D e r " G i l a d - A t z m o n - E k l a t "


Ich erlaube mir noch einmal auf Herrn Paul Spiegel, den Vorsitzenden des Zentralrates der Juden,
zurückzukommen. Wie wir gesehen haben ist er wachsam und erhebt sofort mit Recht seine Stimme, wenn
seinem Land (auch Deutschland?) Israel - ich vermute doch, daß Herr Spiegel auch einen israelischen Pass
sein eigen nennt - Unbill droht, z. B. wie im vorliegenden Fall des iranischen Präsidenten. Aber nun hat ein
Landsmann und Glaubensbruder arg über die Stränge geschlagen: Herr Gilad Atzmon. Mit diesem
Israeliten sei es laut Ruhr-Nachrichten vom 29. November 2005 zu einem außerordentlichen Eklat
gekommen. Was soll aufgrund der Pressemeldung geschehen sein? Der Israelit Gilad Atzmon, seines
Zeichens Schriftsteller und Musiker, sollte am Sonntag, den 27. November im Bochumer Bahnhof
Langendreer eine Lesung aus seinem neuen Buch "My one and only love" halten. Aber der Mann hat dann
viel lieber (immer nach den Ruhr-Nachrichten) über den Hintergrund seines neuen Romans gesprochen.
Zum Erstaunen der Zuhörer soll er wortwörtlich gesagt haben:

"In Israel wird man eingesperrt, wenn man nicht mit der offiziellen Meinung übereinstimmt." Dies gelte
besonders bezüglich der Vergangenheit, wie die Ruhr-Nachrichten über die weitere Rede des Atzmon zu
berichten weiß.

Naja, so erstaunt braucht darüber niemand zu sein, denn das passiert in vielen Ländern, auch hier in unserer
BRD. Wer eine andere Geschichtsauffassung vertritt, als es die Staatsräson erlaubt, kann ganz schnell im
Gefängnis landen. Aber es kommt eben noch viel schlimmer aus dem Munde des Herrn Atzmon,
jedenfalls, wenn man den Ruhr-Nachrichten glauben darf. Der Israeli soll dann ohne Umschweife unsere
bekannte eben erwähnte Geschichtsschreibung über den Holocaust "als eine komplette, von Amerikanern
und Zionisten initiierte Fälschung" dargestellt haben. Angeblich soll der wahre Feind nicht Hitler, sondern
Stalin gewesen sein. Wir Deutsche sollen uns nicht länger schuldig fühlen, soll der Israeli gesagt haben.
Atzmon behauptete schließlich zum Publikum gewandt: "Ihr seid die Opfer". Als Folge habe sich bei den
Zuhörern eine hitzige Debatte entwickelt. Ganz Heftig wurde sie, (Ruhrnachrichten wörtlich) "als Atzmon
die Zahl der während des Holocausts ermordeten Juden in Frage stellte und argumentierte, es gäbe
'keinerlei forensischen Beweis' für die Zahl von sechs Millionen Todesopfern."

Ich gebe keinen Kommentar, als nur den, daß ich mich von allen Aussagen hier distanziere und verwundert
darüber bin, daß der Israeli, Herr Atzmon, anscheinend von unseren Strafverfolgungsbehörden unbehelligt
blieb. Die Veröffentlichung der Ruhr-Nachrichten-Meldung erfolgt schlichtweg nur zu Dokumentationszwecken!

Karl-Heinz Heubaum.

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Abgeschlossen am 12. Dezember 2005.

 

Quelle: www.widerhall.de/29wh-ubo.htm