WERTEVERFALL  -  ist auch ein der Satire zugängliches Thema und Übereinstimmungen mit Städten, Personen, Politikern usw. sind rein zufällig und wirklich nicht gewollt und wer etwas anderes behauptet, ist ein miesepetriger Spielverderber ... Und selbst wenn es anders wäre, würden wir uns selbstverständlich distanzieren von allem vermeintlich Ehrenrührigen, was nichts mit Ängstlichkeit und schon gar nichts mit Respekt zu tun hat, sondern auf der langjährigen Erfahrung über den krankhaften Zwang vieler Fischköppe beruht, sich aber auch jeden arglos herumliegenden Schuh anzuziehen. Höchst vorsorglich schmettern wir ein unüberhörbares „Pfui, Pfui und nochmals Pfui, Herr Brodersen, Sie sollten sich was schämen, biedere Bürger so auf die Schippe zu nehmen!“ diesem Nestbeschmutzer entgegen.

 

Jedes Volk bekommt die Politiker, die es verdient…

Wenn heute ein Politiker sein Maul öffnet, hat er schon mit dem ersten Wort gelogen: Guten Morgen.

Wie konnte es in einem ursprünglich aus Dichtern, Denkern und innovativen und kreativen Menschen bestehendem Staat so weit kommen?

Hier der Versuch, das am Beispiel Lübeck symbolisch für die gesamte Republik abstrakt zu erklären.

Stellen wir uns einen Sumpf vor, ein Moor. Ein Hochmoor. Feuchtigkeit, Wasserlöcher, faulende Bäume und viel Wasser. Dazwischen festere, bereits vertorfte, tragende Flächen, dann wieder ein Wasserloch, darauf Grasbüschel- wie kleine schwimmende Inseln, ab und zu eine haltlos im Wind schwankende Birke.



Nehmen wir an, der feste, relativ schmale Uferbereich, ist Lübeck. Zu wenig Platz am Rand, deshalb wagen sich mehr oder weniger zweifelhafte Gestalten auf die schwimmenden Grasbüschel im Mittelpunkt und beginnen dort zu wuchern. Sie tun so, als hätten sie festes Erdreich unter den Füßen - und würden nicht haltlos dahindümpeln. Die honorigen Bürger auf dem Festland nahmen die "ungebildete Masse" nicht sonderlich ernst, ließen sie ihre Intrigen und Machenschaften spielen.

Sie fühlten sich klug und über den Dingen stehend.

Sie hielten sich für so klug und weise, dass sie nicht bemerkten, was unter der Wasseroberfläche vorging. Die Insulaner hatten nämlich bemerkt, dass sie allein anfällig waren und jedem Fußtritt ausweichen mußten. Unsichtbar verflochten sie deshalb im trüben Wasser ihre Wurzeln miteinander und waren plötzlich stabiler, als die hochwasseranfälligen Uferböschungen - sie waren Schicht um Schicht höher gewachsen.

Ganz unten war der braune, stinkende Morast, er wurde mit persilschein-ähnlichen Fragmenten abgedeckt und von Pfeilpfadfindern festgestampft. Die braunen Massen trafen sich anfangs noch in ihren alten Kluften in den Schlutuper Tannen, parkten ihre Autos heimlich um die Ecke. Später tauschten sie dann die braunen Hemden gegen weiße Westen aus, die sie sich gegenseitig gewaschen hatten.

Es folgt eine grüne Moosschicht mit Gräsern, die schön aussahen, beim Betreten jedoch Jedermann wie Treibsand aufsogen. Das Betreten lockte jedoch, denn dort wuchs schnell Eintagsgras, sprich Reichtum. Mörder und Diebe trieben sich dort ebenso herum, wie Fürsten und Professoren, informelle Mitarbeiter der Stasi, Koko-Freunde, Giftmüllkutscher und MP-Killer, Nachrichten- und Waffenhändler, Fördermittelbetrüger, Parteiführer, Kunsthändler und umgedrehte Rechtsanwälte.

Nur mit Hilfe der Inselzusammenschlüsse konnten "Betreter" sich häufig vorm sicheren Tod retten und am Rande überleben. Sie wurden dann Stiftungsbosse, Bankchefs oder leitende Angestellte. Oder Staatsanwälte von Ministers Gnaden. Wenngleich nicht eigentliche Inselbewohner, durften und dürfen sie am Rande mitpadddeln, waren und sind auf Gedeih und Verderb von den Inselfürsten abhängig. Ein Schnitt des Meisters vom Stuhl, einerlei ob mit oder ohne Schurz, und sie würden wurzel- und haltlos dahintreiben, absaufen.

Sie waren und sind wie Leibeigene der selbsternannten hanseatischen Pseudo-Inselelite.

