Rotary
‑ auch ein deutsches Gespenst?
Vorbemerkung: Die nachfolgende Darstellung erhebt nicht den Anspruch auf
Aktualität, sondern schildert Zustände vor September 1998!
Wir greifen einfach mal vier
deutsche Rotarier heraus und schauen uns mal an, was für eine enorme Machtfülle
sich hinter ihnen verbirgt. Und damit die bösen Kritiker nicht sagen, das wäre
nicht exemplarisch, das wären die vier mit den meisten Funktionen, so erlaube
ich mir lediglich diejenigen mit dem Anfangsbuchstaben A und B anzuschauen.
Bäumer, Brocke und Bund sitzen
zusammen in mehr als in 50 entscheidenden Gremien, davon auffälligerweise in
besonders vielen der Energiewirtschaft.
Alle anderen Buchstaben C‑Z
finden sie in dem Buch Namen und
Organisationen der Geheimen Weltregierung.
Albath, Jürgen, Oberkreisdirektor
Rotarier im Regionalbeirat bei
der RWE
(Rheinisch‑Westfälisches Elektrizitätswerk AG)
Die RWE ist der größte privatwirtschaftliche Stromerzeuger und ‑händler
Europas, wahrscheinlich sogar weltweit.
Die RWE gehört zu den
mächtigsten Firmen Europas und ist der Hauptdrahtzieher hinter dem deutschen
Atomprogramm. Sie ist an vielen hundert weiteren Firmen beteiligt, so gibt es
alleine über hundert Tochter‑ und Enkelfirmen die im Atomgeschäft
engagiert sind. Der gewaltigste Teil des Hochspannungsnetzes in Deutschland
gehört der RWE.
Nachdem in Deutschland nichts
in der Atompolitik ohne die RWE geht, hat die RWE, den politischen Willen der
Bevölkerung erkennend, einen punktuellen Rückzug aus der Atompolitik
beschlossen. Ohne große Aufmerksamkeit zu erregen, trennt sie sich von dem nun
auch wirtschaftlich immer riskanteren Atomgeschäft. Die RWE‑Manager haben
so beispielsweise ihre 31% Beteiligung bei der Deutschen Gesellschaft für
Wiederaufbereitung von Kernbrennstoffen mbH bereits zum 1.1.86 auf 25%
heruntergefahren. Ein finanzielles Desaster konnte dadurch gebremst werden. Es
scheint, daß überall, wo es im Atomgeschäft brennt, die RWE sich gerade
zurückgezogen hat. Da wo es um den politischen Machtbereich geht, da wo das
Betriebsrisiko durch staatliche Subventionen minimiert wurde, ist der Gigant
weiterhin aktiv. Insofern muß klar gemacht werden, daß es sich bei den
punktuellen Rückzügen nicht um eine veränderte Weitsicht handelt, sondern um
bilanziellen Weitblick.
Überhaupt pflegt der Konzern
in sehr ausgeprägter Form seine politischen Kontakte. Nicht nur, daß die
diversen Regionalbeiräte von Politikern nur so wimmeln, nicht nur, daß im
Aufsichtsrat zeitweise gleich 8 aktive Parteipolitiker saßen (Landrat,
Bundestagsabgeordneter, Oberbürgermeister und und und), sondern auch Angestellte
des Konzerns werden für die "ehrenamtliche politische Arbeit vor Ort"
vom Betrieb freigestellt.
Bäumer, Arno Paul
Rotarier im Vorstand
ALLIANZ
Rotarier im
Aufsichtsrat COMMERZBANK
Rotarler im
Aufsichtsrat M.A. N.
