im christlichen Abendland die Ketzer. Die Propheten prangerten im Namen Jahwes die grassierende Verwahrlosung
des Rechts an, die ausufernde Korruption, den Wucher, den Zins, die daraus
resultierende Verelendung des Volkes durch den sich in wenigen Händen akkumulierenden
Reichtum. Sie drohten im Auftrage Jahwes unnachsichtig den verbrecherischen
politischen Führungsschichten das Gericht an. Dafür wurden die Kläger verfolgt,
getötet, den wilden Tieren zum Fraß vorgeworfen. Ein Prophet ist also in erster Linie nicht der, der anzeigt was kommen
wird, sondern der unmissverständlich anklagt und die drohende Strafe verkündet.
Ähnlich
verhielten oder verhalten sich die christlich abendländischen Ketzer. Es sind Menschen an der Peripherie weit abstehend, die neue
Antworten einfordern, die unangenehm
beängstigend sind, die nicht konform
gehen mit der allgemeinen Selbstverständlichkeit. Wer aber
Selbstverständlichkeiten in Frage stellt, wirkt bedrohlich, weckt Ängste. Wir
wissen heute aus der Sozial-philosophie und Wissenschaftstheorie, wie solche
Selbstverständlichkeiten zustande kommen und dass sie selten etwas mit
Realität, dafür umso mehr mit Vorurteilen, zu tun haben. Wir vergessen nicht,
dass das Bewahren von Sicherheiten zu allen Zeiten für Menschen ein sehr viel
stärkerer Motivator war und ist als das Erkennen von Wahrheit. Die Suche nach
Wahrheit wird vielmehr immer deformiert zu einer Technik, Sicherheiten zu
verstärken. Und Ketzer trampeln nun einmal im Porzellanladen der
Selbstverständlichkeiten herum, in dem Menschen die Antworten auf existentielle
Fragen einzukaufen gewohnt sind. Und das ist unverzeihlich. Ketzern verzeiht
man nicht! Dabei sind Ketzer lebensnotwendig
für eine Gesellschaft, die nicht in sich
erstarren oder sich im Ghetto der (sich Selbstrichtenden) Selbstgenügsamkeit zurückziehen will. (Rupert
Lay, „Ketzer, Dogmen, Denkverbote“, S.24, Econ Verlag). Denn die Erfahrung des Unsinns, der Unvernunft,
die Teils durch Wissenschaft und Technik, teils durch Fortschritt und Wachstum
besorgt oder doch ermöglicht wurde, ist so aufdringlich und unabweisbar
geworden, dass man sich schon in Wahnwelten einrichten muss, um solchen Unsinn,
(den die Ketzer und vormals Propheten ans Licht zerrten) nicht wahrzunehmen (Rupert Lay, S.209).
Dabei ist die abendländische Christenheit, bevor das Phänomen der Ketzerei zum
ersten Mal in Erscheinung trat, durch mittelalterliche Propheten auf das
erschreckende Ende der christlichen Kultur hingewiesen worden. Durch Hildegard
von Bingen, oder vor tausend Jahren durch den Templer Johannes von Jerusalem,
von dem ich einige unfasslich hellseherische Texte wiedergeben möchte und zwar
von mir thematisiert:
Zu Kindern
(Johannes von Jerusalem, „Das Buch der Prophezeiungen“, S.64, Seehammer
Verlag): Wenn das Jahrtausend beginnt,
das nach dem Jahrtausend kommt, wird jeder wissen, was an allen Enden dieser
Erde ist, wird man Kinder sehen, deren Knochen die Haut durchstoßen und solche,
deren Augen von Fliegen bedeckt sind und solche, die gejagt werden wie Ratten.
Zu der
Scheinwelt der Medien (S.78): Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt, werden die Menschen
Trugbilder zum Leben erwecken können. Die Sinne werden getäuscht werden, und sie
meinen zu berühren, was gar nicht ist. Sie werden Wege beschreiten, die nur die
Augen sehen können und der Traum wird so Wirklichkeit werden. Doch der Mensch
wird nicht mehr unterscheiden können zwischen dem was ist und dem, was nicht
ist. Er wird sich in falschen Labyrinthen verlieren. Jene, welche die
Trugbilder zum Leben erwecken können, werden mit dem gutgläubigen Menschen ihr
Spiel treiben und ihn betrügen. Und viele Menschen werden zu unterwürfigen
Hunden.
Zur
Genmanipulation beim Menschen, sozialen Ungleichheit und zum Überwachungsstaat
(S.72): Wenn das Jahrtausend beginnt, das
nach dem Jahrtausend kommt, werden die Menschen sich nicht mehr dem Gesetz
Gottes unterwerfen. Sie werden das Leben wie ein Reittier lenken wollen. Sie
werden ihre Kinder im Leib ihrer Weiber wählen wollen und die töten, die sie
nicht mögen. Doch wer wird der Mensch sein, der sich so für Gott hält? Die Mächtigen
werden das beste Land und die schönsten Weiber an sich reißen. Die Armen und
die Schwachen werden wie Vieh sein. Jede armselige Hütte wird ein Gefängnisturm
sein. Die Angst wird sich wie Gift in jedes Herz fressen.
Zur
Arbeitslosigkeit und Armut (S.74): Wenn
das Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt, werden viele Menschen
mit verschränkten Armen dasitzen oder sie werden keine Schmiede mehr haben, wo
sie das Eisen schmieden können und kein Feld mehr, das sie bestellen können.
Sie werden sein wie ein Samenkorn, das keine Wurzeln schlagen kann, umherirren
und entblößt, gedemütigt und hoffnungslos. Die Jüngsten und die Ältesten oft
ohne Heim. Es wird ihnen nur noch bleiben, für ihr Heil in den Krieg zu ziehen.
Und sie werden zuerst sich selbst bekämpfen und ihr Leben lassen.
Die Frage
ist, was macht Propheten und Seher so einzigartig? Der Professor Gerald Hüther
versucht das Phänomen aus Sicht eines Neurobiologen und Hirnforschers
(„Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn“, S.102f., 106, Vandenhoeck
& Ruprecht) zu erklären: Unter
besonders günstigen Bedingungen gelingt den Menschen eines bestimmten Kulturkreises
bisweilen ein großer Sprung auf dieser Stufenleiter (der Wahrnehmung, der
Empfindung, der Erkenntnis und des Bewusstseins)… Was diese besonders
weitsichtigen und umsichtigen Menschen auszeichnet, ist nicht ihr Aussehen,
ihre Macht oder ihr Einfluss, sondern die Art und Weise, wie sie ihr Gehirn
benutzen: so ganzheitlich und umfassend wie möglich… Einzelne Menschen haben es
darin so weit gebracht, dass sie Dinge sehen können, für die alle anderen blind
sind, und eintretende Veränderungen bereits spüren und erahnen, von denen alle
anderen noch keinen blassen Dunst haben… Was die wahren Propheten und Seher von
den falschen unterscheidet, ist der Umstand, dass es ihnen im Lauf ihrer
Entwicklung gelungen ist, all ihre Sinne, und zwar sowohl die zur Wahrnehmung
von Veränderungen in ihrer äußeren Welt als auch die zur Wahrnehmung dessen,
was in ihnen geschieht, gleichzeitig zu schärfen, und dass sie die Fähigkeit
entwickelt haben, all diese Sinne gleichzeitig und gleichgewichtig zu
gebrauchen, Sie haben die höchste Stufe der Wahrnehmungsfähigkeit eines
menschlichen Gehirns erreicht.
Ist Holger
Strohm nun ein Prophet, ein Ketzer, ein Seher oder eine Kassandra oder
alles zusammen genommen? Er ist jedenfalls einer, der viele Probleme – ob
Atomkraft und den bevorstehenden Super-GAU, Klimaveränderungen,
Nanotechnologie, Genmanipulation, Aids, Schulpolitik – schon Jahrzehnte zuvor
erkannt hat, bevor sie anderen Menschen ersichtlich wurden. Diese Gabe macht
ihn auch zu einer tragischen Gestalt der Zeitgeschichte, da er, wie seine
antiken Vorgänger, die Dummheit der Menschen ertragen musste – im besten Fall
nur ausgelacht und verschwiegen wurde - und im schlimmsten Fall blankem Terror
ausgesetzt war.
Und er ist
einer, der bereits vor über 30 Jahren das modernste und effektivste Schulsystem
der Welt entwickelt hat. Seit Jahren ist in Insiderkreisen durchaus geläufig,
dass Strohm einen entscheidenden Beitrag zur Modernisierung des skandinavischen
Schulsystems leistete. Ein guter Freund von ihm war der ermordete Ministerpräsident
Olof Palme, bei dem seine Ideen Gehör fanden. Nach vielen Jahren überrundeten
auf Grund dieser Denkanstöße die schwedischen und finnischen Bildungssysteme
die deutschen und offenbarten in der Pisa-Studie einen die deutschen Bildungspolitiker
und deren Apparatschiks beschämenden schockierenden Vorsprung. Die Reaktion der
Kultusminister in unserer föderalen Verfassung verlief so wie wir es nicht
anders erwarteten. Kein aufrichtiges mea maxima culpa war zu vernehmen und die
daraus resultierende zügige Abkehr von der alles besser wissenden, dünkelhaften
Trichterpädagogik. Wir wurden vielmehr Zeuge gegenseitiger Schuldzuweisungen
von oben nach unten und umgekehrt. Sie kleben auf ihren Sesseln, halten fest an
der schwarzpädagogischen Zensurengebung, lassen Schüler sitzen bleiben. So
tragen sie dazu bei als Kultusminister, dass das schlummernde Gewaltpotential
durch permanenten Schulfrust in unseren seelenlosen Lernfabriken bereits
katastrophale Ausbrüche zeitigte. Ein Ende dieser Gewaltexzesse ist nicht
abzusehen.
Und er ist
einer, der sich der Wahrheit verpflichtet fühlt und zwar nicht so wie Pilatus
bei der Vernehmung von Jesus mit der rethorischen Frage, was ist Wahrheit?
Diese Frage stellt die Reaktion Pilatus´ auf die Selbstdarstel-lung Jesu dar,
der sich als König der Juden betitelte mit der Verpflichtung zur Wahrheit. Der
Zweifel an einer zweifelsfreien Wahrheit seitens Pilatus legt offen, dass es
ihm nur um die Absicherung seiner Machtposition ging – gegen die aufmüpfigen
Juden. Holger Strohm ist einer – so ist er mir seit langem vertraut – der sich
körperlich und seelisch nicht schont, diese Wahrheit immer wieder dem
etablierten Wahnsystem und ihren Agenten vor die Nase zu halten. Er ist einer,
dem der Sparstrumpf ängstlich unter dem Kopfkissen verwahrt gar nichts sagt,
weil er die kapitalistischen Spielregeln längst als mörderisches Spiel gegen
alles was Leben heißt und zukünftig sein will – enttarnt hat.
Genau dies
ist einer der Gründe für mich gewesen und ist es immer noch, werbend für ihn und
seine Werke einzutreten, als einer der sich so wie er verantwortlich weiß vor
seinen Kindern und Kindeskindern, denen wir eine Welt zu hinterlassen
verpflichtet sind, die nicht biosphärisch dem Tode geweiht ist, obwohl alles
darauf hindeutet. Es ist schon ein merkwürdiger Umstand, ein Ruheständler fühlt
sich veranlasst, ein Buch in seiner Kleinstadt zu verkaufen, ein Buch nicht vom
Schlage Harry Potters, keineswegs: Sondern ein Buch, das keinen offiziellen
Verlag oder Vertrieb fand, um es zu veröffentlichen und für seine Verbreitung
zu sorgen. Papst Gregor der Große prägte den Satz: Besser Skandal als dass die Wahrheit zu kurz kommt! Dieser Satz
prägte sich mir tief ein. So beschloss ich als geistiger Partisan, für die Verbreitung
bei denen zu sorgen, bei denen ich eine ähnliche ethische Grundhaltung vermuten
konnte.
Jesus
verknüpft die Erkenntnis der Wahrheit mit seiner Person. Wer sich ihm
anschließt, wird frei. Die Lüge knechtet, die Wahrheit befreit zur Liebe, zur
Hoffnung, zur verwandelnden Tat. Ein einzelner kann so die Wahrheit verändern,
wenn er in die Herzen der Unterdrückten, der Gefangenen, der Gefolterten, der
Betrogenen einzieht. Jesus hat uns das Jahrtausendbeispiel dazu geliefert.
Heute noch so relevant wie vor 2000 Jahren. Luther ist das Jahrhundertbeispiel.
Sage und schreibe: Vor 500 Jahren verbreiteten sich die 96 Thesen Luthers
nachgewiesener Maßen innerhalb von 14 Tagen in ganz Deutschland und das ohne
die Telekommunikation. Es hängt von einem jeden ab, wie schnell sich nun die
von Holger Strohm aufgeführten Wahrheiten in der BRD verbreiten.
Abgedruckt
in Maré Alta im Juli 2005
Die
Rache der Natur (II)
KLIMAVERÄNDERUNGEN:
BRENNENDE SENGE ODER EISZEIT?
In der letzten Ausgabe von Maré Alta haben wir ein
kleines Dossier über Klimaveränderungen gedruckt mit dem Titel „Die Rache der
Natur“. Uns hat die Gefahr einer globalen Erwärmung alarmiert, die
paradoxerweise eine neue Eiszeit auslösen könnte. In dieser Ausgabe
veröffentlichen wir ein Artikel von Holger Strohm, einem der bekanntesten Umweltschützer
Deutschlands und Autor von vielen Umweltschutzbüchern und
Anti-Atomkraftwerksbüchern. Holger Strohm wurde als „Prophet und Idol“ (NDR 1,
1999), als „Denker und Philosoph mit seherischen Fähigkeiten“ (Prof. Dr. Otmar
Wassermann) und als „populärster Umweltschützer Deutschlands“ (Münchener
Abendzeitung, 2000) bezeichnet. Er beriet als Experte für Klimaschutz,
Atomenergie, Umweltschutz und als Erziehungs-wissenschaftler UNO-Gremien, den
Innenausschuss des Deutschen Bundestages, US-Behörden, den amerikanischen
Senat, den kanadischen Premierminister Trudeau und den schwedischen
Staatsminister Olof Palme. Von den 80 Büchern, die er verfasste, durften nur 40
gedruckt werden, unter ihnen ein halbes Dutzend Bestseller, die eine Auflage
von über 250 000 Exemplaren erzielten. Strohm prophezeite bereits 1970
schwerwiegende Klimaverän-derungen, 1976 die Krankheit AIDS und den Super-GAU
in Tschernobyl in Dutzenden Vorträgen - Wochen zuvor. Fast alle seine
Prophezeiungen haben sich bereits erfüllt oder zeichnen sich ab. Er war der
erste Spitzenkandidat der Bunten Liste, dem Vorläufer der Grünen, deren Konzept
er bereits 1977 entwickelte. Aufgrund seiner hohen kritischen Intelligenz gilt
Strohm in Deutschland als Staatsfeind. Keines seiner Bücher darf mehr verkauft
werden. Der deutsche Buchhandel wurde komplett gesäubert. Sein letztes Buch
„Unmensch Mensch“ musste in Portugal gedruckt werden.
Als der
Verfasser 1970 unter dem obigen Titel ein Buch veröffentlichen wollte, erntete
er brüllendes Gelächter von Seiten von Professoren und Verlegern, obgleich
bereits damals des „Climate Panel“ des US-Präsidenten warnte, dass sich die
Erde zunehmend erwärmen würde. Das führt zum Abschmelzen der riesigen
Eisgletscher und verstärkt zu Erdbeben. Bei einem vollständigen Abschmelzen des
Packeises weltweit würde der Meeresspiegel um 280 Meter ansteigen. Länder wie
Holland oder Bangladesch würden verschwinden. Die Gletscher in den Gebirgen
versorgen im Sommer die Bevölkerung durch die Flüsse mit Trinkwasser. Außerdem
halten die Eismassen die Berge zusammen. Bei ihrem Abschmelzen
käme es zu großen Steinschlägen und ganze Hänge kämen ins Rutschen. In den
uralten Eismassen befinden sich gefährliche Krankheitserreger, auf die das
Immunsystem des Menschen nicht mehr reagiert. Außerdem wandern
Krankheitserreger und Schädlinge von Süden nach Norden – von Afrika nach
Europa. Neue Epidemien und Seuchen wären die Folge.
Durch das
Abschmelzen des Eises an den Polen werden große Mengen Süßwasser frei. In den
dortigen Meeren herrscht ein hoher Salzgehalt von 3,8 Prozent. Dadurch friert
das Wasser erst bei ca. -3 Grad Celsius. Salz ist rund Acht mal schwerer als
Wasser. Durch das hohe Gewicht sinken jede Sekunde Millionen Tonnen extrem
kaltes Salzwasser auf den Meeresgrund und treiben als gewaltige Pumpe den
Golfstrom an, der sich aus dem Nordmeer zur Küste Mexikos und von dort über den
Atlantik nach Europa an der Küste Frankreichs, Englands und Norwegens in einem
großen Kreislauf bewegt. Hamburg befindet sich auf der Höhe Alaskas. Wenn der
Golfstrom durch große Mengen leichtem Süßwasser unterbrochen wird, versinkt
Nordeuropa unter einem Eispanzer. Klaus Töpfer, ranghöchster Umweltschützer der
UNO, erklärte im Jahre 2003, dass der Golfstrom sich bereits um 40 Prozent
verringert hätte.
Zurzeit bemerken
wir die Klimaveränderungen in Form von Unwettern. Überschwemmungen, extreme
Hitze, Dürre, Waldbrände und Stürme nehmen an Intensität zu. Derweil steigt die
Temperatur weltweit an. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, erreichen wir je nach
Berechnungen der Experten, örtlich um vier bis zehn Grad Celsius höhere
Temperaturen. Das führt zu veränderten Niederschlägen, vermehrter
Wüstenbildung, verstärkten Waldbränden, Ernteausfällen, Nahrungsmangel und dem
Aussterben von über einer Millionen Spezies. Falls der Golfstrom völlig
unterbrochen wird, hätten wir eine neue Eiszeit.
Jeder
Verbrauch von Energie führt nach dem Zweiten Thermodynamischen Gesetz zu einer
weiteren Erwärmung der Erde. Energie die arbeitet, wandelt sich in Wärme um.
Daraus folgt, dass nur eine Verringerung des Energieverbrauchs eine weitere
Erderwärmung verhindert. Doch der größte Energieverschwender der Welt, die USA,
die mit vier Prozent der Weltbevölkerung fast 40 Prozent der Rohstoffe
vergeuden, haben andere Pläne. Sie überziehen die Welt mit Kriegen, um sich
Rohstoffe zu sichern und um insbesondere China durch die Limitierung der
Energiereserven daran zu hindern, die Weltherrschaft zu übernehmen.
George W.
Bush möchte das Klima mit einer sehr gefährlichen Methode manipulieren. Seit
Jahren emittieren amerikanische Flugzeuge große Mengen Aluminiumpulver,
vermischt mit einem Chemikaliencocktail. An klaren Tagen können wir sehen wie
diese Flugzeuge gitterähnliche Strukturen sprühen, die sich nicht wie die
Kondensstreifen von Jets langsam auflösen, sondern sich gleichmäßig verteilen
und einen milchigen Nebel bilden. Dieses Pulver soll die Sonnenstrahlung zurück
ins Weltall reflektieren und so eine weitere Erwärmung der Erde verhindern.
Augenblicklich nach der Sprühaktion tritt eine Abkühlung ein und es setzen
trockene Stürme ein. Da die zu gemengten Chemikalien der Luft die Feuchtigkeit
entziehen, hört es auf zu regnen. Auf diese Art (Chemtrails genannt)
verursachten die USA eine dreijährige Dürre in Nordkorea, der Millionen
Menschen zum Opfer fielen. Der Begleiteffekt der Dürre ist den USA sehr
angenehm. Ermöglicht es ihnen doch ihre Überschüsse an genmanipulierter Nahrung
zu stark überhöhten Preisen zu verkaufen und gleichzeitig als Wohltäter dazustehen.
Die größte
Gefahr jedoch besteht darin, dass das Aluminiumpulver zusammen mit den
gefährlichen Chemikalien, wenn es langsam auf die Erde rieselt, von Menschen
eingeatmet wird, ins Blut übergeht, sich im Körper ansammelt und das
Immunsystem schwächt. Außerdem können dem Aluminiumpulver weitere Chemikalien
zugesetzt werden, so ist z.B. an Beruhigungsmittel gedacht, die bereits heute
in Krisensituationen regelmäßig versprüht werden. Die UNO, die diese
Sprühaktionen abgesegnet haben, schätzen, dass durch die Störung des
Immunsystems in den nächsten Jahrzehnten zwei Milliarden Menschen zusätzlich
sterben werden. Das US-Center for Disease Control kommt sogar auf zusätzliche
drei bis vier Milliarden Menschenopfer. Ziel ist es, die Weltbevölkerung auf
500 Millionen Menschen zu reduzieren. Denn mehr Menschen kann das Erdsystem bei
dem hohen westlichen Lebensstandard nicht verkraften, ohne Schaden zu nehmen.
Demzufolge sollen nur die Menschen überleben, die reich genug sind, um sich
entsprechende Ärzte und Arzneien leisten zu können.
Falls die
Zahlen der menschlichen Opfer stimmen, wäre dies das schlimmste Verbrechen an
der Menschheit, gegen die die Unmenschlichkeiten eines Adolf Hitlers, Joseph
Stalins oder Winston Churchills völlig verblassen. Daher ist es kein Wunder, dass
Politiker auf die tausende Briefe besorgter Bürger nicht reagieren, an den
Sprühflugzeugen jegliche Identifikation entfernt wurde und alle Informationen
zurückgehalten oder geleugnet werden. Es wird nur so viel zugegeben, wie wir
bereits heute wissen und alles andere wird geleugnet. Daher liegt es an uns
allen, selber tätig zu werden, um diesen Wahnsinn zu beenden. Konfrontieren Sie
die Politiker mit den Fakten, verlangen Sie Aufklärung und kämpfen Sie um Ihr
Leben und das Ihrer Kinder.
Am 28.9.2005
versprühten Jets um 14 Uhr aus ihren Flügeln Chemtrails über Zambujeira do Mar.
Um 15.30 Uhr wurde daraus eine Nebelbank.
Abgedruckt
in Costa a Costa am 4. /18. November 2005
ATOMENERGIE
– SICHER? – SAUBER ? – UNERSCHÖPFLICH? - – WIRTSCHAFTLICH?
Interview
mit Holger Strohm*
*Holger Strohm gilt als gefürchteter und erfolgreicher
Atomgegner Deutschlands. Er lehrte die Atomindustrie das Fürchten und avancierte auf diese Art schnell zum
Staatsfeind. Vor dem Innenausschuss des Deutschen Bundestages sagte er als
Experte zur Reaktorökonomie und zurr Organisierten
Reaktorsicherheit aus. Er beriet den Vorsitzenden des einflussreichen amerikanischen
Senatsausschusses („US-Senate Committee on Government Operations“) über
Atombombenexport und Nuklearterrorismus. Von seinen Dutzend Büchern über
die Gefahren der Atomenergie sticht sein Buch „Friedlich in
die Katastrophe“ heraus. Als es 1973 mit rund 500
Seiten zum ersten Mal erschien, wurde es vom „Stern“ als „Bibel der Atomgegner“
bezeichnet. Sowohl der schwedische Ministerpräsident Olof Palme, als auch der
dänische Ministerpräsident Anker Joergensen
beriefen sich in ihrer ablehnenden Haltung zur Atomenergie ausdrücklich auf
„Friedlich in die Katastrophe“. Palme hielt bei mehreren Debatten im schwedischen
Parlament (schwedisch: „Riksdagen“) wiederholt das Buch in die Höhe und verwies
auf die ungelösten Probleme der Reaktorsicherheit und des Atommülls.
1981 erschien
das völlig neu überarbeitete „Friedlich in die Katastrophe“ im Ggroßförmigen Format
mit 1300 Seiten und rund 4000 Literaturangaben. Von beiden Ausgaben zusammen
wurden
300 000 Bücher verkauft. 4000 Exemplare gingen per
Einschreiben an alle Abgeordneten und an die Verantwortlichen in Regierungen,
Bundesämtern, Kirchen, Gewerkschaften, Wissenschaft, Kultur, Medien und Verbäände en
in der Bundesrepublik, der DDR, und der Schweiz ei und in andere
Länderz, damit die verantwortlichen Personene nie wieder sagen
könnten,
sie hätten mal wieder von Alledem nichts gewusst.
CGaC:
Ex-Finanzminister Eduardo Catroga stellte in O Diabo fest: Der Rückgriff auf
die Atomenergie ist unausweichlich (>>O recurso ao nuclear è inevitafel<< 17.8.2005,
pg.12). Stimmt
das?Sind Sie auch dieser Meinung und was hätte dies für Auswir-kungen?
HOLGER
STROHM: 1978 hielt ich in Luzern (Schweiz) einen Vortrag mit dem Titel
„Kernenergie – sicher? - sauber? – unerschöpflich? – wirtschaftlich?“.
Bürgerinitiativen verkauften in der Schweiz und in Deutschland über eine
Million Exemplare des Vortrages (ca. 32rund 80
Seiten mitTextes und der
allen Abbildungen)
für damals 50 Esc. Schon 1978 stand fest, dass die Atomenergie weder sicher,
noch sauber, noch unerschöpflich und schon gar nicht wirtschaftlich ist.
CGaC:
Eduardo Catroga argumentiert, wenn die Ölpreise weiter ansteigen werden, kämen
wir nicht
um die NuklearAtomenergie nicht herum.
HOLGER
STROHM: Wenn der Anteil des Öles durch Uran ersetzt wüirde,
so wären die Uranvorräte noch schneller verbraucht als die des Öls.
Ursprünglich hatte man vor, mit dem „Schnellen Brüter“, der sich sein Uran
selbst erbrütet und den Brennstoff immer wieder vervielfacht, vom Öl unabhängig
zu werden. Doch der „Schnelle Brüter“ war ein kompletter Reinfall. Der Super-Phönix
in Frankreich erbrütete keinen zusätzlichen Brennstoff, sondern verschlang zehn
Milliarden Euro. Der Schnelle Brüter in Kalkar (Deutschland) durfte nicht in
Betrieb gehen, da man eine nukleare Explosion befürchtete und die
Sicherheitsprobleme unlösbar erschienen.
