NSDAP - Parteiprogramm
Achtung:
Informationen, die Bezug zum Nationalsozialismus haben, werden ausschließlich
zu wissenschaftlichen Zwecken verbreitet, insbesondere für historische
Forschungen!
Das Programm ist das politische Fundament der
Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei und damit das politische
Grundgesetz des Staates. Es ist mit Absicht kurz und klar gehalten.
Alle Gesetzesvorschriften müssen im Geiste des
Parteiprogramms angewendet werden.
Seit der Machtübernahme ist es dem Führer gelungen,
wesentliche Teile des Parteiprogramms über das Grundsätzliche hinaus bis in
Einzelheiten hinein zu verwirklichen.
Das Parteiprogramm der NSDAP ist am 24. Februar 1920
von Adolf Hitler auf der ersten großen Parteiversammlung in München verkündet
worden und ist seit diesem Tage unverändert geblieben. In ihm ist die
nationalsozialistische Weltanschauung in 25 Punkten zusammengefaßt:
1.
Wir
fordern den Zusammenschluß aller Deutschen auf Grund des
Selbstbestimmungsrechts der Völker zu einem Großdeutschland.
2.
Wir
fordern die Gleichberechtigung des deutschen Volkes gegenüber den anderen
Nationen, Aufhebung der Friedensverträge von Versailles und St. Germain.
3.
Wir
fordern Land und Boden (Kolonien) zur Ernährung unseres Volkes und Ansiedlung
unseres Bevölkerungsüberschusses.
4.
Staatsbürger
kann nur sein, wer Volksgenosse ist. Volksgenosse kann nur sein, wer deutschen
Blutes ist, ohne Rücksicht auf Konfession. Kein Jude kann daher Volksgenosse
sein.
5.
Wer
nicht Staatsbürger ist, soll nur als Gast in Deutschland leben können und muß
unter Fremdengesetzgebung stehen.
6.
Das
Recht, über Führung und Gesetze des Staates zu bestimmen, darf nur dem
Staatsbürger zustehen. Daher fordern wir, daß jedes öffentliche Amt,
gleichgültig welcher Art, ob in Reich, Land oder Gemeinde, nur von Staatsbürgern
bekleidet werden darf. Wir bekämpfen die korrumpierende Parlamentswirtschaft,
eine Stellenbesetzung nur nach Parteigesichtspunkten ohne Rücksicht auf
Charakter und Fähigkeiten.
7.
Wir
fordern, daß sich der Staat verpflichtet, in erster Linie für die Erwerbs- und
Lebensmöglichkeiten der Staatsbürger zu sorgen. Wenn es nicht möglich ist, die
Gesamtbevölkerung des Staates zu ernähren, so sind die Angehörigen fremder
Nationen (Nichtstaatsbürger) aus dem Reiche auszuweisen.
8.
Jede
weitere Einwanderung Nichtdeutscher ist zu verhindern. Wir fordern, daß alle
Nichtdeutschen, die seit dem 2. August 1914 in Deutschland eingewandert sind,
sofort zum Verlassen des Reiches gezwungen werden.
9.
Alle
Staatsbürger müssen gleiche Rechte und Pflichten besitzen.
10.
Erste
Pflicht jedes Staatsbürgers muß es sein, geistig und körperlich zu schaffen.
Die Tätigkeit des einzelnen darf nicht gegen die Interessen der Allgemeinheit
verstoßen, sondern muß im Rahmen des Gesamten und zum Nutzen aller erfolgen.
Daher fordern wir:
11.
Abschaffung
des arbeits- und mühelosen Einkommens. Brechung der Zinsknechtschaft.
12.
Im
Hinblick auf die ungeheueren Opfer an Gut und Blut, die jeder Krieg vom Volke
fordert, muß die persönliche Bereicherung durch den Krieg als Verbrechen am
Volke bezeichnet werden. Wir fordern daher restlose Einziehung aller
Kriegsgewinne.
