Jüdische Antisemiten
Es
hat zu allen Zeiten vereinzelte Juden gegeben, die jüdische Lehren und
Anschauungen offen kritisierten. Zu diesem Personenkreis gehörten
beispielsweise Jacob Brafmann, ein getaufter russischer Jude, der 1869
„Das Buch vom Kahal“ über die jüdische Gemeindeorganisation herausgab. Dieses
kritische Buch ereilte das typische Schicksal; es wurde von Juden aufgekauft
und so in der Verbreitung unterdrückt. Erhalten sind jedoch noch diverse
Exemplare des Nachdrucks des Hamburger Professors Dr. Siegfried Passarge aus
dem Jahre 1928.
Aron
Brimann,
ein getaufter russischer Jude, veröffentlichte 1883 unter dem Pseudonym Dr.
Justus den berühmten „Judenspiegel“, in dem er 100 Gesetze aus dem Talmud
anführt, die mitteleuropäischen Sittenauffassungen widersprechen.
Otto
Weininger,
ein getaufter österreichischer Jude, widmete 1903 in seinem Buch „Geschlecht
und Charakter“ dem Judentum ein umfangreiches Kapitel.
Der
radikalste aller „jüdischen Antisemiten“ war der wohlhabende Wiener
Schriftsteller Arthur Trebitsch, ein getaufter Jude, dessen vernichtende
Kritik am Judentum stellte die heftigsten indogermanischen Antisemiten in den
Schatten. Das etablierte Judentum fühlte sich derart angegriffen, dass
Trebitsch für geistig nicht normal denunziert wurde. Trebitsch ließ sich
daraufhin freiwillig durch mehrere Ärzte psychiatrieren, wobei er einhellig als
geistig vollkommen gesund befunden wurde. Als Beispiel für den glühenden
Antisemitismus dieses Schriftstellers jüdischer Abkunft soll hier ein Auszug
aus der Flugschrift wiedergegeben werden, die Trebitsch am 16. Mai 1920 in Wien
in Bezug auf die „Protokolle der Weisen von Zion“ versandte:
Wenn die Not am höchsten,
ist Gottes Hilfe am nächsten.
Im Jahre 1897 war der erste Zionistenkongreß zu
Basel. Die harmlose Öffentlichkeit glaubte gemeiniglich, dieses Zusammenströmen
der Judenschaft aus aller Herren Länder gelte der Schaffung von Heimstätten für
die zahlreichen heimatlosen Juden, die alljährlich aus dem Osten Europas
auswandern, ohne recht zu wissen, wohin. Und in manchen judenfeindlichen
Gehirnen erwachte die Sehnsucht, dass dort in Palästina, durch Schaffung eines
neuen jüdischen Reiches endlich gar mit Hilfe der Juden selbst der
schmerzlichstschwersten europäischen Frage ein Ende bereitet würde. Von den Staatsmännern
der ganzen Welt aber fand sich fast niemand, der in diesem Kongresse ein
besonderes Ereignis erblickt hätte. Nur Russland allein – die einzige
Regierung, die in ihrem allgegenwärtigen Spitzeltum, ihrem ungeheuren Heer von
Spionen, Agenten und Geheimpolizisten, den Methoden des heutigen Judentums
annähernd gleichkam (und daher auch als erste von diesem Judentume vernichtet
werden musste), nur diese russische Regierung schöpfte in ihrem wachen Argwohn
gegen alle geheimen anarchischen Verschwörungen, die, wie ihr wohl bewusst war,
stets von den Juden ausgingen, ein tiefes Misstrauen, dank welchem sie alle
nötigen Maßregeln traf, die geheimen Absichten dieses Kongresses zu entlarven.
Die öffentlichen Sitzungen waren allgemein zugänglich. Daß es außerdem
geheime Sitzungen gab, das ahnte keiner der Berichterstatter der
europäischen und außereuropäischen
Mächte, die ihre Kongressberichte über die ganze Erde hinaussandten. Als
aber nach Abschluß dieser geheimsten Sitzungen ein Abgesandter mit diesen Sitzungsberichten
an die Großloge von Frankfurt a. Main entsandt wurde, da war es der russischen
Regierung gelungen, dank ihrer großzügigen Bestechungsgelder, die Zeit, die
dieser Abgesandte auf der Strecke zum Übernachten verbrachte, durch ein Heer
von bereitgehaltenen, die ganze nacht hindurch emsig tätigen Schreibern dazu zu
verwenden, besagte Dokumente in fieberhafter Eile in Abschriften festzuhalten.