CGaC:
Aber Atomstrom, so z.B. aus Frankreich, ist billig. Ist das kein Argument?
HOLGER
STROHM: Atomstrom ist die teuerste Energie überhaupt. Sie wird billig gemacht,
weil die Bevölkerung die Rechnung bezahlt und das Risiko trägt. In Deutschland
wurde die Atomenergie mit mindestens 100 Milliarden Euro aus Steuergeldern
subventioniert. Im Falle eines großen Unfalls treten Schäden von Dutzenden
Billionen Euro auf, ganze Landstriche und Länder werden für immer unbewohnbar.
Um diese Risiken zu versichern, würden private Versicherungs--Gesellschaften
Prämien verlangen, die die KWh auf über zwei Euro Kosten treiben würde, stellte
das renommierte Schweizerische
„Prognos-Institut“ in Basel in einer Studie in
einer von der deutschen Bundesregierung
finanzierten umfangreichen Studie fest. Hinzu kommen astronomisch hohe Kosten
von Billionen und Billionen Euros für die „sichere“ Entsorgung des
hochradioaktiven Mülls, der für 20 Millionen Jahre strahlt und absolut sicher
aus der Umwelt ferngehalten werden muss. Das „Wall Street Journal“ empfiehlt
nicht umsonst „Hände weg vom Atom!“. Und die „Financial Times“ dokumentierte,
die Nukleartechnologie sei der „kostspieligste Fehler der britischen
Industriegeschichte“ gewesen.
CGaC:
Aber die Atomindustrie rettet das Klima, also hat sie nicht nur Nachteile.
HOLGER
STROHM: So argumentiert die Atomindustrie, da ein Atomkraftwerk (AKW) kein
Kohlendioxid ausstößt.
Aber um ein
Kernkraftwerk zu bauen, benötigt man viel Energie zur Errichtung der
Infrastruktur, der Gebäude und der Anlagenausrüstung. Diese Energie kommt oft
aus Kohlekraftwerken, die dabei viel Kohlendioxid ausstoßen. Außerdem werden
beim Abbau des Uranerzes und insbesondere bei der Anreicherung des Urans enorme
Mengen Energie benötigt. Der hierbei anfallende Kohlendioxidausstoß ist in etwa
mit dem Betrieb eines modernen Blockheizkraftwerks vergleichbar, dass die
Wärmeenergie zur Heizung nutzt und mit dem heißen Dampf zwei hintereinander geschaltet
Turbinen. zur Stromerzeugung
betreibt. Hinzu kommt ein weiterer Nachteil. In Atomkraftwerken
wird das radioaktive Krypton-85 erzeugt, dass sich nicht zurückhalten lässt und
somit zwangsläufig frei wird. Krypton ist Dutzende Male schädlicher für das
Klima als
Kohlendioxid. Und jegliche
Energie, die zum Einsatz kommt, wandelt sich in Wärme um, und heizt die Atmosphäre
zusätzlich auf.
CGaC:
Aber Atomkraftwerke sind doch zumindest im Normalbetrieb sauber.
HOLGER
STROHM: Atomkraftwerke benötigen sehr viel
Kühlwasser, das sie erhitzen und radioaktiv kontaminieren. In
jedem Atomkraftwerk werden rund 1200 radioaktive Substanzen erzeugt, von denen
sich einige nicht zurückhalten lassen. Deshalb dürfen selbst sogenannte „moderne
nukleare Kraftwerke“ im Normalbetrieb Billiarden von Becquerel Strahlung an
die Umwelt abgeben. Diese Strahlung verursacht Krankheit, Krebs,
Genschäden,
Krankheit und Tod und führt dazu, dass die Krebsraten in den Gebieten
um Atomkraftwerke hochschnellen.
CGaC:
Ist das beweisbar?
HOLGER
STROHM: Um das AKW Krümmel (Geesthacht), 14 km von Hamburg entfernt, herrscht
die höchste Leukämierate bei Kleinkindern weltweit. Die Wissenschaftler, die
das AKW dafür verantwortlich machten, wurden kaltgestellt. Die
Leukämie-Kommission, die von der Regierung eingesetzt wurde, um die Ursachen zu
ermitteln, trat unter Protest zurück, da sie von der Rot/Grünen-Landesregierung
nur behindert wurde. Der Präsident der Leukämie-Kommission, Prof. Dr. Otmar
Wassermann, äußerte den Verdacht, dass im angeschlossenen Forschungszentrum
Geesthacht, verbotene Experimente mit Kleinstatombomben durchgeführt worden
sind, die zu einem verheerenden Unfall führten. Jedes Atomkraftwerk eignet sich
hervorragend, um Materialien für Atombomben abzuzweigen und dient somit der
Weiterverbreitung von Atomwaffen. Bereits heute stehen ca. 50 Nationen im
Verdacht über Atombomben zu verfügen. Dank der Politik von Präsident George W.
Bush sehen viele Länder nur noch eine Möglichkeit sich von
amerikanischen Aggressionen zu schützen – durch Langstreckenraketen und
nukleare Sprengkörper. Automatisch steigt das Risiko eines nuklearen
Schlagabtausches mit jedem zusätzlichen AKW.
CGaC:
Worin sehen Sie die Hauptgefahr?
HOLGER STROHM:
Neben den
ungelösten Fragen des Nuklearterrorismus, des Atommülls – für den es noch
immer kein sicheres Endlager gibt, ist die künstlich erzeugte Radioaktivität
eine große Gefahr für die Menschheit. In einem AKW wird jährlich
pro Mega-Watt-Leistung eine vergleichbarer radioaktiver StrahlungAbfall
von von einer
detonierten
Hiroshima-Bombe erzeugt. Demnach produziert ein 1300 MW-Reaktor in
sechs Jahren die Radioaktivität von 7800 detonierten Hiroshima-Bomben. Um diese
hochgefährliche Radioaktivität zurückzuhalten, darf es keine menschlichen oder
technischen Fehler geben. Die Atomkraftwerke müssen vor Sabotage und Terrorismus
geschützt werden. Doch das ist unmöglich. Denn bereits mit einer
Panzerfaust lässt sich jedes Atomkraftwerk weltweit bis zum Super-GAU (Größter
Anzunehmender Unfall) zerstören. Erschwerend kommt hinzu, dass in den USA rund
250 schwerwiegende Sicherheitsmängel verschwiegen und manipuliert wurden, um
sich Betriebsgenehmigungen zu erschleichen. Doch a Auf
diese verfälschten Reaktorsicherheitsunterlagen, sowie auf
Und
die amerikanische Sicherheitsphilosophie stützent
sich die westliche Welt und ihre Genehmigungsbehörden.
CGaC:
Aber zumindest sind unsere Atomkraftwerke doch sicherer als die der Russen.russischen.
HOLGER
STROHM: Selbst das ist nicht sicher, denn jedes Land, das Atomkraftwerke baut,
behauptet, ihre seien die sichersten der Welt. Gerade Tschernobyl galt als
modernes und besonders sicheres AKW. So sagte Richard Webb, der das erste AKW
der USA mit entwarf und Atomanlagen in der ganzen Welt überprüft: „Jedes
Reaktordruckgefäß kann bersten… Ich habe berechnet, dass beim Bersten des
Druckbehälters sein 100 Tonnen schwerer Deckel 500 Meter hoch geschleudert
werden kann und dabei das Reaktordruckgebäude vollständig zerstört wird. Ich
habe auch viele Gutachten über Reaktoren in der Bundesrepublik erstellt… In
vieler Hinsicht sind die Reaktoren der BRD unsicherer als die vom
Tschernobyl-Typ.“
CGaC:
Was waren denn die Ursachen desvom
Tschernobyl-Unfalls und was hatte das für Folgen?
HOLGER
STROHM: Heute glaubt man, dass die Ursache ein Erdbeben war, durch dass
die Kühlstränge abrissen, so dass sich das Urangemisch
aufheizte, explodierte, kilometerhoch aufstieg und sich durch starke Winde um
den ganzen Globus verteilte. Die Folgen nur in Weißrussland, der Ukraine und
Russland waren verheerend. Bisher sollen rund eine halbe bis eine Millionen
Menschen gestorben sein, ca. zehn Millionen
Menschen
sind ständigkrank
und es kommen immer mehr Kinder mit genetischen Schäden zur Welt. Die genauen
Zahlen sind geheim und werden nicht veröffentlicht.
CaC:
Kürzlich hatte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) der UNO eine Studie
veröffentlicht, in der es heißt, dass nur wenige Dutzend Menschen in
Tschernobyl gestorben sind. Und zwar nicht an Radioaktivität, sondern an
Hysterie.
HOLGER
STROHM: Ich behaupte, dass die UNO, IAEA und andere Organisationen vollständig
von der Atommafia kontrolliert werden, die sich sogar in Behauptungen
versteigen wie Radioaktivität sei gesund, sie stimuliere das Immunsystem.
Demzufolge wäre der Gesundheitszustand der Bevölkerung in Tschernobyl heute
besser als jemals zuvor. Noch schlimmer: Solch ein Müll wird von so genannten
seriösen Medien nur zu gerne verbreitet.
CaC:
Wollen Sie damit unterstellen, dass die Medien das Volk belügen?
HOLGER
STROHM: Sicherlich und das ist nun wirklich nichts Neues. Es existieren
wissenschaftliche Studien, die beweisen, dass in den europäischen Medien zu 80
Prozent positiv über Atomenergie und Genmanipulation berichtet wird, obgleich
80 Prozent der Bevölkerung weder genmanipulierte Nahrungsmittel noch Atomstrom
will. Mit dieser positiven Dauerberieselung soll die Akzeptanz für diese
Todestechnologien erhöht werden.
CGaC:
Aber der Westen hätte doch solch eine Katastrophe wie in Tschernobyl besser im
Griff als der russische Staatsapparat?
HOLGER
STROHM: Tschernobyl war ein Militärreaktor, in dem waffenreines
Plutonium erzeugt wurde. Deswegen wurden die Brennelemente (in denen sich die
Urantabletten befinden) wöchentlich ausgetauscht. In Deutschland befinden sich
die Brennelemente bis zu sechs Jahren im Reaktor. Sie werden mitbei
größerem Abbrand gefahren, dadurch vervielfacht sich die Intensität der Strahlung.er
AtEommüll, und einige
der deutschen Atomkraftwerke sind erheblich größer als der Tschernobyl-Reaktor.
Das alles
kann unter ungünstigen Umständen tausend mal mehr an
Radioaktivität bedeuten als beim russischen Unglücksreaktor. Hinzu kommt: Der
Tschernobylreaktor wurde mit Graphitstäben gesteuert, die in Brand gerieten und
die Strahlung kilometerweit in die Höhe trieben. Die westlichen Reaktoren
werden mit einer unbrennbaren BorlBor-Lösung
gesteuert. So würde in Deutschland, die freiwerdende Strahlung nicht in große
Höhen aufsteigen, sondern in Bodenhöhe von dem Wind als absolut tödliche Wolke
vor sich hergetrieben. Große Teile Deutschlands und anderer Länder würden
unbewohnbar werden, Millionen Menschen würden sofort sterben und weitere
Millionen dahinsiechen und langsam sterben. Erschwerend kommt hinzu, dass die
Bevölkerungsdichte in Mitteleuropa zehnmal höher ist, als in der Unglücksregion
von Tschernobyl.
CGaC:
Was kann man denn bei solch einem Unfall tun?
HOLGER
STROHM: Leider nichts! Die Verantwortlichen werden per Hubschrauber evakuiert –
das Volk verreckt! Nur eines würde helfen, sofort das verseuchte Gebiet
verlassen. Doch da man bereits verseucht ist und von Innen und Außen strahlt,
muss mMan
nach geheimen Plänen daran gehindert werden, das Gebiet zu verlassen. Brücken
und Straßen werden gesperrt. Aber ob das Ganze dann überhaupt noch
funktioniert, wage ich zu bezweifeln.
CGaC:
Wieso meinen Sie das, und was passiert dann mit den Leuten?
HOLGER
STROHM: CIA-Reports über atomare Unfälle in der Sowjetunion – lange vor
Tschernobyl - berichteten über die Opfer, von denen sich die Haut ablöse und in
Fetzen von Gesicht und Händen herunterhänge, wie sie von Geschwüren
aufgefressen würden, unter Blutdurchfall und Bluterbrechen leiden. Eine
Beschreibung des „Englisch medizinischen Forschungsrat“ über Strahlenopfer bei Menschen,
die nicht sofort sterben, zeigt, dass nach einer solchen Strahlenkatastrophe
alles zusammenbricht: „Von der dritten Woche an entstehen kleine, zu Blutungen
neigenden Risswunden auf der Haut und im Mund. Gleichzeitig treten Geschwüre im
Mund und in den Gedärmen auf. Die Nahrungsaufnahme durch den Mund
wird unmöglich, und die Wunden entzünden sich immer mehr. Durch dauernden
Durchfall, begleitet von hohem Fieber, wird der
Patient vollkommen entkräftet. Die Haare fallen in Büscheln aus,
und Delirien können folgen. Die Anzahl der roten Blutkörperchen
geht zurück und die der weißen hat ihren größten Tiefpunkt erreicht. In diesem
Stadium sterben die meisten Patienten unmittelbar oder erholen sich noch
kurzfristig und sterben dann einige Wochen später. Wenn der Tod
nicht einsetzt, folgt etwas Schlimmeres: Weiterleben, verbunden mit laufender
Gewichtsabnahme, Verkrüppelungen, maßlose Schmerzen, Anfälligkeit gegen
Krankheiten und Infektionen, Krebs und Leukämie, Verkürzung der
Lebenserwartung, Beeinträchtigung der Geschlechtsorgane und Keimzellen,
die wenn überhaupt noch zeugungsfähig, nur Missgeburten hervorbringen
können.“ Bei einer starken radioaktiven Verseuchung ist ein schneller Tod das
gnädigste Schicksal, stellten amerikanischen Spezialisten in Tschernobyl fest. Sie
kommentierten: „Wir waren hilflos und konnten nicht
helfen. Unser einziger Trost für die Schwerkranken ist, ihr Tod kam immer
als Erlösung!“
CaC: Was gibt es
denn für Alternativen?
HOLGER STROHM: Neben den Alternativtechniken wie
Wind, Wasser, Sonne und Biomasse müssen wir lernen, sparsamer mit
Energien umzugehen und neue
Technologien zu nutzen, die den Energiebedarf auf einen
Bruchteil senken. Aber die Energiemonopole sind skrupellos und
behindern alles, was ihre Profite gefährdet. Hinzu kommt: Weder die
Menschheit, noch ihre Bedürfnisse dürfen weiter wachsen, sonst gerät diese Welt
aus den Fugen. Und da die Armen und Verhungernden sich nicht
einschränken können, müssen es die Reichen tun. 800 Personen dieser Erde besitzen die Hälfte aller Reichtümer und
deswegen besitzen Milliarden Menschen nichts. Das Vermögen der zwei reichsten
Milliardäre würde ausreichen, damit kein Mensch mehr auf diesem Globus hungern muss und um eine einfache
medizinische Versorgung zu garantieren. In unserer Gesellschaft
ist etwas nicht in Ordnung, wenn täglich 30 000 Menschen verhungern,
während die reichen Länder dieser Welt die restlichen
Energien und Reichtümer in einem Feuerwerk verpulvern.
Abgedruckt
in „Costa a Costa“
INTERVIEW MIT HOLGER STROHM ÜBER
KLIMAVERÄNDERUNGEN
UND „CHEMTRAILS“
Nahrungs
Holger
Strohm hat 1970 ein Buch mit dem Titel „Klimaveränderungen: Brennende Senge
oder Eiszeit“ geschrieben und wurde dafür von Wissenschaftlern und Verlegern
als Vollidiot ausgelacht. Das Buch fand keinen Verleger und wurde nie gedruckt.
Im Jahre 2002/2003 litt Portugal unter einem extrem harten Winter, der uralte
Orangehaine erfrieren ließ, und anschließend unter einem sehr heißen Sommer,
der große Flächen zu einem Raub der Flammen machte. Portugiesische Abgeordnete
hielten im Parlament („Assembleia“) in Lissabon die Kopie eines Manuskriptes
des oben genannten Buches hoch und stellten fest: „Der deutsche Denker Holger
Strohm hat uns schon vor 33 Jahren prophezeit, was uns blüht, aber keiner
wollte es wissen!“
CaC: Viele Portugiesen machen sich
Sorgen wegen der regelmäßigen Waldbrände und der Trockenheit. Bis zum 15.
September 2005 – also nur in neun Monaten fanden 30 000 Brände statt (Diario
das Noticias, 16.9.2005) mit einer zerstörten Flächen von 276 000 Hektar (RTP
1, 13.00, 16.9.2005).
HOLGER STROHM: Die Ursachen hierfür sind
meiner Ansicht nach erstens der großflächige Anbau von Eukalyptus und Pinien. In
Südfrankreich am Atlantik, zwischen Bordeaux und Bayonne, befand sich
ursprünglich ein umfangreiches Moor. Es wurde durch große Pinienscho-nungen
trocken gelegt. Heute ist die Gegend Brand gefährdet. Eukalyptus und Pinien
saufen viel Wasser, lassen den Boden austrocknen, erzeugen leicht brennbare Harze
und Öle und erhöhen so die Brandgefahr erheblich.
CaC: Und
zweitens?
HOLGER STROHM: Mit der EU kamen Agrarchemie-Betriebe
nach Portugal, mit hohem Einsatz an Energie, Pflanzenschutzmittel und Wasser.
Die Pumpen laufen Tag und Nacht und zusammen mit der Zelluloseindustrie
trocknen sie das Land aus. Der Tourismus benötigt ebenfalls viel Wasser und
auch unsere Ansprüche steigen: Bäder, Swimmingpools, Golfplätze, morgens und
abends duschen und der Wasserspiegel sinkt und sinkt. Doch Wasser ist in
Südportugal ein knappes Gut, da nützt es auch nichts, wenn die Brunnen immer
tiefer werden. Da waren unsere Vorfahren nicht nur schlauer, sondern auch
verantwortungs-bewusster als wir. Die traditionelle Landwirtschaft setzte auf
Winterge-treide, Korkeichen und Viehzucht. Ein Jahrhundert alter Kreislauf, der
sich den Gegebenheiten von Sonne und Wasser anpasste, und der von den
Verantwortlichen in der EU und in Portugal bewusst zerstört wurde.
CaC: Was
passiert, wenn wir so weiter machen?
HOLGER STROHM: Der Wasserspiegel wird
immer weiter sinken. Irgendwann reichen die Wurzeln vieler Bäume nicht mehr ans
Wasser. Die Bäume verdorren und werden ein leichtes Opfer der Flammen. Da Bäume
aber auch Regen erzeugen, sorgen weniger Bäume für weniger Niederschlag. Die
Landschaft versteppt, wird langsam zur Wüste, und es brennt immer häufiger.
CaC: Also
müssen wir immer häufiger mit Bränden rechnen?
HOLGER STROHM: Ja, und nicht nur das.
Auch das Löschwasser wird immer knapper. Das führt dazu, dass die großen
Löschflugzeuge immer häufiger auf dem Meer ihre Tanks mit Salzwasser füllen.
Diese Methode ist von den alten Römern bekannt. Die haben, nachdem sie die
Phönizier besiegt haben, Salz auf deren Äcker gestreut, um sie unfruchtbar zu
machen. So wurden riesige Gebiete zur Wüste. So etwas ist für mich die
schlimmste Art des Terrorismus. Heute übernimmt die EU diese Aufgabe, indem sie
Südeuropa zur Wüste macht, und Deutschland finanziert diesen Wahnsinn und lässt immer mehr seiner
eigenen Kinder hungern.
CaC: Wie
sehen Sie die Klimaprobleme auf globaler Ebene?
Holger STROHM: Mit einem Wort gesagt:
Katastrophal. Eines der größten Probleme ist bisher von der Wissenschaft völlig
ignoriert worden. Auf den Meeresböden befinden sich gewaltige Mengen an
Methangas-Vorkommen. Mit der Erwärmung der Meere ist damit zu rechnen, dass
sich große Mengen dieser Vorkommen lösen und langsam aufsteigen. Methangas
heizt das Klima wesentlich mehr auf als beispielsweise Kohlendioxid. Wenn nur
ein Teil des Methangases frei würde, hätte das verheerende Wirkungen auf das
Klima. Dabei erwies sich bereits bisher jede wissenschaftliche Prognose über
den Klimawandel als unrealistische Verharmlosung, dies, obgleich die Wirkung
des Methangases dabei völlig ignoriert wurde.
CaC: Ist das nicht sehr pessimistisch?
Es gibt doch auch Prognosen und Vorfälle aus der Vergangenheit, die uns höhere
Niederschläge und größere Fruchtbarkeit versprechen.
HOLGER STROHM: Natürlich bekommt man für
Geld jedes gewünschte Gutachten – keine Frage. Aber da Sie die Vergangenheit
ansprechen, möchte ich hierfür ein Beispiel nennen. Die Sahara und die
nordafrikanischen Wüsten waren dereinst Länder, in denen Milch und Honig flossen.
Haiti wurde von seinen Entdeckern als über und über mit Wald bedeckt,
beschrieben. Heute ist Haiti zu 95 Prozent verkarstet oder Wüste. Wann immer
die Wälder gebrandschatzt oder für den Schiffs- und Städtebau oder Erschließung
von Erzen aufgebraucht und nicht wieder aufgeforstet wurden, bekamen wir
Wüsten.
Im alten vortestamentarischen Irak, in
Ur und bei den alten Mayas wurden komplett, unversehrte Städte und
Kolossalbauten von ihren Einwohnern aufgegeben. Die Menschen verschwanden
spurlos, wie aufgelöst. Seit langem grübelten Forscher über dieses Phänomen
nach. Kürzlich fanden sich gebrannte Tontafeln in Ur, und es wurde die
Knotenschrift der Maya entschlüsselt. Die Botschaft aus dem fernen Ur lautete,
dass es seit Jahrzehnten nicht mehr geregnet hatte, alle Flüsse trocken lagen, Ernten
verdorrten, die Vorräte aufgebraucht waren, und sich die Toten meterhoch in den
Städten stapelten. Die Mayas waren schlauer. Nach jahrzehntelanger Dürre
machten sie sich auf den Exodus nach Mexiko. Die Wissenschaft ist diesem
Wetterphänomen mit Eis- und Sedimentbohrungen zu Leibe gerückt und hat ihm
einen Namen verpasst: „Super-Ninho“. Er
hängt mit der Vegetation in den brasilianischen Urwäldern und einer leichten
Erhöhung der Temperatur von + 0,4 Grad C zusammen. Doch heute werden Amazoniens
Wälder kahl geschlagen und gebrandschatzt. Und Wissenschaftler sagen eine
örtliche Erwärmung von 4 bis 10 Grad C bis zum Jahr 2100 voraus. Wenn nur ein
Teil davon wahr wird, haben wir eine andere Welt. Neben einem steigenden
Meeresspiegel, dem Aussterben von über einer Millionen Spezies, werden wir
sintflutähnliche Niederschläge haben. Der Hurrikan Katarina war da nur ein
kleiner Vorgeschmack, von dem was uns in den nächsten Jahrzehnten blühen wird,
denn auch die Stürme werden mit steigenden Temperaturen immer heftiger. Auf der
anderen Seite werden an anderen Orten Super-Ninhos mit jahrzehnte-langer oder
gar jahrhunderte langer Dürre immer wahrscheinlicher. Und das Schlimmste an
allem ist, der Zug ist abgefahren. Es gibt keinen Weg mehr zurück. Und selbst
unter diesen Bedingungen sind die Multinationalen Konzerne und die von ihnen
abhängigen Politiker in keiner Weise zum Umdenken bereit, sonder führen die
ihnen anvertrauten Menschen in den Untergang.
CaC:
Was kann man denn überhaupt noch tun?
HOLGER
STROHM: Die einzige wirksame Lösung ist das Aufforsten von Mischkulturen und
weniger Wasser und Energie zu verschwenden. Doch zurzeit ist das Gegenteil der
Fall. Wir verbrauchen immer mehr. Daran ändert auch das Abkommen von Kyoto nichts, mit dem man versucht, die Produktion von
Kohlendioxid einzudämmen. Denn CO2 ist nur eines der vielen Substanzen,
die das Klima beeinflussen und verändern.
CaC: Hinzu
kommt das Problem, dass sich die größten Energieverschwender dem Kyoto-Abkommen
gegenüber verweigert haben.
HOLGER
STROHM: Ja, so z.B. die USA und Australien. Präsident Bush setzt auf eine
wissenschaftliche Lösung, die es der Industrie angeblich erlaubt, die
Schadstoffbelastung zu verdoppeln – ohne Schaden für das Klima. Auch auf dem
G8-Gipfel im schottischen Glaneagles im Sommer 2005 verlangten die Staatsmänner
der wichtigsten Länder durch die Entwicklung neuer Technologien die Ursachen
des Klimawandels zu mildern, und passten sich so den Forderungen von Präsident
Bush an.
CaC:
Was versteht er denn unter „wissenschaftlicher Lösung“?
HOLGER
STROHM: Diese „Lösung“ ist unter dem Begriff „Chemtrails“ bekannt geworden.
Dabei werden Aluminiumoxide in Pulverform, sowie Bariumsalze und andere
Chemikalien in großer Höhe von Flugzeugen verwirbelt. Das Sonnenlicht bricht
sich am Aluminiumpulver und wird in den Weltraum reflektiert. Dadurch soll die
Erde abgekühlt werden.
CaC:
Das hört sich aber sehr nach Science Fiction an.
HOLGER
STROHM: Es ist eine Realität, dass die USA seit geraumer Zeit das Klima
manipulieren – mit ihm sogar Krieg führen – sowohl im Kosovo als auch in
Nordkorea. Nordkorea verlor durch eine nicht zu erklärende, langjährige Dürre,
die es nur über dem Gebiet Nordkoreas, aber nicht in Südkorea oder anderen
Länder gab, mehrere Millionen Menschen durch den Hungertod. In Krisengebieten
wurden den Chemtrails bereits mehrfach „Beruhigungsmittel“ oder andere
Chemikalien zugesetzt. So z.B.: Äthylen Dibromid (EDB), das Krebs auslöst und
deshalb verboten ist, und weitere hoch giftige, lebensgefährliche Substanzen.
Hinzu kommen künstlich hergestellte Krankheitserreger.
CaC: Das ist
doch unglaubwürdig. Das müsste man doch sehen oder die Leute müssten etwas
bemerken und dann stünde es doch auch in den Zeitungen.
