Hitler Bild                        -                             Arabischer Personenkult

 

Sieht man von einigen (nicht darum schon ungefährlichen) Wirrköpfen in Deutschland ab, ist ein nennenswerter Hitler‑Kult eigentlich nur im Ausland und hier vor allem in arabischen Ländern aufgekommen. Bei näherer Betrachtung stellt sich allerdings heraus, daß arabische Potentaten Hitler nicht eigentlich seinetwegen, sondern in Verfolgung ihrer antiisraelischen Politik verehren. Am 2. Mai 1961 behauptete das ägyptische Außenministe­rium, der Zuwachs der jüdischen Weltbevölkerung zwischen 1939 (elf Millionen) und 1948 (sechzehn Millio­nen) sei normal. Hitlers Judenmord sei eine Legende, dazu bestimmt, dem Staat Israel eine außerordentliche Existenzberechtigung zu sichern. Als Präsident Sadat mit Israel das Abkommen von Camp David schloß, unter­blieben von da an solche provozierenden Abrechnungen.

 

Der libysche Staatschef Ghadhafi meinte am 9. Januar 1981 in einer Ansprache über Radio Tripoli, Hitler werde heute nur »schlecht gemacht«, weil er den Krieg verloren habe. Es sei eines Volkes unwürdig, Geschichte in der Optik der jeweiligen Sieger aufgezwungen zu bekommen. Darum werde er in den Schulbüchern seines Landes ein schiefes Hitler‑Bild nicht zulassen. Was wie eine Glorifizierung Hitlers wirkte, lief bei Lichte besehen nur auf eine Verweigerung der Lebensrechte des Staates Israel hinaus. Im März 1982, bei einem offiziellen Besuch in Österreich, verglich Ghadhafi die Politik des US‑Präsidenten Reagan mit der Hitlers, übernahm also, vielleicht seinem (jüdischen) Gastgeber Bundeskanzler Kreisky zuliebe, das negative Hitler‑Bild.

 

Quelle: Hermann Eich "Die mißhandelte Geschichte", ErbVerlag, 1983

 

Anmerkung: Was die Zahl der von den Nazis umgebrachten Juden anbetrifft, gibt es seit Jahrzehnten auch die "Tricksereien" mit regelmäßig "nicht kompatiblen" Bevölkerungsstatistiken. Dazu gehört offenbar auch die oben zitierte Äußerung des ägyptischen Außenministeriums.

Der britische Historiker Richard Harwood schreibt in seinem Buch "Starben wirklich sechs Millionen?" (Richmond 1975, S. 37): "Der Jude Dr. Listojewski erklärte in der Zeitschrift 'The Beeom', 1952, daß er sich zweieinhalb Jahre als Jurist und Statistiker bemüht habe, die Zahl der während der Hitlerzeit 1933-1945 ums Leben gekommenen und vermißten Juden festzustellen. Er kam zu dem Schluß, daß die Zahl zwischen 350.000 und 500.000 schwankt. Er folgerte daraus: 'Wenn wir Juden behaupten, es wären Sechs Millionen, so ist das eine infame Lüge!"

In 'Gothic Ripples vom 14. Januar 1953 schreibt Arnold Leese über die von Hitler angeblich getöteten sechs Millionen Juden wie folgt: "Der 'World Almanac' von 1947 zizierte das Amerikanische Jüdische Komitee mit der Schätzung der jüdischen Weltbevölkerung von 1939 auf rund 15,5 Millionen ... 1948 sagte die (in jüdischem Besitz befindliche) 'New York Times', die jüdische Weltbevölkerung liege zwischen 15,7 und 18,6 Millionen ...

In den und bekannten Veröffentlichungen schwanken die Opferzahlen der Judenvernichtung zwischen 100.000 und über 20 Millionen (also mehr als Juden auf der ganzen Welt lebten).

Dem stellen wir die Zahlen aus dem Brockhaus des Jahres 1960 gegenüber, der seine Angaben einheitlich aus dem American Jewish Yearbook (New York 1958) bezog. Danach lebten weltweit 1928/31 insgesamt 15,08 Millionen Juden und 1957 nur noch 12,04 Millionen. Wenn man den Geburtenzuwachs von knapp 30 Jahren hinzurechnet, ist die Opferzahl in einer Größenordnung von 5 bis 6 Millionen durchaus plausibel, die im übrigen durch umfangreiche Forschungen der einzelnen Vernichtungsaktionen der Nazis weitgehend belegt sind, wobei allerdings die Opferzahlen für Auschwitz-Birkenau insbesondere nach 1990 erheblich korrigiert werden mußten.

Festzuhalten bleibt allerdings, daß dieser Völkermord in die Verantwortung einer relativ kleinen Clique von Naziverbrechern fällt und daß eine Schuldzuweisung dem ganzen Deutschen Volk gegenüber nicht angängig ist. Zum einen wäre es eine Beleidigung des umfangreichen deutschen Widerstandes und zum anderen ist wohl noch kein Historiker auf die Idee verfallen, den Amerikanern kollektiv die Ausrottung der Indianer, allen Seefahrern den Sklavenhandel, allen Briten die Gräuel in Indien und im Buren-Krieg und den Türken die Abschlachtung der Armenier anzulasten.