Zionistenkongreß in Karlsbad 1921

 

Bezeichnende Eingeständnisse über das Wesen des Zionismus’ verfasste

der Jude Arthur Holitscher (1869 – 1941) im Novemberheft 1921

der „Neuen Rundschau“ unter dem Titel „Karlsbad vor Palästina“.

Holitschers Mutter war übrigens die Nichte seines Vaters.

Ein Hauslehrer unterrichtete ihn in Deutsch, ein Rabbi in Religion.

 

„Wem das Glück zuteil geworden war, das elementare Erlebnis: Sowjetrußland mit dem Herzen und Hirn aufzunehmen, dem mußte in Karlsbad die überraschende Parallele Moskau – Zion zwingend zum Bewußtsein kommen. Unsere im Entstehen begriffene, im tiefsten Wesen utopische Kultur wurde von deutschen Seherphilosophen vorbereitet, wird von deutschen Praktikern, Organisatoren gefestigt. An der Spitze der Bewegungen aber sehen wir die genialen befreiten Ostjuden ungestüm vorwärtsdrängen. Der Führer des heutigen Weltzionismus ist der Russe Professor Weizmann, die obersten Männer der Exekutive sind die Russen Sokolow und Ussischkin. Sie bilden mit den Organisatoren und den Aufbauern Palästinas, Ruppin, Lichtheim, den Deutschen, eine Einheit, die von der Internationale der Weltjudenschaft anerkannt ist. Denn es gibt außer der Internationale Rom, der Internationale Moskau heute nur noch diese dritte Internationale Zion, die weltliche Macht aus den Wurzeln der Religion entfaltet.“