Zion-Protokolle (3)
"Ergebnis der Untersuchung" des Sachverständigen Ulrich
Fleischhauer im Berner Prozeß über die "Echtheit" der
"Protokolle der Weisen von Zion"
1. Die Protokolle der Weisen
von Zion sind eine politische Geheimschrift. Ihr Verfasser ist unbekannt. Es
lassen sich diesbezüglich nur Vermutungen anstellen, aber keine restlosen
Beweise führen.
2. Die Protokolle enthalten
das gleiche machiavellistische Programm, wie es Maurice Joly (Anm.: Jude und
Revolutionär) in seinem "Dialog in der Unterwelt zwischen Machiavell und
Montesquieu" in verdeckter Darstellungsweise bald nach Gründung der
Alliance Israelite Universelle entwickelt hat.
3. Die Protokolle gelangten in
Abschriften im Jahre 1901 in die Hände der russischen Schriftsteller Butmi und
Nilus. Butmi veröffentlichte sie Ende 1901, Nilus erst 1905.
4. Es sind zweierlei
Geheimdokumente zu unterscheiden, die die Bekämpfung der nichtjüdischen Staaten
und Völker behufs Errichtung der jüdischen Oberherrschaft, des messianischen
Weltreiches, zum Gegenstande haben:
a) Das älteste Dokument war
bei den Führern der russischen Juden im Umlauf. Sein Inhalt ist uns am reinsten
in der sogenannten Rede "Ein Rabbiner über die Gojim" (Anm.: Gojim =
Nichtjuden, also laut dem Talmud minderwertige «Untermenschen») bekannt
geworden, die der jungtschechische Abgeordnete Brzesnovsky im Jahre 1900
veröffentlichte. Schon viel früher aber war eine solche Geheimschrift dem französischen
Revolutionär Maurice Joly bekannt geworden, der sie 1864 in seinen Dialogen
verwertete. Denn diese enthalten sehr deutliche Anklänge an das jüdische
Dokument, ja sogar wesensgleiche Gedanken. ‑ 1868 wurde das Dokument von
Goedsche in seinem Roman Biarritz verarbeitet.
b) Das neuere Geheimdokument
sind die "Protokolle der Weisen von Zion". Beide Programme sind
völlig unabhängig voneinander aufgestellt, d.h. der Protokollverfasser
verwendete für seine Arbeit weder den Urtext der Rede noch auch ihre
Umarbeitung aus dem Romane. Er benutzte nur die Dialoge. Beweis hierfür ist der
Umstand, daß sich in den Protokollen Gedanken des älteren Programmes nur
insoweit finden, als diese in den Dialogen enthalten sind, und daß alle
Ausführungen des älteren Programmes, die Joly nicht benutzte, auch in die
Protokolle nicht übergegangen sind.
5. Seit dem Erscheinen der
Dialoge Jolys im Jahre 1864 hatten sich die politischen und wirtschaftlichen
Verhältnisse der Welt wesentlich verändert. Dieser Entwicklung trägt der
Protokollverfasser insbesondere bei Erörterung der Fragen der Industrie, der
Presse, der Finanz‑, Währungs‑ und Steuerpolitik Rechnung. ‑
Auch diese Ausführungen zeichnen sich durch scharfe Beurteilung aller
Verhältnisse und geniale Erfassung aller Zukunftsmöglichkeiten aus und zeigen den
Verfasser als einen von glühender Liebe zu seinem Volke erfüllten jüdischen
Führer.
