James Jesus Angleton

 

Aspekte des Verhältnisses zwischen CIA und Mossad

 

Ein offensichtliches Feld der Des­information und der Täuschung besteht in unserem Verhältnis zu einem Land, das oft als unser engster Verbündeter dargestellt wird: Israel. Ich bin oft über das Verhältnis zwischen dem CIA und deren israelischem Gegen­stück, den Mossad, befragt wor­den. Der CIA unterhält praktisch zu jedem ausländischen Geheim­dienst, einschließlich des KGB, irgendeine Verbindung. Diese Beziehungen sind von Fall zu Fall unterschiedlich, aber unser Verhältnis zum Mossad war stets von eigenartiger Natur.

 

Als ich noch im Dienst des CIA war, wurde dem Mossad allgemein kein Vertrauen entgegenge­bracht. Es herrschte ein unge­schriebenes Gesetz, daß keine Juden israelische oder Nahostan­gelegenheiten bearbeiten konn­ten; man hatte seinerzeit das Ge­fühl, daß diese nicht völlig objek­tiv sein konnten. Es gab jedoch eine Spaltung in der Dienststelle, und Israel fiel nicht in das übliche Ressort, die Near Eastern Divi­sion. Stattdessen wurde es in der Spionageabwehr einem Sonder­ressort zugeteilt. Der Leiter die­ses Ressorts, James Jesus Angleton, stand den Israelis sehr nahe.

 

Ein Wald zu Ehren der CIA-Chefs

Ich glaube, daß die Israelis durch Angleton viel mehr erfuhren, als sie eigentlich erfahren sollten, und dadurch auf unsere Tätigkei­ten einen weit größeren Einfluß ausübten, als das sonst der Fall gewesen wäre.

Für seine Bemühungen wurde Ja­mes Angleton, der vor zwei Jah­ren starb, von den Israelis auf die Art und Weise geehrt, wie sie ge­wöhnlich ihre nichtjüdischen Helfershelfer ehren. Sie be­schlossen in den Bergen von Judäa einen ganzen Wald zu Ehren Angeltons zu pflanzen, und brachten an einem naheliegen­den Felsen ein prächtiges Schild in mehreren Sprachen an, auf dem Angelton als großer Freund Israels gepriesen wird. Israels Geheimdienstchefs aus Vergan­genheit und Gegenwart wohnten den Einweihungsfeierlichkeiten bei.


Die Gedenktafel war aus Pappe

Später suchte ein Fernsehrepor­ter aus meinem Bekanntenkreis auf einer Dienstreise nach Israel Angletons Denkmal auf. Mit einigen Schwierigkeiten konnte er es zwar ausfindig machen, aber etwas daran kam ihm selt­sam vor. Bei genauer Besichti­gung stellte sich heraus, daß An­geltons Schild nicht aus Bronze, sondern aus Karton hergestellt war. Auch war die ganze Umge­bung nicht besonders schmeichelhaft für Israels verstorbenen Wohltäter: die Bäume und das Schild befanden sich am Rande einer Müllkippe. Der britische Kameramann meines Freundes drückte es am besten aus: »Die­ser Kerl hat sein Land an die ver­dammten Israelis verraten und so haben sie ihn dafür bezahlt!» (...)

Quelle: Victor Marchetti – hochrangiger CIA-Mitarbeiter in Peter Blackwood, „Das ABC der Insider“, S. 169 f

 

(...) Der ideologische, ökonomische und militärische Kampf um die Legitimität des kommunistischen Anspruches ging (nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, d.B.) weiter, und so kam es zur Zweckehe mit den Ehemaligen der faschistischen Bewegung zunächst im Bereich der Geheimdienste, dann nach dem Tod Präsident Roosevelts auch der Regierung unter dem in die Präsidentschaft nachrückenden Harry Truman. Zwar sucht der Geheimdienst der US-Armee in Europa zielstrebig und durchaus erfolgreich nach den Kriegesverbrechern. (...) Doch die Behauptung einer energischen Verfolgung der Kriegsverbrecher entsprach nicht der Wahrheit, und die CIA war sich dessen bewußt. Anm.: Die Vereinbarungen wurden zwischen Allen Dulles und dem Vatikan unter Vermittlung des OSS- und CIA-Vertreters James Jesus Angleton abgeschlossen. Mittler war der frühere Bischof und Staatssekretär beim Vatikan Mgr. Giovanni Battista Montini, späterer Papst Paul VI.. Die Kasse des Vatikans soll hierfür Bargelder erhalten haben.

Quelle: „Im Namen des Staates. CIA, BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste“ von Andreas von Bülow, München 2000, S. 379 f + 588

 

So wurde der SS-Obersturmbannführer Rauff, Amtschef II D im Reichssicherheitshauptamt und technischer Organisator der mobilen Vergasungswagen, von Allen Dulles beauftragt, die Industrie Norditaliens beim Rückzug vor der Zerstörung zu bewahren. Aus Ancona schickte er Stellungnahmen in die Verhandlungen der Nürnberger Prozesse. Rauff wird in die S-Force Verona aufgenommen, einer Einheit der OSS, die unter Führung James Jesus Angletons, zur Gegenspionage gehört.

Quelle: „Im Namen des Staates. CIA, BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste“ von Andreas von Bülow, München 2000, S. 587 / Anm. 823

 

Cheforganisator der Neuorientierung faschistischer Kräfte in Italien wie ganz allgemein war der OSS-Agent beim Vatikan James Jesus Angleton.

Quelle: „Im Namen des Staates. CIA, BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste“ von Andreas von Bülow, München 2000, S. 591 / Anm. 861

 

 

(...) Zu den Vorfällen im Vorfeld des Weltordnungs-Kreuzzuges des Eastern Establishment gehört auch die nicht zufällig 1989 erfolgte Entlarvung des amerikanischen Juden Jonathan Pollard als Spion des israelischen Geheimdienstes Mossad, der hochgeheime Dossiers der Defense Intelligence Agency an Israel weitergegeben haben soll. Die folglich berechtigte Vermutung, daß die Nachrichtendienste der USA einschließlich der CIA und der National Security Agency systematisch unter dem Mossad-Chef Nahum Admoni infiltriert worden waren, för­derte gezielt ein Verstimmungspotential in der für Antisemitismus durch­aus zugänglichen amerikanischen Öffentlichkeit gegen die unbewegliche israelische Politik und den Einfluß der jüdischen Lobby in den USA im allgemeinen. (...)

 

Quelle: „Das schwarze Reich. Geheimgesellschaften und Politik im 20. Jahrhundert“ von E. R. Carmin, 5. Aufl., München 2000, S. 506