Schauer des Grauens
Brief der Religionssoziologin und
Jugendbetreuerin Katharina Ehrenstein vom 6.8.2000 an die Fraktion der GRÜNEN
in der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck und Kommentar von Edwin Wolf dazu:
...
Ansonsten überrieseln uns Schauer des Grauens, wenn wir nur an Sie (die GRÜNEN,
d. Verf.) denken. Unser Umfeld hat sicher mal mehrheitlich grün gewählt, jetzt
wählt nur noch der Vorsitzende grün, aber, wenn ich persönlich an die Grünen
denke, so verkörpern sie für mich geistig das finstere Mittelalter, womit sie
eigentlich das repräsentieren, was ich am meisten verachte. Ich hasse es, wenn
man sich Feinde ausdenkt, um Feinde zu haben oder auch nur um sich zu bereichern,
wie es der RA H.-J. Pupus tat. Diese Ideologie, daß jemand, der objektiv gesehen
ein Verbrecher ist, gut ist, weil er schwul ist, konnte ich nie teilen. Sie
macht für mich die Inquisition aus. Auch das Fördern von Menschen, die hinter
einer Schutzbehauptung, sie würden verfolgt, weil sie homosexuell oder anderer
Hautfarbe sind, nur hemmungslosen Profit betreiben und andere vernichten und
ausbeuten, war mir einfach zu dürftig. Sie war auch anderen unerträglich. Sie
müssen sich vorstellen, daß es in Lübeck einen Rechtsanwalt (Edwin Wolf, d.
Verf.) gibt, der sicher 20 Jahre lang grün gewählt hat, der seine Zulassung
zurückgab, obwohl er drei heranwachsende Kinder hat, der vor allen Dingen nur
den RA Pupus haßt und Bücher über diese Symbolfigur der korrupten Justiz
schreibt, nur um den Druck von seiner Seele zu bekommen.
Die
Grünen sind für mich zur Partei der sozialen Lieblosigkeit geworden, die
mangelndes Gefühl durch abartige Rationalisierungen ersetzen. Ich möchte nicht
auf die Massaker zu sprechen kommen, die Sie mit der Kronsforder Allee
veranstaltet haben. Wenn man das unterstützt hat, hat man keine moralische
Legitimation mehr. Das war der Kampf der triumphierenden Ideologen gegen die
armseligsten Menschen, die es gab. Wer solche Gegnerschaft sucht, ist auf so
einem niedrigen Niveau, daß er nichts mehr im Leben ahnden darf, weil er
einfach das moralische Recht verspielt hat. Wer das erlebt hat, wie die
Jugendlichen sich erhängten und es nur diese in die Hände klatschenden
Politiker gab, die vor Siegesfreude ihre Contenance verloren, dann weiß man,
daß es im öffentlichen Leben nur noch Jekyll und Hyde Typen gibt. Was so
entsetzlich war, war der Genuß, den alle Beteiligten im Kampf gegen Wehrlose
offenbarten. Es ging gar nicht darum, daß wir irgendwelche falschen politischen
Ansichten vertraten, weil wir gar keine vertraten. Es war uns völlig egal, ob
einer PDS oder DVU war, solange er auf einem qualitativ hohen Niveau
argumentierte. Wobei ich meine, daß links immer dominierte und die Jugendlichen
eher grün waren.
Es
ging um etwas ungemein Schweiniges, worum es wohl nur noch geht, es ging darum,
Widerspruch und eigene Wege in der Sozialarbeit grundsätzlich abzuwürgen, weil
nur der entmündigte Mensch Profit bringt. Es gäbe diese Massen von Drogenleuten
nicht, wenn es nicht für andere profitabel wäre, wenn nicht irgendwelche
Schweine Seidenhemden tragen und Daimler fahren müßten, die angekettet im
Kerker liegen müßten. Niemand hat das Recht seine Bereicherung mit den
größtmöglichen Nachteilen anderer zu bezahlen. Der Staat schützt schon lange
nicht mehr Leib und Leben seiner Bürger. Man kann doch bei der niedrigsten
Geburtenrate der Welt und der höchsten Selbstmordquote unter jungen Leuten, bei
steigender Zahl von Drogentoten, nicht von einer Schutzfunktion des Staates
sprechen.
Dann
gibt es noch etwas, den Art. 5 des Grundgesetzes. Sie wissen, daß die
Ministerin Moser und Ihr großer Held Bouteiller uns den Garaus gemacht haben,
weil sie uns für extremistisch erklärten, was wir nie waren. Sie haben dazu
Äußerungen angekringelt, die eben nichts aussagten und zudem unter den Schutz
der freien Meinung fielen. Aber alle beteiligten Behörden, allen voran die
Gerichte, sind sofort unter den Teppich gekrochen. Wenn man mit ihnen
diskutiert, bleibt folgendes übrig: " Ich finde nichts Verbotenes an der
Meinung, aber wir sollen verfolgen und diskriminieren!"
Es
geht doch gar nicht darum, moralisch verwerfliches Handeln zu verfolgen, es
geht darum, daß man verfolgen darf. Die Verfolgung ist zum Selbstzweck und zur
Lieblingsbeschäftigung geworden. Man hat das bei der Hunde‑Hysterie
gesehen. Die Bevölkerung ist randvoll mit Haß und sie warten nur auf die
Lockerung von Ventilen. Das ist das Ergebnis Ihrer rot / grünen Politik, wobei
ich die anderen nicht besser finde. Alle waren sich einig, daß das Liquidieren
Wehrloser das größte Glück auf Erden ist.
gez.
K. Ehrenstein
Dankend habe ich Ihre Schreiben vom 5.8. und 6.8. erhalten.
Man
mag bei der Lektüre des Kapitels über die immer jünger werdenden Knaben den
Eindruck gewinnen, ich könnte den RA Hans-Jürgen Pupus hassen. Dem ist aber
nicht so. Zum einen ist mir diese Gefühlsregung gänzlich fremd; meine
"Skala" endet bei "Verachtung". Zweitens würde man ihm
damit zu viel "Ehre" bzw. Aufwertung erweisen. Er ist mir als ein
schmieriger Päderast äußerst zuwider aber im Hinblick auf seine menschliche
Niedrigkeit schlicht und ergreifend gleichgültig.
Wenn
Sie gelegentlich bitte noch an die Kopie des Schreibens des Bischofs von
Holstein und Lübeck denken würden, wäre ich Ihnen sehr verbunden. Ich glaube,
er sitzt zwischen mehr als nur zwei Stühlen und er ist sicherlich nicht
glücklich darüber, daß er z.B. solche Leute wie Dr. G. Semmerow mit in den
Vorstand des Spendenparlaments aufnehmen muß, aber der gehört ja sicherlich mit
zum "schwarzen Adel" von Lübeck. Als eine Tante meiner Schwägerin vor
einigen Jahren einen Posten als Oberstudiendirektorin in Lübeck antrat (sie war
zuvor im Lauenburgischen tätig), wurde ihr aus berufenem Munde sogleich
verklickert, daß es in Lübeck 14 Familien gäbe, die praktisch alles zu
bestimmen hätten. Ich vermute, daß Semmerow dazu gehört und Kohlwage kuschen
muß. Es ist also nur vordergründig historisch richtig, daß in Lübeck 1848 die
faktische Oligarchie der Ratsfamilien abgeschafft wurde. Bestes Beispiel dafür
ist doch die Machtposition der Fraktionsvorsitzenden von SPD und CDU und daß
"Stimmviehverhalten" der übrigen Bürgerschaftsmitglieder.
gez.
Edwin Wolf