HOLGER
STROHM: Ich war vom März bis Mai und August bis September 2005 jeweils zwei
Monate in der Nähe von Zambujeira do Mar.
Im Frühjahr und ab Ende September sah ich fast jeden Tag, also in der
Zeit in der es normalerweise regnet, wie über mir hochfliegende Sprühjets
riesige weiße Gitter- und Schachbrettmuster schufen. Sie lösten sich nicht wie Kondensstreifen
auf, sondern breiteten sich aus, ähnlich einem milchigen, blassen Schaum, bis
sich undurchdringliche hoch liegende Nebelbänke bildeten. Die Lufttemperatur
und Luftfeuchtigkeit sank. Das Bariumsalz saugte die Feuchtigkeit aus der Luft
und den Wolken. Als Folge herrschte schönes, aber dunstiges, windigeres und kühleres
Wetter. Regenfälle blieben aus oder es folgten trockene Gewitter. Obwohl
Menschen die Jets jeden Tag sahen, einige sich sogar wunderten, stand nichts in
den Zeitungen und wir hörten nichts davon in den Medien. Wenn man bei den
Verantwortlichen nachfragt, wird geleugnet oder abgeblockt. Ist der Frager gut
informiert, wird nur soviel zugegeben, wie er so und so weiß. Die Medien stehen
alle unter Kontrolle weniger, extrem reicher und einflussreicher
Persönlichkeiten. Jeder gute Journalist hat die Schere im Kopf. Die Intelligenteren
unter ihnen wissen, was sie schreiben dürfen oder nicht.
CaC:
Das hört sich doch sehr nach Verschwörungstheorien an.
HOLGER
STROHM: Und genau das ist es, was uns die Medien täglich einhämmern. Jeder, der
noch denken kann, wird das Totschlaginstrument „Verschwörung“ so lange um die
Ohren geschlagen, bis er hirntot ist. So schrieb die angeblich linksliberale
„Frankfurter Rundschau“ am 15. November 2005 in einem Artikel „Zeichen am
Himmel“ die „Chemtrails“ seien nur normale Kondensstreifen und alles andere
seien nur Verschwörungstheorien. Gleichzeitig gab die „Frankfurter Rundschau“ zu,
dass das Verfahren in den 90er Jahren in den Vereinigten Staaten tatsächlich
patentiert wurde, und dass die Vereinten Nationen 2001 dieses Verfahren
vorschlugen, um die Klimaerwärmung zu stoppen. Weiterhin bestätigte die
„Frankfurter Rundschau“, dass die Mehrheit der Fachleute eindringlich vor den
unvorhersehbaren Folgen für Umwelt und Mensch warnten. Dennoch, so beharrte die
„Frankfurter Rundschau“ seien dies alles nur Verschwörungstheorien.
CaC: Und
sind sie es?
HOLGER STROHM: Natürlich nicht. Denn auch die
„Frankfurter Rundschau“ kann nicht erklären, warum die angeblichen Fracht- und
Linienmaschinen Schachbrettmuster fliegen und warum die normalen
Kondensstreifen nicht aus den Düsen, sondern aus den Flügeln der Jets kommen.
Hinzu kommt, dass der „Bonner Online Wetterdienst“ am 19. Juli 2005 eine rund
400 Kilometer lange Front per Radar ausmachte, die aus Milliarden von kleinen
Metallpartikeln in sechs Kilometer Höhe bestand. Der Wetterdienst erstattete
Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen „Wettermanipulation“. Sie
verdächtigen das Militär.
CaC: Klar
ist, dass wir das Klima ernsthaft geschädigt und verändert haben. Lassen sich
durch diese Methode die folgenschweren Konsequenzen für die Menschheit lindern?
HOLGER
STROHM: Das Gegenteil ist der Fall. Die wissenschaftlich-anthroposophische
Zeitschrift „raum&zeit“ schrieb im Februar 2004 über die schwerwiegenden
Folgen auf das Immunsystem der Menschen. Viele Menschen würden als Folge dieser
Sprühaktionen krank werden und sterben. So heißt es wörtlich auf Seite 10: „Die
Weltgesundheitsorganisation schätzt die Zahl der Opfer des Shield-Projekts auf
etwa zwei Milliarden in der voraussichtlichen Programmlaufzeit von 50 Jahren
beziehungsweise auf 40 Millionen pro Jahr. Hierbei ist vornehmlich der
vorzeitige Tod von älteren Menschen sowie Menschen mit Atemwegserkrankungen
einkalkuliert. Andere Quellen, so etwa das US-amerikanische Center for Disease
Control (CDC) in Maryland sprechen gar von möglichen 3-4 Milliarden Toten oder
60-80 Millionen pro Jahr. Diese Nebeneffekte scheinen für WHO und CDC
offensichtlich verantwortbar zu sein hinsichtlich des ansonsten drohenden
Klimakollapses oder der wirtschaftlichen Einbußen.“
CaC: Bei vier Milliarden Menschen
handelt es sich fast um zwei Drittel der Menschheit. Das hört sich doch nach
einem Bevölkerungskontroll-programm an. Wie glaubwürdig sind solche Angaben?
HOLGER STROHM: Das kann ich leider nicht
beurteilen. Man sollte immer misstrauisch sein. Doch eindeutig ist für mich,
dass in der Bevölkerung eine große Besorgnis besteht und dennoch alle
Informationen abgeblockt werden. Wenn nur ein Prozent an der Geschichte wahr
wäre, würde es sich um den Tod Dutzender Millionen Menschen handeln und dann
wäre das Sprühen von Chemtrails nur noch mit den abscheulichsten Verbrechen der
Menschheitsgeschichte vergleichbar. Bekannt ist, dass die Erde bei dem heutigen
westlichen Lebensstandard nur 500 Millionen Menschen versorgen kann, ohne
selbst ernsthaft geschädigt zu werden. Deswegen werden schon seit längerem
Überlegungen angestellt, wie man es bewerkstelligen kann, dass nur die Reichen,
die sich teure Ärzte und Medizin erlauben können, überleben. Bekannt ist auch,
dass die US-Air Force alles unternimmt, um das Wetter zu beherrschen. „Weather
Modification“ wird mittlerweile von allen einflussreichen Nationen betrieben.
CaC: Was sollten die Amerikaner für ein
Interesse daran haben, die Ernten und die Bevölkerung befreundeter Nationen zu dezimieren?
HOLGER STROHM: Für Amerika stehen die
eigenen Interessen im Vordergrund. Freunde sind nur die, durch die man
kurzfristige Vorteile genießt. Die USA sitzen auf großen Vorräten
genmanipulierter Nahrung, die keiner will. Wenn aber die Ernten ausfallen, nimmt
man ihnen diese mit Kusshand ab, selbst zu weit überhöhten Preisen, und die
Amerikaner stehen noch als Wohltäter da. Außerdem kann man über
Nahrungsmittellieferungen die Politik anderer Länder kontrollieren. Wer nicht
gehorcht, muss hungern.
CaC: Wie kann man an weitere
Informationen gelangen? Und was würden Sie abschließend zu diesem Thema sagen?
HOLGER STROHM: In Deutschland gibt es
mittlerweile mehrere Bücher über dieses Thema, so z.B. „Chemtrails“ von Chris
Haderer/Peter Hiess im Sammler Verlag. Auch im Internet sind Informationen
unter „chemtrails“ abfragbar. Abschließend möchte ich auf die Worte Edward
Tellers verweisen (dem Vater der Wasserstoffbombe und ein Befürworter der Chemtrails):
„Die Schwierigkeit liegt darin, dass wir als Menschen nicht nur Probleme lösen,
sondern vor allem neue erschaffen.“ Ach hätten doch die wissenschaftlichen Dr.
Jekylls und besagter Edward Teller seine eigenen Worte nur ein wenig ernster
genommen.
Abgedruckt
in „Costa a Costa“
INTERVIEW ZUR GENMANIPULATION UND
NANOTECHNOLOGIE
MIT HOLGER
STROHM
Holger
Strohm schrieb bereits 1976 das erste kritische Buch in Deutschland zur
Genmanipulation. Dadurch wurde Deutschlands größtes Wochen-Magazin auf ihn
aufmerksam und plante ein Buchprojekt und eine mehrwöchige Reportage über die
Gefahren der Genmanipulation mit ihm. Sie wurden jedoch von dem Herausgeber
ausgebremst, der einen Anzeigenstopp der Industrie fürchtete. 1986 erschien ein
weiteres Buch von ihm über Genmanipulation im Verlag Zweitausendeins. 1987
veröffentlichte der Rowohlt Verlag „AIDS – Die Ansteckung“, in dem Strohm
nachwies, dass das AIDS-Virus durch Genmanipulation entstanden ist.
Homosexuelle demonstrierten vor Buchhandlungen gegen das Buch, weil ihnen nicht
gefiel, dass AIDS tödlich ist und sich wie ein Flächenbrand ausbreiten wird.
Daraufhin wurde das Buch eingestampft. Seitdem wurden sämtliche weitere Bücher
von Holger Strohm zur Genmanipulation von allen deutschen Verlagen abgelehnt.
Requiem
Wir,
Göttern
gleich,
die sich ihre Erde
untertan gemacht haben,
die die Atomkerne
spalten,
die die Lebenskerne
manipulieren
und an der Schöpfung
freveln,
greifen nach den
Sternen
und stolpern über
einen Retro-Virus!
Holger
Strohm im Juni 1987
CaC: Was
sind Gene?
HOLGER STROHM: Die Gene sind das
Fundament allen Lebens. In jeder Zelle, Eizelle und Samenzelle befindet sich im
Zentrum ein Knäuel in Form eines 180 Zentimeter langem, extrem dünnen Faden. In
ihm befinden sich die Bauanleitungen für das Leben wie in einem programmierten
Lochstreifen. Sie haben zwei Aufgaben: 1. Informationen über Reproduktion,
Funktion und Wachstum der Zellen zu speichern und bereitzustellen und 2. die
Gene zu erhalten und ihre Weiterverbreitung unter den Nachkommen zu sichern.
Diese Aufgaben gelten für alles Leben: Viren, Bakterien, Pflanzen, Tiere und
Menschen.
CaC: Wie ist
der Gencode aufgebaut?
HOLGER STROHM: Er sieht aus wie eine
lange verdrillte Strickleiter. Die beiden Seiten dieser Leiter bestehen aus Zucker-
und Phosphatmolekülen, die sich regelmäßig abwechseln. Die Sprossen werden
durch vier verschiedene Moleküle (Nukleotidbasen) gebildet. Die vier Basen sind
Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin. Ähnlich wie in einem Morsealphabet werden
hier in der Reihenfolge dieser vier Basen alle Geninformationen gespeichert.
Würde man diese Basen eng geschrieben auf einer Seite zusammenfassen, würde man
für die Bauanleitung eines Menschen etwa eine Million Seiten benötigen. Die
Natur benötigt aber für die fast sieben Milliarden Menschen auf der Erde nur
eine Samenflüssigkeit, die in einem Teelöffel Platz finden würde.
CaC: Was ist
Genmanipulation?
HOLGER STROHM: Es ist entscheidend, dass
die Sprache, in der die Gene abgefasst sind, für alle Lebewesen gleich ist. So
ist es möglich, das Erbmaterial mit dem von Viren, Bakterien, Pflanzen, Tieren
und Menschen zu verschmelzen. Dieser Vorgang nennt sich „Rekombination“ und die
neuen Lebensformen, die dabei entstehen, nennen sich „Hybriden“. Das Entscheidende
dabei ist, dass sich diese selbst fortpflanzen können und dabei neue
Lebensformen entstehen, die sich so nie in der Natur gebildet hätten.
CaC: Ist das nicht ein radikaler
Einschnitt in die Natur und Evolution?
HOLGER STROHM: Ja, auf jeden Fall. Denn
die Lebewesen haben sich über Jahrmillionen entwickelt, ohne dass die
Möglichkeit bestand, dass unterschiedliche Gattungen ihre Gene miteinander
austauschen konnten. Doch heute werden nicht nur die Barrieren zwischen Spezies
durchbrochen, sondern auch Teile von Bakterien in höheres Leben verpflanzt.
Damit wird das Ergebnis von drei Milliarden Jahren Evolution neu geschrieben.
CaC: Warum
macht man so etwas?
HOLGER STROHM: Es geht wie immer um
Geld, Macht und Monopole. Die Biotechnologie, wie sie sich selbst gerne nennt, gilt
als die Wachstums-branche der Zukunft mit einem Billionen-Dollar-Markt.
Internationale Firmen der Pharma-, Saatgut-, Landwirtschafts-, Nahrungs-,
Energie-, Chemie-, Rohstoffmultis usw. drängen auf den Markt. Sie wittern
unbegrenzte Gewinne in allen Bereichen. Hinzu kommen politische und
militärische Interessen, so z. B. die Züchtung neuer Menschen oder grässliche
Krankheitserreger, gegen die es kein Gegenmittel gibt.
CaC:
Verbieten nicht alle Staaten die Menschenzucht?
HOLGER STROHM: Ersten sind es nicht alle
Staaten und zweitens verfolgen mitunter auch Staaten, die offiziell dagegen
sind, im Geheimen ganz andere Ziele. Bereits 1970 rechtfertigten Wirtschaft und
Wissenschaft die Menschenzucht als Notwendigkeit. Damals hieß es, durch
gefährliche Chemikalien und der ständigen radioaktiven Verseuchung durch
Atomkraftwerke, könne dereinst der menschliche Genpool so geschädigt sein, dass
die Menschheit nur durch Genmanipulation überleben könne. Außerdem gefährde der
Mensch durch seine Aggressivität sein Überleben, daher müsse er aggressionslos
oder gehorsam gemacht werden. Nur so könne er überleben. Man soll sich keine
Illusionen machen, wenn die Gentechnik in der Lage ist, den Nachwuchs schöner,
klüger und überlebensfähiger zu gestalten, so werden Eltern darauf dringen,
dass ihre Kinder diese Genpakete erhalten. Aber noch sind wir davon weit
entfernt und bis es soweit ist, werden noch viele genetische Unfälle geschehen,
bei denen verkrüppelte Kinder den Preis zu zahlen haben.
CaC: Werden
denn schon Versuche mit Menschen gemacht?
HOLGER STROHM: Selbstverständlich. In
Südkorea arbeitet man am Klonen von Menschen. Am 3. Mai 2005 berichtete die
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Göttinger Max-Planck-Institut sei eine
„Chimäre“ also ein Mischwesen, aus Mensch und Affe erschaffen worden. Nach
einer Injektion menschlicher embryonaler Stammzellen habe es zudem ein
Gehirntumor entwickelt. In England wurde gerichtlich ermöglicht, das
Zuchtbabies geklont werden können, um mit deren Organen kranke Kinder zu
heilen. Danach wird das Zuchtbaby geschlachtet. Die US-NASA arbeitet angeblich
an geklonten Menschen, die für die Raumfahrt benötigt werden. Diese benötigen
bei ihren geplanten, jahrelangen Raumfahrten keine Beine mehr, sondern eher
vier Arme und müssen spezielle Anforderungen erfüllen. Doch die meisten Staaten
führen solche Versuche nur streng geheim durch, da sie sonst mit einem
Aufschrei der Empörung rechnen müssten.
CaC: Nun rechtfertigen die Förderer der
Gentechnik ihr Tun damit, das sie den Krebs besiegen müssten bzw., dass man
Kranken helfen wolle. Wie sehen Sie das?
HOLGER STROHM: Amerikanische
Gesundheitsbehörden weisen seit Jahrzehnten daraufhin, dass der Krebs zu zwei
Dritteln durch gefährliche Chemikalien und zu einem Drittel durch
Radioaktivität erzeugt wird. Nur, wenn diese gesundheitsgefährlichen und krebserzeugenden
Substanzen nicht mehr in die Umwelt gelangen, wird sich der Krebs verringern.
Genmanipulation schafft nur noch mehr Krebsfälle und neue Seuchen.
CaC: Wieso
meinen Sie das?
HOLGER STROHM: Das meine nicht nur ich,
sondern auch hochdeko-rierte internationale Wissenschaftler wie z.B. Erwin
Chargaff oder Robert Sinnsheimer, die warnten: „Die Weiterverbreitung von
experimentellem Krebs muss mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit erwartet
werden.“ Mit grässlichen Seuchen, die hundert Prozent tödlich seien, sei zu
rechnen, da sie nicht in das natürliche System passen und das menschliche
Immunsystem diese künstlich erzeugten Krankheitserreger nicht kenne.
CaC: So wie
AIDS?
HOLGER STROHM: Genau. Bei Aids hieß es,
der Krankheitserreger sei in Afrika vom Chimpansen auf den Menschen
umgestiegen. Da ist was dran, nur dass das nicht in Afrika, sondern in
amerikanischen Labors in der Nähe New Yorks und San Franciscos passierte. Dort
entstand bei unerlaubten Experimenten eine Epidemie mit Affen-Aids, die
letztlich Menschen infizierte.
CaC: Lässt
sich das beweisen?
HOLGER
STROHM: Bereits 1987 veröffentlichten englische Tierschutzver-einigungen, in
deren Vorstand einflussreiche Banker und Prince Charles saßen, den Report
„Biohazards“. In ihm kam ein Team von Molekularbio-logen zu dem Schluss, dass
Aids eine Laborkrankheit sei, die in zwei Forschungseinrichtungen in der Nähe
New Yorks und San Franciscos zum ersten Mal zum Ausbruch kam. Die interviewten
Wissenschaftler gaben freimütig zu, dass die Krankheit vermutlich bei ihnen im
Labor erzeugt wurde. Damals hätte man nicht gewusst, was man tat. Doch heute
wisse man es und trotzdem würden ständig neue, noch gefährlichere Experimente
durchgeführt. Hunderte englische Zeitungen schrieben wochenlang über diese
Sensation. In Deutschland herrschte Nachrichtensperre. Nicht ein Wort davon
wurde hier veröffentlicht.
CaC: Müssen
wir mit mehr solcher Seuchen rechnen?
HOLGER STROHM: Ja, denn viele Zellen,
Viren und Bakterien können Genpakete
durch eine Art Brücke austauschen. So entstehen z.B. auch die Resistenzen gegen
Antibiotika. Plasmide beispielsweise können sehr einfach von einer
Bakterienzelle auf eine andere übertragen werden, wobei Artgrenzen kein
Hindernis bedeuten. Wenn nun durch Genmanipulation eine interessante neue
genetische Eigenschaft auf den „Markt“ gelangt, so bedienen sich andere
Erreger, verleiben sich diese ein. Dadurch können harmlose Bakterien zu
Krankheitserregern oder Krankheitserreger hoch infektiös und tödlich werden.
Hinzu kommt, dass die Natur und unsere Immunsysteme diese künstlich erzeugten
Erreger nicht kennen und deswegen nicht auf sie reagieren können. Und befinden
sich diese erst einmal in der Umwelt, so werden sie völlig unkontrollierbar. Im
gewissen Sinne beginnt dann die Evolution von neuem und alle Lebewesen erproben
diese neuen Chancen und müssen neue Abwehrmaßnahmen ergreifen. Von daher müssen
wir ständig mit neuen Krankheiten rechnen wie z.B. BSE, Vogelgrippe usw.
CaC: Ist die
Vogelgrippe auch eine künstlich hergestellte Seuche?
HOLGER STROHM: Wolfgang Eggert hat in
seinem Buch „Die geplanten Seuchen AIDS SARS und die militärische Genforschung“
eine überwälti-gende Vielfalt an wissenschaftlichem Material zusammengestellt,
dass eindeutig belegt, dass die Vogelgrippe von den USA entwickelt wurde, um
China wirtschaftlich zu schwächen. Seit dem Ausbruch der Vogelgrippe in China
sind die Auslandsinvestitionen stark zurückgegangen. Unter anderem zitiert er
Mitarbeiter des FBI und NIS, sowie Prof. Sergej Kolesnikow und andere führende
Molekularbiologen der militärischen Genforschung. Ihr Urteil ist eindeutig. So
ein Virus kann sich nicht in der Natur bilden. Es wurde in einem militärischen
Laboratorium hergestellt.
CaC: Müssen wir in Zukunft mit neuen
Seuchen rechnen?
HOLGER STROHM: Ja, insbesondere
deswegen, weil das Militär weltweit, ganz bewusst, grässliche Krankheitserreger
erzeugt, so genannte biologische Kampfstoffe, gegen die es kaum Gegenmittel
gibt. Werden sie durch Unfälle oder Sabotage frei, so ist mit dem
allerschlimmsten zu rechnen. Außerdem hat die globalisierte Welt mit ihrer
Massentierhaltung und dem weltumspannendem Verkehr optimale Bedingungen für die
Verbreitung neuer Seuchen geschaffen. Hinzu kommt, dass auch die Natur durch
die Genmanipulation aus dem Gleichgewicht gebracht wird, so z.B. wenn Tiere mit neuen Eigenschaften
entstehen oder genmanipulierte Pflanzen angebaut werden, die sich dann durch
Pollenflug und andere Vorgänge auf andere Pflanzen und Tiere verbreiten.
Außerdem erzeugen solche Produkte bei Menschen Allergien, Unverträglichkeiten
und Krankheiten. Das Schlimme ist doch, dass wir keine Ahnung haben, was wir da
eigentlich tun und wie die Folgen sein werden.
CaC: Und warum tut man so etwas, wo doch
biologische Nahrungsmittel die nahrhaftesten und gesündesten sind?
HOLGER STROHM: Es geht wie immer um
Macht und Profit. Weniger als ein halbes Dutzend weltweit operierender Konzerne
versuchen mit Genprodukten, deren Vorteil nicht erkennbar ist, Bauern von sich
abhängig zu machen. Denn bestimmte Saaten enthalten ein so genanntes
Terminator-Gen, dass die Saat im Jahr darauf vernichtet. So muss der Bauer die
Saat ständig nachkaufen und begibt sich in völlige Abhängigkeit zu den Konzernen.
CaC: Und was
tun Politiker und Gerichte dagegen?
HOLGER STROHM: Nichts! Sie dienen den
Großkonzernen. Sie tun alles, damit vollendete Tatsachen geschaffen werden.
Genpflanzen werden überall, gegen den Widerstand der Bevölkerung, angebaut.
Auch in Portugal, so z.B. in Brejao im Concelho Odemira. Überwacht wird gar
nichts. Die Firmen tun und lassen was sie wollen. Ja sie greifen sogar zum
Menschen. So protestierte Greenpeace wiederholt dagegen, weil das Gesetz
Patente auf Teile des menschlichen Körpers erlaubt. Das heißt, wir verfügen
nicht mehr über unseren eigenen Körper oder die Natur. Sie gehören jetzt einer
Handvoll multinationaler Konzerne.
CaC: Und schon zeichnen sich neue
Gefahren ab, so z.B. die Nanotechno-logie. Was versteht man darunter?
HOLGER STROHM: Wenn mikroskopisch kleine
Teilchen in einer Dimension von weniger als 100 Nanometer (der millionste Teile
eines Millimeters), also im atomaren, molekularen und makromolekularen Bereich
manipuliert und hergestellt werden, dann spricht man von Nano-technik. In
diesem Bereich möchte man Oberflächenstrukturen verändern oder Miniroboter
herstellen, die nur wenige Nanometer groß sind. Eine halbe Million dieser
Kleinstroboter aneinandergereiht wären gerade so groß wie der Punkt am Ende
dieses Satzes. So ein Nanoteilchen verhält sich im Größenverhältnis wie eine
kleine Glasmurmel zum Planeten Erde.
CaC: Und was
sollen solche kleinen Winzlinge bewirken?
HOLGER STROHM: Sie gelten als die
Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhundert und werden mit Milliarden an
Steuergeldern subventioniert und sollen Millionen neuer Arbeitsplätze schaffen.
Sie sollen die Medizintechnik, Materialwissenschaft, Chiptechnik, Chemie und
Biologie revolutionieren. Mit winzigen Nanoröhrchen aus Kohlenstoff sollen neue
Verbundstoffe und Produktionsprozesse hergestellt und gesteuert werden. Die
Industrie preist diese neue Technik in den höchsten Tönen und verspricht uns
das blaue vom Himmel: neue revolutionäre Medikamente, effektiveren
Umweltschutz, neue revolutionäre Solarzellen und Batterien, Oberflächen, die
sich selbst reinigen und nicht mehr verkratzen usw. usw.
CaC: Aber
Sie sind wie immer skeptisch?
HOLGER STROHM: Todsicher! Denn als
ehemaliger Industrieberater kenne ich das Lügenalphabet der schönen neuen Welt
von morgen.
CaC: Haben
sie auch harte Fakten oder ist es nur ein ungutes Gefühl?
HOLGER STROHM: Diese ultrakleinen
Teilchen schweben als Stäube in der Luft und können eingeatmet werden. Ratten
erkrankten bei Versuchen an Kreislaufstörungen und Silikose, ähnlich wie bei
Asbest. Tierversuche bestätigten ein hohes Krebsrisiko. C60-Moleküle, die wie
Mini-Mini-Fußbälle aussehen, schädigten bei Fischen das Gehirn und die Kiemen. Als
weitaus riskanter gelten die Nanoroboter, die Arzneien zu bestimmten Kör-perteilen
transportieren und dosieren sollen. Sie sammeln sich in Organen an und können
außer Kontrolle geraten und unvorstellbare Schäden her-vorrufen. Auch die
Lebensmittelindustrie kommt auf den Geschmack und möchte uns mit Nanoteilchen
füttern. Das rief die ehrwürdige britische Royal Society auf den Plan. Sie
befürchtet, dass die Partikel in die Nah-rungskette gelangen und Pflanzen,
Tiere und Menschen beeinträchtigen.
CaC: Leisten
denn auch größere Organisationen schon Widerstand?
HOLGER STROHM: Nein, die schlafen noch –
wie üblich. Aber die Versicherungsbranche ist alarmiert. So schrieben die VDI
Nachrichten am 24. Juni 2005: „Einige Studien hätten bereits gezeigt, dass
Nanoteilchen giftige Eigenschaften haben können. Sie dringen in den Körper auf
verschiedenen Wegen ein, erreichen lebenswichtige Organe über den Blutkreislauf
und können Gefäße schädigen… Sie interagieren auch auf andere Weise mit dem
Körper. Studien legen es zudem nahe, dass Nanoteilchen im Körper giftiger sind
als größere Teilchen desselben Materials… Die Versicherungsbranche ist für das
Thema der Nanoteilchen und Feinstäube sensibilisiert, weil sie jahrzehntelang
die Gefahren von Asbest unterschätzt hatte… die Versicherer mussten weltweit
Milliarden bezahlen. Einige Wissenschaftler verglichen bereits Nanoröhrchen
hinsichtlich ihrer Risiken mit Asbest.“
CaC: Und wo
sehen Sie das größte Problem bei der Nanotechnik?
