Jewish Defense League
(...) am 16. Februar 1979, beantragte Mordechai Levy unter dem deutschklingenden Pseudonym
James Guttmann bei den
zuständigen Behörden in Philadelphia die Genehmigung zur Abhaltung einer »rechtsradikalen« Versammlung. Levy stellte
sich als Führer der amerikanischen Nazi-Partei vor und ersuchte um die Erlaubnis zu einer Tagung des Ku-Klux-Klan (KKK) und der Nazipartei, für deren Austragungsort sich der
koschere Herr Guttmann sinnigerweise
die Independence Hall erwählt hatte, der Ort, an dem die
Unabhängigkeitserklärung der USA unterzeichnet worden war. Das Anmeldeformular bezeichnet als Ziel
dieser »White-Power-Versammlung«:
»Den weißen Massen die Einheit der weißen
Rasse vor Augen zuführen, und zu belegen, daß die Nigger und Juden Feiglinge«
seien. Auch den visuellen Rahmen gedachte Levy entsprechend schmuck zu
gestalten. Unter den angemeldeten Gegenständen
finden sich Hakenkreuze, Flaggen, NS-Uniformen, KKK-Ausstattungen und Hakenkreuzzeichen für die Ordner mit der Aufschrift Hitler habe Recht man solle die
kommunistischen Juden »vergasen«. Die Einladungskarten an die lokalen
KKK- und NS-Verbände verfaßte Herr Guttmann höchstselbst. Zu dem Klan in
Trenten, N. Y., unterhielt er besonders gute Beziehungen: Sein Komplize James
Rosenberg, auch bekannt unter den Namen »Jimmy
Mitchell« und »Jimmy Anderson«, hatte die dortige Sektion der Kapuzenträger erfolgreich unterwandert.
Während Rosenberg bei dem Versuch,
seine arischen Blutsbrüder zu überreden, das Trentener Hauptquartier der
schwarzen Bürgerrechtsbewegung »National
Association for the Advancement of Colored People (NAACP)« in die Luft zu sprengen, scheiterte,
alarmierte der »Neonazi« Guttmann als Levy die jüdische Gemeinschaft
und jede erreichbare Linksgruppierung in
der weiteren Umgebung Philadelphias.
Diesmal rief er als »betroffener Jude« zu einer Protestdemonstration vor der Independence Hall. Motto:
»Gegen Rechts - Wehret den
Anfängen«. Glücklicherweise entdeckte kurz vor den geplanten blutigen Zusammenstößen eine Zeitung in Philadelphia
rechtzeitig die wahre Herkunft
»Guttmanns« und der Park-Service zog seine Versammlungserlaubnis zurück. Die Aktion war jedoch keineswegs isolierter Natur, sondern hatte potente
Hintermänner. Der KKK-Zündler
Rosenberg war ein hauptamtlicher Angestellter der »Anti Defamations League« (ADL), welche als
Frontorganisation der Freimaurerloge »B'nai B'rith« in aller Welt ihren
Gemeinnutz verbreitet.
In Deutschland wurden Vertreter der ADL wiederholt im
Bundeskanzleramt,
Außenministerium und beim Verfassungsschutz (!) empfangen. In den USA dagegen wird gegen diese Organisation seit 1993 wegen Spionage gerichtlich ermittelt. Der »Nazi«
Levy war der Anführer der »Jewish
Defense Organisation«, einem Ableger der »Jewish
Defense League« (JDL), die in den Vereinigten Staaten bereits des öfteren durch
Bombenanschläge in die Schlagzeilen geriet. Seinen geschilderten Kreuzzug für
die weiße Rasse in Philadelphia hatte
er aus den lokalen Büros der JDL organisiert und geleitet.
