Psycho-Terror des Zentralrats der Juden

 

FAZ: Betrifft den Leserbrief von Oberrabbiner Moishe Arve Friedman in Ihrer Zeitung vom 19. 1. 2005.

 

 

Ich war sehr überrascht und hoch erfreut darüber, daß in Ihrer Zeitung eine solche Meinung möglich ist, obgleich die Position des Oberrabbiners in punkto Holocaust in Deutschland strafbar ist. Als Deutscher palästinensischer Abstammung hat es mich besonders gefreut, daß Friedman sich ein Jerusalem befreit vom Zionismus wünscht; dies wünschen sich auch die Palästinenser. Sie hatten in Palästina nie Probleme mit Juden bis die Zionisten ihr Kolonisierungsprojekt in Palästina starteten. Der Spaltpilz wurde durch den zionistischen Anspruch auf dieses Land in diese Weltregion getragen, als sie behaup­teten, die Juden bildeten nicht nur eine Religionsgemeinschaft, sondern seien auch ein Volk. Dies ist natürlich barer Unsinn. Alle Juden auf der Welt sind durch ihren Glauben miteinander geistig verbunden, so wie alle Gläubigen anderer Religionsgemeinschaften auch. Ein Volk bilden sie dadurch noch lange nicht. Die Juden Rußlands, Polens, Chinas, Argentiniens, der USA, Frankreichs, Äthiopiens, Perus, Deutschlands, Marokkos, Syriens oder Israels sind Staatsbürger ihres jeweiligen Landes und keine israelischen Juden - diese sind nur Israelis. Nur die Juden in Israel bilden das jüdische Volk im staats­rechtlichen Sinne. Der Anspruch der Zionisten in Israel muß deshalb zurückgewiesen werden, alle Juden der Welt zu vertreten und ihnen Heimat zu bieten. Alle Juden außerhalb Israels leben in ihren jeweiligen Heimatländern sicherer als in Israel. Zu dieser Unsicherheit hat die Sharon-Regierung, auch Vorgängerregierungen, durch ihre staatsterroristische Politik wesentlich beigetragen.

Das Hauptanliegen des Oberrabbiner Moishe Friedmans, Kardinal Joachim Meisner vor Angriffen des Zentralrates der Juden in Deutschland in Schutz zu nehmen, ist mehr als ehrenwert. Meisner hat nicht verglichen und schon gar nichts relativiert. Es bedarf eines orthodoxen Juden, um die unerhörten Angriffe von Paul Spiegel auf Meisner zurückzuweisen. Ich bin entsetzt über die Feigheit meiner deutschen Landsleute. Was maßt sich Paul Spiegel eigentlich an? Verfügt er über eine exklusivere Moral als andere Deutsche? Er vertritt eine winzige Minderheit und verfügt über einen größeren Einfluß als der Bundeskanzler. Warum weist der Regierungschef ihn nicht in seine Schranken? Warum kommen immer Paul Spiegel oder andere Zentralratsmitglieder in den Medien zu Wort? Warum fragt man nicht den Vorsitzenden des Zentralrates der Muslime oder der Sinti und Roma oder der Palästinensischen Gemeinde? Deren Mitgliederzahl ist wesentlich höher als die der Organisation von Paul Spiegel.

Wann kapieren endlich meine deutschen Landsleute, daß sie durch den Zentralrat moralisch erpreßt werden. Oberrabbiner Friedman hat Recht, wenn er die Deutschen dazu auffordert, ihren Nationalstolz wiederzuentdecken. Solange ihnen dies nicht gelingt, wird es mit der verkorksten Leitkulturdebatte und anderen unsinnigen Konzepten nichts werden.

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Izzeddin Musa

Am Bonner Graben 19

53343 Wachtberg