HOLGER STROHM: In der Nanobiotechnik.
Darunter versteht man eine Verbindung zwischen Genmanipulation und Nanotechnik
– nämlich, dass sich die Nanoteilchen selbst vermehren. Durch angeblich
„kontrollierte“ Selbstorganisation erzeugen sich die Winzlinge nach
vorgegebenem Bauplan selbst – einfach, sauber, schnell und billig – so
verspricht es uns die Industrie.
CaC. Und was
haben Sie dagegen?
HOLGER STROHM: Wenn es wirklich so wäre,
hätte ich selbstver-ständlich nichts dagegen. Erfolgsautor Michael Chrichton
sieht die Versprechungen sehr skeptisch. In seinem Roman „Die Beute“ verbinden
sich die mikroskopisch kleinen Maschinen mit gentechnisch veränderten Bakterien
– ganz ohne menschliches Zutun. In mehreren Evolutions-sprüngen beginnen sie
sich selbst zu ernähren, sich zu reproduzieren und zu lernen und machen den Menschen
zur Beute und vernichten alles Leben.
CaC: Ja,
aber das ist Science Fiction!
HOLGER STROHM: Computer und Internet
waren dereinst auch Science Fiction. Unternehmer Bill Joy, den das
Wirtschaftsblatt „Fortune“ respektvoll als „Edison des Internet“ bezeichnete,
sieht den Menschen des 21. Jahrhunderts in den Abgrund treiben. Er warnte in der
„Zeit“: „Mit drei modernen Techniken – Gentechnik, Nanotechnik und
Robotertechnik – laufen wir Gefahr, unserer physikalischen Umwelt erheblichen
Schaden zuzufügen… Wir können an einen Punkt kommen, an dem wir Werkzeuge und
Techniken besitzen, die auch die Spezies Mensch ersetzbar machen… Diese
Techniken haben das Potential zur eigenständigen Reproduktion… Diese Art
Demokratisierung des Bösen haben wir in der Geschichte der Menschheit bisher
noch nicht erlebt… Der bekannte Roboterforscher Hans Moravec prognostiziert,
das Maschinen uns am Ende beerben werden – dass die Menschheit also vor der
Vernichtung steht.“
CaC: Und Sie
teilen seine Meinung?
HOLGER STROHM: Ich bin seit langem
dieser Meinung. Wenn Sie den Menschen realistisch in all seiner bösartigen Dummheit
sehen, können Sie zu keinem anderen Schluss kommen. Und zwangsläufig stellt
sich die Frage nach Auschwitz und George W. Bush: Mit was haben wir eigentlich
verdient, zu überleben? Auf der anderen Seite tun mir die unschuldigen Kinder
leid. Und ich frage mich, wieso der Mensch, der so viel Schönes wie Musik,
Kunst, prachtvolle Bauten und Nächstenliebe erschuf, immer dem Teufel folgt und
diesen wunderschönen Planeten zerstört.
WIE UND UNTER WELCHEN BEDINGUNGEN LERNT
DER MENSCH?
Holger
Strohm gilt als bedeutender europäischer Erziehungswissenschaftler, Denker und
Philosoph. Er hat sich intensiv mit der Hirnforschung befasst und wie der
Mensch denkt und lernt. Da in der Zukunft die Menschheit durch viele selbst
verursachte Probleme in ihrer Existenz bedroht wird, sind neue intelligente
Lösungen überlebenswichtig. Daher interessiert uns, wie und unter welchen
Bedingungen lernt der Mensch und wie lässt sich die Intelligenz in der nächsten
Generation erhöhen und diese Welt positiv gestalten?
CaC: Was
macht das Gehirn des Menschen so einzigartig?
HOLGER STROHM: Das Gehirn des Menschen
ist nicht einzigartig. Es gleicht dem aller höheren Säugetiere. Viele Tiere
haben sogar ein größeres Gehirn als der Mensch mit größerer Hirnoberfläche und
mehr Nervenenden. Während das menschliche Gehirn ungefähr drei Pfund beträgt,
liegt es beim Elefanten bei zehn und bei den Walen bei 15 Pfund. Wir können
daher mit Sicherheit davon ausgehen, dass der Mensch nicht das intelligenteste
Lebewesen auf der Erde ist. Hinzu kommt, dass das Ebenbild Gottes, die Krone
der Schöpfung, sich bei näherem Hinsehen als bösartige und zerstörerische
Bestie, als Alptraum entpuppt. Jedes Tier verhält sich artgerecht und verfügt
somit über eine lebenserhaltende Intelligenz, die der Mensch nicht besitzt. Die
moderne Tierpsychologie hat festgestellt: Tiere sind weit intelligenter, als
bislang vermutet. Sie können artspezifisch bewusst denken und folgern. Sie
verfügen über Arbeitsintelligenz, ein an ihre Umgebung angepasstes Bewusstsein
und außerordentliche Fähigkeiten.
CaC: Wie
z.B.?
HOLGER STROHM: Ein Hund kann z.B. 50 000
verschiedene Gerüche wahrnehmen. Sein millionenfach feinerer Geruchssinn
ermöglicht ihm sogar einen Blick in die Vergangenheit. Er weiß hier passierte
vor zwei Stunden eine läufige Hündin gefolgt von seinem Rivalen aus der
Nachbarschaft. Krokodile können ihre Beute über einen Kilometer Entfernung
„schmecken“. Elefanten können über hundert, Wale sogar über tausend Kilometer
kommunizieren. Eine Fledermaus kann mit Hilfe ihres Sonarsystems die
Oberflächenbeschaffenheit fein abgestufter Korngrößen von Schleifpapier auf den
Tausendstel Millimeter am Echo unterscheiden. Und kein Tier kann so gut
Schachspielen wie ein Krake. Seine acht Arme, die er unabhängig voneinander
bewegen kann, bedingen eine hocheffektive Verknüpfung im Hirn, die als Synonym
für Intelligenz gilt.
CaC: Aber
dennoch ist das menschliche Gehirn einzigartig.
HOLGER STROHM: In gewisser Weise ist es
sogar ein einzigartiges grandioses Wunder. Es umfasst eine Billion Zellen.
Ungefähr 10 bis 20 Milliarden davon sind Neuronen, die sich zu einem Netz von
100 000 Kilometer verknüpfen. Jedes dieser Neuronen kann bis zu 10 000
einlaufende Signale verarbeiten, gleichzeitig Verbindungen mit Tausenden
anderen Neuronen knüpfen und diese Informationen simultan weiterleiten. Jede
Sekunde produziert das Gehirn rund 100 000 chemische Reaktionen und sendet und
empfängt rund 50 Millionen Informationen. All dies geschieht durch kurze
Stromstöße von einer tausendstel Sekunde und einer Stromstärke bis zu Hundert
Millivolt und über 50 verschiedene chemische Transmitter.
CaC: Wie ist
das Gehirn aufgebaut?
HOLGER STROHM: Das Gehirn besteht,
vereinfacht gesagt, aus zwei symmetrischen Teilen, der linken und rechten
Gehirnhälfte. Die linke Gehirnhälfte denkt in Worten, die rechte in Bildern. Beide
Seiten haben ihren eigenen Ablauf bewusster Gedanken und ihr eigenes
Gedächtnis. Die Denkweisen beider Hälften sind jedoch völlig verschieden. Die
linke Hälfte ist mehr für das Logisch-Verstandesmäßige, die rechte mehr für das
Kreativ-Emotionale, das Ganzheitliche zuständig. Erst zusammen können sie
umfassend lernen. Beide Gehirnhälften werden durch den „corpus callosum“, einen
Nervenstrang aus vielen Millionen Fasern miteinander verbunden, der auch als
Balken bezeichnet wird. Hinzu kommt, dass unser Gehirn in Bewusstsein (15
Prozent) und Unterbewusstsein (85 Prozent) aufgeteilt ist. Nur das Bewusstsein
trifft Entscheidungen, während das Unterbewusstsein uns auf bestimmte Art und
Weise handeln lässt, ohne dass wir darüber nachdenken. Und selbst beim
Bewusstsein sind nicht einmal 0,1 Prozent aller Verbindungsfasern für das
Lernen zuständig. Das Gehirn verfügt über hunderte verschiedener Gedächtnisse
und tausende von Untergedächtnissen oder Modulen, die präzise miteinander
arbeiten und sich ergänzen.
CaC: Wie
entwickelt sich das Gehirn beim Menschen?
HOLGER STROHM: Mit der Geburt bricht ein
Entwicklungssturm im Gehirn los. Die astronomische Zahl der Nervenzell-Kontakte
verbindet sich in ungeheurer Kombinatorik und präzise synchronisiertem
Zusammenspiel zum Lernen und Denken. Allerorten sprießen fein verästelte
Fortsätze, so genannte Dendriten. Sie sind übersät mit Dornen, auf denen
Synapsen sitzen. Über sie empfängt das Neuron Signale anderer Zellen. Ähnlich
geht es in anderen Regionen der Großhirnrinde zu. Es entstehen Unmengen an
synaptischen Kontakten. Parallel zur Struktur des Arbeitsgedächtnisses reift
der Hippocampus, der eine zentrale Rolle beim Langzeitgedächtnis spielt. Nach
zehn Monaten ist er fast auf seine endgültige Größe herangewachsen. Schon ab
frühstem Alter saugen Kinder alles auf, was man ihnen kindgerecht anbietet.
Kinder sind regelrecht auf Lernen programmiert. Bereits in den ersten
Lebensmonaten bewältigen sie unglaubliche Leistungen spielerisch und studieren
jedes kleinste Detail einzelner Gegenstände. Sie haben bereits alle Fähigkeiten
zum wissenschaftlichen Denken.
CaC: Die
besonders beim Sprachenlernen offensichtlich sind.
HOLGER STROHM: Ja, bereits im ersten
Lebensjahr eignen sich Kleinkinder Vokale, Konsonanten und Worte an. Mit etwa
zwei Jahren erlernen sie die grammatikalischen Strukturen. In diesem Alter
können Kinder mühelos mehrere Fremdsprachen lernen, wenn sie über geliebte
Bezugspersonen vermittelt werden. Dabei gilt: Umso jünger das Kind, umso leichter
lernt es die Sprache. Aus diesem Grund sind die ersten drei Lebensjahre viel
bedeutsamer als die folgenden 15 Jahre zusammen. Umso älter Kinder sind, umso
schwieriger werden sie ihre Grammatikfehler und ihre originäre Sprachmelodie
los.
CaC: Können
Sie uns erzählen, wie der Mensch lernt?
HOLGER STROHM: Eine wesentliche Bedeutung
kommt dem Hippo-campus und der umgebenden Hirnrinde zu. Er gilt als Organisator
aller eingehenden Informationen, der festlegt, was wo und wie abgespeichert oder
fallengelassen wird. Als erstes landet die Information im Momentan-gedächtnis oder
Ultrakurzzeitgedächtnis, das für wenige Sekunden das Wahrgenommene
festhält. Diese Phase wird durch das Kurzzeitgedächtnis,
auch Arbeitsgedächtnis genannt,
abgelöst. Diese speichern Sachverhalte, Dinge, Namen usw. bis zu einer halben
Minute ab. In diesem Zeitraum wird die Informationen auf ihre Bedeutung
überprüft und gefiltert: Wie ist diese Information zeitlich einzuordnen:
Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft? Passt die Information in mein Weltbild?
Knüpft sie an bereits vorhandenes Wissen an? Macht sie Sinn? Ist sie mit
positiven Gefühlen verknüpft? Ist sie wichtig genug, um im Langzeitgedächtnis
abgespeichert zu werden? Wenn dies bejaht wird, fangen der Hippocampus und das
Riechhirn in einer gewissen Frequenz an zu schwingen, um die Sperre zu
überwinden, die das Gehirn aufbaut, um sich vor Datenmüll zu schützen. Vom
Mandelkern (Amygdala) wird die Information
mit positiven Gefühlen behaftet und in einem Zwischenlager gespeichert. Von
dort wird sie wiederholt über längere Zeiträume, meistens im Schlaf, in
verschiedene Speicher des Langzeitgedächtnisses übertragen. Ist die Information
nicht relevant, wird sie fallengelassen. Ist sie mit Angst oder Schrecken verbunden,
wird sie an den Mandelkern weitergeleitet, der die Information mit einem
Ausstoß von Adrenalin und Noradrenalin verbindet, um Abwehr oder Flucht
auszulösen. Auch in diesem Fall findet keine weitere Bearbeitung der
Information statt.
CAC: Was
passiert im Gehirn beim Lernen?
HOLGER STROHM: Beim Lernen verändern
sich die Synapsen im Hippocampus, im Cortex und wo immer das Lernen
stattfindet. Die Übertragungsstärke wird erhöht oder vermindert. Synapsen
vergrößern oder verkleinern sich, alte verschwinden, neue bilden sich. Durch
lokales Feuern werden Neuronen miteinander verschweißt und/oder bilden neue
Nervenbahnen, die zur schnelleren Verarbeitung führen. Das Gehirn verändert
sich stetig. Inhalte im Langzeitgedächtnis werden im Traum überprüft, verändert,
Logiken angepasst, Nutzloses gelöscht usw. Im Schlaf werden alle Informationen
immer wiederholt, aktualisiert und Wichtiges mit Gefühlen behaftet, um es fest
zu verankern.
CaC: Welche
Areale spielen beim Lernen eine Rolle?
HOLGER STROHM: Beim Lernen sind viele
Areale, Gedächtnisarten und Untergedächtnisse involviert. Am besten untersucht
ist das deklarative Gedächtnis, weil es für Schule, Ausbildung
und die meisten beruflichen Tätigkeiten wichtig ist. Es gliedert sich in drei
große Untergedächtnisse. Der erste Bereich heißt episodisches Gedächtnis und es umfasst alle Geschehnisse, die mit
wichtigen Ereignissen in unserem Leben zu tun haben. Es sagt uns, was wir
gestern oder vor einem Jahr taten, oder was andere Personen getan haben, mit
denen wir zu tun hatten. Das zweite Untergedächtnis nennt sich semantisches Gedächtnis und betrifft
unser Wissen, das wir in der Schule, während der Ausbildung, in der Universität
oder uns durch das Lesen, Zuhören oder Sehen angeeignet haben. Dieses Wissen
unterteilt sich wiederum in Weltwissen, also alles das, was man wissen muss, um
sich in der Welt zurechtzufinden und Expertenwissen. Hinzu kommt das Quellengedächtnis, das wiederum das episodische und semantische Gedächtnis
miteinander verbindet. Die dritte Art von deklarativem Gedächtnis ist das Vertrautheitsgedächtnis. Es verbindet
Personen, Gesichter, Namen mit Geschehnissen und einer bestimmten Umgebung.
Diese Gedächtnisse sind wiederum mit Untergedächtnissen und vielen „Schubladen“
verbunden, die das Zeitverhalten, den Sinn im Lernen und andere Faktoren
miteinander verbinden.
CaC: Welche
Bedeutung haben diese Untergedächtnisse oder Schubladen?
HOLGER STROHM: Diese vielen tausenden
von Untereinheiten sind praktisch unser Langzeitgedächtnis. Der Hippocampus
leitet die Daten in die Großhirnrinde und speichert sie dort als Untereinheiten
ab, wo sie ursprünglich auch als Sinnesreize wahrgenommen wurden. Praktisch hat
dabei jede Bedeutungseinheit sein eigenes Modul, eine eigene Schublade, die
streng hierarchisch nach Bedeutung geordnet sind. So gibt es Module für das
Seh-, Hör-, Tast-, Geruchs- und Geschmacksgedächtnis. Diese wiederum werden
erneut unterteilt wie beim Sehgedächtnis in Szenen, Objekte, Gesichter,
Bewegungsweisen, Gesten, Formen, Tiefenschärfe, Farben usw. Im Hörgedächtnis
wird in verschiedenen Untergedächtnissen Sprache, Melodie, Rhythmus, Geräusche,
Harmonien usw. gespeichert, und im Sprachgedächtnis sind es Namen, Grammatik,
Substantive, Verben und so fort, als auch die Menschen, die uns die Sprache
vermittelt haben. Alles, was wir wissen, ist in vielen tausenden von Einheiten
gespeichert.
CaC: Wie
bewerkstelligt das Gehirn da noch durchzusteigen?
HOLGER STROHM: Es kennt dabei zwei
Mechanismen. Erstens, indem es alle unerwünschten Informationen abblockt.
Offensichtlich hat das Gehirn ein großes Interesse daran, sich von
widersprechenden Informationen, Manipulationen und Kenntnissen, die keinen Sinn
machen, frei zu halten, um die Flexibilität des Denkens zu erhalten. Dafür hat
es eine Sperre aufgebaut, die nur vom Gehirn gewünschtes in das
Langzeitgedächtnis passieren lässt. Nur, wenn die Information Sinn macht und
sie sich in das gemachte Bild des Gehirns von der Welt und ihren Abläufen
einfügt, wertvoll ist und wenn sie von einer geliebten Person stammt, kann das
Wissen die Sperre leicht passieren. Zweitens, indem es über ein gut funktionierendes
Arbeitsgedächtnis verfügt. Denn beim Problemlösen muss nicht nur die relevante
Information aktiviert, sondern auch die unwichtigen unterdrückt werden, und das
anschließende Zusammenfügen logischer Zusammenhänge muss möglichst schnell und
mit geringem Aufwand geschehen. Dazu muss das Gehirn alles Wissen, was über der
Großhirnrinde in vielen tausenden Modulen gespeichert ist durchscannen,
auslesen, Gefühle und symbolisches Wissen bewerten und abschließend zur
richtigen Lösung kommen. Und der Mensch, dessen Gehirn diese Meisterleistung am
Besten und Schnellsten gelingt, der gilt als intelligent.
CaC: Nun sind die Menschen ja
bekanntlich nicht alle gleich intelligent. Woran liegt das und wie kann man
Menschen intelligenter machen?
HOLGER STROHM: Dafür gibt es drei
Faktoren. Erstens die genetische Disposition – also die Erbanlagen, die mir Eltern
in Form eines gut funktionierenden Gehirnes mitgegeben haben. Zweitens, dass
dies nicht durch Krankheit oder Unfall beschädigt wurde. Und drittens, dass es
von geliebten Personen und der Gesellschaft entsprechend gefördert wird. Wenn
Kinder von Bezugspersonen psychisch oder körperlich misshandelt werden, bilden
sich Teile des Gehirns und somit auch die Intelligenz zurück. Wenn Denken nicht
gefördert oder gar kritisches Denken bestraft wird, veröden die hierfür
zuständigen Zentren. Was bei jungen Kindern mit ihren noch plastischen Hirnen
nicht entwickelt oder gar zerstört wird, ist später bleibend. Diese Phasen sind
im Allgemeinen nicht mehr nachholbar.
Anders herum ist es aber auch möglich, Kinder – durch die richtige
Erziehung – zu Höchstleistungen zu führen. Schon Johann Wolfgang von Goethe
sinnierte vor 200 Jahren: „Wüchsen die Kinder in der Art fort, wie sie sich
andeuten, so hätten wir lauter Genies.“ Die Hirnforschung würde Goethe heute
Recht geben - vorausgesetzt die heutige Gesellschaft würde das dulden.
CaC: Was
verstehen Sie unter richtiger Erziehung?
HOLGER STROHM: Bewegung, Spiel,
Feinmotorik wie z.B. Tanzen, Sport, Ballett oder Musikinstrumente spielen, sind
in frühester Jugend enorm wichtig. Durch Bewegung und Feinmotorik wird die
Anzahl und die Intensität der Neuronen-Verknüpfungen stark gefördert. Diese
Verknüpfungen aber entscheiden über die Intelligenz eines Menschen.
Nobelpreisträger John C. Eccles wies bereits 1986 daraufhin, dass motorisches
Lernen entscheidend für die Gehirnentwicklung ist. Weiterhin muss Lernen immer
Spaß machen. Lernen erfolgt immer durch emotionale Bewertung. Das Gehirn
bewertet beim Lernen immer: Hat das Spaß gemacht? War das gut? Jedes Mal, wenn eine Information wieder
erkannt oder ein Weltbild bestätigt wird, stößt der Mandelkern kleine Mengen
Endomorphine aus und belohnt so den Lernprozess. Diese Belohnung muss so stark
sein, dass sie sich förmlich in die Neuronenbahn des Gehirns einbrennt, und
erst dann fangen Hippocampus und Riechhirn mit 40 Hertz an zu schwingen und
geben den Weg frei zur Abspeicherung in das Langzeitgedächtnis. Ist eine
Tätigkeit jedoch mit Schmerzen und Misserfolg verbunden, so wird sie in Zukunft
gemieden. Lehrer, die Schüler misshandeln oder kränken, zerstören den
Lernerfolg, die Motivation und das Interesse für das Fach, das sie
unterrichten.
CaC: Können Sie noch weitere Faktoren
nennen, die das Lernen positiv beeinflussen?
HOLGER STROHM: Sicher. Kinder lernen
besonders schnell, wenn sie möglichst viel selbst entdecken und ausprobieren
können. Sie lernen durch Fehler, die sie machen. Es ist großer Irrtum, wenn wir
meinen, Schüler lernen durch Lehrer. 80 Prozent aller Schüler lernen nicht vom
Lehrer, sondern durch ihre Mitschüler. Von daher sind Schüler immer die besten
Lehrer. Aus diesem Grunde sollte man auch nicht die schwachen Schüler von den
guten trennen. Denn der gute Schüler lernt durch das aktive Zeigen und Erklären
und der schwache Schüler lernt vom guten, weil bei ihm keine Angstbarrieren
bestehen und er schülergerecht erklärt. Hinzu kommt, dass Informationen, die am
Tag drei- bis viermal im regelmäßigen Abstand wiederholt werden, sich leichter
einprägen.
CaC: Was
können Sie uns zur Wirkung des Vomeronasalorgan sagen?
HOLGER STROHM: Das Vomeronasalorgan ist
ein erbsengroßes Organ mit zwei kleinen Schläuchen, das sich in der Nasenwurzel
befindet. Es deutet den Geruch der Pheromone, die der Mensch über die Hautporen
abgibt und fängt chemische Signale auf. Es bestimmt, ob wir einen Menschen
lieben, ob er uns sympathisch ist oder ob wir ihn hassen – ihn nicht riechen
können! Die pheromonale Kommunikation entscheidet hauptsächlich über die
Zensuren, die der Lehrer dem Schüler gibt und ob ein Schüler etwas bei ihm
lernt und ob der Denkprozess gestört wird. Das, was Johann Wolfgang von Goethe
wusste, indem er feststellte „überall lernt man nur von dem, den man liebt“ hat
in der heutigen Schule keine Bedeutung mehr. Denn in einer umfangreichen
Befragung von Abiturienten, erklärten nur vier Prozent von ihnen, sie seien mit
der Schule zufrieden gewesen. Aber Schüler können nur in einer liebevollen
Atmosphäre effektiv lernen. Und das erklärt mit, warum Schule eher zur
Verdummung als zum Lernen beiträgt und warum Schule so ziemlich jeden Fehler
macht, um Lernen zu verhindern.
SCHULE, WIE
SIE SEIN SOLLTE
Holger
Strohm studierte, nach einem Berufsverbot in Deutschland als Industrie- und
Wirtschaftsberater, ab 1972 Erziehungswissen-schaften an der Universität
Hamburg. Gleichzeitig gab er Pro-, Mittel- und Hauptseminare in politischer
Ökologie der Berufsschuldidaktik. Zu dieser Zeit bat ihn - der vorherige
Schulminister und damalige schwedische Ministerpräsident Olof Palme - der mit
der schwedischen Schule unzufrieden war, ihm ein revolutionäres Konzept für
„den nya svenska skolan“ (die neue schwedische Schule) zu entwickeln. Seine
Vorschläge - für eine Schule ohne Angst, ohne Zensuren, ohne Sitzen bleiben, in
der Schüler selber bestimmen, wie und was sie lernen - galt damals als nicht verwirklichbare
Utopie. Doch Olof Palme war von den intellektuellen Fähigkeiten Strohms
beeindruckt und von der Richtigkeit der Vorschläge überzeugt. Da ihn das
schwedische Volk mit einer absoluten Mehrheit versehen hatte, besaß er die
Machtmittel, die Entwicklung für die neue schwedische Schule voranzutreiben. Er
ließ, in Zusammenarbeit mit den anderen skandinavischen Ländern, neue Konzepte
erproben und weiter entwickeln. Seitdem wurde die skandinavische Schule zum
führenden Schulsystem der Welt, das sich als selbst lernendes System auch heute
noch ständig weiter entwickelt.
CaC: Warum ist in Deutschland, im
Gegensatz zu anderen Ländern nicht bekannt, dass Sie als Vordenker des
effektivsten und menschlichsten Schulsystems der Welt gelten?
HOLGER STROHM: Auch in diesem Land ist
dies einigen Politikern, Wissenschaftlern und Journalisten bekannt. Aber
anscheinend dürfen sie nicht darüber schreiben. Ich vermute, dass dieses Land
keine besseren Schulen will.
CaC: Wäre
das nicht unlogisch?
HOLGER STROHM: Durchaus nicht. Nur ein
dummes Volk kann leicht regiert werden. Deutschland entwickelt sich immer mehr
zur Verblödungsdiktatur und dahinter steckt eine Absicht. Denn Schule hat
eigentlich noch nie dazu gedient, Menschen klüger zu machen, sondern um ihnen
Zucht und Ordnung beizubringen. Das ist eine uralte Tradition getreu dem Motto
von Menander (342 – 291 v. Chr.): „Wer nicht geschunden wird, wird nicht
erzogen!“ Und schon 66 n. Chr. stellte Gaius Potromos fest: „Und deshalb meine
ich, dass unsere jungen Leute in der Schule ganz und gar verdummt werden. Von
der Wirklichkeit sehen und hören sie dort nichts.“
CaC: Ist
diese Entwicklung auch in Portugal zu beobachten?
HOLGER STROHM: Grundsätzlich führt die
Mediengesellschaft gezielt zur Verdummung – weltweit. Dennoch bestehen gewisse
Unterschiede von Land zu Land. Viele meiner portugiesischen Nachbarn können
nicht lesen und schreiben, da sie nicht zur Schule gegangen sind, aber sie
können denken. In Deutschland können fast alle lesen, schreiben und rechnen,
aber kaum einer kann noch denken.
