Geheimdienst-Morde
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Israel hält wahrscheinlich zusammen mit dem Teheraner Regime den „Weltrekord“
an Geheimdienst-Morden. So wurde beispielsweise Fathi Schakaki, Chef der
radikalen palästinensischen Untergrundorganisation Islamischer Dschihad, im Oktober
1995 von einem Mossad-Agenten vor einem Hotel auf Malta ermordet.
Mossad-Agenten ermordeten auch Attentäter der palästinensischen Terrorbewegung
Schwarzer September, die 1972 während der Olympischen Sommerspiele in München
das Olympische Dorf überfallen und dort zwei Juden getötet hatten.
Den 1951 gegründeten Mossad schert es offenbar auch wenig, wenn er die Falschen erwischt: der marokkanische Kellner Ahmed Buschki wurde am 21. Juli 1973 im norwegischen Lillehammer von einem Mossad-Team ermordet. Es war eine von vielen Verwechslungen, denn Buschki hatte nie mit Politik oder Geheimdiensten zu tun gehabt.
Dennis
Eisenberg, Autor des Buches „Mossad“, schreibt über diese israelische Aktion:
„Die Operation mißglückte jedoch auf katastrophale Weise. Die Angehörigen des
Teams, unter denen einige Dilettanten waren, töteten den falschen Mann und
ließen sich außerdem noch festnehmen. Während des Prozesses berichteten die
Agenten alle Einzelheiten des Racheeinsatzes, wodurch das geschah, was der
Mossad am meisten fürchtete: seine Aktionen wurden Gegenstand der
Schlagzeilen. In den Zeitungen der ganzen Welt erschienen Berichte über den
illegalen skrupellosen Rachefeldzug des Mossad.“
Der Mossad spioniert und mordet in den Vereinigten
Staaten ebenso ungeniert wie in Großbritannien, Frankreich oder Deutschland. In
Amerika wurde der Mossad-Agent Pollard nach seiner Verhaftung weltbekannt. Und
1987 ließ die britische Premierministerin Thatcher gleich eine ganze Reihe
angeblicher israelischer Diplomaten ausweisen, die nicht nur gefälschte britische
Pässe verteilt, sondern auch Waffenlager mit Sprengstoff und Handgranaten für
den Mossad in London angelegt hatten. Unter solchen Aktionen hat der früher
legendäre Ruf des israelischen Auslandsgeheimdienstes spürbar gelitten. Doch
damit nicht genug: Amnesty International berichtete 1996 darüber, daß
palästinensische Häftlinge in Israel „nach den Ratschlägen von Ärzten des
israelischen Geheimdienstes“ gefoltert werden. Israel ist weltweit der einzige
Staat, der die Folterpraktiken seiner Geheimdienste offiziell unterstützt. Im
Mai 1997 brandmarkte ein Bericht der Vereinten Nationen diese Praktiken
Israels. Professor Bent Sorensen, der an dem UN-Bericht mitarbeitete, wies
nach, daß allein der ermordete israelische Staatspräsident Rabin als
Regierungschef die Mißhandlung von 8000 palästinensischen Häftlingen angeordnet
hatte. Laut UN starben in den vergangenen zehn Jahren mindestens 20
Palästinenser an den Folgen der Folter durch israelische Geheimdienste. Auch
andere Geheimdienste sind vor dem Mossad nicht sicher. Im April 1997
durchsuchte der Mossad in zwei palästinensischen Dörfern im Westjordanland
palästinensische Geheimdienstbüros.
Quelle:
„Verschlusssache BND“ von Udo Ulfkotte, München / Berlin 1997, S. 70 f