13.
Wir
fordern die Verstaatlichung aller (bisher) vergesellschaften (Trusts) Betriebe.
14.
Wir
fordern Gewinnbeteiligung an Großbetrieben.
15.
Wir
fordern einen großzügigen Ausbau der Altersversorgung.
16.
Wir
fordern die Schaffung eines gesunden Mittelstandes und seine Erhaltung,
sofortige Kommunalisierung der Großwarenhäuser und ihre Vermietung zu billigen
Preisen an kleine Gewerbetreibende, schärfste Berücksichtigung aller kleinen
Gewerbetreibenden bei Lieferungen an den Staat, die Länder oder Gemeinden.
17.
Wir
fordern eine unserem nationalen Bedürfnisse angepaßte Bodenreform, Schaffung
eines Gesetzes zur unentgeltlichen Enteignung von Boden für gemeinnützige
Zwecke, Abschaffung des Bodenzinses und Verhütung jeder Bodenspekulation. Zu diesem Programm(punkt) hat Adolf Hitler
am 13. April 1928 folgende (Zusatz-)Erklärung verlautbart: Gegenüber den
verlogenen Auslegungen des Punktes 17 des Programms der NSDAP von seiten unserer
Gegner ist folgende Feststellung notwendig: Da die NSDAP auf dem Boden des
Privateigentums steht, ergibt sich von selbst, daß der Passus
"Unentgeltliche Enteignung" nur auf die Schaffung gesetzlicher
Möglichkeiten Bezug hat, Boden, der auf unrechtmäßige Weise erworben wurde oder
nicht nach den Gesichtspunkten des Volkswohls verwaltet wird, wenn nötig, zu
enteignen. Dies richtet sich demgemäß in erster Linie gegen die jüdischen
Grundspekulationsgesellschaften.
18.
Wir
fordern den rücksichtslosen Kampf gegen diejenigen, die durch ihre Tätigkeit
das Gemeinschaftsinteresse schädigen. Gemeine Volksverbrecher, Wucherer,
Schieber und so weiter sind mit dem Tode zu bestrafen, ohne Rücksichtnahme auf
Konfession und Rasse.
19.
Wir
fordern Ersatz für das der materialistischen Weltordnung dienende römische
Recht durch ein deutsches Gemeinrecht.
20.
Um
jedem fähigen und fleißigen Deutschen das Erreichen höherer Bildung und damit
das Einrücken in führende Stellungen zu ermöglichen, hat der Staat für einen
gründlichen Ausbau unseres gesamten Volksbildungswesens Sorge zu tragen. Die
Lehrpläne aller Bildungsanstalten sind den Erfordernissen des praktischen
Lebens anzupassen. Das Erfassen des Staatsgedankens muß bereits mit dem Beginn
des Verständnisses durch die Schule (Staatsbürgerkunde) erzielt werden. Wir
fordern die Ausbildung geistig besonders veranlagter Kinder armer Eltern ohne
Rücksicht auf den Stand oder Beruf auf Staatskosten.
21.
Der
Staat hat für die Hebung der Volksgesundheit zu sorgen durch den Schutz der
Mutter und des Kindes, durch Verbot der Jugendarbeit, durch Herbeiführung der
körperlichen Ertüchtigung mittels gesetzlicher Festlegung einer Turn- und
Sportpflicht, durch größte Unterstützung aller sich mit körperlicher
Jugendausbildung beschäftigenden Vereine.
22.
Wir
fordern die Abschaffung der Söldnertruppe und die Bildung eines Volksheeres.
23.
