Tödliche Kälte

 

Björn Lomborg – Statistikprofessor an der Copenhagen Business School – begegnet einer übertriebenen Angst vor dem Klimawandel. Er behauptet, die Milliarden, die jetzt für den Klimaschutz ausgegeben werden, sind rausgeschmissenes Geld. DER SPIEGEL (39 / 2007 / 196 – 198) hat ihn dazu und zu den weiteren Thesen in seinem Buch „Cool it: The Skeptical Environmentalist’s Guide to Global Warming“ interviewt. Hoffentlich liest Frau Merkel das Buch oder zumindest das SPIEGEL-Gespräch noch, bevor sie weitere Unsummen ins Klo stopft und runterspült.

 

(...) Spiegel: Sie jedenfalls deuten ihre Progno­sen (die Prognosen der Klimaforscher) so, dass man meinen könnte, der Kli­mawandel sei ein Segen für die Welt.

Lomborg: Ich weiß nicht, wo Sie diese Aus­sage in meinem Buch gefunden haben. Ich fordere nur, dass wir uns nicht ausschließ­lich mit den negativen Folgen befassen. Ich habe irgendwann begriffen: Moment mal, da gibt es doch noch eine andere Seite. Im Disney-Film, da gibt's nur Gut und Böse, aber in der wirklichen Welt sieht es an­ders aus. Nehmen Sie das Beispiel der Hitzetoten. Im Sommer 2003 hat es in Europa 35.000 Hitzetote gegeben, was vie­le als Vorgeschmack auf den Horror der Treibhauszukunft gewertet haben. Aber was keiner sagt: Gleichzeitig wird es einen Rückgang der Kältetoten geben, und dieser wird sogar deutlich größer sein als die Zunahme der Hitzetoten. Wenn die Pro­gnosen so lauten, dann muss man das doch sagen dürfen.

SPIEGEL: Wollen Sie behaupten, dass wir dank Klimawandel länger leben werden? Lomborg: Ich wäre mit dieser Deutung vorsichtig. Aber ja, die Zahlen lassen die­se Lesart durchaus zu. Im Übrigen frage ich Sie: Wo haben Sie vor, Ihren Alterssitz einzurichten? In Helsinki? Nein, Sie wer­den nach Spanien oder nach Italien gehen. Die Abstimmung mit den Füßen fällt ganz eindeutig aus: lieber warm als kalt. (...)

 

 

An allen Orten der Welt sind die Sterberaten temperaturabhängig: In Südfinnland
sterben bei 14,8°C am wenigsten Menschen, in Athen hingegen bei 24,2°C. Ober-
und unterhalb des jeweiligen Temperatur-Optimums steigen die Sterberaten an.
Generell gilt dabei sogar in warmen Städten wie Athen: Die Zahl der zusätzlichen
Hitzetoten ist deutlich geringer als die der Kältetoten. Ob daraus folgt, dass eine
Erwärmung die Sterberaten senkt, ist jedoch strittig. 

 

                                                                            Südfinnland          Baden-Württemberg           Athen

 

Temperatur-Optimum (+/- 1,5°C)                       um 14,8°C                    um 20,5°C                     um 24,2°C

 

Tage im Jahr über dem

Temperatur-Optimum                                                  46                                 22                                     63

 

Jährliche Hitzetote                                                   248                               108                                   445

 

Tage im Jahr unter dem

Temperatur-Optimum                                                 275                               308                                   251

 

Jährliche Kältetote                                                  1379                             1936                                 2533

 

Quelle: Björn Lomborg und DER SPIEGEL 39 / 2007 / 197 f

 

Anmerkung: DER SPIEGEL (6 / 2002 / 164 ff) hatte sich bereits mit Lomborgs vorangegangenen Bestseller „The Skeptical Environmentalist. Measuring the Real State of the World” beschäftigt. Zur Überprüfung auch anderer “grüner” Szenarien der Apokalypse ist das “Lexikon der Öko-Irrtümer” von Dirk Maxeiner und Michael Miersch hilfreich. Lesenswert ist auch „Die erfundene Katastrophe“ von Ullrich Rothe in P.T. MAGAZIN 4 / 2007 / 42 46