Dokumente zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges

- Veröffentlichung aus den Gründen des § 86 III StGB -

 

Auswärtiges Amt

1939 Nr. 2

Berndt zu Kollwitz-Seldte

Das Weißbuch

Über ein halbes Jahrhundert die Wahrheit verschwiegen!

Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges

 

ISBN 3-00-006496-6          € 27,55

 

Es ist unbegreiflich, was unser neuer Autor— Berndt zu Kollwitz-Seldte für uns heute lebenden, gedemütigten und falsch infor­mierten Deutschen ausgegraben hat. Das Weißbuch des Deutschen Reiches zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges zeigt im Faksimile-Druck - zum Druck wurde die Originalvorlage verwendet - anhand von authentischen Dokumenten aus dem Auswärtigen Amt des III. Reiches die wahren Anstifter des Zweiten Weltkrieges.

Unbegreiflich ist es auch, wie in unserem freiesten Land der deutschen Geschichte dieses Buch über ein halbes Jahrhundert in der Versenkung verschwinden konnte. Wer hat ein Interesse daran, daß die hier genannten Fakten den Deutschen und der Menschheit verborgen bleiben sollen?

 

 

Einleitung des Reichsaußenministers

 

Der Blick des deutschen Volkes ist unter der Führung Adolf Hitlers in die Zukunft, nicht in die Vergangenheit gerichtet. Aber der uns aufgezwun­gene Kampf, den wir jetzt um das künftige Schicksal Deutschlands durchfechten, macht es zur gebieteri­schen Notwendigkeit, uns in jedem Augenblick bewußt zu bleiben, wie es zu diesem Kampf gekom­men ist und wo seine letzten Ursachen zu suchen sind. Das liegt zwar für jeden, der sehen will, seit langem offen zutage und ist von maßgebender deutscher Seite schon oft genug, vor allem durch die Reden unseres Führers, öffentlich klargestellt worden. Da aber die verlogene Propaganda unserer Feinde beharrlich bemüht ist, den wahren Sachverhalt immer wieder zu verschleiern und die Weltöffentlichkeit sowohl über die Ursachen des Krieges als auch über die von ihnen verfolgten Ziele irrezuführen, ist es wichtig, durch authentische amtliche Dokumente noch einmal den unwiderlegli­chen Nachweis zu erbringen, daß es ausschließlich und allein England war, das den Krieg verschuldet und ihn gewollt hat, um Deutschland zu vernichten. Nachdem das Auswärtige Amt bereits unmittelbar nach Kriegsausbruch in einem Weißbuch die Urkunden veröffentlicht hat, die über die letzte Phase der deutsch-polnischen Krise Aufschluß geben, legt es nunmehr eine umfangreichere Sammlung von Dokumenten vor, die sich nicht auf die dem Kriegsausbruch unmittelbar vorhergehende Zeit beschränken, sondern die wesentlichsten politischen Ereignisse umfassen, aus denen sich zunächst der Konflikt mit Polen und dann der Konflikt mit England und Frankreich entwickelt hat. Die 482 Dokumente, die in den Anlagen abgedruckt sind, sprechen eine so deutliche Sprache, daß sie keines Kommentars bedürfen. In ihrer diplomati­schen Nüchternheit geben sie ein unmittelbares und ungeschminktes Bild von der politischen Entwicklung der letzten Jahre, ein Bild, das auch den, der diese Entwicklung in nächster Nähe miter­lebt hat, immer wieder von neuem erschüttert und aufrüttelt. Sie zeigen den systematischen Ausrottungskampf, den die Polen seit dem Weltkrieg gegen das Deutschtum in Polen und gegen Danzig geführt haben; sie zeigen das großzügige und unendlich geduldige staatsmännische Bemühen des Führers, die deutsch-polnischen Beziehungen auf eine dauerhafte, den Interessen beider Teile gerechtwerdende Grundlage zu stellen; sie zeigen demgegenüber die kurzsichtige Verständnislosigkeit der polnischen Machthaber, die die ihnen von Deutschland immer wieder gebotene Möglichkeit, zu einem endgültigen Ausgleich zu kommen, zunichte machen. Vor allem aber sehen wir, wie unmittelbar nach der Konferenz von München der Kriegswille Englands immer deutlicher offenbar wird, und wie die Britische Regierung dann schließ­lich die von ihr selbst absichtlich herbeigeführte Verblendung der Polnischen Regierung benutzt, um den seit langem geplanten Krieg gegen Deutschland zu entfesseln. Zwar würde es, um das heuchlerische und frevelhafte Vorgehen der englischen Politik in seinem ganzen Umfang zu entlarven, einer Darstellung der gesamten Nachkriegszeit bedürfen, in der sich England jedem Versuche Deutschlands, sich aus den Fesseln des Versailler Diktats zu befrei­en, hemmend in den Weg gestellt und jede Möglichkeit, die Revision dieses Diktats auf dem Verhandlungswege herbeizuführen, immer wieder vereitelt hat. Aber es genügt, an Hand der in diesem Weißbuch zusammengestellten Dokumente die kurze Epoche seit dem Herbste 1938 ins Auge zu fassen, um zu erkennen, daß England von vornherein entschlossen war, mit Gewalt den Weg des Führers zu durchkreuzen, dessen genialer Staatskunst es gelungen war, schlimmste Verbrechen von Versailles ohne jedes Blutvergießen und ohne jeden Eingriff in die Interessen Englands zu beseitigen, und der in der gleichen Weise auch eine friedliche Lösung der deutsch-polnischen Frage erzielt haben würde, wenn England nicht Polen als Werkzeug seines Kriegswillens mißbraucht und durch diese verbre­cherische Politik Europa in den Krieg gestürzt hätte. Diese für immer feststehende historische Tatsache ist aufs neue dadurch erhärtet worden, daß England das großzügige letzte Friedensangebot, das ihm der Führer noch einmal in seiner Reichstagsrede vom 6. Oktober gemacht hat, mit einer unverschämten und beleidigenden Herausforderung Deutschlands beantwortet hat. Im unerschütterlichen Bewußtsein seines Rechts und in unbeirrbarer Überzeugung seines Endsieges hat das deutsche Volk diese Herausforderung angenommen und wird nun die Waffen nicht früher aus der Hand legen, als bis es sein Ziel erreicht hat. Dieses Ziel ist: Die militäri­sche Vernichtung der Gegner und dann die Sicherstellung des dem deutschen Volke zukom­menden Lebensraumes gegen jede zukünftige Bedrohung.