Rotarier im
Aufsichtsrat PREUSSENELE KTRA
Rotarier im
Aufsichtsrat STEAG AG
Rotarier im
Aufsichtsrat VEW
Brocke Werner
Rotarier
im Vorstand Saarbergwerke
Rotarier
im Vorstand Unternehmensverband
Saarbergbau
Rotarier
Im Vorstand Technische Vereinigung der
Großkraftwerksbetreiber (VGB)
Rotarier
im Vorstand Industrielle Kraftwirtschaft
Rotarier
im Aufsichtsrat Fernwärmeverbund Saar GmbH
Rotarier
im Aufsichtsrat Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe
mbh (DBE)
Rotarier
im Aufsichtsrat Societe l'Oleduc, Paris
Rotarier
im Aufsichtsrat Saar‑Femgas‑AG (SFG)
Rotarier
im Beirat Energas Gesellschaft zur
Energiegewinnung
Rotarier
im Beirat Gesellschaft für
Kohleverflüssigung
Rotarier
im Beirat Saarberg‑Fernwärme
GmbH
Rotarier
im Beirat Saarberg‑Hölter
Umwelttechnik
Rotarier
im Beirat Saarberg‑Interplan,
Gesellschaft für Rohstoff‑, Energie‑ und Umwelttechnik
Rotarier
im Beirat Saarberg + Dr. C. Otto
Gesellschaft für Kohledruckvergasung mbH
Rotarier
im Beirat Saarberg‑Höfter‑Lurgi
GmbH
Rotarier
im Beirat KOGESA
(Kokereigesellschaft)
Rotarier
im Beirat Zentralkokerei Saar GmbH
Rotarier
im Präsidium Bergbau‑Elektrizitäts‑Verbundgemeinschaft
Vor
seiner Karriere in der Industrie war Brocke Mitarbeiter im Bundesumweltamt.
Die Saarbergwerke sind aktiv
im Atomgeschäft beteiligt. Über ihre Beteiligungen u.a. DBE ist sie in
Salzgitter wie auch in Gorleben treibende Kraft.
Die Saarbergwerke gewinnen in
Deutschland unter skandalösen Umweltbedingungen Uran im Müllenbachtal. Zusammen
mit der RWE (genau das Unternehmen, in dem Rotarier Albath involviert ist)
gehört der Saarbergwerke das größte australische Uranbergwerk, und dort werden
die elementarsten Rechte der
Aborigines mißachtet.
Bund Karlheinz
Rotarier
im Vorstand Ruhrkohle AG
Rotarier
im Vorstand Gesamtverbandes Deutscher Steinkohlenbergbau
Rotarier
im Aufsichtsrat STEAG
AG
Rotarier
im Aufsichtsrat Walsum Energie‑ und
Bergwerksgesellschaft AG
Rotarier
im Aufsichtsrat Rütgerswerke
Rotarier
im Aufsichtsrat Contigas AG
Rotarier
im Aufsichtsrat Brown, Boveri & Cie
AG (BBC)
Rotarier
im Aufsichtsrat Deutsche
Babcock AG
Rotarier
im Aufsichtsrat Fried.
Krupp GmbH
Rotarier
im Aufsichtsrat Klöckner Humboldt Deutz
AG
Rotarier
im Aufsichtsrat Korf
Stahl AG
Rotarier
im Aufsichtsrat Mobil Oil
Rotarier
im Aufsichtsrat Strabag
Bau AG
Rotarier
im Präsidium Ruhrgas AG
Rotarier
im Präsidium Internationale
Handelskammer
Rotarier
als Präsident Deutsches nationales Komitee der Weltenergiekonferenz
Rotarier
als Präsident Wirtschaftsvereinigung
Bergbau
Rotarier
als Vizepräsident Bundesverband der
deutschen Industrie
Rotarier
als Stellvertretender Vorsitzender International Executive Council
Rotarier
im Beirat COMMERZBANK AG
Rotarier
im Beirat RWE
Rotarier
im Beirat Ruhrgas AG
Rotarier
im Beirat Allianz
Rotarier im Verwaltungsrat
Deutsches Atomforum
Rotarier im
Preisrichterausschuß der Alfred Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung ‑
Preis für Energieforschung
Rotarier
im Senat der Max Planck
Gesellschaft
Rotarier
Träger des Großen
Bundesverdienstkreuzes
Was hier bei diesen 3 Personen
an Machtfülle zusammenläuft ist nicht einzigartig. Rotarier ab einer bestimmten
Position sind fast überall zu finden wo es um Macht geht. Solche Menschen
werden nicht von der Bevölkerung in ihre Positionen hineingewählt, sondem von
anderen Vorständlern (und Logenbrüder?) berufen. Hinter den Kulissen gibt es
oft ein Machtkampf, wer berufen wird, denn die verschiedenen Strömungen
vertreten oft eigene Interessen, daß sie schlußendlich häufig selber wieder
unterwandert, teilweise fremdgesteuert sind, ist ihnen in ihrem Größenwahn
häufig nicht bewußt.
