Helmut Fuchs

Der unlängst im Alter von 82 Jahren verstorbene Helmut Fuchs, einer der ranghöchsten Juristen der Bundesrepublik, pflegte offenbar unbemerkt von der Öffentlichkeit über Jahrzehnte hinweg Kontakte zu ewiggestrigen Kreisen. Darüber berichtet die Waffen-SS-treue Monatszeitschrift "Der Freiwillige" in ihrer aktuellen Ausgabe.

Helmut Fuchs, vormals Präsident des Verwaltungsgerichtshofs (bis 1985) und Präsident des Staatsgerichtshofs (bis 1991) in Baden-Württemberg, wird in dem rechtsextremen Blatt im Szene-Jargon als "Kamerad" bezeichnet. Der Leserschaft wird mitgeteilt, dass sich Fuchs 1939 freiwillig als Soldat zur Waffen-SS meldete und in den Reihen der 7. Leibstandarte SS Adolf Hitler kämpfte. Nach 1945 gehörte Fuchs dem Kameradschaftsverband der Soldaten des 1. Panzer-Korps der ehemaligen Waffen-SS e.V. an und engagierte sich für die Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit ehemaliger Angehöriger der Waffen-SS (HIAG) als "unser Rechtsberater und Verhandlungsführer bei den zuständigen Bonner Regierungsstellen in unserem Bestreben, unsere Gleichberechtigung mit den Soldaten der Wehrmacht zu erreichen". ...

Beratend stand Fuchs auch dem HIAG-Sozialwerk "Paul Hauser" zur Seite (Anm.: Paul Hauser war SS-General des 2. SS-Panzer-Korps). In seinem Nachruf auf Helmut Fuchs schreibt "Der Freiwillige": "Unsere Gemeinschaft und auch unser Vaterland hat eine herausragende Persönlichkeit verloren, wie sie uns nur selten vergönnt ist." 1991 wurde der Ex-Waffen-SS’ler Helmut Fuchs ... vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. (Quelle: "blick nach rechts" vom 11.7.2002)

Anmerkung: Die Geschichte ähnelt der auch erst posthum bekannt gewordenen langjährigen Beziehung zwischen Professor Maunz (Standardkommentar zum Grundgesetz) und dem Herausgeber der "National-Zeitung" und DVU-Sponsor Dr. Gerhard Frey. Was die Waffen-SS anbetrifft, sollte man Differenzierung walten lassen, wobei man nicht mit Kohl und Raegen nach Bitburg fahren muß, sondern beispielsweise nur nachlesen sollte, was Rolf Winter (ehem. Chefredakteur des STERN) über seinen Bruder und die Waffen-SS geschrieben hat ("Adolf Hitler kam aus der Dankwartsgrube").

Der Begriff des "Ewiggestrigen" gehört zum Totschlagsvokabular der Geschichtsungebildeten. Was beispielsweise über die weltweite Einschätzung des Nationalsozialismus in seiner Anfangsphase von Gottfried Benn und Sebastian Haffner notiert wurde, kann oben im 2. Kapitel der "Rechtsbeugermafia" nachgelesen werden. Und was zu den "merkwürdigen Kriterien" der Bundesverdienstkreuz-Verleihungen zu sagen ist, hat bereits Bernt Engelmann unübertroffen und bezüglich wirklich skandalöser Fälle zu Papier gebracht.