Frauen-Klatsch
Warum tratschen Frauen? Die
amerikanische Anthropologin Nicole Hess von der University of California in
Santa Barbara hat in einer Studie die Ursprünge des Kaffeeklatsches untersucht.
Was heutzutage bei der Regenbogenpresse für hohe Auflagen sorgt, habe, so die
Wissenschaftlerin, seinen Ursprung in prähistorischer Zeit. Während Männer sich
in Gruppen zusammenrotteten, um auf die Jagd zu gehen oder feindliche Stämme zu
bekriegen, seien Klatsch und Tratsch die Waffen der Steinzeitfrauen gewesen.
Hess und ihre Kollegen untermauerten ihre These mit einem psychologischen
Experiment mit Testpersonen. Dabei wollen sie herausgefunden haben, dass Männer
stärker auf die Androhung von Gewalt reagieren als auf die Drohung, Gerüchte
über sie zu verbreiten. Frauen fürchteten eher um ihren Ruf. Das Experiment
zeige auch, so Hess, dass Frauen sich des Klatsches als Machtinstrument
bedienen, um den Ruf und den sozialen Status ihrer Rivalinnen zu schädigen.
Quelle: DER SPIEGEL 34 / 2001 / 60 ("Tratschen statt jagen")
Anmerkung: In der Lübecker Justiz sind es jedoch in erster Linie Männer,
die sich der Widerwärtigkeit der Verleumdung bedienen, wenn es darum geht,
einen gesetzestreuen Rechtsanwalt zu diskreditieren, der lediglich in Erfüllung
seiner Berufspflichten von seinem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung
Gebrauch macht.