Wir
fordern den gesetzlichen Kampf gegen die bewußte politische Lüge und ihre
Verbreitung durch die Presse. Um die Schaffung einer deutschen Presse zu
ermöglichen, fordern wir, daß a)
sämtliche Schriftleiter und Mitarbeiter von Zeitungen, die in deutscher Sprache
erscheinen, Volksgenossen sein müssen;
b) nichtdeutsche Zeitungen zu ihrem Erscheinen der ausdrücklichen
Genehmigung des Staates bedürfen. Sie dürfen nicht in deutscher Sprache
gedruckt werden; c) jede finanzielle Beteiligung
an deutschen Zeitungen oder deren Beeinflussung durch Nichtdeutsche gesetzlich
verboten wird und als Strafe für Übertretungen die Schließung einer solchen
Zeitung sowie die sofortige Ausweisung der daran beteiligten Nichtdeutschen aus
dem Reich. Zeitungen, die gegen das Gemeinwohl verstoßen, sind zu verbieten.
Wir fordern den gesetzlichen Kampf gegen eine Kunst- und Literaturrichtung, die
einen zersetzenden Einfluß auf unser Volksleben ausübt, und die Schließung von
Veranstaltungen, die gegen vorstehende Forderungen verstoßen.
24.
Wir
fordern die Freiheit aller religiösen Bekenntnisse im Staat, soweit sie nicht
dessen Bestand gefährden oder gegen das Sittlichkeits- und Moralgefühl der
germanischen Rasse verstoßen. Die Partei als solche vertritt den Standpunkt
eines positiven Christentums, ohne sich konfessionell an ein bestimmtes
Bekenntnis zu binden. Sie bekämpft den jüdisch-materialistischen Geist in und
außer uns und ist überzeugt, daß eine dauernde Genesung unseres Volkes nur
erfolgen kann von innen heraus auf der Grundlage: Gemeinnutz geht vor
Eigennutz.
25.
Zur
Durchführung alles dessen fordern wir die Schaffung einer starken Zentralgewalt
des Reiches. Unbedingte Autorität des politischen Zentralparlaments über das
gesamte Reich und seine Organisation im allgemeinen. Die Bildung von Stände-
und Berufskammern zur Durchführung der vom Reich erlassenen Rahmengesetze in
den einzelnen Bundesstaaten. Die Führer der Partei versprechen, wenn nötig
unter Einsatz des eigenen Lebens, für die Durchführung der vorstehenden Punkte
rücksichtslos einzutreten.
Anmerkung: Die Deutsche
Arbeiterpartei vollzog ein halbes Jahr nach Hitlers Beitritt am 24.2.1920
die Umbenennung in Nationalsozialistische
Deutsche Arbeiterpartei, gab sich das vorstehende 25-Punkte-Programm und
wählte das Hakenkreuz als Emblem.
Ihr seit dem 29.7.1921 mit diktatorischen Vollmachten amtierender Vorsitzender
Hitler bestimmte gemäß Führerprinzip
allein die Richtlinien der Parteipolitik und die Interpretation dessen, was
unter Nationalsozialismus zu
verstehen war. Nach dem Hitler-Putsch
vom 9.11.1923 verboten, bestand die Partei in Ersatzorganisationen weiter und
wurde am 27.5.1925 neu gegründet.
Die Mitgliederzahl wuchs von 6.000 (1922) auf
400.000 (1930) und erreichte bei der Machtergreifung die Millionengrenze. Bis
1928 eine Splittergruppe (2,6%), sprang der Stimmenanteil der NSDAP bei den
Reichstagswahlen am 14.9.1930 auf 18,3% (107 Sitze) und am 31.7.1932 auf 37,4%
(230 Sitze), womit sie stärkste politische Kraft der Republik war. Nach der Machtergreifung
errang die NSDAP in der Märzwahl 1933 43,9% und 288 Sitze. Bis 1945 wuchs die
Mitgliederzahl, obwohl zeitweilig Aufnahmestop verfügt worden war, auf 8,5
Millionen Parteigenossen (Pg.).
Quelle der
Anmerkung: "Lexikon Drittes Reich" von Friedemann
Bedürftig, Stichwort: NSDAP