Die Wasser des schleichenden Todes
Lübeck: Von weißen Westen, braunen
Hemden und roten Socken
Ab September 2006 gibt es bei www.luebeck-zeitung.de eine spannende
Fortsetzungsgeschichte: Darin schreibt die Hamburger Journalistin Elke Simoneit einen in Schleswig-Holstein,
Mecklenburg-Vorpommern und Lübeck handelnden Roman ... Hier das Vorwort
Eigentlich
begann alles damit, dass ein „heimlich Mitregierender“ vom herrschenden System
kaltgestellt wurde – er wollte nicht mehr „regionalsystemkonform“ teilen.
Die
Folgen hatte er unterschätzt, sie reichten über Vermögens- und Einflussverlust
bis hin zur persönlichen Insolvenz. Viele vor ihm hatten die Macht des
Clans bereits unterschätzt: Manche leben nicht mehr, andere entgingen nur durch
Zufall Gewehrschüssen oder Manipulationen am eigenen Auto.
Einige
verloren ihre Posten oder Standesrechte, einer "verunglückte"
tragisch in der Badewanne eines Schweizer Hotels, ein anderer verfing sich
im Gewirr der "Staatsführungsmechanismen" und "wurde zurückgetreten",
andere wurden für unmündig erklärt und landeten in der Psychatrie.
Aber
auch seine Gegner hatten die Folgen ihrer Aktion unterschätzt. Viele von ihnen
sollten und werden im Laufe der Zeit auf der Strecke bleiben. Dummheit,
Ignoranz, Größenwahn, Selbstüberschätzung, mangelnde Strategie,
Selbstherrlichkeit und Dickfälligkeit waren und sind die Fallstricke, über die
sie stolperten und stolpern sollten.
Der
„Kaltgestellte“ hatte nämlich aufgrund alter Kontakte aus seiner Armeezeit
direkten Zugang und nicht unerheblichen Einfluss zur Sicherungsgruppe des
Bundeskriminalamtes. Und zusätzlich hatte er zeitweise in nicht unwichtiger
Position für die Gauck-Behörde gearbeitet und sich dort ein immenses
Personenwissen, besonders aus der Region Mecklenburg-Vorpommern angeeignet.
Sein Wissen und seine Dokumentensammlung über die Geschehnisse um die
umstrittene Mülldeponie Schönberg würden ausreichen, einen politischen
Erdrutsch auszulösen. Das wussten aber nur sehr wenige Vertraute.
Diese
Tatsache und dadurch entstandene viele kleine gegenseitige Abhängigkeiten
brachten es so irgendwie zustande, dass ein Ermittlungsrichter des
Bundesgerichtshofes grünes Licht gab zu einer bis dato bundesweit einmaligen
und mittlerweile über mehr als fünf Jahre und politische Wahlen hinweg laufende
und sich im Laufe der Zeit sachbedingt fächerartig bundesweit ausbreitende
Aktion: Eine von Filz und Korruption unterwanderte Stadt mit ihren
Justizbehörden, Verwaltungen und Gesellschaften wurde Zielscheibe und Opfer
verdeckter Ermittlungen. Randerscheinung: Innert kurzer Zeit hatten sich sogar
mehrere verdeckte Ermittler ebenfalls so im Filz der Stadt verfangen, sie
wurden Teil des „Systems“, wenngleich später enttarnt.
Die
Akteure schrecken vor Nichts und Niemandem zurück und ihre täglich begangenen
Straftaten gehen quer durch alle deutsche Gesetzbücher. Ob Mord oder Totschlag, Betrug, Urkundenfälschung oder
Amtsmissbrauch, ob Erpressung oder Verschwendung von Steuergeldern spielt keine
Rolle. Um der Machterhaltung und Selbstbereicherung willen wird jedes Recht
ohne Rücksicht auf Verluste gebeugt, gebrochen und mit Füßen getreten. Oft aus
Machtgeilheit, manche werden erpresst, andere – und das scheint der
überwiegende Teil- tun es aus reiner Geldgier. Ob öffentliche Aufträge, Baugrundstücke
oder Baugenehmigungen, ob Beförderungen, Höhergruppierungen oder Arbeitsstellen
als Putzfrau oder Altenpflegehelfer – ohne Vitamin „B“ läuft im Norden nichts.
Sie
sind aktive Politiker, Parteivorsitzende, Bankbosse und Rechtsanwälte,
Bürgermeister und Richter, Staatsanwälte und Polizisten, Arbeitsvermittler, Marktbeschicker, Geschäftsführer städtischer und öffentlich
rechtlicher Gesellschaften oder Stiftungsbosse.
Verwaltungschefs
und Behördenleiter befinden sich unter ihnen ebenso, wie Zuhälter, Wirtschaftsbosse,
Verleger, Journalisten, Fernsehmoderatoren, Kriminalbeamte und Meinungsmacher
in öffentlichen-rechtlichen und privaten Rundfunk- und Fernsehanstalten. Sie
nutzen Talkshows und öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, um ihren
Aktivitäten den Anschein der Legalität zu geben. Sie drohen mit
Arbeitsplatzverlust und Firmenschließungen, um ihre Ziele zu erreichen. Manch
einer von ihnen war oder ist hinter schwedischen Gardinen – das tut dem System
jedoch keinerlei Abbruch. Und das „System“ sorgte auch stets für geringe
Strafen, einerlei wie schwerwiegend die Taten sind oder waren. Die meisten
Verfahren werden und wurden allerdings schon im Vorfeld eingestellt. Auf die
juristischen „Mitstreiter“ ist schließlich Verlass.