Die JDL-Auslandsorganisation der orthodox-militanten
Kach-Bewegung des Rabbiners Meir
Kahane entsandte übrigens ihre Spezialkämpfer
auch wiederholt nach Deutschland, zuletzt zur Jahreswende 1992/1993. Am 11.12.1992 meldete die »Frankfurter
Rundschau«: »Wie ein Mitverantwortlicher
der Kach, Baruch Marzel, der AFP am Donnerstag mitteilte, sind drei Mitglieder
der Bewegung in die Bundesrepublik gereist, 'um die Nazis zu
bekämpfen'. Der Gruppe
werde in der kommenden Woche eine zweite folgen, sagte Marzel. Sie werde sich 'um die Nazis kümmern, wie sie es
verdienen', sagte er, ohne
Einzelheiten zu nennen.« Der führende JDL-Funktionär,
Ben-Yosef, bestätigte das Vorhaben in einem Interview, daß er zwei Monate darauf dem »Playboy« gab. Der
Biograph des JDL-Gründers Rabbi Meir
Kahane, Robert Friedmann, nennt als eigentliche
Hintermänner dieser militanten Organisation ein aus drei Personen
zusammengesetztes Komitee: Den rechtsgerichteten Israelischen Parlamentarier
Geula Cohen, den Brooklyner ADL-Vorsitzenden
Bernhard Deutch und den israelischen Premierminister und Mossad-Operationschef Yitzhak Shamir.
Im Zusammenhang mit Letztgenannten empfiehlt sich ein
kurzer Rückgriff in die Frühgeschichte des israelischen Staates. Am 11. Januar
1941 bekam die deutsche Botschaft in der Türkei Besuch von einer ungewöhnlichen Delegation. Es handelte sich um
Mitglieder der zionistischen Selbstverteidigungsliga NMO (Nationale Militärische
Organisation). Die von den Briten kurz »Stern-Gang« genannte Truppe trug NS-Deutschland an diesem Tag im Namen des Zionismus
ein sowohl ideelles wie auch militärisches Bündnis gegen das Vereinigte Königreich an. Im Gegenzug dieses Schachers sollte die Reichsregierung den Juden in Palästina
einen eigenen Staat schaffen. Das betreffende Memorandum ist so unglaublich, daß es in einem Auszug kurz vorgestellt werden
soll. So heißt es, »gemeinsame
Interessen können existieren, einerseits zwischen der Herstellung einer neuen Ordnung in Europa,
konform mit dem entsprechenden
Konzept Deutschlands und andererseits mit den wahren nationalen Aspirationen
des jüdischen Volkes, verkörpert durch
die NMO. Eine beiderseitige Zusammenarbeit zwischen dem neuen Deutschland und einem erneuerten
völkisch-nationalen Judentum wäre
möglich. (Unser Ziel ist die) Errichtung eines historisch jüdischen Staates
auf nationaler und totalitärer Basis. Von diesen Voraussetzungen ausgehend, würde die NMO in Palästina, nach
Zusicherung aller erwähnten nationalen Ansprüche der israelischen
Freiheitsbewegung, aktiv an Deutschlands Seite in den Krieg eintreten. In ihrer
Ideologie und Struktur ist die NMO den totalitären Bewegungen Europas
verbunden.«
Die NMO war alles andere als ein unbedeutender
Debattierklub. Zu seiner Führungsgruppe
gehörten die zwei zukünftigen israelischen Staatsoberhäupter:
Menachim Begin und Yitzhak Shamir. Begin wurde
nach dem Krieg von der britischen Mandatsmacht steckbrieflich
gesucht. Seine Stern-Gang hatte neben palästinensischen Zivilisten auch den britischen Kolonialminister Lord Moyne, sowie den
UNO-Friedensvermittler Graf Bernadotte ermordet.
Quelle:
„Unter falscher Flagge“, herausgegeben vom VAWS-Pressebüro West, 5. Auflage,
Duisburg 2000, S. 13 – 16 unter Verwendung folgender Quellen:
Victor Ostrovsky: „Der Mossad“
“Neue
Zeit”, Nr. 11 / 1994
„Die
Welt“ vom 5.4.1994
Executive Intelligence Review: „The Ugly Truth About
The ADL“