Feine Hanseaten, gell ?

 

Detlef Winter

Max-Planck-Str. 13

23568 Lübeck, den 11.11.2001

Tel: 3 29 90

 

Staatsanwaltschaft

23568 Lübeck

 

710 Js 12083/00

 

Sehr geehrter Herr Staatsanwalt Ehlers,

in der vorbezeichneten Angelegenheit habe ich heute Gelegenheit gehabt, die Blatt 463ff d. A. zur Kenntnis zu nehmen. Auch wenn das gegen mich gerichtete Ermittlungsverfahren zwischenzeitlich gemäß § 170 II Strafprozeßordnung (Anm.: entspricht dem Freispruch in der Hauptverhandlung) eingestellt wurde, muß ich feststellen, daß die Staatsanwaltschaft auch in den mir jetzt erst zugänglichen Aktenteilen keinesfalls zu einer objektiven, neutralen und sachgerechten Haltung hat finden können. Die Haltung der Staatsanwaltschaft ist nach wie vor insbesondere durch vier Merkmale gekennzeichnet:

1)     Liebedienerei gegenüber Prof. Richard und RA Dr. Mewing, Hamburg,

2)     Gehorsam gegenüber VRiLG Klaus-Dietrich von Rützen, dem schwerste Rechtsbrüche nachgewiesen wurden und der die Staatsanwaltschaft aufgefordert haben soll, mich anzuklagen,

3)     fortgesetzte Strafvereitelung zu Gunsten Klaus Kühnel, den Außenstehende als „Abschaum der Menschheit“ qualifizieren und zu dem selbst sein RA Niether zwischenzeitlich auf deutlichste Distanz gegangen ist,

4)     Verfolgung Unschuldiger gegenüber meiner Person.

Besonders empört hat mich, daß die Ermittlungsakte (vermutlich wegen der bevorstehenden Anforderung durch das Oberlandesgericht) offenbar „großflächig verändert“ wurde, was es nach meinem Kenntnisstand nicht einmal unter der Regierung und dem Terrorregime der Nationalsozialisten gegeben hat.

Ich verspüre allerdings keine Neigung, nun auch noch alle „Unregelmäßigkeiten“ innerhalb der Bl. 463ff aufzulisten und begnüge mich insoweit mit einigen wenigen Beispielen:

1)     Bl. 466, Zeile 6-8: Das ist unwahr und das habe ich nie gesagt! Lesen Sie doch bitte das von Ihnen selbst gefertigte Protokoll meiner Vernehmung (zwei Stunden Vernehmung auf 3 ½ Seiten mit großem Zeilenabstand). Kühnel hat in seiner Wohnung in der Hundestraße an jenem Freitag in der Zeit von 12-12:30 Uhr die Vertragsentwürfe auf seinem PC zu Ende geschrieben. Ohne Lesebrille (2,0 Dioptrie wegen Altersweitsicht) konnte ich auf seinem Monitor nichts lesen. Er sagte mir, daß er Preise eingesetzt habe, die er durch eine bestimmte Bedienungsfunktion wieder ausblendete. Nichts anderes habe ich bei meiner Vernehmung gesagt! Was soll diese weitere Sachverhaltsmanipulation? Außerdem hatte Kühnel überhaupt keinen Laptop o.ä., um in der Tiefgarage etwas schreiben zu können.

2)     Warum hat der Dezernent nicht aktenkundig gemacht, was er mir am Telefon sagte? Daß nämlich Kühnel in seiner letzten Einlassung (Bl. 395-404) so viele nachweisbare Lügen unterbreitet habe, daß Sie Ihre eigene Anklage für nicht (mehr) haltbar hielten. Ich bleibe aber dabei, daß Sie von Vornherein, spätestens seit meiner Vernehmung, von meiner Unschuld wußten, bzw. von dieser überzeugt waren!!!

3)     Der handschriftliche Vermerk des Dezernenten auf Bl. 520 d.A. entspricht nicht den Tatsachen. Ich habe nie erklärt, daß das Akteneinsichtsgesuch nebst Erinnerung von Herrn Dr. Haferbeck überholt sei!

4)     Warum wurde nicht aktenkundig gemacht, was der Dezernent mir weiterhin am Telefon sagte, daß nämlich „er (Staatsanwalt Ehlers) und RA Niether Kühnel im Griff haben“. Ich interpretiere das dahin, daß Staatsanwalt Ehlers und RA Niether die „Führungsoffiziere“ des „IM Professore Italiano“ sind, oder irre ich etwa? Fest steht jedenfalls, daß Kühnel RA Niether und RA Dr. W. Schröder um Monate länger kennt als ich und daß der Dezernent bereits vor der Jahreswende 1999/2000 mit Kühnel persönlichen Kontakt hatte, weil nämlich eine promovierte Kollegin aus der Wirtschaftsabteilung der – sehr begründeten – Auffassung war, daß Kühnel keine akademischen Titel in der BRD führen dürfe.

5)     Aus Blatt 474 ergibt sich, daß Kühnel während seines Sozialhilfebezuges zweimal (!!!) 11.000 DM aus dem Verkauf von Drucken erzielt hat. Es steht also unter Beachtung der von mir weiterhin vorgelegten Unterlagen definitiv fest, daß Kühnel volle drei Jahre zu unrecht Sozialhilfe bezogen hat und allein schon dafür drei Jahre in den Bau müßte, wenn man einschlägige dienstliche Weisungen ernst nimmt und in der erforderlichen Gleichmäßigkeit anwendet. Usw. usw. usw.

Abschließend erlaube ich mir den Hinweis, daß ich die an diesem gegen mich gerichteten Komplott beteiligten Personen zutiefst verachte, u.a., weil sie mit einer solchen Unperson wie Kühnel, der ich aus christlicher Nächstenliebe geholfen habe, auf einer Stufe stehen und weil keiner bis heute den winzigen Rest menschlicher Größe aufgebracht hat, sich bei mir zu entschuldigen.

Hochachtungsvoll

Anmerkung: Auf Druck der Justizministerin in Kiel hat sich Ehlers dann doch noch zu einer telefonischen Entschuldigung durchgerungen. Die Bundesrepublik Deutschland hat diesem Staatsanwalt Hans-Jürgen Ehlers, der bei Licht betrachtet für seine Amtsdelikte bei Pensionsverlust ins Gefängnis gehört, im Sommer 2003 einen Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland umgehängt, den er ebensowenig verdient hat, wie Michel Friedman und die von Bernt Engelmann in seinem Klassiker aufgezählte Truppe. Für mich ein Grund mehr, diesem Land so schnell als möglich den Rücken zu kehren.                           www.luebeck-kunterbunt.de