CaC: Woran
liegt das?
HOLGER STROHM: An einer ganz geschickten
Manipulation in Schulen, Universitäten, Medien und Umwelt. Wenn kleine Kinder,
deren Gehirne noch plastisch verformbar sind, schon von früh an auf lernen,
dass kritisches Denken nicht erwünscht ist und nur zu Schwierigkeiten wie z.B. zu
schlechten Noten führt, dann lassen sie es, und die zuständigen Gehirnareale
für das kritische Denken und beispielsweise für die Selbstständigkeit veröden.
Nach einem gewissen Zeitraum ist dieser Prozess abgeschlossen und dieser
betreffende Mensch ist dann nicht mehr oder nur begrenzt zum kritischen Denken
und selbstständigen Handeln in der Lage. Und genau dies ist meines Erachtens erwünscht.
Denn nur dumme Menschen lassen sich leicht unterdrücken und ausrauben.
CaC. Was für organisatorische
Voraussetzungen sind zu einem effektiven Lernen notwendig?
HOLGER STROHM: Auf jeden Fall, dass
endlich einmal demokratische Zustände in portugiesischen und deutschen Schulen
eingeführt werden. Schule erhebt zwar den Anspruch zur Demokratie zu erziehen,
aber das Gegenteil ist der Fall. Weder Eltern, noch Schüler haben ein wirkliches
Mitspracherecht. Die „Zeit“ stellte am 20. Oktober 2005 (S.41) fest: „Der
wirkliche Einfluss der Eltern in der Schule tendiert gegen null… Unsere Kinder
sind der Schule ausgeliefert… Wenn man etwas in der Schule kritisiert, bekommt
es am Ende immer das eigene Kind zu spüren.“ In den erfolgreichen Pisa-Ländern
ist das anders. In Skandinavien haben die Eltern nicht nur das Recht über alle
schulischen Dinge wirklich mitzubestimmen, sondern sie dürfen schon beim Bau einer
neuen Schule ihre Ideen mit einbringen. In Neu-Seeland und beispielsweise in
der Schweiz muss die Einstellung eines Lehrers bzw. die Verlängerung seines
Vertrages von den Eltern bestätigt werden. So haben unfähige, sadistische
Lehrer im Gegensatz zu Portugal und Deutschland keine Chance, weiter Schüler zu
quälen. Deutschland ist auch schulmäßig gesehen keine Demokratie. Im Gegenteil!
Der Philosoph Samuel Hilf stellte schon vor Jahren fest: „Die deutsche Schule
ist das letzte Bollwerk des Nationalsozialismus!“
CaC: Was sollte man mit gewalttätigen
Lehrern, die Schüler quälen, machen?
HOLGER STROHM: Auf jeden Fall aus dem
Schuldienst entfernen. In Deutschland geschieht das nicht. Dort ist wie in
Portugal die Lehrergewalt gegenüber hilflosen Schülern schon fast Staatsräson.
Und selbst bei ernsten Verstößen gegen alle pädagogischen und strafrechtlichen
Normen decken Schulbehörden, Gerichte, Presse und Gesellschaft in aller Regel
gewalttätige Lehrer. Dies bringt die Lernmotivation der Schüler nicht nur auf
Null, sondern führt zudem zu einem „Kreislauf
der Gewalt“.
CaC: Was für
weitere Maßnahmen wären notwendig?
HOLGER STROHM: Schulbehörden sollten
ihren Schulen eine größere Eigenständigkeit ermöglichen und nicht jedem
pädagogischem Abweichler mit Misstrauen betrachten. Holland hat bewiesen, dass
dies möglich ist, ohne dass Schulanarchie ausbricht. Welcher ideologischen,
weltanschauli-chen, wirtschaftlichen oder pädagogischen Anschauung man folgt,
das ist in Holland Angelegenheit der Schulleitung, des Kollegiums und der
Eltern. Ein weiteres Probleme ist die desolate Lehrerausbildung und
Fortbildung. Sie ist zu starr, zu wissenschaftlich und zu praxisfern. Mehr
Lernpsycholo-gie, Neurodidaktik und Sozialpädagogik sind erforderlich. Außerdem
sollten Pädagogikstudenten früh mit der Praxis vertraut werden. Für Lehrer
sollte eine ständige Weiterbildung eingeführt werden. Holland ist auch auf
diesem Gebiet vorbildlich. Dort kommt die Fortbildung in das Klassenzimmer und
erarbeitet zusammen mit den Lehrern und Schülern neue und bessere
Unterrichtsmethoden.
CaC:
Benötigen wir nicht auch kleinere Klassen und mehr Lehrer?
HOLGER STROHM: Ja: Umso kleiner Schulen
und Klassen sind, umso besser. In schulischen Massenfabriken verlieren Schüler
die Orientierung und fühlen sich unwohl. Mit kleineren Schulen vor Ort werden
außerdem lange Anfahrten erspart. In Finnland haben fast die Hälfte der Schulen
weniger als 50 Kinder und jedes Kind wird individuell betreut. Schweden teilt
größere Schulen in kleinere Einheiten auf, damit das Soziale und Persön-liche
nicht leidet. Alle Schüler bleiben bis zur neunten Klasse zusammen und werden
nicht getrennt. Auf 15 Kinder kommen zwei Pädagogen, hinzukommt ein Team aus Psychologen,
Sozialarbeitern und Assistenten, die gezielt einzelne Kinder fördern. Der
Unterricht erfolgt als Projektun-terricht und die Schüler entscheiden selbst
was und wie sie lernen. Lehrer arbeiten in Teams, die jeweils Klassen mehrerer
Jahrgänge durchgängig begleiten. Lernen geschieht in sozialen Bezügen und nicht
in Konkurrenz. Ein Sitzen bleiben gibt es gar nicht und Noten werden erst ab
der neunten Klasse vergeben. Schüler mit Lernproblemen oder Behinderungen
werden gezielt und individuell gefördert.
CaC: Führt
das nicht zu einem Leistungsabfall?
HOLGER STROHM: Im Gegenteil! Die
skandinavischen Schulen führen nicht nur drei Viertel aller Schüler zur
Hochschulreife, sondern erzielen auch bessere Spitzenleistungen als alle
anderen Länder in der Welt. Außerdem werden die Skandinavier dadurch gute
Demokraten, deren Gesellschaften besser funktionieren und menschlicher sind. So
bekunden z.B. Dänemarks Bürger zu 80 Prozent, dass sie glücklich in ihrem Lande
sind und bescheinigen ihrem Lande die höchste Lebensqualität der Welt. In
Portugal und insbesondere in Deutschland ist das Gegenteil der Fall. In
Umfragen klagten 80 Prozent der Deutschen darüber, dass sie unglücklich sind.
Sie fürchten den Verlust des Arbeitsplatzes, der sozialen Stellung, des
Partners usw. Sie fühlen sich gemoppt, hilflos und anonymen Mächten
ausgeliefert. In Deutschland und Portugal machen drei Mal so viele Menschen
Selbstmord, als bei Verkehrsunfällen umkommen.
CaC: Was für
ein Lernklima herrscht in skandinavischen Schulen?
HOLGER STROHM: Die Beziehung zwischen
Schülern und Lehrern sind offen und von Sympathie geprägt. Man muss seine Schüler
mögen. Das ist die Basis, darauf baut alles andere auf. Deswegen duzen sich
Schüler und Lehrer. In Schweden und Finnland sind die meisten Lehrer gute
Freunde der Schüler, die ihnen helfen ihren eigenen Weg zum Lernen zu finden.
Während in den skandinavischen Ländern alles getan wird, um die Rahmenbedingungen
für ein besseres Lernen zu fördern und damit Kinder sich Wohlfühlen, wird in
Deutschland verbissen das Gegenteil getan. Oft sind die Lehrer die schlimmsten
Feinde der Schüler und das Kinder-schinden gilt als wünschenswert und
pädagogisch. Entsprechend groß sind der Hass deutscher Schüler auf die Schule
und der daraus resultierende Vandalismus. Im Gegensatz zu skandinavischen
Schulen, dort ist alles sauber, ruhig und mutwillige Zerstörung ist unbekannt.
CaC: Und wie müssen Gesellschaft und
Schulen aussehen, die ihre Bürger zur Intelligenz, Weisheit und zum demokratischen
Handeln befähigen?
HOLGER STROHM: Das Lesen ist die
Voraussetzung allen Lernens und um die Sprache zu beherrschen. Die optimale Phase
für den Spracherwerb liegt zwischen dem zweiten und fünften Lebensjahr. In
dieser Zeit reifen bestimmte Teile des Gehirns besonders schnell und sind
leicht verformbar und daher lernen Kinder mühelos mehrere Sprachen, wenn sie
von geliebten Bezugspersonen vermittelt werden. Danach schließt sich das
Zeitfenster langsam, mit zehn Jahren ist es zu. Allerdings lernen Kinder nur
ganzheitlich und spielerisch. Sie tauchen vollkommen in die Sprache ein und
entwickeln eine Zwischensprache, die nach und nach verfeinert wird. In diesem
Zeitraum lieben Kinder es, wenn ihnen eine geliebte Person spannende
Geschichten vorliest. Spätestens nach dem dritten Mal können sie die Geschichte
auswendig – samt allen grammatikalischen Strukturen. In den Schulen fängt der
Spracherwerb viel zu spät an und zusätzlich geschieht das mit völlig falschen
Methoden. Vokabeln und sture grammatikalische Regeln auswendig zu lernen sind
zum einen der falsche Weg und zum anderen machen sie aus der Lust eine Mühsal,
so dass das Lernen zwangsläufig scheitern muss.
CaC: Und
sind das schon alle Maßnahmen?
HOLGER STROHM: Nein, keinesfalls. Kinder
müssen immer in Bewegung bleiben beim Lernen. Der starre Sitzzwang in Schulen
tötet die Intelligenz. In Schweden dürfen sich die Kinder jederzeit bewegen. Einige
laufen auf Laufbändern oder strampeln auf stationären Fahrrädern beim Lernen. Schüler
können sich testen lassen, zu welchem der über hundert verschiedenen Lerntypen
sie gehören. Der eine will lieber still sitzen, der andere lernt im Gespräch. Ob
sie effektiver bei Musik oder im Halbdunk-len lernen, ob sie sich bewegen
müssen, ob sie allein oder in Gruppen lernen wollen, das entscheidet
letztendlich der Schüler selbst. Auch dürfen sie sich die Lehrer aussuchen, von
denen sie angeleitet werden. Hinzu kommt, dass sie zum Lesen und zum Musizieren
angeregt werden. Musizieren trainiert das Gehirn wie kaum eine andere
Disziplin, da bei ihm beide Gehirnhälften zusammen arbeiten müssen und somit
intensiver verknüpft werden. Allein wenn musikalische Menschen Klänge hören, so
werden die Nervenzellen der Bewegungsregion aktiv. Und spielen die Finger die
Tasten auf einem stummen Klavier, so hört die Hörregion im Gehirn die Melodie.
Nichts fördert die Intelligenz mehr als musizieren und Feinmotorik.
CaC: Sind
Lehrer zum Lernen überhaupt notwendig?
HOLGER STROHM: Nein, man kann aber auf
sie als Lernbetreuer und Organisatoren nicht verzichten. Grundsätzlich aber
gilt: Schüler sollten immer Schüler unterrichten. Das entspricht dem
evolutionären Urmodell. Kinder haben schon immer von Ihresgleichen am meisten
und effektivsten gelernt. Der gute Schüler lernt durch das Erklären und Unterrichten und der
schlechte Schüler dadurch, das ihm ein Freund Sachverhalte spielerisch und
kindgerecht vermittelt. In der Schweiz mussten in einigen Kantonen wegen
Geldproblemen die Kinder sich selbst unterrichten. Das Ergebnis: Ihr
Lernzuwachs war größer, als wenn sie von Lehrern unterrichtet wurden.
CaC: Können Sie abschließend noch etwas Grundsätzliches
über die Bildung sagen und woher man weitere Informationen erhalten kann.
HOLGER STROHM: Ein effektiver
Lernprozess ist nur möglich, wenn eine kritische Erziehung stattfindet, die die
neurobiologischen Erkenntnisse des Lernens berücksichtigt und in
Gesamtzusammenhängen Wissen motivierend vermittelt. Wir brauchen Schulen, die
Spaß machen und in denen Schüler lernen zu lernen. Wir brauchen eine
menschliche Schule der Zukunft, des freiwilligen, lebenslangen, genussvollen
Lernens. Dabei müssen die Entfaltung und Eigenorganisation der Persönlichkeit
im Vordergrund stehen. Denn Denken und Lernen kann man nur selbst. Wissen im
Gehirn zu verankern, ist ein hierarchischer Einordnungsprozess - vom Wichtigen
zum Unwichtigen. Nur, wenn Lernen Spaß macht und wenn gleichzeitig der
Lerninhalt Sinn macht, speichert das Gehirn im Langzeitgedächtnis ab und
belohnt den Eigner mit Glücksgefühlen. Die Entscheidungen hierfür trifft das
jeweilige Gehirn und nicht die Schulbehörde. Von daher macht die herkömmliche,
autoritäre und unmenschliche Schule überhaupt keinen Sinn. Sie ist überholt. Sie
muss abgeschafft werden und durch eine völlig neu konzipierte ersetzt werden!
CaC: Und
welche Literatur bietet uns darüber weitere Informationen an?
HOLGER STROHM: Die Literatur ist völlig
überaltet, nicht auf dem neuesten Stand. Meines Wissens existiert auf diesem
Gebiet nichts Vernünftiges.
CaC: Und
warum schreiben Sie darüber kein Buch?
HOLGER STROHM: Ich habe viele Bücher
über dieses Thema geschrieben. Aber kein Verlag getraut sich mehr, Bücher von
mir zu veröffentlichen. Ich habe drei Doktorarbeiten zum Thema Lehrergewalt und
schulisches Lernen geschrieben. Einmal wurden sie als unwissenschaftlich, das
nächste Mal als zu wissenschaftlich abgelehnt, dann ging sie verloren. Seit
Jahren wird alles verzögert. Offensichtlich möchte man nicht, dass das Ausmaß
der verfassungsfeindlichen, kriminellen Lehrergewalt zu früh bekannt wird. Und
so lange das Ganze Prozedere nicht abgeschlossen ist, darf die Arbeit nicht
veröffentlicht werden.
CaC: Warum veröffentlichen Sie eigene Bücher
zu diesem Thema nicht in einem Eigenverlag?
HOLGER STROHM: Auch das habe ich
versucht. Aber da auch die Buchvertriebe und Buchläden bei der Zensur nur zu
gerne mitspielen, ist der Vertrieb äußerst schwer. Hinzu kommt die
Vorausfinanzierung und da ich seit Jahren keine Bücher mehr veröffentlichen
durfte, ist die Kasse leer.
Ich kann Ihnen die ganze Absurdität an
einem Beispiel darstellen: Meine Söhne haben im Alter von acht und neun Jahren
eine wahre und ergreifende Geschichte über den Enterich Plumps und seinen
Abenteuern geschrieben – in Portugiesisch, Englisch und Deutsch. Es ist ein
völlig unpolitisches Schulbuch neuen Typs, ideal um das Interesse an Sprachen
schon früh bei Kindern zu erwecken. Das Buch wurde in Form von Fotokopien an
allen Schultypen Portugals mit großem Erfolg eingesetzt. Sogar die
EU-Kommission hat Interesse bekundet, das Buch in zwanzig Sprachen zu
übersetzen und in den einzelnen Mitgliedsländern einzusetzen. Ein großer
deutscher Schulbuchverlag wollte das Buch herausbringen. Sie bekamen von den
Schulbehörden keine Genehmigung. Auch anderen großen Verlagen habe ich es
angeboten. Sie lehnten mit der üblichen Begründung ab, es passe nicht in ihr
Verlagsprogramm.
CaC: Aber
das war nicht der wahre Grund?
HOLGER STROHM: Nein. In einem
Telefongespräch sagte man mir den wahren Grund. Man hätte Angst die Existenz
des Verlages zu gefährden, indem man ein Buch
veröffentlicht, auf dem der Nachnahme eines Staatsfeindes steht!
INTERVIEW
MIT DEM FACHAUTOR HOLGER STROHM ÜBER OBJEKTIVITÄT UND WISSENSCHAFTLICHKEIT
Holger
Strohm (*1942) studierte Fertigungstechnik in Berlin, Business Administration
in Göteborg und an der Universität Toronto und Erziehungswissenschaften an der
Universität Hamburg. Er war in der Industrie als leitender Angestellter und als
Organisations- und Industrieberater tätig. Strohm ist Autor von rund 80 wissenschaftlichen
Büchern. Als Sachverständiger war er für den Vorsitzenden des US-Senate
Committee on Government Operations, die US-ERDA, UNO-Gremien und den Innenausschuss
des Deutschen Bundestages tätig. Er beriet den schwedischen Staatsminister Olof
Palme in Energie- und Schulfragen. Strohm wurde der Bundesverdienstorden
verliehen, und er ist Preisträger der Internationalen Umweltschutzmedaille. Portugiesische
Abgeord-nete bezeichneten Strohm als einen bedeutenden europäischen Denker und
Philosophen. 4 Seasons philosophiert daher mit Strohm in diesem Interview über
Wahrheit, Objektivität und Wissenschaft.
4 SEASONS:
Ist das Gehirn des Menschen zum objektiven Denken fähig?
HOLGER STROHM: Die Neurobiologie verneint
das eindeutig. Zu dem Unterbewusstsein hat das menschliche Gehirn keinen
Zugriff und auch die Neurologie des Bewusstseins entzieht sich uns.
Hirnforscher Gerald Hüther weist z.B. daraufhin, dass uns die Kompetenz zur
Objektivität aus gehirnphysiologischen Gründen fehlt. Der Mensch besäße sein
großes Gehirn nicht etwa zum Denken, wie wir selber ja alle meinen, sondern es
ist vom Bau und der Funktion für „psychosoziale Kompetenzen“ erschaffen worden.
Unser Gehirn ist demnach weniger ein Denk- als vielmehr ein Sozialorgan.
(„Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn“, S.18)
4 SEASONS: Das werden viele Menschen
wohl nicht akzeptieren können. Sie meinen, wenn sie objektiv an eine
Problemlösung herangehen und sich diese Herangehensweise wiederholen lässt und
dabei erneut die gleichen Ergebnisse erzielt werden, so ist auch das Ergebnis
wissenschaftlich objek-tiv. Es ist also hauptsächlich vom Willen abhängig, ob
man objektiv ist.
HOLGER STROHM: Auch das verneint die
Neurologie. Hirnforscher Gerhard Roth meint, dass wir über keine Willensfreiheit
verfügen: „Das Gefühl jetzt etwas tun zu wollen, tritt auf, nachdem im Gehirn, genauer im
limbischen System und den Basalganglien, die unbewusste Entscheidung darüber
getroffen wurde, ob etwas jetzt und in einer bestimmten Weise getan werden
soll.“ („Fühlen, Denken, Handeln“, S.531) Bevor wir etwas wollen, fragt das
Gehirn ab, macht das Sinn? Bringt das Spaß? Ist es notwendig? Wenn die
Basalganglien dies bejahen, wird uns dieser Wunsch bewusst und erst jetzt,
nachdem bereits alle Entscheidungen vom Gehirn getroffen und initiiert wurden,
fängt zwei Sekunden später der Mensch an, etwas zu wollen und wir schreiten zur
Tat. Diese Erkenntnis irritiert den Menschen. Haben wir doch das Gefühl, das
wir in unserem Wollen frei sind und wir selbst über uns entscheiden.
4 SEASONS: Aber unser Gehirn, also das,
was ihrer Meinung nach über uns entscheidet, das weiß doch zumindest was
objektiv ist.
HOLGER STROHM: Bereits 1968 wies Moische
Feldenkrais (Bewusstheit durch Bewegung, S.78f.) daraufhin, dass es keine
Objektivität im Denken gibt. Ja, wir wissen nicht einmal, was wir wirklich
wissen oder nicht wissen. Feldenkrais´ Erkenntnis lautet: Da uns die Dimension
unseres Nichtwissen fehlt, ist auch unser Wissen nicht einschätzbar. Einer der
größten Hirnforscher, Nobelpreisträger John C. Eccles kritisierte, dass selbst
die wirkliche Welt, die von der Physik, Chemie und Biologie beschrieben wird,
subjektiv ist. Denn diese Welt sei nur eine Konstruktion unseres Gehirns. Sie
würde von äußeren Sinnen wie Licht, Farbe, Geräusch, Geruch, Geschmack,
Schmerz, Berührung, als auch von inneren Sinnen wie Gedanken, Gefühle,
Erinnerungen, Träume, Vorstellungen, Absichten und Aufmerksamkeiten erschaffen.
Erst in der Wechselwirkung all dieser Faktoren ergäben sich die Psyche, das
Selbst, die Seele und der Wille. Da aber all diese Faktoren von subjektiven
Wahrnehmungen abhängen, die bei jedem Individuum anders sind, könne es keine
Objektivität im Denken geben. („Wie das Selbst sein Gehirn steuert, S.
16,26,82f.)
4 SEASONS:
Ist demzufolge das Gehirn unvollständig?
HOLGER STROHM: Ja, sogar in Vielerlei
Hinsicht. Unser Gehirn nimmt die Realität nur in Bruchstücken auf.
Wahrnehmungen und Erinnerungen haben holistischen Charakter und zeitliche
Erinnerungen liegen als gebündelter Gesamteindruck vor. Wolf Singer vom
Max-Planck-Institut für Hirnforschung stellt fest: „Wir nehmen nicht wahr und
erinnern auch nicht, wofür wir keine Sensoren haben, und ergänzen die Lücken
durch Konstruktionen.“ („Wahrnehmen, Erinnern, Vergessen“, S.10). Das heißt,
dass das Gehirn konstruiert sich seine eigene
Realität, die nicht unbedingt wahr sein muss.
4 SEASONS:
Aber wenigstens arbeitet unser Langzeitgedächtnis fehlerfrei.
HOLGER STROHM: Die Organisation der
Speicherungs- und Ausleseprozesse ist gerade besonders kompliziert und
fehleranfällig. Altes Lernen wird durch neues Lernen umgeschrieben. Einige
Teile aber bleiben bestehen oder vermischen sich mit neuen Komponenten. Eine
Fremdsprache vermischt sich mit einer anderen. Hinzu kommt unser Langzeitgedächtnis.
Es schreibt die Erinnerungen ständig um, passt sie den neuen Fakten und
Gegebenheiten an. Umso mehr wir eine bestimmte Geschichte oder an einen
bestimmten Ablauf in der Vergangenheit glauben, umso realer wird er für das
Langzeitgedächtnis. So glaubt jeder seine eigene Geschichte und mit jeder neuen
Erinnerung oder Erzählung verfestigt sich der Gesamteindruck in der Erinnerung
und entfernt sich immer mehr von dem ursprünglichen Ablauf. Der amerikanische Essayist
Henry Louis Mencken stellte schon vor einem Jahrhundert fest: Es sei „die
Lieblingsbeschäftigung der Menschheit leidenschaftlich an das offenkundig
Unwahre zu glauben.“
4 SEASONS:
Wie sieht es mit der Wissenschaft aus?
HOLGER STROHM: Wissenschaft beansprucht,
Wahrheiten und richtiges Wissen zu vertreten und erstaunlicherweise wird ihr
dieser Anspruch auch gesellschaftlich zugesprochen und bestätigt, obgleich die
Hirnforschung daraufhin weist, dass wissenschaftliche Objektivität eine
Illusion ist. Wir wissen alle, dass sich Wahrheiten ständig ändern, Wissen
durch neues Wissen ersetzt wird und verschiedene Wahrheiten nebeneinander
existieren können. Außerdem kann eine Aussage unwissenschaftlich sein, aber
dennoch eine hohe Bedeutung haben. Oft ist die Wissenschaft auch nur dazu da,
zu beweisen, was längst fest steht oder entschieden wurde. Eine Art Alibiveranstaltung für politisches
und gesellschaftliches Handeln.
4 SEASONS: Präsident Bush hat der
Wissenschaft ein Maulkorb verpasst. Wissenschaftliche Untersuchungen werden
verfälscht, wenn sie nicht in das religiöse oder wirtschaftliche Konzept
passen. Ist Wissenschaft nicht auch von politischen und ökonomischen Vorgaben
abhängig?
HOLGER STROHM: Gerade heute bedient sich
die Macht und Wirtschaft der Wissenschaft nach Belieben. Wissenschaft war schon
immer affirmativ, hat sich den Machtgegebenheiten angepasst, hat Herrschaftssicherndes
Wissen produziert und politische Willkür gerechtfertigt. Ihre Aufgabe ist es,
angepasst und unkritisch zu sein. Sie unterwirft sich den obwaltenden
gesellschaftlichen Verhältnissen. Wissenschaft spielt sich auch nicht im
luftleeren Raum ab. Sie ist in gesellschaftliche Macht- und Finanzierungs-verhältnisse
eingebunden. Gelder werden im Allgemeinen nur bewilligt, wenn ein
Forschungsgegenstand nicht als kritisch, kontraproduktiv, umstürzlerisch oder
unwirtschaftlich angesehen wird. Auf der anderen Seite bedienen sich
einflussreiche gesellschaftliche Gruppen der Wissen-schaft, weil sie als objektiv,
neutral und somit unabänderlich dargestellt wird.
4 SEASONS:
Wie sieht die Philosophie die Wissenschaft?
HOLGER STROHM: Für die Philosophie ist
Wissenschaft nur ein Sprachspiel unter vielen (Wittgenstein), ein
Glaubenssystem neben vielen anderen. Einen besonderen Anspruch auf Gültigkeit
hat Wissenschaft aus Sicht des radikalen Konstruktivismus nicht. Für ihn unterscheiden
sich wissenschaftliche Aussagen nicht unwesentlich von unwissenschaftlichen.
Denn Wissenschaft besteht aus Denkkonstruktionen, Modellen und Übereinkommen,
die oft nichts mit der Realität zu tun haben.
4 SEASONS: Ist Wissenschaft nicht immer
von der Betrachtungsweise abhängig?
