Ideologisch eingeengt
"Prosit Neujahr! 39 (!!!) Neujahrsgrüße vom Staatsanwalt"
So lautete vor sechs Jahren die Überschrift der Unabhängigen Nachrichten
in der Dezember-Ausgabe des Jahres 1999.
Seit 1994/95 hatte ein
ideologisch eingeengter Staatsanwalt mit einer speziell dafür gebildeten
Sonderkommission »SOKO VERLAG« des Staatsschutzes jede bis dahin erschienene
Ausgabe der UN seit 1/1991 und aller folgenden Ausgaben bis zum Januar 1999
Wort für Wort beäugt und geprüft, aus welchen Artikeln er uns einen Strick
drehen könnte.
In 39 (!!!) Fällen sah er dann
den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt, weil die Beiträge (Zitat): »Angst vor Überfremdung und damit Haß auf Ausländer schüren«.
Doch bis heute (Jahreswende
2005/2006) fand sich kein Richter bereit, diese Ausgaben zu beschlagnahmen und
aus dem Verkehr zu ziehen. Im Gegenteil: In endlosen Prozeßtagen, Beschwerden,
Schriftsätzen und Beschlüssen haben sich bis zum Jahresende 2005 der Großteil
der Fälle erledigt und von den ursprünglich 39 Tatvorwürfen sind 29
herausgefallen. Mit den restlichen 10 gehen wir frohgemut und zuversichtlich in
die 2006 anstehenden Prozeßtermine.
Wer vor den Folgen weiterer
Überfremdung warnt und dabei gar nicht die Ausländer angreift, sondern nur die
Politik kritisiert, die solche Entwicklung zuläßt, schürt nach Ansicht dieses
Staatsanwaltes »Haß auf Ausländer« und macht sich damit strafbar.
So wurde z. B. in der Ausgabe
UN 3/96 wörtlich ein Artikel des MdB Dr. Peter Gauweiler (CSU) in »BILD« vom
6.3.1996 zitiert, der damals zur Aufnahme von 500.000 Ausländern im Jahr 1995
schrieb: »Wer meint, dies sei den Deutschen möglich, ist verrückt oder arbeitet
auf das Ende unserer Nation hin.«
Dazu sagt die Anklage im heute
nach zehn Jahren immer noch laufenden Verfahren gegen die UN: »Der Artikel will suggerieren, daß Ausländer
in Deutschland den Deutschen das Lebensrecht streitig machen und will somit Haß
gegen Ausländer schüren.« Sollte solche Rechtsauffassung vom
Bundesverfassungsgericht bestätigt werden, wäre das Ende der Pressefreiheit in
der BRD und der Grundrechte nach Artikel 5 GG erreicht.
In der Zuversicht, daß dies
nicht geschehen wird, gehen wir unter unserem Motto »Wahrheit, Klarheit, Offenheit« ungebeugt in den 38. Jahrgang
unserer Monatszeitschrift UN!
Quelle: Unabhängige Nachrichten / Sonderdruck Januar 2006
"Wenn wir uns weiterhin einer Steuerung des
Asylproblems versagen, dann werden wir eines Tages von den Wählern, auch
unseren eigenen, weggefegt. Dann werden wir zu Prügelknaben gemacht werden.
Ich sage Euch - wir sind am Ende mitschuldig, wenn
faschistische Organisationen aktiv werden. Es ist nicht genug, vor
Ausländerfeindlichkeit zu warnen - wir müssen die Ursachen angehen, weil uns
sonst die Bevölkerung die Absicht, den Willen und die Kraft abspricht, das
Problem in den Griff zu bekommen"
Der frühere SPD-Fraktionsvorsitzende
im Deutschen Bundestag, Herbert Wehner, in einer Sitzung des
SPD-Parteivorstandes am 15. Februar 1982.
Anmerkung:
Wenn man die gleichen Maßstäbe anlegt, hätte der "ideologisch
eingeengte" Staatsanwalt ja auch gegen Herbert Wehner ein
Ermittlungsverfahren einleiten oder die Aufhebung seiner parlamentarischen
Immunität beantragen müssen, denn immerhin hat Wehner von der Notwendigkeit der
Steuerung des Asylproblems gesprochen, welches es in den Griff zu bekommen gelte.
Daß dies nicht geschah, lag
-
an seiner herausgehobenen
politischen Stellung?
-
daran, daß er früher
strammer Kommunist war?
-
daran, daß er als
geläuterter Sozialdemokrat galt?
-
daß er Mitglied im
LIONS-Club war?
Zutreffend -
und extrem verwerflich - ist nach alledem, daß Justiz und Verfassungsschutz von
den politischen Machthabern der Systemparteien als Büttel für die Errichtung
einer Gesinnungsdiktatur Metternichscher Art mißbraucht werden, die insbesondere
der Meinungs- und Pressefreiheit in der klassischen Interpretation des
Bundesverfassungsgerichts ins Gesicht schlägt!