Treibhausgas

 

Zu: "Das Brett vor der Sonne beseitigen" von Franz Alt, JF 22/06

 

Das Geschäft mit der Angst

 

Dr. Franz Alt gibt sich gewohnt hoch wissenschaftlich, weil er scheinbar unbezweifelbare Fakten liefert. Tatsächlich betreibt er wie ‑ darin ähnlich den meisten Gutmenschen und Pseudowissenschaftlern ‑ nur das Geschäft mit der Angst. Vielmehr gilt es, das Brett der "political correctness" vor unseren Augen wegzunehmen, etwa in der Frage des Kohlendioxids. Das Umweltbundesamt hatte am 10. August 2005 mitgeteilt, daß nach wissenschaftlichen Schätzungen nur etwa 1,2 Prozent der Emission von Kohlendioxid durch menschliches Handeln bedingt und der Rest natürlichen Ursprungs sei. Laut Medienberichten hat ein Jahr Emissionszertifikathandel eine Senkung der technischen Kohlendioxid‑Produktion um zwei Prozent bewirkt. Das bedeutet, daß die gesamte Kohlendioxid‑Emission im Jahr um 0,024 Prozent zurückgegangen ist. Der Treibhaus‑Hypthese zufolge macht das Kohlendioxid nur etwa ein Drittel der Treibhausgase aus. Dementsprechend bewirkt der Kohlendioxid‑Zertifikathandel einen Rückgang der Treibhausgas‑Produktion um nur 0,008 Prozent. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kann daher gefolgert werden, daß der Zertifikat‑Handel keinerlei Einfluß auf das Klima besitzt, jedoch eine erhebliche Schädigung für die deutsche Volkswirtschaft bedeutet. ‑ Es mag ja sein, daß mir derzeit mehr Kohle, Gas und Öl verbrauchen als jemals zuvor, die Schlußfolgerungen sind trotzdem falsch.

 

Quelle: ALOIS A. DEGLER, RASTATT - Leserbrief in JUNGE FREIHEIT vom 30. Juni 2006

 

Anmerkung: Franz Alt ist ein integerer und bewundernswerter Mann, nur in der Frage des angeblichen Treibhausgases Kohlendioxid scheint Herr Degler erheblich näher an der naturwissenschaftlichen Wahrheit zu sein. Deshalb mag es auch sein, daß der amtierende US-Präsident Bush wegen aller erdenklichen schlimmen Dinger - einschließlich des Irak-Krieges - schwer gescholten werden muß, nicht aber unbedingt wegen seiner Weigerung, das Kioto-Abkommen zu unterzeichnen.

 

Wer sich noch ausführlicher mit diesem Thema auseinandersetzen will, informiere sich durch die Lektüre von:

 

1)     Dirk Maxeiner / Michael Miersch: "Lexikon der Öko-Irrtümer. Fakten statt Umweltmythen", Piper, München 2002, S. 149 ff (und die auf S. 156 f mitgeteilte weiterführende Literatur)

2)     DER SPIEGEL 23 / 2001 / 196 ff ("Die Launen der Sonne")

3)     DER SPIEGEL 6 / 2002 / 164 ff ("Apocalypse No?")

4)     DER SPIEGEL 34 / 2002 / 48 ff ("Kann das noch Zufall sein?")