Im Laufe der Zeit haben sie sich an diese Art der Abhängigkeit gewöhnt und saugen gierig den Morast der unteren Schichten auf, um davon zu leben. Und sie nahmen und nehmen die Abhängigkeit nicht mehr wahr. Längst nennen sie sich Bürgerschaft, Senator, Staatsanwalt oder Minister, Bundes- oder Landtagsabgeordnete, Richter oder Amtsleiter, Geschäftsführer städtischer Gesellschaften oder Hafenkapitän und fühlen sich besser, als der Rest der Welt. Korrupt bis zum Stehkragen bauen sie sich mit systematisch gewachsener krimineller Energie auf Kosten der Steuerzahler Häuser auf Mallorca, schachern mit Grundstücken und Molle, schanzen sich gegenseitig lukrative Bauplätze am Ruhleben, Aufträge und Posten zu, verschulden die Stadt und verschachern Bürger und städtisches Eigentum Stück für Stück, um sich ihren verantwortungslosen Luxus der Machtausübung leisten zu können.
Sie vergessen, Strassen zu bauen, damit die Tunnelabsahner wenigstens die Eröffnungsfeierlichkeiten noch vor der Einleitung des Insolvenzverfahrens zelebrieren können.

Bestimmen wo es lang geht tun die alten, oberkorrupten Drahtzieher, die anderen sind, ohne es zu merken, eingedummte Mitläufer, die sich finanziell gesund stoßen dürfen und meinen, das große Auto oder die erschlichene Villa würde sie dem besseren Teil der Gesellschaft zuordnen. In eigens gegründeten Lions-Seilschaften werden sie zusammengehalten und weiter verdummt, damit sie nicht merken, dass sie dumme Schafe auf dem Weg zur Schlachtbank sind. Wollproduzenten mit Mehrfachnutzen- sie halten das Gras kurz, liefern Wärme und werden, wenn nötig und gewollt, geschlachtet. Gerade hat man einen Polizisten wieder in die Herde der Schafe "aufgenommen" - mit etwas Glück, so der Wunschtraum vieler anständiger Bürger- ist er ein Wolf im Schafspelz.



Dumme glauben das, Denkende haben eher Mitleid wegen des Werteverfalls.

In der Bürgerschaft trauen sie sich nicht, das Maul aufzumachen, weil sie befürchten, von Ecco oder ihrer Hinterhältigkeit Roswitha abgeschossen zu werden und so ihren eingebildeten Einfluss zu verlieren - den sie allerdings nie hatten.

Stets gingen sie - oft lancierten - Verwaltungsvorlagen von Wenghöfer und anderen auf den Leim und trugen und tragen die b... Verschuldung dieser Stadt mit.

Dabei waren und sind sie immer nur Handlanger einer korrupten Ganovenbande, haben nie Einfluss gehabt. Aber verantworten durften sie die Sauereien immer.

Schneller als guten Tag konnten alle immer sagen: "Beschluss der Bürgerschaft" Wie der entstanden war, sei es durch Lügen, verwirrende Formulierungen, Vertagungen oder andere Hinterhältigkeiten - das wurde natürlich stets von den Drahtziehern unter den Teppich gekehrt.



Wohl der einzige nichtkorrupte Politiker ist gleichzeitig Spielball der "Drahtzieher" - der Bürgermeister. Relativ bildungsfrei und lernresistent wird er, je nach Bedarf von Vertretern, Stadtpräsidenten und Senatoren, Verwaltungsleitern oder anderen "Machern" aus dem "Kader" für die jeweiligen Zwecke instrumentalisiert.



Das Alles ist gediehen auf stinkendem, braunen, moorigen Morast.

 

Anfangs noch einzeln auf den Büscheln. Nennen wir sie Logen. Oder Pfeil-Pfadfinder. Oder Wendelbörner, Brümmers, Trendels oder Kasken, Brocks, Lembkes oder Eymers, HBK'ler, Sünnenwolds, Hilmers oder Schütts, Schumanner oder Burmeisters, Koscielskis, Petersens, Bodes, Cantanias, Zahns, Sieberts, Siewerts oder Kaisers, Gauls, Menkens, Hillers und Hiller-Ohms, Gaulins, Sauters, Reinhardts, Halbedels, Engholms oder Schusters. Es ist völlig einerlei.

 
Jeder gehört auf seine Art in eine der Kategorien. Die einen zu den Bösen, die anderen zu den Mitläufern und einige wenige zu den Guten.

Die wohnen allerdings immer seltener in Lübeck!

Schönen Tach noch -

Ein Schelm, der Böses dabei denkt.


 

Impressum: Tjark Brodersen, Pegelaustraße 3, 23564 Lübeck
Fax: 0451/9693269, eMail tjark (at) brodersen-satire.de

 

Anmerkung: Nicht oft genug kann man darauf hinweisen, daß – juristisch gesehen – „Satire alles darf“. Systemwidrige Ausnahmen – die auch auf juristischer Inkompetenz beruhen können – werden nur gemacht, wenn in Barschels Badewannenfoto der Kopf von Engholm hineinretuschiert und mit dem Zusatz „Sehr witzig Herr Engholm“ versehen wird.