Doktrin des
Terrors
Gerade Trotzki hat sich besonders während der
Bürgerkriege vielfach als der Mann des Terrors gezeigt. "unnachsichtig
bestrafen", war seine ständige Antwort auf jede Äußerung einer freien
Willensmeinung. Bekannt ist seine grausame Maßregelung einer friedlichen
Arbeiterdemonstration in Astrachan im März 1919, wo als Antwort auf die
Forderung nach Erhöhung des Naturallohnes 2000 Arbeiter erschossen wurden. (Materialien über die Tätigkeit der Tscheka,
herausgegeben vom Zentralbüro der Sozialrevolutionäre, Berlin 1922, S. 251 f)
Ebenso war Trotzki der Verantwortliche an der blutigen Niederwerfung des
Kronstädter Aufstandes im Frühjahr 1921. Gerade Trotzki, der bereits im Sommer
1918 durch die Erschießung des Marineoffiziers Schtschastnyi ein großes
Aufsehen erregt hatte, hat "eine entscheidende Rolle bei der Einführung
terroristischer Methoden im Kampf gegen den politischen Gegner gespielt". (W. Gurian: "Der Bolschewismus", Freiburg
i. Br. 1931, S. 137 f)
Das Gleiche gilt von Sinowjew. Hatte er sich noch in den
Oktobertagen gegen den bewaffneten Aufstand und gegen die Diktatur der
Bolschewiki und für eine Koalitionsregierung aller sozialistischen Parteien
ausgesprochen, so änderte er nach Lenins Sieg sehr bald seine Meinung. Als
allmächtiger Statthalter Petrograds ließ er nach der Ermordung Uritzkis im
August 1918 allein in Petrograd wahllos 500 Geiseln erschießen. (J. Lazis: "Zwei Jahre des Krieges an
der inneren Front", Moskau 1920, S. 24)
(...) Zu den Revolutionstheoretikern, die meistens
intellektueller Herkunft waren, gehörten zahlreiche j ü d i s c h e Männer und
Frauen, die unter dem alten Regime ihrem Geltungsbedürfnis nicht genügend
nachgehen konnten.
Zu diesem Typ gehörten auch die jüdischen Bolschewiki,
die an der Spitze der Opposition standen und als die leidenschaftlichsten
Vertreter der revolutionären Theorie und der Doktrin hervortraten. Diese
bemerkenswerte Tatsache unterstreicht auch der namhafte jüdische Gelehrte B r u
t z k u s:
"Es ist kennzeichnend, daß die wichtigsten Führer
der Opposition in der KP gerade Männer jüdischer Abstammung waren: so Trotzki
(Bronstein), Sinowjew (Radomyslski), Kamenew (Rosenfeld), Radek (Sobelsohn).
Das legt von dem äußersten revolutionären Doktrinarismus der jüdischen
Kommunisten ein beredtes Zeugnis ab." (B.
Brutzkus: "Die wirtschaftliche und soziale Lage der Juden in Rußland vor
und nach der Revolution" in; Archiv für Sozialwissenschaften, Tübingen
1929, Bd. 61, S. 266 f)
Quelle:
"Bolschewismus und Judentum - Die führende Rolle jüdischer Kader bei der
Entwicklung, Durchsetzung und Herrschaft des Bolschewismus" von Herman
Fehst, 1934 / 2002, S. 88 f