Verzicht ?
SPD - im
Jahre 1951:
GEGEN DEN
NATIONALVERRAT
"Die deutsche Sozialdemokratie hat 1945 als
erster Faktor Deutschland und der Welt erklärt: die Oder-Neiße-Linie ist
unannehmbar als Grenze. Ich erkläre weiter: keine deutsche Regierung und keine deutsche
Partei kann bestehen, die die Oder-Neiße-Linie anerkennt. Wir lehnen es ab, und
in die Politik des National-Verrats und des Verrats an den Menschheits-Idealen
durch die Kommunisten, durch die pseudobürgerlichen Satelliten in der Zone und
durch die Sowjets verstricken zu lassen."
Der
SPD-Vorsitzende Dr. Kurt Schumacher am 17.8.1951 in der Messehalle von
West-Berlin. Jener bedeutendste SPD-Vorsitzende nach dem Zweiten Weltkrieg
nannte den Rotarier Dr. Konrad Adenauer im Deutschen Bundestag einen "Kanzler
der Allierten". Und man fragt sich heute noch, was aus der
Oder-Neiße-Linie geworden wäre, wenn Adenauer auf Stalins Angebot zur
Wiedervereinigung um den "kleinen Preis" der Neutralität eingegangen
wäre. Österreich ist damit doch bestens gefahren.
SPD - im
Jahre 1963:
VERZICHT IST
VERRAT!
"Breslau, Oppeln, Gleiwitz, Hirschberg, Glogau,
Grünberg, das sind nicht nur Namen, das sind lebendige Erinnerungen, die in den
Seelen von generationen verwurzelt sind und unaufhörlich an unser Gewissen
klopfen. Verzicht ist Verrat. Wer wollte das bestreiten! 100 Jahre SPD heißt
vor allem 100 Jahre Kampf um das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Das Recht
auf heimat kann man nicht für ein Linsengericht verhökern. Niemals darf hinter
dem Rücken der aus ihrer Heimat vertriebenen und geflüchteten Landsleute
Schindluder getrieben werden. Der Wiedervereinigung gilt unsere ganze
Leidenschaft. Wer an diesem Feuer sein kleines Partei-Süppchen zu kochen
versucht, kann vor dem großen Maßstab der Geschichte nicht bestehen."
Ollenhauer,
Wehner und Brandt im Juni 1963 in einem Grußwort an das Deutschlandtreffen der
Schlesier in Köln.
SPD - im
Jahre 1985:
"VERZICHT"
- EIN NAZISTISCHES WORT!
"Der Fraktionsvorsitzende der SPD, Vogel, hat
Bundeskanzler Kohl am Mittwoch aufgefordert, dem Begriff
"Verzichtpolitiker" entschieden entgegenzutreten. Vogel nannte es
erschreckend, daß unbelehrbare Vertriebenenfunktionäre dazu übergingen,
Politiker, die für die Unantastbarkeit der Oder-Neiße-Grenze und der anderen
europäischen Grenzen eintreten, als "Verzichtler" oder
"Verzichtpolitiker" zu beschimpfen. Damit werde einer der übelsten
Kampfbegriffe der Weimarer Republik, mit dem Nazis und Deutschnationale die
demokratischen Kräfte diffamiert hätten, wieder zum Leben erweckt."
Frankfurter Allgemeine
Zeitung (FAZ) vom 3. Januar 1985