HOLGER STROHM: Ja und daraus folgt: Was
uns wissenschaftlich erscheint, ist es oft nicht. Die Eisenbahn, die auf perfekt
gefertigten Schienen kerzengerade vor sich hindampft, vollzieht keine
geradlinige Bewegung. Denn die Erde ist rund. Sie kreist um die Sonne in einer
Ellipse. Die Sonne taumelt um das superschwere Loch im Inneren unserer Galaxie,
und diese wiederum bewegt sich um Masseschwerpunkte im Universum, das
auseinander fliegt. Auch andere Denkmodelle taugen nicht. So heißt es: Das All
sei unendlich. Aber die Logik gebiert nichts ist unendlich, außer der Gier und menschlichen
Dummheit!
4 SEASONS: Wird nicht die Wissenschaft
in unserer Gesellschaft überhöht – zu einer Art Religion verklärt, die nie
irrt?
HOLGER
STROHM: Ja, dabei ist doch jedem bekannt, dass sich „Wissenschaft“ und
„wissenschaftliche“ Erkenntnisse beliebig kaufen lassen. Wissenschaft lügt,
manipuliert und gelegentlich sagt sie auch die Wahrheit oder das, was wir dafür
halten. Manchmal ist sie auch nur umstritten, obgleich sie sich mit einem
religiösen Nimbus umgibt. Und das überträgt sich auch auf Wissenschaftler, die
ihren Doktortitel als Unfehlbarkeitsanspruch vor sich hertragen, obgleich für
wirklich Weise das Dr. doch nur Du retardierter bedeutet.
4 SEASONS: Können Sie uns ein Beispiel
nennen, indem Wissenschaft sich den Nimbus von Religiösem einverleibt?
HOLGER STROHM: Die gängige Auffassung
über unsere und die Existenz des Weltalls lautet, dass Gott Jahwe die Welt aus
dem Nichts erschuf. Das entspricht dem christlich-jüdischen Schöpfungsmythus,
widerspricht aber anderen Religionen wie z.B. dem Hinduismus oder Buddhismus.
Da aber die Wissenschaftskommune vom Westen dominiert wird, hat man einen
Urknall erschaffen, der die Welt vor 13,7 Milliarden Jahren buchstäblich aus
dem Nichts erschaffen hat – gegen das heilige Prinzip der Physik, der Erhaltung
von Masse und Energie. Ist es Zufall, dass diese These ausgerechnet von dem
katholischen Pfarrer Abbé Georges Lemaitre stammt? Und prägen nicht unsere religiösen
Vorstellungen die Wissenschaft viel mehr, als es uns bewusst ist? Diese
Vorstellung wurde zu einem religiösen Dogma. Wissenschaftlich Nichtgläubige
wurden aus der Gemeinde der Rechtgläubigen verbannt oder ignoriert. Es erfolgte
eine Art wissenschaftlicher Inquisition.
4 SEASONS: Basiert nicht die These des
Urknalls darauf, dass das Weltall mit großer Geschwindigkeit auseinander fliegt?
HOLGER STROHM: Wenn Galaxien sich von
uns entfernen, so verschiebt sich dessen Licht in der Spektralanalyse ins Rote.
Nähern sie sich uns, entspräche das einer Blauverschiebung. Daraus schließt
man, dass es einen Urknall gegeben hat, denn das Universum fliegt auseinander.
Doch neueste Untersuchungen ergeben, dass das Licht, wenn es
Gravitationspotentiale und lange Reisen überwinden muss, einer Lichtermüdung
unterworfen ist. Je mehr Belastungen es überwinden muss, desto mehr verändert
sich ihr Energiepotential und ihre Farbe. Wenn seine Frequenz sinkt, so wächst
der Rotanteil und demzufolge benötigt man keinen Urknall mehr als Erklärung.
Außerdem hat man uralte Galaxien am Rande des Universums entdeckt, die älter
als der Urknall sind. Wie gelang es dann diesen Galaxien, vor Erschaffung des
Urknalls zu existieren?
4 SEASONS: Gibt es noch andere
Erklärungen, die den Urknall in Frage stellen?
HOLGER STROHM: Wissenschaftler wie Neil
Turok und Paul Steinhardt vertreten die These, dass nicht der Urknall, sondern
der Zusammenprall zweier Universen, die in einem Zyklus ewigen Werdens und
Vergehens schwingen, die Grundlage unserer Existenz ist. Die String und
M-String-Theorie geht neuerdings davon aus, dass unser Universum eine Membrane
(brane) ist, von denen unzählige nebeneinander existieren. Jede von ihnen
stellt ein Parallel-Universum dar. Sie schwingen aufeinander zu. Bei ihrer
Berührung erzeugen sie eine gewaltige Explosion (Urknall). Und dieser Vorgang
wiederholt sich ständig in ewig langen Zeiträumen.
4 SEASONS: Können Sie uns weitere
wissenschaftliche Dogmen nennen?
HOLGER STROHM: Die
Reaktorsicherheitsexperten verbannten die Wahrscheinlichkeit eines Super-GAU in
das Reich der Fabeln. Das Risiko eines katastrophalen Unfalls wäre eins zu
Hundert Millionen bzw. Milliarden. Dem schloss sich das
Bundesverfassungsgericht an. Selbst als der Super-GAU in Tschernobyl diese
„wissenschaftlichen“ Erkenntnisse längst zur Makulatur machte, klammerten sich
deutsche Politiker und unsere höchsten Gerichte an diesen Wahn, um die
potentielle Vernichtung ihrer eigenen Bevölkerung zu rechtfertigen. Gleiches
gilt für den DNA-Pfusch vor Gericht. Offiziell heißt es, dass die
Wahrscheinlichkeit, dass außer dem Verdächtigen eine zweite Person die gleichen
Erbmerkmale trägt, eins zu zehn Milliarden beträgt. Diese Zahl klingt für
viele, als sei sie über jeden Zweifel erhaben. Doch „Bild der Wissenschaften“
(10/2004, S.20-23) wies nach, dass die Fehlerquote durch Pfusch,
Verunreinigungen, Vertauschungen von Proben etc. über 20 Prozent fehlerhaft
seien. Dies, obgleich die Labors genau wussten, dass sie getestet wurden. Doch
Gerichte interessieren sich in keine Weise für die Qualität ihrer DNA-Analysen
und ihrer Gutachter. „Bild der Wissenschaften“ graut bei dem Gedanken wie viele
Unschuldige vermeintlich überführt hinter Gittern sitzen. Doch keinen
interessiert es und die „Wissenschaft“ ist nicht kritisierbar.
4 SEASONS: Können Sie uns Beispiele
nennen, in denen sich wissenschaftliche Dogmen irrten, die einfacher zu
verstehen sind?
HOLGER STROHM: Dafür gibt es unendlich
viele Beispiele. In Deutschland haben wir 800 so genannte Wirtschaftsweisen,
deren Fachkompetenz über jeglicher Kritik steht. Ihr Wort ist Gesetz und sie
genießen ein hohes Ansehen und Einkommen. Seit über 20 Jahren predigen sie den
wirtschaftlichen Aufschwung. Der stehe unmittelbar bevor. Alle Umfragen der
Industrie und auch der Konsumindex beweise das. Ja, ja ganz sicher, wenn nur
die Arbeiter sich bescheiden und nicht durch unmäßige Lohnforderungen den
Industriestandort Deutschland gefährden. Die Weisen predigen und predigen, und
die Arbeiter verzichten und verzichten, doch der Aufschwung kommt nicht. Doch
Medien und wir dummen Schafe vergaßen alles, so schnell wie wir es vernommen hatten
und lauschten im nächsten Jahr der gleichen Predigt. Und die Medien jubelten
ein Irrtum sei ausgeschlossen, denn schließlich irren die Weisen bekanntlich
nie. Dieses Zerimonell wiederholt sich mit schöner Regelmäßigkeit - Jahr für
Jahr - nur der Aufschwung, der kam und kam nicht. Wäre es nicht ratsamer zu
würfeln und die vielen Millionen für unsere hungernden Kinder auszugeben?
4 SEASONS:
Kennen Sie mehr Beispiele dieser Art?
HOLGER STROHM: Dutzende. Alle
Klimaprognosen – für die weltweit Milliarden ausgegeben wurden – lagen um einen
Faktor von mehr als einem Dutzend daneben. Alle Studien unterschätzten
systematisch die Aufheizung der Erde. Mittlerweile gehen Klimaforscher davon
aus, dass das Eis der Nordpolregion bis zum Ende des Jahrhunderts völlig
schmilzt. Aber keine Angst, so unsere geistige Elite, der Meeresspiegel würde
dennoch nur wenige Zentimeter steigen. Diesmal liegen sie um den Faktor hundert
daneben. Aber wehe, da denkt noch einer, er verliert Kopf und Kragen. Nachdem
Alle wissen, das verheerende Klimaveränderungen vor uns liegen, vertritt man
jetzt die Meinung das Phänomen sei noch nicht ausreichend erforscht und deshalb
müsse man die Erde weiter zerstören wie bisher.
4 SEASONS:
Ist das Dummheit oder Bosheit?
HOLGER STROHM: Beides, aber auf jeden
Fall hat es nichts mit Wissenschaft zu tun. Da verharmlosen Forscher die
Gefahren des Rauchens und der Radioaktivität, spielen eine dubiose Rolle beim
Zulassen von gefährlichen Arzneien, verfälschen Reaktorsicherheitsunterlagen
und nach jedem Chemie- und Reaktorunfall wird uns beteuert, dass
selbstverständlich kein Bürger auch nur der geringsten gesundheitlichen
Gefährdung ausgesetzt war. Wissenschaftler werden gekauft und erpresst, und
fast alle von ihnen spielen das schmutzige Spiel mit. Schließlich hat man
Familie, möchte nicht auf schwarzen Listen landen und stattdessen Karriere
machen.
4 SEASONS:
Sehen Sie Wissenschaftler nicht überkritisch?
HOLGER STROHM: Nein durchaus nicht, aber
realistisch. Die Rolle der Wissenschaft beim Aufdecken von Missständen ist
beschämend, aber in der Zensur kritischer Arbeiten und beim Entwickeln von
Foltermethoden und Massenvernichtungswaffen hervorragend. Betrachten Sie einmal
die selbstkritischen Töne von Albert Einstein, der feststellte, wir seien
technische Giganten, aber ethische Säuglinge. Oder aber beispielsweise die
Kritik der Schriftsteller Ephraim Kishon oder Aldous Huxley mit welcher tiefen
Verachtung sie über Wissenschaftler sprechen. In ihren Augen sind sie totale
Nieten oder noch schlimmer – die perfekten Unmenschen.
4 SEASONS: Aber sind nicht viele
Wissenschaftler unterschiedlich, so dass man sie nicht alle über einen Kamm
scheren kann?
HOLGER STROHM: Sicherlich. Viele von
ihnen vertreten – im Rahmen des Erlaubten – unterschiedliche Meinungen und
opponieren auch gegen ihres gleichen. Auch das Ansehen eines Wissenschaftlers
ist von Land zu Land unterschiedlich. So genießen z.B. Wissenschaftler in den
USA, die sich so ausdrücken, dass sie jeder verstehen kann, die höchste
Anerkennung. In Deutschland ist das genau anders herum. Der Wissenschaftler,
der so viele Fremdwörter benutzt, dass ihn keiner mehr verstehen kann, genießt
das höchste Ansehen.
4 SEASONS: Wie ist es möglich, dass
Anspruch und Wirklichkeit so weit auseinander klaffen?
HOLGER STROHM: Durch eine äußerst
geschickte Propaganda und Verdummungskampagne. Wissenschaftler gehören zur
privilegierten Kaste. Sie bedienen sich eines so genannten elaborierten Codes,
darunter versteht man eine Sprache lateinischen Ursprungs oder heutzutage einer
eingedenglischten Fachsprache, die nur Eingeweihte verstehen. Der Grund hierfür
ist der gleiche, warum die katholische Kirche in der Vergangenheit auf
lateinisch predigte. Das gemeine Volk sollte unwissend gehalten werden, damit
sie die göttliche Weisheit der Pfaffen und Adeligen nicht in Zweifel zog. Aus
dem gleichen Grund bedienen sich Wissenschaftler des elaborierten Codes. Ihr
wissenschaftlicher Alleinanspruch soll nicht in Frage gestellt werden. Und das
ist am leichtesten erreichbar, wenn die Minderpreviligierten ihren Hokuspokus
erst gar nicht verstehen.
4 SEASONS: Haben Sie Hoffnungen, dass
sich das mit dem Hokuspokus in der Zukunft ändert und wir Menschen insgesamt
vernünftiger werden?
HOLGER STROHM: Ich würde es mir
wünschen, aber alles deutet daraufhin, dass das Gegenteil der Fall ist. Nobelpreisträger
Prof. Dr. Max Planck klagte: „Irrtümer der Wissenschaft brauchen 50 Jahre, bis
sie durch neue Erkenntnisse abgelöst werden, weil nicht nur die alten
Professoren, sondern auch ihre Schüler aussterben müssen.“ Dabei handelt es
sich nur um Irrtümer, aber grenzenloser Egoismus der so genanten
Leistungsträger und ein bösartiger Charakter, so fürchte ich, haben in unserem
Raubkapitalismus die allerbesten Zukunftschancen.
INTERVIEW MIT HOLGER STROHM IN
4 SEASONS
Holger
Strohm hat rund 80 Bücher geschrieben und gilt als bedeutender europäischer
Denker und Philosoph. Er wurde als Universalgenie mit außerordentlich hoher
Intelligenz, Bildungsarchitekt, begnadeter Künstler, Weiser, als Geschenk
Gottes an die Menschheit und als Ketzer, Kassandra und Prophet mit seherischen
Fähigkeiten bezeichnet. Viele Probleme
– ob Atomkraft, Klimaveränderungen, Genmanipulation, AIDS oder Nanotechnologie
hat er schon vor über drei Jahrzehnten erkannt und vorausgesagt. Er hat den
Tschernobyl-Super-GAU Wochen zuvor in Vorträgen angekündigt und u. a. die
Anschläge auf das World Trade Center prophezeit. Diese Gabe macht ihn auch zu
einer tragischen Gestalt der Zeitgeschichte, da er, wie seinen antiken
Vorgänger, die Dummheit der Menschheit ertragen musste – im besten Fall nur
ausgelacht und verschwiegen wurde und im schlimmsten Fall blankem Terror
ausgesetzt war. Da er offen Missstände anprangert, gilt er in Deutschland als
Staatsfeind. Er wurde für verrückt
erklärt, kriminalisiert und politisch verfolgt. In deutschen Buchhandlungen gibt
es keines seiner Bücher mehr zu kaufen, und in der deutschen Öffentlichkeit ist
er nicht mehr existent.
4 SEASONS: Ihnen hat man eine
ungewöhnlich hohe Intelligenz bescheinigt. Was verstehen Sie unter Intelligenz?
HOLGER STROHM: Mit der Intelligenz ist
das so eine Sache, das sollte man nicht überbewerten. Es hat Jahrzehnte
gedauert, bis ich meine durch die Schule verschüttete Intelligenz wieder
entdeckt habe und auf den heutigen Stand entwickeln konnte. Intelligente
Personen können Denkoperationen geradliniger durchführen weil bestimmte
Hirnareale effektiver miteinander verschaltet sind. Nervenimpulse müssen
dadurch weniger Umwege nehmen und es kommt zu weniger Zeit- und Streuverlusten.
Signale und Denkoperationen erreichen somit ihr Ziel schneller. Außerdem sind
Hochbegabte häufig sehr intuitiv und wissen, Signale von innen entsprechend zu
deuten.
4 SEASONS:
Was halten Sie von so genannten Intelligenztests?
HOLGER STROHM: So gut wie nichts. Intelligenztests
leiden darunter, dass ihre Ergebnisse zu abhängig von Anpassung, Erziehung und
Schulbildung sind. Mit Intelligenz hat
das wenig zu tun. Wirkliche Intelligenz steht in Verbindung mit Kreativität,
Phantasie, Intuition, Eigenmotivation etc.. Eigenschaften, die weder
definierbar, noch messbar sind. Hinzu kommt die emotionale Intelligenz, denn
unser Gehirn ist hauptsächlich ein soziales Organ und kein Computer.
4 SEASONS: Aber beim wissenschaftlichem
Denken stört doch das Emotionale.
HOLGER STROHM: Ohne Emotionen gibt es
kein Denken. Denn alle wichtigen Informationen sind mit Gefühlen behaftet,
damit sie leichter speicherbar und abrufbar sind. Auf der anderen Seite gibt es
eigentlich kein „wissenschaftliches“ Denken. Und wenn, dann wird es durch das
Arbeitsgedächtnis erledigt, das nur fünf oder sechs Fakten gleichzeitig
verarbeiten kann. Unser Erfahrungs- und Emotionsgedächtnis jedoch stehen
Millionen von Informationen, Gefühlen und Erfahrungen zur Verfügung, die es in
einem Bruchteil einer Sekunde abrufen kann. Jede Entscheidung aus dem hohlen
Bauch heraus, ist daher viel treffsicherer und „wissenschaftlicher“ als
wissenschaftliches Denken. Oft ist Wissenschaft nicht mehr als Hokuspokus,
Unfug oder schlicht Aberglauben. Wissenschaftliche Erkenntnisse verändern sich
stetig. Was heute wahr ist, ist morgen obsolete. Wissenschaft irrt, ist
käuflich, manipuliert und lügt und ist immer von dem Standpunkt und der
Sichtweise des Betrachters abhängig.
4 SEASONS: Gibt es überhaupt eine
Objektivität im menschlichen Denken?
HOLGER STROHM: Nein, es gibt sie nicht.
Neuronale Netzwerke enthalten keine Regeln. Es gibt weder Zuordnungsregeln noch
Rechenvorschriften. Gedanken, Gefühle, Empfindungen, Vorstellungen, Erinnerungen,
Hoffnungen, Phantasie, Intuitionen, Geistesblitze, Kreativität, Gewissen, Intelligenz
oder jegliches Wissen stecken in der Vernetzung der Neuronen und in der Stärke
der Neuronenverbindung und bestehen letztendlich nur aus einem gewaltigen Strom
von Nullen und Einsen. Alle unsere Empfindungen, Sinneseindrücke oder
Bewusstseinszu-stände werden durch ein Muster neuronalen Feuerns erzeugt.
Unsere Realität findet in unserem Gehirn statt, und sie hat wenig mit dem
wahren Leben zu tun. Wir sehen den Himmel als blau an, in Wirklichkeit ist er
rabenschwarz. Wir hören und sehen nur innerhalb gewisser Frequenzen. Wir erleben
also nur einen kleinen Bereich der Wirklichkeit. Hinzu kommt: für jeden von uns
wird diese gleiche Realität auch noch unterschiedlich wahrgenommen. Und jeder
von uns lernt unterschiedlich, da die Netzwerke unserer Großhirnrinde sich
individuell selbst organi-sieren, indem sie Tausende von Neuronen optimal
einstellen und Neuronen aus Nachbargruppen durch lokales Feuern aufs engste
miteinander verbinden und sie zu Gruppen verschweißen. Daraus folgt, dass jede
wissenschaftliche Erkenntnis nur der gegenwärtige Stand des Irrtums ist.
4 SEASONS: Sie gelten als Vordenker der
skandinavischen Schulen. Wie sollte Schule sein?
HOLGER STROHM: Anfang der siebziger
Jahre bat mich der damalige Ministerpräsident Olof Palme, der mit seinem
Schulsystem unzufrieden war, um Vorschläge für die neue schwedische Schule. Ich
habe ihm damals revolutionäre Vorschläge gemacht, die glücklicherweise auf
fruchtbaren Boden fielen und letztendlich von allen skandinavischen Ländern
übernommen und von vielen Menschen immer weiter entwickelt wurden. Wir müssen
wegkommen von der angeblichen „Zwangsbeglückung“ durch Schulen, und die Angst
und den Schrecken aus der Schule verbannen, denn Schüler können nur in einer
freundlichen und liebevollen Atmosphäre lernen. Lernen kann man nur selber und
von daher muss der Schüler selbst entscheiden was und wie er lernt. Lerninhalte
müssen Sinn machen. Kadaverwissen erhöht nicht die Lernfähigkeit, sondern
beseitigt sie. Wir müssen zum selbstständigen, selbst bestimmten Lernen kommen.
Lernen muss Spaß machen. Dann führt der Lernfortschritt zu Glücksgefühlen und
letztlich auch zum Erfolg.
4 SEASONS: Sind von Ihnen auch
Vorschläge gemacht worden, die nicht aufgegriffen wurden?
HOLGER STROHM: Ja, ich denke da
insbesondere an meinen Vorschlag, das Wissen, was bereits vor tausenden von
Jahren für viele Kulturen am allerwichtigsten war, zu berücksichtigen, nämlich
den eigenen Weg zum Glück, zur Zufriedenheit, zur Weisheit und wenn möglich zur
Erleuchtung zu finden. Das hört sich sehr nach Utopie an. Aber ich wäre schon
zufrieden, wenn es gelänge, die Menschheit nur ein um ein kleines Stück auf
diesem Weg und des Denkens voranzubringen. Denn Denken tut man nur, wenn man
die ausgelatschten Pfade der Schul- und Universitätsbildung verlässt und
geistiges Neuland betritt.
4 SEASONS: Alle Staaten fordern, dass
das Wissen und die Intelligenz ihrer Bürger und vor allem der Jugend gefördert
wird. Wie sieht es in der Realität aus?
HOLGER STROHM: Das Gegenteil ist der
Fall. Das Motto Adolf Hitlers: „Was für ein Glück, dass die Schulen die
Deutschen so dumm machen, dass ich sie leicht regieren kann“ wurde fast
weltweit zur Perfektion getrieben. Zwar sollen Schulen und Universitäten
Grundfertigkeiten vermitteln, so dass der Mensch ökonomisch verwertbar wird,
aber gleichzeitig soll ihm jede Fähigkeit zum kritischen Denken und zur
Selbstständigkeit ab erzogen werden. Da Intelligenz aber immer kritisch ist und
sich bei der Hochintelligenz die Kritikfähigkeit potenziert, gilt es diese
Menschen auszusortieren, kaltzustellen oder in Irrenanstalten abzuschieben und
dafür zu sorgen, dass sie nur Karriere machen, wenn sie sich dem Bösen
verschreiben.
4 SEASONS:
Das hört sich sehr paranoid an.
HOLGER STROHM: Keinesfalls! Der
schwedische Ministerpräsident Olof Palme, der zuvor Schulminister war, ließ
Ende der sechziger Jahre die schwedischen Irrenanstalten auf hochintelligente
Menschen durchforsten. Er befreite über 400 Personen, die dort gelandet waren,
nur weil sie einen Intelligenzquotienten über 150 hatten und durch beißende
Kritik aufgefallen waren oder weil die geistig Minderbemittelten sie nicht
verstanden. So weit ich weiß, war Olof Palme und Schweden das einzige Land, das
solche Untersuchungen an Irrenanstaltinsassen durchgeführt hat. In anderen
Ländern – und nicht nur in der damaligen stalinistischen Diktatur – gelten noch
immer viele hochintelligente Menschen schlicht als verrückt. Und auch die
leidvollen Erfahrungen so genannter Genies bestätigt diese These.
4 SEASONS:
Können Sie einige Beispiele geben?
HOLGER STROHM: Sicherlich. Als
prominentestes Opfer gilt Albert Einstein. Er galt als unfähiger, verstockter,
„depperter“ Störer und Schüler, der mit 15 Jahren aufgrund seiner vielen Fünfen
das Gymnasium in München ohne Abschluss verließ. Später wurde seine
Dissertation und Habilitation an deutschen Universitäten als
„unwissenschaftlich“ abgelehnt. Bereits während des Ersten Weltkriegs wurde er
von der politischen Polizei des Kaiserreiches bespitzelt. In der Weimarer
Republik stand er auf der Liste der verdächtigen Personen, die dann von der
GESTAPO übernom-men wurde. Die CIA und das FBI überwachten ihn lückenlos, und
wollten ihm seine amerikanische Staatsbürgerschaft aberkennen, und ihn wegen
„unamerikanischer Aktivitäten“ ins Gefängnis werfen. Als er am 18. April 1955
im Alter von 76 Jahren an einer Erweiterung der Hauptschlagader verstarb, hatte
er zuvor eine Behandlung mit den Worten verweigert, seine Zeit sei abgelaufen,
er wolle nicht im Gefängnis sterben. Diese Liste ließe sich beliebig erweitern.
Alle Genies oder besonders hochbegabte Menschen hatten Probleme mit dem System:
Ob Thomas Alva Edison, erfolgreichster Erfinder der Zeitgeschichte mit über
2500 angemeldeten Patenten; Justus von Liebig, einer der erfolgreichsten
Chemiker Deutschlands; Gerhard Hauptmann, einer der größten Dichter und Schriftsteller
der Weltliteratur; die Nobelpreisträger Thomas Mann oder Hermann Hesse, sie alle
galten als schwachsinnig oder völlig unfähig und mussten die Schule verlassen.
Und sie alle haben ihre Fähigkeiten trotz der leidvollen Erfahrungen in der
Schule, die für alle ein Alptraum und Trauma war, entwickeln können. Damit
bestätigen sich die Worte des deutschen Dichters Rainer Maria Rilke: „Das Genie
ist immer ein Schrecken seiner Zeit!“ Und für das Genie ist die Schule und ihre
Gesellschaft ein endloser Schrecken.
4 SEASONS: Aber das sind Beispiele aus
der Vergangenheit. In den heutigen Schulen ist doch alles anders.
HOLGER STROHM: Nein, das Gegenteil ist
der Fall! Zwar hat das Ausmaß von brutaler, körperlicher Lehrergewalt
abgenommen, aber dafür hat sich die seelische Gewalt vervielfacht. Sowohl die
körperliche als auch die seelische Gewalt bewirken bei Kindern, deren Gehirne
noch sehr plastisch und verformbar sind, bleibende Gehirnveränderungen. Die
Amygdala, der Hippocampus und der Balken, der die beiden Gehirnhälften verbindet,
bilden sich unter Gewaltanwendung bis zu 20 Prozent zurück. Diese Areale sind
für das Denken, Lernen und für Empfindungen zuständig. Durch seelische Gewalt
und durch das Bestrafen von kritischen Sichtweisen in der Schule z.B. durch
schlechte Noten, kommt es zu einer so genannten geistigen Alexithymie. Diese
Schäden sind bleibend, sie führen zu einer verminderten Denkfähigkeit,
kritisches Denken wird weitgehend unmöglich, da die hierfür zuständigen
Gehirnareale veröden. Die Evolution will hiermit erreichen, dass bei Kindern,
die in einer gewalttätigen und dummen Gesellschaft leben müssen, die
Überlebenschancen erhöht werden und passt die Gehirne der gewalttätigen und
denkfeindlichen Gesellschaft an. Dabei kommt es aber auch zu dem so genannten
„Kreislauf der Gewalt“, der die Gewalt von einer Generation zur nächsten trägt.