Berlin, den 3. Dezember 1939.

von Ribbentrop

Reichsminister des Auswärtigen

 

Quelle: Werbeschrift von ATB: Die Büchermacher, 89122 Langenau, Postfach 1110

 

Anmerkung: Die Weißbücher des Auswärtigen Amtes I – VIII aus der Zeit von 1939 bis 1943 sind insgesamt (8 Bände mit 1.726 Seiten) seit geraumer Zeit für € 127,80 bei der Verlagsauslieferung D. Bohlinger, D-25884 Viöl / Nordfriesland Postfach 1, Tel: 04843-1049, Fax: 04843-1097 erhältlich.

Wer sich darüber hinaus anhand eines wahrlich quellengesättigten Standardwerkes eines hochqualifizierten amerikanischen Historikers kundig machen möchte, der lese „Der erzwungene Krieg. Die Ursachen und Urheber des Zweiten Weltkrieges“ von David L. Hoggan (15. Auflage, Tübingen 1997).

Hochinteressant ist auch die Darstellung der Vorgeschichte aus sowjetischer Sicht durch Iwan Maiski, der die SU von 1932 bis 1943 als Botschafter in London vertrat (I. M. Maiski: „Wer half Hitler?“, Verlag Progress, Moskau etwa 1960, Deutsch von E. Margolis – Rüggeberg-Verlag, Wuppertal 1992, ISBN 3-921338-17-4).

Zur Person von Joachim von Ribbentrop: Geboren am 30.4.1893 in Wesel. Das Adelsprädikat erlangte er im Wege der Adoption durch seine Tante. Seit 1920 war er mit Anneliese Henkell, der Tochter des bekannten und reichen Sektfabrikanten verheiratet, was zu seinem Spitznamen „der Weinreisende“ beitrug. 1936 wurde er Botschafter in London und 1938 Reichsaußenminister. Die Außenpolitik wurde weitgehend von Hitler persönlich gestaltet, so daß Ribbentrop nur als ausführendes Organ und quasi als Sonderbotschafter fungierte. Im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß wurde er am 1.10.1946 zum Tode verurteilt und am 16.10.1946 hingerichtet.