Wucherbetrieb?

„Geschäft mit dem Holocaust“ scharf kritisiert

Jüdischer Politikwissenschaftler: Die Gelder kommen nur selten den Opfern zugute

OXFORD - Der jüdische Politik­wissenschaftler Norman G. Finkel­stein hat ein angebliches »Ge­schäft mit dem Holocaust« kriti­siert. Organisationen wie der Jüdische Weltkongreß und die Jewish Claims Conference miß­brauchten das Gedenken der Opfer des Nazi-Terrors, sagte der Pro­fessor an der City Universität von New York in einem Gespräch mit der evangelischen Presseagentur epd im englischen Oxford.

Bei den Verhandlungen über Entschädigungszahlungen für Zwangsarbeiter oder wegen sogenannten Raubgoldes gingen die Vertreter jüdischer Interessen mit »unlauteren Methoden« vor. Mit »manipulierten Zahlen« werde der Kreis der Anspruchsberechtigten ausgeweitet in der Absicht, von deutschen Unternehmen und schweizerischen Banken astronomische   Beträge   zu   »erpres­sen«.

Die Gelder kämen jedoch nur in den seltensten Fällen den Opfern selbst zugute, fügte Finkelstein hinzu, dessen Buch »The Holocaust Industry - Reflections on the Exploitation of Jewish Suffering« (Die Holocaust-Industrie - Gedanken zur Ausbeutung jüdischen Leidens) in der vergan­genen Woche in Großbritannien erschien: »Diese Industrie hat sich in jüngster Zeit zu einem einzigen Wucherbetrieb entwickelt.«

Das »Geschäft« mit dem Holo­caust, so Finkelstein, basiere auf der betrügerischen Aneignung der Geschichte zu ideologischen Zwecken. Schlimmer als rechtsge­richtete Historiker wie der Brite Irving seien die »selbsternannten Hüter des Gedenkens«.

Quelle: UNABHÄNGIGE NACHRICHTEN 10/2000/12 zitieren die Nürnberger Zeitung vom 25.7.2000