Der Jude - Die Juden

 

Der Jude

 

Alle die Bismarck, Beaconsfield, die Französische Repu­blik und Gambetta usw. ‑ alle diese sind, als Macht, für mich nur eine Vorspiegelung. Und je länger, desto mehr. Ihr Herr, wie der Herr aller, der Herr ganz Europas ist doch nur der Jude und seine Bank. Wir werden es ja erleben, daß er plötzlich sein Veto einlegt und Bismarck wie ein Stäubchen von seinem Platz gefegt wird. Der Jude und die Bank beherr­schen jetzt alles: sowohl Europa wie auch die Aufklärung, die ganze Zivilisation und den Sozialismus ‑ besonders den Sozialismus, denn durch ihn wird er das Christentum mit der Wurzel ausrotten und die christliche Kultur zerstören. Und wenn dann nichts als Anarchie übrigbleibt, dann wird der Jude an der Spitze des Ganzen stehen. Denn indem er den Sozialismus predigt, bleibt er als Jude mit seinen Stam­mesgenossen doch außerhalb, und wenn der ganze Reichtum Europas vertan ist, bleibt die Bank des Juden. Dann mag der Antichrist kommen und die Anarchie herrschen.


 

 

Die Juden

 

Und wenn auch alle Juden in corpore, wenn auch das ganze Kahal wie eine Verschwörung über Rußland steht und den russischen Bauern aussaugt ‑ oh, wir haben nichts da­wider, wir sagen kein Wort, kein Wort! Sonst könnten wir ja am Ende gar den Vorwurf der "Unliberalität" einheim­sen: man würde schließlich von uns denken, wir hielten un­sere Religion für besser als die jüdische und bedrängten die Juden aus "religiöser Unduldsamkeit" ‑ um Himmels wil­len, was dann! Man denke nur und frage sich: was dann?

 

Feodor Michail Dostojewski  "Tagebuch eines Schriftstellers"

 

Leo Tolstoi: "Dostojewski war ein edler Mensch, von echt christlichem Geiste beseelt."

(Gespräch mit Dostojewskis zweiter Ehegrau Anna Grigorjevna im Jahre 1885)

 

Friedrich Nietzsche: "Dostojewski gehört zu den schönsten Glücksfällen meines Lebens, mehr selbst noch als die Entdeckung Stendhals."

(Götzen-Dämmerung / 1988)