Richter und Henker

 

"Jetzt befinden sich Juden an allen Ecken und auf allen Stufen der Macht. Der Russe sieht ihn an der Spitze der Zaren­stadt Moskau (Lew B. Kamenew) und an der Spitze der Metro­pole an der Newa (Grigorij Jewsejewitsch Sinowew) und als Haupt der Roten Armee (Lew Trotzki), dem perfektesten Me­chanismus der Selbstvernichtung. Er muß mit ansehen, daß das Ufer des Heiligen Wladimir heute den ruhmreichen Namen eines Nachimson trägt (nach Semion M. Nachimson), daß der historische Liteijnyj-Prospekt in einen Wolodarskij-Prospekt umbenannt wurde (nach W. Wolodarskij) und Pawlowsk in Sluzk (nach Anton J. Sluzki). Der russische Mensch hat jetzt einen Juden sowohl als Richter als auch als Henker vor sich."

 

Quelle: I. O. Levin: „Russland und die Juden“, Sammelband, Paris YMCA-Press 1978 (Nachdruck der Originalausgabe Berlin 1924, herausgegeben von der Vaterländischen Vereinigung russischer Juden im Ausland)