So gelangte diese höchst bedeutsame Geheimschrift unbeachtet in die Hände der
russischen Regierung. Die Schicksale der bald hierauf in Druck gegangenen, für
die zionistische Bewegung ebenso aufschlussreichen als gefahrdrohenden Schrift
waren gar mannigfaltige. Dank dem noch ganz anders allgegenwärtigen Gelde der
„israelischen Allianz“ mit ihren Nebeninstituten gelang es wieder und wieder,
eine um die andere Auflage verschwinden zu lassen. So erfuhr man denn in der
Öffentlichkeit so viel wie nichts von dieser Schrift, und auch die
eindringlichen Mahnungen etlicher Politiker waren fruchtlos geblieben. Die
Schrift blieb verschollen, bis es der jüdischen Wühlarbeit gelungen war, als
eines der ersten das Zarenreich zu vernichten. (...)
Quelle der Flugschrift: „Die echten Protokolle der Weisen von Zion. Sachverständigengutachten, erstattet im Auftrage des Richteramtes V in Bern“ von Ulrich Fleischhauer, Erfurt 1935, S. 70 f
Der einleitende Text wurde in Anlehnung an Fleischhauer a.a.O., S. 70 zusammenfassend
umformuliert.
Auch der wohl profundeste
Kenner der Materie um die „Protokolle“, der katholische Theologe Johannes
Rothkranz, hat sich u.a. mit Trebitsch’s Version wie folgt auseinandergesetzt:
Diese - hypothetische - Darstellung ist wohl a)
mit ZUR BEEK dahingehend zu ergänzen, daß der bestochene jüdische Bote über die enorme
Wichtigkeit dessen, was er bei sich trug, nicht informiert gewesen sein dürfte,
da er sich andernfalls kaum zur zeitweiligen Herausgabe der Unterlagen
bereitgefunden haben würde; sie ist b) insoweit zu korrigieren, als wohl kaum
ein ganzes «Heer» von Schreibern benötigt wurde, um binnen immerhin einer
ganzen Nacht den uns vorliegenden Text zu kopieren, und die Abschrift
jedenfalls vollständig ausgefallen wäre, wenn tatsächlich ein solches «Heer»
zu Verfügung gestanden hätte; sie ist c) auch in dem Punkt zu präzisieren, daß
es wohl kaum «die russische Regierung» als solche war, die frohlockend in den
Besitz der Abschrift gelangte, denn die angeblich
so «antisemitischen» und «pogromsüchtigen» höchsten Regierungsstellen haben die
Herausgabe dieser PROTOKOLLE oder gar
ihre Weitergabe an andere Regierungen niemals aktiv betrieben,
dergestalt, daß sich NlLUS im Vorwort zur ersten Auflage von 1905 bitter
beklagen mußte: «Der Herr allein weiß, wieviel vergebliche Mühe ich vom Jahre
1901 bis zum Jahre 1905 vergeudete, um sie
(die PROTOKOLLE) in Umlauf zu setzen, damit die maßgebenden Obrigkeiten
gewarnt würden . . .»; von daher muß d) angenommen werden, daß es nur dank
einer undichten Stelle (vermutlich der daraufhin ja auch alsbald ermordete Minister SPYJAGIN) im damals bereits
freimaurerisch und sogar jüdisch (Verkehrs- (1892) bzw.
Finanzminister (1893-1903) bzw. Ministerpräsident (1905-1906) Sergej Witte war bekanntlich nicht
umsonst so «liberal» und «projüdisch» eingestellt, denn er nannte eine Jüdin
seine Frau! Vgl. Dr. Sesemann (Hrsg.),
Provokazija, Schreibmaschinen-Manuskript, o.J. [1950], S. 5: «Der russische
Ministerpräsident Graf Witte, der
mit der Tochter eines kleinen jüdischen Postmeisters aus Litauen verheiratet
war, drängte den Zaren zu immer neuen Zugeständnissen gegenüber den Revolutionären.»
Das hier zitierte Manuskript dürfte mit der bei Eggert, Im Namen Gottes . . . a.a,0., Band II, S. 286 Anm.
618 angeführten Publikation: «Dietrich
von Kuenheim (Hrsg.), "Sowjetagenten Überall". Übersetzung des
russischen Originals unter dem Titel "Provokazija", Widar Verlag
Guido Roeder, Oberreute/Allgäu 1955» identisch sein.) durchsetzten
russischen Regierungsapparat (Zumindest auch unter diesem Blickwinkel muß
sicherlich Boris Engelhardts weiter
oben angeführte Nachricht gesehen werden, die russische Regierung habe sich
damals «nach langen Beratungen» dazu entschlossen, die Protokolle nicht amtlich zu veröffentlichen . . .)
gelang, auf dem Wege über Adelsmarschall SUCHOTIN die private Veröffentlichung
der PROTOKOLLE anzuregen - mit dem bekannten kläglichen Erfolg!