Europäische
Institutionen, Bundestag, Landtage, Bezirksregierungen, Kreisverwaltungen und
Gemeindevertretungen, Krankenhäuser und Kirchenverwaltungen sind von ihnen
ebenso durchsetzt, wie staatliche Aufsichtsbehörden – vom Kartellamt über
Gesundheitsämter bis zu Kreditaufsichtsbehörden. Ihre Finger stecken bis über
die Ellenbogen in nahezu allen Aufsichtsräten großer privater und
halbstaatlicher Firmen und Aktiengesellschaften.
Sie
begehen ihre Straftaten so offen und unverfroren, dass der Bürger sie
mittlerweile wie selbstverständlich hinnimmt.
Sie
nutzen deutsche Bildungsferne und deutsche Revolutionsunfähigkeit weit über
theoretische Schmerzgrenzen hinaus aus – und erhalten dafür Geld und Orden.
Sie
manipulieren via alte androzentristische Mechanismen
und bedienen sich nach internationalem Vorbild auf allen Ebenen Methoden der
Sprachverfremdung via „Political Correctness“.
Sie
treiben es mit den Menschen, wie die Menschen es mit dem biologischen
Gleichgewicht, mit der Natur, treiben: Es wird so hart eingegriffen, dass die
Eingriffe aus überlebenstechnischen Gründen ständige weitere Eingriffe
erfordern und zur Selbstverständlichkeit werden. Eine wahre
Teufelskreis-Kriminalität wird zum Alltag.
Sie
haben unsere Staatsgebilde auf allen Ebenen so intensiv und skrupellos
unterwandert, dass wir die Grenze zwischen Recht und Unrecht nicht mehr
zu erkennen vermögen.
Ihre
Unverfrorenheit wuchs über Jahre an, ihre Handlungsweisen sind mittlerweile
mächtiger und selbstverständlicher, als jede Gesetzgebung.
Grundgesetze
und Verfassungen, Aufsichtsgerichte und demokratische Kontrollmechanismen haben
sie für ihre eigenen Zwecke instrumentalisiert, ebenso einst gut, ehrlich und
gemeinnützig gedachte Service Clubs von Lions über Rotary bis Schlafraffia, von
ehrbaren Logen bis zu kirchlichen und weltlichen Glaubensgemeinschaften.
Hanseatische
Piraterie wird über ehrbare Gilden verballhornt, Ehre, Anstand und
Aufrichtigkeit werden verschachert wie billige Kopien der betenden Hände von
Albrecht Dürer.
Die
eigene Seele haben sie längst verschachert, jetzt geht’s es wieder zurück zum
Elementaren: Volksverdummung zum Zwecke der Bereicherung. Das kann nur
funktionieren, wenn die Einen Millionen verdienen und die Anderen dafür
ausgebeutet werden. So wurden früher Prunkschlösser und Privatpuffs der
Herrschenden bezahlt – so werden heute Einfluss und Manipulation der Massen
finanziert. Der Abgeordnete kassiert – und der Arbeitende zahlt.
Es
beginnt mit der kartellähnlichen Absprache zur zeitgleichen Werbeschaltung mit
gleichzeitiger Lautstärkenerhöhung der Rundfunkanstalten – um den
Zuschauer zum Anschauen zu zwingen: so kann er nicht „zappen“
– auf den anderen Kanälen ist zeitgleich ebenfalls Werbung - und endet mit
staatlich subventionierten Filmen. politically correct.
Die
Grabenkämpfe dieser Situation sind Basis dieser Geschichte. Aus den
unterschiedlichsten Gründen wurde sie in Lübeck angesiedelt. Die Nachwehen der
bis in die Gegenwart reichenden braunen Vergangenheit vieler mehr oder weniger
maßgeblicher Personen von Uruguay oder sonstwo, die direkte Verbindung hier
angesiedelter Unternehmen mit Golodkowskis Koko, die
Grenznähe und der zu DDR-Zeiten perfekt funktionierende „kleine Grenzverkehr“
waren - neben vielen anderen Dingen- Gründe dafür.
Schließlich
gingen Lübecker Waidmänner schon abends in der ehemaligen DDR – von Vopos
begrüßt - auf Jagd, um ihren Bock oder ein Stück Schwarzwild zur Strecke zu
bringen, als in Berlin und anderswo noch regelmäßig Flüchtlinge an der
innerdeutschen „Staatsgrenze“ erschossen wurden.
Diese
Geschichten spielen schwerpunktmäßig im Norden Deutschlands, sie könnten aber
ebenso im Süden spielen. Sie sind eine Anreihung von erfundenen Episoden,
die keinerlei Anspruch auf Wahrheit erheben.
Die
allgemeinen Schilderungen zur Zeitgeschichte betreffend, mag jeder Leser die
Schnittstelle zwischen Dichtung und Wahrheit selbst definieren. Auch hier
erheben zufällige Übereinsstimmungen keinerlei Anspruch auf Wahrheitsgehalt
oder Tatsachenberichterstattung.
Es
sei hier darauf hingewiesen, dass Orte, Personen und Handlungen frei erfunden
sind – Gemeinsamkeiten mit tatsächlichen Geschehnissen sowie Ähnlichkeiten mit
Personen und Handlungen sind zufällig und frei erfunden.
Quelle: www.luebeck-zeitung.de