Quelle: "Die Macht II Geheimgesellschaften" von Jonathan May,
Peiting 1998; vgl. auch das oben genannte Buch desselben Autors "Komitee
300 - Namen und Organisationen der Geheimen Weltregierung" (ISBN
3-89539-275-8). Zu beziehen über Edition J. M., Sonnenbichl 12, 86971 Peiting,
Tel: 08861-59018, Fax: 08861-67091
RWE: Der spendable Strom-Konzern
Erst der Fall des Hermann‑Josef
Arentz, jetzt die Causa Laurenz Meyer. Zwei CDU‑Größen, deren politische
Karriere finanziell von dem Essener Energie‑Giganten RWE abgefedert
wurde. Die Empörung bei den politischen Gegnern hält sich in Grenzen. Denn der
Konzern, der in seiner über hundertjährigen Geschichte erstmals von einem Nicht‑Deutschen,
dem Niederländer Harry Roels, geführt wird, ist dabei, seine Personalakten nach
ähnlichen Fällen zu durchforsten. Insider schätzen, dass sich unter den rund
56.000 in Deutschland beschäftigten RWE‑Mitarbeitern bis zu 1000
Betriebsräte und Mandatsträger befinden, deren "ehrenamtliches
Engagement" von dem Konzern gefördert wird. Das sei gut für die
Gesellschaft und auch gut für RWE, hat Roels vor ein paar Tagen erst an alle
Mitarbeiter geschrieben.
Was bis jetzt bekannt wurde,
ist nicht gut für die nordrhein-westfälische CDU. Deren Chef Jürgen Rüttgers
wurde zwar auf dem Landesparteitag mit 93,5 Prozent zum Spitzenkandidaten für
die Landtagswahl am 22. Mai gewählt, aber das Ergebnis lag knapp fünf Prozent
unter dem seiner Nominierung vor fünf Jahren, was Rüttgers darauf zurückführte,
dass er gerade einigen Leuten auf die Füße treten musste ‑ vor allem
Hermann‑Josef Arentz. Rüttgers hatte den Ex‑Vorsitzenden der
Sozialausschüsse zum Verzicht auf eine weitere Landtagskandidatur überredet,
weil Arentz jahrelang neben seinen Diäten als MdL ein Monatsgehalt von etwa
5000 Euro als "Hauptsachbearbeiter im Sozialwesen" von RWE erhielt,
ohne als solcher tätig zu sein.
Noch sieht es so aus, als
seien Meyer und Arentz ein Problem der CDU. Doch das System der Förderung
ehrenamtlicher Betriebsräte und Mandatsträger der RWE war nicht auf eine Partei
beschränkt.
Bis vor einigen Jahren
verfügten Städte, Gemeinden und Kreise des Landes Nordrhein‑Westfalen
dank eines aus dem Jahre 1924 stammenden MehrfachStimmrechts‑Privilegs
über 60,1 Prozent der Stimmrechte bei den Hauptversammlungen des
Energiekonzerns, obwohl sie nur über knapp 30 Prozent des stimmberechtigten
Aktienkapitals verfügten. Aus dieser Zeit stammt auch die
"Sonderbehandlung" für Mandatsträger. So wechselten beispielsweise
die Oberstadtdirektoren von Duisburg, Herbert Krämer und Richard Klein, und von
Gelsenkirchen, Klaus Bußfeld (alle SPD), in den Vorstand des Konzerns.
Die Mehrfach‑Stimmrechte
hat RWE seinen kommunalen Anteilseignern inzwischen abgekauft. Und immer mehr
kommunale Anteilseigner machen ‑ der Finanznot gehorchend ‑ ihre
Anteile zu Geld, wodurch ihr Einfluss auf RWE schwindet. Den Ruf, ein
Staatsunternehmen zu sein, wird RWE langsam, aber sicher los. Es wird immer
mehr zu einem Unternehmen, das mit dem Staat, also mit den Kommunen, Geschäfte
macht. Zitat aus der Werbung: "Mit uns an Ihrer Seite gewinnen Sie Sicherheit."
Mit der Bestellung von Harry
Roels zum Vorstandsvorsitzenden befindet sich RWE nun auf dem Weg zu einer ganz
normalen AG. Der frühere Shell‑Manager pflegt keinerlei politische
Kontakte und ist offensichtlich gewillt, das Beziehungsgeflecht zwischen RWE
und der Politik zu beenden.
Quelle: Lübecker Nachrichten vom 21.12.2004