Das heißt, dass der gewalttätige Lehrer und die gewalttätige Gesellschaft als Vorbild
Kinder zur Gewalt erziehen. Somit erntet die Gesellschaft die Gewalt, die sie
selbst sät.
4 SEASONS: Übertreiben
Sie nicht mit der Lehrergewalt?
HOLGER STROHM: Durchaus nicht. Meine
Söhne sind sowohl in Portugal als auch in Deutschland von Lehrern herabgesetzt,
beleidigt, entmutigt, als auch körperlicher Gewalt ausgesetzt gewesen. In
mehreren Doktorarbeiten über Lehrergewalt und strukturelle Gewalt an Schulen
und ihre Auswirkungen auf das Lernen habe ich in Befragungen nachgewiesen, dass
deutsche Schüler nach wie vor zu drei Vierteln seelischer und zu einem Viertel
körperlicher Gewalt durch Lehrer ausgesetzt sind, die gelegentlich sogar in
Folter ausartet.
4 SEASONS: Folter an Kindern in
staatlichen Schulen und das in Deutschland, wer soll das glauben?
HOLGER STROHM: Nun, wie würden Sie es
bezeichnen, wenn sich Erstklässler vor Angst vor dem Lehrer unter der Bank
verkriechen und einnässen? Wenn eine Lehrerin einem Neunjährigen mit einem
Stuhlbein die Schneidezähne ausschlägt und dann zum vierten Mal wegen ähnlicher
Vorfälle vor Gericht steht oder wenn ein Schulleiter einem Jungen den Kopf
solange an die Zentralheizung schlägt, bis er blutüberströmt ins Krankenhaus
eingeliefert werden muss? Und noch schlimmer: Richter und Behörden ahnden
solche Verstöße gegen alle rechtlichen und menschlichen Normen entweder gar
nicht oder die Strafen sind so niedrig, dass sie keine Abschreckung darstellen.
So können die Lehrer immer weiter Kinder terrorisieren und geistig und
körperlich schädigen.
4 SEASONS:
Wissen Behörden und Politiker von diesen Missständen?
HOLGER STROHM: Selbstverständlich.
Behörden haben mir verboten, Schüler oder Lehrer zur Gewalt zu befragen. Ich
habe die Bundesprä-sidenten Roman Herzog, Johannes Rau und Horst Köhler, Bundeskanzler
Gerhard Schröder, Ministerpräsidenten, Minister, Bundestagsabgeordnete und das
Bundesverfassungsgericht informiert.
4 SEASONS:
Und wie haben diese reagiert?
HOLGER STROHM: Sie haben sich für nicht
zuständig erklärt. In einem Falle hat mir ein einflussreicher
sozialdemokratischer Abgeordneter die Vorwürfe in einem Interview bestätigt.
Auch er sei von Lehrern geprügelt, beleidigt und herabgesetzt worden, und auch
Bundeskanzler Gerhard Schröder hat regelmäßig den Rohrstock zu spüren bekommen.
Dies alles passt zu der Feststellung des Präsidenten des Kinderschutzbundes
Prof. Dr.
Hilgers,
Deutschland sei das kinderfeindlichste Land Westeuropas.
4 SEASONS: Und wie reagieren
Wissenschaft und Universitäten auf solche Missstände?
HOLGER STROHM: Abgesehen von seltenen Ausnahmen
gilt: Wissenschaftler wollen Karriere machen und an deutschen Universitäten ist
Denken verboten. Prof. Dr. Johannes Beck von der Universität Bremen
kritisierte, dass die Zensur selbst in den Universitäten zur Zensur führt – bis
in den Inhalt hinein – nach dem Motto: „Sie sind nicht hier um zu denken,
sondern um zu studieren!“ Kritische Doktorarbeiten werden nicht angenommen und
dort wo dies geschieht, werden sie als unwissenschaftlich abgelehnt.
4 SEASONS:
Aber zum Glück gibt es die freie Presse.
HOLGER STROHM: Aber nicht in
Deutschland. Dort schweigt die „Freie Presse“ und ist selbst das größte
Problem. Wenn selbst der „Spiegel“, der sich selbstgefällig als kritisches
Magazin lobt, von den freien und demokratischen Wahlen im Irak spricht, so ist
zu befürchten, dass wir das allerniedrigste journalistische Niveau erreicht
haben. Wir sind nach wie vor ein von den Amerikanern besetztes Land, und was in
Portugal geschrieben werden darf, ist in Deutschland in vielen Fällen schlicht verboten.
Und auch der Buchhandel liegt in der Hand weniger Personen. Heute ist in
Deutschland ein Vielfaches an Buchtiteln verboten, von dem, was im Dritten
Reich verbrannt wurde. Das hat Vorteile, Bücher die nicht gedruckt werden,
brauchen auch nicht verbrannt werden.
4 SEASONS:
Sehen Sie das nicht alles sehr einseitig?
HOLGER STROHM: Möglicherweise, aber ich
stehe nicht alleine mit dieser Meinung dar. Noam Chomsky gibt in seinem Buch
„Necessary Illusions: Thought Control in Democratic Societies“ eine
vernichtende Kritik zur so genannten Pressefreiheit ab. Die Presse gehöre
einigen Multimilliardären, die immer nur ihre gleiche Meinung widerspiegeln.
Der Leser, er nennt sie die Kontrollierten, würden immer nur die gleichen Lügen
von ganz rechts bis zur Mitte aufgetischt. Abweichende oder alternative
Möglichkeiten würden ausgeblendet. Somit verschwinden sie auch aus den Hirnen
der Untertanen. Die Medien spielen nicht etwa die Rolle eines Wachhundes,
sondern dienen dem Establishment als Verdummungs- und Propagandaministerium. In
seinem Buch „Offene Wunde Nahost“ (Europa Verlag) beschreibt er an Dutzenden
Beispielen wie brutal Presseagenturen und Chefredakteure Nachrichten ins krasse
Gegenteil verfälschen und mit einer Dreistigkeit lügen, die einem den Atem
verschlägt. Insbesondere kritisiert Chomsky den Fernsehsender CNN. Aber ich
wäre glücklich, wenn wir so einen „kritischen“ Sender in Deutschland hätten.
Was bei uns - in der Verblödungsdiktatur Deutschland - serviert wird, ist nur
zu oft absoluter Müll auf allerniedrigstem Niveau.
4 SEASONS: Sie haben lange in Portugal im
Exil gelebt und bezeichnen sich selbst als „Alemaojano“. Was halten sie von
Europa?
HOLGER STROHM: Ich habe in vielen
Ländern gelebt, so z.B. in Schweden, Nordamerika, Portugal etc. – bin von daher
sehr kosmopolitisch eingestellt. Wir in Europa haben den gleichen historischen,
religiösen und kulturellen Hintergrund. Wir gehören zusammen und wenn das
zusammenwächst, was zusammen gehört, so ist das nur gesund. Aber die
Rätediktatur der Mafia, so bezeichne ich die meiner Meinung nach kriminelle
Vereinigung in Brüssel, lehne ich strikt ab.
4 SEASONS: Wieso sind Sie der Meinung
Brüssel stehe unter Kontrolle der Mafia?
HOLGER STROHM: In Europa bestimmt die
ERT, der „European Roundtable of Industrialists“ (die Konferenz der
europäischen Industriellen) alle Belange der europäischen Politik. Die ERT
besteht aus 45 Industriekapitänen der 45 größten und umsatzstärksten
multinationalen Konzernen Europas. Es sind Firmen wie Shell, BP, Siemens usw.
die die europäische Politik entscheiden und nicht etwa gewählte Volksvertreter.
Die ERT war die treibende Kraft hinter der Öffnung der europäischen Märkte. Sie
setzte die Transport-Infrastruktur (TEN) in Europa durch und ließ mit
Steuergeldern den Eurotunnel, die Brücke zwischen Kopenhagen und Malmö und
zwischen Sizilien und dem italienischen Festland bauen. Der Vertrag von
Maastricht stammt völlig aus der Feder der ERT, und auch der Euro ist ihr
Wunschkind. Die europäische Integration und der Umbau europäischer Konzerne zu
schlagkräftigen „global players“ als auch die internationale
Konkurrenzfähigkeit, Deregulierung, „freier“ Welthandel, Abbau der
Sozialsysteme, Öffnung und Vereinnahmung der Märkte Osteuropas, Freizügigkeit
und neue vermarktungsfähige Konzepte, die vom Steuerzahler zu finanzieren sind,
als auch das Konzept des lebenslangen Lernens (Education and European
Competence), in dem die ERT einen Anspruch auf die Gestaltung der Lerninhalte
an Schulen und Universitäten erhebt, stammen alle von der ERT. Hinzu kommt,
dass die ERT auch die europäischen Medien kontrolliert. „Corporate Europe
Observatory“ in Amsterdam nennt u. a.: Den Spiegel, Die Süddeutsche Zeitung,
The Economist, Le Monde, De Standaard, La Republica etc. Häufig sind auch die
EU-Kommissare Angestellte dieser Großkonzerne. Somit ergibt sich, dass die
EU-Kommission nicht mehr als eine Marionette dieser multinationalen Konzerne
ist.
4 SEASONS: Lässt sich das belegen und
was hat die ERT und die EU mit der Mafia zu tun?
HOLGER STROHM: 1991 übergab die ERT dem
damaligen Präsidenten der EU-Kommission Jaques Delors den Bericht „Reshaping
Europe“ und 1993 den Report „Beating the Crisis“. Delors schloss sich sofort
den Forderungen der ERT an. Der ERT-Report „Europe 1990“ wurde die Basis für
Maastricht. Sowohl der dafür zuständige Kommissar Lord Cockfield als auch
Kommissionspräsident Delors gaben dies unumwunden zu und ergänzten in einem
Fernsehinterview, dass die ERT die entscheidende Kraft hinter der EU ist. Diese
großen multinationalen Konzerne sind Aktiengesellschaften. Häufig hält die
Mafia über ihre Banken, Anlagebanken, Hedge-Fonds usw. die Mehrheit der Aktien
oder zumindest große Anteile dieses Aktienkapitals. Mittlerweile arbeiten fast
alle einflussreichen Politiker weltweit für die Mafia – auch in Portugal und
Deutschland. Ich könnte hier Namen nennen – aber wie ich mich in Gesprächen
überzeugen konnte, wissen viele Portugiesen hierüber sehr gut Bescheid. Diese
Politiker rauben zusammen mit der Mafia ihr Volk aus.
4 SEASONS:
Können Sie hierzu Quellen angeben?
HOLGER STROHM: Bis Mitte der neunziger
Jahre wurde viel über die Mafia veröffentlicht. Aber seitdem hat sie auch die
Medien übernommen und seitdem herrscht Stillschweigen. Ich möchte auf das Buch
von Claire Sterling „Die internationale Mafia übernimmt die Macht“ (Bertelsmann
Club GmbH) verweisen. Claire Sterling hat als Journalistin u. a. für die
„Washington Post“, die „Financial Times“ etc. gearbeitet. Ihr beklemmender
Report gibt viele Beispiele an wie die Mafia Brüssel kontrolliert. U. a.
beschreibt sie ein Interview mit Helmuth Kohl, der ihr klipp und klar sagte,
dass mit Maastricht die Mafia, die in Deutschland schon sehr gut aufgestellt
sei, das Land endgültig übernehmen würde. Dennoch hatte Kohl nichts Eiligeres
zu tun, als Maastricht durchzupauken. Auch der Euro ist ein Lieblingskind der
Mafia. Die UNO gab die illegalen Profite der Mafia mit 1500 Milliarden Euro pro
Jahr an – ungeachtet der legalen Gewinne. Diese Summe entspricht in etwa den
Gewinnen der 10 000 größten Firmen der Welt jährlich. Die Mafia hat dieses Geld
Jahr für Jahr in die Börse investiert. Sie kontrolliert die Aktienmärkte, und
sie hat mit dem gezielten Börsencrash Anfang des neuen Jahrtausends ihr
Vermögen erneut vervielfacht. Sie kontrolliert mit einigen Großkapitalisten und
mit Hilfe von Geheimlogen die Welt.
4 SEASONS: Also ist die EU-Kommission
Ihrer Meinung nach eine Marionette der Mafia?
HOLGER STROHM: Ja, und nicht nur das. Es
wird zwar immer behauptet, die EU diene dazu, sich von Amerika zu emanzipieren.
Aber das Gegenteil ist der Fall. George W. Bush regiert Europa zusammen mit der
Mafia. Hierzu ein Beispiel: Als Manuel Baroso Portugal gegen die Wand gefahren
hatte und ein desaströses Wahlergebnis als Quittung einfuhr, flog Bush zu dem
damaligen Ratspräsidenten nach Irland und gab kund, er akzeptiere als
EU-Präsidenten nur einen aus der Koalition der Willigen – eben Baroso. Dann
flog er weiter in die Türkei und verkündete, dass die Türkei EU-Mitglied würde.
Das würde er garantieren. Und dann durfte Gerhard Schröder als erster Baroso
zum Kommissions-Präsidenten vorschlagen und für die Türkei eine Lanze als
zukünftiges EU-Mitglied brechen.
4 SEASONS: Ausgerechnet der
Friedenskanzler, der für den Friedensnobelpreis gekürt wurde?
HOLGER STROHM: Ja, ausgerechnet der
Kriegskanzler. Denn seit seiner Regierungszeit kämpfen deutsche Soldaten in
einem Dutzend Ländern, wurde der Angriffskrieg in Bosnien, Afghanistan und dem
Irak logistisch von Deutschland aus geführt. Nachts konnte man auf der Autobahn
die Truppentransporte von Panzern und anderem schweren Kriegsgeräten nach
Bremerhafen zur Verschiffung beobachten. Die Großraumflugzeuge, mit denen die
Amerikaner ihre verwundeten Soldaten nach Deutschland in die Krankenhäuser
flogen, kehrten waffenstarrend in den Irak zurück. Deutsche Soldaten
koordinierten aus AWACS-Flugzeugen die Angriffe auf den Irak und saßen in
ABC-Panzern und Terror-Spezial-Truppen nahmen im Irak an der „Terrorbekämpfung“
teil und letztendlich finanzierte Deutschland die Folter-Regierung des Iraks.
Der Friedenskanzler ist eine pure Heuchelei. Viele Menschen in Deutschland
halten Schröder für einen Maulwurf, der den Auftrag hatte, die SPD und den
Sozialstaat zu zerstören. Wenn dem so sein sollte, dann hat er allerdings seine
Aufgabe hervorragend erledigt.
4 SEASONS: Was halten Sie davon, dass
die IAEA den Friedensnobelpreis erhalten hat?
HOLGER STROHM: Für mich ist das eine
Katastrophe. Die IAEA hatte nach dem Tschernobyl-Super-GAU erklärt, es wäre
kein Mensch durch Radioaktivität gestorben, sondern nur durch Hysterie. Später
zog sie die Studie aus dem Verkehr und entschuldigte sich für den Unsinn. Im
September 2005 legte sie erneut mit weiterem Unfug nach. Die Menschen in der
Unglücksregion seien heute viel gesünder als je zuvor. So einen Schwachsinn
verbreitet weltweit die größte Reklameorganisation der Atomindustrie - die IAEA
der UNO - die sowohl bei der Kontrolle der Kernenergie, als auch bei der
Weiterverbreitung der Atomwaffen völlig versagt hat. Dabei können die
ungelösten Probleme der Atomenergie aus der Erde einen leblosen Planeten
machen.
4 SEASONS:
Ist das nicht unsachlich und übertrieben?
HOLGER STROHM: Ende der sechziger Jahre
fertigte die US-Atom-Energie-Kommission (US-AEC) für den US-Senat eine geheime
Studie über die Folgen des größten möglichen terroristischen Akts oder Unfalls
an. In dieser Studie wurde davon ausgegangen, dass mehrere Tanks mit hoch radioaktivem
Müll verdampfen würden. Die Folge: Der Fall-out würde alles Leben in der
nördlichen Atmosphäre vernichten. In der südlichen Atmosphäre wäre das
Überleben nur noch unter besonderen Bedingungen möglich, nämlich, dass die
Menschen unverseuchte Nahrung und unverseuchte Luft zu sich nehmen, bzw.
einatmen. Wenn das gesamte hochradioaktive Potential, was die Menschheit
erzeugt hat, frei würde, würde aus der Erde ein lebloser Planet, weil selbst
das Blattgrün die hochradioaktiven Substanzen nicht verträgt. Für mich sind die
IAEA und andere ähnliche Organisationen eine Verschwörung des Bösen.
4 SEASONS: Und was halten Sie von dem
Nobelpreiskomitee das den Preis an solche Personen und Organisationen vergibt?
HOLGER STROHM: Urteilen Sie selbst.
Winston Churchill ließ als Kolonialminister in Afrika Giftgas aus Flugzeugen
auf Aufständische abwerfen und tötete Hunderttausende aus der Zivilbevölkerung.
Er ließ fünf Millionen russische Dissidenten, die vor seinem Freund Josef
Stalin geflohen waren, zurück nach Russland schaffen. Sie wurden fast alle
ermordet. Ich will gar nicht weiter auf seine dubiose Rolle im Burenkrieg
eingehen, bei der die ersten KZs errichtet wurden und auch nicht auf die
hunderttausenden Toten in Dresden. US-Außenminister Henry Kissinger gilt als
der Schuldige, der in Chile den Umsturz gegen Allende befahl, bei dem
Zehntausende zu Tode gefoltert wurden. Begin und Arafat waren Terroristen, die
die Zivilbevölkerung der jeweils anderen Volksgruppen töten ließen. Kofi Annan
ist nach Angaben des ehemals zuständigen kanadischen UNO-Generals Romeodallaire
in Ruanda verantwortlich für den Tod von einer Million Tutsis (Handschlag mit
dem Teufel, Zweitausendeins). Er hat Annan in über 30 Schreiben um Erlaubnis
gebeten, das Morden stoppen zu dürfen. Annan befahl ihm zuzusehen, wie die
Menschen abgeschlachtet wurden und verbot ihm einzugreifen. Sie alle haben den
Friedensnobelpreis bekommen. Wenn Adolf Hitler den Krieg gewonnen hätte, so ist
zu befürchten, hätte man auch ihn von oben bis unten mit den höchsten
Auszeichnungen behängt.
4 SEASONS: Spricht aus Ihnen der Neid,
weil auch Sie mehrfach für die höchsten Auszeichnungen weltweit nominiert
wurden. Sie aber nie erhielten?
HOLGER STROHM: Nein, mir war von
vorneherein klar, dass jemand, der so deutlich wie ich, Missstände kritisiert,
keine Chance hat, mit Auszeichnungen rechnen zu dürfen, sondern im Gegenteil
mit jeder Menge Ärger rechnen muss. Wenn sie solche Preise bekommen wollen,
müssen sie völlig angepasst sein, müssen ihre Regierung, die nationale oder
noch besser die internationale Presse und ihr eigenes Volk hinter sich haben.
Bei mir ist das Gegenteil der Fall und von den jüngeren Deutschen weiß kaum
einer, das ich überhaupt existiere, da ich in der Öffentlichkeit totgeschwiegen
werde.
4 SEASONS: Sie scheinen nicht viel von Promis
und Politikern zu halten, dabei waren Sie doch mal Spitzenkandidat der „Bunten
Liste“ und haben die Grünen mitgegründet. Sie wurden gar als die wesentlichste
grüne Wurzel bezeichnet, die durch ihre Vorträge und Bücher, den Grünen die
meisten Mitglieder zugeführt haben soll.
HOLGER STROHM: Ja, das stimmt wohl.
Damals war ich noch naiv. Ich habe tatsächlich an das Gute geglaubt. Aber dann
habe ich gesehen wie aus einer Partei, die für Umweltschutz, Frieden und
Basisdemokratie stand, ganz schnell das Gegenteil wurde, wie sie ganz billig
eingekauft wurde, nach rechts trieb und ihre Wähler betrog. Heute werden die
Grünen kaum noch von Umweltschützern gewählt, sondern von frustrierten Rechten.
Für mich ist es nur noch eine Frage der Zeit bis die Grünen mit der FDP
fusionieren. Das alles hat mich doch sehr ernüchtert.
4 SEASONS:
Warum glauben Sie haben Politiker so einen schlechten Ruf?
HOLGER STROHM: Weil sie meiner Meinung
nach – bis auf wenige Ausnahmen - eine Negativauslese unfähiger, hemmungsloser
und geisteskranker Räuber sind, die nur ein Ziel zu haben scheinen, ihr Volk
auszurauben und in den Untergang zu führen. Wer ihnen am meisten zahlt, dem
dienen sie.
4 SEASONS:
Wieso meinen Sie das Politiker geisteskrank sind?
HOLGER STROHM: Die Fachliteratur (z.B.
Hans-Jürgen Wirth: Narzissmus und Macht, Psychosozial Verlag) spricht von
schweren narzisstischen Störungen bei Politikern. Denen ist das eigene Volk
völlig egal. Sie wollen nur im Mittelpunkt der Scheinwerfer der eigenen
Eitelkeiten stehen, sich wichtig fühlen, beliebt sein, reich werden und über
unbegrenzte Macht verfügen. Ich glaube, dass 90 Prozent der Politiker, wenn sie
über unbegrenzte Macht verfügen würden, schnell zu einem „Hitler“ mutieren
würden. Der italienische Psychoanalytiker Piero Rocchini, der über Jahrzehnte
die Senatoren und Abgeordneten des römischen Parlaments behandelte, behauptet
in seinem Buch „Neurose der Macht“, dass über die Hälfte der Politiker schwer
psychokrank seien, in die Anstalt gehörten und auf keinen Fall über die
Geschicke eines Landes bestimmen dürften. Aber sie tun es und reißen ihr Land
in den Abgrund. Für Deutschland und auch für die EU befürchte ich das aller
schlimmste für die Zukunft.
4 SEASONS:
Wieso befürchten Sie das?
HOLGER STROHM: Bereits heute
funktioniert in unserem Lande immer weniger. Die Deutsche Bahn, einst das
Symbol für Pünktlichkeit, wird von Pannen und Peinlichkeiten geplagt. Ähnlich
sieht es auf anderen Gebieten aus. In den nächsten Jahren geht bei uns die
Hälfte der niedergelassenen Ärzte in den Ruhestand. Bei den Lehrern sind es
sogar 80 Prozent. Nachwuchs ist nicht in Sicht. Die Ausbildung der Ärzte wird
reduziert und die Prüfungen werden immer schwieriger und die Durchfallquoten
schnellen hoch. Die Hälfte der Medizinstudenten sind Ausländer, die nach ihrer
Ausbildung in ihr Land zurückkehren. In den letzten Jahren sind fast alle
jungen deutschen Ärzte ins Ausland abgewandert, da sie hier keine Arbeit
bekamen oder schlechte, unterbezahlte Arbeitsbedingungen vorfanden. Bei den
Lehrern ist es noch drastischer. Viele Lehrer bekamen keine Anstellung, mussten
Taxi fahren oder sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser halten. Zusätzlich
bekommen wir kaum noch Kinder und die erhalten häufig keine Ausbildungsplätze.
Wer sieht wie Kinder hierzulande in den Schulen leiden, der setzt keine Kinder
mehr in die Welt. Hinzu kommt, dass in den letzten zwei Jahrzehnten der Lebensstandard
und die Lebensqualität dramatisch eingebrochen sind und immer mehr gut
ausgebildete junge Menschen das Land verlassen. Deutschland scheint nur noch für Asylanten und Analphabeten aus
dem Ausland attraktiv zu sein. Doch die belasten unser Sozialsystem bis es
zusammenbricht. Deutschland, da bin ich mir sicher, wird in atemberaubendem
Tempo untergehen. Ähnlich sieht es in Portugal und in anderen EU-Ländern aus.
Nur die ehemaligen Habenichtse, die neuen Länder in der EU, dürfen leichte
Verbesserungen erhoffen, da sich die Industrie mehr und mehr in diesen Ländern
ansiedelt.
4 SEASONS: Was ist Ihrer Meinung nach
die beste Regierungsform und was halten Sie vom Kommunismus und Demokratie?
HOLGER STROHM: In der Tat, ich halte den
Kommunismus und die Demokratie für die beste Regierungsform. Ein
„intelligenter“ Kommunismus würde uns die ökonomischen Steuerungsmechanismen
geben, mit denen sich die Totalzerstörung der Erde vermeiden ließe. Die
Demokratie würde dafür sorgen, dass Macht nicht in den Händen weniger Menschen
konzentriert wird. Aber beides funktioniert nur in der Theorie, weil die
Mehrheit der Menschen egoistisch, gierig, dumm und abgrundtief schlecht ist. In
der Realität ist es doch so, dass die Demokratie ein frommer Wunsch bleibt.
Denn uns regieren die 800 reichsten Menschen der Erde, die über die Hälfte des
Vermögens auf der Erde verfügen und Geheimlogen wie die „Bilderberger“, in
denen sich Multimilliardäre,
Regierungspräsidenten und wichtige Minister tummeln.
4 SEASONS: Ist Demokratie auch in Ihrem
Lande ein frommer Wunsch?
HOLGER STROHM: Der „International
Freedom Index“, der jedes Jahr in einer Rangordnung festlegt wie demokratisch
ein Land ist, hat von Deutschland offensichtlich keine hohe Meinung. In den
letzten Jahren landeten wir stets auf dem letzten Platz aller Industrieländer.
Dort heißt es „Deutschland sei Zensur“, eine „Semidiktatur“, also eine Deutsche
Demokratische Diktatur. Kritisiert wird insbesondere die mangelnden
demokratischen Mitwirkungsrechte der Bürger, eine feudalistische Bürokratie und
Politik, Diskriminierung und Bekämpfung anders Denkender und eine begrenzte
Meinungs- und Pressefreiheit.
4 SEASONS: Wurde dabei auch berücksichtigt,
dass Deutschland nach wie vor unter amerikanischem Besatzungsrecht steht?
