Jüdische US-Ostküste
Während der Mitbeteiligte an der Aufstellung der
Roten Armee E. M. Skljanskij in Moskau sich bereits
frühzeitig den Ruf zugelegt hatte, "der größte
Brilliantenkäufer" zu sein, wurde die ausreisewillige Frau
Sinowjews, Slata Bernstein-Lilina, beim versuchten Grenzübertritt nach Litauen ihre mitgeführten "Juwelen im Wert von
mehreren Zehntausend Millionen
Rubel" wieder los.
Kommentar von Solschenizyn:
"Dabei hängen wir immer noch der Legende an, die
ersten Revolutionsführer seien selbstlose Idealisten
gewesen." (Alexander Solschenizyn: „Die Juden in der Sowjetunion“,
München 2003, S. 88)
In der westlichen Welt war inzwischen die Gleichsetzung des Bolschewismus mit dem Judaismus "zur gängigen Mode im europäischen Denken der Zeit" geworden.
Vielleicht war Dr. Pasmanik 1922 etwas voreilig
mit seiner Meinung,
jedenfalls schrieb er damals:
»In
der ganzen zivilisierten Welt, in allen Nationen und unter den Angehörigen
aller sozialen Klassen und politischen Parteien hatte sich der Glaube gefestigt,
daß die Juden eine tragende Rolle bei der Entstehung des Bolschewismus und bei
all seinen Ausformungen gespielt hätten. Unsere persönliche Erfahrung hat uns
gezeigt, daß nicht nur erklärte Antisemiten dieser Meinung anhängen, sondern es
beziehen sich auch ... Vertreter der demokratischen Öffentlichkeit ... auf
Tatbestände, d.h. auf die Rolle der Juden in der bolschewistischen Bewegung,
nicht nur in Rußland, sondern auch in Ungarn, Deutschland und überall, wo der
Bolschewismus erschienen ist.« (Alexander Solschenizyn: „Die
Juden in der Sowjetunion“, München 2003, S. 181)
Diese
Meinung wurde genährt durch die vorbehaltlose Unterstützung des Bolschewismus
seitens des us-amerikanischen Judentums. Dort herrschte
"die
Meinung, daß ein Sturz des Bolschewismus in Rußland für die Juden unweigerlich
die Gefahr einer neuen blutigen Pogromwelle und von Massenvernichtung mit sich
brächte. ... Vor diesem Hintergrund wird dem Bolschewismus als geringerem Übel
der Vorzug gegeben." (Alexander
Solschenizyn: „Die Juden in der Sowjetunion“, München 2003, S. 189)
Gewiß wäre es sinnvoller
gewesen zuzugeben, daß
a)
ein schwergewichtiges schlechtes Gewissen bei Erwägung einer Machtänderung
federführend war,
b) machtpolitische Zielsetzungen und Erwartungen im Hinblick auf
den Aufbau einer für das gleichzeitig bekämpfte Deutschland gefährlichen
Ostfront fundiertere Motive gewesen waren, die Sowjetmacht international
aufzuwerten und zu stärken.
Denn
als Stalin mit der Ausschaltung Trotzkis und dessen enger
Mitarbeiter - der "Trotzkisten" - begann, seine Partei mehr oder
weniger offensichtlich auch von Juden zu "säubern", und die "antijüdische
Stimmung in der UdSSR schon ihren Widerhall auf den Seiten der sowjetischen
Presse fand" (Alexander Solschenizyn: „Die Juden in der
Sowjetunion“, München 2003, S. 205)
rührte das die "heiligen
Krieger" von der Ostküste der USA, die sich ansonsten stets
"besorgt" taten um jeden im Ausland schlecht behandelten Juden, in
keiner Weise.
Ihrem Kalkül, die UdSSR als Machtfaktor gegen Deutschland zum Einsatz zu
bringen, opferten sie auch ungerührt ihre von Stalin hingerichteten
Glaubensbrüder, ebenso wie ihnen auch die deutschen Juden gleichgültig waren.
"Auch 1939, am Vorabend
des Zweiten Weltkrieges
»ist nicht zu leugnen, daß
unter den russischen Juden im Ausland die Stimmung dahin geht, ihre Hoffnung in die Unantastbarkeit
der sowjetischen Diktatur zu setzen.« ..."
Die
öffentliche Meinung der Juden in der ganzen Welt hat sich von Rußland ab- und den Bolschewiken zugewandt." (Alexander
Solschenizyn: „Die Juden in der Sowjetunion“, München 2003, S. 190)
Solschenizyn zieht die richtige Schlußfolgerung: Die Tatsache,
"daß
im jüdischen Milieu auf den Bolschewismus gesetzt wurde, beeinflußte den allgemeinen Gang der Ereignisse in Europa.
" (Alexander Solschenizyn: „Die Juden in der Sowjetunion“,
München 2003, S. 195)
Quelle:
William W. Douglas in „Historische Tatsachen“ Nr. 95 / S. 27 f (Hervorhebungen
– mit Ausnahme der Namen – vom Bearbeiter)