6. Die Protokolle haben mit
dem sogenannten zionistischen Programm vom Jahre 1897 nichts zu tun. Sie sind
das Programm des sog. Symbolzionismus oder geistigen Zionismus, der auf den
Verheißungen der mosaischen Religion beruht, nach der alle Völker der Erde in
Israel vereinigt werden sollen. Dagegen bezweckt der Realzionismus oder
politische Zionismus bloß die Schaffung einer Heimstätte der Juden in
Palästina. Von diesem letzteren Programm, das in Basel 1897 aufgestellt wurde,
ist in den Protokollen nicht die Rede. Der Realzionismus unter Führung Herzls
erstrebte nur den lokalen Judenstaat in Palästina, als ersten Schritt auf dem
Wege zur Weltherrschaft, ‑ der Symbolzionismus, dessen bedeutendster
Vertreter Achad Haam war, erstrebt das messianische Weltreich ohne den Umweg
über den Palästinastaat. Beide Richtungen standen 1897 in Basel in schärfstem
Gegensatz.
7. Über die Person des
Verfassers lassen sich, wie erwähnt, nur Vermutungen anstellen. Sie weisen in
erster Linie auf Achad Haam hin, den Führer der Symbolzionisten. Denn der
Symbolzionismus verfolgt dasselbe Ziel wie die Protokolle, das messianische
Weltreich. ‑ Achad Haam hatte in Odessa einen Geheimorden, die "Bene
Mosche", die Söhne Mosis, gegründet, der ähnliche Riten wie die
Freimaurerlogen beobachtete; in ihm wurden laut Jüdischem Lexikon "nur die
Auserlesenen und geistig Hochstehenden vereint, die die Erlösung des Volkes und
Landes Israel als ihr Lebensziel ansahen." ‑ Unmittelbar vor dem
Baseler Kongreß 1897 löste sich der Orden auf, er hatte offenbar seine Arbeit
getan. Es ist die Vermutung naheliegend, daß die Protokolle eine Art
Seminararbeit dieses Geheimbundes waren, die unter Leitung und nach den
Weisungen Achad Haams ausgeführt wurde. Sie wurden dort in Sitzungen der
geheimen Brüderschaft durchberaten; daraus würde sich ihr Aufbau in Form von
Sitzungsprotokollen erklären.
8. Die Dialoge zeigen in
vielen Belangen eine auffallende Übereinstimmung mit Stellen und Gedanken in
Herzls "Tagebüchern" und "Judenstaat". Diese
Feststellung ist mit ein
Beweis dafür, daß die Dialoge ein jüdisches Geistesprodukt sind. Ebenso ergeben
sich auffallende Übereinstimmungen zwischen diesen Schriften Herzls und den
Protokollen. Dies ist mit ein Beweis dafür, daß auch die Protokolle jüdisches
Geistesprodukt sind. ‑ Die merkwürdige Erzählung Herzls über das Schiff
Zion und die Dialoge der Weisen in seinem Roman "Altneuland" drängt
den Gedanken auf, daß Herzl den Zusammenhang zwischen Protokollen und Dialogen
kannte, und daß er Joly, den er mit dem erfundenen Namen Joe Levy
verherrlichte, durch seinen Roman ein Denkmal errichten wollte.
9. Die Annahme, daß die
Protokolle von einer russischen Behörde, von Ratschkowsky oder von Nilus
verfaßt worden seien, um den Zaren von liberalen Reformen abzuhalten und
judenfeindlich zu stimmen, ist durch nichts beweisbar. Im Gegenteil sprechen
sehr wichtige Tatsachen direkt dagegen:
a) Die Protokolle sind
unvollständig; durch Vergleich mit den Dialogen lassen sich die störenden
Auslassungen feststellen; insbesondere fehlen die Einleitung und am Ende
wichtige vom Verfasser selbst in Protokoll 16,7 angekündigte Ausführungen. Es
ist ausgeschlossen, daß eine russische Behörde oder russische Staatsbeamte
ihrer Regierung oder gar dem Zaren ein solches Stückwerk lieferten. (Siehe
Kapitel IV. 1.)
b) Zahlreiche Ausführungen in
den Protokollen schließen die Annahme aus, daß sie von russischen Beamten
verfaßt wurden. (Siehe Kapitel IV. 1.)
c) Die von Butmi und Nilus
veröffentlichten Protokolle blieben während der ganzen Zeit des zaristischen
Rußland und darüber hinaus bis 1920 unbeachtet. Segel beweist dies. (Siehe
Kapitel IVA.) Die Verbreitung der Protokolle wurde somit in keiner Weise von
der zaristischen Regierung gefördert.
d) Gegen die Verfassung der
Protokolle durch Russen für Zwecke der russischen Behörde spricht auch der
Umstand, daß in den Protokollen keinerlei Beziehungen zu Rußland, wo doch die
Judenfrage eine besondere Rolle spielte, zu finden sind.
