Der bizarre Tod des Abgeordneten Stephen Milligan verstärkt die Krise von Premierminister Major - und das Vorurteil, britische Männer seien ein bißchen anders als der Rest der Welt.

Es war ein Tod ganz nach dem Geschmack des Publikums: Ein aufstrebender konservativer Abgeordneter, Junggeselle, wurde nackt in Damenstrümpfen und mit einer geschälten Apfelsine zwischen den Zähnen von der Sekretärin auf dem Küchentisch seiner Londoner Wohnung gefunden. Stephen Milligan hatte sich eine Plastiktüte über den Kopf gezogen und ein Elektrokabel um den Hals gelegt, um den Kitzel zu erhöhen. Der Unfall eines Sex-Besessenen, der es mit sich selbst zu weit getrieben hatte.

(Quelle: STERN 8/1994/144)

In einem ähnlichen Zusammenhang äußerte vor einigen Jahren ein bekannter Rechtsanwalt aus einer Lübecker Randgemeinde am Stammtisch einer Altstadtkneipe: "Die Onanie ist eine Wissenschaft und die Weiber sollen sich ihr primäres Geschlechtsmerkmal in sauer kochen!"

Der STERN fährt dann fort:

Wenn Schwulsein unter den Briten so weit verbreitet ist wie bei ihren Abgeordneten, dann wütet die Homosexualität jenseits der wildesten Kalkulationen.