GUS - Zuwanderer

 

Weihnachtsbaum und Schweinefleisch

 

Es ist eine Debatte, die niemand führen will, die erhebliche politische Probleme aufwirft und zudem sowohl die deutsche, als auch die israelische Gesellschaft be­trifft: der von russischen Einwanderern in ihre neue Heimat transportierte Antisemitismus. Wie Daniel Sauerstrom in seinem Focus‑Essay zeigt, fehlt mindestens dreihunderttausend unter den heute etwa eine Million in Israel lebenden Russen jeglicher jüdischer Hintergrund. Unter dieser nichtjüdischen Minderheit gewinnen antisemitische Parolen an Popularität. In Städ­ten wie Ramat Gan, Natanya, Arad und Ashkelon kann der Kunde nicht nur Schweinefleisch in Läden kaufen, die vor den Feiertagen mit Weihnachtsbäumen dekoriert werden. Hier kommt es vermehrt auch zu tätlichen Angriffen russi­scher Skinheads auf jüdische Israelis. Für die Regierung Sharon ist diese Entwick­lung enorm heikel, da sie im Hinblick auf den Konflikt mit den Palästinensern sehr aktiv um neue Einwanderer aus den Staa­ten der ehemaligen Sowjetunion wirbt.

 

Quelle: "AUFBAU" AMERICA'S ONLY GERMAN-JEWISH PUBLICATION - ein in New York erscheinendes Wochenblatt