Die Baseler Abschrifttheorie
scheint nur einen kleinen Schwachpunkt zu haben: sie steht auf den ersten Blick in relativem Gegensatz zu STEPANOWs Behauptung,
«dieselben» PROTOKOLLE wie sie
NILUS 1905 veröffentlicht habe, schon 1895 vom selben Adelsmarschall SUCHOTIN - freilich handgeschrieben auf russisch
- erhalten zu haben, der sie 1901 NlLUS und höchstwahrscheinlich auch BUTMI - wohl gleichfalls handgeschrieben,
jedoch auf französisch - übergab.
Zwar hätte STEPANOWs leider durch nichts Handfestes und
auch durch keinen einzigen weiteren Zeugen gestützte Aussage im Zweifelsfalle den als unabhängig
voneinander besorgte Übersetzungen aus
dem Französischen nachweislich existenten Ausgaben von BUTMI 1901 und NILUS 1905 zu weichen. Dennoch ist
angesichts des offenbar mehrmaligen und voneinander unabhängigen
Auftauchens der in den Jahren um 1900 herum in verschiedenen Sprachen, sogar in Hebräisch, umlaufenden
PROTOKOLLE absolut nicht unmöglich, daß es russischen
Geheimdienstkreisen auch schon vor dem Baseler Kongreß einmal gelungen
war, ein (möglicherweise sogar vollständiges, eventuell aber auch gerade
umgekehrt noch mangelhafteres) Exemplar der in Basel ja nicht erst
entstandenen, sondern nur noch verlesenen PROTOKOLLE
zu ergattern. Das konnte
ebensogut durch die Ochrana-Auslandsabteilung in Paris unter RATSCHKOWSKI wie durch die russisch-inländische Ochrana
geschehen sein, denn THEODOR HERZL als potentieller Endredakteur
hielt sich just im fraglichen Zeitraum, nämlich von 1891 bis 1896, in Paris auf; falls aber statt dessen ACHAD
HA'AM der Urheber der Endfassung war, so hatte man ihn und seine
Getreuen im selben Zeitraum vor 1897 in Odessa jederzeit greifbar!
Daß gerade STEPANOWs erster Versuch, die PROTOKOLLE
gedruckt in Umlauf zu bringen, ausgerechnet an dem massiv jüdisch beeinflußten Finanzminister und
bis 1903 Ministerratsprädidenten, also faktischen (obwohl dem Zaren
verantwortlichen) Regierungschef SERGEJ
WITTE scheiterte, der höchstwahrscheinlich alle erreichbaren Exemplare vernichten
ließ, erklärt vielleicht auch, warum
SUCHOTIN und seine Hintermänner im Regierungsapparat mit den zum
zweiten Mal, jetzt in Basel bzw. auf dem Weg nach Frankfurt, in die Finger
bekommenen PROTOKOLLEN bis 1901 zu warten genötigt waren, bevor sie überhaupt mit Aussicht auf Erfolg an BUTMI und NILUS
weitergegeben werden konnten.
Für die Vermutung, daß auch BUTMI und NILUS
wiederum zwei unterschiedliche, zumindest unterschiedlich
«vollständige» Fassungen der PROTOKOLLE erhielten, läßt sich übrigens noch ein weiteres,
außerordentlich gewichtiges Indiz anführen. Der von Msgr. ERNEST JOUIN angestellte genaue Textvergleich
beider Fassungen offenbart nämlich die erstaunliche Tatsache, daß die Butmische Fassung der PROTOKOLLE von 1901
mehrere ganze Textabsätze vermissen läßt, die hingegen bei NILUS 1905
(und natürlich in allen weiteren Ausgaben) vorhanden sind! Zwei
dieser Absätze, einen längeren aus dem 15. Protokoll und einen kurzen aus dem 17. Protokoll in der Zählung
von NILUS, stellt JOUIN - exemplarisch ihren höchst interessanterweise durchaus
existenten Entsprechungen in JOLYs Dialogen (!) gegenüber! Womit
aber stringent bewiesen ist, daß ihr Fehlen bei BUTMI keineswegs bedeutet,
daß NILUS sie etwa «hinzugedichtet» hätte!
Quelle: „Die Protokolle der Weisen von Zion erfüllt“ von Johannes Rothkranz, Band I / Teil 1, Durach 2004, S. 412 + 416