10. Alle zionistischen
Kongresse werden doppelt geführt; während jedes zionistischen Kongresses tagt
gleichzeitig eine Geheim‑Konferenz, verriet der Rabbiner‑Stellvertreter
R. Fleischmann in Skoki. Verschiedene Umstände beweisen die Richtigkeit der
Annahme:
a) Am Zionisten‑Kongreß
in Basel 1899 fand laut Sitzungsprotokoll eine besondere Beratung der dem Bnei
Brith‑Orden angehörenden Teilnehmer statt.
b) Am Zionistenkongreß in
Basel 1903 hielten laut einer Publikation des Freimaurers Dr. Maretzki die
Mitglieder des Bnei Brith‑Ordens ebenfalls eine besondere Sitzung ab.
c) Laut E. Jouin war auch
vorher für das Jahr 1897 ein Kongreß des Bnei Brith‑Ordens einberufen.
d) Herzl selbst schrieb, daß
der Baseler Zionistenkongreß 1897 ein öffentlicher und ein vertraulicher sein
wird.
e) Zeuge Max Bodenheimer, der
am Kongreß 1897 selbst teilgenommen hat, gab zu, daß eine vertrauliche Sitzung
mit 40‑50 Delegierten stattfand. Es handelte sich daher nicht um eine
vertrauliche Sitzung des Zionistenkongresses selbst, der mehr als doppelt
soviel Teilnehmer zählte, sondern um eine Sondersitzung einer bestimmten großen
Gruppe, offenbar wie sie auch 1899 und 1903 abgehalten wurde.
11. Die Behauptung, daß die
Protokolle nicht Gegenstand des ersten Zionistenkongresses gewesen sein
konnten, weil der Kongreß in voller Öffentlichkeit tagte und das
Sitzungsprotokoll von ihnen nichts berichtet, erscheint daher in einem anderen
Lichte. ‑ Die Protokolle wurden nicht auf dem offiziellen Zionisten-Kongreß,
sondern auf dem geheimen Parallel‑Kongreß der Bnei Brith‑Freimaurer
behandelt. ‑ Durch diese Feststellung wird es erklärlich, warum das
Baseler Dokument die Unterschriftsklausel "Unterzeichnet von den
zionistischen Repräsentanten des 33. Grades" (laut Nilus) trug, warum
Butmi in seiner Ausgabe ausdrücklich betonte: "Nicht zu verwechseln mit
den Vertretern des Zionismus", warum das Dokument in französischer Sprache
verfaßt und warum es an die Frankfurter Loge gesandt wurde.
...
14. "Niemals hat es eine
internationale Judenorganisation mit machthaberischen Plänen gegeben",
sagte Dr. Chaim Weizmann vor Gericht laut "Wahrheit" vom 2. November
1934. Demgegenüber sei festgestellt: Internationale Judenorganisationen mit weltherrschaftlichem
Ziele sind die Alliance Israélite Universelle und der Bnei Brith‑Orden.
Internationale Hilfsorganisationen des Judentums sind die gesamte übrige
Freimaurerei und die Internationale Vereinigung Ernster Bibelforscher (heute:
Zeugen Jehowas). Internationale Bewegungen im Dienste des Judentums sind der
Marxismus, der Kommunismus und der Bolschewismus. Internationale
Machtpositionen des Judentums sind die Hochfinanz, die Welt‑Presse und
das verführte Proletariat.