HOLGER STROHM: Nein, das scheint eines
der bestgehütesten Staatsge-heimnisse zu sein. Kaum einer hierzulande weiß,
dass das Besatzungsrecht nach wie vor gilt. Die BRD und DDR existierten nach
dem Zweiten Weltkrieg nur als besatzungsrechtliches Hilfsmittel. Seit
1985 wurden von den Alliierten das „Deutsche Reich“ als auch der deutschen
Reichskanzler und die Reichsminister als Parallelregierung und neuer Amtsträger
zur Bundesregierung installiert. Der Reichskanzler und das Reichsministerium
des Innern, Königsweg 1, W-1000 Berlin 1, Tel: & Fax: 030/8029166 geben seit
20 Jahren eigene Pässe, Personalausweise und Führerscheine aus, die dem
amerikanischen Präsidenten und seinem Justizminister unterstehen und somit von
der deutschen Polizei nicht eingezogen werden dürfen. Auf meine Anfrage an die
Amerikanische Botschaft über die Legitimität der Reichsregierung faxte man mir
kommentarlos die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 31.7.1973 zu,
in der es heißt: „Das Deutsche Reich existiert fort, besitzt nach wie vor Rechtsfähigkeit…
Die Bundesrepublik Deutschland ist also nicht „Rechtsnachfolger“ des Deutschen
Reiches… usw. Hierauf beruft sich die Reichsregierung.
4 SEASONS: Demnach wäre die Bundesrepublik
Deutschland offiziell eine Militärdiktatur. Wie reagieren die Bundesregierung,
der deutsche Bürger und die USA auf diesen Umstand?
HOLGER STROHM: Die Bundesregierung sieht
den Reichskanzler und die Reichsminister als ungeliebte Kolonie der USA. Sie
ignoriert sie. Falls Journalisten hierüber schreiben, riskieren sie Repressalien.
Die Repräsen-tanten der Reichsregierung werden gelegentlich verhaftet und
verurteilt, dann aber auf Betreiben der US-Justiz wieder freigelassen und mit
einer Entschädigung abgefunden. US-Justizminister John Ashcroft reagierte
verärgert auf die Übergriffe und befahl am 22. Juni 2001 die aufmüpfigen
bundesrepublikanischen Amtsträger als Terroristen verhaften zu lassen. Er wurde
jedoch vom amerikanischen Präsidenten ausgebremst, der wohl die Meinung
vertrat, man solle keine schlafenden Hunde wecken. Solange die deutsche
Regierung gehorche, die amerikanischen Kriege unterstütze und alljährlich die
Befreiung vom Nationalsozialismus durch die USA bejuble, sei es nur von
Vorteil, wenn die Deutschen meinten, sie lebten in einer Demokratie. So
geschieht nach außen nichts. Allerdings landen alle, die die Reichsregierung
behindern, im Justizministerium in Washington DC, auf einer Terroristenliste
für den Tag X, falls die Deutschen nicht mehr gehorchen sollten. Nur vor diesem
Hintergrund ist die deutsche Politik verständlich und versteht man, warum die
deutsche Bundesregierung Dinge tut, die meiner Ansicht nach, dem Deutschen Volk
schaden.
4 SEASONS: Wie verhält es sich mit der
Feindstaatenklausel der UNO?
HOLGER STROHM: Die UNO wurde gegen Japan
und Deutschland gegründet. Wir sind zwar der drittgrößter Beitragszahler, aber
die so genannte Feindstaatenklausel (Artikel 53 und 107 der UN-Satzung), hält
uns gewisse Souveränitätsrechte vor. Sie erlaubt den Mitgliedern der UN,
Zwangsmaßnahmen wie Besetzungen gegen Deutschland zu ergreifen, wenn wir nicht
gehorchen. Japan und Deutschland wollten mit der Aufnahme in den Sicherheitsrat
die Streichung der Feindstaatenklausel aus der UN-Charta bewirken. Die Aufnahme
in den Sicherheitsrat wurde uns jedoch mit dem Hinweis auf die
Feindstaatenklausel verwehrt. Somit ist Deutschland im internationalen Maßstab
nicht souverän und hat sich der UN und ihren Anweisungen zu fügen.
4 SEASONS: Sie erwähnten vorhin die
Bilderberger und Logen, die alles bestimmen. Manche Leute behaupten, dass seien
Verschwörungstheorien. Es gäbe gar keine Geheimlogen.
HOLGER STROHM: Natürlich wird jeder, der
diesen Vorwurf erhebt, von der Presse als Spinner niedergemacht. Doch es gibt
sie, und sie haben eine unglaubliche Macht. Ein Beispiel hierzu: In Italien
wurde die Propaganda Due (P2), die den italienischen Staat zu ihrer Beute
machte und der 2000 der einflussreichsten Persönlichkeiten des öffentlichen
Lebens angehören, als kriminelle
Vereinigung verboten, da sie ihren Großmeister Berlusconi an die Macht putschen
wollte (Gian Trepp, Swiss Connection, Heyne Verlag). Doch, wer über die Medien
verfügt, braucht nicht zu putschen. Berlusconi kam ganz legal zur Macht, und
schon wurde vor den Gerichten aus einer kriminellen Vereinigung ein ganz
harmloses Kaffeekränzchen.
4 SEASONS:
Was verabscheuen Sie am meisten?
HOLGER STROHM: Die Heuchelei, die uns
auf Schritt und Tritt begegnet. Ich könnte so viele Beispiele angeben, aber das
ist vom Platz her nicht möglich. Daher muss ich mich auf wenige Beispiele beschränken
– ein aktuelles aus der heutigen Zeit und eines aus der Vergangenheit. Kürzlich
hatten wir die Life-Aid-Musiksendungen zur Entschuldung Afrikas überall in der
Welt. Natürlich ist Afrika arm dran und von den westlichen Industrieländern
ausgeraubt worden. Die Milliarden wurden auf Druck der USA von der Weltbank und
anderen Banken grausamen Diktatoren zugespielt, die sie in ihren
Privatschatullen verschwinden ließen. Wenn nun Banken auf diese Kredite
verzichten, muss selbstverständlich der Steuerzahler diese Summen aufbringen
und dann hungern noch mehr Kinder in unseren Ländern. Warum wollen die USA,
dass wir auf die Schulden verzichten? Weil große Ölvorkommen in Afrika von der
Elfenbeinküste bis nach Angola und St. Tomé gefunden worden sind. Die Amerikaner
wollen das Öl auf schwimmenden Plattformen ausbeuten. Da man aber Angriffe von „Terroristen“
befürchtet, sollen die entsprechenden Länder ihre Marine mit Spezialschiffen
ausrüsten, die sie von den USA kaufen sollen. Da diese Länder aber kein Geld,
sondern nur Schulden haben, inszeniert man die große Show mit naiven
Pop-Künstlern und schlägt die Organisatoren für den Friedensnobelpreis vor.
4 SEASONS:
Und dass aus der Vergangenheit?
HOLGER
STROHM: Ein weiteres Beispiel purer Heuchelei ist der Umgang mit der deutschen
Geschichte. Die SS ist mit Recht als unmenschlich und grausam bezeichnet
worden. Aber wenn US-Soldaten andere Länder überfallen und die USA überall auf
der Welt Kinder, Frauen und Männer zu Tode foltern, dann ist das Demokratie und
Gott gewollt. In Deutschland werden die Kinder und Enkel bis heute für die
Verbrechen des Nationalsozialismus verantwortlich gemacht, und man fordert von
uns, dass wir auf ewig zu zahlen hätten. Den Tätern hat man bis in die heutige
Zeit allerhöchste Auszeichnungen verliehen. Und die Amerikaner haben die
SS-Führer, für ihre gute Zusammenarbeit mit den USA, über die so genannten „rat
trails“ über den Vatikan, Süd-Amerika in die USA gebracht. Erstens weil sie
gute Folterknechte für eigene Belange brauchten, zweitens weil die SS-Führung
sie mit Hitlers Uran-Atombombe versorgt hatte. Das, was sich hier wie eine
Räuberpistole anhört, wurde ausführlich im hoch renommierten Bulletin of the
Atomic Scientists beschrieben. Eben so wenig ist bekannt, dass die Amerikaner viele
der KZ-Kommandanten aus Dankbarkeit für die enge Zusammenarbeit während des
Krieges, danach zu deutschen Polizeipräsidenten machten. E.R. Kamin hat in
seinem Buch „Das schwarze Reich“ (Nikol Verlag) Listen mit den entsprechenden
KZ-Kommandanten veröffentlicht. Noam Chomsky greift die Amerikaner an, weil sie
1942 Deutschland mit Waffenlieferungen versorgt hatten, um den russischen
Vormarsch gegen Deutschland zu stoppen. Hätte Russland gesiegt, hätte der
Massenmord an Millionen Juden verhindert werden können („Wer ist Noam
Chomsky?“, S. 13, Europa Verlag). Und er kritisiert, dass England, Frankreich,
die USA und Wall Street Hitler bis 1944 mit Hunderten von Millionen Reichsmark schmierten,
damit er das tat, was sie ihm befahlen – nämlich Deutschland zu schaden. Genau
so wenig darf der deutsche Untertan über die Gräueltaten der Siegermächte in
Dresden und auf den Rheinwiesen sprechen, bei denen Hunderttausende ermordet
wurden. Wir haben über die Befreiung zu jubeln, obgleich die Amerikaner uns
versklavten und unsere Kultur zerstörten, unsere Sprache vergewaltigten und
unsere Politik und Wirtschaft beherrschen.
4 SEASONS: Das hört sich an, als wenn
sie die Amerikaner aus tiefstem Herzen hassen und Nationalist seien?
HOLGER STROHM: Beides ist falsch. Ich
war 1968 in San Francisco, habe amerikanische Behörden beraten und viele wundervolle Menschen in
den USA getroffen. Allerdings macht mir Angst, dass eine Mehrheit George W.
Bush gewählt hat, der mich in fataler Weise in seiner Verlogenheit und
Aggressivität an Adolf Hitler erinnert. Ich bin kein Nationalist, sondern
links. In dem Deutschland der Dichter und Denker hätte man vielleicht noch
Stolz auf Deutschland sein können. Doch dann wurden wir zum Land der Richter
und Henker, und heute sind wir ein Land der Räuber, Heuchler und retardierten
Kinderquäler. Auf so etwas kann man nun wirklich nicht stolz sein.
4 SEASONS: Wieso meinen Sie, Ihr Land sei eines der Räuber und Heuchler?
HOLGER
STROHM: Mit Sorge betrachte ich die täglichen Berichte, wie tausende Tonnen
verdorbener und vergifteter Nahrungsmittel in den Handel kommen. Wie die
niedergelassenen Ärzte zur organisierten Kriminalität neigen und von der Presse
als Mafia bezeichnet werden. Wie sie für tote Patienten abkassieren, wie
Beamte, Richter, die Polizei und vor allem Politiker der Korruption verfallen,
Banken und Großfirmen ihre Kunden abzocken usw. usw. Täglich können sie in der
Presse lesen wie aus dieser Republik schleichend eine kriminelle Vereinigung
wird. Staat und Politik scheinen nur noch ein Interesse zu haben: Die Kleinen
auszurauben und mit den Großen zu teilen, für die man Steuerschlupflöcher
geschaffen hat, die so groß sind wie Scheunentore, durch die man Laster voller unversteuerter
Gelder ins Ausland fahren kann.
4 SEASONS: Und was ist mit der Heuchelei?
HOLGER
STROHM: Jeden Tag findet man neue Wege, die Ärmsten der Armen zu schröpfen:
Mehrwertsteuererhöhung, Zuzahlungen bei Krankheit, Streichung von Leistungen
usw. Neuerdings spricht man von einer „Reichensteuer“ oder „Neidsteuer“. Doch,
wer von den wirklich Reichen hat je Steuern bezahlt? In England oder Frankreich
werden die Reichen zur Kasse gebeten, doch nicht in Deutschland. Hier nimmt man
den Armen, die sich schon heute von Hundefutter ernähren müssen, den letzten
Bissen. Gleichzeitig werden von Gewerkschaftsführern und Politikern Millionenbeträge
geraubt (Hans-Joachim Selenz, „Schwarzbuch VW“, Eichborn Verlag). Noch
schlimmer, dies alles geschieht durch Sozialdemokraten und Sozialisten, die z.B.
als Minister Arbeitslose öffentlich als Ungeziefer und Parasiten beschimpfen
und sich gleichzeitig als Anwalt der kleinen Leute aufspielen. Das ist schäbig
und widerlich. Mittlerweile muss man sich wieder einmal schämen, Deutscher zu
sein. Die gigantische Verschwendung von deutschen Steuergeldern von 40 bis 50
Milliarden, die Korruption und Steuerhinterziehung, die zusammen jedes Jahr
einen Schaden von 100 Milliarden verursachen, offene und verdeckte
Industriesubventionen von 140 Milliarden jährlich; hunderte Milliarden, die Deutschland
an die EU zahlt und die als „Strukturhilfe“ Südeuropa zur Wüste machen, werden
völlig aus der Diskussion ausgeklammert. Auch der Erlass von 30 Milliarden Euro
Schulden an die Folterregierung im Irak, die Finanzierung von Völkermorden an
der Bevölkerung von Kambodscha durch die Pol Pot, der Kurden in der Türkei, der
Bevölkerung von Timor durch Indonesien, der Tschetschenen durch Russland, der
Palästinenser durch Israel, werden völlig aus der Diskussion ausgeklammert.
Deutschland hat diese Völkermorde ermöglicht, indem wir Milliarden an die Aggressoren
bezahlten oder ihnen kostenlose Waffenlieferungen zur Verfügung stellten. Stattdessen
lässt man lieber Kinder hungern, obgleich der Europäische Gerichtshof
Deutschland im November 2005 wegen sozialer Diskriminierung verurteilte.
4 SEASONS: Was halten Sie davon, dass deutsche Regierungen
Israel atomar aufgerüstet haben?
HOLGER STROHM: Die Times schrieb bereits am 3.
Dezember 1974, dass Deutschland geholfen hat, die israelische Atombombe zu
entwickeln und zu finanzieren. Außerdem haben wir Israel drei U-Boote
geliefert, die besonders schwer zu orten sind und aus denen die rund 500
israelischen Atomwaffen im Kriegsfall abgefeuert werden sollen. Die Geschäfte
wurden durch deutsche Steuergelder abgesichert – und wie böse Zungen behaupten
– durch einen Griff aus der Rentenkasse finanziert. Wir haben auch bei der
atomaren Aufrüstung Pakistans, Indiens, Argentiniens, Brasiliens, des Iraks,
Irans und Südafrikas geholfen, vor deren Küste Israels Atombombe getestet
wurde. Diese Politik ist meines Erachtens hochkriminell und mit dafür
verantwortlich, falls es zu einem atomaren Dritten Weltkrieg kommen sollte.
Anscheinend genügt es deutschen Politikern nicht, dass wir bereits eine fatale
Rolle bei den ersten beiden Weltkriegen gespielt haben. Nun wird anscheinend auch
das endgültige Fanal – der atomare Holocaust vorbereitet.
4 SEASONS: Was
halten Sie von Bush´s Krieg gegen den Terror?
HOLGER STROHM: Bisher gab es nur ein
Land, das vom Internationalen Gerichtshof wegen Terrorismus verurteilt wurde
und zwar die USA, weil es einen Terrorkrieg gegen die nicaraguanische
Bevölkerung geführt hat. Millionen wurden zu Flüchtlingen, gefoltert und
ermordet. Wer etwas über den Terror der USA lesen möchte, dem sei das Buch von
John Perkins „Bekenntnisse eines Economic Hit Man“ (Riemann Verlag) empfohlen. Überall
auf der Welt unterstützten die USA und die NATO Terrorregime wie in Südamerika,
in Afrika, im Nahen Osten oder beispielsweise die Türkei, die die Kurden
massakrierte. Durch den so genannten Krieg gegen den Terror werden Länder
gezwungen, atomar aufzurüsten und Osama bin Laden kann sich von den
Hunderttausenden Freiwilligen, die ihm zulaufen, kaum noch retten. Bush hat die
Welt sehr viel unsicherer gemacht. Er hat den Terrorismus wach geküsst, der
nicht mehr zurück in die Dose der Pandora befördert werden kann. Und dieser
Krieg ist nicht zu gewinnen. Terroristen brauchen nur die USA im Sommer von
einem Teil zum anderen zu durchqueren und alle zehn Meilen eine Kippe in den
Wald werfen. Die Waldbrände bekommt dann keine Feuerwehr mehr unter Kontrolle.
Noch schlimmer: Mit einer Panzerfaust lässt sich jedes beliebige Atomkraftwerk
weltweit zerstören. Und wenn der Krieg gegen den Terrorismus eskaliert, wird
genau dies passieren. Hinzu kommt der böse Verdacht, dass auch der so genannte
Krieg gegen den Terrorismus nur als Vorwand dient, China atomar zu umzingeln
und sich weltweit der Rohstoffe zu bemächtigen.
4 SEASONS:
Glauben Sie an Gott?
HOLGER STROHM: Wenn Sie den von den
Religionen verordneten Gott meinen, der benutzt wird, um Menschen zu
kontrollieren und zu knechten und um Machtpolitik auszuüben, Nein! Aber ich bin
davon überzeugt, dass es da draußen im Weltall eine höhere Macht oder
Energieform gibt, die man Gott nennen könnte. Denn dort läuft alles nach festen
Regeln ab, nichts ist dem Zufall überlassen. Und ich bin davon überzeugt, dass
Gott Umweltschützer und Sozialist ist.
4 SEASONS:
Können Sie das näher begründen?
HOLGER STROHM: Gerne. Im Weltall wird
alles recycelt. Alles ist mit allem verbunden. Wir Menschen bestehen aus
Sternenstaub. Jedes Atom aus unserem Körper - das Eisen im Blut, das Kalzium in
den Knochen stammt aus erloschenen Sonnen und wurde bei einer
Super-Nova-Explosion frei oder stammt aus dem Recyclingszentrum, das wir
Schwarze Löcher nennen. In jeder Galaxie befindet sich ein schwarzes Loch im
Zentrum, um das sich Sterne und Planeten drehen. Es saugt Materie auf und
zerkleinert sie mit hohen Geschwindigkeiten in kleine subatomare Teilchen, die
regelmäßig durch Jetströme wieder ausgestoßen werden. Daraus bilden sich dann
neue Sonnen und Planeten. Ein dritter ökologischer Imperativ ist die enorme
Vielfältigkeit der Materie und des Seins, die das Leben stabil macht. Nicht nur
jedes Lebewesen unterscheidet sich, sondern auch jede Sonne, jeder Planet, jeder
Mond, jeder Komet. In diesen drei ökologischen Imperativen: der Vielfältigkeit der
Materie und des Seins, den universellen Kreisläufen, die alles miteinander
verbinden, und der ständigen Wiederverwendung der Materie manifestiert sich
Gott. Ebenso hat Gott das soziale Prinzip überall mit eingebaut. Atome
gruppieren sich so, dass Leben daraus entstehen kann. Oder Spermien bilden
Knäuel im Eileiter, um Fremdspermien an der Befruchtung zu hindern, anstatt
selber den Weg zum Ei zu suchen. Sie opfern sich für einen sozialen Zweck.
4 SEASONS:
Was wird Gott wohl von uns denken?
HOLGER STROHM: Er muss uns hassen, da
wir 1. seine Genesis zerstören und seine Pflanzen und Tiere ausrotten. 2. Weil
wir uns den Erzsünden hingeben und das Atom spalten, die Gene manipulieren, die
Nanotechnologie anwenden, tödliche Chemikalien, Viren und Bakterien herstellen,
diesen Planeten plündern und zerstören und unsere Mitmenschen ausrauben und 3.
weil wir seine Propheten, die uns vor diesem Frevel bewahren wollen,
schlachten. Aber Gott hat in seiner Weisheit Vorkehrungen getroffen, dass
diejenigen, die unwürdig sind zu leben, sich selbst vernichten werden. Und
diesem Ziel widmet sich der Mensch voller Eifer. Ich befürchte, dass wir uns
noch in diesem Jahrhundert ausrotten werden.
4 SEASONS:
Glauben Sie, dass es den Teufel gibt?
HOLGER STROHM: Ja natürlich. Jesus
Christus nannte den Teufel den „Fürsten dieser Welt“. Er beherrscht uns. 80
Prozent der Deutschen sagten bei Umfragen, dass sie das Leben als Hölle
empfinden. Sie werden am Arbeitsplatz gemoppt, haben Angst ihren Partner oder
ihre soziale Stellung zu verlieren. Sie fühlen sich vom Leben entfremdet, fremdbestimmt,
entwurzelt, sind unglücklich und abhängig von Alkohol, Drogen, Tabletten oder
dem Fernsehen, das sie letztendlich noch dummer und unglücklicher macht. Den
Satan gibt es ebenfalls. Im primären biblischen Wortsinn des Buches Hiob
bedeutet Satan, der Staatsanwalt, der seine Macht missbraucht. George W. Bush
ist das typische Beispiel eines Antichristen, der zwar heuchelt ein Christ zu
sein, aber unchristlich handelt. Jesus sagte, eher würde ein Kamel durch das
Nadelöhr gehen, als dass ein Reicher in den Himmel kommt. Bush ist der Prototyp
eines Raffgiers, der ein Drittel seiner Bevölkerung im Elend verkommen lässt,
der bedürftigen Kindern die Nahrungsmittel streicht, der die Erde wie kein
anderer Präsident zuvor zerstört, Angriffskriege führt und höchstpersönlich die
Folter befohlen hat, wie Seymor Hersh in seinem Buch „Die Befehlskette“ (Rowohlt
Verlag) akribisch nachweist.
4 SEASONS: Ist
nicht Satan, der Teufel auch nur ein Engel?
HOLGER STROHM: Ja, für einige Religionen
wie z.B. der antiken persischen des Zarathustras gilt Satan als der gefallene
Engel. Da er sich durch Gott ungerecht behandelt und missachtet fühlte, will er
sich nun an ihm rächen und ihm beweisen, dass er ausgerechnet bei der Schöpfung
der Missgeburt Mensch – seinem angeblichen Ebenbild – gepfuscht hat. Er
verführt daher den Menschen aus Rache zum mimetischen Begehren, der Gier nach
immer mehr und mehr und lässt ihn so die Schöpfung Gottes als Gesamtwerk
zerstören. Nach dieser Religionsauffassung beherrscht Satan in der Neuzeit des
Raubkapitalismus den Menschen wie nie zuvor. Er feiert Triumphe bisher unvorstellbaren
Ausmaßes. Ja, hält er doch sogar die christlichen Kirchen mit ihrem heutigen
Materialismus fest in seinen Klauen oder sollte ich besser Hufen sagen? Dieses
Beispiel zeigt, wie unglaublich verkommen der moderne Mensch geworden ist.
4 SEASONS: Pastoren sprechen von Ihnen
als ein Geschenk Gottes an die Menschheit.
HOLGER STROHM: Nun ja, das sind einige
Pastoren, die im christlichen Sinne sehr engagiert sind. Aber die Mächtigen und
Ungerechten sehen mich eher als ein Stachel in ihrem Gesäß, der möglichst
schnell zu entfernen ist.
4 SEASONS: Können Sie uns sagen bei wem
es sich um die Mächtigen handelt?
HOLGER STROHM: So z.B.: um die
Erdölindustrie, die nicht vergessen hat, dass ich 1972 mit einem
Klageerzwingungsverfahren wegen Körperverletzung der Benzinverbleiung ein Ende
gesetzt habe. Die Freunde der Genmanipulation wissen, dass 1976 das erste Buch
zu diesem Thema in Deutschland aus meiner Feder stammte und ihnen erhebliche
Anlaufschwierigkeiten bescherte. Das Nuklear-Establishment macht mich dafür verantwortlich,
dass sie keine Atomkraftwerke mehr bauen darf und dass sie mehr Geld in die
Sicherheit ihrer Anlagen stecken musste. Der Staat sieht in mir den Schuldigen,
der 1987 durch seinen Bestseller gegen die Volkszählung dafür sorgte, dass die
Hälfte der Bundesbürger die Befragungsbögen entweder gar nicht oder falsch
ausfüllten. Wie sie meinten, hätten sie wegen mir Milliarden in den Sand
gesetzt, und die Rechnung würden sie mir noch servieren. Und auch meine
Aktivitäten im Umweltschutz, für Menschenrechte oder menschlichere Schulen
haben keine Freude aufkommen lassen. Das ist bis heute nicht vergessen worden. Und
diese Menschen haben die Macht und sie nutzen sie gegen Menschen wie mich. Ich
habe Jahrzehnte um mein Leben fürchten müssen und später auch um das meiner
Söhne. Mehr darf ich darüber nicht sagen, um nicht erneut große Schwierigkeiten
zu bekommen.
4 SEASONS:
Und wie haben Sie das überlebt?
HOLGER STROHM: Sowohl in Deutschland,
als auch im Ausland haben mir viele Menschen geholfen. Darunter waren
hochrangige Politiker, Polizeibeamte und Geheimdienstler, die mich warnten,
wenn man etwas gegen mich unternehmen wollte oder meine Familie und mich beschützten.
In diesem Zusammenhang bin ich besonders den portugiesischen Diensten gegenüber
zu Dank verpflichtet. Danke Portugal!
4 SEASONS:
Wurden auch andere Atomgegner in Deutschland verfolgt?
HOLGER STROHM: Ja, leider. Exponierte
Atomgegner sind spurlos verschwunden, tödlich verunglückt, tausende sind
politisch oder juristisch verfolgt worden, zehntausende bekamen
Disziplinarverfahren, wenn sie z.B. als Beamte Aufrufe gegen die
Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf unterschrieben und bis heute werden
Pastoren in Gorleben, die sich dort gegen das atomare Endlager wehren, mit
schöner Regelmäßigkeit von der Polizei verprügelt. Doch die deutsche Justiz und
die Medien handeln wie die drei Affen: Sie sehen nichts, sie hören nichts und
sie sagen bzw. schreiben nichts.
4 SEASONS:
Möchten Sie noch etwas zum Abschluss sagen?
HOLGER STROHM: Trotz aller Schwierigkeiten,
die ich im Leben hatte, würde ich, wenn ich noch mal von vorne anfangen könnte,
genau so wieder handeln. Wir Menschen suchen nach einem Sinn im Leben. Wenn es
aber überhaupt einen Sinn im Leben gibt, dann wohl den, glücklich zu sein und
etwas Sinnvolles zu tun. Und was ist wohl sinnvoller, als für das Leben zu
kämpfen: Für die Pflanzen, für die Tiere und für unsere Kinder und
Kindeskinder! Und wenn wir überleben wollen, dann wird uns auch nichts anderes
übrig bleiben.