Bernard Baruch

 

Als dritter Mann in diesem Spektrum ist Bernard Baruch zu nennen, der mit Hilfe "möglicherweise der größten aller Spenden" für Wilson's Wahlsieg 1912 gesorgt hatte. Daß auch er zu den Strategen des Zionismus gehörte, versteht sich am Rande. Die französische Historikerin Margaret Coit vermerkte hierzu:

 

"Baruchs Meinung festigte sich, nachdem er 1912 dem Demokraten begegnet war, der gerade zum Präsidenten der USA gewählt werden sollte, und er erkannt hatte, daß Amerikas Strohmann der Stunde ein korrupter Dummkopf war, den er selbst mit Leichtigkeit in die Tasche stecken konnte." (Margaret Coit, "Mr. Baruch, The Myth, The Eighty Years", Boston 1957, Bd. 2, S. 95 f)

 

So erklärt sich, daß auch amerikanische Historiker Bernard Baruch als eigentlichen Sieger der amerikanischen Präsidentenwahl von 1912 ansahen,

 

"der unsichtbar auf Wilson's Rücken an die Macht ritt und dort viele Jahrzehnte während der Präsidentschaften von Wilson, Harding, Coolidge, Hoover, F.D. Roosevelt, Truman und Eisenhower verblieb. Keiner dieser 7 schwachen Männer - vermeintliche Führer der amerikanischen Nation - wagte es, diesen unmäßig egoistischen jüdischen »Elder Statesman« herauszufordern....

 

M. Coit beobachtete, daß nach Wilson's erster Amtseinführung am 4. März 1913 »Baruch ein häufiger Besucher im Weißen Haus wurde«.

 

Nach sorgfältigem Studium von Wilson's Besuchskalender stellte Coit fest, daß am 9. März 1917 ‑ dem Tag, an dem Wilson über die wichtigste Frage seiner Präsidentschaft nachdachte, nämlich, ob es der richtige Zeitpunkt war, dem Kongreß die zurechtfrisierte und verfälschende Kriegsbotschaft gegen Deutschland zuzuleiten ‑ an diesem ganzen Tag also war Baruch »Wilsons einzige Verabredung«." (David Hoggan, "Das blinde Jahrhundert", Tübingen 1979, S. 184 + 195)

 

Es kann daher keinem Zweifel unterliegen, daß Baruch, der sich nie um ein demokratisches Mandat bemüht hatte, der dem späteren US­-Untersuchungsaussehuß als Beruf "Spekulant" angab", der sich mit Arroganz und Verachtung für die "Gojim" (Bezeichnung der Juden für die Nichtjuden, d.V.) durch seine Zeit bewegte, die Kriegserklärung Wilson's an Deutschland wenn nicht grundsätzlich veranlaßt, so doch "dringend angeraten" und vorformuliert hat. Das war nicht erstaunlich für einen Mann, "der Wilson von 1915 an mit Generalmobilmachungsplänen überhäuft hatte."

 

"Die Tatsache, daß die amerikanische Bevölkerung bis zur letzten Minute mit überwältigender Mehrheit gegen den Kriegseintritt war, kümmerte 'Wilson nicht im geringsten mehr, kaum daß er seinen 2. Präsidentschafts‑Wahlsieg in der Tasche hatte.

 

Wilson's einzige Sorge war es, dem zu gefallen, der sein Herr und Meister geworden war. Bernard Baruch.

 

"Baruch rühmte sich, er habe während des Krieges die anderen amerikanischen Führer, auch Wilson 'wie ein Mammutbaum' überragt. Er erinnerte Wilson daran, daß seit 1914 die Munitionserzeugung der Schlüssel zum Sieg sei, und daß diese für die Dauer der amerikanischen Kriegführung in eine Hand gelegt werden sollte und daß er selber der Mann für diesen Job sei. Die persönliche Profitmacherei Baruchs und seiner jüdischen Guggenheim‑Verbündeten mit ihrem Kupfermonopol wurde sprichwörtlich. Baruch hat nie abgestritten, daß er den amerikanischen Kriegsnotstand selbstsüchtig ausbeutete zu einer ungeheueren Vergrößerung seines vorher schon enormen Reichtums. Und er war auch mit seiner erlangten Macht noch nicht zufrieden. Am 4. März 1918 wurde er von Wilson zum Vorsitzenden des War Industries Board ernannt, wodurch Baruchs enorme diktatorische Gewalt legalisiert wurde." (David Hoggan, "Das blinde Jahrhundert", S. 204; Margaret Coit, "Mr. Baruch ...", S. 169 ff; David Thelen, "Robert LaFollette and the Insurgent Spirit", Boston 1976, S. 164 f)

 

Baruch gehörte der US‑Kommission an bzw. er selbst entschied für diese Kommission, die während des Ersten Weltkrieges sämtliche Waffenverkäufe an die Alliierten vornahm, die Munitionspreise festsetzte und über die Fabriken der USA diktatorisch verfügte. Das Magazin New Yorker berichtete was es aus Baruchs eigenen Memoiren übernommen hatte , Baruch habe allein an einem Tag, als in Washington ein Friedensgerücht lanciert worden war, 750.000 Dollar verdient.

 

Nicht überraschend, daß er auch zum engsten Kreis der amerikanischen Delegation zur Friedenskonferenz nach Versailles ‑­ neben Louis Brandeis ‑ gehörte und sich speziell auch mit Reparationen befaßte.

 

Quelle: Historische Tatsachen Nr. 79 / 15 f