15. Die politischen
Ereignisse, insbesondere der letzten Jahrzehnte wickelten sich unter
international‑jüdischem Einfluß in verblüffender Weise nach den
Richtlinien der Protokolle ab. Das Programm der Protokolle wurde fast restlos
im bolschewistischen Rußland unter jüdischer Führung verwirklicht.
16. Das Judentum hat durch Jahre
die Protokolle lediglich durch Aufkauf oder Unterdrückung ihrer Ausgaben, durch
Zeitungsartikel oder Schriften bekämpft. Es war ein Kleinkrieg mit oft sehr
bedenklichen Mitteln unter Verdrehung von Tatsachen und Verdächtigung von
Personen. Mittlerweile sind alle Personen, die um die Entstehung der Protokolle
wissen mußten, alle in dieser Frage eventuell gefährlichen Gegner gestorben,
insbesondere die Russen Ratschkowsky, Butmi und Nilus, Die Franzosen E. Jouin
und R. Lambelin, die Deutschen Gottfried zur Beek und Theodor Fritsch, die
Juden Achad Haam, Nordau, Herzl, A. Trebitsch. Und erst jetzt wirft das
Judentum die Frage der Echtheit der Protokolle auf.
17. Ich schließe mit den
denkwürdigen Worten des jüdischen Schriftstellers Arthur Trebitsch aus seinem
den Protokollen gewidmeten Buche "Deutscher Geist oder Judentum"
(Anm.: 1921), S. 74: "Wer wie der Verfasser die sämtlichen in jenen
Geheimakten geäußerten Gedanken, Ziele und Absichten aus unserem gesamten
wirtschaftlichen, politischen und geistigen Leben längst ahnungsvoll
herausgesehen, herausgehört und herausgelesen hat, kann mit voller Bestimmtheit
dafür einstehen, daß dies echteste und
unverfälschteste Äußerungen des die Weltherrschaft erstrebenden beweglichen
Geistes seien, so echt und unverfälscht, daß ein arisches (d.i.: indogermanisches)
Hirn, triebe antisemitische
Gehässigkeit es noch so sehr zur Fälschung und Verleumdung an, niemals imstande wäre, diese Kampfweise,
diese Pläne, diese Schliche und Schwindeleien überhaupt zu ersinnen."
Quelle: "Die kommende 'Diktatur der Humanität' oder Die Herrschaft
des Antichristen", Band 2: "Die Weltherrscher der Finsternis in
Aktion" von Johannes Rothkranz, 3. Aufl., Durach 1996, S. 71 - 75
Anmerkung:
1) Die Punkte 12 und 13 wurden von Rothkranz wegen
ihres zu speziellen Charakters weggelassen.
2)
Bei
dem genannten "E. Jouin" handelt es sich um Monsignore Ernest Jouin,
weiland Pfarrer von St. Augustin in Paris, Apostolischer Protonotar und
konsequenter Bekämpfer der Freimaurerei. Jouin gründete die antifreimaurerische
"Revue Internationale des Sociétés Secrètes"
3) Wenn man die von Dr. Chaim Weizmann vor Gericht
abgegebene Erklärung, es habe niemals "eine internationale
Judenorganisation mit machthaberischen Plänen gegeben", so fällt es einem
schwer, nicht in antisemitische Stereotypen zu verfallen, wenn man bedenkt, was
er 1921 in London sagte: "Die Juden haben Aspirationen (Anwartschaften),
und wenn irgendjemand es wagen sollte, ihre Erfüllung zu hindern, so wird es
zur stärksten Macht der Erde werden, das Judentum wird ihn vernichten! Ein
lebendes Beispiel hierfür ist Rußland." - Dr. Chaim Weizmann im Jahre 1921
gegenüber der arabischen Delegation, die auf Einladung des britischen
Kolonialamtes nach London gekommen war und wegen dieser unerhörten Drohung den
Saal verließ ("Dabar", Tel Aviv, 2.12.1936)